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Jahresbericht 2011 - SVA Aargau

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XXX<br />

JAHRESBERICHT<br />

<strong>2011</strong><br />

1<br />

«Auch bei<br />

uns: Es sind<br />

die Menschen,<br />

die Projekte<br />

erfolgreich<br />

machen.»


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

3<br />

Vorwort der Verwaltungskommission 4<br />

Editorial: Mission erfüllt 5<br />

Im Fokus: Management Summary 6<br />

Dienstleistungen 8<br />

Ausgleichskasse 8<br />

Mitglieder und Beiträge 8<br />

Leistungen 12<br />

Übertragene Aufgaben 16<br />

Ergänzungsleistungen 16<br />

Prämienverbilligung 17<br />

Familienausgleichskasse 18<br />

Invalidenversicherung 20<br />

IV-Stelle 20<br />

ORGANISATION 24<br />

Resources und Services 24<br />

Organigramm 26<br />

CORPORATE GOVERNANCE 28<br />

Organe 28<br />

Bericht der Revisionsstelle 28<br />

Bericht der Verwaltungskommission 28<br />

RECHNUNGSABLAGE 29<br />

Betriebs- und Verwaltungsrechnung der<br />

Familienausgleichskasse 29<br />

Bilanz der Familienausgleichskasse 30<br />

Verwaltungsrechnung und Bilanz<br />

der Ausgleichskasse <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> 31<br />

Betriebsrechnung <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> 32<br />

Statistik 33<br />

<strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> in Zahlen 33<br />

Glossar 34<br />

Begriffe und Abkürzungen 34


4 Vorwort der Verwaltungskommission<br />

Auf zu neuen Ufern<br />

Der <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> zeugt von einem intensiven<br />

Jahr mit vielen Herausforderungen und voller kleiner<br />

und grosser Erfolge. Im Bereich der Ausgleichskasse wächst<br />

die Zahl unserer Mitglieder stetig. Im Bereich der Ergänzungsleistungen,<br />

der Familienausgleichskasse und bei der<br />

IV-Stelle nimmt die Zahl der Leistungsbezüger kontinuierlich<br />

zu. Die Kundenzufriedenheit steht im Zentrum aller Bemühungen<br />

der <strong>SVA</strong>.<br />

Im Zuge der Anpassungen der sozialrechtlichen Rahmenbedingungen<br />

galt es <strong>2011</strong>, die technische Revision der AHV<br />

in die betriebsinternen Abläufe einzuarbeiten. Zudem wurden<br />

die zur Umsetzung der IVG-Revision 6a erforderlichen Schritte<br />

eingeleitet. Nicht zuletzt wurde die IT-Plattform bei der AHVund<br />

der Familienausgleichskasse komplett erneuert.<br />

Angesichts dieser grossen Investitionen und des anspruchsvollen<br />

Umfelds ist das gute Betriebsergebnis der <strong>SVA</strong> besonders<br />

erfreulich. Dank guter Kostenkontrolle gelang es uns<br />

auch <strong>2011</strong>, einen Überschuss zu erzielen. Entsprechend<br />

können wiederum Verwaltungskostenbeiträge teilweise zurückerstattet<br />

werden.<br />

der Verwaltungskommission. Der Regierungsrat hat auf 1.<br />

März 2012 und für den Rest der Amtsperiode 2009/13 als<br />

Nachfolgerin von Fredy Böni Elisabeth Meyerhans als Präsidentin<br />

gewählt. Als Nachfolger von Elvira Mankowski hat der<br />

Regierungsrat, ebenfalls für den Rest der Amtsperiode, Professor<br />

Lukas Summermatter bestimmt.<br />

Die Verwaltungskommission dankt Fredy Böni und Elvira<br />

Mankowski herzlich für ihr engagiertes Wirken und ihre enge<br />

Verbundenheit mit der <strong>SVA</strong>. Dank gebührt auch dem Regierungsrat,<br />

namentlich Regierungsrätin Susanne Hochuli, und<br />

dem DGS für die wirkungsvolle Zusammenarbeit. Schliesslich<br />

gilt ein besonderer Dank der Geschäftsleitung unter der Leitung<br />

der Direktorin Bergita Kayser für die zielgerichtete Zusammenarbeit<br />

und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der <strong>SVA</strong> für das grosse Engagement.<br />

Die Verwaltungskommission<br />

Die <strong>SVA</strong> ist in den vergangenen Jahren markant gewachsen.<br />

Diese enorme Entwicklung fordert auch Anpassungen in den<br />

Führungsstrukturen und Kompetenzbereichen. Auf Antrag<br />

der Verwaltungskommission gab der Regierungsrat deshalb<br />

Anfang Juni <strong>2011</strong> eine unabhängige Studie in Auftrag, um<br />

Zuständigkeiten zu klären und Optimierungspotential in den<br />

Führungsgremien und -strukturen zu analysieren.<br />

Die Anfang 2012 vorgelegte Analyse des Instituts für Systemisches<br />

Management und Public Governance der Universität<br />

St. Gallen kommt zum Schluss, dass die Corporate Governance<br />

zwischen den unterschiedlichen Gremien der <strong>SVA</strong> und<br />

die Rolle des Kantons in seiner Aufsichts- und Eigentümerfunktion<br />

optimiert werden kann. Auftrags des Regierungsrats<br />

wird das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) den<br />

Optimierungsprozess nun zusammen mit der <strong>SVA</strong> durchführen.<br />

Unabhängig davon gab der Präsident der Verwaltungskommission,<br />

Fredy Böni, das Präsidium mit Rücksicht auf seine<br />

sonstigen anspruchsvollen beruflichen und politischen Ämter<br />

und Aufgaben auf Ende Februar 2012 ab. Aus gesundheitlichen<br />

Gründen demissionierte Elvira Mankowski als Mitglied


Editorial<br />

Mission erfüllt<br />

5<br />

Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) hat unserem<br />

IV-Bereich im Audit zusätzlich gute Noten ausgestellt. Die<br />

grossen Anstrengungen aller Teams zeigen gute Ergebnisse.<br />

Der Turnaround ist geschafft und die Wirkungsindikatoren wie<br />

z. B. die Bearbeitungsdauer des Bestandes (laufende Dossiers)<br />

haben sich markant verbessert. Der Ein glie derungscrew<br />

ist es gelungen, wesentlich mehr neue, unbefristete Arbeitsplätze<br />

für Personen mit einer Einschränkung zu finden.<br />

Die Bilderwelt zeigt eines der grössten Projekte der <strong>SVA</strong> seit<br />

deren Gründung 1995.<br />

Die komplette Erneuerung unserer IT-Plattform bei der AHVund<br />

der Familienausgleichskasse war eine spezielle Herausforderung.<br />

Wir haben diese Umstellung intensiv vorbereitet<br />

und tauften unser «Kind» Apollo 08, denn im August 2008<br />

wurde der Grundsatzentscheid für die neue Plattform getroffen.<br />

Ebenso akribisch wie die NASA ihre Raumschiff missionen<br />

vorbereitet, planten wir unsere Mission Apollo. Am 2. August<br />

<strong>2011</strong> haben wir den Mond erreicht, d. h., bei uns in der <strong>SVA</strong><br />

standen alle Systeme still und im Hintergrund wurden gigantische<br />

Datenmengen transferiert. Damit dies möglich war,<br />

mussten acht Sichtungsreleases vorgängig erfolgreich absolviert<br />

werden.<br />

Von August bis Mitte Oktober ging es Schlag auf Schlag. Der<br />

Reihe nach wurden sämtliche Daten migriert: die des Mitglieder-<br />

und Verbandsregisters, der Familienausgleichskasse,<br />

der Renten, der Ergänzungsleistungen inkl. Krankheitskosten,<br />

der Abrechnungsbuchhaltung und, last but not least,<br />

sämtliche Beitragsdaten. Sieben so genannte Subjektdatenbanken<br />

wurden zu einer zusammengeführt.<br />

Am 21. Oktober – nach Abschluss der letzten grossen Datenübernahme<br />

– haben wir die sichere Landung des Apollo-<br />

Raum schiffes auf der Erde mit einem Fest gefeiert.<br />

Dieses grösste bisher in der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> durchgeführte IT-<br />

Projekt war ein Erfolg. 32 000 interne und externe Stunden<br />

waren dafür notwendig. Die konsequente Planung und Zielverfolgung<br />

wie auch der unermüdliche Einsatz der Mitarbeitenden<br />

hat sich ausbezahlt.<br />

Über einen weiteren Erfolg durften wir uns im September mit<br />

einer äusserst guten Rezertifizierung inkl. Datenschutzsiegel<br />

Good Priv@cy freuen.<br />

Das Projekt «Pforte» hat sich zur «Pforte Arbeitsmarkt» weiterentwickelt<br />

und diese wird im April 2012 ihre Türen in Menziken<br />

öffnen. Im Sinne eines One-Stop-Shops werden die Leistungen<br />

der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV), der Invalidenversicherung<br />

(IV) und der Sozialdienste der zehn Pilotgemeinden<br />

an einem Ort zusammengenommen. Das Know-how wird<br />

gebündelt, ein «Drehtüreffekt» vermieden und Massnahmen<br />

können einfach und unkompliziert getroffen werden.<br />

Der Kanton hat für das dreijährige Pilotprojekt einen Kredit<br />

von CHF 510 000 bewilligt.<br />

Nicht ganz diese Höhe, aber eine stolze Summe von<br />

CHF 450 000 konnte die <strong>SVA</strong> in der ersten Jahreshälfte aufgrund<br />

des sehr guten Geschäftsganges 2010 dem Kanton<br />

aus den geleisteten Verwaltungskostenbeiträgen zurückerstatten.<br />

Bestens vorbereitet starten wir in das neue Jahr. Die technische<br />

Revision der AHV wurde auf Januar 2012 umgesetzt<br />

und die erforderlichen Schritte zur Umsetzung der IVG-<br />

Revision 6a sind unternommen worden.<br />

Mein besonderer Dank in diesem besonderen Jahr gilt den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die unseren Erfolg ermöglicht<br />

haben. Projekte und Leistungen dieser Grösse sind nicht<br />

die Leistung einer einzelnen Person oder einiger weniger,<br />

sondern die eines ganzen Teams, das gut zusammenspielt<br />

und zusammenhält, auch wenn es einmal nicht so rund läuft.<br />

Rund lief auf jeden Fall die Zusammenarbeit mit unseren diversen<br />

Software-Partnern und IT-Pools. Auch ihnen ein spezielles<br />

Dankeschön.<br />

Danken möchte ich auch den Arbeitgebern, dem Bundesamt<br />

für Sozialversicherungen, unseren Partnerorganisationen bei<br />

der interinstitutionellen Zusammenarbeit, den Gemeindezweigstellen,<br />

die einen wichtigen Beitrag vor Ort leisten, und<br />

unseren Versicherten, die im Zentrum unseres Wirkens<br />

stehen.<br />

Bergita Kayser<br />

Direktorin


6 Im Fokus<br />

Management Summary<br />

Familienzulagenregister<br />

Mit dem am 1. Januar <strong>2011</strong> eingeführten Familienzulagenregister<br />

können Mehrfachbezüge wirksamer verhindert werden:<br />

In 53 Fällen haben wir einen Doppelbezug ermittelt und<br />

circa CHF 160 000 zurückgefordert.<br />

Kinder- und Waisenrenten<br />

Der Bund hat neu geregelt, unter welchen Umständen sich<br />

ein Kind in Ausbildung befindet. Die Anspruchsprüfung auf<br />

Kinder- und Waisenrenten erweist sich im Fall eines Praktikums<br />

als komplex.<br />

Leichte Hilflosenentschädigung<br />

zu Hause<br />

Bei Personen im AHV-Rentenalter, die zu Hause wohnen,<br />

kann unter bestimmten Bedingungen neu eine leichte Hilflosenentschädigung<br />

ausgerichtet werden.<br />

Ergänzungsleistungen und<br />

Pflegefinanzierung<br />

Mit der Neuordnung der Pflegefinanzierung werden die<br />

Pflege kosten durch die Krankenversicherer, den Kanton und<br />

die Gemeinden übernommen. Die Ergänzungsleistungen enthalten<br />

neben der Tagestaxe, der Krankenkassenprämie und<br />

dem Taschengeld neu die Patientenbeteiligung.<br />

Prämienverbilligung und<br />

Ergänzungsleistungen<br />

Bei Personen mit Ergänzungsleistungen wird die Prämienverbilligung<br />

durch einen Pauschalbetrag abgedeckt. Rückwirkend<br />

bezahlte Ergänzungsleistungen müssen mit bereits<br />

ausgerichteten Prämienverbilligungen verrechnet werden.<br />

Selbständigerwerbende und<br />

nICHTERwerbstätige<br />

Bevor feststeht, ob eine Person als selbständigerwerbend<br />

oder nichterwerbstätig gilt, sind oft umfangreiche Abklärungen<br />

nötig, die bei den Versicherten nicht immer auf Verständnis<br />

stossen.<br />

Revisorat<br />

Die Revisoren überprüfen zusammen mit der SUVA und der<br />

Revisionsstelle der Ausgleichskassen die Abrechnungen der<br />

Arbeitgeber. Daneben tragen die Revisoren zur Bekämpfung<br />

der Schwarzarbeit bei.<br />

Reorganisation<br />

Im 3. Quartal fand eine umfangreiche Systemumstellung<br />

statt. Die neue, prozessorientierte Arbeitsweise führte bei den<br />

Beiträgen zu veränderten Teamaufgaben. Es wurde ein Team<br />

geschaffen, welches die Arbeitgebenden von der Erfassung<br />

bis zur Rechnungsstellung betreut.<br />

Sechste Revision des Invaliden VERsicherungsgesetzes,<br />

Paket a<br />

Die IV-Stelle hat ab März <strong>2011</strong> eine Arbeitsgruppe gebildet<br />

mit der Aufgabe, die Gesetzesrevision umzusetzen.<br />

Im Vordergrund stehen die eingliederungsorientierte Rentenrevision<br />

(Eingliederung aus der Rente heraus); die Einführung<br />

eines Assistenzbeitrags (trotz Behinderung zu Hause wohnen)<br />

und die Überprüfung laufender Renten, die vor dem 1. Januar<br />

2008 in bestimmten Fällen gesprochen wurden.<br />

Sorgfältige Prüfung der<br />

IV-Renten gesuche<br />

Die Neurentenquote ist tiefer als der schweizerische Durchschnitt.<br />

Die Ablehnungsquote ist mit rund 54 % vergleichsweise<br />

hoch: bei 3 752 Rentenentscheiden wurde in 2 030<br />

Fällen das Gesuch abgelehnt. Für das BSV ist diese Quote<br />

ein wichtiger Wirkungsindikator.<br />

Gegen IV-Rentenmissbrauch<br />

Die Anstrengungen zur Betrugsbekämpfung zahlen sich aus<br />

und die Observation als Instrument der Ermittlung bewährt<br />

sich. Es wurden 210 Verdachtsfälle gemeldet und 22 Observationen<br />

angeordnet.<br />

In 27 Fällen wurden Renten gestrichen oder reduziert, was<br />

schätzungsweise Minderausgaben von CHF 8,8 Mio. ergibt,<br />

hochgerechnet auf eine durchschnittliche Bezugsdauer.<br />

Finanzen<br />

Wir haben das Budget trotz der Unsicherheiten des Grossprojekts<br />

Apollo 08 gut eingehalten und sind in der Lage, wieder<br />

eine Rückerstattung von Verwaltungskostenbeiträgen<br />

vorzunehmen. Besonders erfreulich ist auch die Abrechnung<br />

für den Ausbau der Räumlichkeiten der IV-Stelle und des<br />

RAD im Bahnhofgebäude. Der Kostenvoranschlag für das<br />

CHF 7,5-Millionen-Projekt wurde um rund CHF 300 000 unterschritten.


7<br />

«Eine klare Zielsetzung<br />

und eine faire<br />

Evaluation sind<br />

die Basis für<br />

ein erfolgreiches<br />

Projekt.»<br />

Vorprojekt<br />

Bei der Evaluation mit 26 Kriterien siegte das Produkt<br />

AKIS mit klarem Vorsprung. Die Projektorganisation umfasste<br />

9 Teilprojekte mit rund 40 Projektteam-Mitgliedern.<br />

Im November 2008 lancierten wir die Projektarbeit mit<br />

einer Kickoff-Veranstaltung zusammen mit dem Softwarehersteller<br />

M&S. Die Datenübernahmen wurden mit<br />

dem bisherigen Softwarelieferanten Soreco-Publica abgesprochen.<br />

Da die AK Luzern ebenfalls auf AKIS migrieren<br />

wollte, wurde mit dieser eine enge Zusammenarbeit<br />

vereinbart.


8 Dienstleistungen | Ausgleichskasse<br />

Mitglieder und Beiträge<br />

Nichterwerbstätige (NE)<br />

Die Zahl der Nichterwerbstätigen ist seit Jahren auf hohem<br />

Niveau. So lassen sich beispielsweise immer mehr Personen<br />

frühzeitig pensionieren.<br />

Bevor aber feststeht, dass eine Person AHV-rechtlich als nichterwerbstätig<br />

gilt, sind in der Regel umfangreiche Abklärungen<br />

nötig. Hat die Person im letzten Arbeitsjahr noch genügend<br />

Beiträge bezahlt Ist der Ehepartner oder die Ehepartnerin erwerbstätig<br />

und kann somit die Beitragspflicht erfüllt werden<br />

Wie hoch sind die Ersatzeinkommen und das Vermögen<br />

Selbständigerwerbende (SE)<br />

Wer sich als Selbständigerwerbender anmeldet, hat seine<br />

wirtschaftlichen Verhältnisse mit massgebenden Unterlagen<br />

zu belegen. Der Beitragsstatus der selbständigen Tätigkeit<br />

birgt seine Tücken. Die Vorstellungen der Versicherten lassen<br />

sich oft nicht vereinbaren mit den AHV-rechtlichen Vorschriften.<br />

So können beispielsweise auch Entgelte aus einem<br />

Auftrag oder einem Werkvertrag zum massgebenden Lohn<br />

gehören. Die zivilrechtlichen Verhältnisse sind für die AHVrechtliche<br />

Qualifikation nicht ausschlaggebend.<br />

Häufig müssen deshalb bei Anmeldungen von Selbständigerwerbenden<br />

weitere Dokumente einverlangt werden. Ein<br />

Prozedere, das nicht immer auf Verständnis stösst, doch für<br />

die seriöse Prüfung unabdingbar ist.<br />

BGSA – Vereinfachtes AbrechnungSverfahren<br />

Für Arbeitgebende ist es attraktiv, nur einmal jährlich eine Abrechnung<br />

über die AHV-Beiträge und die Quellensteuer erstellen<br />

zu müssen. 4 124 Mitglieder haben dieses Abrechnungsverfahren<br />

gewählt, was gegenüber dem Vorjahr einem<br />

Zuwachs von 14,5 % entspricht. An AHV-Beiträgen wurden<br />

CHF 1,3 Mio. bezahlt. An das kantonale Steueramt konnten<br />

wir Einnahmen von CHF 534 000 überweisen.<br />

CO 2<br />

-Abgabe<br />

Aus den Erträgen der CO 2<br />

-Abgabe haben wir rund CHF<br />

4,1 Mio. (2010: CHF 8,2 Mio. für 2008–2010) an unsere Mitglieder<br />

zurückverteilt. Grundlage für die Gutschriften bildeten<br />

die AHV-Lohnsummen des Jahres 2009 und der Verteilfaktor<br />

der Zentralen Ausgleichsstelle (ZAS).<br />

Entwicklungen im Inkasso<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Gesetzliche Mahnungen 41 668 40 384<br />

Betreibungen 7 744 8 812<br />

Tilgungspläne 971 692<br />

Konkurse 374 410<br />

Mitgliederzahlen 2008 bis <strong>2011</strong><br />

2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Veränderung<br />

gegenüber<br />

Vorjahr in %<br />

Selbständigerwerbende 25 967 26 508 26 929 27 041 0,42<br />

Nichterwerbstätige 19 295 19 587 19 863 17 329 –12,76<br />

nur Arbeitgebende 15 741 16 297 17 240 21 003 21,83<br />

Studierende der FHNW 3 514 3 819 3 847 2 756 –28,36<br />

Vereinfachte Abrechnung 2 221 2 997 3 600 4 124 14,56<br />

Total 66 738 69 208 71 479 72 253 1,08<br />

Selbständigerwerbende:<br />

Unverändert hoher Bestand. Die angespannte Arbeitsmarktlage<br />

hatte keine Auswirkungen.<br />

Nichterwerbstätige/Studierende der FHNW:<br />

Mit der Systemumstellung werden nur noch die effektiven Anmeldungen<br />

gezählt. In den Vorjahren wurden alle verschickten<br />

Anmeldungen berücksichtigt.<br />

nur Arbeitgebende:<br />

Mit den neuen Programmen wurde die Art der Zählung geändert.<br />

Enthalten sind neu auch Betriebe, die bei uns erfasst<br />

sind, aber keine Löhne ausbezahlt haben.<br />

Vereinfachte Abrechnung:<br />

Attraktivität und zunehmender Bekanntheitsgrad tragen zu<br />

einem weiteren klaren Anstieg bei.


Dienstleistungen | Ausgleichskasse<br />

Mitglieder und Beiträge<br />

9<br />

Rückerstattung Verwaltungskostenbeiträge<br />

Die Durchführung der Alters- und Hinterlassenenversicherung<br />

wird hauptsächlich über Verwaltungskostenbeiträge<br />

finanziert. Die Dienstleistungen müssen betriebswirtschaftlich<br />

effizient erbracht werden. Über den Einsatz neuer Technologien,<br />

die Verbesserung von Softwareanwendungen sowie die<br />

Ausbildung der Mitarbeitenden konnten in den letzten Jahren<br />

deutliche Erfolge erzielt werden. Die sich daraus ergebenden<br />

Mehrleistungen, kombiniert mit einer guten Kostenkontrolle,<br />

sorgen für eine solide finanzielle Grundlage. Daher bleiben die<br />

Beitragssätze für die Verwaltungskosten in nächster Zeit unverändert.<br />

Das gute Rechnungsergebnis 2010 erlaubte uns<br />

sogar, einen Teil der Verwaltungskostenbeiträge an unsere<br />

Kunden zurückzuerstatten. Den Beitragsrechnungen im Juni<br />

<strong>2011</strong> konnten CHF 1 Mio. gutgeschrieben werden.<br />

Im Rechnungsjahr <strong>2011</strong> liegt wieder ein erfreuliches Ergebnis<br />

vor. Es wird im Sommer 2012 erneut zu Kostenrückerstattungen<br />

kommen.<br />

Revisorat<br />

Arbeitgebende sind verpflichtet, die paritätischen AHV-Lohnbeiträge<br />

korrekt abzurechnen. Zum Schutze der Arbeitnehmenden<br />

einerseits und zur Beratung bei AHV-rechtlichen<br />

Fragen andererseits sind unsere Revisoren täglich im Einsatz.<br />

Bei dieser gesetzlichen Aufgabe arbeiten wir eng mit den<br />

SUVA-Agenturen und der Revisionsstelle der Ausgleichskassen<br />

(RSA) zusammen. Die Synergien helfen, den administrativen<br />

Aufwand möglichst tief zu halten.<br />

Wir überprüfen regelmässig unsere Gemeindezweigstellen<br />

(GZ), beraten sie bezüglich ihrer vielfältigen Aufgaben und<br />

verhelfen ihnen zu kompetenten Dienstleistungen für die Versicherten<br />

an deren Wohnort.<br />

Nebst der Durchführung von Arbeitgeberkontrollen und<br />

GZ-Besuchen leisten unsere Revisoren wertvolle Dienste bei<br />

der Bekämpfung von Schwarzarbeit. Bei Verdachtsfällen<br />

werden ausserordentliche Arbeitgeberkontrollen durchgeführt.<br />

Dadurch sollen vorhandene Wissenslücken der Mitglieder<br />

behoben, finanzielle Vorteile durch Schwarzarbeit<br />

unterbunden und die Arbeitnehmenden geschützt werden. In<br />

Konkursfällen findet unverzüglich eine Schlusskontrolle statt.<br />

Arbeitgeberkontrollen<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Kontrolle durch<br />

Anzahl<br />

Kontrollen<br />

Anzahl Beanstandungen<br />

Anzahl<br />

Kontrollen<br />

Anzahl Beanstandungen<br />

Anzahl<br />

Kontrollen<br />

Anzahl Beanstandungen<br />

<strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> 573 304 644 342 639 336<br />

SUVA 724 324 889 362 707 318<br />

RSA 249 104 521 148 202 60<br />

Total 1 546 732 2 054 852 1 548 714<br />

Nachdem RSA und SUVA im Vorjahr mit dem Abbau von Pendenzen überdurchschnittlich viele Arbeitgeberkontrollen<br />

durchgeführt hatten, ist nun wieder eine normale Anzahl an Revisionen zu verzeichnen.


10 Dienstleistungen | Ausgleichskasse<br />

Mitglieder und Beiträge<br />

Reorganisation der Beitragsteams<br />

Wir haben die Erneuerung der IT-Plattform zum Anlass genommen,<br />

unsere Beitragsteams anders zusammenzustellen,<br />

um sie noch besser auf die Bedürfnisse der abrechnungspflichtigen<br />

Kunden auszurichten.<br />

Zwei Registerteams sind neu ausschliesslich für die Selbständigerwerbenden<br />

und die Nichterwerbstätigen zuständig. Sie betreuen<br />

die Kunden von der Erfassung bis zur Rechnungsstellung.<br />

Ein Kunde hat immer mit dem gleichen Team Kontakt,<br />

sei es für eine Adressänderung, die Anpassung der Beiträge<br />

oder für Fragen zur Abrechnung.<br />

Beitragsabteilung nach der<br />

Reorganisation<br />

Team 1<br />

Team 2<br />

Team 3<br />

Team 4<br />

Team 5<br />

Register NE/SE sowie Beitragsfestsetzung<br />

Inkasso<br />

Register NE/SE sowie Beitragsfestsetzung<br />

Register Arbeitgeber, Beitragsfestsetzung,<br />

Lohnbescheinigungen sowie VA/IK<br />

Familienzulagen<br />

Ein spezielles Arbeitgeberteam ist zuständig für Firmen und<br />

deren Arbeitnehmende. Analog zu den Registerteams nimmt<br />

es sich der Kunden an, von der Erfassung bis zur Rechnungsstellung.<br />

Versicherungsausweise erstellen, Lohnbescheinigungen<br />

verarbeiten, Betreuungsgutschriften prüfen<br />

und Auszüge aus dem Individuellen Konto erstellen: diese<br />

Aufgaben gehören ebenfalls zum Arbeitgeberteam. Auch hier<br />

haben die Arbeitgebenden und die Arbeitnehmenden eine<br />

einzige Anlaufstelle.<br />

Ein Inkassoteam ist neu ausschliesslich für die Inkassohandlungen<br />

verantwortlich.<br />

Einzig im Team der Familienzulagen gibt es keine Veränderungen<br />

der Kernaufgaben.


11<br />

«Können wir mit den<br />

neuen Programmen<br />

die gleiche oder<br />

sogar eine<br />

bessere Qualität<br />

erreichen»<br />

DifferenzanalysE<br />

Zusammen mit der AK Luzern haben wir bei den bisherigen<br />

IGAKIS-Kassen Basel-Stadt und Basel-Landschaft<br />

die Möglichkeiten und Abläufe des neuen Systems mit<br />

unserem bisherigen System verglichen und die Abweichungen<br />

dokumentiert. Es wurden rund 80 grössere Differenzen<br />

festgehalten.<br />

Während der Differenzanalyse wurde bereits mit den entsprechenden<br />

Konzept-Arbeiten in Zusammenarbeit mit<br />

der AK Luzern, der <strong>SVA</strong> Basel-Landschaft und dem ASB<br />

(Amt für Sozialbeiträge Basel-Stadt) begonnen.


12 Dienstleistungen | Ausgleichskasse<br />

Leistungen<br />

Was gilt als Ausbildung bei Kinder-/<br />

Waisenrenten<br />

Die ab <strong>2011</strong> gültigen Bestimmungen regeln den Anspruch<br />

auf Kinder- und Waisenrenten für über 18-jährige Kinder in<br />

Ausbildung. Besonders anspruchsvoll ist der Entscheid, ob<br />

einem Praktikum Ausbildungscharakter zukommt.<br />

Dabei müssen folgende Fragen beantwortet werden:<br />

• Wie lange muss das Praktikum dauern<br />

• Welches Ziel wird angestrebt<br />

• Wie hoch ist das Erwerbseinkommen<br />

Aus den Ausbildungsnachweisen und insbesondere der Vielzahl<br />

verschiedenster Praktikabestätigungen oder -verträge<br />

geht meistens nicht klar hervor, um was für eine Ausbildung<br />

es sich handelt und ob ein Praktikumslohn ausgerichtet wird.<br />

Das bedingt vielmals Rückfragen an die Antragsteller.<br />

Ist der Anspruch auf Kinder-/Waisenrente gegeben, so<br />

erfordert die heutige Familiensituation eine sorgfältige<br />

Prüfung, an welchen Elternteil eine Kinderrente ausbezahlt<br />

werden kann. Eine heikle Sache, die den Rentenfachleuten<br />

nebst der Einhaltung der gesetzlichen Weisungen auch einiges<br />

an Einfühlungsvermögen abverlangt.<br />

Leichte Hilflosenentschädigung (HE)<br />

der AHV<br />

Am 1. Januar <strong>2011</strong> trat die Neuordnung der Pflegefinanzierung<br />

in Kraft. Bei zu Hause lebenden Personen im AHV-Rentenalter<br />

kann neu ein Anspruch bestehen auf eine leichte Hilflosenentschädigung.<br />

Voraussetzung ist der Bezug einer<br />

Altersrente oder Ergänzungsleistung (EL). Der Wohn- und<br />

Aufenthaltsort Schweiz ist obligatorisch. Der Rentenvorbezug<br />

ist dem Bezug einer Altersrente gleichgestellt. Bei Aufenthalt<br />

im Heim entfällt der Anspruch auf Entschädigung für eine Hilflosigkeit<br />

leichten Grades. <strong>2011</strong> erhielten 130 Personen im<br />

AHV-Alter eine leichte Hilflosenent schädigung durch die <strong>SVA</strong><br />

<strong>Aargau</strong>.<br />

Entwicklungen bei der Zahl der<br />

ausbezahlten Renten<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Altersrenten 49 280 50 750<br />

Zusatzrenten 178 142<br />

Kinderrenten 404 371<br />

49 862 51 221<br />

Witwen- und Witwerrenten 1 633 1 678<br />

Waisenrenten 860 811<br />

2 493 2 489<br />

IV-Renten 10 713 10 764<br />

Kinderrenten 3 299 3 012<br />

14 012 13 776<br />

Total 66 367 67 486


Dienstleistungen | Ausgleichskasse<br />

Leistungen<br />

13<br />

Leistungen aller Sozialwerke<br />

Sozialwerk Leistungen (CHF) 2010 Leistungen (CHF) <strong>2011</strong><br />

Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) 1 110 398 538 1 167 423 820<br />

Invalidenversicherung (IV) 271 314 138 269 345 188<br />

Ergänzungsleistungen (EL) 176 136 112 196 701 135<br />

Familienausgleichskasse (FAK) 144 907 418 142 454 575<br />

Prämienverbilligung (IPV) 221 696 314 237 050 470<br />

Erwerbsausfallentschädigung (EO)<br />

inkl. Mutterschaftsentschädigung (MSE) 41732831 42080656<br />

Familienzulagen in der Landwirtschaft (FL) 7 372 718 7 399 801<br />

Total 1 973 558 069 2 062 455 645<br />

Demografischer Wandel<br />

Im Jahr 2010 lebten im Kanton <strong>Aargau</strong> ständig 94 937 über<br />

64-jährige Personen. Das sind 2 823 (+ 3 %) mehr als im Vorjahr.<br />

Folglich nahmen die Altersrenten- und Ergänzungsleistungsbezüge<br />

im Berichtsjahr zu.<br />

Erhöhung der Leistungen<br />

Die Renten sowie Hilflosenentschädigungen der AHV und IV<br />

wurden auf den 1. Januar <strong>2011</strong> um 1,75 % angehoben. Im<br />

gleichen Ausmass erhöhte sich bei den Ergänzungsleistungen<br />

der Betrag für den Lebensbedarf bei Personen, welche<br />

nicht in einem Heim wohnen. Auch die persönlichen Auslagen<br />

von Heimbewohnerinnen und -bewohnern, die Tagestaxen<br />

sowie die Vermögensfreibeträge wurden angepasst.


14 Dienstleistungen | Ausgleichskasse<br />

Leistungen<br />

Leistungen aller Sozialwerke<br />

1 200 000 000<br />

1 000 000 000<br />

800 000 000<br />

600 000 000<br />

400 000 000<br />

200 000 000<br />

0<br />

AHV IV EL FAK IPV EO FL<br />

inkl. MSE<br />

2007 953 961 819 271 448 255 140 016 498 92 207 071 165 679 061 37 196 218 4 932 217<br />

2008 995 050 072 268 358 018 161 913 975 92 910 819 178 453 118 36 960 323 6 979 861<br />

2009 1 070 240 229 276 383 135 171 861 920 118 015 254 195 310 632 40 441 982 7 729 821<br />

2010 1 110 398 538 271 314 138 176 136 112 144 907 418 221 696 314 41 732 831 7 372 718<br />

<strong>2011</strong> 1 167 423 820 269 345 188 196 701 135 142 454 575 237 050 470 42 080 656 7 399 801<br />

Anteile der Sozialwerke an den gesamten<br />

Leistungen <strong>2011</strong><br />

AHV 56,6 %<br />

IV 13,1 %<br />

IPV 11,5 %<br />

Weitere 18,8 %<br />

EL 9,5 %<br />

FAK 6,9 %<br />

EO inkl. MSE 2,0 %<br />

FL 0,4 %


15<br />

«Eindeutige Vorgaben<br />

und strukturierte<br />

Tests<br />

stellen sicher,<br />

dass die<br />

Programme<br />

wie gewünscht<br />

funktionieren.»<br />

Anpassungen der Programme<br />

Die EL-Programme wurden zusammen mit der AK Luzern<br />

neu entwickelt. Für das Teilprojekt IPV begannen wir mit<br />

dem Grobkonzept. Die Migrationsprogramme wurden<br />

komplett neu erstellt und in der AK Luzern ein erstes Mal<br />

getestet. Dabei korrigierten wir bereits im Vorfeld viele<br />

Fehler.<br />

Während dieser Zeit sind auch diverse Gesetze (u. a. Pflegefinanzierung,<br />

Rentenerhöhung <strong>2011</strong>, Familienzulagenregister)<br />

geändert worden und mussten sowohl im alten wie<br />

auch im neuen System umgesetzt werden.


16 Dienstleistungen | übertragene Aufgaben<br />

Ergänzungsleistungen<br />

Neuordnung der Pflegefinanzierung<br />

Die Ausgaben nehmen mit einem Aufenthalt in einer Pflegeinstitution<br />

stark zu. Pflegebedürftige Heimbewohnerinnen<br />

und Heimbewohner können eine Hilflosenentschädigung beantragen.<br />

Diese wiegt die Kosten für die Betreuung und Pflege<br />

jedoch nicht voll auf. Obwohl für die Pflegekosten neu neben<br />

den Krankenkassen auch die Kantone und Gemeinden aufkommen,<br />

erhalten mehr als die Hälfte der Heimbewohnerinnen<br />

und Heimbewohner in der Schweiz eine EL.<br />

Im Kanton <strong>Aargau</strong> stellen die stationären Pflegeeinrichtungen<br />

ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ab 1. Januar <strong>2011</strong> die<br />

Pensionstaxe, die Betreuungspauschale und die Patientenbeteiligung<br />

in Rechnung (maximal CHF 21.60 pro Tag). Die<br />

Pflegekosten werden von den Krankenversicherern, dem<br />

Kanton und den Gemeinden übernommen. In der EL sind<br />

deshalb bis auf die Patientenbeteiligung keine Pflegekosten<br />

und keine Leistungen aus der obligatorischen Krankenpflegeversicherung<br />

mehr enthalten.<br />

Entwicklung<br />

Die Anzahl Personen mit EL hat auf 16 966 (16 065) zugenommen.<br />

Der Anteil Heimbewohnerinnen und Heimbewohner<br />

ist mit 28 % gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben.<br />

Entwicklung Anmeldungen und Gesuche<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Anzahl Neuanmeldungen 3 339 3 472<br />

Gesuche um Vergütung<br />

von Krankheitskosten 34006 38214<br />

Die maximal anrechenbare Tagestaxe bleibt bei CHF 150. Die<br />

Patientenbeteiligung wird als zusätzliche Ausgabe berücksichtigt.<br />

Anzahl Dossiers mit Ergänzungsleistungen<br />

Stand per Total EL zu AHV-Renten EL zu IV-Renten<br />

01.01.08 11 068 6102 55,13 % 4966 44,87 %<br />

01.01.09 11 677 6451 55,25 % 5226 44,75 %<br />

01.01.10 12 238 6823 55,75 % 5415 44,25 %<br />

01.01.11 12 769 7186 56,28 % 5583 43,72 %<br />

01.01.12 13 669 7764 56,80 % 5905 43,20 %<br />

Entwicklung der Ergänzungsleistungen in CHF<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

ausbezahlte Ergänzungsleistungen 171 861 920 176 136 112 196 701 135<br />

davon Krankheitskosten 12 422 759 13 044 281 15 551 007<br />

Anteil Bund 59 621 624 61 356 381 68 113 866


Dienstleistungen | übertragene Aufgaben<br />

Prämienverbilligung<br />

17<br />

Koordination zwischen der Prämienverbilligung<br />

(IPV) und den EL<br />

Bei den EL zur AHV/IV wird ein vom Bund festgelegter<br />

Pauschalbetrag für die obligatorische Krankenversicherung<br />

angerechnet. Die Prämienverbilligung ist damit abgedeckt.<br />

Personen, denen rückwirkend eine EL zugesprochen wird,<br />

sind oft vorher schon in den Genuss der IPV gekommen. Um<br />

Doppelbezüge zu vermeiden, verrechnet unser IPV-Team die<br />

bereits ausgerichteten Prämienverbilligungen mit der<br />

Nachzahlung der EL.<br />

Entwicklung Anmeldungen und Gesuche<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Anzahl Neufälle im Bereich<br />

EL mit Anspruch auf IPV 2017 2316<br />

erfolgte Verrechnungen<br />

IPV mit EL 798 1022<br />

Anträge auf IPV<br />

Von den 71 560 eingegangenen Anträgen für 2012 mussten<br />

wir rund 18 % abweisen. Dies entspricht etwa 12 800 Fällen.<br />

Es gibt zwei Hauptgründe für eine Abweisung:<br />

• die Richtprämien für die obligatorische Krankenpflegeversicherung<br />

übersteigen den Prozentsatz des massgebenden<br />

Einkommens nicht;<br />

• es handelt sich um Anträge Jugendlicher, die nicht für den<br />

eigenen Lebensbedarf aufkommen.<br />

Selbständig besteuerte Personen in Ausbildung haben nur<br />

einen eigenen Anspruch, wenn sie zur Hauptsache selber für<br />

ihren Unterhalt aufkommen. Die Beurteilung wird vor allem<br />

davon abhängig gemacht, ob die Eltern in der Steuererklärung<br />

einen Kinderabzug geltend machen.<br />

IPV gemessen an der aargauer<br />

Bevölkerung<br />

Bevölkerung des Kantons <strong>Aargau</strong> 615 245<br />

Anzahl IPV-Bezüger/innen ohne EL 142 000 23,1 %<br />

Anzahl IPV-Bezüger/innen mit EL 16 966 2,8 %<br />

Entwicklung der Prämienverbilligung<br />

2010 <strong>2011</strong> 2012*<br />

eingereichte Anträge 65160 69360 71560<br />

davon ohne Anspruch 11920 12540 12800<br />

Anträge mit Anspruch 53240 56820 58760<br />

Bezügerinnen/Bezüger von EL (Dossier) 12672 13669 14100<br />

Total Leistungen in CHF 1000 221696 237050 267200<br />

davon Anteil Bund in CHF 1000 150913 162323 165058<br />

Richtprämie Erwachsene/Kinder in CHF 3100/850 3200/900 3300/950<br />

* geschätzt. Die Verbilligungsbeiträge werden bereits im Vorjahr des Anspruchs berechnet.


18 Dienstleistungen | übertragene Aufgaben<br />

Familienausgleichskasse<br />

Anspruch für Nichterwerbstätige<br />

Seit 2009 haben nichterwerbstätige Personen Anspruch auf<br />

Familienzulagen. Voraussetzung dafür ist, dass das steuerbare<br />

Einkommen den anderthalbfachen Betrag der maximalen<br />

vollen Altersrente (CHF 41 760) nicht übersteigt.<br />

Erfüllen mehrere Personen die Anspruchsvoraussetzung für<br />

Familienzulagen, so hat die erwerbstätige Person gegenüber<br />

der nichterwerbstätigen Person den Vorrang. Sozialhilfebezüger<br />

können ihren Anspruch über die Sozialhilfebehörde<br />

geltend machen.<br />

Abrechnung und Finanzierung<br />

Wir prüfen anhand der Steuermeldungen und weiterer Kriterien,<br />

ob der Anspruch zum Bezug von Kinderzulagen gerechtfertigt<br />

ist. 533 NE-Familien haben 969 Zulagen erhalten. Die<br />

Finanzierung der Familien zulagen für Nichterwerbstätige erfolgt,<br />

im Gegensatz zu den anderen Familienzulagen, durch<br />

den Kanton.<br />

Einführung Familienzulagenregister<br />

Jährlich werden in der Schweiz Familienzulagen in der Höhe<br />

von CHF 4,7 Mia. ausbezahlt. Für die Durchführung sind rund<br />

250 Familienausgleichskassen und 35 Arbeitslosenkassen<br />

verantwortlich. Der Kanton <strong>Aargau</strong> zählt 45 Familienausgleichskassen,<br />

die dem Departement Gesundheit und Soziales<br />

(DGS) als kantonale Aufsichtsbehörde unterstellt sind.<br />

in Betrieb. Es enthält Informationen über alle erfassten Familienzulagen,<br />

die nach schweizerischem Recht für Kinder mit<br />

Wohnsitz in der Schweiz oder im Ausland entrichtet werden.<br />

Das Register soll den mehrfachen Bezug von Zulagen für ein<br />

Kind verhindern. Im Juni <strong>2011</strong> waren rund 1,64 Mio. Familienzulagen<br />

registriert.<br />

Erfolgreiche Verhinderung von<br />

Doppelbezügen<br />

Gemäss Bundesstatistik war es den Durchführungsstellen<br />

möglich, von Januar bis Juni rund 7 677 doppelt ausbezahlte<br />

Familienzulagen zu erkennen und einzustellen. Dies entspricht<br />

weniger als einem halben Prozent der laufenden Zulagen.<br />

Die Kontrolle führte zur Rückforderung von CHF 4,85<br />

Mio. Im Verhältnis zum Gesamt volumen von rund CHF 4,7<br />

Mia. an ausbezahlten Familienzulagen pro Jahr entspricht<br />

dies rund einem Promille.<br />

Wir haben insgesamt 53 Doppelbezüge erkannt und zurückgefordert.<br />

Die zurückgeforderte Summe belief sich auf rund<br />

CHF 160 000 und entspricht bei total ausbezahlten Kinderzulagen<br />

von CHF 142,45 Mio. (inkl. Abrechnungsstellen) rund<br />

0,11 %.<br />

Seit 1. Januar <strong>2011</strong> ist das nationale Familienzulagenregister<br />

Anspruchsberechtigte<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Kinder von Arbeitnehmenden 40 886 43 002 41 654<br />

Kinder von Nichterwerbstätigen 204 636 969<br />

Kinder von Selbständigerwerbenden und Arbeitnehmenden<br />

in der Landwirtschaft 3087 2868 2457<br />

Familien 23 578 23 576 22 869


XXX<br />

XXX<br />

19<br />

«Wie bewältigen<br />

wir unser Tagesgeschäft,<br />

wenn<br />

über 60 Mitarbeitende<br />

im<br />

Projektteam<br />

mitwirken»<br />

Vorbereitung Infrastruktur<br />

Als erstes wurde die Infrastruktur für die Testumgebung<br />

aufgebaut und allen Benutzern ein zweiter Bildschirm für<br />

die Betrachtung der elektronischen Dokumente ausgeliefert.<br />

Das DMC (Dokument Management Center) wurde<br />

personell aufgestockt, so dass wir mit der Einführung von<br />

AKIS sämtliche Eingangspost scannen und die entsprechenden<br />

Workflows auslösen konnten. Auch die Alt-Akten<br />

wurden elektronisch archiviert.<br />

Wir erweiterten die Projektorganisation auf 20 Projektteams<br />

mit über 60 Projektteam-Mitgliedern. Gleichzeitig<br />

fand die Ausbildung der Leitbenutzer bei der AK in Luzern<br />

statt.


20 Dienstleistungen | Invalidenversicherung<br />

IV-Stelle<br />

Zusätzliche Gesuche für Hörgeräte<br />

Um noch von der alten Regelung zu profitieren, reichten uns<br />

Versicherte bis Mitte Jahr rund 1000 zusätzliche Gesuche für<br />

Hörgeräte ein. Dieser starke Anstieg wurde durch das Team<br />

Sachleistungen gut bewältigt und der Arbeitsvorrat konnte<br />

zudem um weitere 7,6 % abgebaut werden.<br />

Rechnungskontrolle<br />

Die im Zusammenhang mit den IV-Sachleistungen anfallenden<br />

Rechnungen haben stark zugenommen. Mussten 2008<br />

noch 96 000 Rechnungen geprüft werden, waren es <strong>2011</strong><br />

bereits 119 000. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer<br />

beträgt 10,7 Tage. Die Bezahlung erfolgt anschliessend durch<br />

die Zentrale Ausgleichsstelle in Genf.<br />

Abklärungsdienst<br />

Unser Abklärungsdienst beurteilt Sachverhalte vor Ort, beispielsweise,<br />

welche Tätigkeiten eine Familienfrau aufgrund<br />

ihrer gesundheitlichen Einschränkung noch ausüben kann<br />

oder wie sich ein Selbständigerwerbender in seinem Betrieb<br />

organisiert hat und wie sich dies auf dessen Einkommen auswirkt.<br />

Wir haben die Durchlaufzeit (inklusive Vorabklärungen) von<br />

118 Tagen im Jahre 2009 auf rund 35 Tage reduziert.<br />

Ausrichtung am Ziel «freie Wirtschaft»<br />

Alle Fachrichtungen der Integration sind bestrebt, Personen<br />

mit Invalidität in der freien Wirtschaft zu halten oder dort<br />

wieder einzugliedern. Um dies zu erreichen, sind schnelle und<br />

flexible Lösungen gefragt. Zwei Arten von Massnahmen<br />

kommen dabei zum Einsatz. Zum einen sollen Frühinterventionsmassnahmen<br />

(FI) rechtzeitig einer Verschlechterung<br />

des Gesundheitszustandes vorbeugen, den Verlust des<br />

Arbeitsplatzes verhindern und das Ausscheiden aus dem<br />

Arbeitsprozess vermeiden. Zum anderen dienen Integrationsmassnahmen<br />

(IM) der Vorbereitung auf die berufliche Wiedereingliederung.<br />

Beim Einsatz der Ressourcen muss auf ein gutes Verhältnis<br />

zwischen FI und IM geachtet werden. Diesbezüglich haben<br />

wir unsere Funktionsstrukturen angepasst und unsere Aktivitäten<br />

intensiviert. Mit 767 Massnahmen wurden erstmalig<br />

mehr FI als IM gesprochen. Dies hat zu einer spürbaren<br />

Beschleunigung des Eingliederungsprozesses beigetragen.<br />

Organisatorisch haben wir die Funktionen Eingliederungsverantwortung<br />

und Arbeitsvermittlung zusammengelegt zur<br />

neuen Eingliederungsberatung. Dadurch wurden Schnittstellen<br />

reduziert. Unsere Anstrengungen in Bezug auf die Ausrichtung<br />

am Ziel «freie Wirtschaft» zeigen Erfolg. Die Eingliederungs-<br />

und Berufsberatung konnte den Eingliederungserfolg<br />

in der freien Wirtschaft um 22 % auf 750 Plätze<br />

steigern: 468 Arbeitsplätze wurden neu geschaffen, während<br />

282 Arbeitsplätze erhalten blieben.<br />

Effizienzsteigerung durch<br />

konsequentes Prozessmanagement<br />

Mit dem Umzug in das neue Gebäude Ende 2010 wurden<br />

nicht nur neue Räumlichkeiten eingeweiht, sondern auch bedeutende<br />

Veränderungen in den Arbeitsabläufen vorgenommen.<br />

Unsere Fachexpertinnen und -experten (FA) haben die<br />

Prozessdokumentation überarbeitet und durch neue Prozesse,<br />

Checklisten und Anleitungen ergänzt. Daneben haben wir<br />

die internen Informationsveranstaltungen und Schulungen<br />

professionalisiert. Auch hier leisten die FA einen wesentlichen<br />

Beitrag zu mehr Klarheit, Effizienz und Beschleunigung. In der<br />

IV-Stelle konnten bisher acht Personen den Karriereschritt<br />

zum FA machen. Die Ergebnisse sind ein Beweis dafür, dass<br />

das Modell der Fachkarriere auch im Sozialversicherungsbereich<br />

funktioniert.<br />

Konsolidierung bei der Bekämpfung<br />

des Versicherungsmissbrauchs (BVM)<br />

Die Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs, die Mitte<br />

2008 ihren Anfang nahm, ist mittlerweile zu einem festen<br />

Bestandteil der Arbeit im Bereich IV herangewachsen. Wir<br />

haben unsere BVM-Fachstelle personell im Rahmen der vom<br />

Bundesamt für Sozialversicherungen bewilligten Stellenprozente<br />

verstärkt.<br />

Es sind uns 210 Verdachtsfälle gemeldet worden und wir<br />

haben 22 Observationen angeordnet.


Dienstleistungen | Invalidenversicherung<br />

IV-Stelle<br />

21<br />

124 Verdachtsfälle aus dem Jahr <strong>2011</strong> und 46 Verdachtsfälle<br />

aus den Vorjahren konnten wir abschliessen. Eine Observation<br />

hat im Durchschnitt rund CHF 8 300 gekostet. Insgesamt<br />

sind circa CHF 184 000 an Observationskosten angefallen.<br />

In 27 Fällen haben wir die Rente aufgehoben oder herabgesetzt<br />

oder von Anfang an abgelehnt, was Einsparungen von<br />

geschätzten CHF 8,8 Mio. entspricht, hochgerechnet auf<br />

eine durchschnittliche Bezugsdauer. Hinzu kommen noch<br />

Einsparungen bei den Ergänzungsleistungen und den betroffenen<br />

Pensionskassen.<br />

Rückgang der Einnahmen beim Regress<br />

Beim Regress spüren wir seit mehreren Jahren die Auswirkungen<br />

der sinkenden Zahl der Invaliditätsneuberentungen<br />

aus Unfall. So führt zum Beispiel die strenge Rechtssprechung<br />

des Bundesgerichts im Zusammenhang mit dem<br />

Halswirbelsäulenschleudertrauma dazu, dass tendenziell weniger<br />

IV-Renten gesprochen werden und in der Folge auch<br />

weniger auf Haftpflichtversicherungen Rückgriff genommen<br />

werden kann. Betrugen die Regress-Einnahmen im Jahre<br />

2009 noch circa CHF 16,2 Mio., so waren es im Jahre 2010<br />

CHF 13,5 Mio. und im Jahre <strong>2011</strong> noch CHF 7,8 Mio. Dieser<br />

Trend wird sich fortsetzen.<br />

Zahlen zum Versicherungsmissbrauch<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

untersuchte Fälle 174 234 210<br />

Strafanzeigen 4 6 1<br />

Observationen 7 13 22<br />

Entwicklung bei den offenen<br />

Rentengesuchen<br />

2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

2 837 2 643 2 723 1 519 773<br />

Anmeldungen und Gespräche<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Erstgespräche 1 654 1 674 2 542<br />

Assessmentgespräche 522 642 607<br />

Erstanmeldungen 4 951 5 075 5 266<br />

Meldungen 1) 741 733 750<br />

1)<br />

Bei einer möglichen Invalidisierung können versicherte Personen<br />

oder Dritte eine Meldung zur Früherfassung machen.<br />

Leistungszusprachen und Massnahmen<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Hilflosenentschädigungen AHV 867 853 1284<br />

Hilflosenentschädigungen IV 308 396 333<br />

Hilfsmittel AHV 3028 3063 3920<br />

Hilfsmittel IV 4565 4340 4691<br />

medizinische Massnahmen (bis 20. Altersjahr) 4147 4769 4291<br />

erstmalige berufliche Massnahmen 436 473 483


22 Dienstleistungen | Invalidenversicherung<br />

IV-Stelle<br />

Entwicklung der Anzahl Rentenentscheide<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

entschiedene Rentengesuche 2988 3645 3752<br />

Ganze Rente 846 983 989<br />

¾ Rente 118 115 138<br />

½ Rente 309 375 381<br />

¼ Rente 147 180 211<br />

Revisionen 3572 3564 4153<br />

Ablehnungsquote in % 52,5 54,6 54,1<br />

Anteil Neurentenbezügerinnen und –bezüger an der Wohnbevölkerung<br />

(Versicherte im Alter ab 18 Jahren)<br />

2006 2009 <strong>2011</strong><br />

Schweiz in % 0,33 0,32 0,31<br />

<strong>Aargau</strong> in % 0,28 0,27 0,28<br />

Anteil IV-Rentnerinnen und -Rentner an der Wohnbevölkerung<br />

(Versicherte im Alter ab 18 Jahren)<br />

2006 2009 <strong>2011</strong><br />

Schweiz in % 5,22 4,99 4,86<br />

<strong>Aargau</strong> in % 4,78 4,59 4,47<br />

Regionaler Ärztlicher Dienst (RAD)<br />

Die vom RAD vorgenommenen Beurteilungen der Voraussetzungen<br />

für einen IV-Leistungsanspruch und die Erarbeitung<br />

von Entscheidungsgrundlagen weisen eine zunehmende<br />

Komplexität auf. Diese Arbeit verlangt zusätzliche Interdisziplinarität<br />

und Interprofessionalität.<br />

Die Anzahl der medizinischen Anfragen lag mit 10 190 etwas<br />

tiefer als im Vorjahr. Die internen Untersuchungen konnten<br />

leicht gesteigert werden. Sie dienen der direkten Abklärung<br />

und sind ein wesentliches Instrument zur Beschleunigung der<br />

Verfahren im Integrationsprozess.<br />

Der RAD ist neben seinen Kernaufgaben in den Abteilungen<br />

Integration und Leistungen zusätzlich in den Bereichen Bekämpfung<br />

des Versicherungsmissbrauchs BVM, Regress,<br />

Abklärungsdienst und Rechnungskontrolle involviert und unterstützt<br />

damit die Entscheidungsfindung.<br />

In der Arbeitsgruppe hat der RAD an der Vorbereitung der<br />

6. IVG- Revision, Massnahmenpaket a, mitgewirkt.<br />

Der RAD hat in Bezug auf das Qualitätsmanagement sowohl<br />

qualitätssichernde Instrumente als auch Konzepte erarbeitet<br />

und in die Praxis implementiert. Die ersten positiven Resultate<br />

wurden vom Bundesamt für Sozialversicherungen in dessen<br />

Audit gewürdigt.<br />

Die Tätigkeit des RAD in Zahlen<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

medizinische Anfragen 8 287 11 689 10 190<br />

interne Untersuchungen 320 484 490<br />

Erstgespräche 1 436 1 042 905<br />

externe Gutachten 549 1 089 953


Dienstleistungen | Invalidenversicherung<br />

IV-Stelle<br />

23<br />

«Datenübernahme –<br />

oder: Wie man<br />

vor lauter<br />

Bäumen den<br />

Wald noch<br />

sehen muss.»<br />

Datenübernahmen<br />

Nach erfolgreichen Sichtungsreleases mit Testdaten<br />

konnten wir mit den System- und Prozesstests beginnen.<br />

Dies war gleichzeitig auch der Test für unsere Hardware-<br />

Umgebung. Die Systeme liefen mit sehr guter Performance<br />

und dementsprechend konnten auch die Systeme<br />

für die Produktiv-Umgebung aufgebaut werden.<br />

Es zeigte sich, dass viele Datenbereinigungen auch noch<br />

im alten System notwendig waren. Die Belastung aller<br />

Beteiligten erreichte ihren Höhepunkt, denn gleichzeitig<br />

haben wir auch mit der Ausbildung sämtlicher Mitarbeiter<br />

der AK begonnen. Natürlich durfte dabei das normale<br />

Tages geschäft nicht vernachlässigt werden.


24 Organisation<br />

Resources und Services<br />

Personal<br />

Am Jahresende waren 383 (382) Angestellte beschäftigt, 242<br />

(241) Frauen und 141 (141) Männer, wovon 116 bzw. 46 mit<br />

einem Teilzeitpensum. Unser attraktives Arbeitszeitmodell<br />

bietet mehr als 40 % unserer Mitarbeitenden eine flexible Einsatzmöglichkeit<br />

im Unternehmen. Insgesamt sind 331 (333)<br />

Vollzeitstellen besetzt.<br />

Nach einer intensiven Schulung des Kaders über rund anderthalb<br />

Jahre haben wir erstmals das neue Leistungsbeurteilungs-<br />

und Zielsetzungsverfahren PERFORM angewendet.<br />

Es ermöglicht, klare und messbare Ziele festzulegen<br />

und umfasst eine systematische Prüfung der Förder- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Lernende durchlaufen alle wichtigen Fachgebiete und können<br />

nach dem Berufsabschluss vielseitig eingesetzt werden. Wir<br />

bilden 12 Jugendliche aus (kaufmän nischer Bereich 9; Informatik<br />

2; Betriebspraktikum 1).<br />

Im Frühling haben wir für 30 Lernende verschiedener Ausgleichskassen<br />

aus der Deutschschweiz ein neu konzipiertes,<br />

branchenspezifisches Seminar zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung<br />

durchgeführt.<br />

Der Karriere-Pool bewährt sich. Besonders befähigte Mitarbeitende<br />

werden mit Fördermassnahmen auf eine Fach- oder<br />

Führungslaufbahn vorbereitet. So konnten einige Kader- und<br />

Fachstellen mit eigenen Nachwuchskräften besetzt werden.<br />

Die neuen Kadermitarbeitenden werden in einem Teamleiter-<br />

Circle von ihren Vorgesetzten und mit einem externen Coaching<br />

bei der neuen Aufgabe unterstützt.<br />

Die Einführung der neuen Programme in der Ausgleichskasse<br />

war eine grosse Herausforderung für die Personalabteilung.<br />

Die zusätzlichen Aufgaben in den Fachbereichen konnten<br />

nicht mit dem vorhandenen Personal bewältigt werden. Bis<br />

zu 15 Aushilfskräfte wurden zum Teil gleichzeitig eingesetzt,<br />

was sich bewährt hat.<br />

Finanzen<br />

Wir sind zu einem haushälterischen Umgang mit den finanziellen<br />

Mitteln verpflichtet. Mit einem klar geregelten Ablauf<br />

kontrollieren wir die Kosten. Anschaffungen sind unabhängig<br />

von der Funktion zu beantragen, auch wenn sie im Budget<br />

enthalten sind. Die ganze Beschaffung läuft zentral über die<br />

Logistik. Sie prüft, ob der Bedarf ausgewiesen ist und ein<br />

Nutzen daraus entsteht. Regelmässig werden auch Konkurrenzofferten<br />

eingeholt. Die zentrale Beschaffung spart<br />

dank vernünftiger Bestellgrössen und guter Lagerbewirtschaftung<br />

zusätzlich Geld.<br />

Mit diesem Vorgehen werden Investitionen nicht hinausgeschoben,<br />

sondern im richtigen Moment getätigt. Wir haben<br />

keinen Investitionsstau, sondern verfügen dank unserer<br />

Flexibilität über eine sehr gute Infrastruktur. Zudem bestehen<br />

Rückstellungen, auf die bei künftigen Ausgaben zurückgegriffen<br />

werden kann, beispielsweise innerhalb von Informatikprojekten<br />

oder bezogen auf Räumlichkeiten.<br />

Das Interesse unserer Mitarbeitenden an einem beruflichen<br />

Vorankommen ist gross. 16 Angestellte haben anforderungsreiche<br />

und zum Teil mehrjährige Ausbildungen mit einem eidgenössischen<br />

Fachausweis, einem Mastergrad oder einem<br />

Zertifikat als Case Manager oder als medizinischer Gutachter<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Gesunde Mitarbeitende sind uns wichtig, weshalb wir immer<br />

mehr in die betriebliche Gesundheitsförderung investieren.<br />

Wir haben das Kader von Spezialisten unserer Taggeldversicherung<br />

schulen lassen. Themen waren die Wahrnehmung<br />

von gesundheitlichen Risiken, das Verhalten bei Absenzen<br />

und Gespräche bei der Rückkehr nach einer Krankheit. Geplant<br />

ist als nächster Schritt ein gesamtheitliches Konzept für<br />

die Gesundheitsförderung.


Organisation<br />

Resources und Services<br />

25<br />

Qualitäts- und Risikomanagement<br />

In der Ausgleichskasse hat die Umstellung der Geschäftssoftware<br />

auf AKIS viele Ressourcen gebunden. Obwohl die<br />

meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Bereichs in<br />

die Projektabwicklung eingebunden waren, konnten das Managementsystem<br />

und das Interne Kontrollsystem (IKS) ausgebaut<br />

werden. Dies gelang nur durch die breite Abstützung<br />

der Aufgaben und Verantwortungen. Die im Jahr 2009 eingeführte<br />

Fachkarriere ist ein Erfolg. Seit damals haben sich 19<br />

Mitarbeitende zu Prozess- und Fachexpertinnen oder Experten<br />

entwickelt.<br />

Die Geschäftsleitung hat den Rahmen des IKS erweitert. Es<br />

umfasst neben dem Risikofeld «Zuverlässigkeit der Finanzen»<br />

auch die Befolgung von Gesetzen und Weisungen, die Qualität<br />

der Geschäftstätigkeit sowie die Vermeidung von Manipulation.<br />

Die Umsetzung erfolgt stufengerecht auf Ebene Unternehmensleitung<br />

sowie auf Stufe Prozesse. Das IKS wird<br />

jährlich durch die Revisionsgesellschaft, das BSV sowie eine<br />

Zertifizierungsgesellschaft überprüft. Im September stellte die<br />

Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme<br />

(SQS) der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> das Folgezertifikat nach<br />

ISO 9001:2008 aus.<br />

Rechtsdienst: Rezertifizierung nach<br />

GoodPriv@cy gelungen<br />

Das Datenschutzmanagementsystem der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> wird<br />

regelmässig nach den Richtlinien von «GoodPriv@cy» von<br />

unabhängigen Auditoren überprüft. Im Rezertifizierungsaudit<br />

ist unserem Unternehmen bestätigt worden, dass die Verfahren<br />

geeignet sind, die Rechtskonformität bezüglich des Datenschutzes<br />

sicherzustellen und deren Einhaltung zu verfolgen.<br />

Der Antrag zur Zertifikatserteilung wurde ohne Auflagen<br />

erteilt. Die Leiterin des Rechtsdienstes ist zugleich betriebliche<br />

Datenschutzbeauftragte. Es wurden 36 schriftliche<br />

Anfragen zu Datenschutz und Akteneinsicht beantwortet.<br />

1 483 (1 268) schriftliche Aufträge hat der Rechtsdienst erfüllt.<br />

Die hauptsächlichen Aufgaben waren: 710 (617) Urteile analysieren,<br />

392 (322) Rechtsanfragen beantworten, 226 (143)<br />

Einsprachen und Beschwerden verfassen, 26 (60) komplexe<br />

Rechtsberatungen und 51 (56) Vernehmlassungen abfassen.<br />

Zudem hat der Rechtsdienst 12 interne Schulungen gegeben<br />

und bei verschiedenen Projekten wie der IVG-Revision 6a<br />

und der «Pforte Arbeitsmarkt» mitgewirkt.<br />

Informatik<br />

Die Arbeit unserer IT-Abteilung stand ganz im Zeichen der<br />

Einführung der neuen Programme für die Ausgleichskasse<br />

und der Übernahme der sehr grossen Datenmengen. Intensive<br />

Testdatenübernahmen ermöglichten es, Fehler rechtzeitig<br />

zu korrigieren. Mit umfangreichen Systemtests haben wir die<br />

neue Hardware und das Zusammenspiel sämtlicher Komponenten<br />

wie Programme, Daten, Prozesse, Dokumente und<br />

Ablauforganisation geprüft. Anschliessend begann die Ausbildung<br />

der Mitarbeitenden durch unsere Prozess- und Fachexperten<br />

und Leitbenutzer. Diese entwickelten die Grundlagen<br />

in Zusammenarbeit mit den Partnerkassen, den<br />

Aus gleichskassen Luzern und Basel-Stadt und der <strong>SVA</strong><br />

Basel- Landschaft.<br />

Im August begannen die produktiven Datenübernahmen und<br />

Programmeinführungen. Die intensiven vorgängigen Tests<br />

zahlten sich aus, konnten doch alle Module in mehreren Teilschritten<br />

bis Ende Oktober, wie geplant, übernommen werden.<br />

Diese kritische Phase haben Spezialisten unserer externen<br />

Revisionsstelle überwacht und begleitet.<br />

Gemeindezweigstellen (GZ)<br />

Mit dem Intranet «GZ-Online» haben die Gemeindezweigstellen<br />

elektronischen Zugriff auf die Mitgliederdaten. Im Zuge<br />

der Systemumstellung änderte sich die Datenbasis einiger<br />

Online-Abfragen und die Darstellung der Tools für den elektronischen<br />

Datenaustausch. Über «GZ-Online» wurden die<br />

GZ über den jeweiligen Stand des Projekts informiert.<br />

Es ist uns ein grosses Anliegen, die Gemeindezweigstellenleitenden<br />

auf ihre vielfältigen Aufgaben vorzubereiten. 27 Personen<br />

haben den neu gestalteten Praxiskurs absolviert. Davon<br />

haben 19 zusätzlich den Grundkurs besucht, welcher theoretisches<br />

Grundwissen vermittelt.<br />

Wir haben insgesamt 5 IPV-Refresher-Kurse durchgeführt.<br />

75 Gemeindezweigstellenleitende oder deren Stellvertretung<br />

haben dieses Angebot genutzt und ihre Fachkenntnisse<br />

vertieft.<br />

In 18 (31) Gemeindezweigstellen hat die Leitung gewechselt.<br />

Dies liegt unter der durchschnittlichen Fluktuation von 26 in<br />

den letzten 10 Jahren.


26 Organisation<br />

Organigramm<br />

Verwaltungskommission (VK)<br />

Direktorin Bergita Kayser*<br />

Generalsekretariat<br />

Karsten Poppe*<br />

Support Direk tion<br />

und AK<br />

Qualitätsmanagement<br />

und IKS<br />

Support IV-Stelle<br />

Kurt Wernli<br />

Rechtsdienst<br />

Yvonne Prieur<br />

Ausgleichskasse<br />

Adrian Bryner a. i.*<br />

IV-Stelle<br />

Alessandro Tani*<br />

Zentrale Dienste<br />

Hans Müller*<br />

Beiträge<br />

Stefan Nauer<br />

AK-Leistungen<br />

Adrian Bryner<br />

IV-Leistungen<br />

Kurt Stauffer<br />

Integration<br />

Sylvia Kunz<br />

RAD<br />

Marie-Josée Staff<br />

Beiträge 1<br />

Bea Weiss<br />

Renten 1<br />

Ernst Schürch<br />

Region 1<br />

Yvonne Gasser<br />

Berufsberatung 1<br />

Martin Schnyder<br />

RAD 1<br />

Matthias Voisard<br />

RW/Controlling<br />

vakant<br />

Beiträge 2<br />

Priska Rahm-<br />

Bhend<br />

Renten 2<br />

Frieda Lüscher<br />

Region 2<br />

Georg With<br />

Berufsberatung 2<br />

Daniel Kistler<br />

RAD 2<br />

Astrid Palca<br />

Personal<br />

Hannes Peter<br />

Beiträge 3<br />

Robert Kunz<br />

Renten 3<br />

Martin Käch<br />

Region 3<br />

Claude Amstutz<br />

FIA 1<br />

Michael Lehmann<br />

Logistik<br />

Paul Suter<br />

Beiträge 4<br />

Michela Bässler<br />

EL 1<br />

Martin Herrmann<br />

Region 4<br />

Lukas Binder<br />

FIA 2<br />

Trudi Zemp<br />

Informatik<br />

André Meyer<br />

Beiträge 5<br />

Michel Guinot<br />

EL 2<br />

Jürg Stossier<br />

Region 5<br />

Verena Leiser<br />

FIA 3<br />

Monika<br />

Landmann<br />

DMC<br />

Martin Jochum<br />

Arbeitgeberkontrolle<br />

Stefan Nauer<br />

IPV<br />

Beat Nyffenegger<br />

Abklärungsdienst<br />

Silvia Stuhl<br />

FIA 4<br />

Hans-Georg<br />

Tilgner<br />

Rechnungskontrolle<br />

Marcel Kilcher<br />

Sachleistungen<br />

Marianne Ehrsam<br />

Verwaltungskommision<br />

(VK)<br />

Direktorin<br />

Bereichsleitende<br />

Abteilungsleitende<br />

Teamleitende<br />

Teamleitende<br />

Support / Stab<br />

* Geschäftsleitung


27<br />

«Die Einführung von<br />

AKIS hat uns stark<br />

gefordert –<br />

aber auch<br />

die Zusammenarbeit<br />

in und<br />

zwischen<br />

den Abteilungen<br />

gefördert.»<br />

Einführung<br />

Die Übernahme und Einführung erfolgte in folgenden<br />

Schritten: 1) Mitglieder- und Verbandsregister, 2) Ergänzungsleistungen<br />

und Krankheitskosten, 3) Renten und<br />

Familienausgleichskasse, 4) Erwerbsersatzordnung, IV-<br />

Taggeld und Mutterschaftsentschädigung, 5) Beitragsfestsetzung<br />

und Abrechnungsbuchhaltung.<br />

In den meisten Fachabteilungen wurde auf Posteingangs-<br />

Scanning umgestellt. Damit erhalten die Mitarbeiter sämtliche<br />

Unterlagen nur noch elektronisch. Durch die gute<br />

Vorbereitung und Ausbildung konnten viele Probleme behoben<br />

werden. Insgesamt leistete das Projektteam über<br />

32 000 Arbeitsstunden (intern: 20 000; externe Partner:<br />

12 000).


28 Corporate Governance<br />

Organe<br />

Verwaltungskommission<br />

PRÄSIDENT<br />

Fredy Böni<br />

Eidg. dipl. Versicherungsfachmann<br />

Gemeindeammann Möhlin<br />

Grossrat<br />

• VR-Präsident Böni Wassersport AG Möhlin<br />

• Verwaltungsrat Klinik Barmelweid AG und Betriebe<br />

Barmelweid AG<br />

• Präsident Böni VersicherungsTreuhand GmbH Möhlin<br />

VIZEPRÄSIDENTIN<br />

Renate Gautschy<br />

Gemeindeammann Gontenschwil<br />

Grossrätin<br />

• Präsidentin Gemeindeammännervereinigung Kanton<br />

<strong>Aargau</strong><br />

• Mitglied Vorstand Schweizerischer Gemeindeverband<br />

• Präsidentin ags (Suchtberatung Kanton <strong>Aargau</strong>)<br />

• Vizepräsidentin Stiftung Gärtnerhaus Meisterschwanden<br />

• Vizepräsidentin Stiftung Schürmatt<br />

MITGLIEDER<br />

Hans-Jürg Koch<br />

Geschäftsführer<br />

Gemeindeammann Rothrist<br />

• VR-Präsident Econopac AG Rothrist<br />

• VR-Präsident Tecpac AG Rothrist<br />

• Vorstandsmitglied Zofingenregio<br />

• Vorstandsmitglied ERZO Oftringen<br />

• Vorstandsmitglied Berufsschulen Zofingen<br />

• Präsident ARA Aarburg/Oftringen<br />

Alice Liechti-Wagner<br />

• Geschäftsführerin des Vereins Erziehung und Bildung<br />

• Präsidentin CVP Bezirk Laufenburg<br />

• Kommission für Familie und Soziales CVP <strong>Aargau</strong><br />

• Vorstand VCU AG/SO (Vereinigung christlicher<br />

Unternehmer)<br />

• Patin www.swonet.ch (Internetportal der Schweizer<br />

Frauenorganisationen)<br />

Elvira Mankowski<br />

Sozialarbeiterin HFS, Lenzburg<br />

Direktion<br />

Direktorin<br />

Bergita Kayser<br />

Revisionsstelle<br />

Die Entschädigung und die Sitzungsgelder der Mitglieder der<br />

Verwaltungskommission werden vom Regierungsrat festgesetzt.<br />

Die Gesamtentschädigung beträgt für die fünf Mitglieder<br />

CHF 64 800. Das Sitzungsgeld ist auf CHF 300 pro<br />

Sitzung festgelegt.<br />

Die durch die Verwaltungskommission gewählte Revisionsstelle<br />

erstattet ihre Berichte dem Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

(BSV), mit Kopie an die Verwaltungskommission.<br />

Die alle Tätigkeiten innerhalb der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> umfassende<br />

Revision erfolgt einerseits nach den Bundesvorschriften und<br />

andererseits risikoorientiert.<br />

Die Invalidenversicherung wird überdies direkt vom BSV nach<br />

fachlichen Grundsätzen überprüft. Die Verwaltungskommission<br />

wird über die Ergebnisse orientiert.<br />

Bericht der Revisionsstelle<br />

Die Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG, Luzern, hat<br />

die auf den 31.12.<strong>2011</strong> abgeschlossenen Jahresrechnungen<br />

• der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong><br />

• der Familienausgleichskasse des Kantons <strong>Aargau</strong><br />

• des Fonds für Teuerungszulagen und Überbrückungsleistungen<br />

zu Pensionen und Anpassungen an das BVG<br />

am 8./9. März 2012 summarisch geprüft und festgestellt,<br />

dass Buchführung und Jahresrechnungen dem Gesetz und<br />

den erlassenen Vorschriften entsprechen.<br />

Es wird empfohlen, die Jahresrechnung zu genehmigen.<br />

Luzern, 14. März 2012<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

Bericht der Verwaltungskommission<br />

Die Verwaltungskommission genehmigte den <strong>Jahresbericht</strong><br />

und die Jahresrechnung <strong>2011</strong> der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> an der Sitzung<br />

vom 3. April 2012<br />

Sie leitet den Bericht an den Regierungsrat des Kantons<br />

<strong>Aargau</strong> z. H. des Grossen Rates weiter.<br />

Aarau, 3. April 2012<br />

Präsidentin<br />

Elisabeth Meyerhans Sarasin<br />

Protokoll:<br />

Karsten Poppe


Rechnungsablage<br />

Betriebs- und Verwaltungsrechnung<br />

der Familienausgleichskasse<br />

29<br />

Betriebsrechnung (in CHF)<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Arbeitgeber-Beiträge 129383200 130123604<br />

Schadenersatzforderungen/Rückforderungen 173291 355811<br />

Betriebsertrag 129556491 130479416<br />

Kinder- und Ausbildungszulagen –144907418 –142454575<br />

Abschreibungen von Beiträgen –547643 –903482<br />

Betriebsaufwand –145455061 –143358057<br />

Ergebnis Betriebsrechnung –15898570 –12878641<br />

Verwaltungsrechnung (in CHF)<br />

Zins- und Dividendenerträge 2715215 2388601<br />

Kursgewinne/-verluste –1064443 –1341760<br />

Verwaltungsaufwand der Vermögensanlage –552152 –535159<br />

Nettoergebnis aus Vermögensanlage 1098620 511682<br />

Verwaltungsaufwand inkl. Abrechnungsstellen –2129944 –2960360<br />

Ergebnis Verwaltungsrechnung –1031324 –2448679<br />

Gesamtergebnis Aufwandüberschuss (–) –16929894 –15327320


30 Rechnungsablage<br />

Bilanz der Familienausgleichskasse<br />

Aktiven (in CHF)<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Vermögensanlagen<br />

Flüssige Mittel und Geldmarktforderungen 36487383 16663048<br />

Obligationen und ähnliche Papiere 60770649 61634667<br />

Aktien 21595238 21559269<br />

Immobilienfonds 6546695 6484524<br />

Alternative Anlagen 12117994 15215368<br />

Total Vermögensanlagen 137517959 121556876<br />

Beitragsausstände 3937469 5665953<br />

Kontokorrent Abrechnungsstelle FAK 790453 992594<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 3472981 946929<br />

Total Aktiven 145718862 129162352<br />

Passiven (in CHF)<br />

Schuld gegenüber <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> 3237365 2170516<br />

Kontokorrent Abrechnungsstelle FAK 779062 610066<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 92001 98655<br />

Wertschwankungsreserve 2000000 2000000<br />

Reserven (in CHF)<br />

Stand 1. Januar 156540328 139610434<br />

Ertrags-/Aufwandüberschuss –16929894 –15327320<br />

Vortrag auf neue Rechnung 139610434 124283115<br />

Total Passiven 145718862 129162352<br />

Das Bundesgesetz über die Familienzulagen schreibt vor,<br />

dass die Familienausgleichskassen eine angemessene<br />

Schwankungsreserve von mindestens 20 % und maximal<br />

100 % einer durchschnittlichen Jahresausgabe halten müssen.<br />

Mit einer Senkung des Beitragssatzes auf den 1.1.2010<br />

von 1,6 % auf 1,4 % wurde die Schwankungsreserve auf<br />

86 % zurückgeführt.


Rechnungsablage<br />

Verwaltungsrechnung und<br />

Bilanz der Ausgleichskasse <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong><br />

31<br />

Erfolgsrechnung (in CHF)<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Verwaltungskostenbeiträge der Mitglieder 11728614 11916061<br />

Ertrag aus Vermögenswerten 1638411 1515007<br />

Dienstleistungserträge 1) 45028638 36140971<br />

Übrige Einnahmen 1350853 1338547<br />

Total Ertrag 59746517 50910586<br />

Personalaufwand 37862769 38042144<br />

Sachaufwand 2) 6502616 8538875<br />

Raum-/Liegenschaftenkosten 1) 10599776 2442868<br />

Dienstleistungen Dritter 1605691 1444269<br />

Abschreibungen 293728 258536<br />

Bildung/Auflösung von Rückstellungen 3) 1600000 –1300000<br />

Rückerstattung Verwaltungskosten-Beiträge 1000000 1300000<br />

Total Aufwand 59464580 50726692<br />

Gewinn der Verwaltungsrechnung 281 936 183 894<br />

Bilanz (in CHF)<br />

Bankguthaben und Kapitalanlagen 28123183 30578927<br />

Debitoren 9241630 5525821<br />

Einrichtungen 56396 85805<br />

Immobilien 300001 150001<br />

Total Aktiven 37721210 36340554<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 3432935 3168386<br />

Rückstellungen 17000000 15700000<br />

Kapital und Reserven 17006339 17288275<br />

Bilanzgewinn 281936 183894<br />

Total Passiven 37721210 36340554<br />

1)<br />

2010 wurden rund CHF 8 Mio. für den Ausbau der Räumlichkeiten<br />

für die IV-Stelle im Bahnhof aufgewendet. Die<br />

unter Raum-/Liegenschaftenkosten verbuchten Aufwendungen<br />

wurden vom Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

über die Dienstleistungserträge wieder vergütet.<br />

2)<br />

Im Zusammenhang mit dem IT-Projekt Apollo sind zusätzliche<br />

IT-Kosten von rund CHF 2 Mio. angefallen.<br />

3)<br />

Für die teilweise Finanzierung des Projektes Apollo wurde<br />

ein Teil der in den Vorjahren gebildeten Rückstellungen aufgelöst.


32 Rechnungsablage<br />

Betriebsrechnung <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong><br />

Beiträge (in CHF)<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

AHV/IV/EO 792343610 821395116<br />

Arbeitslosenversicherung 126749452 140179033<br />

Familienzulagen Landwirtschaft 977638 1056405<br />

Total Beiträge 920070700 962630555<br />

AHV-Leistungen (in CHF)<br />

Ordentliche Renten 1093195844 1149450842<br />

Ausserordentliche Renten 785536 772306<br />

Hilflosenentschädigungen 16417158 17200672<br />

Total 1110398538 1167423820<br />

IV-Leistungen (in CHF)<br />

Ordentliche Renten 198256907 194654319<br />

Ausserordentliche Renten 38731503 40885436<br />

Hilflosenentschädigungen 17331127 18144906<br />

Taggelder 16994601 15660527<br />

Total 271314138 269345188<br />

Übrige Leistungen (in CHF)<br />

Erwerbsausfallentschädigungen 41732831 42080656<br />

Familienzulagen an landwirtschaftliche Arbeitnehmende 1420279 1642373<br />

Kinderzulagen an Kleinbauern und -bäuerinnen 5952439 5757428<br />

Rückverteilung CO 2<br />

-Abgabe an Unternehmen 8225008 4050162<br />

Total 57330557 53530618<br />

Total aller Leistungen 1 439 043 233 1 490 299 626<br />

Übertragene Aufgaben (in CHF)<br />

Beiträge Familienausgleichskasse 129556491 130479416<br />

Leistungen Familienausgleichskasse 144907418 142454575<br />

Leistungen Prämienverbilligungen 221696314 237050470<br />

Leistungen Ergänzungsleistungen 176136112 196701135


Statistik<br />

<strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> in Zahlen<br />

33<br />

Mitglieder der Ausgleichskasse<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Selbständigerwerbende 26929 27041<br />

davon Selbständigerwerbende, die zugleich Arbeitgebende sind 4031 4330<br />

Arbeitnehmende ohne beitragspflichtige Arbeitgebende 202 169<br />

nur Arbeitgebende 17240 21003<br />

Nichterwerbstätige 19863 17329<br />

Arbeitgeberkontrollen<br />

von eigenen Revisoren durchgeführt 644 639<br />

von externen Revisoren durchgeführt 1 410 909<br />

AHV-Rentenbezügerinnen und -bezüger<br />

Ordentliche Renten 52 313 53 667<br />

Ausserordentliche Renten 42 43<br />

IV-Rentenbezügerinnen und -bezüger<br />

Ordentliche Renten 11 834 11 486<br />

Ausserordentliche Renten 2 178 2 290<br />

HE-Bezügerinnen und -Bezüger<br />

AHV 1 639 1 816<br />

IV 1 881 1 935<br />

Anzahl geltend gemachter Betreuungsgutschriften 103 124<br />

Invalidenversicherung<br />

erledigte erstmalige Anmeldungen 8006 7396<br />

Zusprachen medizinische Massnahmen 4769 4291<br />

Zusprachen berufliche Massnahmen 473 483<br />

Zusprachen Umschulungen 747 823<br />

geprüfte Rechnungen (Eingang in Papierform) 96976 99427<br />

geprüfte Rechnungen (Eingang elektronisch – SUMEX) 15267 19 318<br />

Leistungen in Mio. CHF 145 149<br />

Erwerbsausfallentschädigungen<br />

verarbeitete Anmeldungen 24 836 22 662


34 Glossar<br />

Begriffe und Abkürzungen<br />

Abkürzung / Begriff<br />

ADI<br />

AK<br />

AKIS<br />

BGSA<br />

BSV<br />

BVM<br />

DGS<br />

DMC<br />

EL<br />

EO<br />

FAK, FL<br />

FIA<br />

FI-Massnahmen<br />

Good Priv@cy<br />

GZ<br />

HE<br />

IGAKIS<br />

IIZ<br />

IKS<br />

IPV<br />

IV<br />

MSE<br />

NE<br />

QM<br />

RAD<br />

RAV<br />

RSA<br />

RW<br />

SE<br />

SQS<br />

STEP<br />

VA/IK<br />

VK<br />

ZAS<br />

Bedeutung<br />

Abklärungsdienst<br />

Ausgleichskasse<br />

Ausgleichskasseninformationssystem<br />

Bundesgesetz gegen die Schwarzarbeit<br />

Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs<br />

Departement Gesundheit und Soziales<br />

Dokumenten-Management-Center<br />

Ergänzungsleistungen<br />

Erwerbsausfallentschädigung<br />

Familienausgleichskasse, Familienzulagen in der Landwirtschaft<br />

Frühintegration und Arbeitsvermittlung<br />

Frühinterventionsmassnahmen<br />

markenrechtlich geschütztes Datenschutzzertifikat<br />

Gemeindezweigstelle<br />

Hilflosenentschädigung<br />

Interessengemeinschaft für Ausgleichskasseninformationssysteme<br />

Interinstitutionelle Zusammenarbeit<br />

Internes Kontrollsystem<br />

Individuelle Prämienverbilligung<br />

Invalidenversicherung<br />

Mutterschaftsentschädigung<br />

Nichterwerbstätige/r<br />

Qualitätsmanagement<br />

Regionaler Ärztlicher Dienst<br />

Regionale Arbeitsvermittlung<br />

Revisionsstelle der Ausgleichskassen<br />

Rechnungswesen<br />

Selbständigerwerbende/r<br />

Schweiz. Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme<br />

Systematisches Trainings- und Entwicklungsprogramm<br />

Versicherungsausweis/Individuelles Konto<br />

Verwaltungskommission<br />

Zentrale Ausgleichsstelle<br />

Im Bericht ist selbstverständlich die weibliche Form immer mit eingeschlossen, auch wenn aus Gründen der Lesbarkeit nur die<br />

männliche Form verwendet wurde.


<strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong><br />

Kyburgerstrasse 15<br />

5001 Aarau<br />

Telefon 062 836 81 81<br />

Fax 062 836 81 99<br />

www.sva-ag.ch<br />

ak19@sva-ag.ch

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