JRK CAMP 2008 - Bayerisches Jugendrotkreuz
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RODE KRÜZ 05<br />
„Vier“. Laufen war sowieso die ganze Woche angesagt, denn<br />
Fahrräder oder auch „Velos“, wie die Schweizer dazu sagen,<br />
waren rar.<br />
Nachdem wir am nächsten Tag den Kindern die Angst vor<br />
dem Hochdeutschen genommen hatten, leiteten wir das Rollenspiel.<br />
Den Nachmittag konnten wir uns mit schweizer Kollegen<br />
an Züricher See ausspannen. Am nächsten Tag freute<br />
man sich schon während des Rollenspiels auf das Helferfest<br />
am Abend. Dazu trafen sich alle im großen Zelt, um bei<br />
Kuchen und Saft einer „Pfadi A capella Gruppe“ zuzuhören.<br />
Bei der Gelegenheit erlernten wir noch ein paar afrikanische<br />
Tänze.<br />
Der Sonntag war für uns ein freier Tag. Das Frühstück ließen<br />
wir ausfallen, aßen etwas zu Mittag, duschten und legten uns<br />
in die Sonne. Abends spielten wir auf einem der vielen Volleyballfelder<br />
mit unseren Kollegen, mit denen wir anschließend<br />
auch zum Pokerabend gingen. Nach anfänglichem Sonnenschein<br />
trübte sich der Himmel am letzten Abend ein und es<br />
kam mit viel Regen auch noch ein Sturm auf. Erst jetzt fi el<br />
mir ein dass außer den Zelttüren auch die Heringe des Zeltes<br />
gefehlt hatten. Nach längerem „am Zeltgestänge festhalten“<br />
und Zuschauen, wie die anderen Zelte wie Streichhölzchen<br />
umfi elen, packte ich meine sieben Sachen. Anfangs wollte<br />
ich meine Gruppe noch dazu umstimmen, das Zelt fl ach<br />
abzubauen, um anderen Schaden zu vermeiden. Da sie<br />
sich allerdings partout dagegen entschied, fl üchtete ich mit<br />
Tasche und Feldbett ins nahe gelegene Workshopzelt der<br />
Flüchtlingshilfe der UNO. Was ein Zufall. Dort traf ich auch<br />
einige Workshopkollegen, denen es genauso erging wie mir.<br />
Nachdem wir unser Lager errichtet hatten und meine Kollegen<br />
weiterhin unser Zelt bewachten, konnten wir uns noch<br />
den „Romanischen Abend“ im nahen Staffzelt anschauen.<br />
Am letzten Tag hieß es Abfahrt. Um sieben Uhr aufstehen,<br />
Zähne putzen, Sachen packen, frühstücken und los. Nach<br />
fünfstündiger Zugfahrt war ich dann endlich zu Hause angekommen<br />
und durfte anschließend wieder einmal in einem<br />
normalen Bett schlafen.<br />
06 07<br />
01 Die Ruhe nach dem Sturm am Montagabend im Lager „Null“<br />
02 Delegierte des Roten Kreuzes mussten am Zoll Einblick in<br />
ihre Hilfsgüter gewähren und eine Transporterlaubnis vorweisen<br />
03 Rot-Kreuz-Helfer gehen blind durch ein Minenfeld während<br />
Scharfschützen im Hinterhalt lauern<br />
04 Die Teilnehmer wurden spielerisch von den Teamern gefoltert<br />
um ihnen die Situation von Kriegsgefangenen näher zu bringen<br />
05 Laufen und Fahrradfahren war das Motto um von den acht<br />
verschiedenen Camps zu den Workshops zu gelangen<br />
06 Eine simulierte Folterung der Gefangenen<br />
07 Im Anschluss an jeden Posten ging es darum, die Situation<br />
mit dem Teamer zu besprechen und die Lösungen des Humanitären<br />
Völkerrechts aufzuzeigen<br />
08 Freund oder Feind? Den Teilnehmern wurde gezeigt, dass jeder<br />
Verwundete gleich behandelt wird und allein die medizinische<br />
Dringlichkeit Vorrang hat<br />
09 Magnus und ich durften im spiel als IKRK-Beauftragte Kriegsgefangene<br />
nach ihrer Behandlung im Lager fragen und ihnen<br />
anbieten, Briefe in die Heimat zu schicken<br />
Text und Fotos: Simon Dümig<br />
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