Bierstaedter Januar 2015
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6. Jahrgang Nummer 64<br />
Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />
Kulmbach<br />
Erfolgreiche Kegler<br />
Kulmbach<br />
Rockende Altstars<br />
Münchberg<br />
Doppelausstellung<br />
Bayreuth<br />
Interaktivität<br />
und vieles mehr!<br />
Wolf<br />
Gemälde: Jeanny Roth
Seite 2<br />
„Fröschle“ im Cafe<br />
<br />
Der Große Chinesische Nationalcircus in Bayreuth<br />
Die verbotene Stadt<br />
Leben & Kunst an Chinas Kaiserhof<br />
Anzeigen<br />
05.03.<strong>2015</strong>: „Sternstunden des volkstümlichen Schlagers“ – Dr.-Stammberger-Halle<br />
06.03.<strong>2015</strong>: „A Spectacular Night of QUEEN“ – Dr.-Stammberger-Halle<br />
15.03.<strong>2015</strong>: Symphoniekonzert der Hofer Symphoniker „Schubert pur”<br />
– Dr.-Stammberger-Halle<br />
21.03.<strong>2015</strong>: Kulmbacher Ballnacht – Dr.-Stammberger-Halle<br />
28.03.<strong>2015</strong>: „Huebnotix & Strings“ – Dr.-Stammberger-Halle<br />
Tickets jeweils erhältlich in der Tourist-Information Kulmbach (Tel. 09221 9588-0)<br />
oder unter www.eventim.de bzw. unter www.okticket.de.<br />
Es ist bereits die fünfte Bilderausstellung, die im Café Schoberth zu sehen ist. Bis Ende Februar<br />
werden Arbeiten der Weidenbergerin Jeanny Roth, von Freunden auch „Fröschle“ genannt,<br />
zu sehen sein. Seit einigen Jahren malt, gestaltet, schnitzt, graviert oder näht die zweifache<br />
Mutter (der Bierstädter berichtete). Nun fand sie die Gelegenheit erstmals ihre Werke an fremden<br />
Wänden zu besichtigen und sich so auch der Kritik der Betrachter zu stellen. Unter -<br />
schiedlicher können die Motive nicht sein und so kann sich der Besucher in manch ein dar -<br />
gestelltes Objekt regelrecht hineindenken.<br />
BS<br />
Kaum ein anderes Thema, respektive Bauwerk, steht so klar für die atemberaubende Ge -<br />
schichte Chinas und für die geheimnisvollen Geschichten aus dem Reich der Mitte. Fast nichts<br />
kann symbolischer oder sinnbildlicher sein für diese nicht enden wollende Faszination an der<br />
Vielfältigkeit der chinesischen Kultur als dieser gewaltige Gebäudekomplex in Peking. Die An -<br />
fang des 15. Jahrhunderts als Kaiserpalast der Ming- und Qing-Dynastie erbaute Anlage erhielt<br />
den Namen „PURPURNE VERBOTENE STADT“ zum einen, da durch die Farbwahl Purpur als<br />
angebliche Farbe des Polarsterns im chinesischen Denken der Anspruch auf die zentrale Herr -<br />
schaft über das gesamte Universum manifestiert wurde, und zum anderen, da durch das Attri -<br />
but „verboten“ klar ausgedrückt wurde, dass niemand ohne Genehmigung des Kaisers den<br />
Palast betreten oder verlassen konnte. Über 500 Jahre hatte also kein normaler Mensch die<br />
Möglichkeit, in das Innere dieser kaiserlichen Machtzentrale zu gelangen.<br />
Diese neue Produktion des Chinesischen Nationalcircus der Saison 2014-<strong>2015</strong> öffnet dem<br />
Zuschauer die Tore um hinter die hohen Palastmauern zu gelangen und gewährt ihm so einen<br />
tieferen Einblick in die chinesische Kultur, mit ergreifenden Geschichten zwischen Kaisern, Kon -<br />
fuzius, Karma & Konkubinen.<br />
Adäquat zum pompösen Thema der Show schaffen große Bilder den erneuten Einblick in<br />
eine fremde Kultur, getragen von der spektakulären legendären chinesischen Akrobatik, die<br />
sich ja selbst einst an der besagten Wirkungsstätte VERBOTENE STADT von einer folkloristischen<br />
Teehausdarstellung zur höfischen Kunst der Kaiser entwickelt hatte.<br />
Standen in den letzten Produktionen des Chinesischen Nationalcircus mehrfach moderne<br />
oder spirituelle Themen im Vordergrund, besinnt sich das Team um Produzent Raoul Schoregge<br />
mit der neuen Show wieder bewusst auf Traditionelles der historischen Epochen, die China zu<br />
seiner außergewöhnlichen Größe & Macht verholfen hatten.<br />
So werden auch in diesem Jahr wieder Chinas beste Artisten dem Anspruch gerecht, Brü -<br />
cken zwischen den Kulturen und Brücken zwischen den Menschen zu schlagen. Werden also<br />
auch Sie Zeuge, wenn die Ausnahmekünstler aus dem Land des Lächelns der Schwerkraft<br />
trotzen und ein rauschendes Fest der Balance und Energie feiern.<br />
Der Bierstädter verlost 2 Eintrittskarten für die Veranstaltung in Bayreuth, Oberfrankenhalle,<br />
am 14. Februar. Rufen Sie hierfür am 01. Februar zwischen 19 und 20 Uhr die Nummer<br />
09221 67495. Viel Glück! BS<br />
Inh. Jürgen Bredemeyer<br />
Am Holzmarkt 13<br />
95326 Kulmbach<br />
Tel. 09221/3222<br />
Winter-Schluss-Verkauf<br />
Strickwaren aus eigener Herstellung<br />
sowie Marken wie Golle Haug,<br />
Conzelmann, Rabe, Toni Dress,<br />
Breidhof, Hajo und viele mehr<br />
sind bereits reduziert.<br />
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finden Sie eine große Auswahl<br />
für die Frau in den Größen<br />
36 bis 54 und für den Mann<br />
in den Größen 46 bis 64.<br />
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Pullover, Jacken, Westen, Twinsets, Hosen u.v.m.<br />
Ihr Inserat im Internet:<br />
www.bierstaedter.de
Seite 3<br />
Kulmbachs STARKe Geschichte<br />
Kulmbacher Streiflichter aus der Preußenzeit<br />
In den letzten Ausgaben des Bierstädters folgten wir der während seines Hierseins ab 1792<br />
entstandenen Beschreibung des jungen Infanterie-Offiziers Jobst Christoph Ernst von Reiche<br />
durch die Straßen Kulmbachs und auf die Plassenburg. Im hiesigen Stadtarchiv habe ich eine<br />
„historische Tabelle“ aus dem Jahr 1795 entdeckt, die einen interessanten Blick auf die inneren<br />
Verhältnisse der Stadt in den Jahren unter preußischer Herrschaft wirft.<br />
Kulmbach um 1830 – Lithographie nach einer Zeichnung von F. Meyer. Auch wenn die<br />
Plassenburg inzwischen ihren Glanz als Festung verloren hatte, zeigt sich die Stadt noch<br />
weitgehend in der Gestalt, wie Reiche sie gesehen hat. (StadtA. Kulmbach Ans. Ku 42)<br />
In Kulmbach gab es damals 64 massiv aus Steinen errichtete Häuser. 274 Wohngebäude<br />
waren halbmassiv, also mit einem zumindest im Stall- und Küchenbereich aus Steinen gebauten<br />
Erdgeschoss und 107 ganz aus Fachwerk oder in Blockbauweise errichtet. 322 Häuser<br />
hatten mit Dachziegeln oder Schiefer gedeckte Dächer; 122 Häuser waren mit Stroh oder<br />
Schindeln bedacht. Neben diesen privaten Wohngebäuden zählte man in Kulmbach damals 3<br />
Kirchen, 12 königliche und 22 städtische öffentliche Gebäude. Zu den Wohngebäuden gehörten<br />
160 Scheunen und Lagerhäuser. Die Bewohnern konnten sich aus 10 öffentlichen und 7<br />
privaten Brunnen mit Trinkwasser versorgen. Im Falle eines Brandes standen 3 metallene und<br />
15 hölzerne Feuerspritzen zur Verfügung. Dazu gab es noch 28 Feuerleitern, 197 Feuereimer,<br />
16 Feuerhaken und 6 große Wasserkufen.<br />
Die zur Stadt gehörenden Fluren umfassten 990 ⅜ Tagwerk, davon waren 466 ⅛<br />
Tagwerk Felder, 370 ½ Tagwerk Wiesen, 33 ½ Tagwerk Gärten und 120 ¼ Tagwerk Wald.<br />
Die gemeine Stadt hat außer 32 Tagwerk Holz und Ödungen keine eigenen Grundstücke; die<br />
genannten Felder, Wiesen, Gärten und Wälder gehörten den Bürgern und Einwohnern und<br />
rührten größtenteils von „gemeiner Stadt“ zu Lehen. Die Ackerbürgerschaft brachte auf diesen<br />
Feldern jährlich im Durchschnitt 2 Simra, 9 ⅜ Mees Weizen und Dinkel, 15 Simra ¼<br />
Mees Roggen, 66 Simra 10 ⅛ Mees Gerste, 1 Simra, 8 ¼ Mees Hafer, 11 ⅜ Mees Erbsen,<br />
Linsen, Bohnen und Wicken, 2 Mees Flachs, 1 Mees Hanf sowie 85 Simra und 4 Mees Klee,<br />
Rüben, Erdäpfel und anderes Gemüse zur Aussaat. Auf 6 ⅛ Tagwerk Grund wurde zudem<br />
Hopfen angebaut. „Im heurigen Jahr hat der hiesige Feldbau im Vergleich zur Aussaat an Wei -<br />
zen und Roggen das 5 ½, von Gerste das 7 ½, von Hafer das 5 ½ und von Erdäpfeln das<br />
8fache ertragen.“ Das Kulmbacher Simra hatte übrigens 16 Mees und war ein Hohlmaß; ein<br />
Simra Korn entsprach 556,9 Liter, ein Simra Hafer aber fasste 627,6 Liter.<br />
Die Kulmbacher hielten 63 Pferde, 66 Bullen und Ochsen, 330 Kühe, 285 Mutterschafe<br />
sowie 1051 Böcke, Hammel und Lämmer. Zudem standen 377 Schweine in Kulmbachs<br />
Ställen. Zu letzteren bemerkt die statistische Liste: „Die 377 Schweine sind größtentheils zur<br />
Haus schlachterey der hiesigen Einwohner bestimmt und befinden sich unter solchen mehr<br />
nicht denn 39 Stück Mutterschweine.“<br />
Zivilpersonen und Militärangehörige<br />
Die Einwohnerschaft unterteilt die „historische Tabelle“ in Zivilpersonen und Militärangehörige.<br />
Als die wichtigsten Zivilisten nennt die Statistik 586 Männer und 744 Frauen als „Hauswirthe<br />
und Hauswirtinnen“. Es handelt sich hier um die Familienoberhäupter mit ihren Ehefrauen<br />
oder Witwen, die in Kulmbach einen eigenen Hausstand begründet hatten. Zu diesen gehörten<br />
als Kinder oder Verwandte 223 Knaben über und 321 Knaben unter 10 Jahren sowie 270<br />
Mädchen über und 290 Mädchen unter 10 Jahren. Dazu kamen 35 Diener und Knechte, 131<br />
Gesellen, 29 Lehrjungen und 211 Mägde. Insgesamt gab es 1795 in Kulmbach 2840 Zivil -<br />
personen.<br />
Dazu kamen 344 Männer als Militärangehörige sowie 193 Ehefrauen oder Witwen, die<br />
in Kulmbach in Garnison lagen. Zur deren Familien zählten 50 Knaben über und 72 Knaben<br />
unter 10 Jahren sowie 79 Mädchen unter und 87 Mädchen über dem 10. Lebensjahr. Ferner<br />
beschäftigten die Militärangehörigen 12 Diener und Knechte sowie 26 Mägde. Der Stand der<br />
Mili tärangehörigen betrug 1795 demnach 863 Personen. Insgesamt hatte die Stadt damals<br />
also 3703 Einwohner. Darunter befand sich – laut der Statistik – ein Italiener. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr hatte sich die Einwohnerschaft übrigens um 25 Personen vermehrt.<br />
Handwerker und Handelsmänner<br />
Von besonderem Interesse ist der Blick, den die statistische Tabelle auf die damals in Kulm -<br />
bach ansässigen Handwerker, Kaufleute und „Professionisten“ gewährt. Das Gewerbe war<br />
damals noch durch die Zünfte geregelt. Die Zahl der Meister gibt die Anzahl der Werkstätten<br />
an, die wohl schon seit langer Zeit Bestand hatten. Neuansiedlungen von Handwerkern und<br />
die Eröffnung neuer Werkstätten waren in der Regel von der Erteilung landesherrlicher Konzes -<br />
sionen abhängig. Die Zünfte aber wehrten sich meist gegen die Neuansiedlung von Kollegen,<br />
da sie das Auskommen der bisher bestehenden Werkstätten durch verstärkte Konkurrenz<br />
bedroht sahen. In Kulmbach gab es 1795:<br />
Handwerker und Professionisten:<br />
Bäcker Meister 34 Gesellen 20 Jungen 1<br />
Beutler oder Täschler 2 1 2<br />
Blau- & Schönfärber 7 3<br />
Bleicher 2<br />
Braumeister 3<br />
Brauknechte 7<br />
In Kulmbach bestanden 1 öffentliches sowie 2 private Brauhäuser und 1 öffentliches und<br />
4 private Mulzhäuser. Die Brauer hatten im Rechnungsjahr 1794/95 insgesamt 1353 Simra<br />
und 2 Mees Malz verbraucht.<br />
Die Brandweinbrennerei wird von verschiedenen hiesigen Bürgern nur zu gewissen Zeiten<br />
getrieben. In der Stadt bestanden 1795 insgesamt 36 Brandweinblasen, in denen im zu rück -<br />
liegenden Jahr 21 Simra und 13 ½ Mees „Brandwein-Schrot“ verarbeitet worden waren.<br />
Böttcher Meister 9 Gesellen 7 Jungen<br />
Buchbinder 3<br />
Buchdrucker 1 1 2<br />
Büchsenmacher 3<br />
Drechsler 3<br />
Feldscherer & Bader 4 1 2<br />
Flaschner 3 11<br />
Fuhrleute 11<br />
Glaser 4 2<br />
Goldschmiede 5 3<br />
Gürtler 1 1<br />
Handschuhmacher vide Beutler<br />
Hutmacher 4 4 1<br />
Kammacher 2<br />
Knopfmacher 2 5<br />
Klemperer vide Flaschner<br />
Korbmacher 2<br />
Kürschner Meister 3 Gesellen 1 Jungen<br />
Kupferschmiede 1 1 1<br />
Lebküchner 4 2<br />
Leinenweber 22 23 2<br />
Besondere Damastleinenweber, die sogeannte gezogene Arbeit verfertigen und unter dem<br />
Namen Kunstweber bekannt sind befinden sich hier nicht.<br />
Lohgerber 5 8<br />
Lichterzieher 3 2 1<br />
Maurer 5 65 21<br />
Unter den Maurermeistern ist der hiesige Pflasterer, der zu diesem Handwerk mit zunftet<br />
begriffen.<br />
Medici 3<br />
Mechanici 1<br />
Müller 5 8 1<br />
Die bey hiesiger Stadt befindlichen 5 Mühlen gehören Privat-Besitzern und gehen dem<br />
königl. Kastenamte zu Lehen. Diese 5 Mühlen besitzen 20 Getreidemahlgänge, 1 Grütz-Mahl -<br />
gang, 1 Ölschlaggang, 3 Walkmühlen, 1 Lohmühle und 1 Schneidmühle.<br />
Musici 1 3 1<br />
Nadelmacher 3 2<br />
Nagelschmiede 4 4<br />
Peruquiers 3 1<br />
Posamentierer 2<br />
Riemer 3 2<br />
Sattler 2 2<br />
Scherenschleifer 1<br />
Schlachter 20 9 4<br />
Schlosser 5 2 1<br />
Schmiede 4 4 2<br />
Schneider 16 9 3<br />
Schornsteinfeger 1 1<br />
Schuhmacher 22 17 2<br />
Schuhflicker 2<br />
Seifensieder vide Lichterzieher<br />
Seiler 3 2<br />
Siebmacher 2 1 1<br />
Stellmacher oder Wagner 3 1<br />
Strumpfwirker 5 11<br />
Taglöhner & Schutzverwandte 188<br />
Unter denen Taglöhnern und Schutzverwandten sind nur die (Haus-)Wirthe begriffen, de -<br />
ren Weiber und Kinder befinden sich unter der Volksmenge des Civil-Standes.<br />
Tischler 10 8 2<br />
Töpfer 6 3 4<br />
Tuchmacher 4 4 1<br />
Uhrmacher 1<br />
Weißgerber 5 6<br />
Wollspinner 91<br />
Die meisten Spinner beschäftigen sich mit der Baumwolle und die wenigsten mit der<br />
Schafwolle und hat überhaupt dieser Nahrungszweig seit einiger Zeit sehr abgenommen, da -<br />
her sich die Zahl der Spinner vermindert.<br />
Zeuchmacher Meister 5 Gesellen 5 Jungen 1<br />
Zeug- & Zirkelschmiede 3 1<br />
Ziegler 1 3<br />
Zimmerleute 3 40 3<br />
Zinngießer 3<br />
Zuckerbäcker 2<br />
Dazu kamen noch folgende Kaufleute und andere Berufszweige:<br />
Eisenwarenhändler 6<br />
Galanteriewarenhändler 1<br />
Holzhändler 1<br />
Krämer 4<br />
Manufacturwaren (Stoffe) 5<br />
Material- &Specereyhändler 11<br />
Nürnberger Waren 1<br />
Victualien (= Lebensmittel)händler 5<br />
Es treiben zwar auch verschiedene Soldaten-Weiber von der Garnison einen kleinen Vic -<br />
tua-lienhandel, welcher keiner besonderen Bemerkung werth ist. Die vorzüglichsten unter dieser<br />
Rubric (Viktualienhandel) sind die hiesigen Melbermeister (= Mehlhändler).<br />
Weinhändler 4<br />
Gastwirthe 5<br />
Apotheker Principals 2 Subjecta 2 Lehrjungen 2<br />
Bauern 3<br />
Gärtner 2<br />
Hirten & Schäfer 1<br />
Abdecker 1<br />
Das wahrscheinlich letzte in Blockbauweise errichtete Gebäude in der Kulmbacher Altstadt:<br />
Der ehemalige Schafstall im Kirchwehr. (Foto: H. Stark, 2014)<br />
Schließlich gewährt die „historische Tabelle“ auch einen Blick auf die von 1795 zu leistenden<br />
Steuern und Abgaben. Obwohl – wie oben bereits erwähnt – der größte Teil der Fluren und<br />
übrigens auch der Häuser Stadtlehen waren, gab es in Kulmbach doch auch fremde Lehen,<br />
darunter auch direkt dem Markgrafen zustehende Güter. Deren Besitzer hatten ihre Abgaben<br />
direkt an die markgräfliche Kammer zu entrichten, während die von den Stadtlehen fälligen<br />
Steuern von den städtischen Steuereinnehmern kassiert und in Bausch und Bogen mit der<br />
landschaftlichen Steuereinnahme verrechnet wurden. In den Landständen (Landschaft) waren<br />
die Städte und Märkte, die Geistlichkeit und der Adels des Landes durch Bevollmächtigte vertreten;<br />
diesen stand das Recht zur Bewilligung und Festsetzung der an den Landesherrn abzuführenden<br />
Steuern zu.<br />
Harald Stark<br />
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Seite 4<br />
<br />
FORM GEWORDENE EMOTION<br />
„Keyn & Rödel“ nennt sich die Ausstellung, die seit dem 11. <strong>Januar</strong> in der Galerie des Bürger -<br />
zentrums Münchberg zu sehen ist. Zustande kam sie letztendlich dadurch, dass sich die beiden<br />
Künstler nach vielen Jahren, in denen sie sich aus den Augen verloren hatten, in Ober fran -<br />
ken wieder trafen. Beide waren nämlich Studienkollegen an der Fachhochschule für Ge stal -<br />
tung in Augsburg.<br />
ent warf Brunnen und Wandgestaltungen. Seit 1995 entwickelt er Designs für Badezimmer -<br />
einrichtungen. 1999 erhielt er den 1. Kunstpreis des Landkreises Hof.<br />
Was beide künstlerisch verbindet, ist die Abstraktion. Eine anheimelnde fränkische Land -<br />
schaft wird man bei Waltraud Keyn nicht finden. Und einen aus Granit gemeißelten Mädchen -<br />
kopf bei Udo Rödel auch nicht. Wer meint, dass es dabei um wirres Umherspritzen von Farbe<br />
auf Leinwand oder Papier geht und um ein wahlloses Einhacken auf einen Steinbrocken oder<br />
ein Stück Holz, hat nicht begriffen, was gegenstandslose Werke ausmacht. Es geht um das<br />
Zusammenwirken von Form und Farbe in der Malerei und von vorhandener Struktur und<br />
Eingreifen des Künstlers in die Substanz bei Skulpturen. Was dabei entsteht, ist eine Ästhetik<br />
mit einem ganz besonderen eigenen Reiz, ist Emotion, die sich materialisiert hat.<br />
Ganz besonders deutlich wird dies an Keyns Triptychon „Trialog – es wächst zusammen<br />
was zusammengehört“. Sie schuf das Werk am 9. November 2004. Und sie erinnerte sich<br />
dabei an den 9. November 1989, den Tag der Grenzöffnung. Die Empfindungen von damals<br />
stiegen in ihr hoch, fanden den Weg in ihre Hände und durch sie auf die Leinwand. So entstanden<br />
die Strukturen in den beiden äußeren Teilen, die wie jubelnd hochgerissene Arme wirken.<br />
Und in der Mitte eine Frucht. Das Ziel aller Freude. Trialog nannte die Künstlerin das Werk, weil<br />
ihrer Meinung nach bei einem Dialog die Gesprächspartner zu oft nebeneinander her und<br />
manchmal auch aneinander vorbei reden. Ein Dialog kann nur dann zu positiven Er gebnissen<br />
führen, wenn als dritte Komponente göttlicher Segen dazu kommt, – ein Trialog eben.<br />
„Mein Leben ist ein gutes Leben“;<br />
Waltraud Keyn<br />
Die Ausstellenden Udo Rödel<br />
und Waltraud Keyn<br />
„Träume von Harmonie“; Waltraud Keyn<br />
„Leidenschaft“; Waltraud Keyn<br />
Waltraud Keyn wirkte als Kunsterzieherin an verschiedenen Hauptschulen und Gymnasien<br />
in der Umgebung von Augsburg, bevor sie 1997 nach Italien zog. Dort blieb sie bis 2012.<br />
Dann kehrte sie nach Kulmbach in ihre oberfränkische Heimat zurück (sie stammt aus Sans -<br />
pareil). Von Italien aus gelang es ihr, sich einen guten internationalen Ruf aufzubauen, der sie<br />
zu Ausstellungen bis nach Peking führte. Speziell für Münchberg schuf sie 14 neue Werke,<br />
die im Bürgerzentrum erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden („Neue Kompositionen<br />
für Münchberg <strong>2015</strong>“). Dazu präsentiert sie eine Serie von Bildern unter dem Obertitel<br />
„Italie ni sche Klänge“, sowie das Triptychon „Trialog – Es wächst zusammen was zusammengehört“.<br />
Objekte von Udo Rödel<br />
„Trialog“<br />
Udo Rödel ist seit 1967 als Kunsterzieher in Münchberg tätig. Er initiierte 1982 die Gale -<br />
rie des Bürgerzentrums, war 1977 im Rahmenprogramm der Documenta in Kassel vertreten,<br />
Anzeigen<br />
Wer offen ist, sich auf Keyns Bilder meditativ einzulassen, wird ihre ganze emotionale<br />
Kraft und Energie erleben können. Er taucht ein in eine eigene Welt aus Form, Farbe und<br />
Gefühl.<br />
Eine andere, aber nicht weniger faszinierende Ästhetik zeigen die Werke von Udo Rödel.<br />
Vom Zeichenblatt weg an das harte Material lockte ihn einst ein Steinbruchbesitzer, der ihm<br />
einen mächtigen Block schenkte. Rödel ließ sich darauf ein und entdeckte sein Faible für<br />
Stein, Kunststoff, Glas und Stahl. Wenn der Künstler mit einem Stück Granit arbeitet, will er<br />
ihm nicht einfach eine Form aufdrängen. Er sucht sich Brocken, die von Steinmetzen als Abfall<br />
weggeworfen werden, weil sie bereits zum Teil geformt sind. Auf dieser Grundlage arbeitet er<br />
weiter. Gewachsene Struktur, vorhandene Form und die Ideen des Bildhauers verbinden sich<br />
zu neuer Harmonie, in die auch andere Materialien, wie etwa Stahl, eingefügt sein können.<br />
Udo Rödel versteht es aber auch, faszinierende Formen aus Glas, Stahlrohr und anderen Ma -<br />
terialien entstehen zu lassen. Sie wirken in ihrer klaren Linienführung manchmal etwas kühl<br />
„DIE ZEITBESCHLEUNIGER“<br />
IM „VORSTELLUNGSGESPRÄCH“<br />
Es war die zweite Produktion der Burgkunstadter Theatergruppe „Die Zeitbeschleuniger“, und<br />
mancher der zahlreichen Zuschauer im Saal der Gastwirtschaft „Goldener Hirsch“ in Strössen -<br />
dorf, die die Aufführung sahen, hatte wohl ein Dejà-vu-Erlebnis.<br />
Manfred Ramming (links) und Wolfgang Gunzelmann in „Das Vorstellungsgespräch“<br />
Objekte von Udo Rödel<br />
Objekte von Udo Rödel<br />
und dadurch aber auch beruhigend, bringen eine entspannende Atmosphäre in den Raum.<br />
Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Februar zu sehen. Sie ist Dienstag bis Freitag jeweils<br />
von 17 bis 19 Uhr und am Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Musikalisch wurde die Ver -<br />
nis sage von Thomas Motschmann (Gitarre) und seiner Tochter Julia (Gesang) perfekt um -<br />
rahmt.<br />
WOG<br />
Ja, genau so dürfte es Vielen schon gegangen sein, als sie, auf eine Stellenanzeige reagierend,<br />
dem möglicherweise neuen Chef gegenüber saßen. „Das Vorstellungsgespräch“, wie<br />
das Stück von Wolfgang Gunzelmann heißt, zeigt seinen Autoren als glänzenden Beobachter.<br />
Da hat man den arroganten Direktor Metze (Wolfgang Gunzelmann), der den Arbeitssu chen -<br />
den mit seiner Körpersprache und seinem Tonfall sehr wohl zeigt, dass er sie als minderwertig<br />
erachtet, bestenfalls als eine Zahl im betrieblichen Kalkül. Aber auch die vom Arbeitsamt<br />
Geschickten werden keineswegs glorifiziert. Da ist Harald Willnich (Manfred Ramming), Lang -<br />
zeitarbeitsloser, dem die Aussicht auf eine neue Stelle so gar nicht schmecken will. Jede angebotene<br />
Tätigkeit kann er aus irgendwelchen Gründen nicht verrichten. Als Nachtwächter stundenlang<br />
durch den Betrieb zu schlendern und so quasi im Vorbeigehen sein Geld zu verdienen,<br />
hätte ihm dann schon gepasst. Aber möglicherweise noch laufende Maschinen auszuschalten,<br />
war ihm dann doch schon zu viel Arbeit. Metze entlässt ihn mit der üblichen Floskel, er werde<br />
sich wieder melden (was natürlich nie geschehen wird).<br />
Ein völlig anderer Fall ist Heike Möchtgern ( Yvonne Slezak). Sie ist bereit, jede ihr angebotene<br />
Arbeit anzunehmen, wenn sie denn nur arbeiten kann. Aber leider, das wird in dem<br />
Ge spräch deutlich, ist sie zu nichts zu gebrauchen. Sie ist schlichtweg ohne jegliche Qualifi ka -<br />
tion. Auch sie wird mit einer höflichen Floskel hinauskomplimentiert.<br />
Dann kommt Gottfried Schraubfest (Ingo Slezak). Der Mann kennt sich aus. Ihm kann<br />
man, was seine Rechte anbelangt, nichts vormachen. Schraubfest zeigt Metze sehr rasch den<br />
gesetzlichen Rahmen auf, verweigert auf nicht erlaubte Fragen jegliche Antwort. Metze ist<br />
froh, als dieser aufsässige Bursche wieder draußen ist. Doch die Freude währt nicht lange.<br />
Schraubfest kehrt zurück und offenbart sich als verdeckter Ermittler der Gewerkschaft, die der<br />
Einstellungspraxis Metzes auf den Zahn fühlen wollte. Wunderbar gezeichnete Figuren, hervorragend<br />
gespielt, ließen den Abend zu einem großen Vergnügen werden. Wer eine Vorstellung<br />
der „Zeitbeschleuniger“ verpasst, ist selber schuld.<br />
WOG<br />
Tel. 09221/67495<br />
Fax 09221/878248<br />
bierstaedter1@web.de
Seite 5<br />
Lissabon – Kunst, Kultur & Köstlichkeiten<br />
4-tägige Städtereise mit Besichtigungsprogramm!<br />
• Nonstop Flug ab/bis München mit TAP<br />
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• 3x Frühstücksbuffet<br />
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• große Panoramarundfahrt<br />
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Reisetermin: 30.04. bis 03.05.<strong>2015</strong><br />
Preis pro Person im DZ bei Buchung bis 14.01.<strong>2015</strong> ab 638,– €<br />
Preis pro Person im DZ bei Buchung ab 15.01.<strong>2015</strong> ab 718,– €<br />
Das Nationalmuseum „alter“ Kunst<br />
Von Roland Hermsdörfer, Fotos ReiseCenter Schaffranek<br />
Als im Rahmen der Säkularisation (Einverleibung kirchlicher Güter in weltliche Hände) viele<br />
Kunst- und Kulturgüter verloren gingen, beziehungsweise durch Ortswechsel verstreut wurden,<br />
sammelte man 1882 in Lissabon spanische und portugiesische Kunst und stellte diese als Ge -<br />
samtüberblick im Alvor-Palast aus. Die Regierung beschloss, wegen des anhaltend großen Er -<br />
fol ges der Ausstellung, eine dauerhafte Zurschaustellung zu organisieren. Zwei Jahre später er -<br />
öffnete man das Museu Nacional de Arte Antiga. Ein wichtiges, sehr wertvolles Objekt stellt<br />
der Vinzenz-Altar von Nuno Conҫalves dar, der aus sechzig Porträts auf vier Tafeln besteht und<br />
dessen Entstehung den Jahren 1450 bis 1460 zugeschrieben wird. Selbstverständlich bilden<br />
por tugiesische Kunstwerke den Schwerpunkt des sehenswerten Museums, aber auch ausländische<br />
Künstler finden und fanden Eingang in diese „Schatztruhe“ Lissabons, der Hauptstadt<br />
Por tugals. Neben Arbeiten des großen Hieronymus Bosch (Niederlande) finden sich auch welche<br />
von Hans Holbein dem Älteren, aus Augsburg, dem Nürnberger Albrecht Dürer sowie dem<br />
in Seligenstadt geborenen Hans Memling, also deutschstämmigen Künstlern.<br />
Neben einer umfassenden Gemäldeschau bietet sich auch eine bedeutende Abteilung mit<br />
Meisterwerken der Gold- und Silberschmiedekunst. Die diesbezüglichen Objekte weisen teilweise<br />
eine über siebenhundertjährige Geschichte auf.<br />
Das historische Gebäude, in dem sich das Museum befindet, diente zunächst dem Grafen<br />
Alvor als Wohnsitz. Später ging es in den Besitz des wichtigsten Politikers Portugals, des Mar -<br />
quês de Pombal, der im 18. Jahrhundert als Erster Minister König Josephs I. fungierte, über.<br />
Dieser organisierte den Wiederaufbau Lissabons nach dem schweren Erdbeben von 1755,<br />
während dem nahezu die gesamte Stadt zerstört worden war. Er sorgte auch, zum Unmut der<br />
Jesuiten, für eine Umwandlung des portugiesischen Königreiches. Da der Herrscher selbst nur<br />
geringes Interesse an der Politik zeigte, regierte Pombal praktisch alleine. Ein folgendes At ten -<br />
tat auf Joseph I. durch eine jesuitische Adelsfamilie sorgte für deren komplette Auslöschung<br />
und Aufhebung des Jesuitenordens in Portugal. 1761 schaffte Pombal in Portugal und den in -<br />
di schen Kolonien die Sklaverei ab, nicht jedoch in Brasilien. Diskriminierungen zwischen Chris -<br />
ten und christlich getauften Juden wurden beendet. Der Staat Portugal nahm sich das Recht<br />
der Zensur und die Aufsicht über die Inquisition. Es entstand auch ein staatliches Schulwesen,<br />
und die Indianer Brasiliens wurden den anderen dort Wohnenden gleichgestellt.<br />
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„köstlich genießen“<br />
Auserwählte und<br />
erlesene Spezialitäten<br />
VOM FASS Bayreuth<br />
Von-Römer-Straße 10<br />
95444 Bayreuth<br />
Ihr Inserat im Internet: www.bierstaedter.de
Seite 6<br />
<br />
DIE INTERAKTIVEN OBJEKTE PETER VOGELS<br />
In den 50er und 60er Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts wurde eine Kunstrichtung<br />
populär, die nicht zuletzt auch auf der Docu -<br />
menta in Kassel immer wieder für Aufregung<br />
sorgte: kinetische Kunst. Die Objekte bestehen<br />
aus zueinander beweglichen Teilen, die,<br />
von Wind oder Motorkraft angetrieben, das<br />
Werk in immer neuer Konstellation erscheinen<br />
lassen. Die logische Weiterentwicklung<br />
ist die kybernetische Kunst. Elektronik steuert<br />
die Objekte und schafft neue Möglich kei -<br />
ten. Die mobilen Teile reagieren mittels Sen -<br />
so ren auf Bewegung oder Geräusch. Peter<br />
Vo gel fügt dem eine weitere Dimension hin -<br />
zu: den Klang.<br />
Seine Objekte erzeugen auch Töne. Dies<br />
geschieht teils rein elektronisch, teils da durch,<br />
dass bewegliche Teile mechanisch Klangkörper in Schwingung versetzen. Die Objekte sind so konstruiert, dass sie neben den geplanten<br />
Effekten weitere hervorbringen, die dem Zufall überlassen sind, sodass sich das Werk immer wieder neu und anders präsentiert.<br />
Bis zum 26. Februar besteht in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus in Bayreuth die Gelegenheit, sich von Vogels Objekten begeistern<br />
zu lassen.<br />
Vogel, 1937 in Freiburg geboren, studierte Physik. Anschließend entwickelte er medizinische Geräte. Von 1965 bis 1975 arbeitete er in<br />
der Hirnforschung bei Hoffmann-La Roche in Basel. Dabei galt sein besonderes Interesse kybernetischen Modellen der Neurophysiologie und<br />
Psychologie. Kein Wunder, dass dies sein künstlerisches Wirken entscheidend beeinflusste. Seit 1955 trat er mit Malerei, Tanz, Choreografie,<br />
Komposition elektronischer Musik und Videos an die Öffentlichkeit. Er weilte zu längeren Arbeitsaufenthalten in New York. 2006 wurde er<br />
Ehrenpreisträger des deutschen Klangkunstpreises des Skulpturenmuseums Marl und des WDR.<br />
Wer die Ausstellungshalle des Neuen Rathauses betritt, ist sofort beeindruckt von der Ästhetik der Objekte. Sie sind in ihrer grafischen<br />
Strenge und Schlichtheit einfach schön. Betrachtet man sie näher, stellt man fest, dass es elektronische Bauteile sind, die die Farbtupfer bilden<br />
zwischen den klaren Linien der Drahtstäbe, welche die Grundkonstruktion sind. Vielfach sind Lautsprecher in die Objekte integriert oder<br />
Musikinstrumente, z.B. eine Trommel, Baß-Saiten oder eine Zither. Manchmal gibt es kleine Propeller.<br />
Bewegt man sich vor den Objekten, oder klatscht in die Hände oder schnippt mit den Fingern, so entstehen Töne, oder die Propeller beginnen<br />
zu rotieren. Die Werke treten in Kontakt zum Betrachter. Sie und er werden eins in der Interaktion.<br />
Die Ausstellung geht bis zum 26. Februar. Sie ist Montag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und Freitag von 9 bis 15 Uhr geöffnet. WOG<br />
HOLZSCHNITT<br />
MIT DER KETTENSÄGE<br />
„Botanik-Holzschnitte auf Leinwand” ist der Titel der Ausstellung mit Werken von Bernd Ro mankiewitz, die<br />
derzeit im Bibliothekssaal der Regierung von Oberfranken in Bayreuth in der Ludwigstraße zu sehen ist.<br />
Dieser Titel macht staunen und weckt Neugier. Denn Holzschnitte im klassischen Sinn sind es nicht. Üblicherweise<br />
verwendet der Künstler feine Meißel oder Stichel, um präzise Linien in das Werkstück zu schneiden.<br />
Nicht so Romankiewitz. Er geht viel brachialer vor.<br />
Er setzt Kettensäge und Axt ein. Dies erfordert natürlich großformatiges Arbeiten, da auf diese Weise<br />
feine Details nicht möglich sind. Besinnung auf das Wesentliche ist das Motto. Es entstehen flächige<br />
Strukturen, die an Scherenschnitte erinnern. Ihnen wohnt eine kraftvolle Dynamik inne, die üblichen<br />
Holzschnitten keineswegs eigen ist. Romankiewitz hat der Technik eine interessante und wichtige Variante<br />
hinzugefügt.<br />
Ebenfalls zu sehen ist ein Teil seiner „Bibliothek des Vergessens“. Es sind alte Bücher, die er durch<br />
Schnüre oder Farbe verschlossen und mit Applikationen versehen hat als Sinnbilder ruhender Erinnerungen.<br />
Romankiewitz, 1953 in Ochsenholz im Landkreis Bayreuth geboren, lebt in der Wagner stadt. Er nahm<br />
an Symposien in Österreich, Italien und Slowenien teil und konnte sich mit Ein zelausstellungen und<br />
Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland präsentieren.<br />
Die Werkschau ist bis zum 27. April zu sehen.<br />
Sie ist Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 16 Uhr geöffnet.<br />
WOG<br />
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95326 Kulmbach<br />
Klostergasse 2a<br />
Telefon 09221-5770
Seite 7<br />
Kostbarkeiten in schillernder Farbenpracht<br />
Schmetterlingsausstellung im Botanischen Garten in München<br />
Von Barbara Fries<br />
Die so bunt und farbenfroh schillernden Schmetterlinge faszinieren Menschen schon lange und<br />
haben seit jeher Naturwissenschaftler und Künstler intensiv beschäftigt. So rücken seit einiger<br />
Zeit die wissenschaftlichen Ergebnisse von Maria Sybilla Merian (1647 – 1717) und ihre<br />
Kupferstiche immer mehr ins Bewusstsein und erleben eine wahre Hochkonjunktur. Die verwitwete<br />
Naturkundlerin hatte mit immerhin 52 Jahren eine ausgedehnte Forschungsreise nach<br />
Surinam unternommen, um sich intensiv mit der Lebensweise der Insekten auseinanderzusetzen.<br />
Die Vielseitigkeit der Frau, die offensichtlich ein ausgesprochenes Organisationstalent und<br />
eine hervorragende Künstlerin war, begeistert heute die Fachwelt.<br />
Die Erscheinung der so prachtvollen Geschöpfe übt damals wie heute eine enorme Fas zi -<br />
nation aus und zieht momentan einen großen Besucherkreis in den Botanischen Garten von<br />
München, wobei Photographen mit großer Aufmerksamkeit mittels diffiziler photographischer<br />
Technik jedes Detail einzufangen versuchen. Die tropischen Schmetterlinge sind im Wasser -<br />
pflan zenhaus bei 23 Grad Celsius und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit untergebracht. Dabei ist die<br />
Farbenpracht der so zerbrechlich wirkenden Tiere unvorstellbar: Das markant abgegrenzte<br />
Schwarz-Weiß Muster, das strahlende Blau, die so hervorstechenden runden Augen auf der Un -<br />
terseite der Flügel ziehen jeden Betrachter in seinen Bann.<br />
Auf allerlei Informationstafeln erfährt der Besucher einiges über die Schmetterlinge und ihre<br />
außergewöhnliche Lebensweise. So setzt sich die Oberfläche der Flügel meistens aus ei ner Viel -<br />
zahl von Schuppen zusammen. Schmetterlinge, die während der kühleren Temperatu ren der<br />
Nacht träge sind, können durch die derart gestaltete Oberfläche in den Morgenstunden besser<br />
Wärme leiten, wobei sich die vielen Einzelteile zu einer Farbfläche zusammensetzen. Da bei<br />
gibt die Unterseite dem Tier Tarnung, während die auffallende Oberseite zur Werbung dient.<br />
Das Leben der Falter ist meist kurz, in der Regel leben sie etwa vier Wochen. Eine Aus -<br />
nahme bildet hier der in Europa, Asien und Nordafrika beheimatete Zitronenfalter, der bis zu<br />
einem Jahr alt werden kann. Extrem robust übersteht er aufgrund von einer Art Frostschutz<br />
sogar Temperaturen im zweitstelligen Minusbereich.<br />
Faszinierend ist auch die „Metamorphose“, die jeder Schmetterling durchläuft. Aus den<br />
abgelegten Eiern schlüpfen Raupen, die nach mehreren Häutungen schließlich zu Puppen werden,<br />
aus denen schließlich die „fertigen“ Schmetterlinge schlüpfen. Nur etwa fünf Prozent<br />
erreichen dieses Stadium, obwohl sie von Natur aus eine nahezu perfekte Tarnung besitzen.<br />
Die Schmetterlinge aus dem Botanischen Garten stammen aus Costa Rica und werden als<br />
Puppen geliefert. Alle kommen aus der Schmetterlingszucht, wobei in dem mittelamerikanischen<br />
Staat Naturschutz einen sehr hohen Stellenwert hat. Hier werden von den Züchtern be -<br />
stimmte Futterpflanzen angebaut, die den Raupen als Nahrung dienen. Auf den Einsatz von<br />
Pestiziden muss vollständig verzichtet werden, wodurch die Schmetterlingszüchter einen wertvollen<br />
Beitrag zum Umweltbewusstsein leisten.<br />
In dem Gewächshaus lebt auch ein großer Fisch mit Namen Anna, der mit seinen kugelrunden<br />
Augen jede Bewegung zu mustern scheint. Dem Maul des sogenannten Riesenguramis<br />
darf man nicht zu nahe kommen, denn immerhin soll der Fisch Nüsse knacken können. Einen<br />
kleinen Eindruck findet man bei Youtube unter dem Stichwort „Fischattacke“.<br />
Mit viel Engagement werden dem Besucher so exotische Eindrücke vor der „Haustüre“<br />
geboten, wobei er keine so beschwerliche Reise wie Maria Sybilla Merian auf sich nehmen<br />
muss. Wer mit offenen Augen durch die Gewächshäuser des Botanischen Gartens geht, der<br />
kommt aus dem Staunen über die Vielfalt der Natur nicht heraus.<br />
Adresse:<br />
Botanischer Garten, München-Nymphenburg, Menzinger Straße 65, 80638 München<br />
Öffnungszeiten:<br />
Februar/März: 9.00 – 16.30 Uhr, die Schmetterlingsausstellung endet am 22. März <strong>2015</strong>
Seite 8<br />
<br />
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Fußball vor 65 Jahren<br />
Vor zehn Jahren in die Bundesliga<br />
Ende des vergangenen Jahres flatterte der Redaktion ein Büchlein ins Haus, in DIN A 6, also<br />
normalem Briefkuvertformat. Erschienen ist das Kleinod 1949 im Olympia-Verlag Nürnberg,<br />
mit einer Gesamtauflage von 20.000 Exemplaren. Der Titel lautet schlicht und einfach „Der<br />
allwissende Fußball“ und stellt nichts anderes dar, als den ersten Almanach, der dann später<br />
vom Sportmagazin „Kicker“ jährlich herausgebracht wurde und wird. In 12 Kapiteln werden<br />
dem Fußballfreund Statistiken, Ergebnisse der vergangenen Weltmeisterschaften, Olympiaden<br />
und Oberligen, aber auch aus den Tabellen des Auslands nahe gebracht. Sehr interessant ist,<br />
dass in den heutigen Fachbüchern bereits von Oberligen gesprochen wird, in dem damals veröffentlichten<br />
Büchlein aber nur von der Oberliga Nord, Süd und West. Der Südwesten wurde<br />
als Französische Zonenliga Nord und Süd geführt, Berlin als Stadtliga, und hinzu kam die Ost-<br />
Zonen-Meisterschaft. Liest man die Tabellen aufmerksam durch, fallen Vereinsnamen auf, die<br />
zum großen Teil nur noch den älteren Herrschaften unter unseren Lesern bekannt sein dürften.<br />
Wer kennt denn schon noch einen VFB Mühlburg aus Karlsruhe Oder den FC Rödelheim aus<br />
Frankfurt, der heute in den untersten Amateurligen zu finden ist Aus dem Norden winkten<br />
TSV Elmsbüttel und Göttingen 05, im Westen fanden sich mit Rhenania Würselen und der TSG<br />
Vohwinkel Clubs, die dem echten Fan von heute kein Begriff mehr sind. Die EG Gonsenheim<br />
aus Mainz wird auch kaum jemandem geläufig sein. Wenn man solchen Vereinen nachrecherchiert,<br />
waren diese damals aber dennoch bedeutende Oberligisten. Ein im Nachhinein sehr<br />
informatives Stück Sportgeschichte, das uns hier erreichte und seinen Platz in unserem Archiv<br />
finden wird.<br />
R.H.<br />
Schwelgen in Nostalgie – Unfiltriertes Mönchshof Exportbier<br />
Genießen nach historischer Braukunst, aber, aus welchem Jahr stammt dieses Etikett<br />
Wissen Sie es Na prima, dann können Sie je einen dieser nostalgischen Holzträger<br />
mit dem süffigen Getränk gewinnen.<br />
Rufen Sie uns am 01.02. 2014 ab 10 Uhr einfach an: der Bierstädter 09221 67495.<br />
Wer zuerst kommt, trinkt zuerst. … 3 Kisten stehen zur Verfügung.<br />
Die zwei erfolgreichsten Kegler aus Kulmbach heißen Hans Dippold und Dietmar Gäbelein. Anlässlich des zehnjährigen Bundesligadebüt-Jubi -<br />
läums von Hans Dippold , oder wie man so etwas wohl nennen mag, sprachen wir mit den beiden Sportlern.<br />
Bierstädter: Wann begannen Euere Keglerkarrieren<br />
Hans Dippold: Relativ spät bei mir, und anfangs schien ich überhaupt nicht talentiert zu sein. Ab 1982, in der Kreisklasse, ging es mal auf,<br />
mal ab. Nach einigen Höhen und Tiefen wurde meine Leistung aber besser und 1989, vor 25 Jahren, wechselte ich in die 3. Kegler-Klasse,<br />
die Bayernliga, nach Goldkronach.<br />
Dietmar Gäbelein: 1974 habe ich als B-Jugendlicher beim SKC Metzdorf zum Kegeln angefangen zu kegeln, aber nur nebenbei, meine große<br />
Leidenschaft war Fußball.<br />
BS: So war also der persönliche Ehrgeiz richtig geweckt<br />
HD: Natürlich, aber ich kam alleine nicht mehr weiter. Ich brauchte und wollte unbedingt einen Club mit einem guten Trainer. So landete ich<br />
bei Lohengrin. Manfred Sommerer nahm mich unter seine Fittiche. Mein Ziel war die Bundesliga.<br />
DG: Ehrgeiz hatte ich immer, jedoch stand bei mir in der Jugend und das erste Jahr bei den Junioren der Fußball im Vordergrund. Gekegelt<br />
habe ich nur unter der Woche, wenn ich Zeit hatte. Am Anfang hatte ich nie das Ziel, im Kegeln in der Bundesliga zu spielen. In meiner Ju -<br />
gendzeit war Manfred Sommerer mein Trainer.<br />
BS: Wie ging es weiter<br />
HD: Am 17. Dezember 2000, einem Datum, das ich nicht vergesse, schob ich in Fölschnitz nicht nur meinen ersten „Tausender“, 1029 Holz,<br />
sondern auch Bahnrekord. 2001/2002 kegelte ich bereits in der 2. Bundesliga, wieder mit den Goldkronachern. Es folgte eine aufregende<br />
und erfolgreiche Zeit für mich. Ich schob viele 1000er und stellte manchen Bahnrekord auf. Am 26. Oktober 2002 zauberte ich in Hirschau<br />
1066 Holz. Diese Zahl bedeutet immer noch: Auswärtsrekord der 2. Liga!<br />
DG: Im Jahr 1984 wurde ich Bayerischer Juniorenmeister in Staffelstein und danach wechselte ich zum SKC Staffelstein in die 2. Bundesliga<br />
Süd. Kegeln stand nun an erster Stelle, und Fußball wurde zurückgestellt.<br />
BS: Dann kam die Bundesliga<br />
HD: Genau. Nach meinem oberfränkischen Rekord (1033 und 1014) im <strong>Januar</strong> 2004 klingelte das Telefon. Das Bundesliga-Team aus Staf -<br />
fel stein wollte mich. „Jaaa!“, jubelte ich für mich: „Endlich geschafft!“<br />
DG: In der Saison 84/85 wurde ich dann mit Staffelstein Meister der 2. Bundesliga Süd, und somit waren wir Aufsteiger in die 1.Bundesliga.<br />
Mein damaliger Auswärtsschnitt lag bei 900 Holz. Aufgrund dieser Leistungen durfte ich mit der Junioren-Nationalmannschaft an den Welt meis -<br />
terschaften teilnehmen. Nach dem Titel mit der Mannschaft und dem 3. Platz im Paarwettbewerb wurde ich im Finale auch noch Einzel welt -<br />
meister.<br />
BS: Wie ging es dann weiter<br />
HD: Nach meiner Zeit in Staffelstein wechselte ich nach Schweinfurt in die Zweite Liga. Es folgten der Aufstieg und wieder ein Jahr Bundesliga.<br />
Dann begann das Spiel mit dem neuen Wertungssystem der 120 Kugeln. Damit konnte ich mich nicht recht anfreunden, und so legte ich ein<br />
Jahr Pause ein. Heuer, im August, wurde ich vom DKBC in Berlin für 750 bestandene Goldene Sportabzeichen ausgezeichnet. Zur Zeit bin ich<br />
einerseits noch als Trainer unterwegs, versuche aber, mich wieder in die 1. Bundesliga zurück zu kämpfen.<br />
DG: Nach 8 Jahren in Staffelstein wechselte ich zu Altmünchen München (Bundesliga). 2000 wechselte ich für 2 Jahre nach Ulm (Bundes -<br />
liga), und seit 2003 bin ich nun wieder beim SKK Altmünchen München. Derzeit spielen wir in der 1. Bundesliga DCU 200 Kugeln.<br />
BS: Hans, was sind deine Wegmarken<br />
HD: 2008 wurde ich oberfränkischer Meister der Sportkegler mit einem Fabelrekord von 1044 im Vorlauf und 1076 im Endlauf. Hinzu kamen<br />
weitere Titel: Bayerischer Meister der Senioren, dann im Tandem und deutscher Vizemeister der Senioren. Bei sieben Teilnahmen landete ich<br />
dabei immer unter den besten Sieben. Nicht vergessen will ich den Vizeeuropameister-Titel der Mannschaften mit Staffelstein, den wir 2004<br />
in Budapest errangen.<br />
DG: Weltmeisterschaften Junioren: 1 x Einzelweltmeister, 2 x Mannschaftsweltmeister, 2 x 3.Platz im Paarwettbewerb. Weltmeisterschaften<br />
Herren: 2. Platz mit der Mannschaft, 12. Platz im Einzel. Deutsche Meisterschaften im Einzel: 1 x 1.Platz, 1 x 2. Platz, 2 x 3. Platz. 2 x<br />
Deutscher Pokalsieger mit der Mannschaft. Über 500 Bundesligaspiele; meine persönliche Bestleistung beträgt 1120 Holz.<br />
BS: Das sind schon sehr respektable Leistungen. Schade, dass die Sportkegler noch immer ein Schattendasein führen, denn Kegeln ist einer<br />
der spannendsten Wettbewerbe. Der Bierstädter bedankt sich und wünscht Euch noch eine erfolgreiche Zukunft und vor allem aber Gesundheit.<br />
Tel. 09221/67495<br />
Fax 09221/878248<br />
bierstaedter1@web.de<br />
Bierstädter Bierologische Spezialitätenreise<br />
Mo¨nchshof Mo¨nchsbra¨u Exportbier<br />
Bierfreunde und -fans aufgepasst! Es muss<br />
Instinkt gewesen sein, denn an diesem Tage,<br />
kurz vor Redaktionsschluss, war der Besuch<br />
des Getränkemarktes gar nicht geplant. Das<br />
Schicksal wollte es aber, und beim Betreten<br />
fiel der Blick auf eine seltsame Gebinde sor -<br />
tie rung. Graue Holzkästen mit je acht Bügel -<br />
verschlussflaschen. Kein Vierer- oder Sechser -<br />
pack im Karton, kein halbierter Trage-Kasten,<br />
etwas Neues! Sogleich stach das Etikett ins<br />
Auge. Eine ovale Nachbildung des historischen,<br />
über 100 Jahre alten Mönchsbräu-Ex -<br />
port-Etiketts (damals auch oval, aber querformatig).<br />
Es zierte einst die Flaschen des<br />
Bie res der von Heinrich Hering als Aktien ge -<br />
sell schaft gegründeten Kulmbacher Export-Brauerei Mönchshof, vormals Simon Hering. Da -<br />
mals ein leicht angedunkeltes Getränk, ziert das kleine Kunstwerk nun ein ebensolches, helles,<br />
unfiltriertes Export.<br />
Der erste Schluck erfrischt sondergleichen.<br />
Mit einem Stammwürzegehalt von 12,3 Prozent liegt es an der unteren Grenze (12 bis 14)<br />
für Exportbiere, und mit einem Alkoholgehalt von 5,4 Prozent ist es sehr gut beschaffen.<br />
Das streng limitierte Mönchshof Exportbier, das als Retro-Sonderedition „leider“ nur wenige<br />
Monate am Markt sein soll, mundet außerordentlich gut und birgt die Gefahr, es zu unterschätzen.<br />
Der Reaktion im Redaktionstest: „Das kann nicht sein!“, wurde folgernd sofort für<br />
Nachschub gesorgt. Die nochmals ausgiebigen Eigenversuche erhärteten die Meinung: „Do<br />
hommsa wos ganz Feins zammgebräut“. Natürlich wird der Flaschenbierkunde zunächst mit<br />
dem Auge mittrinken, dann jedoch vollends konzentriert dem Inhalt frönen. Sich an der blassgoldenen<br />
Farbe erfreuen, dem dichten feinporigen weißen Schaum und... einem edlen, feinen,<br />
aber auch würzigen und gehaltvollen Geschmack. Deshalb wurde dieses Produkt umgehend<br />
in unsere Bierstädter Bierologische Spezialitätenreise aufgenommen.<br />
R.H.
Seite 9<br />
Die topografische Geographie der 18 Bundesliga-Erstligisten aus NRW<br />
Als 1963 die Fußball-Bundesliga (BULI) gegründet wurde, bestand sie aus 16 Mannschaften.<br />
Einige Jahre später wurde sie auf 18 Vereine aufgestockt, genau dem heutigen Stand entsprechend.<br />
Zu den 16 Gründungs-Mitgliedern gehörten fünf Vereine aus NRW: Der 1.FC Köln,<br />
Borussia Dortmund, FC Schalke 04, Meidericher SV (später MSV Duisburg) und Preußen<br />
Münster.<br />
Zahlreiche Andere hatten sich ebenfalls beworben, darunter viele Traditions-Vereine, wie<br />
Rot-Weiß Essen, Fortuna Düsseldorf und Alemannia Aachen. In den folgenden Saisons der<br />
1960er und 1970er Jahre stiegen mehr und mehr Vereine aus dem Fußball-Westen in die<br />
Erste BULI auf, so dass Fachleute schon eine ‚Verwestlichung’ der Liga befürchteten. Teilweise<br />
kam die Hälfte aller Erstligisten, also neun Vereine, aus dem Bereich der ehemaligen Oberliga<br />
West.<br />
Im Laufe der 51jährigen BULI-Geschichte gab es dann insgesamt 18 Clubs, die in der<br />
ersten Bundesliga mitgespielt hatten. Neben den 5 Gründungsmitgliedern und den 3 oben<br />
genannten Traditionsvereinen spielten noch 10 weitere Clubs aus dem Fußball-Westen in der<br />
1. BULI: Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen, Bayer 05 Uerdingen aus Krefeld<br />
(heute KFC Uerdingen), VfL Bochum, Wattenscheid 09, Rot-Weiß Oberhausen, Wuppertaler<br />
SV, Fortuna Köln, Arminia Bielefeld und schließlich seit neuestem der SC Paderborn.<br />
Diese Mannschaften, alle zusammen genommen, könnten ein komplettes BULI-Tableau<br />
mit 18 Vereinen bilden.<br />
Auf Grund der topografischen Lage in NRW liegen die Orte dieser Vereine sehr dicht beieinander.<br />
Die allergrößte Entfernung zwischen Alemannia Aachen, nahe an der belgischen<br />
Gren ze, bis zur Bielefelder ‚Alm’ im ostwestfälischen Teutoburger Wald beträgt 219 Kilo -<br />
meter.<br />
Doch die meisten der Vereine drängelten sich im Ruhrgebiet in den nur 58 km zwischen<br />
Dortmund, Duisburg und Düsseldorf, nämlich 10 der 18 Clubs: BVB, Schalke, VfL Bochum,<br />
Wattenscheid, RW Essen, RW Oberhausen, MSV Duisburg, Wuppertal, KFC Uerdingen und die<br />
Fortuna aus Düsseldorf.<br />
Das Ruhrgebiet, auch Kohlenpott, Ruhrpott oder Pott, ist mit rund 5,1 Millionen Einwohnern<br />
und einer Fläche von 4.435 Quadratkilometern der größte Ballungsraum Deutschlands und<br />
der fünftgrößte Europas.<br />
NRW und seine Fußball-Organisation sind in die drei Bereiche Westfalen, Mittelrhein und<br />
Niederrhein aufgeteilt. Die NRW-Clubs verteilen sich wie folgt:<br />
• Westfalen – 7 Vereine: Schalke, BVB, VfL Bochum, Wattenscheid, Preußen Münster,<br />
Arminia Bielfeld und SC Paderborn<br />
• Niederrhein – 7 Vereine: Bor. M’Gladbach, MSV Duisburg, KFC Uerdingen, Rot-Weiß Essen,<br />
Rot-Weiß Oberhausen, Wuppertaler SV und Fortuna Düsseldorf<br />
• Mittelrhein – 4 Vereine: 1.FC Köln, Fortuna Köln, Alemannia Aachen und Bayer Lever -<br />
kusen.<br />
Und das ist ja nur die Spitze des fußballerischen Eisbergs ‚Tief im Westen’. Wenn man die<br />
hier beigefügte Landkarte mit den 18 Erstligisten (alle unterstrichen) anschaut, erkennt man,<br />
dass auch zwischen diesen 18 ‚Leuchttürmen’ aus Fußball-NRW jede Menge Orte mit Fußball-<br />
Traditions-Vereinen lauern oder dümpeln.<br />
Das Ruhrgebiet durchziehen drei Flüsse von Osten nach Westen und münden dort in den<br />
Rhein: die Lippe im Norden, die Emscher mitten durch, und die Ruhr vom Sauerland entlang<br />
am Süden des Ruhrgebiets. Die Emscher hat sogar einem eigenen Traditions-Verein ihren<br />
Namen gegeben: STV Horst-Emscher in Gelsenkirchen. Und die beiden Flüsse Emscher und<br />
Lippe stecken sogar im Namen der Steinkohlen-Zeche, auf der mein Vater 'unter Tage'<br />
malocht hat: Zeche Emscher-Lippe in Datteln.<br />
Arbeiten wir uns auf der Karte mal von rechts nach links, also vom Lippischen im Osten<br />
bis zum flachen Niederrhein im Westen, vor. Zwischen den heutigen Bundesligisten Paderborn<br />
und Dortmund gibt es das beschauliche Städtchen Lippstadt: der SV war Heimat der Rum -<br />
menigge-Brüder. Und da gibt es die Hammer SpVgg., aus der Horst Hrubesch kam. Beim VfL<br />
Schwerte entwickelte sich der spätere deutsche National-Fußballtorhüter Wolfgang Kleff, der<br />
„Karte mit allen 18 Erst-Liga-Clubs in NRW“<br />
Sport im Westen – Teil 5<br />
Von Manfred Schloßer<br />
aussah wie Otto Waalkes und mit Borussia Mönchengladbach in den Jahren 1970, 1971,<br />
1975, 1976 und 1977 fünfmal die Deutsche Meisterschaft, 1973 den DFB- und 1975 den<br />
UEFA-Pokal gewann. Vom SSV Hagen an der Ruhr kam Nationalspieler Walter Rodekamp. Der<br />
Schalker ‚Euro-Fighter’ Ingo Anderbrügge kam von Germania Datteln an der Lippe. Einer der<br />
Kühltürme der Zeche Emscher-Lippe in Datteln in den 50er/60er Jahren<br />
ersten Italien-Auswanderer, Horst Szymaniak, begann bei der SpVgg. Erkenschwick, der eisenharte<br />
Klaus ‚Tanne’ Fichtel lernte bei Arminia Ickern in Castrop-Rauxel, und der legendäre<br />
National-Torwart zur Zeit des noch legendäreren ‚Wembley-Tors’ 1966, Hans Tilkowski, kam<br />
von Westfalia Herne an der Emscher. Günter ‚Meister’ Pröpper kam zwar vom BVH Dorsten<br />
an der Lippe, war aber 1972/73 der gefürchtete Torjäger des Wuppertaler SV, übrigens<br />
Stammverein von Erich Ribbeck. Ach ja, die Lippe, da liegt ja auch der TuS Haltern mit so be -<br />
kannten Eigengewächsen wie Weltmeister Benny Höwedes, Vize-Weltmeister Christoph Met -<br />
zelder, ‚Enfant Terrible’ Wolfram Wuttke und Trainer-Original Peter Neururer. Weiter westlich<br />
entlang der Lippe gelangen wir zum TSV Marl-Hüls, dessen größter Erfolg der Gewinn der deutschen<br />
Fußball-Amateurmeisterschaft im Jahr 1954 war. Dieser war nicht nur der Stamm verein<br />
von Fritz Szepan, Rudi Gutendorf und Heinz van Haaren, sondern hatte Ende der 60er<br />
Jahre einen schier unerschöpflichen Vorrat an guten Kickern, so dass sich besonders gerne der<br />
Deutsche Vize-Meister von 1969, Alemannia Aachen, dort bediente. Ein gesungener Zu -<br />
schauer-Schlager auf dem Aachener Tivoli hieß damals: „Wir brauchen keinen Seeler, wir brauchen<br />
keinen Brülls, wir holen uns die Spieler von Marl-Hüls.“ Überhaupt, die Aachener Ale -<br />
mannia: die hatte schon mit Reinhold Münzenberg einen Vorkriegs-Recken in ihren Reihen,<br />
aber später sprudelte es in der alten Kaiserstadt nur so von Fußball-Größen, wie National trai -<br />
ner Jupp Derwall, Jupp Martinelli, Torsten Frings, Simon Rolfes, Calle Del’Haye, Jan Schlau -<br />
draff, Karlheinz Pflipsen oder gar Zweitliga-Rekordspieler Willi Landgraf.<br />
Mitten im Kohle-Revier des Ruhrgebiets bestand in Herne der SV Sodingen mit den Natio -<br />
nal spielern Hans Cieslarczyk und Günter Sawitzki. In Bochum gab es neben dem VfL auch den<br />
vom Textil-Unternehmer Klaus Steilmann gesponserten Wattenscheid 09 mit Hannes ‚Spargel’<br />
Bongartz, in Herten die SpVgg. mit Rudi Assauer, in Gelsenkirchen den Erle SV 08 mit Rüdiger<br />
Abramczik und in Essen an der Ruhr die Sportfreunde Katernberg mit den Welt meistern Helmut<br />
Rahn und Heinz Kubsch. Neben dem Deutschen Meister von 1955, den be rühmteren Rot-<br />
Weißen, gab es dort aber auch den ETB Schwarz-Weiß Essen. Im Uhlenkrug stadion hatten sie<br />
ihren größten Erfolg: 1959 gewannen sie den DFB-Pokal. Sie brachten nicht nur DFB-Manager<br />
Oliver Bierhoff und National-Torwart Jens Lehmann heraus, sondern auch die Nationalspieler<br />
Hansi Küppers, Theo Klöckner, Horst ‚der Schotte’ Trimhold, Manfred Rummel, Heinz Stein -<br />
mann und Uwe Reinders. Von SW Essen kam auch der später erfolgreiche Bo chu mer Stürmer<br />
Hans Walitza, der den VfL als ‚Fußballgott’ nach 9 Jahren in die 1. Liga zurück hievte.<br />
Weiter im Norden des Ruhr-Reviers, wieder entlang der Lippe, Richtung Westen und Rhein-<br />
Mündung, kommen wir zum VfB Bottrop mit Werner Biskup. Dort, mitten unter noch aktiven<br />
Steinkohlen-Zechen, kann man heutzutage auf der 90 m hohen Halde Beckstraße den ‚Tetra -<br />
eder’ erklettern, einen in Form einer dreiseitigen Pyramide erbauten und frei begehbaren<br />
Aussichtsturm aus Stahl.<br />
Manfred Schloßer vor dem Tetraeder von Bottrop<br />
Mit einer Seitenlänge von 60 m ruht der Tetraeder auf vier 9 m hohen Betonpfeilern. Bei<br />
klarer Sicht kann man von hier den Oberhausener Gasometer im Westen und die Arena auf<br />
Schalke im Osten erkennen. Dort wohnen die Rot-Weißen aus Oberhausen mit dem legendären<br />
Lothar Kobluhn, der 1971 überraschend mit 24 Treffern Torschützenkönig in der Bundes -<br />
liga wurde, in einer Mannschaft mit Franz Krauthausen, Jürgen Sundermann und Uwe Klie -<br />
mann. Und Hans Siemensmeyer kam ursprünglich auch von Rot-Weiß Oberhausen, verließ<br />
aber 1965 den Club, um bis 1974 für Hannover 96 (als Kapitän) zu kicken. In Duisburg münden<br />
sowohl die Ruhr als auch die Emscher in den Rhein. Dort wurde Stahl ‚gekocht’, und so<br />
wurden auch beim Traditions-Verein Hamborn 07 stahlharte Männer groß, die als Trainer einen<br />
gewissen Ruf hatten, wie Rolf Schafstall oder Christoph Daum. Dagegen wurden die fröhlich<br />
galoppierenden Männer vom Meidericher SV wegen ihrer blau-weiß-quergestreiften Trikots ‚Ze -<br />
bras’ genannt und waren damit völlig überraschend sehr erfolgreich, als sie die ersten BULI-<br />
Vizemeister 1964 mit Werner ‚Eia’ Krämer, ‚Pille’ Gecks und ‚Pitter’ Danzberg wurden. Noch<br />
erfolgreicher wurde später der Kapitän der deutschen Europameister von 1980, ‚Enatz Dietz’,<br />
ebenfalls vom MSV Duisburg.<br />
Springen wir über den Rhein, wo sich so erfolgreiche Mannschaften wie Dauer-Vizemeister<br />
Bayer ‚Vizekusen’ Leverkusen befinden, sowie Fortuna Düsseldorf, der Deutsche Meister von<br />
1933 mit Paul Janes, oder Jahrzehnte später mit den erfolgreichen Allofs-Brüdern. Die ‚Foh -<br />
len elf’ vom Niederrhein, Borussia Mönchengladbach, wo die Zuschauer in den überaus erfolgreichen<br />
1970er Jahren gerne sangen: „Netzer, Heynkes, Rupp, wir holen den Europa-Cup.“<br />
Deren langjähriger Kapitän Berti Vogts kam ursprünglich vom VfR Büttgen. Dann gab es in<br />
Krefeld auch noch Bayer Uerdingen (heute KFC Uerdingen): unter Trainer Karl-Heinz Feldkamp<br />
gewannen sie 1985 den DFB-Pokal gegen die Münchener Bayern mit 2 : 1. Unvergessen ist<br />
das 7 : 3 gegen Dynamo Dresden im Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger, als nach<br />
einer 0:2-Hinspiel-Niederlage in der DDR und einem 1:3-Pausenstand das Spiel am 19. März<br />
1986 in einer legendären zweiten Spielhälfte noch gedreht werden konnte. Friedhelm und<br />
Wolfgang Funkel, Holger Fach, Matthias Herget, Stephan Kuntz und Claus-Dieter ‚Pele’ Wol -<br />
litz waren wichtige Männer damals, aber auch Stephane Chapuisat und Brian Laudrup spielten<br />
dort. In Köln am Rhein gibt es mit dem 1.FC im Jahr 1964 den ersten BULI-Meister der<br />
Geschichte, mit Hans Schäfer, Weltmeister von 1954, und Wolfgang Overath, Weltmeister<br />
von 1974. Dahinter galoppierten die munteren 'Zebras' vom Meidericher SV mit Boss Rahn,<br />
ebenfalls Weltmeister von 1954, auf den 2. Platz und bekamen damals für den Vizemeister-<br />
Titel sage und schreibe 2.000 DM vom DFB als Prämie. Die Feierfreudigen des 1.FC Köln<br />
haben ein echtes lebendes Maskottchen, nämlich Geißbock ‚Hennes’, Anfang der 1950er<br />
Jahre benannt nach Spielertrainer Hennes Weisweiler, der später mit den Mönchengladbacher<br />
‚Fohlen’ noch viel erfolgreicher wurde. In Köln gab es aber auch das Frauenparfüm und ’echt<br />
Kölsche Wasser’ von 4711. Der Mäzen Jean Löring hatte es sich jahrzehntelang zur Aufgabe<br />
gemacht, in der Kölner Südstadt seinen Verein Fortuna Köln nach oben zu bringen, was ihm<br />
bis in die erste BULI und ins DFB-Pokalendspiel auch gelang. Anders die rechtsrheinische Vik -<br />
toria Köln, früher Preußen Dellbrück, der es trotz Nationaltorhüter Fritz Herkenrath nur zu einer<br />
zeitweisen Größe in der damaligen Oberliga West gereichte. Im Aachener Raum gab es den<br />
Traditions-Club Düren 99, der immerhin den Nationalspieler, Vizeweltmeister und Italien-<br />
Legionär Karl-Heinz Schnellinger, sowie Harald ‚Eisenfuß’ Konopka und Georg Stollenwerk hervorbrachte.<br />
Diese Ansammlung von Vereinen aus dem Westen hat natürlich keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit: Ich weiß, es fehlen Teams wie Fichte Bielefeld, FC Gütersloh und 1.FC Bocholt<br />
aus dem Münsterland, Rot-Weiß Lüdenscheid und TuS Sundern aus dem Sauerland, SSV<br />
Meschede und SV Holzwickede von der Ruhr, TuS Eving-Lindenhorst, VfB Waltrop, Preußen<br />
Hochlamark und SSC Wanne-Eickel aus dem östlichen Ruhrbebiet, und dort in der Nähe, wo<br />
die Ruhr in Duisburg in den Rhein mündet, der 1.FC Mülheim-Styrum und FC Kray in Essen<br />
aus dem westlichen Ruhrbebiet, sowie vom Niederrhein der Rheydter SV und der SV Germania<br />
Grefrath aus Neuss, und vom Mittelrhein: Rhenania 05 Würselen und die Sportfreunde<br />
Siegen, und nicht zuletzt – der unauffälligste Hauptstadt-Fußball-Verein des westlichen Abend -<br />
landes: der Bonner SC.<br />
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Seite 10<br />
<br />
KULMBACHER ALTSTARS LIVE<br />
Brandy Schäck, Euroschäck<br />
Fipsens Rock- und Pop-Olymp<br />
Von Michael Fips Meier Issakidis<br />
Hallo Freunde unter der fränkischen Sonne,<br />
ich bin der Fips ausm Pott und möchte euch hier gerne regelmäßig was über gute Mucke verklickern.<br />
Mal was Bekannteres, ABER auch mal was weniger Bekanntes. Auf keinen Fall aber<br />
Mainstream. Heute fang’ ich ma’ mit den „Brandos“, ausm Big Apple an.<br />
Shark<br />
Zwei Abende lang spielten verschiedene Bands, und bis auf LUX waren alle angekündigten<br />
angetreten: JUMPIN´ JUICE, FULL OF SURPRISES, SUNSHINE ACID, CALMSTRONG, DEAD AND<br />
STONED, DYING GOREGEOUS LIES, ADRENALIZE, EVIDENSE399 und CYCOSIDE. Sie trafen<br />
sich am Nikolauswochenende im Jugendkulturzentrum, um Solidarität mit den jungen Musi -<br />
ker kollegen zu zeigen, welche im Herbst letzten Jahres durch einen Brand in der Göß manns -<br />
reuther Schule ihr komplettes Equipment, samt Instrumenten, verloren hatten. Der Schaden,<br />
um die 100.000 Euro, konnte durch diese beispielhafte Aktion zwar nicht sehr gemildert werden,<br />
denn bei fünf Euro Eintritt und etwas Merchandising-Einnahmen durch CD-Verkäufe ka -<br />
men etwa 5.000 Euro zusammen, aber man erkannte den Zusammenhalt der einzelnen<br />
Bands. Auch „alte“ Recken wie SHARK und EUROSCHÄCK waren sich keinesfalls zu schade,<br />
mal wieder auf der Bühne zu stehen und ihre Songs aus 25 bzw. 30 Jahren zu präsentieren.<br />
Zwar hatte Brandy Schäcks Quartett ebenso mit technischen Problemen zu kämpfen, wie<br />
andere Gruppen schon am Vortag auch, doch tat dies der Stimmung keinen Abbruch, und der<br />
Altmeister des Deutsch-Punk hatte sein Publikum fest im Griff.<br />
R.H.<br />
HAMMERFALL »(r)Evolution«<br />
Special Guest ORDEN OGAN | Opening Act SERIOUS BLACK.<br />
Sa., 07. Februar <strong>2015</strong> | brose Arena Bamberg<br />
Christian Haller, Shark<br />
Einen knappen Monat später standen SHARK um Sänger Christian Haller erneut auf der Büh -<br />
ne. Dieses Mal hatten die Southern-Rocker ins Bockela geladen. Konzertbeginn in der, nach<br />
jahrelangen Bemühungen mittlerweile etablierten, Kleinkunstkneipe im Bahnhof, war 22 Uhr.<br />
Die Fans waren aber schon 90 Minuten vorher am Ort des Geschehens. Das Durch schnitts alter<br />
um die 50 zeigte, dass die Zuschauer mit ihrer Band älter geworden sind, und wer genau hinsah,<br />
erkannte einen Großteil früherer Jugendzentrumsbesucher (damals im Hintergebäude des<br />
alten Krankenhauses) wieder.<br />
Frontmann Haller war begeistert über die Vielzahl der Gekom menen, neben dem zahlreich<br />
erschienenen Stammpublikum, das sich keines der sehr seltenen SHARK-Konzerte (die Musi -<br />
ker sind mittlerweile über Bayern verstreut) entgehen lässt. Die Spielfreude war gewaltig, und<br />
die Funken sprangen vom Publikum auf die Bühne und zurück. Schon weit nach Mitternacht,<br />
das Repertoire von SHARK war abgespielt, die wirklich allerletzten Zugaben gegeben, kamen<br />
auch die Musiker selbst dazu, dem abendlichen Motto gemäß, sich die „Stärke anzu -<br />
trinken“...<br />
R.H.<br />
WERWOLF Tour <strong>2015</strong><br />
Die Menschheit, die hat einen<br />
Knall, Monsterball ist überall!<br />
Von Jürgen Linhardt<br />
Foto: Kurt U. Heidmann<br />
Aufmerksam auf diese Kapelle bin ich 1999 geworden, als sie live auf der Loreley gespielt<br />
hat. Diese Stimme von Dave Kincaid, dieser druckvolle Sound, dieses nach vorne Preschen!!<br />
Kollegen, ich sach euch was, das is Ambrosia für die Lauschlappen!!<br />
Ihr Erstling „Honor Among Thieves“ war direkt ein Burner, geradliniger Rock vom Feinsten,<br />
ich war geplättet. 1992 dann der Nachfolger „ Gunfire At Midnight“, auch wieder ein Kracher<br />
allererster Güte. 1994 dann ein etwas anderer Sound, ABER, qualitativ keineswegs schlechter,<br />
kam „The Light Of Day“ raus. Diesmal mit Country-Einflüssen, aber immer noch druckvoll<br />
und rockig.<br />
1995 dann das erste Live Album der Truppe „In Exile“, ein Träumchen, sag ich euch!!<br />
1996 dann wieder back to the roots: „Pass The Hat“ erschien. Ein Album der Extraklasse<br />
mit gradlinigen Rocksongs, à la bonheur !! 1998 dann das Album „Nowhere Zone“, aber es<br />
ist kein wirklich neues Werk. Hauptsächlich ältere Sachen und Coverversionen von CCR, Con -<br />
way Twitty und Patsy Cline, nicht wirklich so prickelnd.<br />
1999 ging’s dann auf Europa-Tournee, mit dem viel umjubelten Auftritt auf der Loreley.<br />
Das wurde dann auch auf CD gepresst und ist somit das zweite Live-Album der Truppe. Danach<br />
wurde es nach internen Streitigkeiten still um die Band. Erst 2006 kam eine neue Langrille<br />
auf den Markt, aber „Over The Border“ war nicht mehr das, was man von den Brandos kannte<br />
und liebte. Kein Wunder, von den Vieren waren leider nur noch zwei dabei!!! Es fehlten<br />
einfach die Ideen, die Spielfreude, das gewisse Etwas halt. Schade eigentlich!<br />
In den folgenden Jahren veröffentlichten die Musiker auch Soloalben, und eine DVD der<br />
Band erschien, aber es konnte NIE wieder an die grandiose Zeit angeknüpft werden.<br />
Ja, Freunde, Nachbarn und Laubenpieper, ich hoffe, es gefällt euch, was ich hier schreibe!!<br />
Leider kann man Musik nicht drucken, und es gibt keine Hörproben, aber ihr wisst doch<br />
bestimmt ALLE, wo man mal lauschen kann, wonnich Hömma, „Ju Tup“ kennta doch.<br />
Bis denne! Euer Fips<br />
Knick Knack, wissta Bescheid.<br />
EINTRITT FREI<br />
Friendship-Concert<br />
The Black Elephant Band<br />
01. März 20.00 Uhr<br />
Rheingold, Bad Berneck<br />
02. März 20.00 Uhr<br />
Bockela, Kulmbach<br />
EINTRITT FREI<br />
Die Karriere der schwedischen Heavy Metal Pioniere HAMMERFALL ist ein sagenhafter Sieges -<br />
zug: Nachdem das aus Göteborg stammende Quintett Ende der 90er das ganze Genre revolutionierte,<br />
veröffentlichte man seitdem acht Studioalben, zahlreiche Compilations, Live-Relea -<br />
ses und tourten gnadenlos um den Globus. Direkt nachdem sie das 15jährige Jubiläum ihres<br />
le gendären Debuts »Glory To The Brave« feierten, kündigten Hammerfall für 2013 eine krea -<br />
ti ve Pause an, nur um die Fans Ende 2012 mit der hochgelobten Live-DVD »Gates Of Dal -<br />
halla« zu beglücken.<br />
„Abwesenheit lässt das Herz noch mehr lieben, so heißt es, und das war dieses mal wirklich<br />
komplett zutreffend,” kommentiert Gitarrist Oscar Dronjak. Getreu diesem Motto, zeigt<br />
sich die Band auf ihrer neuesten Kreation, die am 29. August 2014 (Schweden: 27.08., GB:<br />
01.09, USA: 02.08.) erschien, mit vollständig aufgeladenen Batterien, „rau, energisch und<br />
sehr hungrig“ – kurz gesagt: Stärker denn je!<br />
Mit »(r)Evolution« nehmen HAMMERFALL nicht nur ihren rechtmäßigen Platz in der Metal<br />
Welt wieder ein, sie besinnen sich in vielerlei Hinsicht auch wieder auf ihre Wurzeln. Bei der<br />
Pro duktion vertraute die Band erneut auf Fredrik Nordström, der bereits bei den beiden Mei -<br />
len steinen »Glory To The Brave« und »Legacy Of Kings« zu Beginn der Bandgeschichte die<br />
Regler bediente.<br />
Karten gibt es ab sofort an allen bekannten VVKstellen, telefonisch unter 0951-23837 oder<br />
online unter www.kartenkiosk-bamberg.de.<br />
BS<br />
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Dass ein wichtiges Nebenprodukt der Menschheit, nämlich die EAV einen speziellen Knall hat,<br />
sollte hinlänglich bekannt sein: Deshalb geht sie nach einem herrlich entspannenden, auftrittsfreien<br />
Jahr wieder ins unterirdische Ton-Gruselkabinett (sprich Studio) um anschließend im Fe -<br />
bruar <strong>2015</strong> auf die Bretter zu kriechen, die das Altengeld bedeuten...<br />
Das Grauen naht! Die neue CD mit dem schönen Namen „Werwolf-Attacke“ verspricht<br />
eine kostümträchtige Bühnenshow der horriblen Art.<br />
Neben altbekannten Grusel-Gestalten wie dem Atom-Burli, dem Body-Builder-Mutant Hulk<br />
alias das Phantom der Copa und anderen sind auch Premierengäste wie z.B. Metal-Medusa<br />
am Häphaistos-Schlagzeug, Fat-Cat-Woman am Hades-Bass und extra aus dem Ami-Land eingeflogen;<br />
das Fast-Food-Monster „Burger-King-Kong“ zu sehen.<br />
Mehr Informationen zur Band finden Sie unter: www.eav.at<br />
Das Konzert in Nürnberg findet statt am 17. Februar <strong>2015</strong> in der Meistersingerhalle.<br />
Konzertbeginn ist um 20 Uhr.<br />
Karten gibt es in allen bekannten Vorverkaufsstellen.<br />
Impressum: „Der Bierstädter“ Erscheinung monatlich. Herausgeber: Roland Hermsdörfer.<br />
Chefredakteur: Wolf Gittel (V. i. S. d. P.). Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der<br />
Redaktion wieder. Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugs weise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.<br />
Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />
Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de · www.bierstaedter.de<br />
Telefon: 0 92 21 / 6 74 95 oder 87 82 41, Fax: 0 92 21 / 87 82 48<br />
Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />
In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden.<br />
Druck: MegaDruck.de<br />
In Memoriam: Vera Hermsdörfer (V.H.)
Seite 11<br />
Das waren Zeiten! – Erinnern Sie sich<br />
1925 – vor 90 Jahren<br />
1980 – vor 35 Jahren<br />
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a 04.02. Es könnte gut sein, dass Weiß Ferdl an diesem Tag in den später durch ihn be -<br />
rühmt gewordenen Wagen von der Linie 8 einsteigt, denn der in Altötting geborene Hu -<br />
mo rist, der durch seine Fähigkeit, den Leuten aufs Maul zu schauen, längst zu einer<br />
Münch ner Attraktion geworden ist, tritt zum ersten Mal im Rundfunk auf.<br />
a 08.02. Als Sohn eines Keksfabrikanten wird Jack Lemmon in Boston geboren. Der uns<br />
allen als witziges Nervenbündel bekannte Schauspieler, der ebenfalls, wie er in seinen<br />
späteren Jahren zeigt, auch in ernsten Rollen brilliert, erlebt seine größten Erfolge unter<br />
der Zusammenarbeit mit dem Regisseur Billy Wilder. Unvergesslich seine Darstellung als<br />
Jerry in „Manche mögen’s heiß“. Dass er auch als Mensch einer der ganz Großen ist,<br />
beweist er dadurch, dass er sich nicht zu schade ist, seinem Dauer-Synchronsprecher<br />
Georg Thomalla zu dessen 70. Geburtstag in der Sendung „Wetten, dass...“ persönlich<br />
zu gratulieren.<br />
a 14.-15.02. In Wien findet die Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft für die Herren- und Paar -<br />
konkurrenz statt, bei der zum ersten Mal alle Titel, da auch der für Damen in Davos,<br />
Schweiz, ausgerichtete Wettkampf dazugezählt wird, von einer einzigen Nation, nämlich<br />
Österreich gewonnen werden. Willy Böckel gewinnt seinen ersten von insgesamt 4 Titeln<br />
in Folge. Weltmeister im Paarlauf werden Ludwig Wredl und Herma Szabó, die ebenfalls<br />
im Damen-Einzel siegt.<br />
a 15.02. Der Schauspieler Erik Schumann, der durch das Ost-West-Drama „Himmel ohne<br />
Sterne“ zu einem Star der Fünfziger Jahre werden sollte, kommt in Grechwitz zur Welt.<br />
Seine ganz große Stärke liegt allerdings in der Synchronisation, da er es ist, der als Cary<br />
Grant Katherine Hepburn klarmacht, dass man Leoparden nun einmal nicht küsst und der,<br />
als ausgebildeter Musiker für Posaune und Klavier, zu denen gehört, die es heiß mögen,<br />
als Joe – alias Josephine – alias Shell junior – alias Tony Curtis mit seiner Stimme das<br />
Herz von Sugar alias Marilyn Monroe erobert.<br />
a 28.02. Im Alter von 54 Jahren stirbt der seit 1913 Vorsitzende der Sozialdemokratischen<br />
Partei und seit 1919 amtierende erste Reichspräsident der Weimarer Republik, Friedrich<br />
Ebert, in Berlin.<br />
1935 – vor 80 Jahren<br />
a 02.02. Die ersten Versuche mit einem Lügendetektor werden unternommen.<br />
a 09.02. In den USA landet das 1927 gegründete und bis 1963 bestehende „Casa Loma<br />
Orchestra“, das mit seiner ungewöhnlichen Formation, bestehend aus fünf Blech- und vier<br />
Holzbläsern, den Weg für die Big-Band-Swing-Ära einläutet, und das zu den ganz großen<br />
Teenager-Idolen gehört, mit dem Titel „When I Grow Too Old to Dream“ von Sigmund<br />
Romberg und Oscar Hammerstein auf Platz 1 der US-Bill-Board-Charts.<br />
a 16.02. In Detroit kommt der Songwriter, Produzent, Manager, Sänger und spätere Bür -<br />
germeister von Palm Springs, Salvatore Philip Bono, besser bekannt als „Sonny“, auf die<br />
Welt. Nach einer überaus kommerziell erfolgreichen Karriere, vor allen an der Seite seiner<br />
damaligen Ehefrau „Cher“, wendet er sich der Politik zu, und es gelingt ihm, dass ein von<br />
ihm unterstütztes Gesetz zur Verlängerung des Urheberrechtsschutzes als „Sonny Bono<br />
Copyright Term Extension Act“ bezeichnet wird.<br />
a 21.02. Der ehemalige Abenteurer Armand Petitjean beweist, dass er die „richtige Nase“<br />
besitzt, denn er gründet das Unternehmen Lancôme, (abgeleitet von dem französischen<br />
Schloss Lancosme), das bereits einen Monat später fünf Parfüms, zwei Eaux de Cologne,<br />
ein Puder und mehrere Lippenstifte auf den Markt bringt, und das 1964 vom L’Oréal-<br />
Konzern übernommen wird.<br />
a 22.02. In Deutschland werden die Comedian Harmonists verboten.<br />
a 27.02. „Es geschah in einer Nacht“ – nämlich in dieser, als im Los Angeles Biltmore Hotel<br />
bei der 7th Annual Academy Awards-Verleihung ein Film zum ersten Mal mit den fünf<br />
wichtigsten „Oscars“ ausgezeichnet wird: beste Hauptdarstellerin: Claudette Colbert;<br />
bester Hauptdarsteller: Clark Gable; bestes adaptiertes Drehbuch: Robert Riskin; beste<br />
Regie: Frank Capra und bester Film: „Es geschah in einer Nacht“. Dem Regisseur gelingt<br />
es hierbei, das erste „Roadmovie“ entstehen zu lassen, da es die Geschichte einer Bus -<br />
fahrt von Florida bis New York erzählt, in der das Leben des „kleinen Mannes auf der<br />
Straße“ gezeigt wird. Ebenfalls ist es die allererste „Screwball-Komödie“, die filmische<br />
Spe zialität der Dreißiger Jahre, was bedeutet: Ein ungleiches Paar trifft aufeinander und<br />
bekriegt sich mit witzigen und spitzen Wortgefechten solange – bis es sich kriegt! Neu<br />
ist in diesem Jahr, dass Trophäen für bester Schnitt, beste Filmmusik und bester Song vergeben<br />
werden, und der allererste „Ehrenoskar“ geht an Shirley Temple.<br />
a 28.02. Vom US-amerikanischen Chemiker Wallace Hume Carothers, nach dem die Caro -<br />
thers-Gleichung benannt ist, wird das Nylon erfunden.<br />
a 02.02. In New York stirbt der 1972 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnete<br />
Professor des Rockefeller-Institutes, William Howard Stein, im Alter von 68 Jahren. In der<br />
Zusammenarbeit mit Stanford Moore gelang es dem Bio-Chemiker, mit der Ribonuklease<br />
zum ersten Mal die Primärstruktur eines Enzymmoleküls vollständig aufzuklären.<br />
a 06.02. Das Bundesverfassungsgericht gibt bekannt, dass die friedliche Nutzung der Kern -<br />
energie mit dem Grundgesetz als vereinbar anzusehen ist.<br />
a 13.-24.02. In diesen Tagen bewegt den Westen der Republik nur eine einzige Frage: „Wo<br />
ist Behle“ Wo – Natürlich zusammen mit 79 bundesdeutschen Athleten bei den XIII.<br />
Olympischen Winterspielen, die in Lake Placid, USA, stattfinden. Dass den Medail len spie -<br />
gel erwartungsgemäß die Sowjetunion vor der DDR anführt, kann das Gastgeberland, das<br />
den dritten Platz einnimmt, leicht verkraften. Den US-Amerikanern ist nämlich das so ge -<br />
nann te „Miracle on Ice“ vergönnt, da die gesamte Nation einschließlich ihrer toughen<br />
Eishockey-Cracks nichts anderes kann, als tagelang über ihre sensationelle und unerwartete<br />
Goldmedaille in dieser Sportart hemmungslos vor Freude zu weinen. Hierzulande<br />
weint man auch, allerdings Lachtränen, und zwar über die beherzte und emotionale<br />
Berichterstattung von Bruno Moravetz, da auch der von ihm ständig vermisste Langläufer<br />
Jochen Behle nach einem Superstart im 15km-Lauf kein Gold einholen kann. Silber gibt<br />
es hingegen für Irene Epple (Riesenslalom) und Christa Kinshofer-Güthlein (Slalom). Bron -<br />
z e gewinnen die 4 x 7,5 km-Herrenstaffel im Biathlon (Peter Angerer, Franz Bernreiter,<br />
Hans Estner und Gerd Winkler), der Rodler Anton Winkler und Eislaufprinzessin Dagmar<br />
Lurz.<br />
a 20.02. Auf Grund des militärischen Einmarsches der UdSSR am 2. <strong>Januar</strong> in Afghanistan<br />
verkündet Präsident Jimmy Carter, dass die im Sommer in Moskau stattfindenden Olympi -<br />
schen Spiele von den USA boykottiert werden.<br />
a 22.02. In der afghanischen Hauptstadt Kabul wird das Kriegsrecht ausgerufen.<br />
FRANKEN-STERNE – Populäre Musik von Franken aus mehreren Jahrzehnten<br />
Ganz Deutschland wird von zwei großen internationalen Musiklabels überrollt. Allmählich<br />
gehen die letzten bekannten Namen verloren, verlieren kleine, aber feine Unternehmen im<br />
Haifischbecken der Musikindustrie ihre Existenz.<br />
In ganz Deutschland Nein!<br />
Im fränkischen Bayreuth arbeitet seit Jahren ein Musiker und Produzent gegen den Strom.<br />
Der Betreiber des Musiklabels Intraton, Alexander Wolfrum (von Freunden auch Sandy ge -<br />
− Kernhöhe 22cm<br />
− Drei Härtegrade,<br />
soft, medium, fest<br />
− profilierte Kalt -<br />
schaum abdeckung<br />
mit Lüftungslöchern<br />
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Federkern<br />
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(verschieden hohe Federn) für eine softe<br />
Oberfläche und erhöhte Stützkraft<br />
− Lüftungsöffnungen an den Seiten und<br />
Stirnseiten<br />
− Schulterkomfortzone in allen Härtegraden<br />
− Bezug waschbar bei 60 Grad<br />
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„Tiri Lii & Bummbatsch Peng“<br />
Fr. 13.02. <strong>2015</strong> 16:00 Uhr, Faschingskinderkonzert, Bayreuth<br />
RW 21 Stadtbibliothek „Black Box“ , Richard Wagner Str. 21<br />
Das Kindermusikduo "Tiri Lii & Bummbatsch Peng" spielt am Freitag, 13.2.<strong>2015</strong>, um 16:00<br />
Uhr im RW 21 in der "Black Box" ein Kinderfaschingskonzert für kleine Außerirdische und<br />
Prinzessinnen, für Elfen und Cowboys, kurz für alle, die sich eine lustige Verkleidung einfallen<br />
lassen. Auf die Musik von "Tiri Lii & Bummbatsch Peng" könnt ihr so richtig abtanzen, mitsingen<br />
und witzige Spiele machen.<br />
Wir freuen uns auf eine bunte Rasselbande und einen bezaubernden Nachmittag voller Lieder<br />
und Lachen! Mehr Infos: www.die-froehliche-kinderbuehne.de<br />
BS<br />
nannt) und sein kongenialer Alter Ego Sandy Wolfrum (der seit einigen Jahren unentwegt von<br />
sich behauptet: Mein Name ist Alexander) wehren sich gegen den Mainstream. Ihre Mittel,<br />
gute handgemachte Musik mit englischen, deutschen und auch fränkischen, mal kritischen,<br />
mal humorvollen Texten zu veröffentlichen, sind nicht nur Feelsaitig.<br />
Jetzt landete beim Bierstädter eine Dreier-CD-Box auf dem Tisch. Brandneu, mit vielen<br />
schönen Sachen versehen. Weihnachten ist doch vorbei – oder darf man das nachträglich<br />
sehen – oder schon als üppig bemaltes, buntes Osterpräsent<br />
56 Songs von fast ebenso vielen fränkischen Sängerinnen und Sängern, Duos oder Bands<br />
aus den letzten Jahrzehnten hat Alfred Urban, aus der Rundfunkszene nicht weg zu denken,<br />
zusammengesucht. „Franken Sterne“ heißt das opulente Stück Musikgeschichte. Das musikalische<br />
Spektrum verteilt sich über alle populären Sparten, und dabei tauchen natürlich altbekannte<br />
Namen, wie IHRE KINDER auf. Die rockigen, folk- und jazzdurchwobenen Songs der<br />
Krautrockband, die die deutsche Sprache in den späten sechziger und siebziger Jahren in die<br />
Musik einbrachte, waren beinahe vergessen. GÜNTER STÖSSEL, der Fingerpicking-Hero, dessen<br />
textliche Wortspielereien inzwischen zu Kunstwerken mutierten und der mit seinem unvergesslichen<br />
„Globetrottel-Rag“ zu Beginn der 70er einen, im wahrsten Sinne des Wortes, Welt -<br />
hit landete, aber auch durch seine Erhaltung alter Nürnberger Kabarettlieder (Nürnberg war<br />
einst eine Hochburg für dieses Metier – der Bierstädter berichtete) großen Bekannt- und Be -<br />
liebtheitsgrad errang. FITZGERALD KUSZ, der literarische Franken-Guru. In und um Bayreuth<br />
herum ist natürlich LE-ROY eine Institution. WAXMAN, FEELSAITIG, SANDY WOLFRUM sind<br />
zum Glück ebenso vertreten, wie der Nachwuchs... CAPOTE. Anm. der Redaktion: Mit Constan -<br />
tin Wolfrum – der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Aprops Stamm. Unser Kulmbacher<br />
Gitarrenheld der 70er, HOLGER STAMM, fand ebenso seinen Weg auf diese drei Scheiben.<br />
Zwar nicht mit einem alten Vampires-Song, aber mit seinem typischen Spiel. Die FRANKEN-<br />
BAND oder DIE PETERLES BOUM REVIVAL BAND sorgen für absolute Erheiterung.<br />
Es ist müßig, alle Protagonisten hier aufzuführen. Man muss als Musikfreund diese Samm -<br />
lung, vereint in einer Box, versehen mit einem interessanten Büchlein, einfach besitzen! Na -<br />
tür lich fehlen auch Namen, aber wie der Bierstädter in Erfahrung bringen konnte, ist eine weitere<br />
Veröffentlichung geplant. Klasse!<br />
R.H.<br />
Tonnentaschenfederkern-Matratze „Burgkunstadt“<br />
Ein im Hause geplantes und konstruiertes Matratzen system<br />
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Zusam menfügen der einzelnen<br />
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Das Bierstädter-Gewinnspiel mit VSB GmbH<br />
Unser Bild zeigt die vollausgerüstete Minibühne<br />
einer Szenekneipe im Bayreuther Landkreis.<br />
Wieder hat die Technik acht Fehler eingebaut,<br />
die es zu finden gilt. Zu gewinnen gibt es drei mal<br />
zwei Karten für das lang ersehnte, im April stattfindende,<br />
Konzert der Gruppe BLIND GUARDIAN<br />
in Bamberg.<br />
Senden Sie die richtige Lösung bis zum<br />
13. Februar <strong>2015</strong> an unsere Adresse:<br />
Der Bierstädter<br />
Roland Hermsdörfer,<br />
Kauernburger Platz 4,<br />
95326 Kulmbach<br />
Achtung: Telefonnummer nicht vergessen!<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Eine Barauszahlung der Gewinne ist<br />
nicht möglich.<br />
Gewinner einer James Last-CD sind:<br />
Maria Lautner, Bayreuth<br />
Sabine Hoffmann, Presseck<br />
Klaus Sperling, Neuenmarkt<br />
Die Gewinner werden telefonisch<br />
benachrichtigt.<br />
Kulmbach:<br />
Buchhandlung Friedrich<br />
Siedlerladen<br />
Lotto Hofmann 2x<br />
Bäckerei Groß 2x<br />
Parfümerie Benker<br />
Metzgerei Meisel<br />
Stadtbücherei<br />
Bäckerei Schwab 2x<br />
Friseur Stübinger<br />
Reiner WohnSinn<br />
Meisterstüberl<br />
Bäckerei Dumler 3x<br />
Gaststätte Weinbrücke<br />
Café Schoberth<br />
Sonnenapotheke<br />
ReiseCenter Schaffranek<br />
Fränk. Dorfbäckerei<br />
Liquid Smoke<br />
Bäck. Matiaske<br />
Sintenis, Blaich<br />
City-Salon, Petzmannsberg<br />
Untersteinach:<br />
Stadtsteinach:<br />
Neuenmarkt:<br />
Marktleugast:<br />
Lotto Rauh<br />
Lotto Goller<br />
Bäck. Groß<br />
Getr. Schübel<br />
Edeka<br />
Lotto – Bäck. Griesenbrock<br />
Eisenbahnmuseum<br />
Bäck. Dumler<br />
Hairstyle<br />
Schreibw. Greim<br />
Bäck. Will<br />
Marktschorgast: Lotto – Toto<br />
Rugendorf: Bäck. Dumler<br />
Kupferberg: Bäck. Dumler<br />
Wirsberg: Bäck. Lerner<br />
Bäck. Hutzler<br />
Guttenberg: Bäck. Dumler<br />
Himmelkron: Edeka Teupert<br />
Tourist-Info<br />
Gast. Opel<br />
Neudrossenfeld: Lotto, Ledergasse<br />
Fränk. Dorfbäck.<br />
Uwe’s Fischhäusla<br />
Thurnau: Schreibw. Häußinger<br />
Bäck. Vogel<br />
Gast. Fränk. Hof<br />
Döllnitz: Fettnäpfchen<br />
Kasendorf: Bäck. Müller<br />
Fölschnitz:<br />
Grafengehaig:<br />
Trebgast:<br />
Mainleus:<br />
Wernstein:<br />
Schwarzach:<br />
Presseck:<br />
Katschenreuth:<br />
Burgkunstadt:<br />
Kronach:<br />
Metzgerei Wehner<br />
Unner Lädla<br />
Auto Bauer<br />
Brauerei Haberstumpf<br />
Lotto – Toto<br />
Cash – Getränke<br />
Pension Maintal<br />
Bäck. Dumler<br />
Gal. Friedrich<br />
Gast. Oberer Wirt<br />
Café Groß<br />
Getr. Rausch<br />
ReiseCenter Schaffranek<br />
ReiseCenter am Marienplatz<br />
Sternapotheke<br />
Kestel GmbH<br />
Galerie Ambiente<br />
Lindau:<br />
Helmbrechts:<br />
Bayreuth:<br />
Bäck. Schwab<br />
Lotto Leupold<br />
Edeka Schneider Märkte<br />
Jugendkultur-Zentrum<br />
Café Händel<br />
Mann’s Bräu<br />
Fahrradscheune<br />
Bäck. Dumler<br />
Fränk. Dorfbäckerei<br />
Rauchhaus<br />
Metzgerei Bursian<br />
Bäckerei Schatz<br />
Gaststätte Porsch<br />
Grüner Baum<br />
Gaststätte Zum Mistelbach<br />
Brauerei Glenk<br />
Uhrmacher Ulbricht<br />
Tourismus Center<br />
Schloss Thiergarten<br />
Creussen: Edeka Schneider Markt<br />
Bindlach: Edeka Schneider Markt<br />
Oberpreuschwitz: Bäck. Dumler<br />
Streitau: Schreibw. Goller<br />
Bad Berneck: Rheingold<br />
Musikschule<br />
Edeka Mittelberger<br />
Zeitschr. Münch<br />
Tabakw. Frans v. d. Heuvel<br />
Altenplos: Bäckerei Dumler<br />
Heinersreuth: Rathaus<br />
Michelau: Lotto Dammberger<br />
Küps: Musikhaus Benson<br />
Kundenvererteilung durch Brauerei<br />
Haberstumpf und Glenk<br />
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