Titel - Berliner Ärzte
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BERLINER<br />
ÄRZTE aktuell<br />
Umfrage<br />
<strong>Berliner</strong> Klinikpersonal hat zu wenig<br />
Zeit für Patienten<br />
Immer mehr Patienten werden<br />
von immer weniger Klinikpersonal<br />
betreut – das ist das Ergebnis<br />
einer aktuellen Umfrage an <strong>Berliner</strong><br />
Kliniken, die von dem Meinungsforum<br />
„Klinikstand“<br />
(www.klinikstand.de) unter <strong>Ärzte</strong>n/innen,<br />
Pflegenden und Therapeuten<br />
initiiert wurde. Dem<br />
Aufruf folgten 2013 rund 350 Teilnehmer/innen.<br />
Mehr als zwei<br />
Drittel (84 %) gaben an, dass sich<br />
die Anzahl der Versorgten in den<br />
vergangenen Jahren „deutlich“<br />
erhöht habe.<br />
Über zwei Drittel beklagten, sich<br />
nicht einmal die Hälfte ihrer<br />
Dienstzeit um die Patienten<br />
kümmern zu können, sondern<br />
stattdessen andere Aufgaben<br />
erfüllen zu müssen. Außerdem<br />
leide die Konzentration unter zu<br />
kurzen Ruhezeiten, wie 37 Prozent<br />
anmerkten. Die Zahl der zu<br />
versorgenden Patienten steigt<br />
dabei. 60 Prozent der Befragten<br />
müssen mehr als zehn, die Hälfte<br />
davon sogar mehr als 15 Patienten<br />
gleichzeitig versorgen. Die<br />
meisten Befragten sahen zwar<br />
kein Problem darin, Wochenenddienste<br />
zu machen, doch die<br />
Zahl der geforderten Nachtschichten<br />
wurde als deutlich<br />
überhöht eingeschätzt.<br />
Die <strong>Berliner</strong> Umfrage bestätigt,<br />
dass nur 15 Prozent des Klinikpersonals<br />
den Eindruck haben,<br />
mit ihrem Arbeitgeber in gutem<br />
Kontakt zu stehen. 85 Prozent<br />
erhalten von ihren Geschäftsleitungen<br />
nur selten oder gar kein<br />
Feedback auf Anregungen und<br />
Kritik. Gleichzeitig bezeichnete<br />
sich mehr als die Hälfte der <strong>Berliner</strong><br />
Befragten als „hoch“ oder<br />
„sehr hoch“ motiviert. „Das gilt<br />
sicher auch für die Pflegenden,<br />
die sich allerdings noch viel zu<br />
selten mit Vorschlägen und Kritik<br />
zu Wort melden“, bedauerte<br />
Dr. med. Moritz Peill-Meininghaus,<br />
der Initiator von „Klinikstand“:<br />
70 % der Antworten<br />
stammten von <strong>Ärzte</strong>n/innen.<br />
Klinikstand geht davon aus, dass<br />
die Arbeitsbedingungen auch in<br />
anderen Teilen Deutschlands<br />
nicht besser sind und will nun<br />
seine Erhebung auf das gesamte<br />
Bundesgebiet ausdehnen. Ziel<br />
ist es, die Klinikleitungen zu<br />
einem Umdenken und zu Änderungen<br />
der Arbeitsabläufe zu<br />
bewegen.<br />
Klinikstand ist eine Online-<br />
Initiative, die im Herbst 2012<br />
gegründet wurde und sich zum<br />
Ziel gesetzt hat, Kommunikation<br />
und Informationsfluss innerhalb<br />
der Kliniken zu verbessern. „Das<br />
Potenzial an Wissen und Erfahrung<br />
wird von den Geschäftsführungen<br />
nicht ausreichend<br />
genutzt“, erklärt Klinikstand-<br />
Gründer Peill-Meininghaus, Arzt<br />
aus Berlin und Mitglied der Delegiertenversammlung<br />
der <strong>Ärzte</strong>kammer<br />
Berlin, seine Motivation.<br />
Das unabhängige Forum für<br />
Feedback der Klinikmitarbeiter<br />
benötigt nun viele Nutzer und<br />
auch Sponsoren, um seine Ziele<br />
langfristig und nachhaltig<br />
umsetzen zu können, denn laut<br />
Peill-Meininghaus „würde sich<br />
vieles verbessern, wenn sich die<br />
Mitarbeiter/innen stärker in die<br />
betrieblichen Abläufe einbringen<br />
könnten“. Die Umfrage ist<br />
anonym und dauert den Angaben<br />
zufolge nur fünf Minuten<br />
(www.klinikstand.de/umfra -<br />
ge2014).<br />
Kontakt: Klinikstand e.V.<br />
Brunnenstr. 7d, 10119 Berlin<br />
Telefon: 030/40 30 15 40<br />
Fax: 030/40 30 15 60<br />
E-Mail: info@klinikstand.de<br />
Internet: www.klinikstand.de