Titel - Berliner Ärzte
Titel - Berliner Ärzte
Titel - Berliner Ärzte
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
B E R U F S - U N D G E S U N D H E I T S P O L I T I K<br />
10 Jahre „Überbetriebliche<br />
Ausbildung für Medizinische<br />
Fachangestellte“<br />
Im Jahr 2002 beschloss die Delegiertenversammlung die Einführung einer 14-tägigen<br />
„Überbetrieblichen Ausbildung für auszubildende Arzthelferinnen und Arzthelfer (ÜBA)“.<br />
Von Beginn an war die Lehrgangsreihe auf die Vermittlung und Vertiefung fachpraktischer<br />
Fertigkeiten ausgerichtet. Mit der Durchführung wurde der Ausbildungsring<br />
Potsdam Brandenburg (ABR) beauftragt. Die 14 Lehrgangstage der am 1. September 2003<br />
startenden Reihe fanden zunächst in Potsdam statt, wurden schließlich aber nach Berlin,<br />
an den Storkower Bogen, verlagert.<br />
Am 1. April 2009 stimmte die Delegiertenversammlung<br />
auf Vorschlag<br />
des Vorstands einer Fortführung der ÜBA<br />
auf der Grundlage eines vom Aus schuss<br />
Medizinische Fachberufe überarbeiteten<br />
Konzepts zu. Die MUT gemeinnützige<br />
Gesellschaft für Gesundheit mbH (MUT),<br />
an die die Durchführung der ÜBA nach<br />
dem Ende der Vertragsbe ziehungen mit<br />
dem ABR vergeben worden war, startete<br />
mit der neu gestalteten Lehrgangsreihe<br />
am 1. Februar 2010 in ihren Räumen in der<br />
Rudolfstraße. Im August 2012 veranlasste<br />
der Vorstand angesichts des am 31. Januar<br />
2013 bevorstehenden Vertragsendes mit<br />
der MUT erneut eine Ausschrei bung der<br />
ÜBA. Malteser Berlin, D&B Dienstleistung<br />
und Bildung Berlin setzten sich in dem<br />
Vergabever fah ren durch und starteten die<br />
ÜBA zum 1. Fe bruar 2013 neu.<br />
Die konzeptionellen Überarbeitungen des<br />
Lehrgangskonzepts durch den federführenden<br />
Ausschuss Medizinische Fachberufe<br />
sind Ergebnis eines Willensbildungsprozesses,<br />
der die Kritik der ausbildenden<br />
Ärztinnen und <strong>Ärzte</strong> an dem Startkonzept<br />
berücksichtigt. Am Ende steht eine 6-tägige<br />
Lehrgangsreihe, die nicht mehr sämtliche<br />
Inhalte der Ausbildungsordnung abbildet.<br />
Vielmehr findet eine Konzentration<br />
auf den ursprünglichen Zweck statt, nämlich<br />
die Kompensation typischer Ausbildungsdefizite<br />
und die Vermittlung fachpraktischer<br />
Fertigkeiten. Dabei liegt der<br />
Fokus auf den Ausbildungsbereichen Behandlungsassistenz<br />
und Betriebsorganisation<br />
und -verwaltung. In besonders<br />
wichtigen Bereichen wie EKG, Erst-Untersuchung<br />
am Patienten, Verbandslehre,<br />
kleine Chirurgie, Labor/Hygiene, Lungenfunktion<br />
und Inhalation wird durch ein<br />
wiederholendes Angebot auf den Vertiefungslerneffekt<br />
gesetzt. Mit dem<br />
Lehrgangstag „Notfall“ ist ein qualitativ<br />
sehr hochwertiges Modul aufgenommen<br />
worden.<br />
Das Wirtschaftlichkeitsgebot war ein treibender<br />
Faktor der Neugestaltung. Mit der<br />
Reduzierung der Anzahl der fremdvergebenen<br />
Lehrgangstage konnten die Kosten<br />
der Lehrgangsreihe beachtlich reduziert<br />
werden. Für die ausbildenden Ärztinnen<br />
und <strong>Ärzte</strong> schlägt dabei auch positiv zu<br />
Buche, dass die Auszubildenden weniger<br />
häufig von der betrieblichen Ausbildung<br />
freigestellt werden müssen. In diesem<br />
Sinne ist der Ansatz zuletzt noch einmal<br />
optimiert worden. Die organisatorische<br />
Separierung des 6. Lehrgangstages „Notfall“<br />
ermöglichte nicht nur die Ge winnung<br />
eines für diese Lehrgangseinheit fachlich<br />
besonders geeigneten Anbieters: Malteser<br />
Berlin. Es konnte zudem eine Verlegung<br />
des Kurses auf den Samstag, an dem überwiegend<br />
keine betriebliche Ausbildung<br />
stattfindet, von der freigestellt werden<br />
müsste, erreicht werden.<br />
Seit Februar 2013 besuchen auszubildende<br />
Medizinische Fachangestellte nun zwischen<br />
ihrem 10. und 28. Ausbildungsmonat<br />
die 8-stündigen Kurse bei den neuen<br />
Anbietern Malteser sowie D&B. In einer<br />
Lehrgangsgruppe werden aus fachdidaktischen<br />
Gründen nicht mehr als 20<br />
Auszubildende zusammengefasst; für intensive<br />
praktische Lehreinheiten wird die<br />
Gruppe zudem in Kleingruppen aufgeteilt.<br />
Praktische Übung bei Malteser Berlin –<br />
im Notfall kommt es auf jeden richtigen<br />
Handgriff an.<br />
In den Lehrgangseinheiten 1 - 5, die werktags<br />
bei D&B in der Frankfurter Allee<br />
stattfinden, erfahren und vertiefen die<br />
Auszubildenden die wichtigsten Inhalte<br />
der Fächer Behandlungsassistenz sowie<br />
Betriebsorganisation und -verwaltung;<br />
pro Jahr werden durchschnittlich 2.500<br />
Lehrgangsbesuche verzeichnet. Die Lehrgangseinheit<br />
6 „Notfall“ (samstags bei<br />
Malteser, Alt-Lietzow) wird jährlich von ca.<br />
500 Teilnehmern besucht. Zur Vorbereitung<br />
auf die Abschluss prü fung nutzen, in<br />
der Regel um den 32. Ausbildungsmonat,<br />
im Sommer ca. 400 und im Winter ca. 200<br />
Auszubildende freiwillig das Angebot der<br />
Kammer; der gebührenfreie Vorbereitungskurs<br />
findet samstags statt.<br />
Zur Überprüfung und Sicherstellung der<br />
Qualität der Lehrgangstage werden regelmäßig<br />
Teilnehmerevaluationen durchgeführt.<br />
Zudem hospitieren die Mitglieder<br />
des Ausschusses Medizinische Fachberufe<br />
bei den Veranstaltungen. Wertvolle Einschätzungen<br />
zur Lehrgangs reihe können<br />
schließlich die Mitglieder der Prüfungsausschüsse<br />
geben; insbesondere im praktischen<br />
Teil der Abschlussprüfung spiegelt<br />
sich die Entwicklung der fachpraktischen<br />
Fertigkeiten der Auszubildenden sehr gut<br />
wider.<br />
Christoph Röhrig, Leiter Abteilung KBR<br />
<strong>Ärzte</strong>kammer Berlin<br />
Foto: R. Held<br />
BERLINER ÄRZTE 12/2013 S. 4