reisende sommer - republik 2005 dokumentation

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Inhaltsverzeichnis 1 Vorweg ............................................................................................................................................. 3 2 Idee und Hintergrund........................................................................................................................ 3 3 Ästhetik............................................................................................................................................. 3 4 Aushang: Häufig gestellte Fragen.................................................................................................... 5 5 Ablauf und Erfahrungen ................................................................................................................... 7 6 Anhang ............................................................................................................................................. 9 ein Projekt von: Seite 2 SOMMER - REPUBLIK 44
1 Vorweg Vom 19. bis 21 August <strong>2005</strong> fand auf der Weserinsel Harriersand der Inselkongress <strong>2005</strong> statt. Zwei Tage lang widmeten sich 200 Teilnehmer in verschiedensten Veranstaltungen Fragen zu Utopien, politischen Träumen und gesellschaftlichen Sehnsüchten. Kulturmassnahmen wurde von den Organisatoren Peter Roloff und Oliver Behnecke freundlich gefragt, mit einer Aktion zu dieser Zukunftswerkstatt beizutragen. Siehe auch: www.inselkongress.de 2 Idee und Hintergrund Für die Dauer eines Tages haben wir auf Harriersand eine provisorische Amtsstube eingerichtet, in der Kongressteilnehmer und Insulaner in einem formalisierten Akt persönlichen, gesellschaftlichen oder ideologischen Ballast benennen und einlagern lassen können. Die Bundesballastannahme (BUBA) schließt somit eine Versorgungslücke: Während der Staat dem Bürger zunehmend seine Aufgaben überträgt, erklärt er sich bei der BUBA im Gegenzug bereit, Ballast anzunehmen. Ausgangspunkt der Ballastannahme ist die Geschichte der 250 auf Harriersand gestrandeten Amerika-Auswanderer (1834) und die Inszenierung des Inselkongresses als nachempfundene Bootsfahrt (mit Zwischenstation Harriersand). Der Platz auf Booten ist begrenzt - die historischen Auswanderer sahen sich sicher damit konfrontiert, Güter zurückzulassen und sich für die wichtigsten Gegenstände zu entscheiden. Neben materiellen Dingen waren es aber auch ideelle Werte und gesellschaftlich Gegebenheiten, die man zurücklassen wollte - ging es doch darum, in Amerika eine neue, bessere Republik zu gründen. Analog dazu hat "Kulturmassnahmen" für den Ausflug in die Utopien im Transitbereich Harriersand ebenfalls die Möglichkeit angeboten, Ballast zurückzulassen. Der rituelle Akt der Ballastannahme führt dabei zu einer ganz persönlichen und intensiven Auseinandersetzung mit eigenen Lebensentwürfen und Werten. Befreit von dem, was einen belastet, nervt oder wütend macht, lässt es sich anschließend umso unbefangener und befreiter an Zukunftsentwürfen arbeiten. 3 Ästhetik Der äußere Eindruck erweckt durch das Zelt zunächst Assoziationen an ein Auffanglager oder eine ähnliche provisorische Einrichtung (Rotes Kreuz). Umso überraschender, im Inneren eine wohlorganisierte Amtsstube vorzufinden. Das Zeltinnere erinnert auf den ersten Blick an ein Wahllokal oder ein Büro im Einwohnermeldeamt. Obwohl das Erscheinungsbild durchaus nüchtern und behördlich ausfällt, geht es jedoch nicht darum, eine Karikatur städtischer Amtsorganisation zu inszenieren oder die Besucher mit kafkaesken Schikanen zu drangsalieren. Trotz behördlicher Genauigkeit sehen sich die Mitarbeiter als freundliche, serviceorientierte Berater. Seite 3 SOMMER - REPUBLIK 45
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