reisende sommer - republik 2005 dokumentation
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UTOPISCHES FLIMMERN<br />
Sala Deinema, Berlin-Mitte<br />
Einführung in das Filmprogramm<br />
"Utopisches Flimmern"<br />
20. August <strong>2005</strong>, Brake<br />
Utopie - ein zeitloser Begriff<br />
WAS IST UTOPIE?<br />
eutopie = guter Ort outopie = kein Ort „ideale Welt in weiter Ferne“<br />
Ich nehme die Definition (einen Teil davon) aus dem „Lexikon der Antike“- erschienen in Leipzig, 1987.<br />
[Der Antike selbst waren Wort wie Sache fremd.]:<br />
Utopie [griech. Neubildung aus „u“, „nicht“, und „topos“, „Ort“, „Platz“; „Nirgendland“]: von dem englischen<br />
Humanisten Thomas Morus geprägter Titel für seine Schrift „Utopia“ von 1516, in der er, indirekt<br />
im Anschluss an Platons „Staat“, mehr aber beeinflusst von den Problemen seiner eigenen Zeit,<br />
einen gesellschaftlichen Idealzustand schildert. [...] Übertragen auch Idee, die nicht zu verwirklichen<br />
ist.<br />
[aus: „Lexikon der Antike“, VEB Bibliografisches Institut Leipzig, 1987]<br />
Für mich stand die Aufgabe, ein Programm mit Kurzfilmen – welches nun Kurzspielfilme, Experimentalfilme<br />
und Animationsfilme umfasst – bis zu 20 Minuten Länge zum Thema: “Ausflug in die UTOPIE“ zu<br />
suchen und zusammenzustellen.<br />
Mit Elan und Optimismus ging ich an das Thema. Als Erstes: Was gibt es für Utopien?: zum Beispiel<br />
gesellschaftliche, wissenschaftlich-technische, feministische, religiöse und ästhetische Utopien.<br />
Das Schlagwort des Millenniumswechsel war: Das Ende der Utopien und die damit verbundene Frage<br />
nach Sinn und Unsinn von Utopien.<br />
Die Forderung nach einer alle Menschen gleichermaßen erfassenden Gerechtigkeit, wie es z.B. in den<br />
sozialistischen, kommunistischen Utopien vorgestellt wird, die gerechte Verteilung der Güter, Abschaffung<br />
des Geldes („jedem nach seinen Bedürfnissen“), die Forderung nach Selbstverwirklichung jedes<br />
Bürgers.<br />
Das kam mir vertraut vor.<br />
Für diese Utopie, die heute als gescheitert gilt, steht der erste Film EIN-BLICK (1987); ein Dokumentarfilm.<br />
Im Zeitraffer gedreht, verfolgen wir einen Tag aus dem Leben der Grenzposten an der<br />
Berliner Mauer und den Bewohnern des Hauses, direkt daneben. Der Berliner Filmemacher Gerd Conradt<br />
gehörte zum ersten Jahrgang der Berliner Film- und Fernsehakademie DFFB in West-Berlin, 1967.<br />
Will sagen: einer Zeit mit revolutionären Ideen.<br />
HABEN WIR DOCH NOCH VORSTELLUNGEN, DIE UTOPIEN SIND?<br />
Sind wir schon oder gerade Utopisten, wenn wir den gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft in Frage<br />
stellen, und behaupten, etwas Besseres sei möglich?<br />
Was ist mit dem größten Menschheitstraum: Weltfrieden?<br />
SOMMER - REPUBLIK<br />
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