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reisende sommer - republik 2005 dokumentation

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Die Inszenierungsarbeit<br />

Die Inszenierung der einzelnen Stationen erwies sich als wahre Work-in-progress-und-Multitasking-<br />

Herausforderung. Um effizienter arbeiten zu können, übernahm jeder von uns die Regie für jeweils die<br />

Hälfte der Stationen. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, ständig die sich permanent wandelnde<br />

Entwicklung einzelner Szenen zu besprechen und ihren Einfluss auf die Gesamtstruktur zu überprüfen.<br />

Rollen wurden besetzt und umbesetzt, Texte geschrieben, Stationen erfunden, andere gestrichen.<br />

Immer und immer wieder mussten die „Anschlussstellen“ der Szenen poliert werden, denn am Ende<br />

sollte alles ja wie aus einem Guss sein. Welcher Darsteller übermittelt welche Informationen? Was<br />

passiert in der Gesamtdramaturgie, wenn sich der Stil einer<br />

Szene verändert? Wie lange wird der Durchlauf? Wie timen<br />

wir die Aktionen, um Staus zu vermeiden? Wo doppeln sich<br />

Abläufe, wie baut sich der dramaturgische Gesamtbogen<br />

am geschicktesten zusammen? Wenn ich eine Station verlege,<br />

welche Auswirkung hat das auf die anderen Stationen<br />

(„Parcours-Ökosystem“)? - Darüber hinaus mußten die<br />

Darsteller auf alle Eventualitäten vorbereitet werden, um die<br />

Interaktion mit dem Publikum stets „behördengerecht“ bewältigen<br />

zu können. Hier erwies sich der Einsatz von „Testpublikum“<br />

während der Proben als sehr hilfreich, um den<br />

Akteuren eine gewisse Routine im Umgang mit unterschiedlichen<br />

Zuschauertemperamenten zu vermitteln.<br />

Die Spielregeln<br />

Da sich ein interaktiver Parcours nur bis zu einem gewissen Maß wirklich „inszenieren“ lässt, entwickelten<br />

wir grundsätzliche Spielregeln, an denen sich Spieler wie Publikum orientierten:<br />

1. Die Zuschauergruppen starten alle 10 Minuten; jede Gruppe hat maximal 4 Personen.<br />

2. Am Hauptschalter werden die Eintrittskarten gegen Wartenummern (und damit die Theaterwelt<br />

gegen die Behördenwelt) ausgetauscht.<br />

3. Zu Beginn erhält jeder Zuschauer ein Antragsformular. Aufgabe der Zuschauer ist es, die für die<br />

Ausreise erforderlichen Stempel auf ihrem Formular zusammenzubringen.<br />

4. Die Stempel müssen in der richtigen Reihenfolge gesammelt werden, sprich: an jeder Station wird<br />

kontrolliert, ob die vorherigen Stationen erfolgreich absolviert wurden. Wenn ein Stempel fehlt oder<br />

andere Fehler vorliegen, wird der betreffende Zuschauer zurückgeschickt, um an der betreffenden<br />

Station das Versäumnis nachzuholen.<br />

5. An jeder Station erhalten die Zuschauer den Hinweis zur nächsten Station.<br />

6. Am Ende des Parcours werden die Unterlagen wieder am Hauptschalter abgeliefert, auf Vollständigkeit<br />

überprüft und die Ausreisepapiere ausgehändigt. Die Ausreise findet unmittelbar nach dieser<br />

Bewilligung statt.<br />

7. Bei Schwierigkeiten während des Durchlaufes kann Hilfe am Hauptschalter eingeholt werden. Außerdem<br />

steht eine „Mobile Einsatztruppe“ (Giese / Steinbrecher) zur Problemlösung (und zum Entertainment<br />

bei übermäßigen Wartezeiten) bereit.<br />

SOMMER - REPUBLIK<br />

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