reisende sommer - republik 2005 dokumentation
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FREUNDE VON FRAU SCHMIDT<br />
Auswärtiges Amt - Ein Behördenparcours<br />
Protokoll einer Versuchsanordnung<br />
Die Produzenten: FREUNDE VON FRAU SCHMIDT<br />
Das Regiekollektiv FREUNDE VON FRAU SCHMIDT wurde im Frühjahr <strong>2005</strong> von Esther Steinbrecher<br />
und Jörg Giese gegründet. Im September <strong>2005</strong> kam Viola Weltgen als Ausstatterin zur Gruppe<br />
hinzu.<br />
Die Arbeiten der FREUNDE VON FRAU SCHMIDT kennzeichnen offene, interaktive Dramaturgien<br />
und die Neugier auf ungewöhnliche Aufführungsorte.<br />
Jörg Giese und Esther Steinbrecher haben vor und nach der Gründung der FREUNDE VON FRAU<br />
SCHMIDT unabhängig voneinander als Regisseure auch in anderen Theaterformen gearbeitet. Für<br />
die gemeinsamen Aktionen laden Sie je nach Konzept weitere Performer ein, projektbezogen zu den<br />
FREUNDEN VON FRAU SCHMIDT zu stoßen.<br />
Als erstes gemeinsames Projekt entwarfen Jörg Giese<br />
und Esther Steinbrecher im Früh<strong>sommer</strong> <strong>2005</strong> den<br />
Behördenparcours Auswärtiges Amt für das Festival<br />
„Internationale Sommerschule <strong>2005</strong>“ in Halle/Saale.<br />
Als eine Art „Preview“ wurde zusätzlich die Lecture<br />
Performance „Butterfahrt in die Utopien“ entwickelt, bei<br />
der das Konzept im Rahmen des „Inselkongress <strong>2005</strong>“<br />
auf Harriersand vorgestellt wurde.<br />
Der Ausgangspunkt<br />
„Welche Rolle spielt der Staat?“ – Das war die Frage, die das Thalia Theater Halle den Bewerbern für<br />
die Teilnahme an der „Internationalen Sommerschule <strong>2005</strong>“ als Aufgabe stellte. Und wie so oft stand<br />
am Anfang die Herausforderung, die abstrakte inhaltliche Vorgabe eines Festivals in eine sinnliche<br />
Theaterform umzuwandeln.<br />
Im Nachhinein ist es immer schwierig zu rekonstruieren, wie eine Idee entsteht.<br />
Irgendwann stand einfach die Frage im Raum: „Was passiert eigentlich, wenn Deutschland pleite ist?“<br />
- Als gefühltes Wissen ist dieser Sachverhalt ja schon lange bekannt. Aber was ist, wenn der Bankrott<br />
auch durch Sparen, Kürzen und Streichen nicht mehr aufgeschoben werden kann? Wenn er endgültig<br />
ist. Mit allen Konsequenzen. Wenn schon vom Staat nur noch als „Wirtschaftsstandort“ und „Deutschland<br />
AG“ die Rede ist, wird er dann auch wie eine Firma behandelt, die saniert werden muss? Zerschlagung,<br />
Umstrukturierung, Verkauf?<br />
Der zweite Impuls für die Entstehung des Auswärtigen Amtes war die Beobachtung, dass Staat zunehmend<br />
in Gestalt von Bürokratie wahrgenommen wird. Je mehr Menschen auf Sozialtransfers angewiesen<br />
sind, desto mehr haben auch mit Verwaltungsstrukturen und ihrer Eigengesetzlichkeit zu<br />
tun.<br />
SOMMER - REPUBLIK<br />
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