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Validierung des MELISA -Tests zum Nachweis einer Metallu - biovis ...

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E. Valentine-Thon and H.-W. Schiwara: <strong>Validierung</strong> <strong>des</strong> <strong>MELISA</strong> 531<br />

die Metallkonzentration kann die Ergebnisse im Lymphozytentransformationstests<br />

beeinflussen. Frühe LTTs für<br />

Metalle, e.g. anorganisches Quecksilber, zeigten unspezifische<br />

Stimulierungen bei nicht sensibilisierten Patienten<br />

w28, 29x. Später zeigte sich, dass dieser Effekt auf<br />

der Verwendung hoher mitogener Konzentrationen <strong>des</strong><br />

anorganischen Quecksilbers von )0,5 mg/ml beruhte<br />

w14x. Die in dieser Studie an 10 Patienten mit <strong>einer</strong> seriellen<br />

Verdünnung von anorganischem Quecksilber gewonnenen<br />

Ergebnisse bestätigen diese Beobachtung. Nur<br />

bei Konzentrationen von F0,5 mg/ml, wie sie in allen<br />

anderen <strong>Tests</strong> dieser Studie Standard sind, können positive<br />

Reaktionen als quecksilber-spezifische Sensibilisierungen<br />

bewertet werden. Es wurde berichtet, dass hohe<br />

Nickelkonzentrationen von G10 mg/ml ebenso nichtspezifische<br />

Proliferation induzieren w18x. In unserer Studie<br />

lagen die Nickelkonzentrationen bei F5 mg/ml.<br />

Da alle 250 Patienten unserer Studie auf eine Metallsensibilisierung<br />

verdächtige klinische Symptome aufwiesen,<br />

war es nicht überraschend, dass die Mehrzahl (74%)<br />

positiv gegen eines oder mehrere der bis zu 20 getesteten<br />

Metalle war. In <strong>einer</strong> Untersuchung von 930 Patienten<br />

in Södertälje (Schweden) waren 62% im <strong>MELISA</strong> positiv<br />

gegen ein oder mehrere Metalle w24x. Die niedrigere Zahl<br />

mag auf einem höheren Cut-off (SIG5) und weniger getesteten<br />

Metallen (ns15) als in unserer Studie beruhen.<br />

Eine noch niedrigere Zahl (58%) wurde in <strong>einer</strong> Studie<br />

mit über 5 000 Patienten gefunden, die mit einem modifizierten<br />

<strong>MELISA</strong> , dem so genannten LTT-CITA , untersucht<br />

worden waren w30x. Diese verminderte Sensitivität<br />

dürfte auf dem Einsatz der geringen Zahl an Lymphozyten<br />

(250 000/Test) und der begrenzten Zahl an getesteten<br />

Metallen (ns10) liegen. Die 26% der Patienten unserer<br />

Studie mit klinischen Symptomen <strong>einer</strong> Metallallergie,<br />

aber negativer Reaktion gegen alle getesteten Metalle<br />

könnten gegen ein hier nicht untersuchtes Metall sensibilisiert<br />

sein, unter toxischen Effekten <strong>einer</strong> Metallbelastung<br />

leiden (nicht mit dem <strong>MELISA</strong> -Test nachweisbar)<br />

oder eine Erkrankung anderer Ätiologie haben.<br />

In allen bisherigen Studien war Nickel das Metall,<br />

gegen das am häufigsten Sensibilisierungen gefunden<br />

wurden, und zwar häufiger bei Frauen als bei Männern<br />

und unabhängig davon, ob der Epikutan-Test oder ein<br />

Lymphozytenproliferationstest verwendet wurde w18,<br />

24–26x. Auch in unserer Studie wies Nickel die höchste<br />

Reaktivitätsrate (73%) auf. Die von drei unabhängigen<br />

Gruppen mitgeteilten Raten, die denselben <strong>MELISA</strong> -<br />

Test einsetzten, aber einen Cut-off von G5 wählten, variierten,<br />

lagen aber alle niedriger: ca. 22% für München,<br />

ca. 36% für Södertälje und ca. 47% für Uppsala w24x.<br />

Selbst wenn die 20,8% der Nickel-Reaktivitäten unserer<br />

Studie mit einem SI von 3–5 als negativ bewertet wären,<br />

läge die Nickel-Reaktivität mit 57% (statt 73%) immer<br />

noch etwas höher als die für Uppsala berichtete. In dem<br />

weniger empfindlichen LTT-CITA reagierten ungefähr<br />

28% der Patienten positiv auf Nickel w30x.<br />

Für die weitere Analyse der Sensitivität und Spezifität<br />

der Reaktivität gegen Nickel in unserer Studie wurden<br />

Patienten mit und ohne Verdacht auf eine Nickel-Allergie<br />

im <strong>MELISA</strong> getestet. Während die Sensitivität 100%<br />

betrug, schien die Spezifität niedriger zu sein: vier Personen<br />

ohne Verdacht auf eine Nickel-Allergie zeigten niedrige<br />

Nickel-Reaktivitäten (SI 4,3–6,4). Epikutan-<br />

Test-Ergebnisse waren von diesen Patienten nicht erhältlich.<br />

Eine Wiederholungsuntersuchung <strong>des</strong> <strong>MELISA</strong> war<br />

nicht möglich. Der Patient mit dem höchsten SI von 6,4<br />

in dieser Gruppe hatte Diabetes, Psoriasis und Nahrungsmittel-Allergien.<br />

Einerseits könnten diese 4 Patienten<br />

falsch positiv gegen Nickel reagieren, andererseits<br />

könnten sie eine nur geringe asymptomatische Nickel-<br />

Allergie haben. Alle vier waren Männer, die möglicherweise<br />

kaum Schmuck tragen und daher keine<br />

Haut-Sensibilisierung beobachten. Außerdem wurde<br />

über nickel-reaktive T-Zellen bei Personen mit negativem<br />

Epikutan-Test und ohne Kontaktdermatitis bereits berichtet<br />

w31x.<br />

Eine größere Differenz der Reaktivität gegen Titan wurde<br />

in unserer Studie (42%) im Vergleich zu den <strong>MELISA</strong> <br />

Studien in München (ca. 1,5%), Södertälje (ca. 6%) und<br />

Uppsala (10%) gefunden w24x. Selbst wenn wegen der<br />

besseren Vergleichbarkeit mit den oben erwähnten Studien,<br />

die einen höheren Cut-off verwenden, die Reaktivitäten<br />

im Bereich SI 3–5 (35,7%) eliminiert wurden, war<br />

die Rate positiver Befunde mit 27% noch erheblich<br />

höher. Eine mitogene Titankonzentration scheidet als<br />

Erklärung aus, da erstens über solche Titanwirkungen<br />

niemals berichtet wurde, zweitens in unserer Studie dieselben<br />

Titankonzentrationen getestet wurden wie in den<br />

drei erwähnten Untersuchungen und drittens die Mehrzahl<br />

unserer Patienten (58%) nicht auf Titan reagierte. Die<br />

höhere Rate in unserer Studie könnte auf <strong>einer</strong> stärkeren<br />

Exposition unserer Patienten im Jahre 2001, z.B. gegen<br />

Titan in Zahnimplantaten, im Vergleich zu denen aus den<br />

Jahren 1996/1997 beruhen w24x. Eine Korrelation mit dem<br />

Epikutan-Test ist nicht möglich, da der Epikutan-Test auf<br />

Titan im Allgemeinen nicht durchgeführt wird. Während<br />

der wahre Umfang der Titan-Sensibilisierung noch<br />

geklärt werden muss, sind die hier mitgeteilten Titan-<br />

Reaktivitäten reproduzierbar, korrelieren (soweit klinische<br />

Daten verfügbar waren) mit <strong>einer</strong> Titan-Exposition (Kosmetika,<br />

Zahnimplantate, orthopädische Prothesen) und<br />

sind klinisch relevant, d.h. Reduktion der Titanexposition<br />

bewirkt eine Abnahme der Reaktivität bei titan-positiven<br />

Patienten und eine Verbesserung der klinischen Symptome<br />

w27x.<br />

In unserer Studie war die Reaktivität gegen anorganisches<br />

Quecksilber etwas niedriger (8%) im Vergleich zu<br />

München (ca. 14%), Södertälje (ca. 21%) und Uppsala<br />

(ca. 33%) w24x, aber ähnlich wie in der mit dem LTT-CITA <br />

getesteten Gruppe (8%) w30x. Die höhere Rate in den<br />

schwedischen Gruppen könnte auf der bewussten Aufnahme<br />

<strong>einer</strong> größeren Zahl von Patienten mit positivem<br />

Epikutan-Test gegen Quecksilber und der höheren Rate<br />

von Amalgamträgern (VDM Stejskal, persönliche Mittei-

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