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Aylesburyenten Internet.pub - Enten-sv.de

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<strong>Enten</strong> spezialisiert hatten. Es ist belegt, dass 1891 alleine über die kleine Poststation in Weston<br />

Turville jährlich rund 25000 <strong>Enten</strong> verschickt wur<strong>de</strong>n. War die Saison zu En<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n 6<br />

Erpel und 20 <strong>Enten</strong> je „Entler“ gehalten. All dies entstand nur aufgrund <strong>de</strong>r rasch wachsen<strong>de</strong>n<br />

Bevölkerung <strong>de</strong>r Stadt London und <strong>de</strong>r Tatsache, dass es zu dieser Zeit keine Möglichkeit<br />

gab Lebensmittel längerer zeit frisch zu halten. Kühl- und Gefriergeräte waren noch<br />

nicht erfun<strong>de</strong>n und mit <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Industrialisierung ging auch die Produktion <strong>de</strong>r <strong>Enten</strong><br />

im „Duck-End“ von Aylesbury langsam zu En<strong>de</strong>. Letzte „Entler“ sollen bis 1950 Ihre<br />

Küken und <strong>Enten</strong> aufgezogen haben. Große Mastbetriebe kamen in Mo<strong>de</strong> und versorgen<br />

heute die englische Bevölkerung. Selbstverständlich wäre eine Haltung von <strong>Enten</strong> wie ich<br />

sie oben beschrieben habe nicht mehr möglich, aber ob die heute praktizierte Massenproduktion<br />

für Tier und auch uns Menschen als Endverbraucher die bessere Alternative ist möchte<br />

ich bezweifeln. Da Lob ich mir <strong>de</strong>n Braten einer vom Rassegeflügelzüchter o<strong>de</strong>r Hobbyhalter<br />

in gesun<strong>de</strong>r Umgebung aufgezogenen Ente weit mehr, als <strong>de</strong>r eines Hybrid-Vogels aus<br />

sterilisierten Stallungen.<br />

Bei meinen Recherchen über die Aylesburyente bin ich auf eine, zumin<strong>de</strong>st für <strong>Enten</strong> zwei<br />

recht ausgefallene Kuriosität gestoßen. So hat die Aylesbury Brewery Company (Bier-<br />

Brauerei) die Aylesburyente als ihr Logo auserkoren. Bier<strong>de</strong>ckel, Flaschenetikett einfach<br />

alles dreht sich dort um die weiße Ente. Da fehlt auch nicht <strong>de</strong>r stolze Hinweis, dass es sich<br />

dabei um die „beste domestizierte Rasse“ han<strong>de</strong>lt. Selbst bei <strong>de</strong>n Geschirren <strong>de</strong>r Brauereipfer<strong>de</strong><br />

zeigen die Brassen (Schmuckteile an <strong>de</strong>n Le<strong>de</strong>rriemen) die Ente als Wappentier. Bei<strong>de</strong>s,<br />

Bier<strong>de</strong>ckel und Brassen können im <strong>Enten</strong>museum bestaunt wer<strong>de</strong>n. Scha<strong>de</strong>, dass es hier<br />

zu Lan<strong>de</strong> nicht eine solche Biermarke gibt, es wäre sicher die Hausmarke eines je<strong>de</strong>n <strong>Enten</strong>züchters.<br />

Nun ja über <strong>de</strong>n Geschmack <strong>de</strong>s dunklen, warm getrunkenen englischen Bieres<br />

lässt sich im Land <strong>de</strong>r Pilstrinker sicher streiten, aber über die Würdigung als Wappentier<br />

einer Brauerei kann man die älteste englische <strong>Enten</strong>rasse nur beglückwünschen.<br />

Zum an<strong>de</strong>ren ich auf eine in <strong>de</strong>r Geflügelzucht wohl einmalige Sache gestoßen. Die Aylesburyente<br />

als Wappentier einer Fußballmannschaft. So beim FC Aylesbury United, welcher<br />

seit 1897 besteht und in England unter <strong>de</strong>m Namen „Ducks“ bekannt ist. Ihre Verbun<strong>de</strong>nheit<br />

zu <strong>de</strong>n <strong>Enten</strong> brachten die Grün<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Abbild einer weißen Ente auf grünem Grund<br />

zum Ausdruck. So gestalten sich auch die Trikotfarben in grün und weiß. Na ja bis zur Premium<br />

Leage hat es <strong>de</strong>r FC Aylesbury United noch nicht geschafft, aber in Ihrer Liga konnten<br />

sie bereits mehrmals <strong>de</strong>n Meister stellen. Etwas verwun<strong>de</strong>rlich, dass englische Züchter<br />

dieses Novum we<strong>de</strong>r erwähnen noch nutzen. Man stelle sich vor wie viel Werbung es uns<br />

Rassegeflügelzüchtern bringen wür<strong>de</strong>, wenn Bilefeld die Kennhühner o<strong>de</strong>r Hamburg die Silberlack<br />

auf <strong>de</strong>m Trikot verewigt hätten. Um so verwun<strong>de</strong>rlicher ist die Tatsache, dass sich<br />

trotz <strong>de</strong>m hohen Bekanntheitsgrad <strong>de</strong>r Rasse in England nur eine Hand voll Züchter um <strong>de</strong>ren<br />

Erhaltung bemühen.<br />

Die Aylesburyente wur<strong>de</strong> wie wir erfahren haben bereits vor mehr als 250 Jahren gezüchtet.<br />

Sie gelangte um das Jahr 1880 nach Deutschland, wo sie sofort eine große Züchterschar begeistern<br />

konnte. Lei<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> sie jedoch in <strong>de</strong>r Folgezeit mehr und mehr zum Opfer <strong>de</strong>r<br />

stark aufkommen<strong>de</strong>n Pekingente. Der Kiel wie wir ihn heute kennen, wur<strong>de</strong> erst um die<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong> angezüchtet. Man wollte <strong>de</strong>n Schauwert <strong>de</strong>r Rasse heben, was für meinen<br />

Geschmack auch exzellent gelang. Sie wur<strong>de</strong>n begeistert aufgenommen und man erhoffte<br />

sich so steigen<strong>de</strong> Züchterzahlen. Fehlanzeige, nicht nur in England, auch in Deutschland<br />

brachte <strong>de</strong>r Kiel nicht <strong>de</strong>n erhofften Durchbruch. Die Zahlen stagnierten und bis heute fin<strong>de</strong>n<br />

sich nur wenige Züchter, die sich mit Leib und Seele <strong>de</strong>n weißen englischen Gentleman<br />

verschreiben. Als vollblutige Läufer kann ich mir die Aylesbury nun wirklich nicht vorstellen.<br />

Sie verkörpern doch eher <strong>de</strong>n kräftig austrainierten Körper eines muskulösen Zehn-

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