EntwicklungsfÃ¶rdernde Pflege bei FrÃ¼hgeborenen, Ehgartner ... - Salk

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2. Definitionen Eine erste Definition der WHO aus dem Jahre 1949 bezeichnete als Frühgeborene all jene Kinder, die mit einem Geburtsgewicht von 2500 Gramm oder weniger auf die Welt kamen. Diese Definition vernachlässigt jedoch Aussagen über das Gestationsalter des Kindes. Die gängige aktuelle Definition laut Pschyrembel sieht als Frühgeborene all jene Kinder an, die vor Beendigung der 37. Gestationswoche (weniger als 265 Tage) geboren wurden, unabhängig vom Geburtsgewicht. 7 bis 10 Prozent aller Neugeborenen sind Frühgeborene, das heißt, jedes siebte bis zehnte Kind wird vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche entbunden (vgl. Huter, 2004, Seite 48). Abb. 1: Frühgeborenes Seite 8
3. „Der sanfte Weg“ – Die Methode Marcovich im Überblick Frau Dr. Marina Marcovich begann 1976 ihre Kariere an der neonatologischen Intensivstation des Wiener Städtischen Kinderkrankenhauses, das damals als das neonatologische Zentrum in Österreich galt. Anfänglich war sie von dieser Umgebung fast abgeschreckt, zu viele Ärzte, Schwestern, Geräte und Lärm und mittendrin ein winziges Kind. Marcovich besiegte jedoch ihre innere Abwehr und entwickelte eine Begeisterung für die Neonatologie, die sie auch heute noch nach vielen Jahren erfüllt. Abb. 2: Dr. Marina Marcovich 1984 errichtete sie mit Unterstützung ihres damaligen Chefs, Primarius Dr. Walther Potacs, eine neonatologische Intensivstation, die sie bis 1994 leitete. Marina Marcovich begegnete den frühgeborenen Kindern mit besonders viel Rücksicht, konzentrierte sich weniger auf Apparaturen, sondern den Gesichtsausdruck und die Haltung, also auf die Botschaft, die diese Winzlinge zu vermitteln versuchen. Die Mitteilung ihrer Beobachtungen hat dazu geführt, Frühgeborene mit anderen Augen zu sehen und dadurch auch Veränderungen in der neonatologischen Intensivmedizin mit sich gebracht (vgl. Marcovich, 2003, Seite 81 – 85). Marcovich begann zusehends mehr in die Lebenskraft der Kinder zu vertrauen, in deren Fähigkeit, aufzuholen – und zwar mit nur wenig oder sogar gänzlich ohne invasiver medizinischer Maßnahmen (vgl. Huter, 2004, Seite 70). „… Damit gibt man dem Gegenüber mehr Raum, man begreift, dass auch der andere etwas kann, selbst wenn er nur 700 Gramm wiegt…“ (Marcovich, 2003, Seite 84). Das heißt nicht, dass sie als Verfechterin der Schulmedizin gilt, sondern, wie Marcovich selbst in ihrem Buch beschreibt, als erfahrene Neonatologin weiß, wann sie intensivmedizinische Handlungsweisen einsetzt und wann nicht. Mit Alternativmedizin hat das gar nichts zu tun, denn sollte es „alternativ“ sein, auf die Bedürfnisse eines Kindes einzugehen Hauptziel ihres Vorgehens ist es, die Frühgeborenen in ihren physiologischen Bedürfnissen zu unterstützen, Defizite auszugleichen, jedoch niemals ein medizinisches „Programm“ aufzuzwingen. Die Bezeichnung „sanfte Methode“ entspringt der Überzeugung, dass diese uns anvertrauten Wesen nicht nur technischer und pharmazeutischer Behandlungen bedürfen, sondern ein hohes Maß an menschlicher Zuwendung, um dadurch die Kurzund Langzeitmorbidität aufgrund der Frühgeburtlichkeit zu senken (vgl. Marcovich, 2003, Seite 85). Seite 9
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