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Entwicklungsfördernde Pflege bei Frühgeborenen, Ehgartner ... - Salk

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Durch die vorzeitige Entbindung wird das Kind von seiner natürlichen Umgebung<br />

intrauterin getrennt und während der notwendigen intensivmedizinischen Versorgung<br />

einem Reizfeld ausgesetzt, das sich sowohl in der Art, als auch in der Intensität<br />

grundlegend von der mütterlichen Gebärmutter unterscheidet.<br />

Die medizinische Forschung der letzten Jahre hat Zusammenhänge aufgezeigt, dass das<br />

intensivmedizinische Umfeld durch diagnostische, therapeutische und auch pflegerische<br />

Interventionen einen belastenden Charakter darstellen kann. Daraus resultierend ist ein<br />

Frühgeborenes einer Vielzahl an Stressfaktoren ausgesetzt. Da<strong>bei</strong> tritt die Frage in den<br />

Vordergrund, inwiefern diese Reize das sich entwickelnde und noch sehr unreife<br />

Zentralnervensystem eines frühgeborenen Kindes beeinflussen (vgl. Huppertz et al.,<br />

2000, Seite 14 - 16).<br />

Die Bedeutung meiner Ar<strong>bei</strong>t liegt darin, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass<br />

ein Frühgeborenes mehr ist, als die Summe seiner physiologischen Systeme. Die<br />

komplexen Entwicklungsprozesse in einem so winzigen Wesen und die oftmals<br />

begrenzte Fähigkeit, diese Prozesse zu verstehen, soll allen Beteiligten, sowohl aus der<br />

<strong>Pflege</strong> als auch aus dem ärztlichen Bereich, bewusst machen, die Bedürfnisse und<br />

Fähigkeiten der Kleinsten <strong>bei</strong> allen Aspekten der Versorgung zu berücksichtigen.<br />

Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass sich Betreuende auf einer Neonatologie<br />

in einer entscheidenden Schlüsselposition für eine nachhaltige und positive<br />

Einflussnahme auf das Umfeld des sich entwickelnden Frühgeborenen befinden. Die<br />

wichtigste Aufgabe liegt meiner Meinung nach darin, die Verantwortung für das<br />

Entdecken und Beseitigen von Reizquellen in der Umgebung von „Frühchen“ zu<br />

übernehmen und das eigene Bewusstsein dahingehend zu stärken.<br />

Die größte Bedeutung liegt für mich als <strong>Pflege</strong>person darin, mir <strong>bei</strong> jedem<br />

Handlungsschritt im Klaren zu sein, dass ich durch mein Tun einen wesentlichen Teil<br />

der Verantwortung hinsichtlich der sich entwickelnden Strukturen des Gehirns eines so<br />

kleinen Menschen trage, die dann ein Leben lang die Basis für seine Fähigkeiten, seine<br />

Gedanken und Gefühle bilden.<br />

Ich wünsche mir, dass ich und alle anderen <strong>Pflege</strong>nden die Inhalte der<br />

entwicklungsfördernden <strong>Pflege</strong> „an die Inkubatoren bringen“, um die individuellen<br />

Entwicklungschancen der kleinen Patienten optimal zu fördern.<br />

In der Phase der Literaturrecherche wurde ich mit verschiedenen Perspektiven der<br />

individualisierten Frühgeborenenpflege vertraut, die ich im Verlauf meiner Ar<strong>bei</strong>t in<br />

vergleichender Weise darstellen möchte. Als Schwerpunkte habe ich die „sanfte<br />

<strong>Pflege</strong>“ von Dr. Marina Marcovich und NIDCAP gewählt.<br />

Seite 6

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