Entwicklungsfördernde Pflege bei Frühgeborenen, Ehgartner ... - Salk
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Ebenso kann nonnutritives Saugen am Schnuller und die Gabe von einigen Tropfen<br />
33 prozentiger Glucose oral eine Abschwächung von negativen Effekten, die durch<br />
schmerzhafte Prozeduren hervorgerufen werden, bewirken. Die Besorgnis darüber, dass<br />
der Schnuller mit schmerzhaften Eingriffen assoziiert wird, scheint unbegründet, wenn<br />
das Frühgeborene schon zur Vorbereitung das Saugbedürfnis befriedigen kann (vgl.<br />
Young, 1997, Seite 56).<br />
Meines Erachtens trifft Prof. Als mit ihrer Aussage „Newborn individualized care is<br />
brain care – one brain for life, all experience matters“ (Hattinger, 2007, Seite 2) genau<br />
den Kernpunkt pflegerischen Handelns. Betreuenden von Frühgeborenen muss bewusst<br />
sein, dass jedes Ereignis Auswirkungen nach sich zieht.<br />
Oder wie erklärt man sich sonst die Tatsache, dass das sanfte Abwischen des Mundes<br />
nach dem Essen <strong>bei</strong> einem zweijährigen Kind, das als „Frühchen“ zur Welt kam,<br />
unzählige Male oral abgesaugt wurde und wiederholt Magensonden über den Mund<br />
gelegt wurden, heftigste Reaktionen hervorruft<br />
Die gesteigerte Energie, die benötigt wird, um <strong>bei</strong> einem Schmerzempfinden<br />
Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung aufrechtzuerhalten, würde ein<br />
Frühgeborenes sicherlich für Wachstum und Genesung benötigen.<br />
Fazit ist, dass die Vermeidung von Schmerzen in der Neonatalpflege oberste Priorität<br />
hat. Außerdem ist es von besonderer Bedeutung, jede Maßnahme hinsichtlich ihrer<br />
Notwendigkeit zu überdenken oder erforderliche Tätigkeiten zu bündeln, um den<br />
Kleinsten Zeit für Ruhephasen zu geben.<br />
5.5 „Ich schlafe und wachse“ –<br />
Optimale Koordination von pflegerischen und medizinischen Interventionen<br />
„Die morgendliche Waschung hat mich geschafft, noch schlimmer war der Stich in die<br />
Ferse um ein paar Tropfen Blut zu gewinnen, das Saugen an der Flasche macht mich<br />
müde… Zeit, um mich auszuruhen! Doch die vielen Stimmen in meinem Zimmer bringen<br />
mich um meinen Schlaf. Außerdem ärgert mich der Arzt mit dem Gel auf meinem Kopf,<br />
um sich mein Gehirn anschauen zu können… Endlich ist er fertig.<br />
Ich schlafe ein… Warum müssen ausgerechnet jetzt noch meine Pampers gewechselt<br />
werden Die brauchen sich jetzt nicht wundern, wenn ich losschreie…“<br />
Dr. Marcovich betont die Notwendigkeit, Frühgeborenen ausreichend Ruhe und<br />
Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, denn jeder Handgriff, jede Bewegung und jede<br />
Stimulation bedeuten für so ein kleines Wesen enormen Energieaufwand. Ein wichtiger<br />
Aspekt in der sanften Frühchenpflege ist es, <strong>Pflege</strong>maßnahmen auf ein Minimum zu<br />
beschränken und mit erforderlichen medizinischen Prozeduren zu bündeln (vgl. Huter,<br />
2004, Seite 79).<br />
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