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Entwicklungsfördernde Pflege bei Frühgeborenen, Ehgartner ... - Salk

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5.4.1 Visuelle Stimulation<br />

Das visuelle System ist <strong>bei</strong> der Geburt am wenigsten von allen Sinnesorganen<br />

entwickelt, da die Sehfähigkeit intrauterin nur wenig stimuliert wird. In der Gebärmutter<br />

erreichen zwei Prozent des Raumlichtes den Fetus, während Frühgeborene auf der<br />

erleuchteten Intensivstation 50 bis 200fach höheren Lichtintensitäten ausgesetzt sind.<br />

Selbst wenn sie ihre Augen schließen, sind diese nicht so gut geschützt wie <strong>bei</strong> einem<br />

Erwachsenen, da die Augenlider noch sehr dünn und durchlässig sind. Hinzu kommt,<br />

dass die Pupillenfunktion <strong>bei</strong> Frühgeborenen noch nicht ausgereift ist, sodass durch die<br />

verminderte Verengung der Pupille <strong>bei</strong> intensivem Lichteinfall die Netzhaut nur<br />

ungenügend geschützt wird.<br />

Zusätzliche Belastung bedeutet die Phototherapie, die zur Regulation einer<br />

Hyperbilirubinämie <strong>bei</strong> Frühgeborenen häufig zur Anwendung kommt. Die Augen des<br />

behandelnden Kindes werden zwar mit Schutzbrillen abgedeckt, aber häufig wird außer<br />

Acht gelassen, dass der hohe Lichtpegel der Phototherapie auch die Augen des<br />

Frühgeborenen im Nachbarinkubator schädigen kann. Diese werden meist nicht durch<br />

Brillen geschützt (vgl. Marcovich, 2003, Seite 47 - 49).<br />

Weiters wurde beobachtet, dass <strong>bei</strong> Kindern mit niedrigem Gestationsalter der rasche<br />

Anstieg der Umgebungsbeleuchtung einen Stressfaktor darstellt, der mit einer<br />

signifikanten Abnahme der Sauerstoffsättigung einhergeht (vgl. Young, 1997, Seite 25).<br />

Werden all diese Faktoren überlegt, so ist es naheliegend, dass eine herabgesetzte<br />

Beleuchtung in der Betreuung von Frühgeborenen zur Ruhe und in der Folge auch zur<br />

Schonung der Körperkräfte Voraussetzung ist.<br />

Prof. Als rät für die Praxis eine Modifikation der Beleuchtung durch Dimmer. Wird<br />

zusätzlich Licht benötigt, zum Beispiel für therapeutische Interventionen, können<br />

Einzelplatzleuchten zum Einsatz gebracht werden, wo<strong>bei</strong> die Augen des Kindes durch<br />

Abdecken geschützt werden sollten. Mit Vorhängen oder Jalousien lässt sich die<br />

Intensität des Sonnenlichtes reduzieren.<br />

Eine weitere Möglichkeit, um enormen Lichteinfall abzuhalten, bietet das Abdecken der<br />

Inkubatoren durch dunkle, bunte Tücher. So wird einerseits die Stärke der<br />

Umgebungsbeleuchtung gedrosselt und andererseits durch die Verdunkelung die<br />

Situation im Mutterleib nachgeahmt, das sich wiederum positiv auf die Genesung<br />

auswirkt. <strong>Pflege</strong>personen können jederzeit die Hautfarbe und Lagerung des Kindes<br />

sowie Gerätschaften beobachten (vgl. Young, 1997, Seite 29 - 31).<br />

Ein Abdecken des Inkubators bewirkt darüber hinaus eine Reduktion der<br />

Geräuschekulisse.<br />

Seite 21

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