Entwicklungsfördernde Pflege bei Frühgeborenen, Ehgartner ... - Salk
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Besondere Bedeutung kommt auch den Vätern zu. Schließlich sind sie es in den meisten<br />
Fällen, welche als erste zum Kind auf die Intensivstation kommen, während die Mutter<br />
noch in der Geburtsklinik bleiben muss. Väter übernehmen oft die Rolle des Vermittlers<br />
zwischen Mutter und Baby – er muss für „seine Zwei“ da sein, der Mutter über das<br />
Kind berichten und daher auf der Station Fragen stellen, Entscheidungen treffen und<br />
den fehlenden Kontakt zur Mutter ersetzen (vgl. Huter, 2004, Seite 86).<br />
Heidelise Als betont in ihrem Programm, dass das Problem der räumlichen Trennung<br />
zwischen Mutter und Kind, das <strong>bei</strong>derseits als belastend angesehen wird, durch bauliche<br />
Gegebenheiten optimiert werden kann. Entbindungsstationen und Neugeborenen-<br />
Intensivstationen sind in den USA in so genannten Perinatalzentren zusammengefasst.<br />
Dies ermöglicht der Mutter schon sehr bald nach der Geburt ohne den Aufwand eines<br />
weiten Transportes ihr Kind zu besuchen und die Vorteile von Nähe, Geborgenheit und<br />
Stressminimierung auszukosten (vgl. Linderkamp et al., 2004, Seite 313).<br />
Auch an den Landeskliniken in Salzburg werden Eltern mit ihren Frühgeborenen in<br />
diesen Genuss kommen, denn der Bau eines Eltern-Baby-Zentrums ist bereits in<br />
Planung und soll mit Ende 2009 fertig gestellt werden. Die Strukturen der Einrichtung<br />
werden eine Atmosphäre vermitteln, die das Zusammenwachsen der Familie fördert, um<br />
die Versorgung der kleinen Patienten in einer NIDCAP zertifizierten Neonatologie<br />
sicherzustellen (vgl. Hattinger, 2007, Seite 6).<br />
Sowohl Frau Prof. Als als auch Dr. Marcovich vertreten die Ansicht, dass die Eltern<br />
vom Personal dazu ermutigt werden sollen, soviel Zeit als möglich mit ihrem Kind zu<br />
verbringen, damit gemeinsam Betreuungsformen, die den Bedürfnissen des<br />
Frühgeborenen angepasst sind, gefunden werden können.<br />
Welche Maßnahmen Betreuende dazu konkret anwenden können und welche<br />
Rahmenbedingungen im <strong>Pflege</strong>alltag geschaffen werden müssen, wird unter Kapitel 5.4<br />
verdeutlicht.<br />
5.4 „Ich fühle mich geborgen“ –<br />
Wohlfühlumgebung an der neonatologischen Intensivstation<br />
„Ich wünschte, ich wäre wieder in Mamas Bauch! Dort war es gemütlicher als auf<br />
dieser Welt. Das grelle Licht von der Lampe über meinem Bett blendet meine Augen.<br />
Ich werde sie einfach zumachen und ein bisschen schlafen… Gerade jetzt öffnet jemand<br />
die Türchen zu meinem Haus… Die Hände, die mich berühren, sind so kalt, und<br />
außerdem riechen die ziemlich stark nach diesem Mittel, mit dem sich alle einreiben,<br />
bevor sie mich angreifen. Aua, warum ziehst du die Elektroden von meinem Bauch<br />
Naja, wenigstens hört dann vielleicht das ständige Läuten dieses Gerätes neben mir<br />
auf… Das ist für meine kleinen Ohren nämlich ziemlich laut…“<br />
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