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Entwicklungsfördernde Pflege bei Frühgeborenen, Ehgartner ... - Salk

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Da<strong>bei</strong> gerät aber nicht in Vergessenheit, dass die selbstständige Atmung für ein unreif<br />

Geborenes einen enormen Kraft- und Energieaufwand bedeutet, zumal es nicht die<br />

einzige Überlebensleistung ist, die es zu vollbringen hat. Wenn trotz aller Schonung und<br />

Geduld die Haltung des Kindes auf deutliche Erschöpfung hinweist und der<br />

Sauerstoffgehalt im Blut zunehmend sinkt, ist eine maschinelle Beatmung<br />

unvermeidbar.<br />

Die Orientierung aller <strong>Pflege</strong>handlungen in ihrem zeitlichen Ablauf an die Bedürfnisse<br />

des Kindes begünstigt einen Rückgang des Sauerstoffbedarfs und daraus resultierend<br />

eine verkürzte Beatmungsdauer (vgl. Marcovich, 2003, Seite 107 - 110).<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass eine Langzeitbeatmung<br />

<strong>bei</strong> kleinen Frühgeborenen häufig nicht ohne Folgen bleibt. Durch die hohen<br />

Sauerstoffgaben können Schäden an den Augen auftreten, die durch Einwachsen von<br />

Blutgefäßen in den Glaskörper und Bindegewebsbildung hervorgerufen werden und<br />

sogar bis zur Erblindung führen können (Rethinopathia praematurorum).<br />

Neben<strong>bei</strong> kann Sauerstoff in Verbindung mit hohen Beatmungsdrücken Veränderungen<br />

im Lungengewebe hervorrufen, die als bronchopulmonale Dysplasie bezeichnet wird<br />

und entsprechende Konsequenzen für Atmung und Kreislauf mit sich bringt (vgl. Huter,<br />

2004, Seite 59).<br />

Auf nähere Details in Bezug auf mögliche Komplikationen und deren Behandlung, die<br />

ein „Frühchen“ im Laufe der intensivmedizinischen Betreuung betreffen können,<br />

möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, da diese nicht zentrales Thema meiner<br />

Ar<strong>bei</strong>t sind. Für mich persönlich ist aber wichtig zu erkennen, dass Sauerstoff genauso<br />

wie ein Medikament gezielt eingesetzt werden muss, um Nebenwirkungen zu<br />

vermeiden.<br />

Im Zuge meiner Literaturrecherche ist es mir leider nicht gelungen, Nennenswertes über<br />

die Ansicht von Prof. Als bezüglich primärer Reanimation nach der Geburt zu finden,<br />

um diese in vergleichender Weise mit Dr. Marcovich darzustellen. Deshalb entschied<br />

ich mich in diesem Kapitel auf das wohl wichtigste Bedürfnis eines Frühgeborenen<br />

nach der Geburt einzugehen, nämlich die Bindung zur Mutter.<br />

NIDCAP ist gekennzeichnet durch die „Minimierung der Intensivmedizin auf das<br />

unbedingt Notwendige und Maximierung der Zuwendung auf das maximal Mögliche“<br />

(Linderkamp et al., 2004, Seite 368).<br />

Dazu gehört eine frühe Einbeziehung der Eltern in die Betreuung sehr unreif<br />

frühgeborener Kinder, optimal von der Geburt an. Am besten dazu bietet sich die<br />

Möglichkeit des Känguruhings, die 1980 von einer Neonatologischen Abteilung in<br />

Kolumbien eingeführt wurde, da die fehlenden Betreuungsbedingungen zu einer extrem<br />

hohen Sterblichkeit Frühgeborener führte.<br />

Seite 16

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