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Entwicklungsfördernde Pflege bei Frühgeborenen, Ehgartner ... - Salk

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„Die entwicklungsbedingten Veränderungen des Gehirns zwischen der 24. und 40.<br />

Schwangerschaftswoche sind beträchtlich und entsprechen der aktivsten Phase<br />

organisatorischer Abläufe“ (Young, 1997, Seite 95).<br />

Die Prozesse der Proliferation und Migration sind bis zur 24. Woche abgeschlossen, das<br />

heißt, der zerebrale Kortex erhält seine vollständige neuronale Ausstattung.<br />

Proliferation bezeichnet die Vermehrung von wenigen Stammzellen zu einer Vielzahl<br />

von Nervenzellen, die während der Migration zu ihren vorbestimmten Zielorten des sich<br />

entwickelnden Gehirns wandern. Wachstum und Differenzierung der Nervenzellen<br />

führen zu einer Volumen- und Oberflächenvergrößerung des Kortex – die bis zur 24.<br />

Gestationswoche glatte Gehirnoberfläche legt sich in Falten und Furchen und formt die<br />

Gyri- und Sulci-Struktur des Gehirns. Zu keinem Zeitpunkt der Entwicklung ist das<br />

menschliche Gehirn so empfindlich gegenüber äußeren Störfaktoren (vgl. Huppertz et<br />

al., 2000, Seite 15 - 16).<br />

Auch die Entwicklung der Sinnesorgane ist in dieser Zeit der Schwangerschaft schon<br />

weit fortgeschritten. Der Fetus kann tasten, fühlen und wahrnehmen, schmecken und<br />

schlucken, seine Augen öffnen sowie hören. Außerdem kann es seine Position<br />

verändern, es spürt seinen eigenen Körper und wird durch Bewegungen der Mutter<br />

ständig mitbewegt. Dadurch wird das Ungeborene somatisch, vestibulär und<br />

vibratorisch stimuliert und lernt durch alles, was mit ihm geschieht (vgl. Rainer, 2006,<br />

Seite 3).<br />

Dr. Marcovich orientiert sich sehr stark an den Eigenkräften, die ein Frühgeborenes<br />

entsprechend seiner Entwicklung bereits aufweist. Sie betont, dass medizinische und<br />

technische Mittel einem Kind die Mutter keinesfalls ersetzen können (vgl. Marcovich,<br />

2003, Seite 88).<br />

„Es gilt nicht nur, das Notwendige zu tun, sondern ebenso, das Nichtnotwendige nicht<br />

zu tun“ (Marcovich, 2003, Seite 87). Diese Worte treffen meiner Meinung nach sehr<br />

genau das Bestreben von Dr. Marcovich in der Frühgeborenenpflege.<br />

Nach der Idee von NIDCAP sollten frühgeborene Kinder während der notwendigen<br />

intensivmedizinischen Behandlung soweit als möglich von Reizen (als Beispiel Lärm,<br />

Licht, Schmerz) geschützt werden, die zu negativen Veränderungen des zerebralen<br />

Kortex führen können. Gezielte Stimulation und ausreichend Ruhephasen sollten eine<br />

optimale Entwicklung jedes einzelnen Frühgeborenen ermöglichen (vgl. Huppertz et al.,<br />

2000, Seite 18).<br />

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