Entwicklungsfördernde Pflege bei Frühgeborenen, Ehgartner ... - Salk
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Ziel ist es, die Behandlung dieser kleinsten Menschenkinder wieder dem Zustand näher<br />
zu bringen, der den natürlichen Bedingungen am nächsten kommt – sanft, ohne große<br />
Apparatur, ohne totale Verkabelung, sondern mit „viel Liebe und sehr viel Zuwendung,<br />
denn Frühgeborene sind nicht solche ‚Defektwesen’, wie wir immer geglaubt haben –<br />
sie können mehr als man ihnen zutraut!“ (Marcovich, zitiert aus die presse, 2000)<br />
(vgl. Huter, 2004, Seite 19 - 20)<br />
Dennoch bot der Ansatz von Marina Marcovich Anlass für heftige Debatten – von den<br />
Eltern, <strong>Pflege</strong>personen und Psychologen gelobt, von der ärztlichen Kollegenschaft als<br />
unverzeihliches Fehlverhalten angesehen. Nach dem Tod von Vierlingen wurde Dr.<br />
Marcovich entlassen und ihr Fall gerichtlich dargelegt – allerdings nicht von den Eltern<br />
der Kinder, sondern von ihren Kollegen. Bis heute konnte ihr jedoch keine Schuld<br />
nachgewiesen werden, und es wurde keine Anklage erhoben. Ihre eigene Intensivstation<br />
wurde aber während des Gerichtsverfahrens aufgelöst.<br />
Trotz allem fand mittlerweile ihre sanfte Frühgeborenpflege Anklang an verschiedenen<br />
Neonatologien, die Ansätze davon in ihre <strong>Pflege</strong>- und Behandlungsstandards<br />
übernehmen (vgl. Huter, 2004, Seite 70).<br />
Als Beispiel ist die Betreuung Frühgeborener am Universitätsklinikum in Heidelberg<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Otwin Linderkamp zu nennen, die auf den Konzepten<br />
von Dr. Marcovich und NIDCAP basiert und sich mit dem Schlagwort "Minimierung<br />
der Intensivmedizin auf das unbedingt Notwendige und Maximierung der Zuwendung<br />
zum Kind und seiner Familie" beschreiben lässt (vgl. http://www.klinikum.uniheidelberg.de/<strong>Pflege</strong>konzept.6499.0.html,<br />
4.3.2007, Seite 1).<br />
Die Inhalte und Schwerpunkte von NIDCAP werde ich im nachfolgenden Kapitel im<br />
Überblick darstellen.<br />
Seite 10