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RhFV-Fliegenfischerkurse 2012 - Rheinischer Fischereiverband von ...

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signalkrebse<br />

Invasion der Signalkrebse<br />

Bericht eines ehrenamtlichen Krebskartierers in NRW<br />

Als ehrenamtlicher Krebskartierer befasse ich mich<br />

bereits seit vielen Jahren mit Krebsen. In den<br />

Gewässern in der Nähe meines Heimatortes werde ich<br />

fast durchweg mit Signalkrebsen konfrontiert.<br />

Signalkrebse gehören zu den Neozoen. Neozoen bzw.<br />

Neophyten sind Tier- und Pflanzenarten, die absichtlich<br />

oder zufällig durch den Menschen in Gebiete<br />

gelangt sind, die sie ohne Fremdhilfe nicht erreicht hätten<br />

und sich dann in diesen Gebieten ohne menschliche<br />

Hilfe erfolgreich fortpflanzen und ausbreiten. Mit<br />

der Ausbreitung <strong>von</strong> Neozoen ist leider oftmals das<br />

Verdrängen und Aussterben heimischer Arten verbunden.<br />

Daher ist auch das Aussetzen <strong>von</strong> vielen nicht<br />

heimischen Arten durch Züchter oder Liebhaber aus<br />

Aquarien oder Gartenteichen nicht erlaubt.<br />

Berichten möchte ich hier vom Signalkrebs<br />

(Pacifastacus leniusculus), der sich in den <strong>von</strong> mir<br />

untersuchten Gewässerabschnitten, fast möchte ich<br />

sagen, invasionsartig ausgebreitet hat. Manchmal,<br />

wenn die Krebsreusen schon wieder voll sind, komme<br />

ich mir vor wie in einem schlechten Film. Seit Jahren<br />

werden auf einer Strecke <strong>von</strong> unter hundert Metern<br />

tausende Signalkrebse nachgewiesen. Wir befinden<br />

uns an einem Bach südlich <strong>von</strong> Aachen, der in die Inde<br />

mündet. Seit Jahren verbreitet sich hier der<br />

Signalkrebs, trotz zum Teil intensiver Befischung. Es<br />

ist bekannt, dass sich die Art nicht nur als<br />

Krebspestüberträger negativ auf heimische Gewässer<br />

auswirkt, sondern auch erheblichen Einfluss auf die<br />

dortigen Lebensgemeinschaften haben kann. 2004<br />

wurde nahe der Grenze zu Belgien zum ersten Mal<br />

diese Art nachgewiesen. Schon kurz darauf wurde<br />

dann, etwas weiter unterhalb, ein weiteres Vorkommen<br />

entdeckt, welches in den folgenden Jahren immer wieder<br />

befischt wurde, ohne dass die Fangmenge sich<br />

wesentlich reduziert hat. Eher das Gegenteil ist der<br />

Fall. Dazu aber später mehr.<br />

Unterhalb dieser Fundstelle bis zur Mündung in die<br />

Inde und in der Inde selbst wurden zur Feststellung der<br />

Ausbreitung Kartierungsbefischungen vorgenommen.<br />

Aber erst vier Jahre später wurde, knapp einen<br />

Kilometer unterhalb, ein weiteres Vorkommen ent-<br />

Der Signalkrebs, eine eingeschleppte Art<br />

<strong>RhFV</strong>-Info 2/<strong>2012</strong><br />

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