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RhFV-Fliegenfischerkurse 2012 - Rheinischer Fischereiverband von ...

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vaki-fischzähler<br />

auf der gegenüberliegenden Seite. So entsteht ein<br />

engmaschiges Strahlennetz. „Schwimmt ein aufsteigender<br />

Lachs nun durch diese „Lichtschranke“, ist die<br />

Einheit in der Lage, den Fisch in seinen Umrissen zu<br />

erfassen. Gleichzeitig wird ein Steuersignal an das<br />

Videomodul abgegeben und eine Unterwasserfilmsequenz<br />

aufgezeichnet.“ erklärt Armin Nemitz,<br />

Wanderfischexperte des Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong>s<br />

<strong>von</strong> 1880 e.V.. Die so gewonnenen Daten<br />

werden per Funk an eine zentrale Rechnereinheit im<br />

Vereinshaus des Siegburger Fischschutzvereins 1910<br />

e.V. auf die andere Flussseite gesendet. Dort erfolgt<br />

die Speicherung dieser Daten, die via Internetverbindung<br />

extern abgefragt werden können. Ganze<br />

Fischschwärme kann die Kamera erfassen, aber auch<br />

Videoaufnahmen einzelner Fische sind für das Gerät<br />

kein Problem. Der Stromversorgung des Systems am<br />

Setup vor Ort dienen ein Solarpanel und als<br />

Nachtspeicher zwei leistungsstarke Akkus.<br />

Fische zählen am Computer<br />

„Der Riverwatcher liefert einen ausgezeichneten und<br />

sehr präzisen Eindruck <strong>von</strong> der Fischwanderung in der<br />

Sieg“, schwärmt Armin Nemitz. „Mit Hilfe dieser<br />

Technologie können wir nicht nur die jahreszeitliche<br />

Aufstiegsverteilung der wandernden Fische vollständig<br />

abbilden, sondern auch ihre Größe feststellen und<br />

bestimmen, zu welchen Tages- oder Nachtzeiten sie<br />

wandern.“ Der Fischbiologe wertet in Zusammenarbeit<br />

mit einem VAKI- Experten aus Schweden die gesammelten<br />

Informationen, die er per Internetabfrage an<br />

seinem PC einsehen kann, jeden Tag akribisch aus.<br />

Eine tägliche Kontrolle der Fische per Reusenfang ist<br />

somit außerhalb des Laichfischfangs nicht mehr notwendig.<br />

Für die erfassten Fische bedeutet das weitaus<br />

weniger Stress. „Lachsrückkehrer sind besonders<br />

empfindlich und anfällig gegenüber Stresseinwirkungen.<br />

Mit einer automatischen Zählung können wir die<br />

Einwirkung auf die Lachsrückkehrer minimieren, die<br />

wir nicht für unser Erhaltungsprogramm benötigen“, so<br />

Nemitz. Aber nicht nur die prominenten Arten wie<br />

Lachse erfasst der automatische Fischzähler, auch<br />

weniger bekannte Arten wie zum Beispiel das<br />

Rotauge, Nasen oder Barben lichtet die Kamera ab.<br />

Forelle, Nase, Rotaugenschwarm und Lachse<br />

Technologie, die begeistert<br />

Keine Frage, eine solch moderne Technologie hat<br />

ihren Preis. Die relativ hohen Anschaffungskosten des<br />

Riverwatcher stemmte die Stiftung Wasserlauf mithilfe<br />

einer großzügigen Unterstützung der Bezirksregierung<br />

Düsseldorf. „Wir haben uns schon sehr früh für diese<br />

moderne Technologie entschieden, damit wir beim<br />

Monitoring Fortschritte erzielen“, so Frank Molls,<br />

Geschäftsführer der Stiftung. „Jetzt können wir Jahr für<br />

Jahr präzise Aufstiegsdaten präsentieren.“ Mittlerweile<br />

ist der Riverwatcher der Buisdorfer Kontrollstation an<br />

der Sieg über die Flussgrenzen hinweg bekannt. Die<br />

Führungen, die vom Rheinischen<br />

<strong>Fischereiverband</strong> vom Frühjahr bis zu<br />

den Wintermonaten angeboten werden,<br />

sind daher gut besucht und oft schnell<br />

ausgebucht. Und an so mancher Fischwechselanlage<br />

ist man dem Beispiel<br />

der Stiftung Wasserlauf NRW gefolgt<br />

und zählt wandernde Fische zukünftig<br />

auch andernorts mit dem Riverwatcher:<br />

zum Beispiel an der Moselstaustufe in<br />

Koblenz.<br />

Autor: Marion Meitzner<br />

(Stiftung Wasserlauf NRW)<br />

<strong>RhFV</strong>-Info 2/<strong>2012</strong><br />

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