Ausgabe 01 I 2011 - Innung fuer Elektrotechnische Handwerke ...
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Editorial KH-Intern Aktuelles Aus- u. Weiterbildung Aus der <strong>Innung</strong> Recht u. Steuern IKK informiert<br />
Die vergleichsweise stabile Verfassung des Handwerks habe auch<br />
damit zu tun, dass der Wirtschaftsbereich nach wie vor für einen<br />
qualifizierten Ausbildungsweg von der Lehre bis zur Meisterprüfung<br />
und darüber hinaus stehe, ergänzte Zipfel. „Wer sich jahrelang auf<br />
eine Existenzgründung vorbereitet, ist weniger geneigt, seine Zelte<br />
Zur Lage: Seit dem II. Halbjahr 2<strong>01</strong>0 befindet sich das nordrheinwestfälische<br />
Handwerk in einer ausgesprochenen Boomphase.<br />
Der Geschäftsklimaindex für den Wirtschaftsbereich kletterte auf<br />
ein 20-Jahres-Hoch von 86 Prozent. Noch im Herbst 2008 hatte<br />
das Konjunkturbarometer fürs Handwerk einen Wert von 63 Prozent<br />
ausgewiesen. Der aktuelle Stimmungsaufschwung ist damit<br />
der prägnanteste seit Beginn der regelmäßigen Konjunkturerhebungen<br />
vor 37 Jahren. Mehr als jedes dritte Handwerksunternehmen<br />
erlebte im Jahresverlauf 2<strong>01</strong>0 eine Nachfragesteigerung. Die<br />
Beschäftigung blieb im Jahresverlauf 2<strong>01</strong>0 konstant. Für 2<strong>01</strong>1 erwartet<br />
der Nordrhein-Westfälische Handwerkstag (NWHT) steigende<br />
Investitionen, Umsätze und Arbeitsplatzzahlen. Dies sind<br />
die wichtigsten Eckdaten zur Lage im beschäftigungsstärksten<br />
Wirtschaftssektor des Landes, die der NRW-Handwerkstag am<br />
Mittwoch in Düsseldorf der Öffentlichkeit vorstellte.<br />
Auf „historisch niedrige“ 14 Prozent bezifferte NWHT-Präsident Prof.<br />
Wolfgang Schulhoff die Zahl der Unternehmen, deren Geschäftssituation<br />
sich im letzten Jahr verschlechtert habe. Der Gesamtumsatz<br />
im NRW-Handwerk bewegte sich sowohl im zweiten als auch<br />
im dritten Quartal deutlich über den Vergleichswerten für 2009. Das<br />
Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik errechnete für das<br />
III. Quartal 2<strong>01</strong>0 ein Umsatzniveau von 107,5 Mrd. Euro – 4 Mrd.<br />
Euro oder 4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.<br />
Die Dynamik habe sich im vierten Quartal fortgesetzt, so Schulhoff.<br />
Der Handwerkstag geht deshalb trotz eines vergleichsweise schwachen<br />
ersten Quartals für das Jahr 2<strong>01</strong>0 von einem Umsatzplus von<br />
real einem Prozent aus.<br />
Die Entwicklung auf dem handwerklichen Arbeitsmarkt ist von großer<br />
Stabilität gekennzeichnet. Im dritten Quartal 2<strong>01</strong>0 waren<br />
979.300 Menschen im NRW-Handwerk in Lohn und Brot. Die Beschäftigtenzahl<br />
liegt damit praktisch auf gleichem Niveau wie im<br />
Herbst 2009. „Das Handwerk hat auch in der Krisenphase an seinem<br />
qualifizierten Mitarbeiterstamm festgehalten – im Bewusstsein,<br />
dass Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt nicht zu bekommen sind,<br />
wenn die Konjunktur wieder anspringt. Und dank des Konjunkturpakets<br />
II, das den erwünschten Beschäftigungseffekt in den Bau-<br />
beim ersten Sturm abzubrechen,“ so Zipfel. Zudem sei das Korrektiv<br />
durch Kollegen in kleinen Teams größer. Nicht zuletzt bestehe<br />
im Handwerk ein – so Zipfel – „besonders enger“ Zusammenhang<br />
zwischen eigener Anstrengung und fertigem Produkt. Dies führe zur<br />
„generell hohen“ Wertschätzung der Arbeitsleistung im Handwerk.<br />
Handwerk im Aufwind<br />
Umsatzwachstum seit Sommer 2<strong>01</strong>0 – Beschäftigung im Jahresverlauf stabil<br />
Investitionsschub begünstigt Stellenaufbau in 2<strong>01</strong>1<br />
und Ausbaugewerben erzielt hat“, erläuterte Schulhoff die Hintergründe.<br />
Entsprechend führen das Bauhauptgewerbe und das Ausbaugewerbe<br />
neben den <strong>Handwerke</strong>n für den gewerblichen Bedarf<br />
die Lokomotiven den Konjunkturzug an. Etwas schwächer fiel in<br />
2<strong>01</strong>0 dagegen die Entwicklung in den Lebensmittelberufen aus.<br />
Prognose für 2<strong>01</strong>1: Die Handwerksunternehmen planen in 2<strong>01</strong>1,<br />
verstärkt zu investieren. „Die im letzten Jahr spürbar verbesserte<br />
Kapazitätsauslastung der Betriebe macht neue Modernisierungsund<br />
Erweiterungsmaßnahmen erforderlich. Diese wiederum sind<br />
durch die gestiegenen Gewinne jetzt leichter zu finanzieren“, gab<br />
Schulhoff Einblick in die Beweggründe der Inhaber. Vor allem die für<br />
den gewerblichen und industriellen Bedarf tätigen Unternehmen<br />
dürften ihre Investitionsausgaben steigern, so die Erkenntnis der<br />
Konjunkturabfragen im NRW-Handwerk. Unterm Strich werde sich<br />
die konjunkturelle Erholung im Wirtschaftsbereich auch im Jahr<br />
2<strong>01</strong>1 fortsetzen, kündigte der Handwerks-Präsident an. Die Umsätze<br />
im NRW-Handwerk dürften im Jahr 2<strong>01</strong>1 danach um nominal<br />
1,5 bis 2,0 Prozent zulegen.<br />
Voraussetzung dafür sei allerdings, dass es der Politik gelinge, den<br />
Euro stabil zu halten. „Und daran habe ich große Zweifel“, betonte<br />
Schulhoff. „An den strukturellen Missständen, die zu der globalen<br />
Finanzkrise im Jahr 2008 geführt haben“, habe sich „wenig bis<br />
nichts“ geändert, so der Spitzenrepräsentant der NRW-Wirtschaft.<br />
Die Beschäftigungslage im NRW-Handwerk werde, klammere man<br />
diese Unwägbarkeit aus, mindestens stabil bleiben, prognostiziert<br />
der NWHT. Vier Fünftel aller Betriebe wollen in der näheren Zukunft<br />
die Zahl ihrer Beschäftigten halten. Einen verstärkten Arbeitsplatzaufbau<br />
planen vor allem die <strong>Handwerke</strong> für den gewerblichen Bedarf<br />
und die Gesundheitsberufe. Ein Beschäftigungszuwachs werde<br />
sich „allerdings nicht überall realisieren lassen. Denn zum einen ist<br />
der Markt für Facharbeiter leergefegt. Zum anderen wird es für das<br />
Handwerk immer schwieriger, geeigneten Berufsnachwuchs zu finden“,<br />
stellte Schulhoff klar. Per saldo geht der NWHT dennoch<br />
davon aus, dass die Beschäftigung im Landeshandwerk in 2<strong>01</strong>1 um<br />
etwa 0,5 Prozent ansteigen wird.<br />
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