NOTNUMMER 06 /11/28.JAHRG. SATIRE ... - iTALien - Magazin
NOTNUMMER 06 /11/28.JAHRG. SATIRE ... - iTALien - Magazin
NOTNUMMER 06 /11/28.JAHRG. SATIRE ... - iTALien - Magazin
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<strong>NOTNUMMER</strong> 300<strong>06</strong>/<strong>11</strong>/<strong>28.JAHRG</strong>.<br />
<strong>SATIRE</strong>/PROGRAMM/WERBUNG<br />
I TALI E N<br />
ITALIEN 1<br />
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ItalIen-HOden-SOmmer 20<strong>11</strong> – alleS waS SIe über HOden wISSen SOllten.<br />
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Rülps-Furz-Zelle<br />
Rubbel-Los-Hypophyse<br />
Porno-Punkt<br />
Sack-Kratz-Bereich<br />
Teil 1: Herrenhoden<br />
Rein-Raus-Drüse<br />
Strauss-Kahn-Lappen<br />
Schleudertrauma<br />
Bunga-Bunga-Rinde<br />
Austrink-Synapsen<br />
Quelle Jorgo<br />
ITALIEN 3<br />
italien<strong>11</strong>6.indd 3 17.05.20<strong>11</strong> 21:40:24 Uhr
Liebe Leser, liebe Lesebrillen!<br />
Die Fußballweltmeisterschaft der<br />
Frauen in Deutschland steht vor der<br />
Tür. Das wird ein neues Sommermärchen!<br />
Die sieben Zwerge versuchen<br />
wiederholt, aber vergeblich,<br />
Schneewittchen die Abseitsregel zu<br />
erklären. Schneewittchen wird sauer,<br />
schickt Rotkäppchen eine SMS, die<br />
möge den bösen Wolf mitbringen,<br />
damit der die sieben Zwerge auffrisst.<br />
Der hat aber keinen Hunger,<br />
weil er schon die doofe Großmutter<br />
aufgefressen hat, weil die behauptet<br />
hat, Schalke 08 wäre Deutscher Meister<br />
geworden. Beim Eröffnungsspiel<br />
steht Kaiser Franz in seinen „neuen<br />
Kleidern“ im Anstoßkreis, redet wieder<br />
Dünnpfiff und die Kinder rufen:<br />
„Der Kaiser ist ja nackt!?“. Hänsel und<br />
Gretel, inzwischen schwer verheiratet,<br />
streiten sich auf dem Sofa um<br />
die Fernbedienung. Hänsel will Dr<br />
House sehen, Gretel aber Nigeria gegen<br />
Japan. Aschenputtel darf nicht<br />
zum Eröffnungsspiel, obwohl sie bei<br />
Ebay eine Eintrittskarte für 500 Euro<br />
ersteigert hat. Die böse Stiefmutter<br />
entreißt ihr die Karte und gibt die<br />
Karte der doofen eigenen Tochter.<br />
Aschenputtel muss Erbsen zählen,<br />
darf aber zur Halbzeit vor den Fernseher<br />
- besonders schmierig von der<br />
Stiefmutter. Danach muss sie wieder<br />
in die Küche. Dem Fischer sin Fru ist<br />
total unverschämt und wünscht sich<br />
von Gott einen Platz beim Endspiel<br />
in der VIP-Lounge. Gott kann das natürlich<br />
überhaupt nicht ab und zack,<br />
Fischers Fru sitzt gefesselt auf einem<br />
Baum und muss sich stattdessen<br />
Fortuna Wuppertal gegen Germania<br />
Wuppertal (Freundschaftsspiel<br />
der „Alten Herren“) angucken.<br />
Na ja, keine Sorge, die Frauen-WM<br />
wird bestimmt ganz schön nett.<br />
Aber mal ehrlich: Frauenfußball ist<br />
doch nix für Männer, deshalb heißt<br />
es ja auch Frauenfußball, hahaha!<br />
Viel Spaß allen, die sich das antun<br />
wollen oder müssen. Frauenfußball?<br />
Ich lach mich tot!<br />
Nein, Quatsch, war nur Spaß. Ich<br />
freue mich nämlich auch, ganz wirklich<br />
jetzt, auf dieses Event. Ich werde<br />
allerdings bei jedem Spiel sehnsüchtig<br />
auf den Abpfiff warten, um dann<br />
wahrscheinlich herbe enttäuscht zu<br />
werden. Frauen tauschen wohl keine<br />
Trikots und reißen sich die Dinger<br />
auch beim Torjubel nicht vom Leibe!<br />
Schade, sehr schade.<br />
Haha, alles Satire, nicht böse sein,<br />
Babys!<br />
Viel Spaß wünscht<br />
Harry „Prinz“ von Hombüchel<br />
4 ITALIEN<br />
ja nein<br />
Mir ist nach „Texten am Rande des Existenzminimums“!<br />
Ich möchte mehr erfahren über „geistiges Ejakulat von Demenzkranken“!<br />
Ich suche ein „Asyl für meine entlaufenen Ideen“!<br />
Wenn Sie eine der Fragen mit „ja“ beantworten, sollten Sie unbedingt<br />
Titanic- Das endgültige Satirebuch<br />
400 Seiten gebunden, Euro 25,-<br />
Rowohlt 2009,<br />
ISBN 978 3 87134 652 1<br />
THE S.H.O.A.M.-FILES<br />
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I M P R E S S A L I E N<br />
ITALIEN - über 25 Jahre, das lustige Heft für<br />
Wuppertal, Remscheid, Solingen, Berlin,<br />
München, New York und anderswo<br />
Kurt: „Der Hund braucht ‘ne Wurmkur!“<br />
Kurt‘s Frau: „Quatsch! Der is‘ doch kein Vogel!!“<br />
Herausgeber:<br />
Kulturkooperative Wuppertal e.V.<br />
(die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen,<br />
Katzengold-Kulturbetriebe,<br />
Ottenbrucher Bahnhof)<br />
Friedrich-Engels-Allee 191 · 42285 Wuppertal<br />
Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition:<br />
Friedrich Engels Allee 191 · 42285 Wuppertal<br />
E-Mail: italien@wtal.de<br />
Internet: italien.wtal.de<br />
Tel. 0202/8 48 <strong>06</strong><br />
day&night 24 Std. rundum nummertje:<br />
0170/9648681<br />
Redaktion:<br />
Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry<br />
vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer<br />
Redaktions-Sekretärin: Doris (102/63/96)<br />
Autoren und Motoren:<br />
Otto Diederichs, Eugen Egner, Wim van Hoepen,<br />
Frau Müntefering, Kriki, Stephen Oldvoodle,<br />
papan, Ari Plikat, Jünger & Schlanker , Shoam,<br />
RME Streuf, Peter Thulke, Bernd Zeller, Rattelschneck,<br />
Kittihawk, Ernst Kahl, Hauck & Bauer<br />
Titel: Til Mette<br />
Layout:<br />
Glatten Hanf<br />
Terminkalender:<br />
Fax: 0202/312670<br />
E-Mail: shoam@web.de<br />
Internet-Layout:<br />
eijeijeijeijei... demnächst vielleich wieder mit!!!<br />
Druck:<br />
Druckhaus Humburg, Bremen<br />
Vertrieb:<br />
kultur direct!<br />
info@werbedirect.de<br />
Italien ist Mitglied im überregionalen<br />
Anzeigenverbund<br />
media connect gmbh-advertising<br />
Veilchenstr. 10, 30853 Langenhagen<br />
Tel.: 05<strong>11</strong>/ 18607, Fax: 05<strong>11</strong>/1318542<br />
bettina.wohlers@mediaconnect.de<br />
www.mediaconnect.de<br />
www.citycombi.de<br />
Unsere verbreitete Auflage unterliegt der<br />
ständigen Kontrolle von<br />
„ITALIEN SelfControlLing“<br />
der Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />
der Verbreitung von ITALIEN.<br />
Druckauflage <strong>06</strong>/<strong>11</strong>: 128.000 Stück<br />
italien<strong>11</strong>6.indd 4 17.05.20<strong>11</strong> 21:40:26 Uhr
a l - Q a I d a b e S t I m m t n a c H f O l g e r :<br />
bIn ladenS ScHwIegermütter!!<br />
Jetzt wIrd der terrOr rIcHtIg böSe.<br />
dIcHtkunSt (14)<br />
Der Brötchenbäcker<br />
Vor Zeiten, als die Welt noch stand,<br />
Da backten Brötchenbäcker<br />
Mit Liebe, Milch und Sachverstand,<br />
Und siehe, es war lecker.<br />
Dann kam die Brötchenindustrie<br />
Und mit ihr starker Tobak.<br />
Seitdem sind alle Brötchen i,<br />
Am i-sten die von Crobac.<br />
Die Wurst ist schlecht, der Käse faul.<br />
Man stopft gesenkten Hauptes<br />
Sich butterarmes Mehl ins Maul,<br />
Und wenn man kaut, dann staubt es.<br />
Thomas Gsella<br />
(Der kleine Berufsberater, Eichborn)<br />
ObamaS wIederwaHl geSIcHert. merkelS traum.<br />
•••Durch die gezielte Tötung Osama Bin Ladens hat der amerikanische Präsident<br />
Obama seine Wiederwahl so gut wie im Sack. Kanzlerin Merkel hat dies<br />
noch nicht. Sie kann natürlich auch nicht zu solch drastischen und publikumswirksamen<br />
Mitteln greifen. Vielleicht sollte es die Kanzlerin zunächst mal mit<br />
kompromissloser Strenge bei Guido Westerwelle versuchen.<br />
Pommes. Majo. Zähne putzen.<br />
Auer Schule Essen. Trinken. Gute Laune.<br />
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Öffnungszeiten: Mo.-Fr. <strong>11</strong>.30 - 22 Uhr, Sa. 17 - 22 Uhr, Tel. 0202/8 <strong>11</strong> 92<br />
ITALIEN 5<br />
italien<strong>11</strong>6.indd 5 17.05.20<strong>11</strong> 21:40:28 Uhr
6 ITALIEN<br />
Draußen<br />
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nur Sonne!<br />
Verdammt nah an der Gastronomie.<br />
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Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr<br />
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täglich geöffnet: Ende offen!<br />
Hartz-IV-empfänger SOllen zIVIS erSetzen<br />
merkel Hat bedenken<br />
Ob die das hinkriegen?<br />
beI aldI<br />
Klar, wenn die Oma‚<br />
nen Fernseher...<br />
...und genug Bier<br />
im Kühlschrank hat!?!<br />
•••Die Frau vor mir legt sechs Artikel auf das Laufband und legt zwischen den<br />
dritten und vierten einen sogenannten Warentrenner. Auf meine scherzhafte<br />
Frage, ob sie die anderen Artikel für ihren Nachbarn kaufen würde oder ob<br />
sie eine dissoziative Identitätsstörung, einfach ausgedrückt, eine multiple<br />
Persönlichkeitsstörung hätte, antwortete die Frau zu meiner großen Überraschung:<br />
„Bingo! Aber die anderen vier Persönlichkeiten haben heute keinen<br />
Hunger!“ Uwe Becker<br />
peInlIcH, „nettO“-markt!<br />
Gestern bei euch eine Tüte „Russisch-Brot“ gekauft - dieses leckere Buchstabengebäck,<br />
ihr wisst schon. Aber, da war nicht ein einziges M drin! Dabei esse<br />
ich gerade die so gerne. Schwamm drüber. Aber, dass das Toastbrot schon<br />
getoastet war, das finde ich nun wirklich richtig scheiße, Leute!<br />
Harry vom Hombüchel<br />
Sexy OSama - bIn laden - eIn mann wIe du und IcH<br />
Die USA fanden in Bin Ladens Schlafzimmer nicht nur Pläne für weitere terroristische<br />
Anschläge, sondern auch pornographisches Material. Mehrere Pornofilme<br />
und Pornohefte hatte der Al-Qaida-Chef unter seinem Bett versteckt.<br />
Die Bundeskanzlerin will jetzt ihren Mann vom Verfassungsschutz einige Zeit<br />
beobachten lassen. Sicher ist sicher!<br />
italien<strong>11</strong>6.indd 6 17.05.20<strong>11</strong> 21:40:29 Uhr<br />
polo
dIcHtkunSt (13)<br />
QuO VadIS, terrOrISmuS?<br />
weSterwelle BEWEIS SkeptIScH<br />
Da gibt es das Kind, das<br />
„Groß“ macht.<br />
Dann gibt es die USA, die<br />
„Großmacht“.<br />
Damit ist doch wohl<br />
alles<br />
gesagt über die<br />
Vereinigten StAAten…<br />
Thomas Gsella<br />
Da wird sich nix ändern.<br />
(Generation Reim, Zweitausendeins)<br />
Und einen Nachfolger haben<br />
die bestimmt auch schon...<br />
Genau wie bei euch!?!<br />
Ikea bald In wuppertal?<br />
•••Endlich, dachten wir, endlich - jetzt soll es in Wuppertal bald eine IKEA-<br />
Filiale gebe. Aber so richtig freuen, dass wir nicht mehr nach Düsseldorf fahren<br />
müssen, konnten wir uns über diese Meldung leider nicht. Wo Düsseldorf<br />
liegt, wissen wir ja, auch wie man da hinkommt. Aber Nächstebreck? Wo ist<br />
das denn bitte?<br />
gute laune Im kanzleramt<br />
Freuen Sie sich auch alle so, dass der Bin Laden tot ist? Merkel hat sich richtig<br />
gefreut: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, Bin Laden zu töten!“ Auch der<br />
Herr Seehofer von der CSU war richtig in Stimmung, der hatte ein „Gefühl<br />
der Freude“, als er die Nachricht von der Ermordung Bin Ladens gehört hatte.<br />
Dürfen demokratisch gewählte Politiker sich eigentlich freuen, wenn jemand<br />
getötet wurde? Wissen Sie, mir ist das scheißegal. Ich bekomme nämlich erst<br />
wieder richtig gute Laune, wenn in einer der nächsten Nächte Obama eine<br />
Brigade der Navy Seals mit Tarnkappenhubschraubern in Richtung meiner<br />
Hütte in Marsch setzt, um den verfickten Arschkackpisser aus der dritten Etage,<br />
der immer ganz laut bis in die frühen Morgenstunden Techno-Kackdreck<br />
hört, mit hundert gezielten Kopfschüssen ins Jenseits zu befördern und anschließend<br />
den Plattenspieler direkt vor Ort mit ihren Kampfstiefeln kurz und<br />
klein treten. Dann, dann freut sich nämlich ganz riesig mit einem Gefühl großer<br />
Freude: Harry vom Hombüchel<br />
f ü H r e n d e g e n O S S e n m e u t e r n g e g e n<br />
SarrazIn-deal. naHleS In SOrge!<br />
Aber er hält sich doch jetzt bestimmt<br />
an sozialdemokratische Grundsätze,<br />
oder?<br />
Hoffentlich, ich hab sie ihm eben<br />
per E-Mail geschickt...<br />
ITALIEN 7<br />
italien<strong>11</strong>6.indd 7 17.05.20<strong>11</strong> 21:40:30 Uhr
Gsella in Buchform!<br />
(Mit Wuppertal-Gedicht!)<br />
Eichborn Verlag, ISBN 978-3-8218-6087-9<br />
8 ITALIEN<br />
bIn laden lebte 5 JaHre unbemerkt<br />
In SeInem HauS In pakIStan.<br />
merkel nIcHt überraScHt.<br />
Das ist doch fast nicht zu glauben...<br />
Ach was, ich hab die Oma unter uns<br />
auch noch nie gesehen!<br />
? fragen an ItalIen ? ! antwOrten VOn ItalIen !<br />
? Was ist eigentlich ein Durchfallerhitzer ?<br />
! Moment, moment... da wollen wir doch gleich mal bei Pipipädia gurgeln...<br />
und schwuppdiewupp... und gleich moment... da:<br />
Durchhitzer...<br />
Durch-Durcherhitzer...<br />
Hindurcherhitzer...<br />
Durchallerhitzer...<br />
Durchballerhitzer...<br />
Durchcallerhitzer...<br />
Durchdallerhitzer...<br />
Durchfallerhitzer! Mikrowelle !<br />
Danke ITALIEN.<br />
italien<strong>11</strong>6.indd 8 17.05.20<strong>11</strong> 21:40:32 Uhr<br />
peter thulke
a l l e t e r m I t e n<br />
O H n e g e w e H r !<br />
I TALI E NT E R M I T E N 0 6 / 1 1<br />
1. mI<br />
Rebel Diaz & Quese IMC<br />
HipHop aus New York<br />
• Café ADA/20 Uhr<br />
Uwaga! - Weltmusik<br />
die börse/20 Uhr<br />
Rubber Soul<br />
Ladies‘n Gentleman: The Beatles!<br />
• Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr<br />
Dubstep Night<br />
mit Perverlist, Orson und Penelope<br />
• U-Club/23 Uhr<br />
2. dO<br />
Beerbingo<br />
• ZweisteiN/20 Uhr<br />
Superclub<br />
• U-Club/22 Uhr<br />
Stefan Gwilidis<br />
annplackt<br />
• LCB/20 Uhr<br />
3. fr<br />
70 Jahre Bob Dylan<br />
mit Dylans Dream, TwoDylan<br />
und Thin Men<br />
• LCB/20 Uhr<br />
Freistunde<br />
S-Club-Party ab 14 Jahren<br />
• die börse/18 Uhr<br />
Singleparty<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
• Färberei/18 Uhr<br />
4. Sa<br />
Woodstock am Karpfenteich<br />
Lesung mit Uli Blobel und<br />
Wolfgang Schmidtke<br />
• O r t/20 Uhr<br />
Salon de Salsa<br />
mit DJ Carlos und DJ JuanPa<br />
• LCB/22 Uhr<br />
Just 4 Fun<br />
Plattkall-Rock<br />
• Ottenbrucher Bahnhof/21 Uhr<br />
King Shiloh<br />
Tour 20<strong>11</strong><br />
• U-Club/23 Uhr<br />
„Heimat“<br />
Fotografien von Kristina Malis<br />
• Rakete/19 Uhr<br />
...da geht noch was!<br />
40plus Party<br />
• die börse/21 Uhr<br />
Mädchenherz<br />
Westdeutsches Tourneetheater<br />
Remscheid<br />
• theater im studio, RS/20 Uhr<br />
5. SO<br />
Sonntagsfrühstück<br />
• Katzengold/10-13 Uhr<br />
Latinsession<br />
Salsa, Merengue, Mambo<br />
• Café ADA/19.30 Uhr<br />
Wunderbare Theaterwelt<br />
Familientag<br />
• theater im studio, RS/16 Uhr<br />
Christiane Gibiec<br />
Zwei Kinder dieser Stadt<br />
• bandfabrik/17 Uhr<br />
6. mO<br />
Max Frisch:<br />
Sein Leben, seine Bücher<br />
Lesung mit Volker Weidemann<br />
• Katholisches Stadthaus/19.30 Uhr<br />
7. dI<br />
1. Wuppertaler Poetry Slam<br />
Meisterschaft<br />
Wuppertaler Wortpiraten<br />
• die börse/20 Uhr<br />
Filmclub<br />
• Chili/20 Uhr<br />
8. mI<br />
BALI Filmclub<br />
Jugenddrama von Detlev Beck<br />
• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20 Uhr<br />
9. dO<br />
Beerbingo<br />
• ZweisteiN/20 Uhr<br />
Superclub<br />
• U-Club/22 Uhr<br />
„Die Verwirrungen des Nepermuk<br />
Semmelmeier“ Theater Oberhausen<br />
• die börse/20 Uhr<br />
10. fr<br />
HG. Butzko<br />
„Verjubelt!“<br />
• Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr<br />
<strong>11</strong>. Sa<br />
Place of Death Soundclash<br />
mit Ruffpack Sound, Dancehall<br />
Soldiers und Soundvibration<br />
• U-Club/23 Uhr<br />
Metallnacht<br />
mit Naked Frenzy, Hopelezz, Metallurgy,<br />
Final Product, Rostschutz<br />
• LCB/20 Uhr<br />
Los Cuatro de la Sala<br />
Tango-Konzert<br />
• Café ADA/20.30 Uhr<br />
12. SO<br />
Sonntagsfrühstück<br />
• Katzengold/10-13 Uhr<br />
Planet Reggae<br />
mit Radio Pueblo, Jah Ditch und<br />
Papa Bash<br />
• Café ADA/23 Uhr<br />
13. mO<br />
Jazzsession<br />
music is an open sky<br />
• Café ADA/21 Uhr<br />
14. dI<br />
Filmclub<br />
• Chili/20 Uhr<br />
„Wie gut, dass niemand weiß...“<br />
junges börsenensemble<br />
• die börse/19.30 Uhr<br />
Bikertraum - Auf der Nordlandroute<br />
durch Canada<br />
von Bernd Schneider<br />
• Bürgerbahnhof Vohw./19.30 Uhr<br />
15. mI<br />
„Wie gut, dass niemand weiß...“<br />
junges börsenensemble<br />
• die börse/19.30 Uhr<br />
Eindrücke vom<br />
Eisenbahnjubiläum 1985<br />
Historische Filme von Dietrich Hoff<br />
• Bürgerbahnhof Vohw./19.30 Uhr<br />
16. dO<br />
Klare, Kaufmann, Kneer<br />
Jazz und Improvisation<br />
aus Amsterdam<br />
• O r t/20 Uhr<br />
Beerbingo<br />
• ZweisteiN/20 Uhr<br />
Superclub<br />
• U-Club/22 Uhr<br />
Colosseum<br />
Live MMXI<br />
• LCB/20 Uhr<br />
„Wie gut, dass niemand weiß...“<br />
junges börsenensemble<br />
• die börse/19.30 Uhr<br />
Offene Schreibwerkstatt für Frauen<br />
Workshop<br />
• Bürgerbahnhof Vohw./18.30 Uhr<br />
17. fr<br />
Wir stoßen an<br />
30 Jahre Kabarett in Wuppertal<br />
• LCB/19.30 Uhr<br />
Ohrenkino: Josef Schoenen liest<br />
„Der Tod des Olivier Bécaille“ von<br />
Zola<br />
• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20 Uhr<br />
„Wir werden das Haus rocken“<br />
Die Lotusboys feat. Brenda Boykin<br />
• Färberei/20 Uhr<br />
Knabenschuhs Couch<br />
mit Michael Eller, Like Mockbridge,<br />
Nico Walser<br />
• bandfabrik/20 Uhr<br />
18. Sa<br />
Absolut Ü30<br />
schwul-lesbische Party<br />
• die börse/20 Uhr<br />
Wir stoßen an<br />
30 Jahre Kabarett in Wuppertal<br />
• LCB/19.30 Uhr<br />
„Kleiner Mann, was nun?“<br />
Theaterwerkstatt<br />
• theater im studio, RS/20 Uhr<br />
19. SO<br />
Sonntagsfrühstück<br />
• Katzengold/10-13 Uhr<br />
Salsa in der City<br />
Umsonst & Draußen<br />
• LCB/16 Uhr<br />
„Kleiner Mann, was nun?“<br />
Theaterwerkstatt<br />
• theater im studio, RS/18 Uhr<br />
Gabriel<br />
ü60 Tanztee mit Livemusik<br />
• bandfabrik/15-18 Uhr<br />
20. mO<br />
Toleranz und Religionsfreiheit<br />
Das Toleranzedikt des Galerius 3<strong>11</strong><br />
• Katholisches Stadthaus/19.30 Uhr<br />
21. dI<br />
Filmclub<br />
• Chili/20 Uhr<br />
Der Zauber-Salon<br />
Lachen, Staunen, Wundern<br />
• bandfabrik/20 Uhr<br />
22. mI<br />
BALI Filmclub<br />
Aussteigerdrama von Sean Penn<br />
• Bürgerbahnhof Vohwinkel/20 Uhr<br />
23. dO<br />
Beerbingo<br />
• ZweisteiN/20 Uhr<br />
Superclub<br />
• U-Club/22 Uhr<br />
24. fr<br />
Vince Ebert<br />
Freiheit ist alles<br />
• LCB/20 Uhr<br />
„Schreib, was du denkst II“<br />
Schreibwerkstatt<br />
• theater im studio, Remscheid/20<br />
Uhr<br />
25. Sa<br />
NRW Theatertreffen 20<strong>11</strong><br />
Theater Parcour<br />
• O r t/<strong>11</strong>-18 Uhr<br />
Inkamerika<br />
Salsa Live<br />
• die börse/20.30 Uhr<br />
Daniel Luka<br />
Feel The Tap 4<br />
• LCB/20 Uhr<br />
„Die Stadtmaus und die Landmaus“<br />
Schnipselkino<br />
• Färberei/16 Uhr<br />
26. SO<br />
Sonntagsfrühstück<br />
• Katzengold/10-13 Uhr<br />
Kreativgeschichten<br />
Kunsthandwerkermarkt<br />
• Bürgerbahnhof Vohwinkel/<strong>11</strong>-19<br />
Uhr<br />
28. dI<br />
Filmclub<br />
• Chili/20 Uhr<br />
Nicht jugendfrei - Sex, Drugs &<br />
Poetry Slam<br />
David Grashoff<br />
• die börse/20 Uhr<br />
30. dO<br />
Beerbingo<br />
• ZweisteiN/20 Uhr<br />
Superclub<br />
• U-Club/22 Uhr<br />
„The tiger who came to tea“<br />
Englisches Theater für Kinder<br />
• die börse/<strong>11</strong> Uhr<br />
ITALIEN 9<br />
italien<strong>11</strong>6.indd 9 17.05.20<strong>11</strong> 21:40:32 Uhr
10 ITALIEN<br />
VIel raucH um nIcHtS<br />
•••Seit ich vor etwa einem Jahr von Zigaretten auf Zigarren der unteren Mittelklasse<br />
umgestiegen bin, schone ich so meinen Geldbeutel und meinem Gefühl<br />
nach auch meine Gesundheit. Nicht verschont bleibe ich allerdings von<br />
komischen Blicken und Kommentaren. Dass mir der Mitarbeiter an der Tankstelle<br />
viel Spaß auf der Party wünscht, wenn ich abends drei Vierer-Packungen<br />
kaufe – geschenkt. Dass meine weniger aufmerksamen Freunde immer<br />
noch gelegentlich fragen, ob ich einen auf dicke Hose machen will – nicht<br />
weiter tragisch. Auch die alten Männer in der Kneipe, die mir deswegen gerne<br />
kleinpimmligkeit unterstellen, gehen mir gepflegt am Arsch vorbei. Aber<br />
wenn ich am Tag der Liquidierung Osama Bin Ladens morgens auf dem Weg<br />
zur Arbeit die Gathe runter gehe und dort einer griesgrämigen Osteuropäerin<br />
mit Dauerwelle und pinkem Jogginanzug begegne, deren Gesichtszüge sich<br />
aufhellen, als sie meine Zigarre erblickt, und diese daraufhin freudestrahlend<br />
in meine Richtung brüllt: „USA! USA!“ – dann überlege ich doch ernsthaft,<br />
nicht wieder lieber auf Zigaretten umzusteigen. Paddy Polster<br />
beI antrIebSScHwäcHe<br />
•••Zu Fuß auf dem Weg zu einem wichtigen Termin und etwas spät dran? Einfach<br />
die unfreundlichen Jugendlichen mit ihren Springmessern an der Straßenecke<br />
oder die Speedfreaks im Park nenbenan provozieren und sich von<br />
diesen bis zur gewünschten Adresse verfolgen lassen! Paddy Polster<br />
der kuSS deS JaHreS: VOn der leyen enttäuScHt!<br />
•••Der Kuss von Prinz William und seiner Kate dauerte nur knapp 0,7 Sekunden.<br />
Etwas länger als damals bei seinem Vater Prinz Charles und Diana.<br />
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen hat an ihren Hochzeitstag ganz andere<br />
Erinnerungen: „Mein Mann hat sich den Kuss direkt ganz gespart und mich<br />
bereits in der Sakristei flachgelegt!“<br />
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ari
WattLöppt in NYC von Stephen Oldvoodel<br />
Ken-Ken<br />
goes<br />
Strauss-Kahn<br />
Dominique Strauss-Kahn ist ein von seinen vielen Neidern so genannter<br />
Kaviar-Sozialist, einer, dessen fast ausschweifende Lebensweise<br />
selbst bei den wenigen Freunden Kopfschütteln hervorruft. Jetzt ist er<br />
von der New Yorker Polizei aus einer bereits startklaren Maschine nach<br />
Paris heraus verhaftet worden, noch bevor er das vor ihm stehende Glas<br />
perlenden Ruinarts hatte austrinken können. Er solle, so der Vorwurf,<br />
in der Penthouse-Suite des Sofitels am Times Square, völlig unbekleidet<br />
minutenlang einem Zimmermädchen hinterhergelaufen sein. Der Vorgang<br />
hat neben diesem sturzkomischen Bild einen tragischen Aspekt.<br />
Dr. Red Alinsod ist ein in Manhattan niedergelassener Gynäkologe<br />
und nebenberuflich, allerdings mit großer Leidenschaft, Chirurg.<br />
Seine Begeisterung für den schneidenden Eingriff in den menschlichen<br />
Körper ist mit den Jahren in gleichem Maße gestiegen wie die Miete<br />
für seine Praxis an der Park Avenue, Ecke 71st Street und die Prämien<br />
zur Berufshaftpflicht. Mit normaler Geburtshilfe zu 1.500 Dollar pro<br />
Lebendgeburt, Hysterektomien für knapp 800 Dollar oder mit 4.200<br />
Dollar teuren Kaiserschnitten lässt sich seit langem keine ordentliche<br />
Umsatzrendite mehr erwirtschaften. Doch wo Gefahr ist, wusste schon<br />
Hölderlin, wächst das Rettende auch. Was da gewachsen ist, entspricht<br />
ganz und gar nicht dem von der Firma Mattel mit Barbie in die Welt<br />
gesetzten normativen Modell und seit Brazilian Waxing einen gleichberechtigten<br />
Platz neben Yoga und Maniküre im Terminkalender der<br />
modernen, zahlungskräftigen New Yorkerin gefunden hat, lassen sich<br />
gynäkologische Praxen wieder sehr profitabel betreiben. Die Prozedur,<br />
die Anpassung der Natur an das von Mattel geschaffene Vorbild, heißt<br />
bei den Kundinnen sinnvollerweise „Barbie“. Technisch spricht man<br />
von ästhetischer Vaginalchirurgie. Es geht im Prinzip um die Entfernung<br />
der Falten, oder – um es mit Dr. Alison zu sagen – um einen hübschen<br />
Gesamteindruck, wenn die letzte Hülle gefallen bevor die Kerze<br />
erloschen ist.<br />
Für Männer gibt es Vergleichsbares seit einiger Zeit auch. Man muss<br />
nur in die Praxis von Dr. Alison finden, der im vergangenen Jahr sein<br />
Angebotssortiment um die ästhetische Straffung des Skrotums erweitert<br />
hat. In Anlehnung an die Barbie heißt die Prozedur auch scherzhaft<br />
Ken. Ken-Ken, weil der Hodensack gewöhnlich zwei Murmeln enthält.<br />
Für einen Ken-Ken war Strauss-Kahn am Freitag, dem 13. Mai nach<br />
New York gekommen, eine ästhetische Vorbereitung gewissermaßen<br />
auf seine bevorstehende Kandidatur für das Präsidentenamt der französischen<br />
Republik. Er hätte es wohl nicht an einem Freitag machen<br />
sollen, der auf den 13. Tag des Monats fiel. Der Ken-Ken war jedenfalls<br />
in den Augen des Zimmermädchens völlig missraten. Sie lief schreiend<br />
davon, in einer Penthouse-Suite, die mit 3.000 Dollar die Nacht zu Buche<br />
schlägt und deren Bewohner sich darum sicher sind, sie seien der<br />
König von Frankreich oder könnten sich zumindestens das Allermeiste<br />
erlauben. Selbst wenn sie im Grunde ihres Herzens republikanischer<br />
Präsident werden wollen. Der Rest ist dem Polizeiprotokoll zu entnehmen.<br />
Der Untersuchungsrichter wollte ihn wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr<br />
nicht mal für mehrere Millionen Dollar Kaution auf freien<br />
Fuß setzen. In Untersuchungshaft auf Rykers Island, an Wasch- und<br />
Badetagen wird Ken-Ken seinem nach Höherem strebenden und nun<br />
doch so tief gefallenen Besitzer sicherlich noch viel Freude bereiten.<br />
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12 ITALIEN<br />
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k a u m I n t e r e S S e a m b I l d u n g S p a k e t f ü r<br />
kInder auS armen famIlIen:<br />
VOn der leyen wIll nacHbeSSern!<br />
Wir könnten doch noch<br />
was Süßes reinpacken...<br />
Gibt‘s die noch, Schokoladenzigaretten?<br />
? fragen an ItalIen ? ! antwOrten VOn ItalIen !<br />
? Beim Wuppervalley-Shit-Contest-Voting (WSCV) hatte die Unterbarmer<br />
Gruppe „Rabenschrei“ angeblich mehr Votes als die Stadt Einwohner hat<br />
und wurde deshalb disqualifiziert. Wie konnte das geschehn ?<br />
! Natürlich stimmte da was nicht! Wuppertal und die Organisatoren der<br />
Friedrich-Ebert-Straßen-Gemeinschaft-Werb-Fuzz-Klöter-Kopp-Ev. waren<br />
auf „Rabenschrei“ nicht vorbereitet. Denn gevotet hatten nicht nur die<br />
vielen Wuppertaler Fans von „Rabenschrei“, sondern auch die zahlreichen<br />
Raben, Schrei-Raben, Krähen und Nebel-Krähen. Nicht zu vergessen die<br />
ganzen Edel-Heiden, Schwach- und Stark-Tätowierten, Hexen, Hänseln und<br />
Greteln, Wotan, Thor und Bubi Benscheidt, hinzu kamen alle Unterbarmer<br />
mit Senkhoden! Da kommt man schon mal locker auf 386.405 Stimmen!<br />
18 mehr als Wuppertal Einwohner hat. Verdammt Wuppertal, du hast es<br />
wiedermal vergeigt !<br />
Danke ITALIEN... aber ich bin auch Wuppertaler.<br />
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rattelschneck
L a n d s c h a f t s l a m p e n<br />
von Eugen Egner<br />
Die Landschaft, die Krakauer an seinem ersten Arbeitstag zu sehen<br />
bekam, erinnerte ihn an eine alte, stark vernachlässigte Modelleisenbahn-Anlage.<br />
Die Gleiskörper waren wie nach einer schweren Privatisierung<br />
verbogen und verrottet, vereinzelt lagen umgekippte, vom langen<br />
Liegen halb aufgelöste Lokomotiven und Waggons herum. „Hoffentlich<br />
muss ich das nicht alles aufräumen“, dachte Krakauer ängstlich. Zu<br />
seiner Beruhigung sagte Ingenieur Heckel aber: “Wir überprüfen die<br />
Beleuchtung in der Landschaft und ersetzen, wo nötig, defekte Glühbirnen<br />
durch neue.“<br />
Dafür waren also die vielen Ersatzbirnen auf dem Handwagen gedacht,<br />
den Krakauer zog. „Hierzulande herrscht eine schwere Sonderform<br />
der Entropie“, fuhr Heckel fort. „Alles geht sehr schnell kaputt,<br />
vor allem Glühbirnen.“ Er zeigte auf einige Beleuchtungseinrichtungen,<br />
denen der Defekt deutlich anzusehen war. Heckel ließ sich ein paar intakte<br />
Birnen aus der fahrbaren Vorratskiste geben und demonstrierte,<br />
wie das Auswechseln vor sich ging. Ein Aus- und Einschrauben großen<br />
Stils fand statt, man geriet ins Schwitzen. Hin und wieder waren Laternenmasten<br />
zu erklimmen, was Krakauer aber höflich ablehnte.<br />
„Sie werden bald Nachschub aus der Glühbirnenfabrik holen müssen“,<br />
meinte der Ingenieur mit Blick auf den sich leerenden Handwagen.<br />
Was Krakauer noch nicht begriffen hatte, war, wo die nicht mehr<br />
funktionierenden Birnen beziehungsweise, wie Heckel einmal hervorhob,<br />
„Allgebrauchslampen“ blieben. Sie schienen sich nach dem Her-<br />
ausschrauben in Luft aufzulösen, denn weder gab es irgendwo ein Sammelgefäß<br />
für sie, noch wurden sie einfach in die Gegend geworfen. Statt<br />
sich danach zu erkundigen, fragte Krakauer: „Was ist das hier eigentlich<br />
für ein Planet? Oder Mond?“ Heckel stieg wieder zum Erdboden herab<br />
und sagte: „“Wir wissen auch nicht genau, was es ist. Es könnte sich um<br />
so etwas wie eine andere Dimension handeln. Lassen Sie uns weitermachen.<br />
Es ist noch viel zu tun, wenn auch die Vorräte schwinden.“<br />
Während er den rumpelnden Karren mit den klingelnd aneinanderschlagenden<br />
Glühlampen zog, wagte Krakauer eine weitere Frage:<br />
„Weiß man denn etwas über das hiesige Tageslicht? Ich finde es etwas<br />
eigenartig, wenn Sie erlauben.“ „Es wird von keiner Sonne erzeugt“,<br />
antwortete Heckel ganz sachlich. Krakauer wunderte sich: „Von keiner<br />
Sonne? Aber es ist doch hell hier!“ „Das ist tierisches Licht“, versetzte<br />
Heckel. Sein Assistent konnte es nicht fassen: „Wie bitte?“ – „Tierisches<br />
Licht, von Tieren gemacht.“ – „Nein!“ – „Doch! Das ist erforscht.<br />
Tiere machen das Licht, und wenn sie schlafen gehen, wird es dunkel.<br />
Deshalb installieren wir überall Beleuchtungskörper.“ Heckel weitete<br />
seinen Vortrag aus: „Der Strom für die Peitschen- und Promenadenlampen<br />
kann aus dem Buschbeleuchtungssystem entnommen werden. Man<br />
kann heute die Lampen leicht auswechseln, während man früher die<br />
ganze Leuchte wegwerfen mußte, wenn die winzige Birne defekt war.“<br />
Krakauer sah ihn bewundernd an und sagte: „Ich könnte Ihnen<br />
für immer zuhören!“<br />
kittihawk<br />
ITALIEN 13<br />
italien<strong>11</strong>6.indd 13 17.05.20<strong>11</strong> 21:40:36 Uhr
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ITALIEN PER POST<br />
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DIEDERICHS „THE BERLIN NOT-BOOK“<br />
Geschichten vom Krieg<br />
Eigentlich ist Bezget C. ein stattlicher Kerl, da vermutet niemand<br />
so schnell ein Hasenherz. Doch Bezget C. betreibt eine kleine Austrink-<br />
Station direkt an der Hasenheide und dies macht ihm nun Kummer.<br />
Gleich um die Ecke hat Eveline A. die gleiche Sorge. Selbst in des Korrespondenten<br />
Lieblingstrinkloch macht sich Tatjana H. den Kopp heiß:<br />
„Na, dass ist hier doch der direkteste Weg zurück zum Kotti“.<br />
Seit bekannt ist, dass die gar erschröckliche „Revolutionäre 1.-Mai-<br />
Demo“ in diesem Jahr am Südstern enden möchte, herrscht Aufregung<br />
im Kiez. Alle Beschwichtigungen, „das wird nie was!“, verhallen. Man<br />
bleibt nervös. Und so ernennen die anliegenden Glasbierfachgeschäfte<br />
den Mann von ITALIEN, dem feuerfesten Sixpack aus dem Tal, kurzerhand<br />
zum Sicherheitsbeauftragten der Südstern-Gastronomie. Eine<br />
ehrenvolle Aufgabe mit großer Verantwortung.<br />
Und das geht so!<br />
1. Mai<br />
<strong>06</strong>.30 Uhr: Aufstehen, pinkeln und Tee kochen. Frühstücken<br />
beim Zeitung lesen. Spülen, aufräumen, putzen, duschen, waschen.<br />
13.00 Uhr: Mai-Bierchen trinken und erstes Stimmungsbild einholen.<br />
Jutta aus der Fichtestrasse hat als nahezu Einzige schon ihr Auto<br />
verparkt. Jochen aus der Körtestrasse kommt und meint: „Ich bin gerade<br />
mal durch´s Kampfgebiet geradelt – jede Menge Bullen“. Sagt es und<br />
versteckt seinen Motorroller. Das sieht Anjas Klaus, schiebt sein dickes<br />
Motorrad daneben und gibt Jochen dankbar einen aus.<br />
15.00 Uhr: Essen fassen, Sabine S. in Lichterfelde anrufen: „Wenn<br />
wir uns Morgen nicht treffen, bin ich tot!“. Kurzes Gespräch mit dem<br />
Polizeipräsidenten.<br />
17.00 Uhr: Erster Kontrollgang durch den Kiez. Alle polizeilichen<br />
Aufmarschräume sind befehlsgemäß frei geräumt. Weit und breit keine<br />
Absperrgitter und keine Uniform. Vorne an der Hasenheide Bier<br />
einnehmen, während der böse Albaner seine Kneipenfenster vernagelt.<br />
Nebenan macht Eveline zur Verteidigung Küche schon mal Pech und<br />
Schwefel heiß; Tatjana gibt sich gelassen, macht immerhin aber ein<br />
dankbares Gesicht.<br />
18.15 Uhr: An besagtem Tresen der Frau Wirtin kundgetan, man<br />
werde nun die höllischen Kriegshändel aufsuchen und das größte Problem<br />
werde dabei vermutlich starker Harndrang sein.<br />
18.30 Uhr: Gemeinsame Zigarettenpause mit einer völlig entspannten<br />
grünen Kampfmontur. Der Mann ist dankbar.<br />
18.45 Uhr: Telefonkontakt mit dem Vor-Ort-Vertreter des Polizeipräsidenten<br />
aufgenommen: „Sag´ mal, Frank, was ist das hier für ein<br />
trauriger Haufen“? – „Siehst Du doch selber“!<br />
19.00 Uhr: Gute Pfadfindertat getan, indem zwei Teenagern in<br />
bunten Röckchen der richtige Weg durch die Polizeikette gewiesen wurde.<br />
19.30 Uhr: Rückkehr an Tatjanas Zapfhahn, Entwarnung gegeben<br />
und Dankbarkeitsbier verschluckt.<br />
20.00 Uhr: fortfolgende: Gleiches in Bezgets verrammelter Bude.<br />
Da kommt wenigstens Bunkerstimmung auf. Klaus, der stets schicke<br />
Rentner aus der Freiligrathstraße, meint traurig in sein Bier: „Monika<br />
sitzt jetzt zu Hause und hat Angst“. Nirgendwo aber ist Monika an diesem<br />
wilden Kriegstag sicherer als direkt am Südstern. Geschmeideüberhäuft<br />
kommt Monika. Auch Eisbecher-Sabine erscheint mit ihrem Uli.<br />
„Ich will auch mal ´ne Mülltonne brennen sehen“, frohlockt der Bengel<br />
vom Innenministerium. Tja, falscher Ort und falsche Zeit. Der Verkehr<br />
rollt und die ersten Jungs mit dem Helm machen schon Feierabend –<br />
wie man durch die Schießscharten deutlich sieht.<br />
Circa 23.00 Uhr: Unser Held ist wieder zurück in seinem Lieblingsausschank<br />
und lässt sich dort weiterfeiern. Eisbechers Uli sucht<br />
verzweifelt nach Mülltonnen.<br />
2. Mai<br />
Ungefähr oder in etwa so gegen 01.30 Uhr: Südstern gerettet!<br />
Endlich wieder im Bett – schlagstockbesoffen.<br />
Nie wieder Sicherheitsbeauftragter!!<br />
italien<strong>11</strong>6.indd 14 17.05.20<strong>11</strong> 21:40:37 Uhr
hauck & bauer<br />
StrauSS-kaHn keIn eInzelfall:<br />
trIebStau beI pOlItIkern Immer auffällIger!<br />
Na Sie, wieder mal zu<br />
spät zur Sitzung!<br />
Ich hab mir noch schnell einen<br />
runtergeholt...<br />
S t a n d a r d & p O O r ‘ S z w e I f e l t a n<br />
kredItwürdIgkeIt. uSa bald pleIte?<br />
• Was ist denn da in Griechen...ääh. ..den Vereinigten Staaten los? Portug..<br />
ääh...Amerika hat kein Geld mehr? Und nun?<br />
Italien fragte in der Poststraße einmal einige Passanten, was die USA denn<br />
nun tun könnten. Hier ein kurzer Überblick über die interessantesten Anworten:<br />
• „Da werden sie wohl oder übel die Schloßallee verkaufen müssen“.<br />
• „Ich muss morgen eh zur Sparkasse. Aber versprechen kann ich nix“.<br />
• „Obama soll mal den Uli Hoeneß anrufen“.<br />
• „Vielleicht sollten sie der EU beitreten. Zur Not mit Waffengewalt“.<br />
• „Die Amis sind eh alle zu fett. Weniger Hamburger essen“.<br />
• „Sorry, mein Festgeld wird erst 2019 frei“.<br />
• „Neger können einfach nicht mit Geld umgehen“.<br />
• „Wenn es so schlecht steht, sollten die mal einen Eroberungskrieg führen“.<br />
„nIcHtVerwandte kranke“<br />
auS: kranke Verwandte VOn ernSt kaHl<br />
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weSterwelleS nacHfOlger:<br />
daS geHeImnIS deS dr. röSler.<br />
Was sind Sie eigentlich<br />
für ein Doktor?<br />
Ich bin Irrenarzt!!<br />
ITALIEN 15<br />
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16 ITALIEN<br />
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