Internet - Feuerwehrchronik
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3-2010 Seite 47<br />
Jahrzehnte ständiger Arbeit<br />
Das heißt aber nicht, das erst vor kurzem begonnen<br />
wurde. Bereits seit zwanzig Jahren<br />
sammelt und restauriert der “Verein der Freunde<br />
und Förderer der historischen Feuerwehrtechnik<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim<br />
/Teck” schon ihre Feuerwehrfahrzeuge. Nachdem<br />
die Exponate (zum Teil sehr wertvolle<br />
Ausstellungsstücke) in dieser Zeit im ganzen<br />
Stadtgebiet und teilweise bei den verschiedenen<br />
Ortsfeuerwehren der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Kirchheim Unterkunft gefunden hatten,<br />
fasste der Verein unter Federführung seines<br />
Vorsitzenden Herrn Norbert Kugel den Entschluss,<br />
nach einem Bauplatz zu suchen. Mit<br />
Unterstützung der Stadtverwaltung und des<br />
Gemeinderates konnte ein Grundstück neben<br />
der Feuerwache in der Stadtmitte im Erbbaurecht<br />
erworben werden. Zwei Jahre dauerte<br />
es, bevor das Museumsgebäude stand, aber<br />
jetzt kann es sich sehen lassen.<br />
Bereits 1990 hatte alles anlässlich des 300.<br />
Jahrestages des Stadtbrandes begonnen. In<br />
1991 hatten sich 28 Mitglieder das Ziel gesetzt,<br />
die Erhaltung von feuerwehrtechnischem Kulturgut<br />
zu meistern, als sie den Verein aus der<br />
Taufe hoben. Heute ist der Verein auf 172 Mitglieder<br />
angewachsen. Ihnen gelang es die<br />
enormen finanziellen Aufwendungen ohne<br />
Fremdmittel selbst aufzubringen. Immerhin hat<br />
auch das Restaurationsteam schon mehr als<br />
19.000 ehrenamtliche Arbeitstunden in die Instandsetzung<br />
der alten Fahrzeuge gesteckt.<br />
Das die Stadt Kirchheim also Stolz ist auf diesen<br />
Verein, darf nicht als Wunder bezeichnet<br />
werden.<br />
Exponate<br />
Die Ausstellungsgegenstände kommen erst<br />
jetzt in dem neuen Museumsgebäude völlig<br />
zur Geltung. Es würde diesen Artikel sprengen,<br />
eine Auflistung aller Ausstellungsgegenstände<br />
zu machen, aber einige Ausnahmen sollen hier<br />
aufgeführt werden.<br />
So befindet sich im Museum die als einzige<br />
übergebliebene Dampfspritze (Baujahr 1908)<br />
aus dem Werk Conrads Magirus, mitsamt den<br />
Unterlagen wie z. B. eine Werbebroschüre.<br />
Die Magiruswerke haben nur rund 20 Dampfspritzen<br />
gebaut, umso erstaunlicher ist es, das<br />
eine davon die Jahrzehnte überlebte. Der<br />
Verein hat diese Dampfspritze komplett restauriert<br />
und wieder funktionsfähig gemacht, und<br />
mit der alljährlichen Überprüfung durch den<br />
TÜV kann sie jetzt ohne Schwierigkeiten aus<br />
acht Strahlrohren eine Menge Wasser auf –<br />
zwar fingierte - Feuer spritzen. Zwar ist Vorsicht<br />
geboten beim Heizen des Kessels, aber<br />
wenn er einmal unter Druck steht, funktioniert<br />
die Spritze wie neu.<br />
Ein zweites Unikat dieses Museums ist das<br />
wohl einmalige Hansa-Lloyd Löschfahrzeug,<br />
das in einem anderen Museum ein recht tristes<br />
Dasein fristete. Kurz nach der Vereinsgründung<br />
wurde dieses LF (Baujahr 1937) erworben.<br />
Einst stand es bei der Bahnfeuerwehr Oldenburg<br />
im Einsatzdienst (bis 1972), damals<br />
war es ein Geschenk für diese Bahnfeuerwehr<br />
anlässlich ihr 50-jährigen Bestehen.<br />
In rund 2.500 Arbeitsstunden wurde das Fahrzeug<br />
komplett zerlegt, aufwendig restauriert<br />
und bereits im Oktober 1995 einer breiten Öffentlichkeit<br />
im „Originalzustand“ vorgestellt.<br />
Das nächste Projekt war die Restauration einer<br />
Magirus Kraftspritze (LF 20), Baujahr