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3-2010 Seite 46 pien über die Angebote dieser Handdruckspritze stellte uns freundlicherweise Wolfgang Kreter zur Verfügung. Diese Schubkarren-Handdruckspritze kaufte die Firma A. Thierack, Seifen- und Parfümeriefabrik, Finsterwalde, für ihre Fabrikfeuerwehr nach dem Ende des 1. Weltkrieges. Im Jahre 1970 bekam die FF Finsterwalde von obiger Firma dieses Gerät in Vorbereitung auf die 100 Jahrfeier für die historische Sammlung geschenkt. Durch Kameraden einer Betriebsfeuerwehr wurde das Gerät damals wieder funktionstüchtig aufgearbeitet. Dabei wurde auch der durchgerostete Wasserkasten erneuert. Die Farbgebung erfolgte dann durch fehlende historische Kenntnisse in „feuerwehrrot“, weil es ja eine Feuerwehrspritze ist! Bei der 100 Jahrfeier wurde diese Spritze in die His- torischen Löschübungen einbezogen. Beim Museumstag 1995 in Fulda unter dem Motto „KOEBE Löschtechnik“ nahmen wir vom Feuerwehr Museum Finsterwalde daran teil und führten auch eine Historikübung damit durch. Während der Festtage wurden die Historiker der FF Finsterwalde durch die beiden Feuerwehrhistoriker Wolfgang Kreter und Gerd Schrammen auf den eigentlichen Verwendungszweck der Handdruckspritze und die ursprüngliche Farbgebung hingewiesen. Die daraufhin eingeleitete Suche nach alten Farbresten erbrachte den heutigen Farbton in „mili- tärgrün matt ohne Glanz“. Diese Schubkarren- Handdruckspritze ist ein Exponat im Feuerwehr Museum Finsterwalde. Technische Daten: Fahrgestell: Länge 2,16 m, Bodenfreiheit 41 cm, Holmhöhe 63 cm Pumpwerk: Saug- und Druckwerk, 2 Zylinder, Durchmesser 80 mm, Hub 210 mm, Leistung ca. 116 Liter/min bei 55 Doppelhüben pro Minute, Druckbalken Länge 2,17 m Wasserkasten: ca. 150 Liter Inhalt, Kastenmaße Höhe 43 cm, Länge 73 cm, Holzkasten (Werkzeugkasten) Außenmaße = Länge 64 cm, Breite 25 cm, Höhe 26 cm Farbe: militärgrün ohne Glanz – matt Kopie: Schubkarrenhanddruckspritze, Modell BELGRAD / Fotos Unkenstein Hinweise bitte über feuerwehrhistorik.fiwa.hdu@arcor.de mitteilen. Feuerwehrmuseum Kirchheim unter Teck * Peter Snellen Wenn auch Baden-Württemberg schon seit Jahrzehnten ein richtiges Eldorado für Feuerwehrhistoriker ist, wird es immer besser. Denn vor kurzem (November 2009) wurde das Feuerwehrmuseum in Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen/Neckar) offiziell eröffnet. Dieses Museum kann als eine wahre Fundgrube betrachtet werden, vor allem was einige Unikate der Feuerwehrtechnik betreffen. Auf einer Nutzfläche von 780 Quadratmetern findet man historisch wichtige Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände.
3-2010 Seite 47 Jahrzehnte ständiger Arbeit Das heißt aber nicht, das erst vor kurzem begonnen wurde. Bereits seit zwanzig Jahren sammelt und restauriert der “Verein der Freunde und Förderer der historischen Feuerwehrtechnik der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim /Teck” schon ihre Feuerwehrfahrzeuge. Nachdem die Exponate (zum Teil sehr wertvolle Ausstellungsstücke) in dieser Zeit im ganzen Stadtgebiet und teilweise bei den verschiedenen Ortsfeuerwehren der Freiwilligen Feuerwehr Kirchheim Unterkunft gefunden hatten, fasste der Verein unter Federführung seines Vorsitzenden Herrn Norbert Kugel den Entschluss, nach einem Bauplatz zu suchen. Mit Unterstützung der Stadtverwaltung und des Gemeinderates konnte ein Grundstück neben der Feuerwache in der Stadtmitte im Erbbaurecht erworben werden. Zwei Jahre dauerte es, bevor das Museumsgebäude stand, aber jetzt kann es sich sehen lassen. Bereits 1990 hatte alles anlässlich des 300. Jahrestages des Stadtbrandes begonnen. In 1991 hatten sich 28 Mitglieder das Ziel gesetzt, die Erhaltung von feuerwehrtechnischem Kulturgut zu meistern, als sie den Verein aus der Taufe hoben. Heute ist der Verein auf 172 Mitglieder angewachsen. Ihnen gelang es die enormen finanziellen Aufwendungen ohne Fremdmittel selbst aufzubringen. Immerhin hat auch das Restaurationsteam schon mehr als 19.000 ehrenamtliche Arbeitstunden in die Instandsetzung der alten Fahrzeuge gesteckt. Das die Stadt Kirchheim also Stolz ist auf diesen Verein, darf nicht als Wunder bezeichnet werden. Exponate Die Ausstellungsgegenstände kommen erst jetzt in dem neuen Museumsgebäude völlig zur Geltung. Es würde diesen Artikel sprengen, eine Auflistung aller Ausstellungsgegenstände zu machen, aber einige Ausnahmen sollen hier aufgeführt werden. So befindet sich im Museum die als einzige übergebliebene Dampfspritze (Baujahr 1908) aus dem Werk Conrads Magirus, mitsamt den Unterlagen wie z. B. eine Werbebroschüre. Die Magiruswerke haben nur rund 20 Dampfspritzen gebaut, umso erstaunlicher ist es, das eine davon die Jahrzehnte überlebte. Der Verein hat diese Dampfspritze komplett restauriert und wieder funktionsfähig gemacht, und mit der alljährlichen Überprüfung durch den TÜV kann sie jetzt ohne Schwierigkeiten aus acht Strahlrohren eine Menge Wasser auf – zwar fingierte - Feuer spritzen. Zwar ist Vorsicht geboten beim Heizen des Kessels, aber wenn er einmal unter Druck steht, funktioniert die Spritze wie neu. Ein zweites Unikat dieses Museums ist das wohl einmalige Hansa-Lloyd Löschfahrzeug, das in einem anderen Museum ein recht tristes Dasein fristete. Kurz nach der Vereinsgründung wurde dieses LF (Baujahr 1937) erworben. Einst stand es bei der Bahnfeuerwehr Oldenburg im Einsatzdienst (bis 1972), damals war es ein Geschenk für diese Bahnfeuerwehr anlässlich ihr 50-jährigen Bestehen. In rund 2.500 Arbeitsstunden wurde das Fahrzeug komplett zerlegt, aufwendig restauriert und bereits im Oktober 1995 einer breiten Öffentlichkeit im „Originalzustand“ vorgestellt. Das nächste Projekt war die Restauration einer Magirus Kraftspritze (LF 20), Baujahr
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