Internet - Feuerwehrchronik
Internet - Feuerwehrchronik
Internet - Feuerwehrchronik
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3-2010 Seite 64<br />
führer der FFW in Eberswalde, Oppermann,<br />
löste feierlich in Anwesenheit des Oberbürgermeisters,<br />
Dr. Rudolf Schwalbe, die letzten Einheiten<br />
auf. 40 Angehörige der FFW wurden<br />
von Oppermann festlich zum Heeresdienst<br />
entlassen. An ihre Stelle trat eine 60-köpfige<br />
„HJ-Feuerschar“.<br />
Abb. 5: „Die Feuerlösch-Polizei“ vom 1. August<br />
1938. (Sammlung Seewald)<br />
Der Zweite Weltkrieg veränderte zunehmend<br />
auch die Lehrpläne an der Reichsfeuerwehrschule.<br />
Sie wurden immer stärker den Kriegseinwirkungen<br />
angepasst. Einige Fächer wurden<br />
gestrichen oder auf ein Mindestmaß reduziert,<br />
andere kamen neu hinzu und nahmen<br />
einen breiten Raum bei der Ausbildung ein, wie<br />
z. B. das Fach „Aufbau und Organisation der<br />
Luftschutzorte“. Alle deutschen Städte wurden<br />
in Luftschutzorte I., II. oder III. Ordnung eingeteilt.<br />
Zur I. Ordnung gehörten z.B. Potsdam,<br />
Brandenburg, Oranienburg, Cottbus, Frankfurt<br />
an der Oder und Küstrin. Orte II. Ordnung waren<br />
u.a. Eberswalde, Fürstenwalde, Landsberg<br />
a. d. Warthe, Guben, Fürstenberg/Oder und<br />
Forst. Entsprechend dieser Einteilung wurde<br />
auch der „Sicherheits- und Hilfsdienst“ (SHD)<br />
organisiert und eingerichtet. Für die jeweilige<br />
Ausrüstung mit Fahrzeugen und den entsprechenden<br />
Kraftstoff-Kontingenten war der<br />
Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber<br />
der Luftwaffe, Marschall Herrmann<br />
Göring, verantwortlich. Zum SHD gehörten<br />
weiterhin der Freuerlöschdienst, der Instandsetzungsdienst,<br />
der Entgiftungsdienst, der<br />
Sanitätsdienst, der Veterinärdienst, der Selbstschutz,<br />
der Werkluftschutz und der Luftschutz<br />
der „Besonderen Verwaltungen“.<br />
Als weiteres neues Ausbildungsfach wurde der<br />
„Luftschutzwarndienst“ (LSWD) aufgenommen.<br />
Zu ihm gehörten der allgemeine Luftschutz,<br />
die Bekämpfung von Gasangriffen und<br />
die kriegsbedingte Brandbekämpfung. Für die<br />
Fächer SHD und LSWD wurden bereits die<br />
gesetzlichen Grundlagen mit dem deutschen<br />
Luftschutzgesetz vom 26.06.1935 und seiner I.<br />
DVO vom 4.05.1937 geschaffen.<br />
Der hinter der Reichsfeuerwehrschule angelegte<br />
große Luftschutzbunker (Abb. 4) wurde<br />
nicht nur zum Schutz vor möglichen Luftangriffen<br />
für die eigenen Leute angelegt, sondern<br />
er diente vor allem als Lehr- und Aus-bildungsobjekt.<br />
Die bereits erwähnten Wohnobjekte<br />
2 - 4 enthielten ebenfalls Luftschutzkeller,<br />
die aber nur im Bedarfsfall zur eigenen<br />
Sicherheit der dort wohnenden Lehrgangsteilnehmer<br />
vorgesehen waren.<br />
Ein neues Ausbildungsfach war im Gegensatz<br />
zur Brandbekämpfung „Das Feuer als Kriegswaffe“.<br />
Im Heft 1/41 der Zeitschrift „Deutscher<br />
Feuerschutz“ schrieb der Generalinspekteur<br />
des Feuerlöschwesens, Generalmajor der<br />
Polizei Dr.-Ing. Johannes Meyer: „Vielleicht<br />
wird sogar die Geschichte des gewaltigen Völkerringens<br />
später einmal beweisen, dass das<br />
Feuer nicht nur von Bedeutung, sondern mitentscheidend<br />
für den Ausgang des Krieges<br />
gewesen ist“. Dr. Meyer meinte damit die Möglichkeit<br />
des Einsatzes von Feuer als Kriegswaffe,<br />
wie z. B. Brandbomben, Feuerwerfer im<br />
Bodenkrieg usw. 1941 wurden u. a. im Raum<br />
Eberswalde zwei Brände bekämpft, die durch<br />
den Abwurf von Brandplättchen aus feindlichen<br />
Flugzeugen entstanden sind. Das waren<br />
Plättchen, die ein Phosphorpräparat enthielten,<br />
das sich durch Sonneneinstrahlung selbst<br />
entzündete.<br />
4. Das Ende der Reichsfeuerwehrschule<br />
Anfang Februar 1945 erteilte der Inspektionschef<br />
der Feuerwehrschutzpolizei, Oberst Hans<br />
Schmidt den Befehl, die Reichsfeuerwehrschule<br />
zur Provinzial-Feuerwehrschule nach<br />
Celle zu verlegen und dort die Fortführung des<br />
Lehrbetriebes vorzubereiten. Noch im gleichen<br />
Monat verließ ein Vorauskommando Eberswalde<br />
in Richtung Celle mit einem Teil der<br />
schuleigenen Fahrzeuge, Lehrmaterial und