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Internet - Feuerwehrchronik

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3-2010 Seite 61<br />

Die Reichsfeuerwehrschule in<br />

Eberswalde<br />

* Eberhard Wühle<br />

1. Vorbemerkungen<br />

Der Eberswalder Stadtbrandamtmann Werner<br />

Seewald bat mich, auf Grund seiner umfangreichen<br />

Recherchen das von ihm zusammengetragene<br />

Material für das Eberswalder Jahrbuch<br />

aufzuarbeiten. Mit Freude kam ich seiner<br />

Bitte nach, denn schon lange interessierten<br />

mich Einzelheiten und Hintergründe zur<br />

Reichsfeuerwehrschule in Eberswalde. An dieser<br />

Stelle möchte ich mich sehr herzlich bei<br />

Herrn Seewald bedanken, denn ohne seine<br />

jahrelangen und tiefgründigen Nachforschungen<br />

zu diesem Thema wäre dieser Artikel nicht<br />

entstanden. Sowohl im Bundesarchiv als auch<br />

im Kreisarchiv gibt es nur wenige Unterlagen<br />

über die Reichsfeuerwehrschule, dies wurde<br />

bereits mit Schreiben des Bundesarchivs vom<br />

27.10.2005 an Herrn Seewald mitgeteilt.<br />

Die Reichsfeuerwehrschule war die einzige<br />

Einrichtung dieser Art im Deutschen Reich. Sie<br />

befand sich in der Brunnenstraße 2 (Abb.1)<br />

und wurde durch Umbau des Kurhauses Gesundbrunnen<br />

(Abb. 2) sowie durch Errichtung<br />

weiterer Nebengebäude (Abb. 3) und des Luftschutzbunkers<br />

(Abb. 4) errichtet.<br />

Abb. 1: Reichs-Feuerwehr-Schule in der Brunnenstraße<br />

2, 1938-1945. (Sammlung Wühle)<br />

Das alte Kurhaus brannte 1889 vollständig ab<br />

und wurde danach neu aufgebaut und am<br />

01.06.1891 eingeweiht (siehe Abb. 2). Mit<br />

Beginn des Ersten Weltkrieges wurde der<br />

Niedergang des Bäderbetriebes in Eberswalde<br />

eingeleitet und mit Beendigung der Monarchie<br />

am Ende des Krieges stellte man den Kurbetrieb<br />

in Eberswalde endgültig ein.<br />

1921 kaufte die Stadt Eberswalde das leerstehende<br />

Gebäude an und baute es zu einer<br />

Schule um. Hier wurde eine Katholische<br />

Privatschule untergebracht. Ab 1931 beherbergte<br />

das Haus eine Berufs- und Handelsschule.<br />

Am 30.04.1935 kaufte die Stiftung „Preußische<br />

Feuerlöschkasse“ für 90.000 Reichsmark das<br />

Grundstück von der Stadt Eberswalde, um hier<br />

eine Reichsfeuerwehrschule zu errichten. Am<br />

10.05.1935 fand in der Feuerwehrschule „Kurmark“<br />

in Beeskow-Bahrensdorf eine Beratung<br />

unter Leitung von Regierungsbaurat Waade<br />

aus Bad Freienwalde im Auftrag von Ministerialrat<br />

Dr. Kerstins zum Thema „Errichtung der<br />

Reichsfeuerwehrschule in Eberswalde“ statt.<br />

Anlässlich des 60-jährigen Gründungsfestes<br />

der Freiwilligen Feuerwehr von Eberswalde<br />

am 29.07.1935 erfolgte eine erste Begehung<br />

der Baustelle in der Brunnenstraße 2.<br />

Das Richtfest am 23.07.1936 wurde zum Anlass<br />

genommen, um den Landesbranddirektor<br />

und Inspekteur des Feuerlöschwesens, Dr.-<br />

Ing. Johannes Meyer, zum Generalmajor und<br />

Kommandeur der neuen Reichsfeuerwehrschule<br />

zu ernennen.<br />

Abb. 2: Kurhaus Gesundbrunnen, um 1910.<br />

(Sammlung Wühle)<br />

Im Hauptgebäude des ehemaligen Kurhauses<br />

entstanden im Erdgeschoss ein Leseraum,<br />

zwei Hörsäle, ein Bildwerferraum, ein Geräteraum,<br />

ein Planspielraum mit 125 Sitzplätzen,<br />

ein Tagesraum für Offiziere, ein Lehrmittelsaal,<br />

die Lehrmittelsammlung sowie die Garderobe<br />

und WC. Im 1. Obergeschoss befanden sich<br />

die Seminarräume und WC. Im 2. Obergeschoss<br />

wohnte der Schuldirektor.<br />

Neben dem Luftschutzbunker, dessen Überreste<br />

trotz einiger Sprengungen der Roten<br />

Armee heute noch teilweise vorhanden sind,<br />

entstand hinter der Schule der Übungshof I mit<br />

der Fahrzeughalle und dem Geräteturm.<br />

Rechts daneben, parallel zu dem heute noch<br />

vorhandenen Fließ Königsquelle, befand sich<br />

der Übungshof II mit einem separaten Quergebäude.<br />

Zu ihm gelangte man durch die heute<br />

noch bestehende, aber verschlossene Toreinfahrt.<br />

Hier waren im Erdgeschoss die<br />

Lackiererei, Tischlerei, Reparaturwerkstatt,

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