Internet - Feuerwehrchronik
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3-2010 Seite 54<br />
lernt - an den Hang ran und - wie oben beschrieben<br />
- versucht den Hang hinunter zu fahren.<br />
Unten schon fast angekommen, sah ich<br />
von links ein Vorfahrt berechtigtes Auto kommen.<br />
„Das schaffe ich nie!“ Doch der Wagen<br />
blinkt und hält an. „Will der mich vorbei lassen?<br />
Ist es Einer, der es gut mit der Feuerwehr<br />
meint?“ Ich stand leicht auf, kurbelte wie wild<br />
am Lenkrad und im Vorbeifahren sah ich es:<br />
Es war Werner vom 2. Zug, der angehalten<br />
hatte, mich vorbei lies - aber es gab für mich<br />
keine Möglichkeit zum Winken.<br />
Unten angekommen fuhr ich weiter und wartete<br />
auf weitere Anweisung des Prüfers, der blieb<br />
aber stumm. Mein Fahrlehrer und ich drehten<br />
uns zur Rückbank um und sahen in das fahle<br />
Gesicht. „Durchgefallen, alles umsonst oder<br />
was?“, dies war mein erster Gedanke. Der<br />
Fahrlehrer ergriff nun das Wort und meinte:<br />
„Mit dem Fahrzeug fährt man nun mal so den<br />
Berg runter.“<br />
Der Prüfer meinte nur noch: „Wenn Sie das<br />
können, ist der Rest ein Kinderspiel für Sie.<br />
Hätten Sie doch bloß etwas gesagt, dann hätte<br />
ich Sie nie hier runter geschickt.“ Das war<br />
das Ende meiner Fahrprüfung und ich erhielt<br />
endlich den lang ersehnten „Lappen“.<br />
Das gute alte Löschfahrzeug steht heute in unserem<br />
Museum. Ab und an kann man uns<br />
noch den Sattlersbuckel runterfahren sehen -<br />
das schöne alte rote Feuerwehrfahrzeug und<br />
ich - der Held jener Zeit.<br />
Alarm freiwillig 150 - Die Freiwillige<br />
Feuerwehr in Bielefeld<br />
150 Jahre Wettlauf gegen die Zeit<br />
* Angela Damaschke<br />
Die Grafschaft Ravensberg war ein Territorium<br />
des Heiligen Römischen Reiches, gelegen im<br />
Osten des Niederrheinisch-Westfälischen<br />
Reichskreises, mit der Stadt Bielefeld als<br />
Hauptort. Bielefeld entstand um das Jahr<br />
1214. Es gab zunächst zwei Städte "Bielefeld",<br />
die im Jahr 1520 endgültig zu einer Stadt vereinigt<br />
wurden.<br />
Zur damaligen Zeit war die Leiter zum Erobern<br />
einer Festung ein wichtiges mittelalterliches<br />
Kriegsgerät, woraus sich später die Arbeit der<br />
Steiger mit der Hakenleiter ableiten lässt (z. B.<br />
zwei Steighaken im Wappen derer von<br />
Bredow).<br />
So berichtet die Brandchronik Bielefeld, dass<br />
am 9. April 1673 die Stadt vom Bischof Bernhard<br />
mit 3.000 Mann Münsterscher Truppen<br />
belagert und 84 Bomben in die Stadt geworfen<br />
worden. Eine davon schlug in das Rathaus ein.<br />
Franziskanermönche, die in Bielefeld ihre Niederlassung<br />
hatten, sollen dann mit nassen<br />
Kuhhäuten überall die niederfallenden Bomben<br />
gedämpft haben. Zum Dank wurde ihnen<br />
die Erlaubnis gegeben, wöchentlich in der<br />
Stadt Semmeln sowie jährlich zur Weihnachtszeit<br />
Lichte zu sammeln.<br />
Ab 1713 wurde Bielefeld Garnisonsstadt und<br />
der Kesselbrink – zunächst Viehweide - wurde<br />
zum Exerzierplatz. 1813 führte Preußen die<br />
Wehrpflicht ein, wobei die Wehrpflicht die<br />
Landwehr (17.03.1813 eingeführt) für die Heimatverteidigung<br />
umfasste. Dort dienten alle 25<br />
- 45jährigen Männer, die nicht zu einer regulären<br />
Einheit eingezogen wurden - hinzu kam<br />
der Landsturm für die 45 - 60jährigen. Der be-