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einfach buchen: OBT – Online Business Travel. - Flotte.de

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1<br />

1. Jahrgang • G 19419 • Einzelpreis: 4,- Euro • Ausgabe Nr. 1 • August/September 2010<br />

DienstReisen<br />

Das unabhängige Fachmagazin für effektive Dienstreisen www.dienstreisen.biz<br />

Die Qual <strong>de</strong>r Wahl<br />

Welches Hotel ist das richtige?<br />

Hilton Worldwi<strong>de</strong>:<br />

Nach <strong>de</strong>r Krise<br />

Management<br />

Recht: Anspruch, Ausgleich, Zuständigkeit<br />

Umfrage: Maßgeschnei<strong>de</strong>rtes Fliegen<br />

<strong>OBT</strong> <strong>–</strong> <strong>Online</strong> <strong>Business</strong> <strong>Travel</strong>:<br />

Ein Portal, viele Optionen<br />

Praxis: Premiere: Gründungssitzung Redaktionsbeirat


Cosmolite, <strong>de</strong>r stärkste und<br />

leichteste Samsonite aller Zeiten.<br />

www.samsonite.com<br />

Dank <strong>de</strong>r revolutionären Curv®-Technologie* ist Cosmolite <strong>de</strong>r<br />

leichteste und stärkste Koffer, <strong>de</strong>n Samsonite jemals <strong>de</strong>signt hat.<br />

Fin<strong>de</strong>n Sie mehr heraus auf samsonite.<strong>de</strong><br />

*CURV® ist ein eingetragenes Warenzeichen <strong>de</strong>r Propex Operating Company, LLC.


��������<br />

Editorial<br />

Noch ein Magazin für das Dienstreisen-Management, wird sich nun vielleicht <strong>de</strong>r<br />

ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Leser wun<strong>de</strong>rn. Was wollen die <strong>de</strong>nn wohl an<strong>de</strong>rs machen?<br />

Diese Frage ist leicht beantwortet: Uns soll die konsequente Ausrichtung am<br />

Nutzwert für <strong>de</strong>n <strong>Travel</strong> Manager unterschei<strong>de</strong>n. DienstReisen-Management ist<br />

ein offenes Forum für alle Marktteilnehmer. Wir holen uns die relevanten Themen<br />

von <strong>de</strong>n Betroffenen: Den <strong>Travel</strong> Managern selbst. Daher haben wir auch schon<br />

vor dieser Erstausgabe <strong>de</strong>s DienstReisen-Management zusammen mit <strong>Travel</strong> Managern<br />

und Beratern einen Redaktionsbeirat gegrün<strong>de</strong>t, mit <strong>de</strong>m wir regelmäßig<br />

über die aktuellen Themen diskutieren und uns inhaltliche Anregungen holen (ab<br />

Seite 7). Dabei verstehen wir uns nicht als geschlossenen Club: Je<strong>de</strong>r Marktteilnehmer<br />

und Betroffene ist herzlich eingela<strong>de</strong>n, bei einem unserer nächsten<br />

Treffen dabei zu sein und sich aktiv einzubringen.<br />

Unternehmen, Finanzbehör<strong>de</strong>n und Forschungsinstitute bejubeln <strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>n Aufschwung<br />

und damit einhergehen<strong>de</strong> Rekor<strong>de</strong>innahmen. Dennoch steckt uns allen<br />

das Krisenjahr 2009 noch in <strong>de</strong>n Knochen und die Weltwirtschaft hält sicher noch<br />

weitere Risiken und Überraschungen bereit. Daher ist die konsequente Kostenoptimierung<br />

auch nach <strong>de</strong>r Krise noch ein Thema <strong>–</strong> und auch Umweltgedanken<br />

(Stichwort: Green <strong>Travel</strong>) stehen <strong>de</strong>m Drang nach ungebremsten Dienstreisen<br />

entgegen. Zwei Möglichkeiten, Ökonomie und Ökologie unter einen Hut zu bringen,<br />

fin<strong>de</strong>n Sie in dieser Ausgabe unseres Magazines: Ab Seite 30 zeigen wir<br />

die Vorteile virtueller Konferenzen auf, <strong>de</strong>nn es muss vielleicht nicht immer eine<br />

physische Reise sein. Und das nunmehr seit einem Jahr am Markt befindliche<br />

<strong>OBT</strong>-System <strong>de</strong>r Deutschen Bahn beleuchten wir ab Seite 27; hier wird nicht nur<br />

das preisgünstigste Reisemittel herausgesucht, son<strong>de</strong>rn auch die CO2-Bilanz <strong>de</strong>r<br />

geplanten Dienstreise gleich mitgeliefert <strong>–</strong> nach Reiseart getrennt.<br />

Unseren Schwerpunkt (ab Seite 17) widmen wir diesmal <strong>de</strong>n Hotels, die 2009<br />

auch or<strong>de</strong>ntlich gelitten haben und sich nun langsam wie<strong>de</strong>r erholen. Um 1,8 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro o<strong>de</strong>r fast 15 Prozent sanken allein die Übernachtungsausgaben für<br />

Geschäftsreisen im Jahr 2009 im Vergleich zu 2008. Das Gros aller Dienstreisen<strong>de</strong>n<br />

(52 Prozent) schlief 2009 in 3-Sterne-Häusern, weitere 11 Prozent mussten<br />

gar mit maximal 2 Sternen vorlieb nehmen (Quelle: VDR-Geschäftsreiseanalyse<br />

2010). Wer keine Rahmenverträge für seine Dienstreisen<strong>de</strong>n hat, zumin<strong>de</strong>st nicht<br />

für <strong>de</strong>n Hauptteil <strong>de</strong>r Reisen, sollte einmal eruieren, welche Hotel-Bonuskarten die<br />

Mitarbeiter besitzen. Denn hiermit lassen sich <strong>–</strong> ganz ohne Rahmenvertrag mit<br />

<strong>de</strong>m jeweiligen Hotel - zahlreiche Leistungen ohne Mehrpreis erzielen (beispielsweise<br />

Upgra<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Frühstück), die ansonsten vielleicht <strong>einfach</strong> mitgebucht und<br />

mitbezahlt wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n besseren Überblick haben wir einige wesentliche<br />

Hotel-Bonusprogramme übersichtlich ab Seite 18 gelistet.<br />

Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen und bitte <strong>de</strong>nken Sie daran:<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anregungen!<br />

3


4<br />

Gastkommentar<br />

����������������<br />

Lernen vom<br />

Geschäftsreisemanagement<br />

So manches Unternehmen ist auch Veranstalter:<br />

Bereichsmeetings, Tagungen für Produktionsingenieure,<br />

hin und wie<strong>de</strong>r eine Incentiveveranstaltung<br />

für erfolgreiche Vertriebler o<strong>de</strong>r auch<br />

die klassische Weihnachtsfeier <strong>–</strong> diese und viele<br />

an<strong>de</strong>re Veranstaltungen wer<strong>de</strong>n bei vielen Firmen<br />

intern und meist von verschie<strong>de</strong>nen Verantwortlichen<br />

organisiert: von <strong>de</strong>r Marketingabteilung,<br />

von <strong>de</strong>r Geschäftsleitung, vom Vertrieb o<strong>de</strong>r von<br />

Fachabteilungen. Während die meisten Unternehmen<br />

bei Geschäftsreisen bereits einen Schritt<br />

weiter sind <strong>–</strong> etwa durch zentralen Einkauf o<strong>de</strong>r<br />

die Einführung und Durchsetzung einer Reiserichtlinie<br />

<strong>–</strong>, steckt in Meetings und Events häufig<br />

noch viel Potenzial: für die Steigerung <strong>de</strong>r Veranstaltungsqualität,<br />

für Prozessverbesserungen und<br />

für Einsparungen.<br />

Carlson Wagonlit <strong>Travel</strong> hat in einer umfangreichen<br />

Studie ein Einsparpotenzial von bis zu 25<br />

Prozent auf die Meetingausgaben ermittelt, wenn<br />

Firmen beim Veranstaltungsmanagement acht<br />

Schritte befolgen und Synergien mit Geschäftsreisen<br />

ausschöpfen.<br />

Zwei Drittel <strong>de</strong>r Ausgaben entfallen auf Unterbringung<br />

und Transport • Bei Veranstaltungen<br />

entsteht nur ein knappes Drittel <strong>de</strong>r Ausgaben<br />

durch das eigentliche Event (Organisation und<br />

Unterstützung vor Ort, Bewirtung, Kommunikation<br />

und Teilnehmermanagement). Im Durchschnitt<br />

70 Prozent <strong>de</strong>r Kosten hingegen entfallen auf die<br />

Unterbringung (in <strong>de</strong>r Regel in einem Tagungshotel<br />

o<strong>de</strong>r ähnlichem) und <strong>de</strong>n Transport (Flug,<br />

Mietwagen, Bahn, eigene Anreise). Allein durch<br />

abgestimmten Einkauf von Hotels, Flügen und<br />

an<strong>de</strong>ren Transportmitteln lassen sich hier also<br />

Einsparungen realisieren. Denn in <strong>de</strong>r Regel sind<br />

beispielsweise die Hotelraten für Veranstaltungen<br />

höher als die üblicherweise für Dienstreisen zwischen<br />

Unternehmen und Hotel ausgehan<strong>de</strong>lten<br />

vergünstigten Zimmerpreise. Daher sollten möglichst<br />

viele Meetings und Events in bevorzugten<br />

Vertragshotels stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Auch bei Flügen ist oft noch Luft: Nach Schätzungen<br />

von CWT können sich die Flugvolumina eines<br />

Unternehmens um 20 Prozent erhöhen, wenn für<br />

einen Teil <strong>de</strong>r Flüge, für <strong>de</strong>n keine Gruppentarife<br />

möglich sind, die bevorzugte Airline genutzt wird.<br />

Durch das höhere Volumen bei <strong>de</strong>r Fluggesellschaft<br />

verbessert sich die Verhandlungsposition<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens, wodurch es günstigere Flugtarife<br />

aushan<strong>de</strong>ln kann.<br />

Erprobte Prozesse sorgen für Einsparungen •<br />

Außer<strong>de</strong>m können Unternehmen Best Practices<br />

anwen<strong>de</strong>n, die im Geschäftsreisemanagement<br />

bereits eingeführt sind. Hierzu gehören beispiels-<br />

Martina Eggler, Vice Presi<strong>de</strong>nt Stra-<br />

tegic Sales & Program Management,<br />

Marketing Central & Eastern Europe,<br />

Carlson Wagonlit <strong>Travel</strong><br />

weise die Konsolidierung und Überwachung von<br />

Ausgaben o<strong>de</strong>r die Gestaltung und Durchsetzung<br />

von Reiserichtlinien. Wichtige Punkte einer Veranstaltungsrichtlinie<br />

sind beispielsweise die Nutzung<br />

von Standardverträgen, bevorzugten Hotels<br />

und Fluggesellschaften o<strong>de</strong>r eines <strong>Online</strong>-Registrierungstools.<br />

Die Richtlinie sollte außer<strong>de</strong>m<br />

festlegen, dass die Koordination <strong>de</strong>s Anmel<strong>de</strong>verfahrens<br />

über einen externen Anbieter (zum Beispiel<br />

Geschäftsreiseanbieter) laufen soll und eine<br />

Min<strong>de</strong>st-Vorlaufzeit für die Planung eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Einfache Schritte zum Erfolg von Veranstaltungen<br />

• CWT hat in seiner Veranstaltungsstudie<br />

noch weitere Empfehlungen herausgearbeitet:<br />

Unternehmen sollten zunächst ihre Ausgaben für<br />

Meetings analysieren und Veranstaltungen zentral<br />

organisieren. Neben <strong>de</strong>n zuvor erläuterten Richtlinien<br />

sind außer<strong>de</strong>m eine Meetingstrategie, ein<br />

festes jährliches Budget und ein Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r<br />

sinnvoll. Das Unternehmen (o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber, Verlag und Redaktion:<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement-Verlag GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 14, 53869 Nie<strong>de</strong>rkassel<br />

Telefon: 0228 / 45 95 47-0, Fax: 0228 / 45 95 47-9<br />

eMail: post@dienstreisen.biz<br />

Internet: www.dienstreisen.biz<br />

Verlagsleitung: Bernd Franke, Dipl. Kfm.<br />

Chefredakteur: Ralph Wuttke (V.i.S.d.P)<br />

eMail: rw@dienstreisen.biz<br />

Redaktionsbeirat: Ingo Classen, Thomas Eckl, Daniela<br />

Kronreif, Kai Alexan<strong>de</strong>r Schmidt, Marithres Weßling<br />

Redaktion: Judith Kadach, eMail: jk@dienstreisen.biz<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Lutz Fischer, Christian Löffler, Natalia Ermakova<br />

externe Dienstleister) sollte einen beispielhaften<br />

Planungsprozess für seine Meetings und Events<br />

aufsetzen, an <strong>de</strong>m sich alle im Unternehmen orientieren<br />

können. Sehr hilfreich ist außer<strong>de</strong>m eine<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s Anmel<strong>de</strong>verfahrens und <strong>de</strong>r<br />

Zahlungs- und Erstattungsprozesse. Wer<strong>de</strong>n zum<br />

Beispiel die Ausgaben für Veranstaltungen zentral<br />

über eine Meetingkreditkarte abgerechnet, können<br />

sie später genauer analysiert wer<strong>de</strong>n. Und<br />

schließlich sollten <strong>de</strong>r Erfolg und die Einhaltung<br />

<strong>de</strong>r Richtlinie laufend ausgewertet wer<strong>de</strong>n, damit<br />

daraus Rückschlüsse für die weitere Optimierung<br />

gezogen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Und ganz grundsätzlich profitieren Unternehmen<br />

davon, wenn sie mit <strong>de</strong>n Eventspezialisten ihres<br />

Geschäftsreiseanbieters zusammenarbeiten <strong>–</strong><br />

o<strong>de</strong>r sich aufgrund ihrer Veranstaltungsaktivitäten<br />

erstmals für diese Dienstleistung entschei<strong>de</strong>n.<br />

Hierbei ist es meist sinnvoll, gleich bei<strong>de</strong> Bereiche<br />

extern abwickeln zu lassen, da sich hierdurch das<br />

Optimierungspotenzial noch besser ausschöpfen<br />

lässt.<br />

Layout: Lisa Görner, eMail: lg@flotte.<strong>de</strong><br />

Fotos: Nicole Gerhards; Fraport AG; Oneworld;<br />

Stefan Köneke/Fotolia.com; Tele2 Telecommunication GmbH;<br />

[URL], © Europäische Union, 2005-2010<br />

Anzeigen: Nicole Gerhards, 0228 / 45 95 47-8<br />

eMail: ng@dienstreisen.biz<br />

Sekretariat und Leserservice: Nathalie Anhäuser<br />

eMail: na@dienstreisen.biz<br />

Druckauflage: 20 000 Exemplare<br />

Erscheinungsweise:<br />

DienstReisen-Management erscheint 6 x jährlich<br />

Bezugspreise 2010: Einzelheft 4,- Euro<br />

Inland jährlich 20,- Euro (inkl. MwSt.)<br />

Auslandspreise auf Anfrage<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie wer<strong>de</strong>n nur zurückversandt, wenn Porto beigefügt<br />

ist. Beiträge, die mit Namen gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung <strong>de</strong>r Redaktion dar. Alle Rechte, soweit nicht an<strong>de</strong>rs<br />

gekennzeichnet, liegen beim Verlag. Eine Verwertung ist nur im Rahmen <strong>de</strong>r gesetzlich zugelassenen Fälle möglich, eine weitere Verwertung<br />

ohne Einwilligung ist strafbar. Alle Rechte vorbehalten. © by <strong>Flotte</strong>nmanagement-Verlag GmbH, Nie<strong>de</strong>rkassel. Gerichtsstand ist Bonn.


7<br />

24<br />

In Attendorn trafen sich Beiratsmitglie<strong>de</strong>r und DienstReisen-<br />

Management zur Gründungssitzung <strong>de</strong>s neuen Redaktionsbeirats,<br />

zum ersten Kennenlernen, zum I<strong>de</strong>en- und Impulsaustausch<br />

14<br />

Viele Fluggesellschaften und ebenso viele Angebote<br />

und Meinungen: Ein kurzer Überblick mithilfe von<br />

vier Fragen<br />

Die Spuren <strong>de</strong>r Krise und die momentane Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

Marktes in <strong>de</strong>r Hotellerie: Jahresrückblick und Zukunftsprognose<br />

mit Olivier Harnisch, Vice Presi<strong>de</strong>nt International Operations Germany<br />

& Switzerland, Hilton Worldwi<strong>de</strong><br />

27<br />

Das <strong>Online</strong>-Buchungssystem <strong>OBT</strong> ist nun seit mehr<br />

als einem Jahr auf <strong>de</strong>m Markt. Mit Ludger Bals,<br />

Leiter <strong>OBT</strong>, sprachen wir unter an<strong>de</strong>rem über Vorteile<br />

und Zielgruppen<br />

Management<br />

7 Schnittstellenmanagement auf<br />

höchstem Niveau<br />

Gründungssitzung Redaktionsbeirat<br />

10 Sparen an allen Ecken und En<strong>de</strong>n<br />

VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010<br />

14 Vielfalt am Himmel<br />

DienstReisen-Management-Umfrage<br />

unter Fluggesellschaften<br />

27 Unkomplizierter Reise-Service für<br />

<strong>de</strong>n Mittelstand<br />

Interview mit Ludger Bals, <strong>OBT</strong> <strong>–</strong> <strong>Online</strong><br />

<strong>Business</strong> <strong>Travel</strong>, in Frankfurt/Main<br />

Recht<br />

12 Ihre Rechte als <strong>Business</strong>flieger<br />

Schwerpunkt<br />

17 Die Qual <strong>de</strong>r Wahl<br />

Welches Hotel ist das richtige?<br />

18 Punkte, Meilen, Benefits<br />

Hotel-Bonusprogramme im Vergleich<br />

20 Tagungsplanung leicht gemacht<br />

Durchblick mit Tipps und Checkliste<br />

22 Hoteleinkauf + Krise = Flexibilität<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung für <strong>Travel</strong> Manager<br />

24 Flexibilität als Weg aus <strong>de</strong>r Krise<br />

Interview mit Olivier Harnisch,<br />

Hilton Worldwi<strong>de</strong>, in Frankfurt/Main<br />

Kommunikation<br />

30 Umweltfreundliche Alternative<br />

Vi<strong>de</strong>okonferenzen statt Meetings<br />

Rubriken<br />

3 Kommentar<br />

4 Gastkommentar/Impressum<br />

6 Nachrichten<br />

www.dienstreisen.biz<br />

Inhalt<br />

5


6<br />

Nachrichten<br />

�<br />

Geld zurück?<br />

Laut Oberlan<strong>de</strong>sgericht Frankfurt hat ein Reisen<strong>de</strong>r<br />

keinen Anspruch auf Ausgleichszahlungen<br />

nach Verordnung 161/2004, wenn er wegen<br />

Zuspätkommens nach bereits geschlossenen<br />

Flugzeugtüren nicht mehr beför<strong>de</strong>rt wird.<br />

Es han<strong>de</strong>le sich hierbei nicht um <strong>de</strong>n Fall einer<br />

Nichtbeför<strong>de</strong>rung, da <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong> keinen Anspruch<br />

auf erneutes Öffnen <strong>de</strong>r Türen habe.<br />

Wür<strong>de</strong> dies generell für Zuspätkommen<strong>de</strong> getan,<br />

habe es eine erhebliche Störung <strong>de</strong>s Luftverkehrs<br />

zufolge. Der Reisen<strong>de</strong> hat jedoch im<br />

Fall eines verpassten Fluges die Möglichkeit,<br />

diejenigen Kosten zurückerstattet zu bekommen,<br />

die die Fluggesellschaft im Auftrag Dritter<br />

erhebt: Kerosinzuschlag, Flughafengebühren,<br />

Steuern, da diese Kosten nur bei Flugantritt<br />

beziehungsweise Inanspruchnahme <strong>de</strong>s Sitzplatzes<br />

tatsächlich anfallen.<br />

�<br />

Mehr als Standard<br />

Carlson Wagonlit <strong>Travel</strong> (CWT) stellt seinen<br />

internationalen mittelständischen Kun<strong>de</strong>n ab<br />

sofort das <strong>Online</strong>-Buchungsportal CWT Now<br />

Connect zur Verfügung. Das Tool ist speziell<br />

für mittelständische Unternehmen gemacht,<br />

ermöglicht einen län<strong>de</strong>rübergreifend einheitlichen<br />

Buchungsprozess, ist europaweit erhältlich<br />

und international einsetzbar. CWT Now<br />

Connect lässt sich individuell anpassen und<br />

bietet flexible Nutzungsmöglichkeiten wie beispielsweise<br />

die Option, Reiserichtlinien zu integrieren.<br />

Mit telefonischer Reiseberatung, 24/7<br />

Notfallservice, Reporting und vielem mehr steht<br />

<strong>de</strong>n Unternehmen ein breit angelegter Kun<strong>de</strong>nservice<br />

zur Verfügung. CWT Now Connect ist<br />

laut Stephan Ingerberg, Director Sales & <strong>Online</strong><br />

Management Germany, CWT, für die Kun<strong>de</strong>n<br />

gemacht, die erweiterte Ansprüche an eine<br />

<strong>Online</strong>-Lösung haben, individuell anpassbare<br />

Extras wünschen, eigene Tarife ausgehan<strong>de</strong>lt<br />

haben o<strong>de</strong>r ihre Reisekosten optimieren möchten.<br />

Für <strong>de</strong>n zuletzt genannten Punkt bietet das<br />

Tool Zugang zu Tarifen aus unterschiedlichen<br />

Quellen und zeigt immer die niedrigsten Tarife<br />

und Raten an. Ganz bewusst wur<strong>de</strong> mit CWT<br />

Now Connect ein Unterschied zum bereits vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Tool CWT-direkt.<strong>de</strong> gemacht. Stephan<br />

Ingerberg betont, dass es sich bei kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen um eine<br />

sehr heterogene Kun<strong>de</strong>ngruppe mit ebenso<br />

unterschiedlichen Bedürfnissen han<strong>de</strong>lt, auf<br />

die nun individuell eingegangen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

�<br />

Mobiles Update<br />

Damit Geschäftsreisen<strong>de</strong> unterwegs immer<br />

auf <strong>de</strong>m neuesten Stand sind, stellt FIRST<br />

<strong>Business</strong> <strong>Travel</strong> ihnen mit <strong>de</strong>m FIRST Mobile<br />

<strong>Travel</strong>ler einen mobilen Reiseplan (Flug, Bahn,<br />

Mietwagen, Hotel) für Blackberry und Smartphone<br />

zur Verfügung. Sämtliche Informationen<br />

zur bei FIRST <strong>Business</strong> <strong>Travel</strong> gebuchten Reise<br />

sind auch offline je<strong>de</strong>rzeit abrufbar. Einige <strong>de</strong>r<br />

Vorteile <strong>de</strong>s mobilen Reiseplanes: Keine Roamingkosten<br />

im Ausland, kostenloser Empfang,<br />

sofortige Benachrichtigung<br />

bei Verän<strong>de</strong>rungen,<br />

Informationen zu Ticketnummern,Buchungsco<strong>de</strong>s,<br />

Hoteldaten etc.<br />

sind je<strong>de</strong>rzeit verfügbar.<br />

Kosten: 99 Euro/Jahr, erhältlich<br />

ab Spätsommer<br />

2010 in je<strong>de</strong>m FIRST<br />

<strong>Business</strong> <strong>Travel</strong> Büro.<br />

�<br />

�<br />

Im Zeichen <strong>de</strong>r Umwelt<br />

Die seit 2005 bestehen<strong>de</strong> Partnerschaft zwischen<br />

Europcar und Thalys wird erneuert und<br />

um drei Jahre verlängert. Im Fokus <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

steht die Entwicklung noch<br />

umweltfreundlicherer Mobilitätslösungen. Ab<br />

September 2010 stehen Thalys-Kun<strong>de</strong>n dank<br />

<strong>de</strong>r grünen, schadstoffarmen Europcar-<strong>Flotte</strong><br />

Fahrzeuge zur Verfügung, die einen sehr geringen<br />

CO2-Ausstoß haben (weniger als 120g/<br />

km). Thalys-Kun<strong>de</strong>n, die ihren Mietwagen über<br />

Europcar beziehen, erhalten nicht nur günstige<br />

Konditionen und schonen dank schadstoffarmer<br />

<strong>Flotte</strong> die Umwelt, son<strong>de</strong>rn unterstützen auch<br />

noch ein weiteres Projekt von Europcar in Sachen<br />

Umweltschutz: Pro angemietetem Fahrzeug<br />

spen<strong>de</strong>t Europcar 1 Euro an Climate Care.<br />

Neuer Glanz<br />

Die Neueröffnung <strong>de</strong>r vollständig renovierten<br />

Lufthansa Senator Lounge in München komplettiert<br />

das Loungeangebot im Abflugbereich<br />

Schengen: Drei Lounges und 330 Sitzplätze<br />

stehen <strong>de</strong>n Fluggästen auf 1.500 m2 Gesamtfläche<br />

nun zur Verfügung. Im separaten Ruheraum,<br />

an <strong>de</strong>r Kaffeebar o<strong>de</strong>r beim Serviceangebot<br />

rund um alkoholische und alkoholfreie<br />

Getränke können Fluggäste entspannt auf<br />

ihren Abflug warten. Weitere Highlights sind<br />

20 Arbeitsplätze mit integrierten Computern<br />

für diejenigen, die die Wartezeit zum Arbeiten<br />

nutzen möchten, mit Kosmetikartikeln ausgestattete<br />

Duschräume und eine Motivwand mit<br />

Alpenpanorama. Insgesamt bietet Lufthansa<br />

München <strong>de</strong>n Fluggästen auf 4.500 m2 �<br />

sieben<br />

Lounges in Terminal 2.<br />

�<br />

Unsicherheit bleibt<br />

Ausgleichszahlungen bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung,<br />

Annullierung o<strong>de</strong>r erheblicher Verspätung von<br />

Flügen stehen nicht zwangsläufig <strong>de</strong>m Arbeitgeber<br />

zu, son<strong>de</strong>rn können auch vom Geschäftsreisen<strong>de</strong>n<br />

selbst beansprucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Laut Landgericht Aurich geht es hierbei um<br />

<strong>de</strong>n Fluggast selbst und nicht um <strong>de</strong>njenigen,<br />

<strong>de</strong>r für die angefallenen Ticketkosten aufgekommen<br />

ist (Arbeitgeber). Dies geht aus einem<br />

Vergleich hervor, <strong>de</strong>n eine Fluggesellschaft mit<br />

einem Geschäftsreisen<strong>de</strong>n am 4. Juni 2010<br />

geschlossen hat. Es gibt allerdings auch nach<br />

diesem Vergleich kein rechtskräftiges Urteil,<br />

das ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>m Reisen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Arbeitgeber<br />

die Ausgleichszahlungen zuspricht.<br />

�<br />

Aus zwei mach eins<br />

Zur ver<strong>einfach</strong>ten Kontrolle von Reiserichtlinien<br />

und zur besseren Kostenkontrolle führt Carlson<br />

Wagonlit <strong>Travel</strong> (CWT) zwei eigens dafür<br />

geschaffene Lösungen zusammen: Die Daten<br />

von CWT Agency + Card Reporting wer<strong>de</strong>n<br />

nun vom CWT Policy Manager verarbeitet, <strong>de</strong>r<br />

immer dann E-Mails verschickt, wenn Reiserichtlinien<br />

nicht eingehalten wer<strong>de</strong>n. Dadurch,<br />

dass Buchungen für Flug, Hotel, Bahn und<br />

Mietwagen mit <strong>de</strong>n Transaktionen <strong>de</strong>r Firmenkreditkarte<br />

sofort abgeglichen wer<strong>de</strong>n, haben<br />

Unternehmen die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter<br />

umgehend per Mail darüber in Kenntnis<br />

zu setzen, dass sie vorgegebene Richtlinien<br />

nicht einhalten. <strong>Travel</strong> Manager können die<br />

Mitarbeiter mithilfe drei verschie<strong>de</strong>ner Arten<br />

von E-Mails darauf aufmerksam machen, was<br />

sie in Sachen Buchungswege, Zahlungswege<br />

und Ausgaben zu beachten haben. An<strong>de</strong>rsherum<br />

gibt es die Möglichkeit, Mitarbeiter dann<br />

zu kontaktieren, wenn sie regelkonform reisen<br />

und damit ein effektives <strong>Travel</strong> Management<br />

und auch <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s Unternehmens unterstützen,<br />

wie Andrew Winterton, Presi<strong>de</strong>nt<br />

Suppliers, Products & Technology, CWT, betont.


Management<br />

SchnittstellenManagement<br />

auf höchstem Niveau<br />

Gründungssitzung <strong>de</strong>s<br />

DienstReisen-Management-<br />

Redaktionsbeirates<br />

im sauerländischen Attendorn<br />

Praxisnähe und ein hoher Nutzwert, darauf legt<br />

DienstReisen-Management Wert. Welche Themen<br />

sind aktuell und für <strong>Travel</strong> Manager relevant,<br />

was bewegt und interessiert sie, worüber sollten<br />

Fachbeiträge geschrieben wer<strong>de</strong>n? Diese Fragen<br />

möchte DienstReisen-Management bei regelmäßigen<br />

Treffen mit <strong>de</strong>m eigens für das Magazin<br />

gegrün<strong>de</strong>ten Redaktionsbeirat klären. Der Beirat<br />

ist Themenimpulsgeber und Diskussionspartner,<br />

wobei die Kommunikation nicht auf die gemeinsamen<br />

Treffen beschränkt ist, son<strong>de</strong>rn permanent<br />

stattfin<strong>de</strong>t. Ganz allgemein betrachtet: Alles,<br />

was bewegt, ist Thema. Das neue Fachmagazin<br />

versucht, sämtliche Anregungen <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r<br />

redaktionell umzusetzen, wobei diese redaktionelle<br />

Zusammenarbeit nicht nur auf die Beiratsmitglie<strong>de</strong>r<br />

beschränkt ist. Je<strong>de</strong>r Vorschlag, je<strong>de</strong>s<br />

Feedback von außen ist gern gesehen, genauso<br />

wie <strong>de</strong>r Beirat sich nicht als fester, geschlossener<br />

Zirkel versteht, son<strong>de</strong>rn je<strong>de</strong>rzeit neue Mitglie<strong>de</strong>r<br />

in seiner Mitte willkommen heißt.<br />

Wer wäre besser geeignet, Input zu geben, als<br />

die Zielgruppe von DienstReisen-Management<br />

selbst? Die Themenvorschläge kommen von <strong>de</strong>n<br />

Praktikern aus erster Hand, sind nicht umständlich<br />

konstruiert, son<strong>de</strong>rn setzen Impulse und Erwartungen<br />

<strong>de</strong>r Zielgruppe um, haben eine hohe<br />

Relevanz und sind aktuell.<br />

Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Beirats sind allesamt <strong>Travel</strong><br />

Manager aus <strong>de</strong>m öffentlichen und <strong>de</strong>m privaten<br />

Sektor. So kann eine gute Mischung verschie<strong>de</strong>nster<br />

Aufgabenbereiche im <strong>Travel</strong> Management,<br />

unterschiedlich gesetzter Prioritäten und<br />

Vorgaben <strong>de</strong>s jeweiligen Unternehmens, vielfältiger<br />

Themengebiete und Interessen beleuchtet und<br />

wie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Gründungssitzung <strong>de</strong>s Beirats fand am 05.<br />

und 06. Mai in Attendorn im Sauerland statt. In<br />

urigem Burgambiente traf ein kleiner Teil <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r,<br />

die trotz <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r Aschewolke verursachten<br />

Durcheinan<strong>de</strong>rs im Termin- und Zeitplan<br />

zum Treffen erscheinen konnten, zum ersten Mal<br />

als Redaktionsbeirat aufeinan<strong>de</strong>r.<br />

Die Tagungsrun<strong>de</strong>: Kai Schmidt, Thomas Eckl (bei<strong>de</strong> Redaktionsbeirat),<br />

Bernd Franke, Ralph Wuttke, Judith Kadach (alle DienstReisen-Management),<br />

Daniela Kronreif (Redaktionsbeirat) (v.li.)<br />

Um zusätzliche Informationen und Meinungen aus<br />

<strong>de</strong>r Branche zu erhalten, hat sich die Redaktion<br />

vorab mit Jörg Martin, Geschäftsführer von CTC<br />

Corporate <strong>Travel</strong> Consulting, in Verbindung gesetzt.<br />

Als unabhängiger Berater kann er die Diskussionsthemen<br />

aus einer an<strong>de</strong>ren Perspektive<br />

beleuchten und auf seine Erfahrungswerte in <strong>de</strong>r<br />

täglichen Zusammenarbeit mit <strong>Travel</strong> Managern<br />

und Unternehmen zurückgreifen.<br />

Erwartungen an DienstReisen-Management<br />

Die <strong>Travel</strong> Manager legen bei Fachmagazinen<br />

als Informationsquelle großen Wert auf die Kombination<br />

von Print und Internet. Wenn konkreter<br />

Informationsbedarf besteht, müssen Artikel online<br />

je<strong>de</strong>rzeit wie<strong>de</strong>r auffindbar sein, sodass zum<br />

einen gezielt nachgelesen und zum an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>r<br />

jeweilige Artikel punktuell im Unternehmen verteilt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Dies darf kein langwieriger,<br />

komplizierter Prozess sein, son<strong>de</strong>rn muss mittels<br />

Stichwortsuche innerhalb kurzer Zeit erledigt wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

Zwar gibt es bereits Mitbewerber auf <strong>de</strong>m Markt.<br />

Die Beiratsmitglie<strong>de</strong>r stehen <strong>de</strong>m neuen Fachmagazin<br />

jedoch positiv, neugierig und erwartungsvoll<br />

gegenüber und sind <strong>de</strong>r Meinung, dass <strong>de</strong>r<br />

7


8<br />

Management<br />

Kai Schmidt, g.e.b.b.:<br />

„Die bloße Theorie reicht bei weitem nicht aus,<br />

um <strong>de</strong>n Job gut machen zu können.“<br />

Themenkomplex ‚Dienstreise‘ an<strong>de</strong>rs behan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n sollte, als dies bisher oftmals <strong>de</strong>r Fall ist.<br />

Kein bloßes Abdrucken von Pressetexten, kein<br />

schnelles Abhan<strong>de</strong>ln aktueller, wichtiger Themen<br />

ist gefragt, son<strong>de</strong>rn Tiefgang und Fachberichte,<br />

emotionale Verankerung <strong>de</strong>r Zielgruppe sowie die<br />

Erzeugung von Mehrwert. Die Fachbeiträge sollen<br />

<strong>de</strong>n <strong>Travel</strong> Manager nicht nur interessieren, son<strong>de</strong>rn<br />

ihm auch nützen und ihn bei seiner täglichen<br />

Arbeit unterstützen. Peripheriethemen, die in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit gerne übergangen wur<strong>de</strong>n, sollen<br />

aufgegriffen und entsprechend behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n,<br />

so die Wünsche <strong>de</strong>r Beiratsmitglie<strong>de</strong>r.<br />

Der <strong>Travel</strong> Manager: Ein Allroun<strong>de</strong>r<br />

Ganz oben auf <strong>de</strong>m Themenplan steht die Frage<br />

nach Aufgabe und Kompetenz <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managers.<br />

Fest steht ein<strong>de</strong>utig: Der <strong>Travel</strong> Manager ist<br />

ein Unternehmensberater im eigenen Hause, ist<br />

Allroun<strong>de</strong>r, „schaut sich über die Adlerperspektive<br />

<strong>de</strong>n gesamten Prozess an“, wie Jörg Martin<br />

zusammenfasst. Ein <strong>Travel</strong> Manager muss vielseitige<br />

Kompetenzen besitzen und immer höhere<br />

und breiter gefächerte Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen<br />

können, <strong>de</strong>nn <strong>Travel</strong> Management ist kein Abteilungsthema,<br />

son<strong>de</strong>rn ein prozessgesteuertes<br />

Thema mit vielen Schnittstellen. So lautet das<br />

Schlagwort, das die eigentliche Aufgabe das<br />

<strong>Travel</strong> Manager treffend beschreibt: ‚Schnittstellenmanagement‘.<br />

Starkes Vernetzen mit an<strong>de</strong>ren<br />

Abteilungen ist gefragt. Das Aufgabenspektrum<br />

eines <strong>Travel</strong> Managers ist heutzutage vielfältig:<br />

Vom Einkäufer, Projektleiter, Trainer, <strong>Online</strong>-Redakteur,<br />

Prozessoptimierer bis hin zum Controller<br />

<strong>–</strong> all das kann, je nach Ausprägung im Unternehmen,<br />

von einem <strong>Travel</strong> Manger erwartet wer<strong>de</strong>n.<br />

„Um erfolgreich Kosten einsparen zu können,<br />

sind Reiserichtlinien und Akzeptanz durch die<br />

Unternehmensleitung gefragt“, so Thomas Eckl,<br />

<strong>Travel</strong> Manager bei <strong>de</strong>r PricewaterhouseCoopers<br />

AG WPG.<br />

Wie sieht die Zukunft <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managements<br />

aus? Diese Frage sorgte neben vielen an<strong>de</strong>ren für<br />

Gesprächsstoff bei Kai Schmidt und Thomas Eckl,<br />

Bernd Franke und Ralph Wuttke (bei<strong>de</strong> DienstReisen-Management)<br />

(v.li.) (o.)<br />

Einigkeit herrscht darüber, dass nur zum <strong>Travel</strong><br />

Manager geeignet ist, wer damit zurechtkommt,<br />

sich keiner großen Beliebtheit zu erfreuen. <strong>Travel</strong><br />

Manager <strong>de</strong>cken auf, kontrollieren, optimieren<br />

Kosten, schauen je<strong>de</strong>m auf die Finger <strong>–</strong> Han<strong>de</strong>ln<br />

im Sinne <strong>de</strong>s Unternehmens zwar, beliebt aber<br />

trotz<strong>de</strong>m selten.<br />

Die Zukunft <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managements<br />

In <strong>de</strong>r wirtschaftlich und finanziell noch immer<br />

angespannten Zeit nach <strong>de</strong>r Krise stellt sich für<br />

viele Unternehmen die Frage, inwiefern sie Einsparungen<br />

vornehmen können. Damit einhergehend<br />

müssen sich viele <strong>Travel</strong> Manager damit<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzen, ob ihr Job noch sicher ist.<br />

Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Redaktionsbeirats sind <strong>de</strong>r<br />

Meinung, dass es eine Einsparung am falschen<br />

En<strong>de</strong> wäre, wür<strong>de</strong> man <strong>de</strong>n Posten <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong><br />

Managers streichen.<br />

Bestimmte Aufgabenbereiche könne man zwar<br />

outsourcen, nicht aber das komplette <strong>Travel</strong> Management<br />

<strong>–</strong> zumin<strong>de</strong>st nicht in einem großen<br />

Unternehmen, so Jörg Martin. „Man braucht für<br />

alles immer eine interne Schnittstelle.“ Außer<strong>de</strong>m<br />

sei es ungleich teurer, <strong>de</strong>n <strong>Travel</strong> Manager nicht<br />

zu behalten, wolle man eine Garantie dafür, dass<br />

weiter alles rund laufe, so <strong>de</strong>r Beirat. „Der Nutzwert<br />

von <strong>Travel</strong> Management ist durch die Krise<br />

erst richtig <strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n“, erklärt Daniela<br />

Kronreif, <strong>Travel</strong> Managerin bei <strong>de</strong>r Fraunhofer Gesellschaft<br />

in München. Auch bei an<strong>de</strong>ren Krisen<br />

als <strong>de</strong>r wirtschaftlich-finanziellen haben <strong>Travel</strong><br />

Manager oftmals ihren Wert unter Beweis stellen<br />

können. Man <strong>de</strong>nke an die Aschewolke im April<br />

2010 <strong>–</strong> hier seien es meist die <strong>Travel</strong> Manager<br />

gewesen, die <strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

hergestellt und sie aus <strong>de</strong>m Katastrophengebiet<br />

zurückgeholt hätten, führt Daniela Kronreif weiter<br />

aus.<br />

Thomas Eckl,<br />

PricewaterhouseCoopers:<br />

„Um erfolgreich Kosten einzusparen zu<br />

können, sind Reiserichtlinien und Akzeptanz<br />

durch die Unternehmensleitung gefragt.“<br />

Der Beruf <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managers hat an Be<strong>de</strong>utung<br />

dazugewonnen, anstatt sie in <strong>de</strong>r Krise zu<br />

verlieren. Empfehlenswert und wichtig für ein<br />

erfolgreiches <strong>Travel</strong> Management sei allerdings,<br />

sich Input von außen zu holen, da eine gewisse<br />

‚Betriebsblindheit’ sich oftmals einstelle, erläutert<br />

Jörg Martin. Ungefähr einmal jährlich externes<br />

Benchmarking zu betreiben könne <strong>de</strong>m Abhilfe<br />

schaffen, argumentiert auch Thomas Eckl.<br />

Inwiefern sich das <strong>Travel</strong> Management im Wan<strong>de</strong>l<br />

befin<strong>de</strong>t und wie sinnvoll neue Studiengänge<br />

in <strong>de</strong>m Bereich sind, darüber herrscht keine Einigkeit.<br />

„Es wird neue Studiengänge geben, das<br />

Berufsfeld wird sich weiter ausbauen“, fin<strong>de</strong>t Kai<br />

Schmidt, <strong>Travel</strong> Manager bei <strong>de</strong>r g.e.b.b. mbH,<br />

<strong>de</strong>r neben seinem Beruf zusätzlich ein MBA-<br />

Studium absolviert. Daniela Kronreif und Thomas<br />

Eckl stehen diesen neuen Studiengängen kritisch


Auf Burg Schnellenberg im sauerländischen Attendorn fand <strong>de</strong>r<br />

Redaktionsbeirat zur Gründungssitzung zusammenm<br />

gegenüber, da sie befürchten, dass <strong>Travel</strong> Manager<br />

am Marktbedarf vorbei in Massen ausgebil<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n könnten <strong>–</strong> mit <strong>de</strong>m Ergebnis, dass es<br />

womöglich zu viele <strong>Travel</strong> Manager für zu wenige<br />

Stellen gebe. Zu<strong>de</strong>m seien diese Studiengänge<br />

sehr theoretisch ausgelegt, <strong>de</strong>r Praxisbezug fehle.<br />

Unternehmen bräuchten jedoch Mitarbeiter,<br />

die nicht frisch von <strong>de</strong>r Universität kämen, son<strong>de</strong>rn<br />

auf Erfahrung im Gebiet <strong>Travel</strong> zurückgreifen<br />

könnten, wie bei<strong>de</strong> erklären.<br />

Grundlage Praxisbezug und Erfahrungswert<br />

Der Fokus beim <strong>Travel</strong> Management liegt, wie bei<br />

vielen an<strong>de</strong>ren Berufen auch, auf <strong>de</strong>m Praxisbezug.<br />

Die bloße Theorie reiche bei weitem nicht<br />

aus, um <strong>de</strong>n Job gut machen zu können, erklärt<br />

Kai Schmidt. Man müsse ein Gefühl für alles bekommen,<br />

was nur durch die Praxis und die damit<br />

verbun<strong>de</strong>nen Erfahrungen möglich sei.<br />

Wie soll ein <strong>Travel</strong> Manager über die <strong>Business</strong><br />

Class berichten, wenn er nie selbst darin geflogen<br />

ist? „Die Produkterfahrung ist gefragt”, erklärt<br />

Jörg Martin. Nur, wer nach einem Langstreckenflug<br />

direkt in <strong>de</strong>n Konferenzraum gehe, um bis<br />

abends zu tagen, bekomme einen Eindruck davon,<br />

wie dieser Job tatsächlich aussehe, erläutert<br />

er. Außer<strong>de</strong>m könne man nur so wirklich wissen,<br />

wovon <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong> hinterher spreche. Es gehe<br />

um die Glaubwürdigkeit <strong>de</strong>s Berufes intern, führt<br />

er weiter aus. „<strong>Travel</strong> Manager kann man nicht<br />

vom grünen Schreibtisch aus sein“, hält Daniela<br />

Kronreif fest. „Wenn ich mich nicht darum kümmere,<br />

dass meine Mitarbeiter aktiv Erfahrungswerte<br />

sammeln, fahre ich allein auf <strong>de</strong>m Dampfer, während<br />

sie immer nur im Beiboot sitzen“, ergänzt sie.<br />

Eben dieser dringend notwendige Praxisbezug sei<br />

es, <strong>de</strong>r vielen Hochschulabsolventen fehle, egal<br />

wie qualifiziert sie seien. Die besten Chancen im<br />

<strong>Travel</strong> Management habe, wer aus <strong>de</strong>r Branche<br />

komme. Daniel Kronreif beispielsweise hat eine<br />

Ausbildung als Reisebürokauffrau absolviert, Kai<br />

Schmidt eine als Luftverkehrskaufmann. Auf dieser<br />

Grundlage haben sie aufgebaut und können in<br />

ihrem heutigen Beruf als <strong>Travel</strong> Manager auf viele<br />

nützliche Erfahrungswerte zurückgreifen.<br />

Fazit<br />

Die Gründungssitzung <strong>de</strong>s<br />

Redaktionsbeirates hat nicht<br />

nur zu einem ersten Austausch<br />

zwischen Verlag und<br />

Zielgruppe geführt, son<strong>de</strong>rn<br />

hat vor allem ver<strong>de</strong>utlicht,<br />

welche Erwartungen an das<br />

neue Fachmagazin gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n und inwiefern es sich<br />

vom Markt abheben sollte.<br />

Aufgeschlossene, engagierte<br />

<strong>Travel</strong> Manager aus unterschiedlichen<br />

Branchen haben<br />

sich aktiv eingebracht und<br />

angeregt diskutiert <strong>–</strong> sowohl<br />

während <strong>de</strong>r Tagung, als auch<br />

bei <strong>de</strong>n gemeinsamen Essen<br />

und in <strong>de</strong>r Zeit zwischen <strong>de</strong>n<br />

jeweiligen Diskussionsrun<strong>de</strong>n.<br />

Neben verschie<strong>de</strong>nsten Themenvorschlägen<br />

wur<strong>de</strong> von<br />

<strong>de</strong>n <strong>Travel</strong> Managern selbst<br />

ein tieferer Einblick in <strong>de</strong>ren<br />

tägliche Aufgaben ermöglicht.<br />

Der Beruf <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managers<br />

beinhaltet und erfor<strong>de</strong>rt<br />

viel mehr, als <strong>de</strong>r Name verrät.<br />

Komplexe Prozesse stecken<br />

dahinter, verlangt wird<br />

vielseitige Kompetenz und<br />

permanente Präsenz an allen<br />

Schnittstellen zugleich. Fest<br />

steht, dass vor allem Belastbarkeit,<br />

vielseitiges Talent und<br />

Daniela Kronreif,<br />

Fraunhofer Gesellschaft:<br />

Management<br />

„Der Nutzwert von <strong>Travel</strong> Management ist<br />

durch die Krise erst richtig <strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n.“<br />

sehr viel Erfahrung gefor<strong>de</strong>rt ist, möchte man als<br />

<strong>Travel</strong> Manager erfolgreich sein. Und auch die<br />

Bereitschaft, sich unbeliebt zu machen, gehört zu<br />

diesem Beruf dazu.<br />

Nicht umsonst heißt es: Je unbeliebter <strong>de</strong>r <strong>Travel</strong><br />

Manager, <strong>de</strong>sto besser macht er seinen Job.<br />

Nicht lange suchen <strong>–</strong><br />

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...und viele mehr!


10<br />

Management<br />

Sparen an allen<br />

Es ist so schlimm, wie alle befürchtet haben. Die Wirtschaftskrise hat die<br />

Geschäftsreisebranche voll erwischt. Was sich aus <strong>de</strong>n Quartalszahlen <strong>de</strong>r<br />

Branchenunternehmen bereits herauslesen ließ, bringt die Geschäftsreiseanalyse<br />

2010 <strong>de</strong>s Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) in ganzer<br />

Breite ans Licht: Der Markt ist 2009 im Vergleich zum Vorjahr geschrumpft,<br />

zum Teil sogar eingebrochen.<br />

Das zeigt sich allein an <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Reisen in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Unternehmen.<br />

Der VDR legt seiner Analyse alle Unternehmen in Deutschland zugrun<strong>de</strong>,<br />

einschließlich die <strong>de</strong>s öffentlichen Sektors. Die 800 über computergestützte<br />

Telefoninterviews befragten Firmen stellen die Situation also auf einzigartige<br />

Weise repräsentativ dar <strong>–</strong> und zeigen einen dramatischen Rückgang <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsreisezahl im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 145,1 Millionen.<br />

Den stärksten Rückgang verzeichneten dabei nicht die Konzerne, son<strong>de</strong>rn<br />

mittelständische Unternehmen, entwe<strong>de</strong>r, weil durch sinken<strong>de</strong> Aufträge nicht<br />

mehr so viele Reisen nötig waren, o<strong>de</strong>r weil nur die dringendsten Reisen<br />

genehmigt wur<strong>de</strong>n. Der öffentliche Sektor dagegen war <strong>de</strong>r einzige Bereich,<br />

in <strong>de</strong>m 2009 die Zahl <strong>de</strong>r Reisen wuchs <strong>–</strong> unter an<strong>de</strong>rem eine Folge <strong>de</strong>r<br />

Konjunkturpakete.<br />

Die reine Zahl <strong>de</strong>r Geschäftsreisen ist aber nur die eine Seite <strong>de</strong>r Medaille.<br />

Gleichzeitig sparen die <strong>de</strong>utschen Unternehmen an je<strong>de</strong>r Ecke und an allen<br />

En<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Leistungen. Insgesamt sanken 2009 die Geschäftsreisekosten<br />

um fast zwölf Prozent o<strong>de</strong>r 5,5 Milliar<strong>de</strong>n Euro auf 41,1 Milliar<strong>de</strong>n Euro,<br />

hauptsächlich bei Flügen, Hotelübernachtungen und Mietwagen.<br />

VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010 zeigt: Die Krise macht sich im<br />

Geschäftsreisemarkt voll bemerkbar <strong>–</strong> die <strong>Travel</strong> Manager halten dagegen<br />

Ecken und En<strong>de</strong>n<br />

Beispiel Flug<br />

So wur<strong>de</strong> 2009 rund zwei Milliar<strong>de</strong>n Euro weniger für Flüge ausgegeben<br />

(10,9 Milliar<strong>de</strong>n Euro) als im Vorjahr. Dabei setzte sich <strong>de</strong>r Trend weiter fort,<br />

die Mitarbeiter zum Komfortverzicht aufzufor<strong>de</strong>rn und ihnen First und <strong>Business</strong><br />

Class zu verweigern. 2009 beherrschte die Economy Class auf inner<strong>de</strong>utschen,<br />

innereuropäischen wie auch Interkontinentalflügen ganz klar das<br />

Buchungsbild.<br />

Im Vergleich von 2005 zu 2009 wird <strong>de</strong>utlich, in welchem Maß die <strong>Business</strong><br />

Class verloren hat: Im inner<strong>de</strong>utschen Verkehr hat sie etwa die Hälfte ihres<br />

Anteils eingebüßt und selbst interkontinental ging ihre Vormachtstellung verloren<br />

<strong>–</strong> dort ist die <strong>Business</strong> Class auf <strong>de</strong>m Weg zu einem Anteil von einem<br />

Dritteln.<br />

Beispiel Übernachtungen<br />

Auch die Hotellerie bekam 2009 <strong>de</strong>n Sparwillen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Unternehmen<br />

voll zu spüren. Der Anteil <strong>de</strong>r Reisen ohne Übernachtungen stieg, <strong>de</strong>r Anteil<br />

längerer Reisen von mehr als vier Tagen sank <strong>–</strong> und so wun<strong>de</strong>rt es nicht,<br />

dass die Zahl <strong>de</strong>r Übernachtungen <strong>de</strong>utscher Betriebe 2009 um 5,4 Prozent<br />

unter <strong>de</strong>m Vorjahr lag (54,5 Millionen).<br />

Gleichzeitig sanken die Übernachtungskosten um satte 16 Prozent (9,7 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro) <strong>–</strong> ein <strong>de</strong>utliches Zeichen dafür, dass die <strong>Travel</strong> Manager erfolgreich<br />

ihre Hoteltarife nach- o<strong>de</strong>r neu verhan<strong>de</strong>lt haben und dass die Hoteliers<br />

sich vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n Nachfrage nicht lange bitten ließen<br />

und <strong>de</strong>utlich mit <strong>de</strong>n Preisen herunter gegangen sind.


Das führte zu <strong>de</strong>m nur auf <strong>de</strong>n ersten Blick überraschen<strong>de</strong>n Ergebnis, dass<br />

sich <strong>–</strong> im Gegensatz zum Flugverkehr <strong>–</strong> die gebuchten Servicekategorien<br />

wenig verän<strong>de</strong>rt haben. Die Drei-Sterne-Hotels machten 2009 im Inland<br />

knapp über die Hälfte aus, vier Sterne blieben bei etwas unter einem Drittel.<br />

Insgesamt zeigten die Buchungen sowohl im Inland wie auch im Ausland eine<br />

leichte Verschiebung von Drei-Sterne-Hotels zu an<strong>de</strong>ren Kategorien.<br />

Das ist die Ausgabenseite. Wie aber macht sich die Rezession im <strong>Travel</strong> Management<br />

<strong>de</strong>r Unternehmen selbst bemerkbar? Sie ist gar nicht überall zu<br />

spüren <strong>–</strong> das ist eine <strong>de</strong>r überraschen<strong>de</strong>n Erkenntnisse <strong>de</strong>r VDR-Geschäftsreiseanalyse<br />

2010. 46 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen bis zu 500 Mitarbeitern<br />

und 24 Prozent <strong>de</strong>r Firmen mit zwischen 10 und 500 Beschäftigten sagten<br />

während <strong>de</strong>r Befragung im Frühjahr 2010, die Krise habe „überhaupt keine<br />

Folgen“ für das Geschäftsreisemanagement. Zwar liegen bei<strong>de</strong> Anteile spürbar<br />

niedriger als im Vorjahr, <strong>de</strong>nnoch gibt es einen erklecklichen Anteil an<br />

Unternehmen, die unverän<strong>de</strong>rt reisen.<br />

Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die globale Rezession<br />

bis zum Befragungszeitraum im Frühjahr in rund 89.000 Unternehmen<br />

sehr wohl Folgen für das <strong>Travel</strong> Management hat <strong>–</strong> und die Zahl <strong>de</strong>r Firmen,<br />

die „<strong>de</strong>utliche Folgen“ spüren, ist von 26.000 auf 43.000 stark gestiegen.<br />

Diese betroffenen Unternehmen haben mit einem ganzen Bün<strong>de</strong>l von Maßnahmen<br />

reagiert. 81 Prozent von ihnen haben seit 2008 das Reisevolumen<br />

reduziert, die Hälfte schränkte ihre Außenauftritte ein und fuhr nicht mehr so<br />

oft zu Messen o<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nveranstaltungen. Statt<strong>de</strong>ssen haben sich elektronische<br />

Konferenzen endgültig durchgesetzt: 63 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

wickeln ihre Meetings, Schulungen und Produktpräsentationen über Vi<strong>de</strong>o-,<br />

Web- o<strong>de</strong>r Telefonkonferenzen ab.<br />

Wie wichtig diese Entscheidungen für die Unternehmen sind, lässt sich auch<br />

daran ablesen, wer sie trifft. 2009 kümmerten sich vor allem die Chefs persönlich<br />

um <strong>de</strong>n Kostenblock Reisen: In 66 Prozent <strong>de</strong>r befragten Unternehmen<br />

war die Geschäftsführung in die Kernaufgaben <strong>de</strong>s Geschäftsreisemanagements<br />

involviert, eine Steigerung um zehn Prozentpunkte im Vergleich zu<br />

2004. Auch Chefsekretariate und Geschäftsführungsassistenzen gewannen<br />

im <strong>Travel</strong> Management stark an Be<strong>de</strong>utung (26 zu 16 Prozent) <strong>–</strong> ein starkes<br />

Indiz dafür, dass auch kleine und mittlere Unternehmen ohne eigene <strong>Travel</strong>-<br />

Management-Abteilung die Organisation ihrer Geschäftsreisen professionalisieren.<br />

Auch das klassische <strong>Travel</strong> Management gewann an Be<strong>de</strong>utung.<br />

Die Geschäftsreiseanalyse zeigt, dass sich diese Strategie lohnt, <strong>de</strong>nn Unternehmen<br />

mit <strong>Travel</strong> Manager haben auch in schwierigen Zeiten besser gewirtschaftet<br />

als ihre Kollegen ohne.<br />

Management<br />

So sanken von 2007 bis 2009 in Unternehmen mit zwischen 10 und 500<br />

Mitarbeitern, von <strong>de</strong>nen drei Fünftel ein <strong>Travel</strong> Management besitzen, das<br />

Geschäftsreisevolumen um neun, die Geschäftsreisekosten aber um 14 Prozent<br />

<strong>–</strong> das heißt, in diesen Firmen wur<strong>de</strong>n nicht nur Reisen gekappt, son<strong>de</strong>rn<br />

darüber hinaus Preise verhan<strong>de</strong>lt und Sparmöglichkeiten gesucht. In mittelständischen<br />

Unternehmen dagegen (10 bis 500 Mitarbeiter), die nur zu etwa<br />

einem Fünftel ein eigenes <strong>Travel</strong> Management besitzen, sanken Volumen und<br />

Kosten in etwa gleich stark, nämlich um 20 Prozent.<br />

Kurz: <strong>Travel</strong> Management wirkt. <strong>Travel</strong> Management sorgt auch dafür, dass<br />

die Regelungen, die <strong>de</strong>r Finanzkrise entgegenwirken sollten, eingehalten und<br />

auch beibehalten wer<strong>de</strong>n: Immerhin 60 Prozent <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Krise Betroffenen<br />

erwarten, dass die Geschäftsreise-Restriktionen dauerhaft sind. Daran<br />

än<strong>de</strong>rn auch die positiven Erwartungen für das Jahr 2011 nichts <strong>–</strong> im Vergleich<br />

zum Vorjahr erwarten etwa doppelt so viele Befragte ein steigen<strong>de</strong>s<br />

Reisevolumen.<br />

Der Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR)<br />

vertritt mit seinen mehr als 500 Mitgliedsunternehmen<br />

einen Gesamtumsatz im Geschäftsreisebereich<br />

von jährlich mehr als zehn Milliar<strong>de</strong>n Euro und ist Ansprechpartner<br />

im Bereich <strong>de</strong>r gesamten geschäftlichen<br />

Mobilität.<br />

Kontakt:<br />

Darmstädter Landstraße 125,<br />

60598 Frankfurt am Main<br />

Telefon: 0 69 / 69 52 29 0, Fax: 0 69 / 69 52 29 29<br />

E-Mail: info@vdr-service.<strong>de</strong>, www.vdr-service.<strong>de</strong><br />

Präsidium: Dirk Gerdom (Präsi<strong>de</strong>nt), Ralph Rettig (Vizepräsi<strong>de</strong>nt),<br />

Bernd Ruttloff, Carsten Czub, Daniela Scha<strong>de</strong>,<br />

Volker Huber, Hans-Ingo Biehl (gleichzeitig Hauptgeschäftsführer)<br />

11


[URL], © Europäische Union, 2005-2010<br />

12<br />

FLUGGASTRECHTE<br />

Recht<br />

IHRE RECHTE<br />

Fluggesellschaften sind gesetzlich verpflichtet, Sie über<br />

Eingeschränkte Mobilität<br />

Personen mit Behin<strong>de</strong>rungen und Fluggäste<br />

mit eingeschränkter Mobilität sind gegen<br />

Diskriminierungen geschützt und haben ab<br />

26. Juli 2008 <strong>–</strong> unter bestimmten Bedingungen <strong>–</strong><br />

in allen Flughäfen <strong>de</strong>r EU Anspruch auf<br />

geeignete Unterstützungsleistungen.<br />

I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>r<br />

Fluggesellschaft<br />

Sie müssen im Voraus informiert wer<strong>de</strong>n,<br />

welche Gesellschaft Ihren Flug durchführt.<br />

Die als unsicher eingestuften Gesellschaften<br />

erhalten in <strong>de</strong>r EU eine Betriebsuntersagung<br />

o<strong>de</strong>r unterliegen Beschränkungen. Eine Liste<br />

dieser Fluggesellschaften fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

http://air-ban.europa.eu<br />

Haftung<br />

KEINE BEFÖRDERUNG? FLUG ANNULLIERT?<br />

FLUG MIT GROSSER VERSPÄTUNG?<br />

ZU INFORMIEREN UND IHNEN MITZUTEILEN,<br />

WO SIE SICH BESCHWEREN KÖNNEN<br />

Fluggesellschaften können haftbar gemacht<br />

wer<strong>de</strong>n für Schä<strong>de</strong>n infolge von Verspätungen<br />

(bis zu einer Höhe von ± 4800 €), für die<br />

Beschädigung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Verlust von Gepäckstücken<br />

(bis zu einer Höhe von ± 1200 €) und für<br />

Verletzung o<strong>de</strong>r Tod bei Unfällen.<br />

Die Fluggesellschaften haften jedoch nicht,<br />

wenn sie alle geeigneten Maßnahmen ergriffen<br />

haben, um Schä<strong>de</strong>n abzuwen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r wenn<br />

es nicht möglich war, solche Maßnahmen<br />

zu ergreifen.<br />

Pauschalreisen<br />

Veranstalter von Pauschalreisen müssen exakte<br />

Angaben über <strong>de</strong>n gebuchten Urlaub erteilen,<br />

vertragliche Verpflichtungen erfüllen und<br />

Fluggäste im Falle <strong>de</strong>r Insolvenz <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens schützen.<br />

Sie möchten mehr wissen?<br />

Aus allen EU-Staaten erreichen Sie uns montags bis freitags von<br />

9 Uhr bis 18:30 Uhr MEZ unter <strong>de</strong>r gebührenfreien Rufnummer*:<br />

00 800 6 7 8 9 10 11<br />

Nichtbeför<strong>de</strong>rung<br />

Sie können eine Ausgleichsleistung zwischen 125 € und 600 € beanspruchen,<br />

abhängig von <strong>de</strong>r Flugstrecke und <strong>de</strong>r Verspätung aufgrund an<strong>de</strong>rweitiger<br />

Beför<strong>de</strong>rung.<br />

Große Verspätungen<br />

Eine Rückerstattung Ihres Flugpreises können Sie bei Verspätungen von mehr<br />

als fünf Stun<strong>de</strong>n beantragen, sofern Sie Ihre Reise nicht fortsetzen.<br />

Annullierung<br />

Eine finanzielle Ausgleichsleistung wird fällig, falls Sie nicht 14 Tage vor <strong>de</strong>m<br />

Flug benachrichtigt wur<strong>de</strong>n, falls Ihre Reise nicht zeitnah an <strong>de</strong>m von Ihnen<br />

ursprünglich reservierten Termin auf einen Alternativflug umgebucht wur<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r falls die Fluggesellschaft nicht nachweisen kann, dass die Annullierung<br />

durch außeror<strong>de</strong>ntliche Umstän<strong>de</strong> verursacht wur<strong>de</strong>.<br />

Unterstützungsleistungen <strong>de</strong>r Fluggesellschaften<br />

Wur<strong>de</strong> Ihnen die Beför<strong>de</strong>rung verweigert o<strong>de</strong>r Ihr Flug wur<strong>de</strong> annulliert o<strong>de</strong>r<br />

ist verspätet, haben Sie je nach Umstän<strong>de</strong>n gegebenenfalls Anspruch auf<br />

Unterstützung (Verpflegung, Kommunikation und im Bedarfsfall eine<br />

Übernachtung). Im Fall einer Nichtbeför<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r einer Annullierung<br />

haben Sie ggfs. die Wahl zwischen <strong>de</strong>r Fortsetzung Ihrer Flugreise o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Rückerstattung <strong>de</strong>s Flugpreises.<br />

Ausführlichere Informationen und eine Liste <strong>de</strong>r nationalen Behör<strong>de</strong>n,<br />

die für die Durchsetzung dieser Ansprüche zuständig sind, fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

http://apr.europa.eu<br />

* Einige Mobilfunkbetreiber gewähren keinen Zugang zu „00 800“-Nummern o<strong>de</strong>r berechnen<br />

möglicherweise eine Gebühr. In bestimmten Fällen entstehen Gebühren bei Anrufen aus<br />

Telefonzellen o<strong>de</strong>r Hotels.<br />

Dieses Plakat dient lediglich zur Information. In Streitfällen sollte je<strong>de</strong>s rechtliche Vorgehen<br />

ausschließlich auf die betreffen<strong>de</strong>n Gesetzestexte gestützt sein. Die einschlägigen Rechtsakte<br />

fin<strong>de</strong>n Sie im Amtsblatt <strong>de</strong>r Europäischen Union.<br />

Veröffentlicht durch: Europäische Kommission, Generaldirektion Energie und Verkehr, BE-1049 Brüssel.<br />

Überblick: Welche Regelungen gibt es?<br />

Im internationalen Luftverkehr haben die Staaten durch internationale Übereinkommen<br />

die einschlägigen Vorschriften harmonisiert. Die wichtigste Haftungsregelung<br />

ist das Montrealer Übereinkommen (MÜ) vom 28.5.1999, mit<br />

welchem das Warschauer Abkommen mo<strong>de</strong>rnisiert wur<strong>de</strong>. Für Deutschland<br />

und die Mitgliedsstaaten <strong>de</strong>r Europäischen Gemeinschaft ist das Übereinkommen<br />

am 28.6.2004 ratifiziert wor<strong>de</strong>n und in Kraft getreten. Geregelt wer<strong>de</strong>n<br />

die Haftung <strong>de</strong>s Luftfrachtführers auf Scha<strong>de</strong>nsersatz <strong>de</strong>s Fluggasts bei<br />

Personen-, Gepäck- und Verspätungsschä<strong>de</strong>n sowie bei Güterschä<strong>de</strong>n. Den<br />

Vertragsstaaten wur<strong>de</strong> diesbezüglich aufgegeben, eine Versicherungspflicht<br />

einzuführen. Die Durchführung ist in Deutschland seit <strong>de</strong>m 6.4.2004 durch<br />

das Gesetz zur Harmonisierung <strong>de</strong>s Haftungsrechts im Luftverkehr geregelt.<br />

Die Ansprüche nach diesen Regeln können neben <strong>de</strong>n Europäischen Regeln<br />

bestehen beziehungsweise mit diesen konkurrieren.<br />

Das Europäische Luftverkehrs- und Beför<strong>de</strong>rungsrecht wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Mitgliedstaaten<br />

<strong>de</strong>r Europäischen Union harmonisiert durch die VO (EG) Nr. 2027/97<br />

über die Haftung von Luftfahrtunternehmen bei Unfällen und mit <strong>de</strong>r VO (EG)<br />

Nr. 261/2004 für Ausgleichs- und Unterstützungsleistungen für Fluggäste<br />

bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung, Annullierung o<strong>de</strong>r großer Verspätung von Flügen (sog.<br />

Fluggastverordnung). Die hier geregelten Fluggastrechte <strong>de</strong>r Fluggastverordnung<br />

wur<strong>de</strong>n am 11. Februar 2004 vom EU-Parlament und EU-Rat verabschie<strong>de</strong>t<br />

und traten am 17. Februar 2005 in Kraft. Sie dienen <strong>de</strong>r Stärkung<br />

<strong>de</strong>r Ansprüche von Flugpassagieren gegenüber EU-Fluggesellschaften o<strong>de</strong>r<br />

Fluggesellschaften, die von, nach, o<strong>de</strong>r innerhalb von EU-Gebiet fliegen.<br />

Die <strong>de</strong>utschen Luftrechtsnormen <strong>de</strong>r §§ 44 bis 52 Luftverkehrsgesetz<br />

(LuftVG) zur Haftung für Personen und Gepäck, die im Luftfahrzeug beför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n sowie zur Haftung für verspätete Beför<strong>de</strong>rung haben nur noch eine<br />

geringe Be<strong>de</strong>utung, nach<strong>de</strong>m durch einschlägige EU-Regelungen (VO (EG) Nr.<br />

2027/97 i.d.F. <strong>de</strong>r VO (EG) Nr. 889/2002) keine Unterscheidung mehr zwischen<br />

inländischer und internationaler Beför<strong>de</strong>rung für Luftfahrtunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Gemeinschaft gemacht wird. Die Be<strong>de</strong>utung dieser nationalen Regelungen<br />

für das Luftbeför<strong>de</strong>rungsrecht ist aber gering, da Flugpauschalreisen mit<br />

Inlandsflügen eher selten sind und private Luftfrachtführer im Inland keine<br />

wesentliche wirtschaftliche Be<strong>de</strong>utung haben <strong>–</strong> auch nicht für <strong>Business</strong>flieger.<br />

Im Wesentlichen ist es daher notwendig, aber auch ausreichend, seine<br />

Min<strong>de</strong>strechte als Flugpassagier nach <strong>de</strong>r FluggastVO zu kennen. Der<br />

Schwerpunkt <strong>de</strong>r Betrachtung liegt <strong>de</strong>shalb hier.<br />

Welche Rechte gibt es nach <strong>de</strong>r Fluggastverordnung (FluggastVO)?<br />

Die FluggastVO legt nach ihrem Art. 1 Min<strong>de</strong>strechte für Fluggäste fest bei<br />

<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Flugstörungen, das heißt:<br />

Ihre Rechte<br />

DE<br />

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Geschäftsreisen mit <strong>de</strong>m Flugzeug sind aufgrund schneller Verbindungen unter<br />

Geschäftsleuten häufig erste Wahl. Wer aber in letzter Zeit für Geschäftsreisen die<br />

Flugverbindung wählte, hatte beispielsweise wegen Vulkanasche auf <strong>de</strong>r Flugroute<br />

o<strong>de</strong>r wegen gesperrter Flughäfen mitunter nicht ganz unerhebliche Probleme, zu<br />

seinem Bestimmungsort zu gelangen <strong>–</strong> o<strong>de</strong>r auch zurück. Welche Rechte Ihnen als<br />

Flugpassagier bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung, Annullierung o<strong>de</strong>r großer Verspätung nach <strong>de</strong>r<br />

europäischen Verordnung über die Fluggastrechte zustehen und wie Sie diese geltend<br />

machen können, zeigt <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong> Beitrag.<br />

�� bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung gegen ihren Willen (Überbuchung),<br />

�� bei Annullierung <strong>de</strong>s Flugs<br />

�� o<strong>de</strong>r bei großer Verspätung <strong>de</strong>s Flugs (ab 2 Stun<strong>de</strong>n).<br />

Hieraus können Ansprüche auf Ausgleichszahlungen, Unterstützungs-<br />

und Betreuungsleistungen resultieren:<br />

Unerheblich ist dabei, ob es sich um einen Linien-, Bedarfs- o<strong>de</strong>r Pauschalreiseflug<br />

beziehungsweise einen Billigflug han<strong>de</strong>lt. Nach ihrem Art. 3 gilt die<br />

FluggastVO für alle Flüge, die in <strong>de</strong>r EU beginnen (ohne Rücksicht darauf, ob<br />

das Luftfahrtunternehmen seinen Sitz in <strong>de</strong>r EU hat, sowie für Flüge aus Drittstaaten<br />

in die EU, die von Luftfahrtunternehmen <strong>de</strong>r Gemeinschaft mit Sitz in<br />

<strong>de</strong>r EU durchgeführt wer<strong>de</strong>n <strong>–</strong> sofern im Drittstaat noch keine Ausgleichs-<br />

und Unterstützungsleistungen erbracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Ganz wichtig ist, dass bei<strong>de</strong> Verordnungen nach Art. 249 II EGV im <strong>de</strong>utschen<br />

Inland unmittelbar gelten<strong>de</strong>s Recht sind und insoweit auch <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />

Internationalen Privatrecht vorgehen (vgl. Art. 3 Abs. 2 S.2 EGBGB). Mit an<strong>de</strong>ren<br />

Worten können also die Rechte als Fluggast aufgrund <strong>de</strong>r Fluggastverordnung<br />

unmittelbar geltend gemacht wer<strong>de</strong>n, ohne dass es eines Rückgriffs<br />

auf an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>utsche Rechtsbestimmungen wie aus <strong>de</strong>m Reise- o<strong>de</strong>r<br />

Werkvertragsrecht bedarf. Leistungsverpflichtete <strong>de</strong>r Fluggastverordnung<br />

sind die Fluggesellschaften als Anbieter von Linienflügen, Charterflügen,<br />

Billigflügen und Flugpauschalreisen. Die FluggastVO gibt <strong>de</strong>m Fluggast gesetzliche<br />

Ansprüche gegen das ausführen<strong>de</strong> Luftfahrtunternehmen und stellt<br />

grundsätzlich nicht auf <strong>de</strong>n Luftbeför<strong>de</strong>rungsvertrag bei einem Linien- o<strong>de</strong>r<br />

Charterflug (Nur-Flug) o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Reisevertrag bei einer Flugpauschalreise<br />

ab. Die FluggastVO gilt auch für Fluggäste mit Flugscheinen, die im Rahmen<br />

eines Kun<strong>de</strong>nbindungsprogramms o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer Werbeprogramme von einem<br />

Luftfahrtunternehmen o<strong>de</strong>r Reiseveranstalter ausgegeben wur<strong>de</strong>n. Wird also<br />

eine Geschäftsreise als Flug mit Hotelunterkunft pauschal über einen Reiseveranstalter<br />

gebucht, sind bei einer <strong>de</strong>rartigen Pauschalreisen die Ansprüche<br />

nach Fluggastverordnung ausschließlich an die Fluggesellschaft zu richten,<br />

nicht aber an <strong>de</strong>n Reiseveranstalter.<br />

Nichtbeför<strong>de</strong>rung<br />

Unter Nichtbeför<strong>de</strong>rung ist nach <strong>de</strong>r Legal<strong>de</strong>finition in Art. 2 j <strong>de</strong>r Flugast-<br />

VO die Weigerung zu verstehen, Fluggäste zu beför<strong>de</strong>rn, obwohl sich diese<br />

ordnungsgemäß am Flugsteig eingefun<strong>de</strong>n haben, sofern keine vertretbaren<br />

Grün<strong>de</strong> für die Nichtbeför<strong>de</strong>rung gegeben sind, beispielsweise im Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>r Gesundheit o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r allgemeinen o<strong>de</strong>r betrieblichen Sicherheit<br />

o<strong>de</strong>r unzureichen<strong>de</strong>n Reiseunterlagen.<br />

So ist eine Ursache für die Nichtbeför<strong>de</strong>rung <strong>–</strong> die Überbuchung von Flügen<br />

mit bis zu 10% <strong>de</strong>r Flugkapazität <strong>–</strong> gängige Branchenpraxis und in <strong>de</strong>n


Beför<strong>de</strong>rungsbedingungen <strong>de</strong>r meisten Luftfahrtunternehmen ausdrücklich<br />

zugelassen. Die FluggastVO legalisiert diese Überbuchungspraxis nicht, son<strong>de</strong>rn<br />

schafft Min<strong>de</strong>stnormen als pauschalierten abstrakten Scha<strong>de</strong>nsersatz,<br />

um auch solchen Fluggästen eine Geldleistung zukommen zu lassen, die keinen<br />

ursächlichen Scha<strong>de</strong>n durch eine Nichtbeför<strong>de</strong>rung nachweisen können.<br />

Bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung wegen Überbuchung hat ein Flugpassagier Anspruch<br />

auf:<br />

�� Rücktritt / Erstattung <strong>de</strong>s Ticketpreises<br />

�� einen frühestmöglichen kostenlosen Rückflug zum Abflugort<br />

�� frühestmögliche Beför<strong>de</strong>rung zum Zielort<br />

�� an<strong>de</strong>rweitige Beför<strong>de</strong>rung zum Zielort zum Wunschtermin (sofern<br />

Plätze frei sind).<br />

Zu<strong>de</strong>m kann man eine Ausgleichsleistung zwischen 125 EUR und 600 EUR<br />

beanspruchen, abhängig von <strong>de</strong>r Flugstrecke und <strong>de</strong>r Verspätung aufgrund<br />

an<strong>de</strong>rweitiger Beför<strong>de</strong>rung. Die Fluggesellschaft hat eine Entschädigung zu<br />

zahlen:<br />

�� 250 EUR für eine Flugstrecke bis zu 1.500 km;<br />

�� 400 EUR für eine weitere Strecke innerhalb <strong>de</strong>r EU o<strong>de</strong>r bis zu<br />

3.500 km<br />

�� 600 EUR bei Flugstrecken über 3.500 km.<br />

Wird ein Alternativflug angeboten, <strong>de</strong>r nicht zu spät nach <strong>de</strong>m geplanten Flug<br />

ankommt, kann die Fluggesellschaft die Entschädigung maximal um 50%<br />

kürzen. Fluggäste mit eingeschränkter Mobilität und <strong>de</strong>ren Begleitpersonen<br />

sowie Kin<strong>de</strong>r ohne Begleitung haben ein Vorrecht auf frei wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Plätze.<br />

Annulierung<br />

Eine Annullierung ist nach Art. 2 1 <strong>de</strong>r FluggastVO die Nichtdurchführung eines<br />

geplanten Fluges, für <strong>de</strong>n zumin<strong>de</strong>st ein Platz reserviert war und damit<br />

eine endgültige Nichtdurchführung <strong>de</strong>s Fluges. Bricht also das Luftfahrtunternehmen<br />

<strong>de</strong>n Flug nach zwei Startversuchen ab und bringt die Fluggäste in<br />

<strong>de</strong>n Warteraum, ohne dass nähere Informationen gegeben wer<strong>de</strong>n, liegt eine<br />

konklu<strong>de</strong>nte Annullierung <strong>de</strong>s Flugs vor.<br />

Bei Annullierung hat <strong>de</strong>r Fluggast wie bei <strong>de</strong>r Nichtbeför<strong>de</strong>rung wahlweise<br />

Anspruch auf Rücktritt/Erstattung <strong>de</strong>s Ticketpreises, auf einen kostenlosen<br />

Rückflug zum Abflugort o<strong>de</strong>r auf eine an<strong>de</strong>rweitige Beför<strong>de</strong>rung zum Zielort.<br />

Darüber hinaus hat die Fluggesellschaft als finanzielle Ausgleichsleistung<br />

eine Entschädigung zu zahlen, die wie bei <strong>de</strong>r Nichtbeför<strong>de</strong>rung zu bemessen<br />

ist. Die Entschädigungszahlungen als finanzielle Ausgleichsleistung wer<strong>de</strong>n<br />

fällig, wenn die Fluglinie <strong>de</strong>n Fluggast nicht bis spätestens 14 Tage vor <strong>de</strong>m<br />

Flug darüber verständigt hat, falls die Reise nicht zeitnah an <strong>de</strong>m ursprünglich<br />

reservierten Termin auf einen Alternativflug umgebucht wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r falls die<br />

Fluggesellschaft nicht nachweisen kann, dass die Annullierung durch außeror<strong>de</strong>ntliche<br />

Umstän<strong>de</strong> verursacht wur<strong>de</strong>.<br />

Wegfall von Ausgleichszahlungen bei außergewöhnlichen Umstän<strong>de</strong>n<br />

Die Ausgleichszahlung entfällt aber, wenn die ausführen<strong>de</strong> Fluggesellschaft<br />

nachweisen kann, dass die Annullierung trotz zumutbarer Maßnahmen auf<br />

außergewöhnliche unvermeidbare Umstän<strong>de</strong> zurückgeht. Derartige Umstän<strong>de</strong><br />

sind insbeson<strong>de</strong>re politische Instabilität, Wetterbedingungen, Sicherheitsrisiken,<br />

unerwartete Flugsicherheitsmängel o<strong>de</strong>r Streik, also nur solche Risiken,<br />

die nicht in die betriebliche Sphäre <strong>de</strong>s Luftfahrtunternehmens fallen.<br />

Daher sind Naturkatastrophen wie Erdbeben und Hurrikans, politische Unruhen<br />

und Kriege, Terroranschläge und akute Terrordrohungen sowie behördliche<br />

Eingriffe wie eine Luftraumsperre wegen Vulkanasche außergewöhnlichen<br />

Umstän<strong>de</strong>, die außerhalb <strong>de</strong>s gewöhnlichen Betriebsablaufs liegen.<br />

Technische Probleme am Flugzeug trotz regelmäßiger Wartung wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

Praxis ebenfalls häufig als Entlastungsgrund angegeben. Mängel <strong>de</strong>r sogenannten<br />

„Lufttüchtigkeit“ wie Schä<strong>de</strong>n an Reifen, Fahrwerk o<strong>de</strong>r Triebwerk<br />

führen aber nicht zu einer Entlastung, da <strong>de</strong>rartige Defekte ihre Ursache meist<br />

in unzureichen<strong>de</strong>r Wartung o<strong>de</strong>r in Piloten-/Bedienungsfehlern haben. Unvermeidbar<br />

sind hingegen technische Defekte infolge äußerer Einflüsse wie Vogelschlag<br />

im Treibwerk, Hagel o<strong>de</strong>r Blitzschlag. Schlechte Wetterbedingungen<br />

wie Nebel, Sturm o<strong>de</strong>r Schneefall am Flughafen entlasten als außergewöhnliche<br />

Umstän<strong>de</strong> nur dann, solange alle Luftfahrtunternehmen am Flughafen<br />

davon gleichermaßen betroffen sind. Kann <strong>de</strong>r geplante Flug nach Wegfall <strong>de</strong>r<br />

Schlechtwetterbedingungen noch durchgeführt wer<strong>de</strong>n, liegen keine „außeror<strong>de</strong>ntlichen<br />

Grün<strong>de</strong>“ vor.<br />

Recht<br />

Das Luftfahrtunternehmen muss aber in allen Fällen stets zusätzlich nachweisen,<br />

dass die „außeror<strong>de</strong>ntlichen Umstän<strong>de</strong>“ nicht vermeidbar waren, selbst<br />

wenn alle erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen ergriffen wor<strong>de</strong>n wären. So kann ein<br />

Streik durchaus ein Entlastungsgrund sein, unabhängig davon, ob Streik <strong>de</strong>s<br />

eigenen Bord- o<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>npersonals vorliegt o<strong>de</strong>r ein Streik Dritter wie <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Fluglotsen. Eine Entlastung wäre aber nur dann nachgewiesen, wenn das<br />

Flugunternehmen darlegt und beweist, dass <strong>de</strong>r Streik <strong>de</strong>s eigenen Personals<br />

nicht vorhersehbar war und keine zumutbare Möglichkeit bestand, darauf zu<br />

reagieren und beispielsweise Ersatzpersonal einzusetzen.<br />

Große (Abflug-)Verspätung<br />

Die Abflugverspätung nach Art. 6 FluggastVO nur dann relevant, wenn sich<br />

<strong>de</strong>r Abflug<br />

�� für einen Flug über eine Entfernung unter 1.500 km um min<strong>de</strong>stens<br />

zwei Stun<strong>de</strong>n,<br />

�� für einen Flug von 1.500 km bis 3.500 km um drei Stun<strong>de</strong>n und<br />

�� bei Flügen über 3.500 km um min<strong>de</strong>stens vier Stun<strong>de</strong>n verzögern<br />

wird.<br />

Maßgeblich dafür ist nicht die verspätete Ankunft eines Fluges, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />

verspätete Abflug. Nach <strong>de</strong>r FluggastVO wer<strong>de</strong>n dann auch nur Unterstützungs-<br />

und Betreuungsleistungen gewährt. Die vielfach von Fluggästen erhofften<br />

finanziellen Ausgleichzahlungen gibt es aber nicht. Die FluggastVO<br />

gewährt bei Flugverspätung also keinen Scha<strong>de</strong>nsersatzanspruch für wirtschaftlicher<br />

Folgeschä<strong>de</strong>n; diese gibt es vielmehr nur nach Art. 19 MÜ, Art. 3<br />

VO (EG) Nr. 2027/97 bei nationalen und internationalen Flügen ersetzt.<br />

Welche Unterstützungs- und Betreuungsleistungen gibt es?<br />

Unterstützungs- und Betreuungsleistungen gibt es bei allen Flugstörungen,<br />

also bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung, Annulierung und großer Verspätung. Als Entschädigung<br />

sind Mahlzeiten, Getränke, Telekommunikation und notfalls eine Hotelunterkunft<br />

inklusive <strong>de</strong>s Transfers zu stellen. Dies gilt aber nur bei einer<br />

Verspätung von<br />

�� 2 Stun<strong>de</strong>n und mehr für eine Flugstrecke von bis zu 1.500 km sowie<br />

von<br />

�� 3 Stun<strong>de</strong>n und mehr für eine weitere Strecke innerhalb <strong>de</strong>r EU o<strong>de</strong>r<br />

bis zu 3.500 km sowie<br />

�� 4 Stun<strong>de</strong>n und mehr bei Flugstrecken außerhalb <strong>de</strong>r EU über 3.500<br />

km.<br />

Bei einer Verspätung von 5 Stun<strong>de</strong>n und mehr ist <strong>de</strong>r Ticketpreis zu erstatten<br />

und gegebenenfalls ein kostenloser Rückflug zu stellen. Darüber hinaus<br />

kann Scha<strong>de</strong>nsersatz geltend gemacht wer<strong>de</strong>n, unabhängig vom Abflug- o<strong>de</strong>r<br />

Zielort, sofern ein Scha<strong>de</strong>n nachweislich eingetreten ist, wenn das Flugunternehmen<br />

für die Verspätung verantwortlich ist.<br />

Beschwer<strong>de</strong>n, Anspruchsdurchsetzung und Verjährung<br />

In Deutschland ist das Luftfahrt-Bun<strong>de</strong>samt die offizielle Durchsetzungs- und<br />

Beschwer<strong>de</strong>stelle sowohl für die Rechte <strong>de</strong>r Fluggäste bei Annullierung, Verspätung<br />

und Nichtbeför<strong>de</strong>rung nach <strong>de</strong>r FluggastVO (EG) Nr. 261/2004 als<br />

auch nach <strong>de</strong>r Verordnung (EG) Nr. 1107/2006, die die Rechte von behin<strong>de</strong>rten<br />

Flugreisen<strong>de</strong>n und Flugreisen<strong>de</strong>n mit eingeschränkter Mobilität regelt. Ferner<br />

überwacht das Luftfahrt-Bun<strong>de</strong>samt auch die Einhaltung <strong>de</strong>r Bestimmungen<br />

<strong>de</strong>r Verordnung (EG) Nr 1008/2008, wonach neben <strong>de</strong>m Endpreis eines Flugtickets<br />

auch Steuern, Flughafengebühren und sonstige Gebühren, Zuschläge<br />

und Entgelte geson<strong>de</strong>rt auszuweisen sind. Das Luftfahrt-Bun<strong>de</strong>samt nimmt in<br />

diesem Rahmen Anzeigen von Verstößen gegen diese Verordnungen entgegen<br />

und kann Verstöße bei Nachweis ordnungsrechtlich gegenüber <strong>de</strong>n Fluggesellschaften<br />

verfolgen. Ausführlichere kostenlose Informationen und eine<br />

Liste <strong>de</strong>r nationalen Behör<strong>de</strong>n, die für die Durchsetzung dieser Ansprüche<br />

zuständig sind, fin<strong>de</strong>n Sie im Internet unter http://apr.europa.eu.<br />

Eine weitergehen<strong>de</strong> Betrachtung <strong>de</strong>s Reisevertragsrechts muss hier aber unterbleiben.<br />

Weiterführen<strong>de</strong> Informationen zum Reiserecht und zu <strong>de</strong>n Fluggastrechten<br />

fin<strong>de</strong>n Sie auch auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s im Reiserecht spezialisierten<br />

Prof. Dr. jur. Ernst Führich von <strong>de</strong>r Hochschule Kempten im Allgäu unter<br />

http://www.reiserecht-fuehrich.<strong>de</strong>/. Bei <strong>de</strong>r Durchsetzung zivilrechtlicher<br />

Ansprüche bietet es sich ferner an, einen im Werk- und Reisevertragsrecht<br />

tätigen Rechtsanwalt hinzuziehen.<br />

Rechtsanwalt Lutz D. Fischer, Lohmar<br />

Kontakt: kanzlei@fischer-lohmar.<strong>de</strong>, Internet: www.fischer-lohmar.<strong>de</strong><br />

13


14<br />

Management<br />

Umfrage unter<br />

Fluggesellschaften<br />

Vielfalt<br />

am Himmel<br />

Wer viel beruflich unterwegs ist, hat mit verschie<strong>de</strong>nsten Airlines zu tun. Ge-<br />

schäftsreisen<strong>de</strong> legen Wert auf schnelles, unkompliziertes und komfortables<br />

Reisen, Firmen auf einen guten Preis für die Tickets ihrer Mitarbeiter, je nach<br />

Reiseaufkommen auf spezielle Firmentarife, auf gute Anbindung und best-<br />

möglichen Service für die Reisen<strong>de</strong>n, damit diese ausgeruht und motiviert<br />

am Ziel ankommen.<br />

DienstReisen-Management hat ausgewählten<br />

Flug-gesellschaften einige Fragen gestellt, um<br />

eine kurze Übersicht über individuelle Angebote,<br />

USP und Meinungen zum Verhalten in Ausnahmesituationen<br />

geben zu können.<br />

1. Welche speziellen Programme haben Sie für<br />

Firmen und Dienstreisen<strong>de</strong> im Angebot?<br />

Air Berlin und Cathay Pacific bieten Unternehmen<br />

die Möglichkeit, spezielle Firmentarife auszuhan<strong>de</strong>ln.<br />

Bei Cathay Pacific liegt <strong>de</strong>r Fokus auf<br />

<strong>de</strong>r kompletten Flexibilität <strong>de</strong>r Firmentarife. Bei<br />

Air Berlin ist die Art <strong>de</strong>r Firmenrate abhängig vom<br />

Gesamtvolumen <strong>de</strong>s Firmenabkommens. Vorteile<br />

sind: Die Flüge sind als One-Way-Flüge buchbar,<br />

sind kostenfrei umbuchbar und stornierbar. Auch<br />

für klein- und mittelständische Unternehmen gibt<br />

es bei bei<strong>de</strong>n Airlines Son<strong>de</strong>rkonditionen: Bei Air<br />

Berlin beispielsweise wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Firmenmitarbeitern<br />

pro Flug business points gutgeschrieben.<br />

Auch Singapore Airlines und United Airlines<br />

bieten maßgeschnei<strong>de</strong>rte Lösungen für Firmenkun<strong>de</strong>n<br />

an, die individuell erarbeitet wer<strong>de</strong>n. Bei<br />

Singapore gibt es beispielsweise Spezialangebote<br />

für häufig genutzte Strecken, United kreiert seine<br />

speziellen Angebote zusammen mit <strong>de</strong>n Partnern<br />

Lufthansa, Air Canada und Continental Airlines.<br />

Iberia hat für Unternehmen mit hohem Reiseaufkommen<br />

und einem Min<strong>de</strong>stumsatz von 25.000<br />

Euro ermäßigte Firmentarife in petto, die in <strong>de</strong>r<br />

Regel für ein Jahr abgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Für<br />

kleinere und mittelständische Unternehmen, die<br />

günstige Geschäftsreisetarife nutzen möchten,<br />

empfiehlt Iberia <strong>de</strong>n „Oneworld-<strong>Business</strong>flyer“<br />

<strong>–</strong> geboten wer<strong>de</strong>n attraktive Raten nach Spanien<br />

und Lateinamerika sowie Angebote aller an<strong>de</strong>ren<br />

Oneworld-Partner.<br />

easyJet bietet ihren Passagieren mit <strong>de</strong>m für<br />

140 Euro erhältlichen Programm „easyJet Plus“<br />

ein unbegrenztes Speedy Boarding: Mitglie<strong>de</strong>r<br />

können auf je<strong>de</strong>m Flug und ohne Reservierung<br />

als Erste an Bord gehen und ihren bevorzugten<br />

Sitzplatz frei wählen. Zu<strong>de</strong>m haben Geschäftsreisen<strong>de</strong><br />

die Möglichkeit, kostenfrei einen früheren<br />

Rückflug zu nehmen, wenn sie zu früh am Flughafen<br />

sind.<br />

Finnair offeriert ihren Geschäftskun<strong>de</strong>n zwei<br />

verschie<strong>de</strong>ne Programme: „Finnair Corporate“<br />

für kleine und mittelständische Unternehmen,<br />

bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n ausgewählte Services und<br />

Tools zur effektiven Planung und Verwaltung ihrer<br />

Geschäftsreisen sowie standardisierte Ermäßigungen<br />

zur Verfügung stehen, und das „Finnair<br />

Corporate Agreement“ für große Firmen: Inhalt<br />

<strong>de</strong>s Vertrags sind auf das Unternehmen zugeschnittene<br />

Ermäßigungen vom publizierten Tarif.<br />

Germanwings bietet Unternehmen mit einem<br />

Min<strong>de</strong>stumsatz von 15.000 Euro pro Jahr ein spezielles<br />

Firmenprogramm an, geeignet beson<strong>de</strong>rs<br />

für Reiserichtlinien mit Fokus auf <strong>de</strong>m „Best Buy“.<br />

Die Firmentarife wer<strong>de</strong>n mit flexiblen Tarifbedingungen<br />

versehen, Tarifart „Dynamic Flex“.<br />

Mit <strong>de</strong>m Firmenprogramm „Corporate Saver“ von<br />

Malév können Unternehmen ohne Min<strong>de</strong>stum-


satz zweistellige Prozentrabatte und Upgra<strong>de</strong>s in<br />

Anspruch nehmen.<br />

Das Firmenför<strong>de</strong>rprogramm „Partner Plus Benefit“<br />

von Lufthansa und SWISS ermöglicht allen<br />

Mitarbeitern eines Unternehmens Punktesammeln<br />

bei Flügen mit Lufthansa, SWISS und <strong>de</strong>n<br />

Benefit Partner-Airlines. Zusätzlich gibt es mit<br />

„Partner Plus Progress“ individuelle Verträge für<br />

Firmen mit hohem Flugumsatz.<br />

Mit <strong>de</strong>m Vielfliegerprogramm von TAM Airlines<br />

können sich Kun<strong>de</strong>n Prämienflugscheine erfliegen.<br />

Seit <strong>de</strong>m Beitritt zur Star Alliance sind die<br />

Annehmlichkeiten für Kun<strong>de</strong>n weiter gewachsen:<br />

Priority Boarding, Priority Check-In, Wartelistenpriorität<br />

zählen <strong>–</strong> je nach Karten-Kategorie <strong>–</strong> zu<br />

<strong>de</strong>n Vorteilen, die Geschäftskun<strong>de</strong>n zugute kommen.<br />

2. Was ist Ihr USP, mit <strong>de</strong>m Sie sich von an<strong>de</strong>ren<br />

Fluggesellschaften abheben; was macht<br />

Ihre Fluggesellschaft beson<strong>de</strong>rs?<br />

Bei Cathay Pacific profitieren Kun<strong>de</strong>n von „ausgezeichneten<br />

Verbindungen, hoher Frequenz,<br />

weltberühmtem Service sowie Reiseklassen auf<br />

höchstem Niveau“ und vielen Extras wie beispielsweise<br />

neue Sitze in allen Klassen in <strong>de</strong>r<br />

Langstreckenflotte.<br />

Malév bietet Reisen<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Ziel naher Osten<br />

und Osteuropa „überdurchschnittlichen Komfort,<br />

kostenlose Verpflegung und einen unschlagbar<br />

günstigen Preis“.<br />

Air Berlin legt Wert auf Umwelteffizienz und<br />

besitzt „eine <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten <strong>Flotte</strong>n Europas“,<br />

zeichnet sich aus durch „überdurchschnittlichen<br />

Service bei niedrigen Preisen“ und positioniert<br />

sich „als einzige europäische Airline im Segment<br />

zwischen <strong>de</strong>n klassischen Linienfliegern und <strong>de</strong>n<br />

sogenannten Low-Cost-Carriern mit stark eingeschränktem<br />

Service“.<br />

„Persönliche Betreuung, Qualität bis ins Detail,<br />

Schweizer Gastfreundschaft“, darauf legt SWISS<br />

Wert. Exzellenter Service in <strong>de</strong>r Luft, ausgezeichnetes<br />

Bo<strong>de</strong>npersonal, ein weltumspannen<strong>de</strong>s<br />

Streckennetz dank Star Alliance wer<strong>de</strong>n unter<br />

an<strong>de</strong>rem geboten.<br />

Germanwings gilt als „eine <strong>de</strong>r erfolgreichsten<br />

Low-Cost-Fluggesellschaften in Europa“. Hohe<br />

Qualität zu günstigem Preis ist ihre Stärke, die<br />

<strong>Flotte</strong> ist jung, die Flugzeuge sind komfortabel<br />

ausgestattet, leise und schadstoffarm.<br />

Lufthansa bietet „weltweite Mobilität in herausragen<strong>de</strong>r<br />

Qualität“. Der Fokus liegt darauf, „innovative<br />

Entwicklungen <strong>de</strong>s Bord- und Bo<strong>de</strong>nprodukts<br />

stetig voranzutreiben“. Beson<strong>de</strong>rheit: Die<br />

Einrichtung <strong>de</strong>s exklusiven First Class Terminals<br />

in Frankfurt/Main und die in Kürze stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Einführung von Lufthansa Flynet. Lufthansa hat<br />

damit Breitband-Life-Internet für ihre Kun<strong>de</strong>n an<br />

Bord <strong>–</strong> als einzige Airline bisher.<br />

„Eine vierte Klasse an Bord mit 13 cm mehr Beinfreiheit<br />

zum Vor<strong>de</strong>rmann“ gibt es mit Economy<br />

Plus Class bei United Airlines, die bisher einzige<br />

Airline mit einem solchen Angebot.<br />

Singapore Airlines achtet darauf, flexibel zu sein<br />

und wichtige Standorte häufig anzufliegen, um<br />

Geschäftsreisen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n höchstmöglichen Komfort<br />

zu bieten. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n „<strong>de</strong>r Inflight Service<br />

und das Produkt an Bord von vielen Reisen<strong>de</strong>n als<br />

weltweit führend gelobt“.<br />

Iberia ist „Marktführer auf <strong>de</strong>n Strecken Europa-<br />

Lateinamerika“. Mehr Platz, Komfort und Privatsphäre,<br />

das sind zusammengefasst die Vorzüge,<br />

auf die sich Geschäftsreisen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r <strong>Business</strong><br />

Plus Klasse auf Langstrecken freuen können.<br />

TAM Airlines besticht durch gehobenen Service<br />

für Geschäftsreisen<strong>de</strong>. Hierzu gehört beispielsweise<br />

ein privater, kostenfreier Limousinen-<br />

Transfer für First- und <strong>Business</strong> Class-Reisen<strong>de</strong><br />

und ein kostenpflichtiger Helikopter-Transfer innerhalb<br />

Sao Paulos (vom internationalen Airport<br />

zum Stadtflughafen).<br />

In<strong>de</strong>m sie „im Gegensatz zu vielen an<strong>de</strong>ren<br />

Günstigfliegern interessante Geschäftstreise<strong>de</strong>stinationen<br />

wie Paris, London, Basel, Madrid“ und<br />

einige mehr bedient, hebt sich easyJet von <strong>de</strong>r<br />

Konkurrenz ab. Zusätzlich wer<strong>de</strong>n 40 von 50 <strong>de</strong>r<br />

größten Flughäfen Europas angeflogen, „mehr als<br />

bei je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Fluglinie“.<br />

Finnair bietet die kürzesten Verbindungen zwischen<br />

<strong>de</strong>n Kontinenten Europa und Asien. „Effiziente<br />

Flugpläne, die spezielle Konzipierung <strong>de</strong>s<br />

Flughafens Helsinki als Transitflughafen und Umsteigemöglichkeiten<br />

von weniger als 35 Minuten“<br />

sind einige <strong>de</strong>r Vorzüge, die Geschäftsreisen<strong>de</strong><br />

bei Finnair erwarten.<br />

3. Wie war bei Ihnen die Entwicklung im<br />

Dienstreisebereich im ersten Halbjahr 2010 im<br />

Vergleich zum Vorjahr und was erwarten Sie<br />

in Zukunft?<br />

Management<br />

Germanwings: „Wir haben im ersten Halbjahr<br />

einen <strong>de</strong>utlichen Zuwachs verzeichnet. Die beson<strong>de</strong>rs<br />

starke Ausweitung <strong>de</strong>s Angebotes an<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Flughäfen Köln/Bonn und Stuttgart<br />

und <strong>de</strong>r Start <strong>de</strong>s neuen Standortes Hannover hat<br />

auch zu einem Anstieg <strong>de</strong>r Passagiere aus <strong>de</strong>m<br />

Dienstreisebereich geführt.“<br />

easyJet: „Unser Geschäftsmo<strong>de</strong>ll kommt gera<strong>de</strong><br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu tragen.<br />

Dieses Jahr wer<strong>de</strong>n zehn Millionen Geschäftsreisen<strong>de</strong><br />

mit easyJet fliegen, viele kommen von <strong>de</strong>n<br />

teuren Netzwerkfluggesellschaften. Die Ten<strong>de</strong>nz<br />

in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten und Jahren ist steigend.“<br />

Air Berlin: „Wir haben eine Steigerung bei <strong>de</strong>n<br />

Buchungen Geschäftsreisen<strong>de</strong>r verzeichnet.<br />

Dieser Bereich hat sich zwar positiv entwickelt,<br />

allerdings aufgrund <strong>de</strong>s langen Winters und <strong>de</strong>r<br />

Aschewolke nicht so stark wie erwartet. In <strong>de</strong>r<br />

zweiten Jahreshälfte 2010 erwarten wir aber aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Lockerung <strong>de</strong>r Reiserichtlinien in <strong>de</strong>n<br />

Unternehmen, dass die Buchungen stärker anziehen.“<br />

Cathay Pacific: „In Deutschland zeichnete sich<br />

ein positiver Trend beim Thema Geschäftsreisen<br />

ab. Für die nächsten Monate sehen wir eine starke<br />

Nachfrage, beson<strong>de</strong>rs im Frontend Geschäft<br />

(<strong>Business</strong> Class und First Class), jedoch noch lange<br />

nicht auf <strong>de</strong>m Niveau von 2008.“<br />

Finnair: „Zunächst war die Entwicklung noch etwas<br />

verhalten, doch in <strong>de</strong>n letzten Monaten haben<br />

sowohl die Anzahl <strong>de</strong>r Buchungen als auch<br />

<strong>de</strong>r Durchschnittspreis angezogen. Beson<strong>de</strong>res<br />

hoch ist das Wachstum bei <strong>de</strong>r Nachfrage nach<br />

Flügen in <strong>de</strong>n asiatischen Raum.“<br />

Malév: „Das Geschäftsreisevolumen wird im<br />

zweiten Halbjahr 2010 wie<strong>de</strong>r anziehen.“<br />

Verschie<strong>de</strong>nste Fluggesellschaften, unzählige Angebote. Den Überblick zu behalten und die zum<br />

eigenen Unternehmen bestmöglich passen<strong>de</strong> Airline zu fin<strong>de</strong>n, ist nicht immer <strong>einfach</strong><br />

15


16<br />

Management<br />

So schön lässt es sich in <strong>de</strong>r neuen<br />

<strong>Business</strong> Class von Cathay Pacific schlafen<br />

TAM Airlines: „Heute reisen 75% unserer Fluggäste<br />

aus beruflichen Grün<strong>de</strong>n. Im ersten Quartal<br />

2010 beför<strong>de</strong>rte TAM rund 8,3 Millionen Fluggäste,<br />

das ist ein Anstieg von 13,2% insgesamt. Wir<br />

rechnen mit einem Wachstum <strong>de</strong>r Einnahmen um<br />

60 Millionen US$ pro Jahr und, gemessen an <strong>de</strong>n<br />

Erfahrungen <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Star Alliance Partnergesellschaften,<br />

auch mit einem Anstieg <strong>de</strong>r Passagierzahlen<br />

um 3% bis 5%.“<br />

United Airlines: „Im Geschäftsreiseverkehr<br />

setzte eine spürbare Erholung ein. Firmen reisen<br />

wie<strong>de</strong>r mehr, auch in <strong>de</strong>r <strong>Business</strong> Class. Unternehmen<br />

erkennen ganz klar: Die internationale<br />

Arbeitsteilung macht Dienstreisen unweigerlich<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.“<br />

SWISS: „Das Geschäft hat allgemein angezogen<br />

und <strong>de</strong>r Trend stimmt beson<strong>de</strong>rs im Interkontinentalbereich<br />

positiv. Wir können wie<strong>de</strong>r mit mehr<br />

Zuversicht in die Zukunft schauen als noch vor einigen<br />

Monaten. Im Europaverkehr hat <strong>de</strong>r Strukturwan<strong>de</strong>l<br />

durch die Finanzkrise das Marktumfeld<br />

aber <strong>de</strong>utlich verän<strong>de</strong>rt.“<br />

Lufthansa: „Insbeson<strong>de</strong>re das Frachtgeschäft<br />

sowie das Interkontinentalgeschäft im Passagierverkehr<br />

verzeichnen eine positive Entwicklung.<br />

Das Europageschäft erholt sich langsamer. Die<br />

unterschiedlichen Entwicklungen auf Lang- und<br />

Kurzstrecke bestätigt unsere Annahme, dass sich<br />

<strong>de</strong>r Kurzstreckenverkehr <strong>de</strong>utlich langsamer als<br />

die Langstrecken erholen und sich eine nachhaltige,<br />

strukturelle Verschiebung zwischen Economy-<br />

und Premium-Buchungen etablieren wird.“<br />

Iberia: „Wir verzeichnen eine gute Steigerung <strong>de</strong>r<br />

Nachfrage, was sich auch in <strong>de</strong>n hohen Auslastungszahlen<br />

<strong>de</strong>s ersten Halbjahres wi<strong>de</strong>rspiegelt.<br />

Obwohl zu erwarten ist, dass einige Geschäftsreisen<br />

zukünftig durch Web-Konferenzen ersetzt<br />

wer<strong>de</strong>n, gehen wir von einer Stabilisierung <strong>de</strong>r<br />

guten Nachfrage auf <strong>de</strong>m aktuellen Niveau aus.“<br />

Singapore Airines: „Die Geschäftsreisen haben<br />

sich äußerst positiv entwickelt, wobei Europa <strong>de</strong>m<br />

Trend noch hinterher läuft. Gera<strong>de</strong> auf Langstrecken<br />

wird wie<strong>de</strong>r <strong>Business</strong> Class geflogen. Die<br />

Aufstockung unserer München-Singapur Flüge<br />

von 5 x wöchtlich auf täglich ab <strong>de</strong>m 1. September<br />

2010 sind ein<strong>de</strong>utiges Indiz für eine positive<br />

Belebung <strong>de</strong>s Marktes.“<br />

4. Wie sind Sie mit <strong>de</strong>n infolge <strong>de</strong>r Aschewolke<br />

vom April 2010 auftreten<strong>de</strong>n Problemen<br />

umgegangen und wie wer<strong>de</strong>n Sie in Zukunft<br />

auf unvorhersehbare Naturereignisse dieser<br />

Art reagieren?<br />

Singapore Airlines: „Die Kun<strong>de</strong>n stehen bei<br />

uns immer und ausnahmslos im Zentrum <strong>de</strong>s<br />

Han<strong>de</strong>ls. So haben wir proaktiv alle Kun<strong>de</strong>n, die<br />

in Frankfurt o<strong>de</strong>r München gestran<strong>de</strong>t waren, in<br />

Hotels untergebracht. Unsere KollegInnen haben<br />

sich in <strong>de</strong>n Hotels quasi 24/7 um die Belange und<br />

Fragen <strong>de</strong>r Passagiere gekümmert.“<br />

Germanwings: „Wir haben uns sofort auf die Situation<br />

eingestellt und einen Krisenstab einberufen.<br />

Oberste Priorität hatte die Sicherheit unserer<br />

Passagiere. Germanwings hat versucht, die Fluggäste<br />

immer schnellstmöglich zu informieren.<br />

Hinter <strong>de</strong>n Kulissen haben sich alle Abteilungen<br />

auf <strong>de</strong>n ungewissen Zeitpunkt vorbereitet, an<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Flugbetrieb wie<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n<br />

sollte.“<br />

Iberia: „Wir haben uns bemüht, alle betroffenen<br />

Passagiere zu betreuen und zu ihren Zielen zu beför<strong>de</strong>rn,<br />

haben 9.000 Fluggäste in Hotels untergebracht,<br />

5.000 Personen mit Bussen und Zügen<br />

beför<strong>de</strong>rt, 40.000 Kun<strong>de</strong>n umgebucht und nach<br />

Öffnung <strong>de</strong>s Luftraums zahlreiche Son<strong>de</strong>rflüge<br />

betrieben.<br />

Malév: „Transparente Kommunikation mit unseren<br />

Agenten und Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n wir auch in<br />

Zukunft betreiben. Es ist aber auch unserem auf<br />

Europa ausgerichteten Streckennetz zu verdanken,<br />

dass nur wenige Kun<strong>de</strong>n wirklich ‚gestran<strong>de</strong>t’<br />

sind. Die meisten konnten Ihren Aufenthalt<br />

verlängern o<strong>de</strong>r auf Bahn und Bus umsteigen.“<br />

Air Berlin: „Schon am ersten Tag nach <strong>de</strong>m<br />

vollständigen Flugverbot haben wir 15.000 Passagiere<br />

beför<strong>de</strong>rt. Wir haben unsere Kun<strong>de</strong>n<br />

immer zeitnah und auf verschie<strong>de</strong>nsten Wegen<br />

informiert. Air Berlin arbeitet in allen nationalen<br />

und internationalen Gremien mit, um Proze<strong>de</strong>re<br />

auszuarbeiten, damit die Auswirkungen für Passagiere<br />

bei einem erneuten Vulkanausbruch auf<br />

ein Min<strong>de</strong>stmaß reduziert wer<strong>de</strong>n und die höchstmögliche<br />

Sicherheit für <strong>de</strong>n Flugbetrieb erreicht<br />

wird.“<br />

easyJet: „200.000 Passagiere waren gestran<strong>de</strong>t,<br />

sodass die Airline insgesamt 100.000 Übernachtungen<br />

bereitgestellt hat. Durch Son<strong>de</strong>rflüge<br />

konnten alle Passagiere innerhalb von einigen<br />

Tagen ihr Ziel erreichen.“<br />

Cathay Pacific: „Es wur<strong>de</strong> umgehend ein Krisenstab<br />

eingerichtet, <strong>de</strong>r die Logistik und Maßnahmen<br />

koordiniert hat, um alle Passagiere an ihr<br />

Endziel zu bringen. Es ist in einer solchen Situation<br />

ungeheuer wichtig, mit unseren Passagieren<br />

Kontakt aufzunehmen. Deshalb stellen wir allen<br />

Passagieren <strong>de</strong>n Service „Meine Buchung verwalten“<br />

zur Verfügung <strong>–</strong> so kann je<strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>r<br />

lokale Kontakt, egal wo <strong>de</strong>r Gast sich gera<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>t,<br />

aktualisiert wer<strong>de</strong>n.“<br />

Lufthansa: „Lufthansa kostete das Chaos rund<br />

200 Millionen Euro. Bis heute sind keine europaweit<br />

gültigen, ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finierten Regeln für <strong>de</strong>n<br />

Umgang mit Vulkanasche verabschie<strong>de</strong>t. Die Airlines<br />

haben alles getan, um diese dringend erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Regelungen mit zu erarbeiten. Jetzt ist<br />

die Politik gefragt, <strong>de</strong>nn die Entscheidungshoheit<br />

über eine Sperrung beispielsweise Öffnung von<br />

Lufträumen liegt ausschließlich bei <strong>de</strong>n zuständigen<br />

Behör<strong>de</strong>n und nach <strong>de</strong>ren Weisungen haben<br />

sich die Airlines zu richten.“<br />

Finnair: „Schnelle und effiziente Ersatzlösungen<br />

sind bei Ereignissen dieser Art gefragt. Finnair hat<br />

während <strong>de</strong>r Aschewolke im April 2010 alles gegeben,<br />

um präsent und flexibel zu sein und <strong>de</strong>n<br />

betroffenen Passagieren best- und schnellstmöglich<br />

eine tragbare Lösung zu präsentieren.“<br />

TAM Airlines: „Beinahe 2% <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Monat<br />

geplanten internationalen Flugstrecken musste<br />

gestrichen wer<strong>de</strong>n. Am 22. April konnten bereits<br />

alle Flüge nach Europa wie<strong>de</strong>r planmäßig durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, einen Tag später konnten alle<br />

Passagiere, die nicht von Frankfurt, Mailand o<strong>de</strong>r<br />

Paris und später auch London abflogen, erfolgreich<br />

umgebucht wer<strong>de</strong>n. Unser Anspruch ist es<br />

unseren Fluggästen immer einen flexiblen und<br />

qualitativ hochwertigen Service zu bieten.“<br />

SWISS: „Die isländische Vulkanasche-Krise belastete<br />

das Ergebnis mit über 30 Millionen CHF.<br />

Für <strong>de</strong>n Umgang mit so einer Situation bedarf es<br />

einheitlicher, klarer Richtlinien, die nicht lediglich<br />

auf Computersimulationen basieren.“


Schwerpunkt<br />

Die Qual <strong>de</strong>r Wahl<br />

Welches Hotel ist das richtige?<br />

Kaum eine Hotelkette kommt heutzutage noch ohne Bonusprogramm für <strong>de</strong>n<br />

Gast aus. Wer viel reist, profitiert von <strong>de</strong>n unterschiedlichen Vorzügen, die<br />

er für Hotelaufenthalte und dort getätigte Übernachtungen bekommt. Doch<br />

welches Programm bietet was? Wie wird auf die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Geschäftsreisen<strong>de</strong>n<br />

eingegangen? Und wie können Bonusprogramme dazu beitragen,<br />

<strong>de</strong>n Unternehmen pro getätigter Reise ihrer Mitarbeiter Kosten einzusparen?<br />

Für Firmen, die Rahmenverträge mit Hotels ausgehan<strong>de</strong>lt haben, sind Bonusprogramme<br />

weniger relevant. Sie erhalten bereits Son<strong>de</strong>rkonditionen,<br />

bei <strong>de</strong>nen viele <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Programmen enthaltenen Vorzüge eingeschlossen<br />

sind. Gibt es jedoch keinen Rahmenvertrag mit einer Hotelkette, können<br />

Bonusprogramme bei <strong>de</strong>r Reisekalkulation helfen, Kosten einzusparen.<br />

Kein Geld für Posten wie zum Beispiel Frühstück, Parkplatz o<strong>de</strong>r Internet<br />

ausgeben zu müssen rechnet sich bei einer bestimmten Anzahl regelmäßig<br />

reisen<strong>de</strong>r Mitarbeiter.<br />

Fast je<strong>de</strong>r Dienstreisen<strong>de</strong> verfügt über eine Mitgliedschaft in min<strong>de</strong>stens<br />

einem Hotel-Bonusprogramm. Für Vielreisen<strong>de</strong> sind diese Programme eine<br />

lukrative Möglichkeit, von allen auswärts getätigten Übernachtungen und<br />

Hotelaufenthalten zu profitieren. Die Programme sind danach ausgerichtet,<br />

<strong>de</strong>m Reisen<strong>de</strong>n möglichst viel Komfort zu bieten und darauf einzugehen, was<br />

die Mehrheit <strong>de</strong>r Dienstreisen<strong>de</strong>n sich wünscht. Schnell und reibungslos sollen<br />

Check-In und Check-Out über die Bühne gehen, ein kostenloses Zimmer-<br />

Upgra<strong>de</strong> ist genauso gern gesehen wie ein persönlicher Ansprechpartner,<br />

<strong>de</strong>r sich um Zusatzwünsche o<strong>de</strong>r plötzlich auftauchen<strong>de</strong> Probleme kümmert.<br />

Diese Kriterien sind mittlerweile bei fast je<strong>de</strong>m Bonusprogramm Standard.<br />

Weitere Angebote variieren je nach Hotelkette, Programm und Mitgliedsstufe.<br />

Generell gilt, je höher die Mitgliedsstufe, <strong>de</strong>sto mehr Annehmlichkeiten<br />

für <strong>de</strong>n Gast, <strong>de</strong>sto exklusiver die Benefits. Um einige Beispiele zu nennen:<br />

Ein Hilton Hhonors Mitglied, das die Gold- o<strong>de</strong>r Diamond-Mitgliedschaft<br />

besitzt, kann kostenlosen Zugang zum Executive Floor beanspruchen o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Ehepartner kostenfrei im Zimmer übernachten lassen. Der Inhaber einer<br />

Clubkarte bei Marriott Rewards genießt das Privileg, die Health Care-Einrich-<br />

tungen kostenlos nutzen und auf ein kostenfreies Frühstück zurückgreifen<br />

zu können, wenn er Gold- o<strong>de</strong>r Platinstatus hat. In <strong>de</strong>n Best Western Hotels<br />

gehört <strong>de</strong>r kostenlose Internet-Zugang zum Standard, ganz unabhängig von<br />

<strong>de</strong>r Mitgliedsstufe.<br />

Auch die Sammel- und Einlöseoptionen von Punkten sind vielfältig; je mehr<br />

Partner in das jeweilige Programm integriert sind, <strong>de</strong>sto mehr Möglichkeiten<br />

hat <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong>, Punkte zu sammeln und hinterher in Prämien umzuwan<strong>de</strong>ln.<br />

Gesammelt wer<strong>de</strong>n kann mittlerweile nicht mehr nur bei Übernachtungen<br />

und Hotelaufenthalten, son<strong>de</strong>rn beispielsweise auch bei Reisen mit über<br />

Mietwagenfirmen gebuchte Autos, bei Zugfahrten, bei <strong>de</strong>r Benutzung von<br />

Kreditkarten o<strong>de</strong>r beim Shopping.<br />

Von kostenlosen Hotelübernachtungen über Mietwagen- und Tankgutscheine<br />

bis hin zur Spen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Punkte für einen wohltätigen Zweck ist vieles<br />

möglich, möchte <strong>de</strong>r Dienstreisen<strong>de</strong> seine Punkte einlösen. Oft besteht auch<br />

die Möglichkeit, Punkte gegen Meilen einzutauschen, Punkte zu übertragen<br />

o<strong>de</strong>r welche hinzuzukaufen.<br />

Viele Bonusprogramme lassen <strong>de</strong>m Reisen<strong>de</strong>n die Wahl, Punkte o<strong>de</strong>r Flugmeilen<br />

zu sammeln. So kann je<strong>de</strong>r Dienstreisen<strong>de</strong> beziehungsweise das Unternehmen,<br />

bei <strong>de</strong>m er angestellt ist <strong>–</strong> da das Unternehmen die Reisekosten<br />

finanziert, sind Punkte o<strong>de</strong>r Meilen im Regelfall nicht vom Reisen<strong>de</strong>n privat<br />

nutzbar <strong>–</strong>, individuell entschei<strong>de</strong>n, welche Art <strong>de</strong>s Sammelns im Hinblick<br />

auf sein Reiseverhalten am sinnvollsten ist. Wer viel fliegt, freut sich über<br />

Flugmeilen, wer kürzere Strecken zurücklegt und von Meilen nicht profitieren<br />

kann, sammelt Punkte und investiert diese beispielsweise in kostenfreie<br />

Übernachtungen. Wer Hilton Hhonors-Mitglied ist, muss sich nicht entschei<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn sammelt automatisch bei<strong>de</strong>s.<br />

Zur besseren Übersicht <strong>de</strong>r diversen Angebote hat DienstReisen-Management<br />

einige Kriterien herausgesucht, anhand <strong>de</strong>rer die unterschiedlichen<br />

Bonusprogramme verschie<strong>de</strong>ner Hotelketten in einigen Punkten miteinan<strong>de</strong>r<br />

verglichen wer<strong>de</strong>n können.<br />

17


18<br />

Schwerpunkt<br />

���������������<br />

HOTELS: KURZÜBERSICHT<br />

Die IHG-Hotels Die Hilton-Hotels<br />

weltweit fast 4.300 Hotels 5.300 Hotels<br />

in Deutschland 69 Hotels 14 Hotels<br />

Name <strong>de</strong>s Bonusprogramms Priority Club Rewards Hilton Hhonors<br />

am Bonusprogramm teilnehmen<strong>de</strong> Hotelmarken InterContinental Hotels & Resorts,<br />

Crowne Plaza, Holiday Inn Hotels<br />

& Resorts, Holiday Inn Express,<br />

Staybridge Suites, Candlewood<br />

Suites, Hotel Indigo<br />

Mitgliedsstufen 1. Club: bis zu 14 Übernachtungen<br />

2. Gold: mind. 14 Übernachtungen<br />

o<strong>de</strong>r mind. 20.000 gesammelte<br />

Punkte pro Kalen<strong>de</strong>rjahr<br />

3. Platinum: mind. 50<br />

Übernachtungen o<strong>de</strong>r mind.<br />

60.000 Punkte<br />

Hilton, ConradHotels & Resorts,<br />

Doubletree, Embassy Suites Hotels,<br />

Hampton, Hilton Gar<strong>de</strong>n Inn, Hilton<br />

Grand Vacations, Homewood Suites<br />

by Hilton, Hotels <strong>de</strong>r Waldorf Astoria<br />

Collection<br />

1. Blue: Status nach Anmeldung<br />

erreicht<br />

2. Silver: vier bonusberechtigte<br />

Aufenthalte o<strong>de</strong>r zehn<br />

Übernachtungen innerhalb eines<br />

Kalen<strong>de</strong>rjahres<br />

3. Gold: 16 bonusberechtigte<br />

Aufenthalte o<strong>de</strong>r 36 bonusberechtigte<br />

Übernachtungen o<strong>de</strong>r 60.000<br />

gesammelte Punkte innerhalb<br />

eines Kalen<strong>de</strong>rjahres<br />

4. Diamond: 28 bonusberechtigte<br />

Aufenthalte o<strong>de</strong>r 60 bonusberechtigte<br />

Übernachtungen o<strong>de</strong>r<br />

100.000 Punkte<br />

Auswahl: Punkte o<strong>de</strong>r Meilen sammelbar sowohl als auch bei<strong>de</strong>s gleichzeitig: „Double Dipping“<br />

BONUSPROGRAMMVERGLEICH<br />

Angebot Bonusprogramm:<br />

Priority Club Rewards<br />

Bonusprogramm:<br />

Hilton Hhonors<br />

Early Check-In ja auf Anfrage<br />

Late Check-Out ab Club auf Anfrage<br />

Express Check-In abhängig vom Hotel ja<br />

Garantierte Zimmerverfügbarkeit ab Platin Diamond<br />

Kostenlose Zimmer- Upgra<strong>de</strong>s ab Platin, nach Verfügbarkeit Silver, Gold, Diamond<br />

Wartelistenpriorität abhängig vom Hotel ja<br />

Persönlicher Ansprechpartner/ Mitglie<strong>de</strong>rbetreuung/Service-Hotline ab Gold ja<br />

Kostenloser Internetzugang abhängig vom Hotel Gold, Diamond<br />

Kostenfreies Frühstück abhängig vom Hotel Gold, Diamond<br />

Kostenfreie Ortsgespräche abhängig vom Hotel nein<br />

Kostenfreie Parkmöglichkeit abhängig vom Hotel nein<br />

Kostenlose Nutzung <strong>de</strong>r Healthcare- Einrichtungen abhängig vom Hotel je nach Hotel<br />

Kostenfreie Übernachtung <strong>de</strong>s Ehepartners abhängig vom Hotel Silver, Gold, Diamond<br />

Kostenfreie Tageszeitung an Wochentagen ab Club ja<br />

Shuttleservice vom/zum Flughafen abhängig vom Hotel ja, kostenpflichtig<br />

Kostenfreie Getränke abhängig vom Hotel Gold, Diamond<br />

Willkommensgeschenk abhängig vom Hotel ja<br />

Ba<strong>de</strong>mantel/Slipper auf <strong>de</strong>m Zimmer abhängig vom Hotel ja


��������<br />

Schwerpunkt<br />

Die Maritim-Hotels Die Marriott-Hotels Die Best Western-Hotels Die Accor-Hotels<br />

50 Hotels mehr als 2.900 Hotels 4.000 Hotels 4.100 Hotels<br />

36 Hotels 28 Hotels 190 Hotels 316 Hotels<br />

Maritim PartnerCard Marriot Rewards Best Western Rewards AlClub Mitgliedschaft<br />

sämtliche Maritim Hotels weltweit Marriott Hotels & Resorts, JW sämtliche Best Western Hotels welt- Sofitel, Pullman, MGallery, Novotel,<br />

Marriott Hotels & Resorts,<br />

weit<br />

Suite Novotel, Mercure, Adagio, ibis,<br />

Renaissance Hotels, Marriott<br />

Vacation Club International,<br />

Courtyard by Marriott, SpringHill<br />

Suites by Marriott, Fairfield Inn by<br />

Marriott, Resi<strong>de</strong>nce Inn by Marriott,<br />

TownePlace Suites by Marriott<br />

all seasons<br />

1. Maritim PartnerCard: für<br />

Geschäftsreisen<strong>de</strong>, Tagungs- und<br />

Urlaubsgäste, Familien. Keine<br />

Min<strong>de</strong>stanzahl an Übernachtungen<br />

o<strong>de</strong>r gesammelten Punkten notwendig<br />

2. Maritim PartnerCard Plus: zusätzliche<br />

Leistungen für ältere<br />

Gäste. Keine Min<strong>de</strong>stanzahl an<br />

Übernachtungen o<strong>de</strong>r gesammelten<br />

Punkten notwendig<br />

1. Silber: mind. 10 Übernachtungen<br />

2. Gold: mind. 50 Übernachtungen<br />

3. Platinum: mind. 75<br />

Übernachtungen<br />

1. Gold: Status nach Anmeldung<br />

erreicht<br />

2. Platinum: 15 Übernachtungen<br />

3. Diamond: 30 Übernachtungen<br />

sowohl als auch sowohl als auch sowohl als auch nur Punkte<br />

Bonusprogramm:<br />

Maritim PartnerCard<br />

Bonusprogramm:<br />

Marriott Rewards<br />

Bonusprogramm:<br />

Best Western Rewards<br />

Hotel-Bonusprogramme<br />

im Vergleich<br />

1. A|Club Silver: mind. 10<br />

Übernachtungen o<strong>de</strong>r 2.500<br />

Punkte innerhalb eines<br />

Kalen<strong>de</strong>rjahres<br />

2. A|Club Gold: 30 Übernachtungen<br />

o<strong>de</strong>r 10.000 Punkte<br />

3. A|Club Platinum: 60<br />

Übernachtungen o<strong>de</strong>r 25.000<br />

Punkte<br />

Bonusprogramm:<br />

A|Club Mitgliedschaft<br />

nein nein ja nein<br />

ja Silber, Gold, Platin ja ja<br />

ja nein bei Platinum und Diamond in<br />

vereinzelten Hotels<br />

nein<br />

Stargast ja nein Gold, Platinum<br />

Stargast Gold, Platin bei Platinum und Diamond nach Gold, Platinum bei Sofitel, Pullman,<br />

Verfügbarkeit<br />

MGallery<br />

ja nein nein nein<br />

ja ja ja Platinum<br />

nein nein ja nein<br />

nein Gold, Platin bei Platinum und Diamond in<br />

vereinzelten Hotels<br />

nein<br />

nein Gold, Platin<br />

nein nein bei Platinum und Diamon in<br />

vereinzelten Hotels<br />

nein<br />

ja ja ja nein<br />

nein ja nein nein<br />

ja nein ja nein<br />

PartnerCard Plus nein bei Platinum und Diamond in<br />

vereinzelten Hotels<br />

nein<br />

nein nein nein nein<br />

ja ja bei Platinum und Diamond in<br />

vereinzelten Hotels<br />

ja<br />

ja ja nein nein<br />

19


20<br />

Schwerpunkt<br />

Markus Schmidt, Geschäftsführer Intergerma<br />

Ein Blick hinter die Kulissen von Unternehmen mit Veranstaltungspotential verrät, dass es<br />

oftmals die eigenen Mitarbeiter im Unternehmen sind, die für Planung, Organisation und<br />

Durchführung von Firmenveranstaltungen verantwortlich sind. Und diese Mitarbeiter sind<br />

meist keine gelernten Veranstaltungs-Fachkräfte, son<strong>de</strong>rn müssen sich autodidaktisch in<br />

die Thematik einarbeiten. So ist es gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Veranstaltungsplanung wichtig, im Unternehmen<br />

alltagstaugliche Lösungen zu implementieren.<br />

Single o<strong>de</strong>r Partner<br />

Sicherlich gibt es kleinere Firmenveranstaltungen,<br />

die <strong>de</strong>r im Unternehmen für die Eventplanung<br />

verantwortliche Mitarbeiter alleine stemmen<br />

kann. Die Buchung eines Raums für ein<br />

Kun<strong>de</strong>nmeeting, die Catering-Bestellung und<br />

vielleicht noch die Transfer-Organisation ist bestimmt<br />

kein Hexenwerk.<br />

Geht es aber um größere o<strong>de</strong>r regelmäßige Firmen-Veranstaltungen<br />

wie Tagungen, Kongresse,<br />

Seminare o<strong>de</strong>r Schulungen, sieht die Welt <strong>de</strong>s<br />

Persönlicher Tipp: Hotelpreise sinken nicht,<br />

wenn man mehrere Agenturen für die Hotelanfrage<br />

heranzieht. Für ein und <strong>de</strong>nselben Termin und<br />

Kun<strong>de</strong>n mit i<strong>de</strong>ntischen Kapazitäten bleibt auch<br />

bei Mehrfachanfragen die Rate bestehen, die<br />

einmal quotiert wur<strong>de</strong>. Ohnehin gibt es nur eine<br />

Option für die erste Anfrage.<br />

Bedarf und Bedürfnis<br />

Bei <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Tagungsplanung und Eventorganisation<br />

muss unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n zwischen<br />

Bedarf und Bedürfnis <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />

Tagungsplanung<br />

��������������<br />

Hintergrundinformation:<br />

Intergerma ist seit 26 Jahren auf <strong>de</strong>m<br />

Tagungsmarkt etabliert als Herausgeber<br />

<strong>de</strong>s Tagungshotelführers „Hotels und Tagungsstätten<br />

in Deutschland, Österreich<br />

und <strong>de</strong>r Schweiz“ und als Lizenzgeber <strong>de</strong>r<br />

Publikation „Eventlocations“. Neben <strong>de</strong>n<br />

Printversionen hat Intergerma im Jahr<br />

2003 ein <strong>Online</strong>-System für Tagungshotels<br />

entwickelt als transparente und neutrale<br />

Informations- und Buchungsplattform<br />

für Unternehmen und Tagungsveranstalter.<br />

Im Jahr 2007 wur<strong>de</strong> das <strong>Online</strong>-<br />

Reservierungssystem an die Hotel.<strong>de</strong> AG<br />

übertragen. Seit <strong>de</strong>r Übertragung <strong>de</strong>s <strong>Online</strong>-Reservierungssystems<br />

konzentriert<br />

sich Intergerma auf sein Kerngeschäft <strong>de</strong>r<br />

Handbücher und baut weitere Beratungsund<br />

Serviceleistungen für Hotellerie und<br />

Tagungskun<strong>de</strong>n aus. Der „Tagungs-Service<br />

by Intergerma“ bün<strong>de</strong>lt die langjährige<br />

Branchenerfahrung und Kompetenz im<br />

MICE-Segment.<br />

planungsverantwortlichen Mitarbeiters schon<br />

an<strong>de</strong>rs aus.<br />

Eine Veranstaltung besteht aus vielen Facetten<br />

und Bausteinen: Die <strong>de</strong>tailgenaue Vorbereitung,<br />

die Einladungs- und Response-Abwicklung, das<br />

Teilnehmermanagement, die Einbindung von Trainern<br />

und Referenten. Hinzu kommt die Hotel- und<br />

Location-Suche sowie die Prüfung und Bewertung<br />

von Konditionen. Oft gilt es zusätzlich, <strong>de</strong>n<br />

geeigneten Ort für das externe Aben<strong>de</strong>ssen zu<br />

recherchieren, ein Entertainment-Programm zu<br />

erstellen, einen DJ für die Abendveranstaltung zu<br />

beauftragen sowie Gema und weitere rechtliche<br />

Vorgaben zu berücksichtigen. Nicht zu vergessen<br />

sind die Dekoration, die Technik, die Beleuchtung,<br />

mögliche Gastgeschenke und die Logistik all <strong>de</strong>ssen.<br />

In <strong>de</strong>r Nachbereitung müssen die Rechnungen<br />

überprüft, die Qualitätskontrolle und Evaluierung<br />

<strong>de</strong>r Veranstaltung durchgeführt und statistische<br />

Auswertungen erstellt wer<strong>de</strong>n. Alles in allem ist<br />

dies bei entsprechen<strong>de</strong>m Umfang <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />

äußerst zeitintensiv, verlangt viel Kompetenz<br />

und ist meist nicht alleine zu bewältigen. Hier ist<br />

ein externer Partner mit festem Ansprechpartner<br />

wichtig, um <strong>de</strong>n Mitarbeiter bei <strong>de</strong>r Veranstaltungsplanung<br />

im Unternehmen mit einem Gesamtpaket<br />

o<strong>de</strong>r einzelnen Komponenten zu unterstützen.<br />

Dafür sammelt <strong>de</strong>r Tagungsplaner zunächst einmal<br />

die wichtigsten Standardinformationen, also<br />

rein sachliche Bedarfsfaktoren wie Budget, Destination,<br />

Lage, benötigte Kapazitäten, Personenanzahl<br />

und natürlich Termin.<br />

Auf dieser Grundlage wer<strong>de</strong>n im Dialog mit <strong>de</strong>m<br />

ausgewählten Veranstaltungspartner ergänzen<strong>de</strong><br />

Informationen, die Bedürfnisse, abgefragt. Zu<strong>de</strong>m<br />

gibt es bei einer Firmenveranstaltung grundsätzlich<br />

eine inhaltliche Botschaft und Zielsetzung <strong>–</strong><br />

oft verknüpft mit Emotionen und Motivationsaspekten.<br />

Persönliche Wünsche, Ansprüche an die<br />

Stimmung und die Atmosphäre sowie die Frage<br />

nach Individualität in Beratung und Service, Verständnis,<br />

Erfahrung und Kompetenz sind zu<strong>de</strong>m<br />

Bedürfnisse, die nicht eindimensional erfassbar,<br />

nicht schematisierbar sind und damit nicht per<br />

Standard-Formular abgefragt wer<strong>de</strong>n können.<br />

<strong>Online</strong> o<strong>de</strong>r Offline<br />

Das Veranstaltungs-Segment ist im Vergleich zur<br />

firmeninternen Geschäftsreise-Organisation wesentlich<br />

komplexer, variabler und nicht so transparent<br />

kalkulierbar. Tagungs-<strong>Online</strong>-Tools sind<br />

zwar zahlreich vorhan<strong>de</strong>n, haben jedoch oft einen<br />

Haken: Je <strong>de</strong>taillierter online versucht wird, die<br />

Parameter einer praktikablen Veranstaltungsorganisation<br />

zu berücksichtigen, <strong>de</strong>sto komplexer,<br />

komplizierter und nutzungsunfreundlicher wird<br />

das Anfrage-Tool.


Hier kommt die Bedarf- und Bedürfnis-<br />

Erfassung ins Spiel:<br />

Der Bedarf, also die rein faktischen Komponenten<br />

rund um die geplante Veranstaltung,<br />

lässt sich <strong>einfach</strong> und zeitsparend online<br />

erfassen, filtern und auswerten. Teilnehmer-<br />

Management und Evaluierung im Nachgang<br />

<strong>de</strong>s Events sind ebenfalls online darstellbar.<br />

Die individuellen Bedürfnisse an ein Firmenevent<br />

können jedoch nicht online per Klickfunktion<br />

abgefragt o<strong>de</strong>r gar erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

Immer erhält man im persönlichen Gespräch<br />

ergänzen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r teilweise ganz neue Informationen,<br />

die weit über <strong>de</strong>n faktischen Bedarf<br />

hinausgehen.<br />

So wird im MICE Segment nach wie vor in<br />

wesentlichen Bereichen bewusst offline gearbeitet.<br />

Hier unterschei<strong>de</strong>t sich die Veranstaltungs-Planung<br />

maßgeblich von <strong>de</strong>r reinen<br />

Geschäftsreise-Planung: Emotionen gehören<br />

im MICE Segment <strong>einfach</strong> dazu.<br />

Teilnehmer-Management<br />

Das professionelle Teilnehmer-Management<br />

nimmt im Rahmen <strong>de</strong>r Veranstaltungs-Organisation<br />

einen wesentlichen Teil ein und geht<br />

weit über die reine Teilnehmer-Registrierung<br />

hinaus. Komponenten wie Verwaltung von<br />

Personendaten, Abrechnungsproze<strong>de</strong>re, Materialversand<br />

und Statistiken wer<strong>de</strong>n erfasst<br />

sowie <strong>de</strong>taillierte Veranstaltungsinformationen<br />

wie Lage <strong>de</strong>s Veranstaltungsortes, Termin,<br />

Alter <strong>de</strong>r Teilnehmer, Anteil Frauen und<br />

Männer, Voranreisen, Verpflegungsleistungen,<br />

Transfer-Anfor<strong>de</strong>rungen, Rahmenprogramme<br />

etc.<br />

Darüber hinaus reichen die Ansprüche an ein<br />

erfolgsorientiertes Teilnehmer-Management<br />

von <strong>de</strong>r präzisen Zielgruppenbestimmung<br />

über <strong>de</strong>n Einladungsversand, <strong>de</strong>r Umsetzung<br />

von Vorgaben zur Unternehmensi<strong>de</strong>ntität bis<br />

hin zur Verwaltung von Workshops und <strong>de</strong>r<br />

Zahlungsabwicklung.<br />

Nach einer Intergerma-Umfrage nutzen dafür<br />

Dreiviertel <strong>de</strong>r befragten Unternehmen nach<br />

wie vor klassische Office-Anwendungen wie<br />

Excel o<strong>de</strong>r Word. Nur 5,4 Prozent greifen bislang<br />

auf internetbasierte Anwendungen zurück<br />

und nur zwei Prozent nutzen professionelle<br />

Eventsoftware. Den Bedarf eines onlinebasierten<br />

Teilnehmer-Managements stellen<br />

jedoch durchaus 42,2 Prozent <strong>de</strong>r Umfrage-<br />

Teilnehmer fest.<br />

Werte 2.0<br />

Eine manchmal unterschätzte, aber wesentliche<br />

Komponente in <strong>de</strong>r Veranstaltungsplanung<br />

ist die Einhaltung von tradierten Werten<br />

<strong>–</strong> auch o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> im 2.0 Zeitalter. Immerhin<br />

wer<strong>de</strong>n Veranstaltungen gemacht für die persönliche<br />

Begegnung von Menschen und dafür<br />

gelten unverän<strong>de</strong>rt die Spielregeln eines respektvollen<br />

Miteinan<strong>de</strong>rs abseits <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen<br />

140 Zeilen-Kommunikation, um Emotionen<br />

und einen bleiben<strong>de</strong>n positiven Eindruck<br />

von einer Veranstaltung zu vermitteln.<br />

�� Art <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />

�� Seminartitel<br />

�� Ziel <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />

�� Datum <strong>de</strong>r Veranstaltung / Uhrzeit <strong>de</strong>r Veranstaltung <strong>–</strong> (Alternativtermine?)<br />

�� Anreisedatum / Abreisedatum<br />

�� Tagung für __Teilnehmer<br />

�� Kun<strong>de</strong>nkreis / Zielgruppe<br />

�� Männlich Ja Nein / Weiblich Ja Nein<br />

�� Lage <strong>de</strong>s Hotel / Ort /Sonstiges (Zentrum, Bahnhof, Flughafen, Messe, BAB-Anbindung, Im Grünen, )<br />

�� Hotelkategorie (3*, 4*, 5*)<br />

�� Gewünschte Ausstattung <strong>de</strong>s Hotels (klassisch, mo<strong>de</strong>rn)<br />

�� Erfahrungswerte (Stammhotel?)<br />

�� Budget ÜF / Budget TP<br />

�� Übernachtung <strong>–</strong> Anzahl <strong>de</strong>r benötigten Zimmer für Trainer und Teilnehmer<br />

Anzahl EZ Anzahl DZ<br />

Anzahl EZ zur Voranreise Anzahl DZ zur Voranreise<br />

Schwerpunkt<br />

�� Räume - Anzahl <strong>de</strong>r benötigten Räume. Gibt es eine Min<strong>de</strong>stgröße für die entsprechen<strong>de</strong>n Räume?<br />

Tagungsraum in m² Tageslicht Ja Nein<br />

verdunkelbar Ja Nein<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Gruppenräume für jeweils Personen<br />

Gruppenräume in m² GR 1 GR2 GR3<br />

GR4<br />

�� Bestuhlungsart<br />

Bestuhlung<br />

Tagungsraum Stuhlr. Parl. U-Form Block<br />

Bestuhlung<br />

Gruppenraum Stuhlr. Parl. U-Form Block<br />

�� Deckenhöhe<br />

�� Säulen im Raum: Ja Nein<br />

�� Tagungspauschale (TP): Beschreibung <strong>de</strong>r Leistungen, die in <strong>de</strong>r Tagungspauschale enthalten sein<br />

sollen:<br />

Pause Leistung Uhrzeit<br />

Begrüßungskaffee (sofern angekreuzt) mit Kaffee und Tee<br />

Tagungsgetränke / o<strong>de</strong>r unlimitierte Getränke<br />

Kaffeepause vormittags (sofern angekreuzt) mit Kaffee, Tee, herzhaften Snacks<br />

Mittagessen (sofern angekreuzt) in Form eines Buffets o<strong>de</strong>r 3-Gang-Menü<br />

Kaffeepause nachm. (sofern angekreuzt) mit Kaffee, Tee, süßen Snacks<br />

Aben<strong>de</strong>ssen (sofern angekreuzt) in Form eines Buffets o<strong>de</strong>r 3-Gang-Menü<br />

Technik Tagungsraum Standard (Leinwand, Flipchart, Pinnwand)<br />

Technik Gruppenraum Standard (Leinwand, Flipchart, Pinnwand)<br />

Zusätzliche Technik<br />

Beamer Preis/Tag<br />

W-Lan Preis/Tag<br />

TV-Vi<strong>de</strong>o Preis/Tag<br />

Mod.Koffer Preis/Tag<br />

zus. Pinwand Preis/Tag<br />

ISDN-Leitung Preis/Tag<br />

Tonanlage<br />

inkl. 1 Mikro<br />

Preis/Tag<br />

zus. Flipchart Preis/Tag<br />

Weitere Leistungen<br />

Transfer �Rahmenprogramm �Eventlocation<br />

Teilnehmer-<br />

Management<br />

Kostenfreie Stornierung <strong>de</strong>r gesamten Kapazitäten muss möglich sein bis ___ Wochen vor Beginn <strong>de</strong>r<br />

Veranstaltung.<br />

Gewünschte Optionsfrist:<br />

Checkliste Tagungsplanung<br />

21


22<br />

Schwerpunkt<br />

Hoteleinkauf + Krise =<br />

Flexibilität<br />

Wie Marktwirtschaft funktioniert, lässt sich gera<strong>de</strong><br />

sehr schön am Beispiel Hoteleinkauf beobachten.<br />

Weil die Wirtschaftskrise sie zum Sparen zwingt,<br />

haben <strong>Travel</strong> Manager <strong>de</strong>utscher Unternehmen<br />

im Jahr 2009 rund 1,8 Milliar<strong>de</strong>n Euro o<strong>de</strong>r 16<br />

Prozent weniger für Übernachtungen ausgegeben<br />

als im Jahr zuvor, wie die „VDR-Geschäftsreiseanalyse<br />

2010“ ganz klar zeigt (siehe auch Beitrag<br />

auf Seite 10-11 dieses Magazins).<br />

Dieser Nachfragerückgang führte zu einem Überangebot<br />

an Hotelbetten und damit direkt zu niedrigeren<br />

Preisen, sowohl im Inland als auch im<br />

Ausland. Mit <strong>de</strong>r Folge, dass die Hoteleinkäufer<br />

im <strong>Travel</strong> Management im Jahr 2009 für weniger<br />

Geld das Gleiche bekamen wie 2008 <strong>–</strong> zu erkennen<br />

daran, dass „sich am Muster <strong>de</strong>r Übernachtungskategorien<br />

2009 wenig geän<strong>de</strong>rt hat“, wie<br />

die Autoren <strong>de</strong>r Analyse trocken festhalten: Der<br />

Anteil <strong>de</strong>r Drei-Sterne-Kategorie blieb in etwa<br />

bei <strong>de</strong>r Hälfte, Vier Sterne und Vier Sterne plus<br />

In Krisenzeiten sehen sich <strong>Travel</strong> Manager neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen im Hoteleinkauf<br />

gegenüber: Sie müssen Rahmenverträge gegen Tagespreise abwägen und Reisen<strong>de</strong>n<br />

niedrigere Sterne-Kategorien schmackhaft machen. Das erfor<strong>de</strong>rt mehr Flexibilität.<br />

ungefähr bei einem Drittel, das Budget-Segment<br />

machte ein Zehntel aus.<br />

Es gab und gibt also viel zu tun für <strong>Travel</strong> Manager<br />

<strong>–</strong> und beileibe nicht nur das Nachverhan<strong>de</strong>ln<br />

bestehen<strong>de</strong>r Verträge. Die Krise for<strong>de</strong>rt viel<br />

Aufmerksamkeit und zum Teil grundsätzliche Entscheidungen<br />

von <strong>de</strong>nen, die für die betriebliche<br />

Mobilität verantwortlich sind.<br />

Beispielsweise hat die sinken<strong>de</strong> Nachfrage zur<br />

Folge, dass die Hotellerie sich stärker <strong>de</strong>nn je<br />

immer wie<strong>de</strong>r neu fragt, welchen Preis <strong>de</strong>r Markt<br />

gera<strong>de</strong> hergibt. Dieses verschärfte Ertragsmanagement<br />

bringt täglich angepasste Preise auf<br />

die Hotel-Websites und auch auf die großen Hotelportale<br />

wie HRS o<strong>de</strong>r hotel.<strong>de</strong>.<br />

Das wie<strong>de</strong>rum führt manchen Firmenkun<strong>de</strong>n-<br />

Rahmenvertrag ad absurdum: Preise, die vor einem<br />

Dreivierteljahr bei Vertragsabschluss noch<br />

günstig schienen, wer<strong>de</strong>n heute von <strong>de</strong>n tagesak-<br />

tuellen Raten locker rechts überholt <strong>–</strong> damit steht<br />

das <strong>Travel</strong> Management vor <strong>de</strong>r Frage, ob <strong>de</strong>r Vertrag<br />

vorgeht o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r sogenannte Spot-Kauf.<br />

In vielen Fällen ganz klar <strong>de</strong>r Spot-Kauf, sagen<br />

erfahrene <strong>Travel</strong> Manager, zum Beispiel Dirk Gerdom<br />

von SAP, <strong>de</strong>r gleichzeitig Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s VDR<br />

ist. Er empfiehlt Unternehmen, die Rahmenverträge<br />

mit Hotels abschließen, die Verträge flexibel zu<br />

halten. „<strong>Travel</strong> Manager dürfen sich nicht von festen<br />

Raten abhängig machen“, sagt er. „Wenn das<br />

Hotel im freien Markt kurzfristig einen besseren<br />

Preis bietet als im langfristigen Vertrag festgeschrieben,<br />

dann muss es <strong>de</strong>m Unternehmen erlaubt<br />

sein, diese Rate zu <strong>buchen</strong> <strong>–</strong> und diese Buchung<br />

muss in die Zielvereinbarung einfließen.“<br />

Wer Verträge neu aushan<strong>de</strong>lt, ist gut beraten,<br />

die Möglichkeit tagesaktueller Buchungen gleich<br />

darin festzuschreiben. Und das funktioniert? Ja,<br />

das funktioniert. Schließlich herrscht zurzeit ein<br />

Käufermarkt.


Aufgabenblock zwei <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managements<br />

in Krisenzeiten sind die Sternekategorien. Auch,<br />

wenn viele Hoteliers dieselbe Kategorie zum<br />

niedrigeren Preis herausgeben und sich daher<br />

die Sterne-Buchungsanteile nicht groß verän<strong>de</strong>rt<br />

haben, gibt es doch kleinere, aber <strong>de</strong>utliche<br />

Verschiebungen. So gingen laut „VDR-Geschäftsreiseanalyse<br />

2010“ die relativ geringen Anteile,<br />

die Hotels mit drei bis fünf Sternen im Jahr 2009<br />

im Vergleich zum Vorjahr verloren, offenbar vollständig<br />

in die Kategorie mit ein bis zwei Sternen,<br />

genau wie in die „an<strong>de</strong>ren Beherbergungskategorien“<br />

wie Pensionen, die ihre Buchungszahlen in<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Unternehmen von 2008 bis 2009<br />

mehr als verdoppeln konnten.<br />

Kurz: Viele Reisen<strong>de</strong> schlafen unter weniger Sternen<br />

als im Jahr zuvor. Auch das funktioniert ohne<br />

großen Aufschrei und ist sicher auch <strong>de</strong>r Überzeugungsarbeit<br />

<strong>de</strong>r <strong>Travel</strong> Manager zu verdanken.<br />

Der wichtigste Grund aber: Es gibt längst Budgethotels<br />

von guter Qualität, die sich ihren Platz am<br />

Markt erobert haben. Der Unterschied zwischen<br />

einem Zwei-Sterne- und einem Drei-Sterne-Hotel<br />

wird als nicht so groß empfun<strong>de</strong>n wie <strong>de</strong>r zwischen<br />

<strong>de</strong>r Economy und <strong>de</strong>r <strong>Business</strong> Class in<br />

Flugzeugen.<br />

Und: Das Hotelzimmer als Statussymbol hat ausgedient.<br />

Während ein Flug in <strong>de</strong>r <strong>Business</strong> Class<br />

(o<strong>de</strong>r gar in <strong>de</strong>r First) unter Geschäftsreisen<strong>de</strong>n<br />

immer noch mehr gilt als <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r „Holzklasse“<br />

und vor allem <strong>de</strong>n wirklich notwendigen Komfort<br />

bietet, <strong>de</strong>finiert sich kaum noch jemand über die<br />

Zahl <strong>de</strong>r Sterne auf <strong>de</strong>m Messingschild neben <strong>de</strong>r<br />

Hoteltür. „Das ist eine <strong>de</strong>r wichtigsten Erkenntnisse<br />

aus <strong>de</strong>r Krise“, sagt Dirk Gerdom. „Das Luxus<strong>de</strong>nken<br />

ist weitgehend vorbei.“<br />

Was machen nun aber <strong>Travel</strong> Manager, die die<br />

gewohnten Buchungspfa<strong>de</strong> verlassen, sich tagesaktuelle<br />

Preise ansehen und neue Anbieter<br />

ent<strong>de</strong>cken? Wie stellen sie sicher, dass ein Hotel<br />

<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen ihrer Reisen<strong>de</strong>n entspricht?<br />

Schließlich kann kein Reiseverantwortlicher zufrie<strong>de</strong>n<br />

sein, wenn er zwar einen dreistelligen Betrag<br />

gespart hat, die Mitarbeiter aber wütend von<br />

<strong>de</strong>r Reise zurückkehren, weil sie abends nicht ins<br />

Internet konnten und <strong>de</strong>shalb Arbeit liegen blieb.<br />

Ein bun<strong>de</strong>sweit gültiger Maßstab für Geschäftsreisehotels<br />

sind die vom VDR mitgetragenen<br />

Siegel „Certified <strong>Business</strong> Hotel“ und „Certified<br />

Conference Hotel“. 333 Häuser, vor allem in<br />

Deutschland, haben sich <strong>de</strong>m strengen Kriterienkatalog<br />

für <strong>Business</strong>-Hotels gestellt, <strong>de</strong>r unter<br />

an<strong>de</strong>rem Webzugang, Mobilfunkerreichbarkeit,<br />

eine Arbeitsfläche im Zimmer, geprüfte Matratzenqualität<br />

und eine Rechnung nach Firmenpolitik<br />

zwingend vorschreibt. Darüber hinaus tragen 267<br />

Häuser die Auszeichnung als Konferenzhotel <strong>–</strong> sie<br />

erfüllen alle 67 Pflichtkriterien <strong>de</strong>s Siegels.<br />

Da alle zertifizierten Hotels mit einem entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Logo in <strong>de</strong>n großen Hotelportalen verzeichnet<br />

sind, fällt es <strong>Travel</strong> Managern leicht,<br />

außer <strong>de</strong>m Preis auch <strong>de</strong>n (Arbeits-) Komfort<br />

ihrer Reisen<strong>de</strong>n im Auge zu behalten <strong>–</strong> zumal<br />

zertifizierte Häuser nicht teurer sind als nichtzertifizierte<br />

<strong>de</strong>r gleichen Kategorie. So können<br />

Schwerpunkt<br />

Mehrwertsteuersenkung für Hotels:<br />

„Bürokratie-Monster“ gebändigt<br />

Anfang <strong>de</strong>s Jahres brauten sich dunkle<br />

Wolken über <strong>de</strong>m Hoteleinkauf zusammen:<br />

Mit <strong>de</strong>r Senkung <strong>de</strong>r Mehrwertsteuer für<br />

Beherbergungsleistungen drohte ein formaler<br />

Mehraufwand, <strong>de</strong>r <strong>Travel</strong> Managern die<br />

Sorgenfalten auf die Stirn trieb <strong>–</strong> in einer<br />

von Prozessen getriebenen Branche lässt<br />

sich je<strong>de</strong> Verwaltungsschleife in Kosten<br />

ausdrücken. Die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze<br />

für Übernachtungs- und<br />

Verpflegungsleistungen hatten zu einem erheblichen<br />

Verwaltungsaufwand und damit<br />

zu Mehrkosten in <strong>de</strong>utschen Unternehmen<br />

geführt. Der VDR sprach damals von einem<br />

„Bürokratie-Monster“.<br />

Im März hatte das Bun<strong>de</strong>sministerium <strong>de</strong>r Finanzen<br />

dann festgelegt, dass das Frühstück<br />

mit an<strong>de</strong>ren Nebenleistungen zusammengefasst<br />

wer<strong>de</strong>n kann, die als Reisenebenkosten<br />

anerkannt wer<strong>de</strong>n. Der getrennte Ausweis<br />

von Übernachtung und einem Pauschalbetrag<br />

für Nebenleistungen erlaubt, dass die<br />

sogenannte „Ver<strong>einfach</strong>ungsregelung“ angewen<strong>de</strong>t<br />

wird. Weil <strong>de</strong>r Frühstücksanteil<br />

so nicht mehr zu i<strong>de</strong>ntifizieren ist, kann das<br />

Frühstück weiterhin mit <strong>de</strong>m Pauschbetrag<br />

von 4,80 Euro berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Inzwischen ist auch die sogenannte Arbeitgeberveranlassung<br />

prozessfreundlich geregelt.<br />

Jetzt gilt eine Übernachtung als dienstlich<br />

veranlasst, wenn ein Arbeitnehmer die Hotelkosten<br />

von seinem Unternehmen erstattet<br />

bekommt. Eine separate Buchungsbestätigung<br />

ist nicht mehr nötig.<br />

Der Verband Deutsches Reisemanagement,<br />

<strong>de</strong>ssen Vorschläge in <strong>de</strong>n Praxisregelungen<br />

berücksichtigt wur<strong>de</strong>n, hält die gelten<strong>de</strong>n Regelungen<br />

für akzeptabel. Die Wolken haben<br />

sich verzogen, das Monster ist gebändigt.<br />

Zertifizierungen ein guter Hinweis sein, wo sich<br />

Verhandlungen beson<strong>de</strong>rs lohnen.<br />

Und von welchem Volumen an lohnen sie sich?<br />

Wer 50 „Roomnights“ (Übernachtungen) im<br />

Jahr abnimmt, braucht keinen Vertrag, wer 400<br />

braucht, sollte verhan<strong>de</strong>ln. Die Grenze liegt irgendwo<br />

dazwischen und ist bei je<strong>de</strong>m Unternehmen<br />

an<strong>de</strong>rs. „Es gibt keinen Königsweg“, sagt<br />

SAP-<strong>Travel</strong> Manager Dirk Gerdom <strong>–</strong> aber einen<br />

gol<strong>de</strong>nen Mittelweg, immer in Abhängigkeit von<br />

<strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit.<br />

Wer ausschließlich auf verhan<strong>de</strong>lte Raten setzt,<br />

<strong>de</strong>m entgehen die womöglich günstigeren tagesaktuellen<br />

Preise. Und wer ausschließlich auf <strong>de</strong>m<br />

Spot-Markt kauft, hat das Nachsehen, wenn die<br />

Preise kurzfristig steigen <strong>–</strong> weil kein Rahmenvertrag<br />

sie <strong>de</strong>ckelt. Es kommt eben auf die Mischung<br />

an.<br />

So lässt sich als zentrale Anfor<strong>de</strong>rung an einen<br />

Hoteleinkäufer in Zeiten <strong>de</strong>r Krise dreierlei festhalten:<br />

offene Augen, Selbstbewusstsein und eine<br />

or<strong>de</strong>ntliche Portion Flexibilität sind gefragt.<br />

23


24<br />

Schwerpunkt<br />

Flexibilität<br />

Interview mit Olivier Harnisch,<br />

Vice Presi<strong>de</strong>nt International<br />

Operations Germany & Swit-<br />

zerland, Hilton Worldwi<strong>de</strong>,<br />

in Frankfurt/Main<br />

Olivier Harnisch (Vice Presi<strong>de</strong>nt International Operations Germany & Switzerland,<br />

Hilton Worldwi<strong>de</strong>, li.) sprach mit Judith Kadach und Ralph Wuttke (bei<strong>de</strong> DienstReisen-Management)<br />

über Aufschwung, Zukunftspläne und Firmenphilosophie<br />

DienstReisen-Management: Herr Harnisch, die<br />

Frage nach <strong>de</strong>r Krise und ihren Auswirkungen ist<br />

unumgänglich: Wie hat die Hilton-Gruppe im Jahr<br />

2009 die Krise bewältigt und wie sehen Sie die<br />

momentane Entwicklung? Was sind Ihre Erwartungen<br />

für die Zukunft?<br />

O. Harnisch: 2009 war bekanntermaßen ein sehr<br />

schwieriges Jahr für die gesamte Hotellerie. Dies<br />

hat natürlich auch Hilton Worldwi<strong>de</strong> gespürt. Unsere<br />

Häuser in Deutschland sind vor allem in <strong>de</strong>n<br />

durch die Krise am meisten betroffenen Märkten<br />

vertreten. Dazu gehören die Primärstädte, Stadthotels<br />

und das Upscale Segment. In dieser Phase<br />

war es notwendig, unsere operativen Vorgänge<br />

zu durchleuchten und das vorhan<strong>de</strong>ne Optimierungspotenzial<br />

zu nutzen. Profitiert hat Hilton<br />

aber nicht zuletzt auch von seiner enorm hohen<br />

Markenbekanntheit und seinen hervorragen<strong>de</strong>n<br />

Vertriebssystemen. Wir konnten uns somit im<br />

Markt besser behaupten als unsere Konkurrenten.<br />

Mit <strong>de</strong>m Jahreswechsel 2009/2010 konnten wir<br />

erfreulicherweise eine wirtschaftliche Erholung<br />

registrieren. Die Nachfrage hat sich insgesamt<br />

positiv entwickelt, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>m für uns<br />

sehr wichtigen Corporate-Bereich.<br />

DienstReisen-Management: Wie schätzen Sie<br />

die Entwicklung <strong>de</strong>s Geschäftsreisemarktes insgesamt<br />

ein? Sind Sie zuversichtlich, dass es weiter<br />

bergauf geht?<br />

O. Harnisch: Im Geschäftsreisesegment wird es<br />

weiter aufwärts gehen, <strong>de</strong>r Tagungsreisemarkt<br />

hingegen ist noch etwas verhalten. Was uns aber<br />

hilft, sind die in diesem Jahr stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Messen<br />

in Deutschland. Der Unterschied zwischen<br />

zwei Messejahren kann enorm sein. 2010 ist ein<br />

relativ gutes Messejahr, was sich entsprechend<br />

positiv auf unsere Hotels auswirkt. Dennoch ist<br />

Flexibilität gefragt, <strong>de</strong>nn man kann sich auf <strong>de</strong>n<br />

positiven Trends und Prognosen nicht ausruhen.<br />

Das hat nicht zuletzt die Aschewolke im April gezeigt,<br />

die <strong>de</strong>n gesamten Flugverkehr lahmgelegt<br />

hat. Lei<strong>de</strong>r ist das genau während <strong>de</strong>r Bauma in<br />

München passiert. Die Bauma ist die weltgröße<br />

Baumaschinenmesse und in <strong>de</strong>r Regel ein Garant<br />

für volle Hotels in <strong>de</strong>r Stadt. Die Auswirkungen<br />

<strong>de</strong>r Aschewolke waren schmerzhaft, weil viele<br />

Messebesucher nicht anreisen konnten. Dennoch<br />

zeigt <strong>de</strong>r Trend grundsätzlich nach oben. Aber für<br />

all unsere Hotels haben wir einen Plan A, B und C<br />

vorliegen: Pläne für einen sich fortsetzen<strong>de</strong>n Auf-


Schwerpunkt<br />

als Weg aus <strong>de</strong>r Krise<br />

schwung, für eine Stagnation, aber auch für eine<br />

wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Rezession. Heutzutage kann sich<br />

die Lage so schnell än<strong>de</strong>rn, dass man auf alles<br />

vorbereitet sein muss.<br />

DienstReisen-Management: Zum Thema geän<strong>de</strong>rte<br />

Besteuerung von Übernachtungen mit<br />

Frühstück: Inwiefern wirkt sich diese Neuerung<br />

auf <strong>de</strong>n Hotelbetrieb aus und welche sich daraus<br />

ergeben<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen erwarten Sie?<br />

O. Harnisch: Für die Hotellerie ist dieses Gesetz<br />

sehr positiv. Eine große Herausfor<strong>de</strong>rung war<br />

die Kurzfristigkeit, mit <strong>de</strong>r das Gesetz in Kraft<br />

getreten ist, genau wie die steuerlichen Auswirkungen<br />

auf persönlicher Ebene. Wir mussten<br />

mit unseren Partnern, die unterschiedlich auf die<br />

neue Besteuerung reagiert haben, die bereits für<br />

2010 vereinbarten Preise entsprechend neu verhan<strong>de</strong>ln.<br />

Einige Firmen wollten zum Beispiel das<br />

Frühstück komplett aus ihrem Preis herausgenommen<br />

haben, was bei uns zu entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Umsatzreduzierungen geführt hat. Die Anzahl dieser<br />

Firmen ist jedoch begrenzt. Wir haben uns auf<br />

die Verän<strong>de</strong>rung eingestellt. Eine Rolle spielt auch,<br />

dass viele Mitarbeiter unserer großen Firmenkun<strong>de</strong>n<br />

einen hohen Hilton Hhonors Mitgliedsstatus<br />

haben, sodass sie sich im Rahmen ihrer Benefits<br />

aussuchen können, ein kostenfreies Frühstück<br />

einzunehmen. Ein hoher Anteil unserer Gäste ist<br />

von <strong>de</strong>r Neuregelung für das Frühstück also nicht<br />

betroffen.<br />

DienstReisen-Management: Aus welchen Grün<strong>de</strong>n<br />

sollte ein Geschäftsreisen<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Hilton-<br />

Hotels absteigen und weshalb sollte ein Unternehmen<br />

einen Firmenvertrag mit <strong>de</strong>r Hilton-Gruppe<br />

abschließen?<br />

O. Harnisch: Wir sind sehr flexibel, sozusagen<br />

‚easy to <strong>de</strong>al with‘. Wir sind uns <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen und Wünsche <strong>de</strong>s Buchen<strong>de</strong>n<br />

auf <strong>de</strong>r einen Seite und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Reisen<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Seite bewusst. Das ist nicht immer die<br />

gleiche Person. Die regelmäßig <strong>buchen</strong><strong>de</strong> Person<br />

auf <strong>de</strong>r Firmenseite erwartet einen unkomplizierten<br />

Reservierungsprozess, dass nicht immer wie<strong>de</strong>r<br />

die gleichen Fragen gestellt wer<strong>de</strong>n und dass<br />

sich immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Vorgänge einspielen.<br />

Was <strong>de</strong>n Reisen<strong>de</strong>n betrifft, ist es wesentlich,<br />

dass wir auf <strong>de</strong>ssen individuelle Bedürfnisse eingehen.<br />

Je<strong>de</strong>r Gast hat seine eigenen Erwartungen.<br />

Der eine legt Wert auf einen schnellen Check-in,<br />

ein an<strong>de</strong>rer möchte immer dasselbe Zimmer o<strong>de</strong>r<br />

wünscht sich stets ein spezielles Kopfkissen, um<br />

nur einige Beispiele zu nennen. Wir wollen auf<br />

diese unterschiedlichen Bedürfnisse bestmöglich<br />

eingehen. Außer<strong>de</strong>m gehört zu unseren Vorzügen,<br />

dass unsere Zimmer sehr zeitgemäß eingerichtet<br />

sind, wir eine konstant hohe Service-Qualität liefern<br />

und unsere Hotels oft sehr zentral gelegen<br />

sind. Außer<strong>de</strong>m ist es heutzutage sehr wichtig,<br />

dass ein Gast im gesamten Hotel kabellosen Internet-Zugang<br />

hat. Das gewährleisten wir.<br />

DienstReisen-Management: Welche Kriterien<br />

sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten für einen<br />

Dienstreisen<strong>de</strong>n beziehungsweise ein Unternehmen<br />

bei <strong>de</strong>r Wahl eines Hotels?<br />

O. Harnisch: Vielreisen<strong>de</strong>, die oft in Hotels übernachten,<br />

erwarten einen individuellen und effizienten<br />

Service. Individuell heißt, wie ich es eben<br />

sagte, sich auf die speziellen Bedürfnisse <strong>de</strong>s<br />

Gastes einstellen zu können. Effizient hingegen<br />

be<strong>de</strong>utet, dass gewöhnliche und ungewöhnliche<br />

Wünsche schnell und auf unkomplizierte Weise<br />

erfüllt wer<strong>de</strong>n <strong>–</strong> ob es nun um einen Tagunsgraum<br />

geht, <strong>de</strong>r innerhalb von 30 Minuten samt Internetzugang<br />

gebraucht wird o<strong>de</strong>r um ein Hemd, das<br />

kurzfristig gewaschen und gebügelt wer<strong>de</strong>n<br />

muss. Die Einrichtung und die technische Ausrüstung<br />

<strong>de</strong>r Zimmer spielt auch eine wesentliche<br />

Rolle bei <strong>de</strong>r Hotelwahl. Die Lage <strong>de</strong>s Hauses ist<br />

natürlich auch sehr wichtig. Unser Loyalitätsprogramm<br />

Hhonors mit seinen 25 Millionen Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

weltweit ist auch ein wichtiges Instrument,<br />

das viele Vorteile zu bieten hat. Ein Hilton Hhonors<br />

Diamond Gast zum Beispiel hat die Garantie, bei<br />

Reservierungsanfragen, die min<strong>de</strong>stens 48 Stun<strong>de</strong>n<br />

im Voraus gemacht wer<strong>de</strong>n, immer ein Zimmer<br />

zu bekommen, unabhängig davon, wie stark<br />

das gewünschte Hotel bereits gebucht ist. Hilton<br />

Hhonors ist das einzige Hotelprogramm, bei <strong>de</strong>m<br />

die Gäste während ihrer Aufenthalte gleichzeitig<br />

sowohl Bonuspunkte als auch Airlinemeilen sammeln<br />

können.<br />

DienstReisen-Management: Was ist ihrer Meinung<br />

nach effektiver im Preiskrieg: Die Preise<br />

nicht zu senken und <strong>de</strong>m Gast statt<strong>de</strong>ssen mehr<br />

für sein Geld zu bieten o<strong>de</strong>r aber eine Preissenkung<br />

vorzunehmen, mit <strong>de</strong>r möglicherweise die<br />

Gefahr einhergeht, im Service einsparen zu müssen<br />

und so langfristig auch Kun<strong>de</strong>n zu verlieren?<br />

O. Harnisch: Das kann man nicht pauschal beantworten.<br />

Grundsätzlich gilt, dass nicht <strong>de</strong>r Preis<br />

Olivier Harnisch:<br />

„Flexibilität ist gefragt, <strong>de</strong>nn man<br />

kann sich auf <strong>de</strong>n positiven Trends<br />

und Prognosen nicht ausruhen.“<br />

25


26<br />

Schwerpunkt<br />

Olivier Harnisch:<br />

„Unabhängig davon, wie schwierig die<br />

Zeiten sind und wie sehr sich dies auf<br />

die Nachfrage auswirkt, bei unseren<br />

Markenversprechen und <strong>de</strong>r Qualität<br />

machen wir keine Kompromisse.“<br />

alleine ausschlaggebend ist, auch wenn er eine<br />

wichtige Komponente im Entscheidungsprozess<br />

ist. Letztlich geht es um <strong>de</strong>n Mehrwert, <strong>de</strong>n wir<br />

unseren Gästen innerhalb eines bestimmten<br />

Preisrahmens bieten. Unabhängig davon, wie<br />

schwierig die Zeiten sind und wie sehr sich dies<br />

auf die Nachfrage auswirkt, bei unserem Markenversprechen<br />

und <strong>de</strong>r Qualität machen wir keine<br />

Kompromisse. Natürlich betreiben wir Kostenmanagement,<br />

aber nicht zulasten unserer Qualität.<br />

Wir versuchen vor allem, unsere Effizienz kontinuierlich<br />

zu steigern.<br />

DienstReisen-Management: Was unternehmen<br />

Sie, um Geschäftskun<strong>de</strong>n an sich zu bin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

nach <strong>de</strong>r Krise zurückzugewinnen und um generell<br />

neue Kun<strong>de</strong>n für sich zu gewinnen?<br />

O. Harnisch: Ganz wichtig ist, dass unsere Hotels<br />

up to date bleiben, sprich, dass sie kontinuierlich<br />

<strong>de</strong>n neuesten Service-, Komfort-, Technik- und<br />

Umweltstandards angepasst wer<strong>de</strong>n. Hier wollen<br />

wir eine Vorreiterrolle einnehmen. Genauso<br />

wichtig ist es, immer wie<strong>de</strong>r Mitarbeiter zu rekrutieren,<br />

die eine große Lei<strong>de</strong>nschaft für das<br />

Gastgewerbe haben, um ihnen so die Möglichkeit<br />

zu geben, sich in unseren Hotels zu entfalten.<br />

Hierzu gehören auch permanente Schulungen.<br />

Bei Hilton wer<strong>de</strong>n Einrichtungs- und Servicequalität<br />

ständig überprüft, dies betrifft alle Bereiche<br />

<strong>de</strong>r Hotels. Momentan wer<strong>de</strong>n beispielsweise die<br />

Betten ausgetauscht und durch solche ersetzt,<br />

die <strong>de</strong>m neuesten Stand <strong>de</strong>r Schlafwissenschaft<br />

entsprechen. Ein weiterer, wichtiger Fokus liegt<br />

auf <strong>de</strong>r Kommunikation mit unseren Gästen.<br />

Hier unterliegen wir einem permanenten Wan<strong>de</strong>l.<br />

Hilton Worldwi<strong>de</strong> nutzt zum Beispiel auch <strong>de</strong>n<br />

Austausch über die Social Media. Dieser Bereich<br />

nimmt eine immer wichtiger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Stellung in<br />

unserer Branche ein und kann Kaufentscheidungen<br />

maßgeblich beeinflussen, wenngleich im Geschäftsreisebereich<br />

weniger als bei Privatreisen.<br />

Je<strong>de</strong>r einzelne Gast will gewonnen wer<strong>de</strong>n. Man<br />

darf nicht vergessen, dass große Firmen manchmal<br />

Rahmenverträge mit mehreren Hotels in einer<br />

Stadt haben, zwischen <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong> wählen<br />

kann. Folglich reicht es nicht aus, alleine das<br />

<strong>Travel</strong> Management in einer Firma zu überzeugen.<br />

Das muss genauso auf persönlicher Ebene bei<br />

<strong>de</strong>n Buchen<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Reisen<strong>de</strong>n geschehen.<br />

DienstReisen-Management: Welche Städte in<br />

Deutschland und Europa sind Ihrer Meinung nach<br />

die wichtigsten Dienstreise<strong>de</strong>stinationen und sind<br />

Sie dort mit entsprechend vielen Hotels vertreten?<br />

O. Harnisch: Die wichtigste Dienstreise<strong>de</strong>stination<br />

Europas ist London, wo es 18 Hotels unserer<br />

Marken gibt. Paris ist auch sehr be<strong>de</strong>utend, dort<br />

sind wir mit vier Hotels vertreten. Deutschland ist<br />

für <strong>de</strong>n Dienstreisemarkt insofern interessant, als<br />

dass es nicht zentralisiert ist. Es gibt hier keine<br />

Stadt, die im absoluten Mittelpunkt steht, an<strong>de</strong>rs<br />

als eben in Frankreich o<strong>de</strong>r Großbritannien.<br />

Frankfurt ist finanziell gesehen die wichtigste<br />

Metropole. Was <strong>de</strong>n Tourismus betrifft, sind München<br />

und Berlin führend. Als Messestandorte sind<br />

vor allem Düsseldorf, Köln und Frankfurt für uns<br />

wichtig. Je<strong>de</strong> Primär-, Sekundär- und Tertiärstadt<br />

in Deutschland kann für eine o<strong>de</strong>r mehrere unserer<br />

Marken interessant sein. Bislang sind wir<br />

in fast je<strong>de</strong>r Großstadt in Deutschland mit einem<br />

Hilton-Hotel vertreten. Auf mehreren Beinen aufgestellt<br />

zu sein, ist für uns von Vorteil, das macht<br />

Deutschland zu einem Schlüsselmarkt in Sachen<br />

Entwicklung.<br />

DienstReisen-Management: Welche Neuerungen<br />

wie Hoteleröffnungen, Än<strong>de</strong>rungen im Bonusprogramm,<br />

Zusatzangebote für Dienstreisen<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r Ähnliches sind für 2010/2011 geplant?<br />

O. Harnisch: Die größte Verän<strong>de</strong>rung kommt<br />

durch einige anstehen<strong>de</strong> Hotelneueröffnungen.<br />

Bis zum Sommer 2011 wer<strong>de</strong>n wir in Deutschland<br />

mit vier Marken vertreten sein. Dies ist für<br />

uns ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Schritt. Lange Zeit waren<br />

wir nur mit einem Brand, nämlich Hilton, auf <strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>utschen Markt präsent. Mit <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>s<br />

Hilton Gar<strong>de</strong>n Inn Hotels in Stuttgart im Jahre<br />

2006 hat sich dies bereits geän<strong>de</strong>rt. Nun, im dritten<br />

Jahresquartal 2010, bringt die Eröffnung <strong>de</strong>r<br />

Marke Hampton by Hilton in Berlin neuen Schub<br />

in die Markenvielfalt. Hampton by Hilton ist eine<br />

Marke im Economy Segment und spricht sowohl<br />

Geschäfts- als auch Urlaubsreisen<strong>de</strong> an, die komfortabel<br />

übernachten möchten. Markenzeichen<br />

sind unter an<strong>de</strong>rem mo<strong>de</strong>rn eingerichtete Zimmer,<br />

das kostenlose Frühstück und kostenfreies<br />

Internet, das im gesamten Haus verfügbar ist.<br />

En<strong>de</strong> 2010 eröffnen dann am Frankfurter Flughafen,<br />

im hochmo<strong>de</strong>rnen Airrail-Center, zwei neue<br />

Hotels verschie<strong>de</strong>ner Marken unter einem Dach,<br />

ein Hilton und ein Hilton Gar<strong>de</strong>n Inn. Das wird eine<br />

Premiere für uns. Im Sommer 2011 folgt schließlich<br />

das Waldorf Astoria in Berlin. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

hierbei um ein Luxushotel auf allerhöchstem Niveau.<br />

Das Waldorf Astoria wird ein Highlight für<br />

<strong>de</strong>n Berliner Hotelmarkt sein und eines <strong>de</strong>r ersten<br />

Häuser dieser Marke, das außerhalb <strong>de</strong>r USA eröffnet.


Wilfried Singethan (<strong>OBT</strong>, re.) und Ludger Bals (Leiter<br />

<strong>OBT</strong>, 2.v.re.) sprachen mit Judith Kadach und Ralph<br />

Wuttke (bei<strong>de</strong> DienstReisen-Management) über die<br />

bisherige Entwicklung, Marktresonanz, Zukunftspläne<br />

und -erwartungen bei <strong>OBT</strong><br />

Interview mit Ludger Bals,<br />

Leiter <strong>OBT</strong> <strong>–</strong> <strong>Online</strong> <strong>Business</strong><br />

<strong>Travel</strong>, in Frankfurt/Main<br />

DienstReisen-Management: Herr Bals, <strong>de</strong>r Mobilitäts-Manager<br />

<strong>OBT</strong> ist seit einem Jahr auf <strong>de</strong>m<br />

Markt. Was leistet dieses System konkret und wie<br />

hat es sich bisher bewährt?<br />

L. Bals: Wir haben jahrelang untersucht, was<br />

<strong>de</strong>r Mittelstand <strong>–</strong> also kleinere Unternehmen und<br />

Kleinstfirmen <strong>–</strong> unternimmt, um sich mit Reisemitteln<br />

zu versorgen. Dabei ist uns aufgefallen,<br />

dass diese Firmen sehr viel über das Internet abwickeln.<br />

Sie kennen alle Suchmaschinen, sind im<br />

Umgang mit ihnen sehr bewan<strong>de</strong>rt und suchen<br />

sich online all das, was sie für die Reiseplanung<br />

und -durchführung benötigen. Das ist zwar intelligent,<br />

auf Dauer aber auch sehr aufwändig, da<br />

sie für Hotel-, Flug-, Bahn- und Mietwagenbuchungen<br />

verschie<strong>de</strong>ne Portale nutzen müssen.<br />

Wir wollten mit unserem Angebot <strong>OBT</strong> diesen<br />

‚Flickenteppich’ unter ein Dach bringen: Die Nutzer<br />

müssen sich nur einmal anmel<strong>de</strong>n und bekommen<br />

Flug, Bahn, Hotel und Mietwagen aller<br />

Management<br />

Unkomplizierter Reise-Service<br />

für <strong>de</strong>n Mittelstand<br />

führen<strong>de</strong>n Marktanbieter aus einer Hand. Das hat<br />

auch beim spontanen und flexiblen Reisen seine<br />

Vorteile: Soll eine Reise, beispielsweise bestehend<br />

aus Bahn-, Flug- und Hotelbuchung, storniert<br />

wer<strong>de</strong>n, muss <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> dies nicht für die<br />

einzelnen Komponenten separat erledigen, son<strong>de</strong>rn<br />

storniert lediglich ein einziges Mal.<br />

Den Mehrwert macht aus, dass die Kun<strong>de</strong>n bei<br />

<strong>OBT</strong> online <strong>buchen</strong> können, ihnen aber auch <strong>de</strong>r<br />

persönliche Service per Telefon zur Verfügung<br />

steht: Es gibt eine Servicenummer, die sie zu<br />

marktüblichen Konditionen anrufen können, wenn<br />

sie persönliche Beratung wünschen.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r angemel<strong>de</strong>ten Kun<strong>de</strong>n ist mittlerweile<br />

vierstellig und <strong>OBT</strong> hat eine gute Marktresonanz.<br />

Ziel ist es nun, diejenigen Kun<strong>de</strong>n, die zwar<br />

bei <strong>OBT</strong> angemel<strong>de</strong>t sind, das Angebot aber noch<br />

nicht in Anspruch genommen haben, auch zu<br />

Nutzern zu machen.<br />

27


28<br />

Management<br />

Ludger Bals (Leiter <strong>OBT</strong>) und Wilfried Singethan (<strong>OBT</strong>)<br />

blicken gemeinsam auf ein Jahr mit <strong>de</strong>m <strong>Online</strong>-Portal zurück<br />

Wilfried Singethan, <strong>OBT</strong>: „<strong>OBT</strong> erspart<br />

<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n langes Suchen und bietet<br />

<strong>einfach</strong>e Buchungsprozesse.“<br />

DienstReisen-Management: Welche Zielgruppe<br />

spricht <strong>OBT</strong> an?<br />

L. Bals: Die Kundschaft ist bunt gemischt, sehr<br />

heterogen. Uns ist es am liebsten, wenn die Kun<strong>de</strong>n<br />

alle Segmente berühren, also nicht nur Vielflieger<br />

o<strong>de</strong>r reine Bahnfahrer sind. Der Charme<br />

<strong>de</strong>s Produkts entsteht dadurch, dass alles gekoppelt<br />

wer<strong>de</strong>n kann: Mit <strong>de</strong>r Bahn zum Flughafen<br />

fahren, im Anschluss an <strong>de</strong>n Flug weiter mit <strong>de</strong>m<br />

Mietwagen ins Hotel reisen, sich dort einige Tage<br />

aufhalten und schließlich auf gleichem Wege wie<strong>de</strong>r<br />

zurückreisen.<br />

Zwar sprechen wir auch größere Firmen an, unsere<br />

Hauptzielgruppe sind jedoch Unternehmen,<br />

die nicht so viele innerbetriebliche Ressourcen<br />

haben, um einen eigenen, fest zugeordneten Mitarbeiter<br />

für das Reisemanagement anzustellen.<br />

Also die Unternehmen, die kein fest etabliertes,<br />

klassisch organisiertes <strong>Travel</strong> Management haben.<br />

Somit zählen Ein-Personen-Unternehmen,<br />

die viel reisen, bis hin zu Unternehmen mit<br />

2.500-3.000 Mitarbeitern zu <strong>de</strong>n <strong>OBT</strong>-Kun<strong>de</strong>n.<br />

Wir gehen mit unserer Werbung in die Breite,<br />

sprechen nicht einzelne Kun<strong>de</strong>nsegmente o<strong>de</strong>r<br />

Einzelpersonen an, son<strong>de</strong>rn erklären <strong>de</strong>n Firmen<br />

die Vorteile von <strong>OBT</strong> und lassen die Kun<strong>de</strong>n auf<br />

uns zukommen.<br />

DienstReisen-Management: Wie sieht die<br />

Konkurrenzsituation zu Reisebüros aus? Ist das<br />

<strong>Online</strong>-System womöglich eine Gefahr für sie, die<br />

ihnen Kun<strong>de</strong>n rauben könnte?<br />

L. Bals: Das ist eine immer wie<strong>de</strong>r spannen<strong>de</strong><br />

Frage, die allerdings leicht mit einem ‚nein’ zu beantworten<br />

ist. Unsere Erfahrung nach über einem<br />

Jahr <strong>OBT</strong> ist, dass über 80 Prozent aller Buchun-<br />

gen online getätigt wer<strong>de</strong>n. Unsere Kun<strong>de</strong>n sind<br />

alle bereits online-affin, <strong>buchen</strong> nicht über Reisebüros,<br />

son<strong>de</strong>rn wickeln ihre Suche und Buchung<br />

ohnehin über das Internet ab, in<strong>de</strong>m sie auf die<br />

ihnen zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Suchmaschinen<br />

und führen<strong>de</strong>n Anbieter zurückgreifen. Wir bringen<br />

diese verschie<strong>de</strong>nen <strong>Online</strong>-Buchungsportale<br />

lediglich zusammen und ver<strong>einfach</strong>en die Suche,<br />

werben <strong>de</strong>n Reisebüros aber keine Kun<strong>de</strong>n ab.<br />

Ein bereits vorhan<strong>de</strong>ner Markt wird genutzt und<br />

für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n optimiert. Ein direktes Konkurrenzverhältnis<br />

zu Reisebüros besteht nicht; ihnen<br />

wird durch <strong>OBT</strong> kein nennenswertes Volumen genommen.<br />

DienstReisen-Management: Ist das System auf<br />

bestimmte Partner fixiert? Welche Voraussetzungen<br />

müssen erfüllt sein, um Partner bei <strong>OBT</strong> wer<strong>de</strong>n<br />

zu können?<br />

L. Bals: Über 90 Prozent <strong>de</strong>rjenigen Anbieter, die<br />

in Deutschland einen nennenswerten Marktanteil<br />

haben, sind bei <strong>OBT</strong> vertreten. Es gibt we<strong>de</strong>r<br />

Exklusivität noch Zugangsbarrieren. Wenn ein<br />

potenzieller Partner unsere Zielgruppe anspricht<br />

und sein Produkt hier repräsentiert sehen möchte,<br />

kann er auf uns zukommen. Einzige Voraussetzung<br />

ist, dass unsere Schnittstelle bedient<br />

wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Logos, die wir für <strong>OBT</strong>-Werbezwecke<br />

verwen<strong>de</strong>n, mussten wir uns auf einige<br />

wenige festlegen, da wir unmöglich all unsere<br />

Partner auflisten können. Da <strong>OBT</strong> als Markenname<br />

noch wenig bekannt ist, haben wir uns<br />

als Eyecatcher für bekannte Logos entschie<strong>de</strong>n<br />

<strong>–</strong> nicht zuletzt, um möglichen Kun<strong>de</strong>n zu ver<strong>de</strong>utlichen,<br />

dass <strong>OBT</strong> nicht auf Bahnreisen festgelegt<br />

ist, was fälschlicherweise oftmals angenommen<br />

wird.


DienstReisen-Management: Können Unternehmen<br />

individualisierte Firmenprofile hinterlegen,<br />

um so ganz gezielt eine an ihre Bedürfnisse angepasste<br />

Suche vornehmen und sich die spätere<br />

Nutzung erheblich erleichtern zu können?<br />

L. Bals: Diese Möglichkeit besteht. Wir bieten<br />

mehrere Programme an. Zum einen unser Standardprodukt:<br />

<strong>OBT</strong> Kompakt. Zum an<strong>de</strong>ren ein<br />

System für Firmen, die bereits spezielle Einkaufsprozesse<br />

getätigt haben und dies im System hinterlegen<br />

möchten: <strong>OBT</strong> Plus. Hier kann alles flexibel<br />

eingestellt wer<strong>de</strong>n, was man als <strong>Travel</strong> Manager<br />

sucht und braucht. Es können auch wichtige<br />

Geschäftsreiseziele gespeichert und firmenindividuelle<br />

Reiserichtlinien eingerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Auch Hotelpreisobergrenzen o<strong>de</strong>r Mietwagenkategorien<br />

lassen sich eingeben und hinterlegen,<br />

sodass bei zukünftiger Nutzung schnell darauf<br />

zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n kann. Genauso ist es<br />

möglich, interne Anweisungen zu berücksichtigen<br />

und individuelle Vereinbarungen zu hinterlegen,<br />

zum Beispiel auch <strong>de</strong>n Ausschluss einzelner Anbieter.<br />

<strong>OBT</strong> ist zwar ein spezialisiertes Produkt. Es<br />

ist jedoch nicht unser Ziel, zu einem Spezialanbieter<br />

zu wer<strong>de</strong>n.<br />

DienstReisen-Management: Das Thema ‚Versteckte<br />

Nebenkosten’ ist für viele Reisen<strong>de</strong> interessant.<br />

Gibt es bei <strong>OBT</strong> die Möglichkeit, diese<br />

Zusatzkosten direkt einzusehen und die Suche<br />

danach zu sortieren?<br />

L. Bals: Wir bedienen lediglich die Schnittstellen.<br />

Das be<strong>de</strong>utet in <strong>de</strong>m Fall, dass diese Zusatzkosten<br />

dann aufgeführt wer<strong>de</strong>n, wenn es <strong>de</strong>r jeweilige<br />

Anbieter so handhabt. Unsere Vergleichslogik<br />

funktioniert jedoch zunächst nicht über die Neben-<br />

und Zusatzkosten. Bei Hotels beispielsweise<br />

vergleichen wir das Angebot <strong>de</strong>r drei führen<strong>de</strong>n<br />

<strong>Online</strong>portale hotel.<strong>de</strong>, HRS und ehotel in einem<br />

Schritt. Der Kun<strong>de</strong> sieht <strong>de</strong>n Preis für ein ausgewähltes<br />

Hotel bei allen drei Anbietern im Vergleich<br />

in einer Abfrage. Der Fokus liegt auf <strong>de</strong>m<br />

Basispreis, sprich <strong>de</strong>n Übernachtungskosten mit<br />

Frühstück. Alles Weitere ist schwierig zu filtern,<br />

da die drei unterschiedlichen Portale auch unterschiedliche<br />

Informationen liefern und es sich bei<br />

<strong>de</strong>r Frage nach möglichen Nebenkosten um Detailinformationen<br />

han<strong>de</strong>lt.<br />

DienstReisen-Management: Verhält sich <strong>OBT</strong><br />

‚neutral’ in Sachen Fortbewegungsmittel o<strong>de</strong>r ist<br />

es eher zugunsten <strong>de</strong>r Reisealternative DB ausgelegt?<br />

Wie stellt sich bei Buchungen die Verteilung<br />

auf Flug, Bahn, Hotel und Mietwagen prozentual<br />

gesehen dar?<br />

L. Bals: Wir bewegen uns hier im statistischen<br />

Mittel: 40 Prozent Flug, 30 Prozent Bahn, 20<br />

Prozent Hotel, 10 Prozent Mietwagen. Es gibt<br />

auch bei <strong>OBT</strong> in diesem Fall keine Abweichungen<br />

o<strong>de</strong>r Auffälligkeiten, son<strong>de</strong>rn eine stochastische<br />

Gleichverteilung. Die oft diskutierte Frage, ob <strong>de</strong>r<br />

Großteil <strong>de</strong>r Buchungen auf Bahnkun<strong>de</strong>n abfällt<br />

und Flug, Hotel und Mietwagen hauptsächlich<br />

eine Art Alibifunktion im System übernehmen,<br />

kann ein<strong>de</strong>utig verneint wer<strong>de</strong>n.<br />

Was wir allerdings anbieten, ist die Auflistung<br />

möglicher Reisealternativen. Das Primärprodukt<br />

wird in die Suchmaske eingegeben, parallel dazu<br />

erscheinen an<strong>de</strong>re Reisemöglichkeiten. Beispiel<br />

Flug: Sie suchen nach einem inner<strong>de</strong>utschen Flug<br />

und bekommen auch günstigere und schnellere<br />

Bahnalternativen angeboten. <strong>OBT</strong> bietet zu<strong>de</strong>m<br />

einen Verkehrsträgervergleich, bei <strong>de</strong>m die direkten<br />

Kosten, die Reisezeit sowie <strong>de</strong>r CO2-Ausstoß<br />

<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Verkehrsmittel verglichen wer<strong>de</strong>n.<br />

Es wird nicht ausschließlich über <strong>de</strong>n nackten<br />

Preis argumentiert, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Ansatz ist<br />

hierbei ein an<strong>de</strong>rer: Der Kun<strong>de</strong> kann sich fragen,<br />

wie er seine Reisezeit gestalten möchte. Hat er<br />

viel zu arbeiten, kann eine Bahnfahrt möglicherweise<br />

dazu beitragen, die Zeit optimaler zu nutzen,<br />

als dies im Flugzeug möglich wäre. Wir bieten<br />

die Alternative Flug-Bahn an, <strong>de</strong>r Bahnpreis<br />

wird aber zuletzt aufgelistet, wenn er teurer ist<br />

als das Flugangebot. Die Buchungsentscheidung<br />

liegt natürlich beim Kun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r selbst abwägt,<br />

nach welchen Kriterien er sein Fortbewegungsmittel<br />

auswählt.<br />

DienstReisen-Management: Stehen in absehbarer<br />

Zeit Verän<strong>de</strong>rungen an, die sich nach einem<br />

Jahr <strong>OBT</strong> ergeben haben?<br />

L. Bals: Es wird in Zukunft sicher einige Neuerungen<br />

geben. DB Carsharing wird zum System<br />

hinzukommen, was nicht nur geplant, son<strong>de</strong>rn<br />

auch schon technisch beauftragt ist. Den genauen<br />

Zeitpunkt <strong>de</strong>r Verfügbarkeit bei <strong>OBT</strong> können<br />

wir allerdings noch nicht nennen.<br />

Durch <strong>de</strong>n regelmäßigen Kontakt mit unseren<br />

Kun<strong>de</strong>n haben wir zu<strong>de</strong>m festgestellt, dass Flug-,<br />

Bahn-, Hotel- und Mietwagenbuchungen zwar das<br />

Kernthema sind. Jetzt geht es allerdings darum,<br />

genauer hinter die Kulissen zu schauen, beispielsweise<br />

beim Thema Bezahlung. Oft sind dies<br />

aufwändige Prozesse, bestehend aus vielen manuellen<br />

Schnittstellen, komplizierten Abwicklungen,<br />

Erstattungen nach Beleg usw. Dies könnte<br />

jedoch alles <strong>einfach</strong>er und zeitgemäßer gehandhabt<br />

wer<strong>de</strong>n. Zu diesem Zweck beschäftigen wir<br />

uns bei <strong>OBT</strong> in einer gemeinsamen Roadshow mit<br />

<strong>de</strong>r Firma AirPlus auch mit <strong>de</strong>n Themen Reisekostenabrechnung<br />

und Zahlungsprozesse, um<br />

auch dies in fernerer Zukunft in unser System<br />

aufnehmen zu können.<br />

Management<br />

Ludger Bals, Leiter <strong>OBT</strong>: „Es wird<br />

nicht ausschließlich über <strong>de</strong>n nackten<br />

Preis argumentiert.“<br />

29


30<br />

Kommunikation<br />

Ein großer Kostenfaktor mit Einsparpotenzial<br />

ist <strong>de</strong>r Geschäftsreisebereich. Wenn Unternehmen<br />

ihr Reiseaufkommen entsprechend zurückschrauben,<br />

lassen sich Gel<strong>de</strong>r sparen, soweit die<br />

Theorie. Doch wie nun zusammenkommen, wenn<br />

kein persönliches Treffen stattfin<strong>de</strong>t?<br />

Vi<strong>de</strong>okonferenzen sind eine gute Möglichkeit, auf<br />

Reisen dann zu verzichten, wenn diese nicht unbedingt<br />

notwendig sind. Mithilfe neuester Technologien<br />

können Meetings in unterschiedlichen<br />

Städten und Län<strong>de</strong>rn virtuell abgehalten wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>–</strong> in so guter Qualität, dass <strong>de</strong>n Teilnehmern gar<br />

nicht mehr so sehr auffällt, dass sie sich lediglich<br />

von Monitor zu Monitor gegenübersitzen. Alles<br />

fin<strong>de</strong>t statt in <strong>de</strong>r bewährten vis-à-vis-Kommunikation,<br />

ohne reisen zu müssen.<br />

Die Option <strong>de</strong>s virtuellen Meetings ist also da.<br />

Schwieriger ist allerdings die Entscheidung,<br />

welche Geschäftsreisen angetreten und welche<br />

gestrichen wer<strong>de</strong>n sollten. Fest steht, Treffen<br />

mit Kun<strong>de</strong>n sollten immer persönlich stattfin<strong>de</strong>n<br />

<strong>–</strong> zumin<strong>de</strong>st anfangs; nach jahrelanger Zusammenarbeit<br />

gibt es auch hier die Möglichkeit, auf<br />

persönliche Treffen zu verzichten. Generell Reisen<br />

einzusparen hieße, am falschen En<strong>de</strong> zu sparen<br />

<strong>–</strong> weil das <strong>de</strong>m Unternehmen langfristig gesehen<br />

größeren Scha<strong>de</strong>n bringen könnte als die Investition<br />

in Reisekosten trotz finanziellem Engpass.<br />

Hier muss je<strong>de</strong>s Unternehmen individuell und<br />

bei je<strong>de</strong>m anstehen<strong>de</strong>n Meeting entschei<strong>de</strong>n, in<br />

welcher Form dieses stattfin<strong>de</strong>n soll. Wenn es<br />

aber um interne Meetings von Mitarbeitern an<br />

unterschiedlichen Standorten geht, lohnt sich<br />

die Überlegung, auf ein persönliches Meeting zu<br />

verzichten und statt<strong>de</strong>ssen virtuell zum Gespräch<br />

zusammenzukommen, durchaus.<br />

Oft stehen Unternehmen <strong>de</strong>r Möglichkeit, Geschäftsreisen<br />

durch Vi<strong>de</strong>okonferenzen zu ersetzen,<br />

zunächst kritisch gegenüber. „Dies kann einerseits<br />

daran liegen, dass <strong>de</strong>r Fortschritt dieser<br />

neuen Technologie unterschätzt o<strong>de</strong>r für zu kompliziert<br />

gehalten wird“, so Dipl. Ing. Günter Schlagowski,<br />

geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter von<br />

Vivicom, einem Bremer Entwickler von Vi<strong>de</strong>okonferenzsoftware.<br />

„Und auch <strong>de</strong>r Sicherheitsaspekt<br />

spielt eine Rolle bei <strong>de</strong>r Entscheidung, ob Meetings<br />

persönlich o<strong>de</strong>r per Vi<strong>de</strong>okonferenz abgehalten<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>–</strong> dabei hat sich auf diesem Gebiet<br />

viel verän<strong>de</strong>rt; getunnelte Gespräche laufen meist<br />

abhörsicher und störungsfrei über eigene Server,<br />

sodass we<strong>de</strong>r befürchtet wer<strong>de</strong>n muss, dass Informationen<br />

an Dritte gelangen, noch, dass die<br />

Verbindung abstürzt und die Konferenz unterbrochen<br />

wird.“ Qualitative Einbußen sind mittlerweile<br />

dank hervorragen<strong>de</strong>r Bild- und Tonqualität kaum<br />

noch zu erwarten. Auch das Argument, virtuelle<br />

Konferenzen seien zu unpersönlich, ist mithilfe<br />

<strong>de</strong>s technischen Fortschritts inzwischen außer<br />

Kraft gesetzt <strong>–</strong> die Teilnehmer haben das Gefühl,<br />

sich tatsächlich gegenüber zu sitzen.<br />

Ein Problem kann sein, diejenigen Mitarbeiter, die<br />

gerne reisen und <strong>de</strong>n persönlichen Austausch untereinan<strong>de</strong>r<br />

bevorzugen, von <strong>de</strong>n Vorteilen einer<br />

Vi<strong>de</strong>okonferenz zu überzeugen. Dabei liegt ein Argument,<br />

das für die Reisevermeidung spricht, klar<br />

auf <strong>de</strong>r Hand: Der Stressfaktor, <strong>de</strong>n Reisen mit<br />

sich bringen <strong>–</strong> seien es verstopfte Autobahnen,<br />

verspätete Flüge o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Störfaktoren <strong>–</strong>,<br />

wird durch Vi<strong>de</strong>okonferenzen vermie<strong>de</strong>n, sodass<br />

die Firmenmitarbeiter nicht mü<strong>de</strong> und <strong>de</strong>motiviert<br />

am Zielort ankommen, son<strong>de</strong>rn direkt vom Arbeitsplatz<br />

aus frisch und ausgeruht ins Meeting<br />

starten können.<br />

Mittlerweile gibt es zunehmend viele Spezialisten<br />

in Sachen Entwicklung, Optimierung und Vertrieb<br />

von Vi<strong>de</strong>okonferenzen auf <strong>de</strong>m Markt. Qualität<br />

und Technik haben eine enorme Entwicklung<br />

durchgemacht. Der Fokus liegt auf problemloser<br />

Kommunikation mittels <strong>einfach</strong>er Handhabung.<br />

Vi<strong>de</strong>o, Audio und Whiteboard sichern die virtuelle<br />

Kommunikation und ermöglichen die Bearbeitung<br />

und Präsentation von Dokumenten. Mehr Leistung<br />

zum geringeren Preis, das ist <strong>de</strong>r Fortschritt,<br />

<strong>de</strong>n Nutzer erwarten können. Die Kommunikationstechnologie<br />

<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Anbieter ist<br />

<strong>einfach</strong>, sicher, schnell und überall einsetzbar,<br />

egal ob im groß-, klein- o<strong>de</strong>r mittelständischen<br />

Unternehmen.<br />

Das ungeliebte Thema Finanzkrise hat<br />

vieles ins Rollen gebracht. Und zieht<br />

große Verän<strong>de</strong>rungen nach sich, allen<br />

voran die Frage, wie Kosten gespart<br />

wer<strong>de</strong>n können. Für viele Unternehmen<br />

be<strong>de</strong>utet dies, überall dort kürzer<br />

zu treten, wo nicht unbedingt Geld<br />

ausgegeben wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Einer <strong>de</strong>r Anbieter, die sich auf das Thema Vi<strong>de</strong>okonferenzen<br />

spezialisiert haben, ist das Unternehmen<br />

Vivicom in Bremen. Im Zentrum <strong>de</strong>r breit<br />

gefächerten Produktpalette, die von Minikonferenzen<br />

für Privatanwen<strong>de</strong>r bis zu gehosteten<br />

Webkonferenzsystemen mit hoher Teilnehmerzahl<br />

reicht, steht die Software Vi, die es ermöglicht,<br />

individuelle Anpassungen je nach Bedarf<br />

vorzunehmen <strong>–</strong> kontinuierlich, branchenspezifisch<br />

und abhängig von Firmengröße und -zweck.<br />

Reibungslos und standortübergreifend kann visuelle<br />

Kommunikation mittels verschie<strong>de</strong>ner Vi<strong>de</strong>okonferenzsysteme<br />

mit bis zu 43 Teilnehmern<br />

stattfin<strong>de</strong>n. Zeit- und Kostenersparnis stehen<br />

somit ganz oben auf <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>r Vorzüge, die<br />

Vi<strong>de</strong>okonferenzen mit sich bringen.<br />

Auch <strong>de</strong>r Faktor Klimaschutz spielt heutzutage<br />

eine Rolle, wenn es um die Frage geht, wann<br />

eine Reise durchgeführt wer<strong>de</strong>n sollte und wann<br />

nicht. Nicht angetretene Geschäftsreisen be<strong>de</strong>uten<br />

nicht nur gespartes Geld, son<strong>de</strong>rn auch weniger<br />

Umweltbelastung. Klimaschutz wird von<br />

vielen Unternehmen mittlerweile fest in die Reiseplanung<br />

mit einbezogen. Green <strong>Travel</strong> heißt das<br />

Stichwort: Ökologisches Reisen ist gefragt <strong>–</strong> o<strong>de</strong>r<br />

eben Reisevermeidung, wenn und wo möglich.<br />

Neben <strong>de</strong>n Faktoren Kosteneinsparung, Stressvermeidung,<br />

simpler Handhabung und Durchführung<br />

<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>okonferenzen um nur einige zu<br />

nennen, sind die positiven Auswirkungen, die die


Kommunikation<br />

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Alternative<br />

visuelle Kommunikation auf die Umwelt hat, ein<br />

wichtiges Argument, über das es nachzu<strong>de</strong>nken<br />

gilt. Ausgehend vom Schadstoffausstoß, <strong>de</strong>r bei<br />

je<strong>de</strong>r getätigten Reise verursacht wird, ließe sich<br />

viel für die Umwelt tun, gingen Unternehmen dazu<br />

über, Vi<strong>de</strong>okonferenzen als Alternative zu Geschäftsreisen<br />

anzusehen.<br />

Einhergehend mit <strong>de</strong>m zunehmen<strong>de</strong>m Be<strong>de</strong>utungsgewinn<br />

<strong>de</strong>r virtuellen Kommunikation eröffnen<br />

sich neue Möglichkeiten: In Zukunft könnte<br />

ein neues Berufsfeld entstehen, das <strong>de</strong>s Webmo<strong>de</strong>rators.<br />

Dieser Job ist vergleichbar mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>s<br />

Mo<strong>de</strong>rators einer Talkshow: Fehlt dieser, kann<br />

die Show nicht koordiniert stattfin<strong>de</strong>n, alle re<strong>de</strong>n<br />

durcheinan<strong>de</strong>r, niemand führt durch die Diskussion<br />

o<strong>de</strong>r behält <strong>de</strong>n Überblick. Ein Webmo<strong>de</strong>rator<br />

soll genau diese Aufgaben erfüllen, soll gera<strong>de</strong><br />

kleine und mittelständische Unternehmen an die<br />

Hand nehmen, um ihnen <strong>de</strong>n Zugang zur mo<strong>de</strong>rnen<br />

Kommunikationstechnologie zu erleichtern.<br />

Als Freiberufler soll er die Unternehmensmitarbeiter<br />

mit <strong>de</strong>m Umgang von Hard- und Software<br />

vertraut machen, sie schulen und sie auch inhaltlich<br />

auf die Konferenzen vorbereiten. Alles,<br />

was für die Vi<strong>de</strong>okonferenz wichtig ist, fällt in<br />

<strong>de</strong>n Aufgabenbereich <strong>de</strong>s Webmo<strong>de</strong>rators: Hard-<br />

und Software installieren, <strong>de</strong>n Internetzugang sicherstellen,<br />

die wesentlichen Dokumente für das<br />

Meeting vorbereiten, erste Hilfe leisten, falls es in<br />

einem bestimmten Bereich Probleme geben sollte,<br />

die Konferenz mo<strong>de</strong>rieren, das Unternehmen und<br />

seine Dienstleistungen optimal präsentieren. Auch<br />

Vivicom möchte im Bremer Unternehmen Webmo<strong>de</strong>ratoren<br />

ausbil<strong>de</strong>n, sucht junge Leute, die einem<br />

neuen Berufszweig gegenüber aufgeschlossen<br />

sind. Für das Portal „Live-Marktplatz“ beispielsweise,<br />

bei <strong>de</strong>m Unternehmen ihr Dienstleistungsangebot<br />

präsentieren und sich mit an<strong>de</strong>ren Firmen<br />

austauschen können <strong>–</strong> das Ganze als Testreihe für<br />

Vi<strong>de</strong>okonferenzen und -präsentationen.<br />

Zum Schluss soll ein kleiner Denkanstoß gegeben<br />

wer<strong>de</strong>n, bezogen auf Vi<strong>de</strong>okonferenzen und<br />

<strong>de</strong>ren Umsetzung: Möglicherweise gilt es nur <strong>de</strong>n<br />

„inneren Schweinehund“, um es salopp zu formulieren,<br />

zu überwin<strong>de</strong>n. Firmen sollten sich öfter<br />

trauen, <strong>de</strong>n bisher ungewohnten Weg zu gehen,<br />

sollten Vi<strong>de</strong>okonferenzen abhalten, um Reisen da<br />

einzusparen, wo es nötig, möglich und sinnvoll ist,<br />

um langfristig von <strong>de</strong>r Technik, sinken<strong>de</strong>n Preisen<br />

und wegfallen<strong>de</strong>m Kostendruck bei Geschäftsreisen<br />

zu profitieren. Und um ein Zeichen zu setzen<br />

in Sachen Umweltschutz <strong>–</strong> ein Aspekt, <strong>de</strong>m sich<br />

Anbieter wie Vivicom verschrieben haben. Mehr<br />

Effizienz wäre das Ergebnis.<br />

Meetings im Netz als Alternative zur Geschäftsreise (o.)<br />

Virtuelle Projektplanung <strong>–</strong> problemlos möglich dank Vi<strong>de</strong>okonferenz (u.)<br />

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