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1<br />
1. Jahrgang • G 19419 • Einzelpreis: 4,- Euro • Ausgabe Nr. 1 • August/September 2010<br />
DienstReisen<br />
Das unabhängige Fachmagazin für effektive Dienstreisen www.dienstreisen.biz<br />
Die Qual <strong>de</strong>r Wahl<br />
Welches Hotel ist das richtige?<br />
Hilton Worldwi<strong>de</strong>:<br />
Nach <strong>de</strong>r Krise<br />
Management<br />
Recht: Anspruch, Ausgleich, Zuständigkeit<br />
Umfrage: Maßgeschnei<strong>de</strong>rtes Fliegen<br />
<strong>OBT</strong> <strong>–</strong> <strong>Online</strong> <strong>Business</strong> <strong>Travel</strong>:<br />
Ein Portal, viele Optionen<br />
Praxis: Premiere: Gründungssitzung Redaktionsbeirat
Cosmolite, <strong>de</strong>r stärkste und<br />
leichteste Samsonite aller Zeiten.<br />
www.samsonite.com<br />
Dank <strong>de</strong>r revolutionären Curv®-Technologie* ist Cosmolite <strong>de</strong>r<br />
leichteste und stärkste Koffer, <strong>de</strong>n Samsonite jemals <strong>de</strong>signt hat.<br />
Fin<strong>de</strong>n Sie mehr heraus auf samsonite.<strong>de</strong><br />
*CURV® ist ein eingetragenes Warenzeichen <strong>de</strong>r Propex Operating Company, LLC.
��������<br />
Editorial<br />
Noch ein Magazin für das Dienstreisen-Management, wird sich nun vielleicht <strong>de</strong>r<br />
ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Leser wun<strong>de</strong>rn. Was wollen die <strong>de</strong>nn wohl an<strong>de</strong>rs machen?<br />
Diese Frage ist leicht beantwortet: Uns soll die konsequente Ausrichtung am<br />
Nutzwert für <strong>de</strong>n <strong>Travel</strong> Manager unterschei<strong>de</strong>n. DienstReisen-Management ist<br />
ein offenes Forum für alle Marktteilnehmer. Wir holen uns die relevanten Themen<br />
von <strong>de</strong>n Betroffenen: Den <strong>Travel</strong> Managern selbst. Daher haben wir auch schon<br />
vor dieser Erstausgabe <strong>de</strong>s DienstReisen-Management zusammen mit <strong>Travel</strong> Managern<br />
und Beratern einen Redaktionsbeirat gegrün<strong>de</strong>t, mit <strong>de</strong>m wir regelmäßig<br />
über die aktuellen Themen diskutieren und uns inhaltliche Anregungen holen (ab<br />
Seite 7). Dabei verstehen wir uns nicht als geschlossenen Club: Je<strong>de</strong>r Marktteilnehmer<br />
und Betroffene ist herzlich eingela<strong>de</strong>n, bei einem unserer nächsten<br />
Treffen dabei zu sein und sich aktiv einzubringen.<br />
Unternehmen, Finanzbehör<strong>de</strong>n und Forschungsinstitute bejubeln <strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>n Aufschwung<br />
und damit einhergehen<strong>de</strong> Rekor<strong>de</strong>innahmen. Dennoch steckt uns allen<br />
das Krisenjahr 2009 noch in <strong>de</strong>n Knochen und die Weltwirtschaft hält sicher noch<br />
weitere Risiken und Überraschungen bereit. Daher ist die konsequente Kostenoptimierung<br />
auch nach <strong>de</strong>r Krise noch ein Thema <strong>–</strong> und auch Umweltgedanken<br />
(Stichwort: Green <strong>Travel</strong>) stehen <strong>de</strong>m Drang nach ungebremsten Dienstreisen<br />
entgegen. Zwei Möglichkeiten, Ökonomie und Ökologie unter einen Hut zu bringen,<br />
fin<strong>de</strong>n Sie in dieser Ausgabe unseres Magazines: Ab Seite 30 zeigen wir<br />
die Vorteile virtueller Konferenzen auf, <strong>de</strong>nn es muss vielleicht nicht immer eine<br />
physische Reise sein. Und das nunmehr seit einem Jahr am Markt befindliche<br />
<strong>OBT</strong>-System <strong>de</strong>r Deutschen Bahn beleuchten wir ab Seite 27; hier wird nicht nur<br />
das preisgünstigste Reisemittel herausgesucht, son<strong>de</strong>rn auch die CO2-Bilanz <strong>de</strong>r<br />
geplanten Dienstreise gleich mitgeliefert <strong>–</strong> nach Reiseart getrennt.<br />
Unseren Schwerpunkt (ab Seite 17) widmen wir diesmal <strong>de</strong>n Hotels, die 2009<br />
auch or<strong>de</strong>ntlich gelitten haben und sich nun langsam wie<strong>de</strong>r erholen. Um 1,8 Milliar<strong>de</strong>n<br />
Euro o<strong>de</strong>r fast 15 Prozent sanken allein die Übernachtungsausgaben für<br />
Geschäftsreisen im Jahr 2009 im Vergleich zu 2008. Das Gros aller Dienstreisen<strong>de</strong>n<br />
(52 Prozent) schlief 2009 in 3-Sterne-Häusern, weitere 11 Prozent mussten<br />
gar mit maximal 2 Sternen vorlieb nehmen (Quelle: VDR-Geschäftsreiseanalyse<br />
2010). Wer keine Rahmenverträge für seine Dienstreisen<strong>de</strong>n hat, zumin<strong>de</strong>st nicht<br />
für <strong>de</strong>n Hauptteil <strong>de</strong>r Reisen, sollte einmal eruieren, welche Hotel-Bonuskarten die<br />
Mitarbeiter besitzen. Denn hiermit lassen sich <strong>–</strong> ganz ohne Rahmenvertrag mit<br />
<strong>de</strong>m jeweiligen Hotel - zahlreiche Leistungen ohne Mehrpreis erzielen (beispielsweise<br />
Upgra<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r Frühstück), die ansonsten vielleicht <strong>einfach</strong> mitgebucht und<br />
mitbezahlt wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n besseren Überblick haben wir einige wesentliche<br />
Hotel-Bonusprogramme übersichtlich ab Seite 18 gelistet.<br />
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen und bitte <strong>de</strong>nken Sie daran:<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anregungen!<br />
3
4<br />
Gastkommentar<br />
����������������<br />
Lernen vom<br />
Geschäftsreisemanagement<br />
So manches Unternehmen ist auch Veranstalter:<br />
Bereichsmeetings, Tagungen für Produktionsingenieure,<br />
hin und wie<strong>de</strong>r eine Incentiveveranstaltung<br />
für erfolgreiche Vertriebler o<strong>de</strong>r auch<br />
die klassische Weihnachtsfeier <strong>–</strong> diese und viele<br />
an<strong>de</strong>re Veranstaltungen wer<strong>de</strong>n bei vielen Firmen<br />
intern und meist von verschie<strong>de</strong>nen Verantwortlichen<br />
organisiert: von <strong>de</strong>r Marketingabteilung,<br />
von <strong>de</strong>r Geschäftsleitung, vom Vertrieb o<strong>de</strong>r von<br />
Fachabteilungen. Während die meisten Unternehmen<br />
bei Geschäftsreisen bereits einen Schritt<br />
weiter sind <strong>–</strong> etwa durch zentralen Einkauf o<strong>de</strong>r<br />
die Einführung und Durchsetzung einer Reiserichtlinie<br />
<strong>–</strong>, steckt in Meetings und Events häufig<br />
noch viel Potenzial: für die Steigerung <strong>de</strong>r Veranstaltungsqualität,<br />
für Prozessverbesserungen und<br />
für Einsparungen.<br />
Carlson Wagonlit <strong>Travel</strong> hat in einer umfangreichen<br />
Studie ein Einsparpotenzial von bis zu 25<br />
Prozent auf die Meetingausgaben ermittelt, wenn<br />
Firmen beim Veranstaltungsmanagement acht<br />
Schritte befolgen und Synergien mit Geschäftsreisen<br />
ausschöpfen.<br />
Zwei Drittel <strong>de</strong>r Ausgaben entfallen auf Unterbringung<br />
und Transport • Bei Veranstaltungen<br />
entsteht nur ein knappes Drittel <strong>de</strong>r Ausgaben<br />
durch das eigentliche Event (Organisation und<br />
Unterstützung vor Ort, Bewirtung, Kommunikation<br />
und Teilnehmermanagement). Im Durchschnitt<br />
70 Prozent <strong>de</strong>r Kosten hingegen entfallen auf die<br />
Unterbringung (in <strong>de</strong>r Regel in einem Tagungshotel<br />
o<strong>de</strong>r ähnlichem) und <strong>de</strong>n Transport (Flug,<br />
Mietwagen, Bahn, eigene Anreise). Allein durch<br />
abgestimmten Einkauf von Hotels, Flügen und<br />
an<strong>de</strong>ren Transportmitteln lassen sich hier also<br />
Einsparungen realisieren. Denn in <strong>de</strong>r Regel sind<br />
beispielsweise die Hotelraten für Veranstaltungen<br />
höher als die üblicherweise für Dienstreisen zwischen<br />
Unternehmen und Hotel ausgehan<strong>de</strong>lten<br />
vergünstigten Zimmerpreise. Daher sollten möglichst<br />
viele Meetings und Events in bevorzugten<br />
Vertragshotels stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Auch bei Flügen ist oft noch Luft: Nach Schätzungen<br />
von CWT können sich die Flugvolumina eines<br />
Unternehmens um 20 Prozent erhöhen, wenn für<br />
einen Teil <strong>de</strong>r Flüge, für <strong>de</strong>n keine Gruppentarife<br />
möglich sind, die bevorzugte Airline genutzt wird.<br />
Durch das höhere Volumen bei <strong>de</strong>r Fluggesellschaft<br />
verbessert sich die Verhandlungsposition<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens, wodurch es günstigere Flugtarife<br />
aushan<strong>de</strong>ln kann.<br />
Erprobte Prozesse sorgen für Einsparungen •<br />
Außer<strong>de</strong>m können Unternehmen Best Practices<br />
anwen<strong>de</strong>n, die im Geschäftsreisemanagement<br />
bereits eingeführt sind. Hierzu gehören beispiels-<br />
Martina Eggler, Vice Presi<strong>de</strong>nt Stra-<br />
tegic Sales & Program Management,<br />
Marketing Central & Eastern Europe,<br />
Carlson Wagonlit <strong>Travel</strong><br />
weise die Konsolidierung und Überwachung von<br />
Ausgaben o<strong>de</strong>r die Gestaltung und Durchsetzung<br />
von Reiserichtlinien. Wichtige Punkte einer Veranstaltungsrichtlinie<br />
sind beispielsweise die Nutzung<br />
von Standardverträgen, bevorzugten Hotels<br />
und Fluggesellschaften o<strong>de</strong>r eines <strong>Online</strong>-Registrierungstools.<br />
Die Richtlinie sollte außer<strong>de</strong>m<br />
festlegen, dass die Koordination <strong>de</strong>s Anmel<strong>de</strong>verfahrens<br />
über einen externen Anbieter (zum Beispiel<br />
Geschäftsreiseanbieter) laufen soll und eine<br />
Min<strong>de</strong>st-Vorlaufzeit für die Planung eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Einfache Schritte zum Erfolg von Veranstaltungen<br />
• CWT hat in seiner Veranstaltungsstudie<br />
noch weitere Empfehlungen herausgearbeitet:<br />
Unternehmen sollten zunächst ihre Ausgaben für<br />
Meetings analysieren und Veranstaltungen zentral<br />
organisieren. Neben <strong>de</strong>n zuvor erläuterten Richtlinien<br />
sind außer<strong>de</strong>m eine Meetingstrategie, ein<br />
festes jährliches Budget und ein Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r<br />
sinnvoll. Das Unternehmen (o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber, Verlag und Redaktion:<br />
<strong>Flotte</strong>nmanagement-Verlag GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Straße 14, 53869 Nie<strong>de</strong>rkassel<br />
Telefon: 0228 / 45 95 47-0, Fax: 0228 / 45 95 47-9<br />
eMail: post@dienstreisen.biz<br />
Internet: www.dienstreisen.biz<br />
Verlagsleitung: Bernd Franke, Dipl. Kfm.<br />
Chefredakteur: Ralph Wuttke (V.i.S.d.P)<br />
eMail: rw@dienstreisen.biz<br />
Redaktionsbeirat: Ingo Classen, Thomas Eckl, Daniela<br />
Kronreif, Kai Alexan<strong>de</strong>r Schmidt, Marithres Weßling<br />
Redaktion: Judith Kadach, eMail: jk@dienstreisen.biz<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Lutz Fischer, Christian Löffler, Natalia Ermakova<br />
externe Dienstleister) sollte einen beispielhaften<br />
Planungsprozess für seine Meetings und Events<br />
aufsetzen, an <strong>de</strong>m sich alle im Unternehmen orientieren<br />
können. Sehr hilfreich ist außer<strong>de</strong>m eine<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Anmel<strong>de</strong>verfahrens und <strong>de</strong>r<br />
Zahlungs- und Erstattungsprozesse. Wer<strong>de</strong>n zum<br />
Beispiel die Ausgaben für Veranstaltungen zentral<br />
über eine Meetingkreditkarte abgerechnet, können<br />
sie später genauer analysiert wer<strong>de</strong>n. Und<br />
schließlich sollten <strong>de</strong>r Erfolg und die Einhaltung<br />
<strong>de</strong>r Richtlinie laufend ausgewertet wer<strong>de</strong>n, damit<br />
daraus Rückschlüsse für die weitere Optimierung<br />
gezogen wer<strong>de</strong>n können.<br />
Und ganz grundsätzlich profitieren Unternehmen<br />
davon, wenn sie mit <strong>de</strong>n Eventspezialisten ihres<br />
Geschäftsreiseanbieters zusammenarbeiten <strong>–</strong><br />
o<strong>de</strong>r sich aufgrund ihrer Veranstaltungsaktivitäten<br />
erstmals für diese Dienstleistung entschei<strong>de</strong>n.<br />
Hierbei ist es meist sinnvoll, gleich bei<strong>de</strong> Bereiche<br />
extern abwickeln zu lassen, da sich hierdurch das<br />
Optimierungspotenzial noch besser ausschöpfen<br />
lässt.<br />
Layout: Lisa Görner, eMail: lg@flotte.<strong>de</strong><br />
Fotos: Nicole Gerhards; Fraport AG; Oneworld;<br />
Stefan Köneke/Fotolia.com; Tele2 Telecommunication GmbH;<br />
[URL], © Europäische Union, 2005-2010<br />
Anzeigen: Nicole Gerhards, 0228 / 45 95 47-8<br />
eMail: ng@dienstreisen.biz<br />
Sekretariat und Leserservice: Nathalie Anhäuser<br />
eMail: na@dienstreisen.biz<br />
Druckauflage: 20 000 Exemplare<br />
Erscheinungsweise:<br />
DienstReisen-Management erscheint 6 x jährlich<br />
Bezugspreise 2010: Einzelheft 4,- Euro<br />
Inland jährlich 20,- Euro (inkl. MwSt.)<br />
Auslandspreise auf Anfrage<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Sie wer<strong>de</strong>n nur zurückversandt, wenn Porto beigefügt<br />
ist. Beiträge, die mit Namen gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung <strong>de</strong>r Redaktion dar. Alle Rechte, soweit nicht an<strong>de</strong>rs<br />
gekennzeichnet, liegen beim Verlag. Eine Verwertung ist nur im Rahmen <strong>de</strong>r gesetzlich zugelassenen Fälle möglich, eine weitere Verwertung<br />
ohne Einwilligung ist strafbar. Alle Rechte vorbehalten. © by <strong>Flotte</strong>nmanagement-Verlag GmbH, Nie<strong>de</strong>rkassel. Gerichtsstand ist Bonn.
7<br />
24<br />
In Attendorn trafen sich Beiratsmitglie<strong>de</strong>r und DienstReisen-<br />
Management zur Gründungssitzung <strong>de</strong>s neuen Redaktionsbeirats,<br />
zum ersten Kennenlernen, zum I<strong>de</strong>en- und Impulsaustausch<br />
14<br />
Viele Fluggesellschaften und ebenso viele Angebote<br />
und Meinungen: Ein kurzer Überblick mithilfe von<br />
vier Fragen<br />
Die Spuren <strong>de</strong>r Krise und die momentane Entwicklung <strong>de</strong>s<br />
Marktes in <strong>de</strong>r Hotellerie: Jahresrückblick und Zukunftsprognose<br />
mit Olivier Harnisch, Vice Presi<strong>de</strong>nt International Operations Germany<br />
& Switzerland, Hilton Worldwi<strong>de</strong><br />
27<br />
Das <strong>Online</strong>-Buchungssystem <strong>OBT</strong> ist nun seit mehr<br />
als einem Jahr auf <strong>de</strong>m Markt. Mit Ludger Bals,<br />
Leiter <strong>OBT</strong>, sprachen wir unter an<strong>de</strong>rem über Vorteile<br />
und Zielgruppen<br />
Management<br />
7 Schnittstellenmanagement auf<br />
höchstem Niveau<br />
Gründungssitzung Redaktionsbeirat<br />
10 Sparen an allen Ecken und En<strong>de</strong>n<br />
VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010<br />
14 Vielfalt am Himmel<br />
DienstReisen-Management-Umfrage<br />
unter Fluggesellschaften<br />
27 Unkomplizierter Reise-Service für<br />
<strong>de</strong>n Mittelstand<br />
Interview mit Ludger Bals, <strong>OBT</strong> <strong>–</strong> <strong>Online</strong><br />
<strong>Business</strong> <strong>Travel</strong>, in Frankfurt/Main<br />
Recht<br />
12 Ihre Rechte als <strong>Business</strong>flieger<br />
Schwerpunkt<br />
17 Die Qual <strong>de</strong>r Wahl<br />
Welches Hotel ist das richtige?<br />
18 Punkte, Meilen, Benefits<br />
Hotel-Bonusprogramme im Vergleich<br />
20 Tagungsplanung leicht gemacht<br />
Durchblick mit Tipps und Checkliste<br />
22 Hoteleinkauf + Krise = Flexibilität<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung für <strong>Travel</strong> Manager<br />
24 Flexibilität als Weg aus <strong>de</strong>r Krise<br />
Interview mit Olivier Harnisch,<br />
Hilton Worldwi<strong>de</strong>, in Frankfurt/Main<br />
Kommunikation<br />
30 Umweltfreundliche Alternative<br />
Vi<strong>de</strong>okonferenzen statt Meetings<br />
Rubriken<br />
3 Kommentar<br />
4 Gastkommentar/Impressum<br />
6 Nachrichten<br />
www.dienstreisen.biz<br />
Inhalt<br />
5
6<br />
Nachrichten<br />
�<br />
Geld zurück?<br />
Laut Oberlan<strong>de</strong>sgericht Frankfurt hat ein Reisen<strong>de</strong>r<br />
keinen Anspruch auf Ausgleichszahlungen<br />
nach Verordnung 161/2004, wenn er wegen<br />
Zuspätkommens nach bereits geschlossenen<br />
Flugzeugtüren nicht mehr beför<strong>de</strong>rt wird.<br />
Es han<strong>de</strong>le sich hierbei nicht um <strong>de</strong>n Fall einer<br />
Nichtbeför<strong>de</strong>rung, da <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong> keinen Anspruch<br />
auf erneutes Öffnen <strong>de</strong>r Türen habe.<br />
Wür<strong>de</strong> dies generell für Zuspätkommen<strong>de</strong> getan,<br />
habe es eine erhebliche Störung <strong>de</strong>s Luftverkehrs<br />
zufolge. Der Reisen<strong>de</strong> hat jedoch im<br />
Fall eines verpassten Fluges die Möglichkeit,<br />
diejenigen Kosten zurückerstattet zu bekommen,<br />
die die Fluggesellschaft im Auftrag Dritter<br />
erhebt: Kerosinzuschlag, Flughafengebühren,<br />
Steuern, da diese Kosten nur bei Flugantritt<br />
beziehungsweise Inanspruchnahme <strong>de</strong>s Sitzplatzes<br />
tatsächlich anfallen.<br />
�<br />
Mehr als Standard<br />
Carlson Wagonlit <strong>Travel</strong> (CWT) stellt seinen<br />
internationalen mittelständischen Kun<strong>de</strong>n ab<br />
sofort das <strong>Online</strong>-Buchungsportal CWT Now<br />
Connect zur Verfügung. Das Tool ist speziell<br />
für mittelständische Unternehmen gemacht,<br />
ermöglicht einen län<strong>de</strong>rübergreifend einheitlichen<br />
Buchungsprozess, ist europaweit erhältlich<br />
und international einsetzbar. CWT Now<br />
Connect lässt sich individuell anpassen und<br />
bietet flexible Nutzungsmöglichkeiten wie beispielsweise<br />
die Option, Reiserichtlinien zu integrieren.<br />
Mit telefonischer Reiseberatung, 24/7<br />
Notfallservice, Reporting und vielem mehr steht<br />
<strong>de</strong>n Unternehmen ein breit angelegter Kun<strong>de</strong>nservice<br />
zur Verfügung. CWT Now Connect ist<br />
laut Stephan Ingerberg, Director Sales & <strong>Online</strong><br />
Management Germany, CWT, für die Kun<strong>de</strong>n<br />
gemacht, die erweiterte Ansprüche an eine<br />
<strong>Online</strong>-Lösung haben, individuell anpassbare<br />
Extras wünschen, eigene Tarife ausgehan<strong>de</strong>lt<br />
haben o<strong>de</strong>r ihre Reisekosten optimieren möchten.<br />
Für <strong>de</strong>n zuletzt genannten Punkt bietet das<br />
Tool Zugang zu Tarifen aus unterschiedlichen<br />
Quellen und zeigt immer die niedrigsten Tarife<br />
und Raten an. Ganz bewusst wur<strong>de</strong> mit CWT<br />
Now Connect ein Unterschied zum bereits vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Tool CWT-direkt.<strong>de</strong> gemacht. Stephan<br />
Ingerberg betont, dass es sich bei kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen um eine<br />
sehr heterogene Kun<strong>de</strong>ngruppe mit ebenso<br />
unterschiedlichen Bedürfnissen han<strong>de</strong>lt, auf<br />
die nun individuell eingegangen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
�<br />
Mobiles Update<br />
Damit Geschäftsreisen<strong>de</strong> unterwegs immer<br />
auf <strong>de</strong>m neuesten Stand sind, stellt FIRST<br />
<strong>Business</strong> <strong>Travel</strong> ihnen mit <strong>de</strong>m FIRST Mobile<br />
<strong>Travel</strong>ler einen mobilen Reiseplan (Flug, Bahn,<br />
Mietwagen, Hotel) für Blackberry und Smartphone<br />
zur Verfügung. Sämtliche Informationen<br />
zur bei FIRST <strong>Business</strong> <strong>Travel</strong> gebuchten Reise<br />
sind auch offline je<strong>de</strong>rzeit abrufbar. Einige <strong>de</strong>r<br />
Vorteile <strong>de</strong>s mobilen Reiseplanes: Keine Roamingkosten<br />
im Ausland, kostenloser Empfang,<br />
sofortige Benachrichtigung<br />
bei Verän<strong>de</strong>rungen,<br />
Informationen zu Ticketnummern,Buchungsco<strong>de</strong>s,<br />
Hoteldaten etc.<br />
sind je<strong>de</strong>rzeit verfügbar.<br />
Kosten: 99 Euro/Jahr, erhältlich<br />
ab Spätsommer<br />
2010 in je<strong>de</strong>m FIRST<br />
<strong>Business</strong> <strong>Travel</strong> Büro.<br />
�<br />
�<br />
Im Zeichen <strong>de</strong>r Umwelt<br />
Die seit 2005 bestehen<strong>de</strong> Partnerschaft zwischen<br />
Europcar und Thalys wird erneuert und<br />
um drei Jahre verlängert. Im Fokus <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />
steht die Entwicklung noch<br />
umweltfreundlicherer Mobilitätslösungen. Ab<br />
September 2010 stehen Thalys-Kun<strong>de</strong>n dank<br />
<strong>de</strong>r grünen, schadstoffarmen Europcar-<strong>Flotte</strong><br />
Fahrzeuge zur Verfügung, die einen sehr geringen<br />
CO2-Ausstoß haben (weniger als 120g/<br />
km). Thalys-Kun<strong>de</strong>n, die ihren Mietwagen über<br />
Europcar beziehen, erhalten nicht nur günstige<br />
Konditionen und schonen dank schadstoffarmer<br />
<strong>Flotte</strong> die Umwelt, son<strong>de</strong>rn unterstützen auch<br />
noch ein weiteres Projekt von Europcar in Sachen<br />
Umweltschutz: Pro angemietetem Fahrzeug<br />
spen<strong>de</strong>t Europcar 1 Euro an Climate Care.<br />
Neuer Glanz<br />
Die Neueröffnung <strong>de</strong>r vollständig renovierten<br />
Lufthansa Senator Lounge in München komplettiert<br />
das Loungeangebot im Abflugbereich<br />
Schengen: Drei Lounges und 330 Sitzplätze<br />
stehen <strong>de</strong>n Fluggästen auf 1.500 m2 Gesamtfläche<br />
nun zur Verfügung. Im separaten Ruheraum,<br />
an <strong>de</strong>r Kaffeebar o<strong>de</strong>r beim Serviceangebot<br />
rund um alkoholische und alkoholfreie<br />
Getränke können Fluggäste entspannt auf<br />
ihren Abflug warten. Weitere Highlights sind<br />
20 Arbeitsplätze mit integrierten Computern<br />
für diejenigen, die die Wartezeit zum Arbeiten<br />
nutzen möchten, mit Kosmetikartikeln ausgestattete<br />
Duschräume und eine Motivwand mit<br />
Alpenpanorama. Insgesamt bietet Lufthansa<br />
München <strong>de</strong>n Fluggästen auf 4.500 m2 �<br />
sieben<br />
Lounges in Terminal 2.<br />
�<br />
Unsicherheit bleibt<br />
Ausgleichszahlungen bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung,<br />
Annullierung o<strong>de</strong>r erheblicher Verspätung von<br />
Flügen stehen nicht zwangsläufig <strong>de</strong>m Arbeitgeber<br />
zu, son<strong>de</strong>rn können auch vom Geschäftsreisen<strong>de</strong>n<br />
selbst beansprucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Laut Landgericht Aurich geht es hierbei um<br />
<strong>de</strong>n Fluggast selbst und nicht um <strong>de</strong>njenigen,<br />
<strong>de</strong>r für die angefallenen Ticketkosten aufgekommen<br />
ist (Arbeitgeber). Dies geht aus einem<br />
Vergleich hervor, <strong>de</strong>n eine Fluggesellschaft mit<br />
einem Geschäftsreisen<strong>de</strong>n am 4. Juni 2010<br />
geschlossen hat. Es gibt allerdings auch nach<br />
diesem Vergleich kein rechtskräftiges Urteil,<br />
das ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>m Reisen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Arbeitgeber<br />
die Ausgleichszahlungen zuspricht.<br />
�<br />
Aus zwei mach eins<br />
Zur ver<strong>einfach</strong>ten Kontrolle von Reiserichtlinien<br />
und zur besseren Kostenkontrolle führt Carlson<br />
Wagonlit <strong>Travel</strong> (CWT) zwei eigens dafür<br />
geschaffene Lösungen zusammen: Die Daten<br />
von CWT Agency + Card Reporting wer<strong>de</strong>n<br />
nun vom CWT Policy Manager verarbeitet, <strong>de</strong>r<br />
immer dann E-Mails verschickt, wenn Reiserichtlinien<br />
nicht eingehalten wer<strong>de</strong>n. Dadurch,<br />
dass Buchungen für Flug, Hotel, Bahn und<br />
Mietwagen mit <strong>de</strong>n Transaktionen <strong>de</strong>r Firmenkreditkarte<br />
sofort abgeglichen wer<strong>de</strong>n, haben<br />
Unternehmen die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter<br />
umgehend per Mail darüber in Kenntnis<br />
zu setzen, dass sie vorgegebene Richtlinien<br />
nicht einhalten. <strong>Travel</strong> Manager können die<br />
Mitarbeiter mithilfe drei verschie<strong>de</strong>ner Arten<br />
von E-Mails darauf aufmerksam machen, was<br />
sie in Sachen Buchungswege, Zahlungswege<br />
und Ausgaben zu beachten haben. An<strong>de</strong>rsherum<br />
gibt es die Möglichkeit, Mitarbeiter dann<br />
zu kontaktieren, wenn sie regelkonform reisen<br />
und damit ein effektives <strong>Travel</strong> Management<br />
und auch <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s Unternehmens unterstützen,<br />
wie Andrew Winterton, Presi<strong>de</strong>nt<br />
Suppliers, Products & Technology, CWT, betont.
Management<br />
SchnittstellenManagement<br />
auf höchstem Niveau<br />
Gründungssitzung <strong>de</strong>s<br />
DienstReisen-Management-<br />
Redaktionsbeirates<br />
im sauerländischen Attendorn<br />
Praxisnähe und ein hoher Nutzwert, darauf legt<br />
DienstReisen-Management Wert. Welche Themen<br />
sind aktuell und für <strong>Travel</strong> Manager relevant,<br />
was bewegt und interessiert sie, worüber sollten<br />
Fachbeiträge geschrieben wer<strong>de</strong>n? Diese Fragen<br />
möchte DienstReisen-Management bei regelmäßigen<br />
Treffen mit <strong>de</strong>m eigens für das Magazin<br />
gegrün<strong>de</strong>ten Redaktionsbeirat klären. Der Beirat<br />
ist Themenimpulsgeber und Diskussionspartner,<br />
wobei die Kommunikation nicht auf die gemeinsamen<br />
Treffen beschränkt ist, son<strong>de</strong>rn permanent<br />
stattfin<strong>de</strong>t. Ganz allgemein betrachtet: Alles,<br />
was bewegt, ist Thema. Das neue Fachmagazin<br />
versucht, sämtliche Anregungen <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r<br />
redaktionell umzusetzen, wobei diese redaktionelle<br />
Zusammenarbeit nicht nur auf die Beiratsmitglie<strong>de</strong>r<br />
beschränkt ist. Je<strong>de</strong>r Vorschlag, je<strong>de</strong>s<br />
Feedback von außen ist gern gesehen, genauso<br />
wie <strong>de</strong>r Beirat sich nicht als fester, geschlossener<br />
Zirkel versteht, son<strong>de</strong>rn je<strong>de</strong>rzeit neue Mitglie<strong>de</strong>r<br />
in seiner Mitte willkommen heißt.<br />
Wer wäre besser geeignet, Input zu geben, als<br />
die Zielgruppe von DienstReisen-Management<br />
selbst? Die Themenvorschläge kommen von <strong>de</strong>n<br />
Praktikern aus erster Hand, sind nicht umständlich<br />
konstruiert, son<strong>de</strong>rn setzen Impulse und Erwartungen<br />
<strong>de</strong>r Zielgruppe um, haben eine hohe<br />
Relevanz und sind aktuell.<br />
Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Beirats sind allesamt <strong>Travel</strong><br />
Manager aus <strong>de</strong>m öffentlichen und <strong>de</strong>m privaten<br />
Sektor. So kann eine gute Mischung verschie<strong>de</strong>nster<br />
Aufgabenbereiche im <strong>Travel</strong> Management,<br />
unterschiedlich gesetzter Prioritäten und<br />
Vorgaben <strong>de</strong>s jeweiligen Unternehmens, vielfältiger<br />
Themengebiete und Interessen beleuchtet und<br />
wie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Gründungssitzung <strong>de</strong>s Beirats fand am 05.<br />
und 06. Mai in Attendorn im Sauerland statt. In<br />
urigem Burgambiente traf ein kleiner Teil <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r,<br />
die trotz <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r Aschewolke verursachten<br />
Durcheinan<strong>de</strong>rs im Termin- und Zeitplan<br />
zum Treffen erscheinen konnten, zum ersten Mal<br />
als Redaktionsbeirat aufeinan<strong>de</strong>r.<br />
Die Tagungsrun<strong>de</strong>: Kai Schmidt, Thomas Eckl (bei<strong>de</strong> Redaktionsbeirat),<br />
Bernd Franke, Ralph Wuttke, Judith Kadach (alle DienstReisen-Management),<br />
Daniela Kronreif (Redaktionsbeirat) (v.li.)<br />
Um zusätzliche Informationen und Meinungen aus<br />
<strong>de</strong>r Branche zu erhalten, hat sich die Redaktion<br />
vorab mit Jörg Martin, Geschäftsführer von CTC<br />
Corporate <strong>Travel</strong> Consulting, in Verbindung gesetzt.<br />
Als unabhängiger Berater kann er die Diskussionsthemen<br />
aus einer an<strong>de</strong>ren Perspektive<br />
beleuchten und auf seine Erfahrungswerte in <strong>de</strong>r<br />
täglichen Zusammenarbeit mit <strong>Travel</strong> Managern<br />
und Unternehmen zurückgreifen.<br />
Erwartungen an DienstReisen-Management<br />
Die <strong>Travel</strong> Manager legen bei Fachmagazinen<br />
als Informationsquelle großen Wert auf die Kombination<br />
von Print und Internet. Wenn konkreter<br />
Informationsbedarf besteht, müssen Artikel online<br />
je<strong>de</strong>rzeit wie<strong>de</strong>r auffindbar sein, sodass zum<br />
einen gezielt nachgelesen und zum an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>r<br />
jeweilige Artikel punktuell im Unternehmen verteilt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Dies darf kein langwieriger,<br />
komplizierter Prozess sein, son<strong>de</strong>rn muss mittels<br />
Stichwortsuche innerhalb kurzer Zeit erledigt wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
Zwar gibt es bereits Mitbewerber auf <strong>de</strong>m Markt.<br />
Die Beiratsmitglie<strong>de</strong>r stehen <strong>de</strong>m neuen Fachmagazin<br />
jedoch positiv, neugierig und erwartungsvoll<br />
gegenüber und sind <strong>de</strong>r Meinung, dass <strong>de</strong>r<br />
7
8<br />
Management<br />
Kai Schmidt, g.e.b.b.:<br />
„Die bloße Theorie reicht bei weitem nicht aus,<br />
um <strong>de</strong>n Job gut machen zu können.“<br />
Themenkomplex ‚Dienstreise‘ an<strong>de</strong>rs behan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n sollte, als dies bisher oftmals <strong>de</strong>r Fall ist.<br />
Kein bloßes Abdrucken von Pressetexten, kein<br />
schnelles Abhan<strong>de</strong>ln aktueller, wichtiger Themen<br />
ist gefragt, son<strong>de</strong>rn Tiefgang und Fachberichte,<br />
emotionale Verankerung <strong>de</strong>r Zielgruppe sowie die<br />
Erzeugung von Mehrwert. Die Fachbeiträge sollen<br />
<strong>de</strong>n <strong>Travel</strong> Manager nicht nur interessieren, son<strong>de</strong>rn<br />
ihm auch nützen und ihn bei seiner täglichen<br />
Arbeit unterstützen. Peripheriethemen, die in <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit gerne übergangen wur<strong>de</strong>n, sollen<br />
aufgegriffen und entsprechend behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n,<br />
so die Wünsche <strong>de</strong>r Beiratsmitglie<strong>de</strong>r.<br />
Der <strong>Travel</strong> Manager: Ein Allroun<strong>de</strong>r<br />
Ganz oben auf <strong>de</strong>m Themenplan steht die Frage<br />
nach Aufgabe und Kompetenz <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managers.<br />
Fest steht ein<strong>de</strong>utig: Der <strong>Travel</strong> Manager ist<br />
ein Unternehmensberater im eigenen Hause, ist<br />
Allroun<strong>de</strong>r, „schaut sich über die Adlerperspektive<br />
<strong>de</strong>n gesamten Prozess an“, wie Jörg Martin<br />
zusammenfasst. Ein <strong>Travel</strong> Manager muss vielseitige<br />
Kompetenzen besitzen und immer höhere<br />
und breiter gefächerte Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen<br />
können, <strong>de</strong>nn <strong>Travel</strong> Management ist kein Abteilungsthema,<br />
son<strong>de</strong>rn ein prozessgesteuertes<br />
Thema mit vielen Schnittstellen. So lautet das<br />
Schlagwort, das die eigentliche Aufgabe das<br />
<strong>Travel</strong> Manager treffend beschreibt: ‚Schnittstellenmanagement‘.<br />
Starkes Vernetzen mit an<strong>de</strong>ren<br />
Abteilungen ist gefragt. Das Aufgabenspektrum<br />
eines <strong>Travel</strong> Managers ist heutzutage vielfältig:<br />
Vom Einkäufer, Projektleiter, Trainer, <strong>Online</strong>-Redakteur,<br />
Prozessoptimierer bis hin zum Controller<br />
<strong>–</strong> all das kann, je nach Ausprägung im Unternehmen,<br />
von einem <strong>Travel</strong> Manger erwartet wer<strong>de</strong>n.<br />
„Um erfolgreich Kosten einsparen zu können,<br />
sind Reiserichtlinien und Akzeptanz durch die<br />
Unternehmensleitung gefragt“, so Thomas Eckl,<br />
<strong>Travel</strong> Manager bei <strong>de</strong>r PricewaterhouseCoopers<br />
AG WPG.<br />
Wie sieht die Zukunft <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managements<br />
aus? Diese Frage sorgte neben vielen an<strong>de</strong>ren für<br />
Gesprächsstoff bei Kai Schmidt und Thomas Eckl,<br />
Bernd Franke und Ralph Wuttke (bei<strong>de</strong> DienstReisen-Management)<br />
(v.li.) (o.)<br />
Einigkeit herrscht darüber, dass nur zum <strong>Travel</strong><br />
Manager geeignet ist, wer damit zurechtkommt,<br />
sich keiner großen Beliebtheit zu erfreuen. <strong>Travel</strong><br />
Manager <strong>de</strong>cken auf, kontrollieren, optimieren<br />
Kosten, schauen je<strong>de</strong>m auf die Finger <strong>–</strong> Han<strong>de</strong>ln<br />
im Sinne <strong>de</strong>s Unternehmens zwar, beliebt aber<br />
trotz<strong>de</strong>m selten.<br />
Die Zukunft <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managements<br />
In <strong>de</strong>r wirtschaftlich und finanziell noch immer<br />
angespannten Zeit nach <strong>de</strong>r Krise stellt sich für<br />
viele Unternehmen die Frage, inwiefern sie Einsparungen<br />
vornehmen können. Damit einhergehend<br />
müssen sich viele <strong>Travel</strong> Manager damit<br />
auseinan<strong>de</strong>rsetzen, ob ihr Job noch sicher ist.<br />
Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Redaktionsbeirats sind <strong>de</strong>r<br />
Meinung, dass es eine Einsparung am falschen<br />
En<strong>de</strong> wäre, wür<strong>de</strong> man <strong>de</strong>n Posten <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong><br />
Managers streichen.<br />
Bestimmte Aufgabenbereiche könne man zwar<br />
outsourcen, nicht aber das komplette <strong>Travel</strong> Management<br />
<strong>–</strong> zumin<strong>de</strong>st nicht in einem großen<br />
Unternehmen, so Jörg Martin. „Man braucht für<br />
alles immer eine interne Schnittstelle.“ Außer<strong>de</strong>m<br />
sei es ungleich teurer, <strong>de</strong>n <strong>Travel</strong> Manager nicht<br />
zu behalten, wolle man eine Garantie dafür, dass<br />
weiter alles rund laufe, so <strong>de</strong>r Beirat. „Der Nutzwert<br />
von <strong>Travel</strong> Management ist durch die Krise<br />
erst richtig <strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n“, erklärt Daniela<br />
Kronreif, <strong>Travel</strong> Managerin bei <strong>de</strong>r Fraunhofer Gesellschaft<br />
in München. Auch bei an<strong>de</strong>ren Krisen<br />
als <strong>de</strong>r wirtschaftlich-finanziellen haben <strong>Travel</strong><br />
Manager oftmals ihren Wert unter Beweis stellen<br />
können. Man <strong>de</strong>nke an die Aschewolke im April<br />
2010 <strong>–</strong> hier seien es meist die <strong>Travel</strong> Manager<br />
gewesen, die <strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />
hergestellt und sie aus <strong>de</strong>m Katastrophengebiet<br />
zurückgeholt hätten, führt Daniela Kronreif weiter<br />
aus.<br />
Thomas Eckl,<br />
PricewaterhouseCoopers:<br />
„Um erfolgreich Kosten einzusparen zu<br />
können, sind Reiserichtlinien und Akzeptanz<br />
durch die Unternehmensleitung gefragt.“<br />
Der Beruf <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managers hat an Be<strong>de</strong>utung<br />
dazugewonnen, anstatt sie in <strong>de</strong>r Krise zu<br />
verlieren. Empfehlenswert und wichtig für ein<br />
erfolgreiches <strong>Travel</strong> Management sei allerdings,<br />
sich Input von außen zu holen, da eine gewisse<br />
‚Betriebsblindheit’ sich oftmals einstelle, erläutert<br />
Jörg Martin. Ungefähr einmal jährlich externes<br />
Benchmarking zu betreiben könne <strong>de</strong>m Abhilfe<br />
schaffen, argumentiert auch Thomas Eckl.<br />
Inwiefern sich das <strong>Travel</strong> Management im Wan<strong>de</strong>l<br />
befin<strong>de</strong>t und wie sinnvoll neue Studiengänge<br />
in <strong>de</strong>m Bereich sind, darüber herrscht keine Einigkeit.<br />
„Es wird neue Studiengänge geben, das<br />
Berufsfeld wird sich weiter ausbauen“, fin<strong>de</strong>t Kai<br />
Schmidt, <strong>Travel</strong> Manager bei <strong>de</strong>r g.e.b.b. mbH,<br />
<strong>de</strong>r neben seinem Beruf zusätzlich ein MBA-<br />
Studium absolviert. Daniela Kronreif und Thomas<br />
Eckl stehen diesen neuen Studiengängen kritisch
Auf Burg Schnellenberg im sauerländischen Attendorn fand <strong>de</strong>r<br />
Redaktionsbeirat zur Gründungssitzung zusammenm<br />
gegenüber, da sie befürchten, dass <strong>Travel</strong> Manager<br />
am Marktbedarf vorbei in Massen ausgebil<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n könnten <strong>–</strong> mit <strong>de</strong>m Ergebnis, dass es<br />
womöglich zu viele <strong>Travel</strong> Manager für zu wenige<br />
Stellen gebe. Zu<strong>de</strong>m seien diese Studiengänge<br />
sehr theoretisch ausgelegt, <strong>de</strong>r Praxisbezug fehle.<br />
Unternehmen bräuchten jedoch Mitarbeiter,<br />
die nicht frisch von <strong>de</strong>r Universität kämen, son<strong>de</strong>rn<br />
auf Erfahrung im Gebiet <strong>Travel</strong> zurückgreifen<br />
könnten, wie bei<strong>de</strong> erklären.<br />
Grundlage Praxisbezug und Erfahrungswert<br />
Der Fokus beim <strong>Travel</strong> Management liegt, wie bei<br />
vielen an<strong>de</strong>ren Berufen auch, auf <strong>de</strong>m Praxisbezug.<br />
Die bloße Theorie reiche bei weitem nicht<br />
aus, um <strong>de</strong>n Job gut machen zu können, erklärt<br />
Kai Schmidt. Man müsse ein Gefühl für alles bekommen,<br />
was nur durch die Praxis und die damit<br />
verbun<strong>de</strong>nen Erfahrungen möglich sei.<br />
Wie soll ein <strong>Travel</strong> Manager über die <strong>Business</strong><br />
Class berichten, wenn er nie selbst darin geflogen<br />
ist? „Die Produkterfahrung ist gefragt”, erklärt<br />
Jörg Martin. Nur, wer nach einem Langstreckenflug<br />
direkt in <strong>de</strong>n Konferenzraum gehe, um bis<br />
abends zu tagen, bekomme einen Eindruck davon,<br />
wie dieser Job tatsächlich aussehe, erläutert<br />
er. Außer<strong>de</strong>m könne man nur so wirklich wissen,<br />
wovon <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong> hinterher spreche. Es gehe<br />
um die Glaubwürdigkeit <strong>de</strong>s Berufes intern, führt<br />
er weiter aus. „<strong>Travel</strong> Manager kann man nicht<br />
vom grünen Schreibtisch aus sein“, hält Daniela<br />
Kronreif fest. „Wenn ich mich nicht darum kümmere,<br />
dass meine Mitarbeiter aktiv Erfahrungswerte<br />
sammeln, fahre ich allein auf <strong>de</strong>m Dampfer, während<br />
sie immer nur im Beiboot sitzen“, ergänzt sie.<br />
Eben dieser dringend notwendige Praxisbezug sei<br />
es, <strong>de</strong>r vielen Hochschulabsolventen fehle, egal<br />
wie qualifiziert sie seien. Die besten Chancen im<br />
<strong>Travel</strong> Management habe, wer aus <strong>de</strong>r Branche<br />
komme. Daniel Kronreif beispielsweise hat eine<br />
Ausbildung als Reisebürokauffrau absolviert, Kai<br />
Schmidt eine als Luftverkehrskaufmann. Auf dieser<br />
Grundlage haben sie aufgebaut und können in<br />
ihrem heutigen Beruf als <strong>Travel</strong> Manager auf viele<br />
nützliche Erfahrungswerte zurückgreifen.<br />
Fazit<br />
Die Gründungssitzung <strong>de</strong>s<br />
Redaktionsbeirates hat nicht<br />
nur zu einem ersten Austausch<br />
zwischen Verlag und<br />
Zielgruppe geführt, son<strong>de</strong>rn<br />
hat vor allem ver<strong>de</strong>utlicht,<br />
welche Erwartungen an das<br />
neue Fachmagazin gestellt<br />
wer<strong>de</strong>n und inwiefern es sich<br />
vom Markt abheben sollte.<br />
Aufgeschlossene, engagierte<br />
<strong>Travel</strong> Manager aus unterschiedlichen<br />
Branchen haben<br />
sich aktiv eingebracht und<br />
angeregt diskutiert <strong>–</strong> sowohl<br />
während <strong>de</strong>r Tagung, als auch<br />
bei <strong>de</strong>n gemeinsamen Essen<br />
und in <strong>de</strong>r Zeit zwischen <strong>de</strong>n<br />
jeweiligen Diskussionsrun<strong>de</strong>n.<br />
Neben verschie<strong>de</strong>nsten Themenvorschlägen<br />
wur<strong>de</strong> von<br />
<strong>de</strong>n <strong>Travel</strong> Managern selbst<br />
ein tieferer Einblick in <strong>de</strong>ren<br />
tägliche Aufgaben ermöglicht.<br />
Der Beruf <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managers<br />
beinhaltet und erfor<strong>de</strong>rt<br />
viel mehr, als <strong>de</strong>r Name verrät.<br />
Komplexe Prozesse stecken<br />
dahinter, verlangt wird<br />
vielseitige Kompetenz und<br />
permanente Präsenz an allen<br />
Schnittstellen zugleich. Fest<br />
steht, dass vor allem Belastbarkeit,<br />
vielseitiges Talent und<br />
Daniela Kronreif,<br />
Fraunhofer Gesellschaft:<br />
Management<br />
„Der Nutzwert von <strong>Travel</strong> Management ist<br />
durch die Krise erst richtig <strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n.“<br />
sehr viel Erfahrung gefor<strong>de</strong>rt ist, möchte man als<br />
<strong>Travel</strong> Manager erfolgreich sein. Und auch die<br />
Bereitschaft, sich unbeliebt zu machen, gehört zu<br />
diesem Beruf dazu.<br />
Nicht umsonst heißt es: Je unbeliebter <strong>de</strong>r <strong>Travel</strong><br />
Manager, <strong>de</strong>sto besser macht er seinen Job.<br />
Nicht lange suchen <strong>–</strong><br />
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10<br />
Management<br />
Sparen an allen<br />
Es ist so schlimm, wie alle befürchtet haben. Die Wirtschaftskrise hat die<br />
Geschäftsreisebranche voll erwischt. Was sich aus <strong>de</strong>n Quartalszahlen <strong>de</strong>r<br />
Branchenunternehmen bereits herauslesen ließ, bringt die Geschäftsreiseanalyse<br />
2010 <strong>de</strong>s Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) in ganzer<br />
Breite ans Licht: Der Markt ist 2009 im Vergleich zum Vorjahr geschrumpft,<br />
zum Teil sogar eingebrochen.<br />
Das zeigt sich allein an <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Reisen in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Unternehmen.<br />
Der VDR legt seiner Analyse alle Unternehmen in Deutschland zugrun<strong>de</strong>,<br />
einschließlich die <strong>de</strong>s öffentlichen Sektors. Die 800 über computergestützte<br />
Telefoninterviews befragten Firmen stellen die Situation also auf einzigartige<br />
Weise repräsentativ dar <strong>–</strong> und zeigen einen dramatischen Rückgang <strong>de</strong>r<br />
Geschäftsreisezahl im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 145,1 Millionen.<br />
Den stärksten Rückgang verzeichneten dabei nicht die Konzerne, son<strong>de</strong>rn<br />
mittelständische Unternehmen, entwe<strong>de</strong>r, weil durch sinken<strong>de</strong> Aufträge nicht<br />
mehr so viele Reisen nötig waren, o<strong>de</strong>r weil nur die dringendsten Reisen<br />
genehmigt wur<strong>de</strong>n. Der öffentliche Sektor dagegen war <strong>de</strong>r einzige Bereich,<br />
in <strong>de</strong>m 2009 die Zahl <strong>de</strong>r Reisen wuchs <strong>–</strong> unter an<strong>de</strong>rem eine Folge <strong>de</strong>r<br />
Konjunkturpakete.<br />
Die reine Zahl <strong>de</strong>r Geschäftsreisen ist aber nur die eine Seite <strong>de</strong>r Medaille.<br />
Gleichzeitig sparen die <strong>de</strong>utschen Unternehmen an je<strong>de</strong>r Ecke und an allen<br />
En<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Leistungen. Insgesamt sanken 2009 die Geschäftsreisekosten<br />
um fast zwölf Prozent o<strong>de</strong>r 5,5 Milliar<strong>de</strong>n Euro auf 41,1 Milliar<strong>de</strong>n Euro,<br />
hauptsächlich bei Flügen, Hotelübernachtungen und Mietwagen.<br />
VDR-Geschäftsreiseanalyse 2010 zeigt: Die Krise macht sich im<br />
Geschäftsreisemarkt voll bemerkbar <strong>–</strong> die <strong>Travel</strong> Manager halten dagegen<br />
Ecken und En<strong>de</strong>n<br />
Beispiel Flug<br />
So wur<strong>de</strong> 2009 rund zwei Milliar<strong>de</strong>n Euro weniger für Flüge ausgegeben<br />
(10,9 Milliar<strong>de</strong>n Euro) als im Vorjahr. Dabei setzte sich <strong>de</strong>r Trend weiter fort,<br />
die Mitarbeiter zum Komfortverzicht aufzufor<strong>de</strong>rn und ihnen First und <strong>Business</strong><br />
Class zu verweigern. 2009 beherrschte die Economy Class auf inner<strong>de</strong>utschen,<br />
innereuropäischen wie auch Interkontinentalflügen ganz klar das<br />
Buchungsbild.<br />
Im Vergleich von 2005 zu 2009 wird <strong>de</strong>utlich, in welchem Maß die <strong>Business</strong><br />
Class verloren hat: Im inner<strong>de</strong>utschen Verkehr hat sie etwa die Hälfte ihres<br />
Anteils eingebüßt und selbst interkontinental ging ihre Vormachtstellung verloren<br />
<strong>–</strong> dort ist die <strong>Business</strong> Class auf <strong>de</strong>m Weg zu einem Anteil von einem<br />
Dritteln.<br />
Beispiel Übernachtungen<br />
Auch die Hotellerie bekam 2009 <strong>de</strong>n Sparwillen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Unternehmen<br />
voll zu spüren. Der Anteil <strong>de</strong>r Reisen ohne Übernachtungen stieg, <strong>de</strong>r Anteil<br />
längerer Reisen von mehr als vier Tagen sank <strong>–</strong> und so wun<strong>de</strong>rt es nicht,<br />
dass die Zahl <strong>de</strong>r Übernachtungen <strong>de</strong>utscher Betriebe 2009 um 5,4 Prozent<br />
unter <strong>de</strong>m Vorjahr lag (54,5 Millionen).<br />
Gleichzeitig sanken die Übernachtungskosten um satte 16 Prozent (9,7 Milliar<strong>de</strong>n<br />
Euro) <strong>–</strong> ein <strong>de</strong>utliches Zeichen dafür, dass die <strong>Travel</strong> Manager erfolgreich<br />
ihre Hoteltarife nach- o<strong>de</strong>r neu verhan<strong>de</strong>lt haben und dass die Hoteliers<br />
sich vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r sinken<strong>de</strong>n Nachfrage nicht lange bitten ließen<br />
und <strong>de</strong>utlich mit <strong>de</strong>n Preisen herunter gegangen sind.
Das führte zu <strong>de</strong>m nur auf <strong>de</strong>n ersten Blick überraschen<strong>de</strong>n Ergebnis, dass<br />
sich <strong>–</strong> im Gegensatz zum Flugverkehr <strong>–</strong> die gebuchten Servicekategorien<br />
wenig verän<strong>de</strong>rt haben. Die Drei-Sterne-Hotels machten 2009 im Inland<br />
knapp über die Hälfte aus, vier Sterne blieben bei etwas unter einem Drittel.<br />
Insgesamt zeigten die Buchungen sowohl im Inland wie auch im Ausland eine<br />
leichte Verschiebung von Drei-Sterne-Hotels zu an<strong>de</strong>ren Kategorien.<br />
Das ist die Ausgabenseite. Wie aber macht sich die Rezession im <strong>Travel</strong> Management<br />
<strong>de</strong>r Unternehmen selbst bemerkbar? Sie ist gar nicht überall zu<br />
spüren <strong>–</strong> das ist eine <strong>de</strong>r überraschen<strong>de</strong>n Erkenntnisse <strong>de</strong>r VDR-Geschäftsreiseanalyse<br />
2010. 46 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen bis zu 500 Mitarbeitern<br />
und 24 Prozent <strong>de</strong>r Firmen mit zwischen 10 und 500 Beschäftigten sagten<br />
während <strong>de</strong>r Befragung im Frühjahr 2010, die Krise habe „überhaupt keine<br />
Folgen“ für das Geschäftsreisemanagement. Zwar liegen bei<strong>de</strong> Anteile spürbar<br />
niedriger als im Vorjahr, <strong>de</strong>nnoch gibt es einen erklecklichen Anteil an<br />
Unternehmen, die unverän<strong>de</strong>rt reisen.<br />
Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die globale Rezession<br />
bis zum Befragungszeitraum im Frühjahr in rund 89.000 Unternehmen<br />
sehr wohl Folgen für das <strong>Travel</strong> Management hat <strong>–</strong> und die Zahl <strong>de</strong>r Firmen,<br />
die „<strong>de</strong>utliche Folgen“ spüren, ist von 26.000 auf 43.000 stark gestiegen.<br />
Diese betroffenen Unternehmen haben mit einem ganzen Bün<strong>de</strong>l von Maßnahmen<br />
reagiert. 81 Prozent von ihnen haben seit 2008 das Reisevolumen<br />
reduziert, die Hälfte schränkte ihre Außenauftritte ein und fuhr nicht mehr so<br />
oft zu Messen o<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nveranstaltungen. Statt<strong>de</strong>ssen haben sich elektronische<br />
Konferenzen endgültig durchgesetzt: 63 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
wickeln ihre Meetings, Schulungen und Produktpräsentationen über Vi<strong>de</strong>o-,<br />
Web- o<strong>de</strong>r Telefonkonferenzen ab.<br />
Wie wichtig diese Entscheidungen für die Unternehmen sind, lässt sich auch<br />
daran ablesen, wer sie trifft. 2009 kümmerten sich vor allem die Chefs persönlich<br />
um <strong>de</strong>n Kostenblock Reisen: In 66 Prozent <strong>de</strong>r befragten Unternehmen<br />
war die Geschäftsführung in die Kernaufgaben <strong>de</strong>s Geschäftsreisemanagements<br />
involviert, eine Steigerung um zehn Prozentpunkte im Vergleich zu<br />
2004. Auch Chefsekretariate und Geschäftsführungsassistenzen gewannen<br />
im <strong>Travel</strong> Management stark an Be<strong>de</strong>utung (26 zu 16 Prozent) <strong>–</strong> ein starkes<br />
Indiz dafür, dass auch kleine und mittlere Unternehmen ohne eigene <strong>Travel</strong>-<br />
Management-Abteilung die Organisation ihrer Geschäftsreisen professionalisieren.<br />
Auch das klassische <strong>Travel</strong> Management gewann an Be<strong>de</strong>utung.<br />
Die Geschäftsreiseanalyse zeigt, dass sich diese Strategie lohnt, <strong>de</strong>nn Unternehmen<br />
mit <strong>Travel</strong> Manager haben auch in schwierigen Zeiten besser gewirtschaftet<br />
als ihre Kollegen ohne.<br />
Management<br />
So sanken von 2007 bis 2009 in Unternehmen mit zwischen 10 und 500<br />
Mitarbeitern, von <strong>de</strong>nen drei Fünftel ein <strong>Travel</strong> Management besitzen, das<br />
Geschäftsreisevolumen um neun, die Geschäftsreisekosten aber um 14 Prozent<br />
<strong>–</strong> das heißt, in diesen Firmen wur<strong>de</strong>n nicht nur Reisen gekappt, son<strong>de</strong>rn<br />
darüber hinaus Preise verhan<strong>de</strong>lt und Sparmöglichkeiten gesucht. In mittelständischen<br />
Unternehmen dagegen (10 bis 500 Mitarbeiter), die nur zu etwa<br />
einem Fünftel ein eigenes <strong>Travel</strong> Management besitzen, sanken Volumen und<br />
Kosten in etwa gleich stark, nämlich um 20 Prozent.<br />
Kurz: <strong>Travel</strong> Management wirkt. <strong>Travel</strong> Management sorgt auch dafür, dass<br />
die Regelungen, die <strong>de</strong>r Finanzkrise entgegenwirken sollten, eingehalten und<br />
auch beibehalten wer<strong>de</strong>n: Immerhin 60 Prozent <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Krise Betroffenen<br />
erwarten, dass die Geschäftsreise-Restriktionen dauerhaft sind. Daran<br />
än<strong>de</strong>rn auch die positiven Erwartungen für das Jahr 2011 nichts <strong>–</strong> im Vergleich<br />
zum Vorjahr erwarten etwa doppelt so viele Befragte ein steigen<strong>de</strong>s<br />
Reisevolumen.<br />
Der Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR)<br />
vertritt mit seinen mehr als 500 Mitgliedsunternehmen<br />
einen Gesamtumsatz im Geschäftsreisebereich<br />
von jährlich mehr als zehn Milliar<strong>de</strong>n Euro und ist Ansprechpartner<br />
im Bereich <strong>de</strong>r gesamten geschäftlichen<br />
Mobilität.<br />
Kontakt:<br />
Darmstädter Landstraße 125,<br />
60598 Frankfurt am Main<br />
Telefon: 0 69 / 69 52 29 0, Fax: 0 69 / 69 52 29 29<br />
E-Mail: info@vdr-service.<strong>de</strong>, www.vdr-service.<strong>de</strong><br />
Präsidium: Dirk Gerdom (Präsi<strong>de</strong>nt), Ralph Rettig (Vizepräsi<strong>de</strong>nt),<br />
Bernd Ruttloff, Carsten Czub, Daniela Scha<strong>de</strong>,<br />
Volker Huber, Hans-Ingo Biehl (gleichzeitig Hauptgeschäftsführer)<br />
11
[URL], © Europäische Union, 2005-2010<br />
12<br />
FLUGGASTRECHTE<br />
Recht<br />
IHRE RECHTE<br />
Fluggesellschaften sind gesetzlich verpflichtet, Sie über<br />
Eingeschränkte Mobilität<br />
Personen mit Behin<strong>de</strong>rungen und Fluggäste<br />
mit eingeschränkter Mobilität sind gegen<br />
Diskriminierungen geschützt und haben ab<br />
26. Juli 2008 <strong>–</strong> unter bestimmten Bedingungen <strong>–</strong><br />
in allen Flughäfen <strong>de</strong>r EU Anspruch auf<br />
geeignete Unterstützungsleistungen.<br />
I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>r<br />
Fluggesellschaft<br />
Sie müssen im Voraus informiert wer<strong>de</strong>n,<br />
welche Gesellschaft Ihren Flug durchführt.<br />
Die als unsicher eingestuften Gesellschaften<br />
erhalten in <strong>de</strong>r EU eine Betriebsuntersagung<br />
o<strong>de</strong>r unterliegen Beschränkungen. Eine Liste<br />
dieser Fluggesellschaften fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />
http://air-ban.europa.eu<br />
Haftung<br />
KEINE BEFÖRDERUNG? FLUG ANNULLIERT?<br />
FLUG MIT GROSSER VERSPÄTUNG?<br />
ZU INFORMIEREN UND IHNEN MITZUTEILEN,<br />
WO SIE SICH BESCHWEREN KÖNNEN<br />
Fluggesellschaften können haftbar gemacht<br />
wer<strong>de</strong>n für Schä<strong>de</strong>n infolge von Verspätungen<br />
(bis zu einer Höhe von ± 4800 €), für die<br />
Beschädigung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Verlust von Gepäckstücken<br />
(bis zu einer Höhe von ± 1200 €) und für<br />
Verletzung o<strong>de</strong>r Tod bei Unfällen.<br />
Die Fluggesellschaften haften jedoch nicht,<br />
wenn sie alle geeigneten Maßnahmen ergriffen<br />
haben, um Schä<strong>de</strong>n abzuwen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r wenn<br />
es nicht möglich war, solche Maßnahmen<br />
zu ergreifen.<br />
Pauschalreisen<br />
Veranstalter von Pauschalreisen müssen exakte<br />
Angaben über <strong>de</strong>n gebuchten Urlaub erteilen,<br />
vertragliche Verpflichtungen erfüllen und<br />
Fluggäste im Falle <strong>de</strong>r Insolvenz <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens schützen.<br />
Sie möchten mehr wissen?<br />
Aus allen EU-Staaten erreichen Sie uns montags bis freitags von<br />
9 Uhr bis 18:30 Uhr MEZ unter <strong>de</strong>r gebührenfreien Rufnummer*:<br />
00 800 6 7 8 9 10 11<br />
Nichtbeför<strong>de</strong>rung<br />
Sie können eine Ausgleichsleistung zwischen 125 € und 600 € beanspruchen,<br />
abhängig von <strong>de</strong>r Flugstrecke und <strong>de</strong>r Verspätung aufgrund an<strong>de</strong>rweitiger<br />
Beför<strong>de</strong>rung.<br />
Große Verspätungen<br />
Eine Rückerstattung Ihres Flugpreises können Sie bei Verspätungen von mehr<br />
als fünf Stun<strong>de</strong>n beantragen, sofern Sie Ihre Reise nicht fortsetzen.<br />
Annullierung<br />
Eine finanzielle Ausgleichsleistung wird fällig, falls Sie nicht 14 Tage vor <strong>de</strong>m<br />
Flug benachrichtigt wur<strong>de</strong>n, falls Ihre Reise nicht zeitnah an <strong>de</strong>m von Ihnen<br />
ursprünglich reservierten Termin auf einen Alternativflug umgebucht wur<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r falls die Fluggesellschaft nicht nachweisen kann, dass die Annullierung<br />
durch außeror<strong>de</strong>ntliche Umstän<strong>de</strong> verursacht wur<strong>de</strong>.<br />
Unterstützungsleistungen <strong>de</strong>r Fluggesellschaften<br />
Wur<strong>de</strong> Ihnen die Beför<strong>de</strong>rung verweigert o<strong>de</strong>r Ihr Flug wur<strong>de</strong> annulliert o<strong>de</strong>r<br />
ist verspätet, haben Sie je nach Umstän<strong>de</strong>n gegebenenfalls Anspruch auf<br />
Unterstützung (Verpflegung, Kommunikation und im Bedarfsfall eine<br />
Übernachtung). Im Fall einer Nichtbeför<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r einer Annullierung<br />
haben Sie ggfs. die Wahl zwischen <strong>de</strong>r Fortsetzung Ihrer Flugreise o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Rückerstattung <strong>de</strong>s Flugpreises.<br />
Ausführlichere Informationen und eine Liste <strong>de</strong>r nationalen Behör<strong>de</strong>n,<br />
die für die Durchsetzung dieser Ansprüche zuständig sind, fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />
http://apr.europa.eu<br />
* Einige Mobilfunkbetreiber gewähren keinen Zugang zu „00 800“-Nummern o<strong>de</strong>r berechnen<br />
möglicherweise eine Gebühr. In bestimmten Fällen entstehen Gebühren bei Anrufen aus<br />
Telefonzellen o<strong>de</strong>r Hotels.<br />
Dieses Plakat dient lediglich zur Information. In Streitfällen sollte je<strong>de</strong>s rechtliche Vorgehen<br />
ausschließlich auf die betreffen<strong>de</strong>n Gesetzestexte gestützt sein. Die einschlägigen Rechtsakte<br />
fin<strong>de</strong>n Sie im Amtsblatt <strong>de</strong>r Europäischen Union.<br />
Veröffentlicht durch: Europäische Kommission, Generaldirektion Energie und Verkehr, BE-1049 Brüssel.<br />
Überblick: Welche Regelungen gibt es?<br />
Im internationalen Luftverkehr haben die Staaten durch internationale Übereinkommen<br />
die einschlägigen Vorschriften harmonisiert. Die wichtigste Haftungsregelung<br />
ist das Montrealer Übereinkommen (MÜ) vom 28.5.1999, mit<br />
welchem das Warschauer Abkommen mo<strong>de</strong>rnisiert wur<strong>de</strong>. Für Deutschland<br />
und die Mitgliedsstaaten <strong>de</strong>r Europäischen Gemeinschaft ist das Übereinkommen<br />
am 28.6.2004 ratifiziert wor<strong>de</strong>n und in Kraft getreten. Geregelt wer<strong>de</strong>n<br />
die Haftung <strong>de</strong>s Luftfrachtführers auf Scha<strong>de</strong>nsersatz <strong>de</strong>s Fluggasts bei<br />
Personen-, Gepäck- und Verspätungsschä<strong>de</strong>n sowie bei Güterschä<strong>de</strong>n. Den<br />
Vertragsstaaten wur<strong>de</strong> diesbezüglich aufgegeben, eine Versicherungspflicht<br />
einzuführen. Die Durchführung ist in Deutschland seit <strong>de</strong>m 6.4.2004 durch<br />
das Gesetz zur Harmonisierung <strong>de</strong>s Haftungsrechts im Luftverkehr geregelt.<br />
Die Ansprüche nach diesen Regeln können neben <strong>de</strong>n Europäischen Regeln<br />
bestehen beziehungsweise mit diesen konkurrieren.<br />
Das Europäische Luftverkehrs- und Beför<strong>de</strong>rungsrecht wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Mitgliedstaaten<br />
<strong>de</strong>r Europäischen Union harmonisiert durch die VO (EG) Nr. 2027/97<br />
über die Haftung von Luftfahrtunternehmen bei Unfällen und mit <strong>de</strong>r VO (EG)<br />
Nr. 261/2004 für Ausgleichs- und Unterstützungsleistungen für Fluggäste<br />
bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung, Annullierung o<strong>de</strong>r großer Verspätung von Flügen (sog.<br />
Fluggastverordnung). Die hier geregelten Fluggastrechte <strong>de</strong>r Fluggastverordnung<br />
wur<strong>de</strong>n am 11. Februar 2004 vom EU-Parlament und EU-Rat verabschie<strong>de</strong>t<br />
und traten am 17. Februar 2005 in Kraft. Sie dienen <strong>de</strong>r Stärkung<br />
<strong>de</strong>r Ansprüche von Flugpassagieren gegenüber EU-Fluggesellschaften o<strong>de</strong>r<br />
Fluggesellschaften, die von, nach, o<strong>de</strong>r innerhalb von EU-Gebiet fliegen.<br />
Die <strong>de</strong>utschen Luftrechtsnormen <strong>de</strong>r §§ 44 bis 52 Luftverkehrsgesetz<br />
(LuftVG) zur Haftung für Personen und Gepäck, die im Luftfahrzeug beför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n sowie zur Haftung für verspätete Beför<strong>de</strong>rung haben nur noch eine<br />
geringe Be<strong>de</strong>utung, nach<strong>de</strong>m durch einschlägige EU-Regelungen (VO (EG) Nr.<br />
2027/97 i.d.F. <strong>de</strong>r VO (EG) Nr. 889/2002) keine Unterscheidung mehr zwischen<br />
inländischer und internationaler Beför<strong>de</strong>rung für Luftfahrtunternehmen<br />
<strong>de</strong>r Gemeinschaft gemacht wird. Die Be<strong>de</strong>utung dieser nationalen Regelungen<br />
für das Luftbeför<strong>de</strong>rungsrecht ist aber gering, da Flugpauschalreisen mit<br />
Inlandsflügen eher selten sind und private Luftfrachtführer im Inland keine<br />
wesentliche wirtschaftliche Be<strong>de</strong>utung haben <strong>–</strong> auch nicht für <strong>Business</strong>flieger.<br />
Im Wesentlichen ist es daher notwendig, aber auch ausreichend, seine<br />
Min<strong>de</strong>strechte als Flugpassagier nach <strong>de</strong>r FluggastVO zu kennen. Der<br />
Schwerpunkt <strong>de</strong>r Betrachtung liegt <strong>de</strong>shalb hier.<br />
Welche Rechte gibt es nach <strong>de</strong>r Fluggastverordnung (FluggastVO)?<br />
Die FluggastVO legt nach ihrem Art. 1 Min<strong>de</strong>strechte für Fluggäste fest bei<br />
<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Flugstörungen, das heißt:<br />
Ihre Rechte<br />
DE<br />
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Geschäftsreisen mit <strong>de</strong>m Flugzeug sind aufgrund schneller Verbindungen unter<br />
Geschäftsleuten häufig erste Wahl. Wer aber in letzter Zeit für Geschäftsreisen die<br />
Flugverbindung wählte, hatte beispielsweise wegen Vulkanasche auf <strong>de</strong>r Flugroute<br />
o<strong>de</strong>r wegen gesperrter Flughäfen mitunter nicht ganz unerhebliche Probleme, zu<br />
seinem Bestimmungsort zu gelangen <strong>–</strong> o<strong>de</strong>r auch zurück. Welche Rechte Ihnen als<br />
Flugpassagier bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung, Annullierung o<strong>de</strong>r großer Verspätung nach <strong>de</strong>r<br />
europäischen Verordnung über die Fluggastrechte zustehen und wie Sie diese geltend<br />
machen können, zeigt <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong> Beitrag.<br />
�� bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung gegen ihren Willen (Überbuchung),<br />
�� bei Annullierung <strong>de</strong>s Flugs<br />
�� o<strong>de</strong>r bei großer Verspätung <strong>de</strong>s Flugs (ab 2 Stun<strong>de</strong>n).<br />
Hieraus können Ansprüche auf Ausgleichszahlungen, Unterstützungs-<br />
und Betreuungsleistungen resultieren:<br />
Unerheblich ist dabei, ob es sich um einen Linien-, Bedarfs- o<strong>de</strong>r Pauschalreiseflug<br />
beziehungsweise einen Billigflug han<strong>de</strong>lt. Nach ihrem Art. 3 gilt die<br />
FluggastVO für alle Flüge, die in <strong>de</strong>r EU beginnen (ohne Rücksicht darauf, ob<br />
das Luftfahrtunternehmen seinen Sitz in <strong>de</strong>r EU hat, sowie für Flüge aus Drittstaaten<br />
in die EU, die von Luftfahrtunternehmen <strong>de</strong>r Gemeinschaft mit Sitz in<br />
<strong>de</strong>r EU durchgeführt wer<strong>de</strong>n <strong>–</strong> sofern im Drittstaat noch keine Ausgleichs-<br />
und Unterstützungsleistungen erbracht wer<strong>de</strong>n.<br />
Ganz wichtig ist, dass bei<strong>de</strong> Verordnungen nach Art. 249 II EGV im <strong>de</strong>utschen<br />
Inland unmittelbar gelten<strong>de</strong>s Recht sind und insoweit auch <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />
Internationalen Privatrecht vorgehen (vgl. Art. 3 Abs. 2 S.2 EGBGB). Mit an<strong>de</strong>ren<br />
Worten können also die Rechte als Fluggast aufgrund <strong>de</strong>r Fluggastverordnung<br />
unmittelbar geltend gemacht wer<strong>de</strong>n, ohne dass es eines Rückgriffs<br />
auf an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>utsche Rechtsbestimmungen wie aus <strong>de</strong>m Reise- o<strong>de</strong>r<br />
Werkvertragsrecht bedarf. Leistungsverpflichtete <strong>de</strong>r Fluggastverordnung<br />
sind die Fluggesellschaften als Anbieter von Linienflügen, Charterflügen,<br />
Billigflügen und Flugpauschalreisen. Die FluggastVO gibt <strong>de</strong>m Fluggast gesetzliche<br />
Ansprüche gegen das ausführen<strong>de</strong> Luftfahrtunternehmen und stellt<br />
grundsätzlich nicht auf <strong>de</strong>n Luftbeför<strong>de</strong>rungsvertrag bei einem Linien- o<strong>de</strong>r<br />
Charterflug (Nur-Flug) o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Reisevertrag bei einer Flugpauschalreise<br />
ab. Die FluggastVO gilt auch für Fluggäste mit Flugscheinen, die im Rahmen<br />
eines Kun<strong>de</strong>nbindungsprogramms o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer Werbeprogramme von einem<br />
Luftfahrtunternehmen o<strong>de</strong>r Reiseveranstalter ausgegeben wur<strong>de</strong>n. Wird also<br />
eine Geschäftsreise als Flug mit Hotelunterkunft pauschal über einen Reiseveranstalter<br />
gebucht, sind bei einer <strong>de</strong>rartigen Pauschalreisen die Ansprüche<br />
nach Fluggastverordnung ausschließlich an die Fluggesellschaft zu richten,<br />
nicht aber an <strong>de</strong>n Reiseveranstalter.<br />
Nichtbeför<strong>de</strong>rung<br />
Unter Nichtbeför<strong>de</strong>rung ist nach <strong>de</strong>r Legal<strong>de</strong>finition in Art. 2 j <strong>de</strong>r Flugast-<br />
VO die Weigerung zu verstehen, Fluggäste zu beför<strong>de</strong>rn, obwohl sich diese<br />
ordnungsgemäß am Flugsteig eingefun<strong>de</strong>n haben, sofern keine vertretbaren<br />
Grün<strong>de</strong> für die Nichtbeför<strong>de</strong>rung gegeben sind, beispielsweise im Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>r Gesundheit o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r allgemeinen o<strong>de</strong>r betrieblichen Sicherheit<br />
o<strong>de</strong>r unzureichen<strong>de</strong>n Reiseunterlagen.<br />
So ist eine Ursache für die Nichtbeför<strong>de</strong>rung <strong>–</strong> die Überbuchung von Flügen<br />
mit bis zu 10% <strong>de</strong>r Flugkapazität <strong>–</strong> gängige Branchenpraxis und in <strong>de</strong>n
Beför<strong>de</strong>rungsbedingungen <strong>de</strong>r meisten Luftfahrtunternehmen ausdrücklich<br />
zugelassen. Die FluggastVO legalisiert diese Überbuchungspraxis nicht, son<strong>de</strong>rn<br />
schafft Min<strong>de</strong>stnormen als pauschalierten abstrakten Scha<strong>de</strong>nsersatz,<br />
um auch solchen Fluggästen eine Geldleistung zukommen zu lassen, die keinen<br />
ursächlichen Scha<strong>de</strong>n durch eine Nichtbeför<strong>de</strong>rung nachweisen können.<br />
Bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung wegen Überbuchung hat ein Flugpassagier Anspruch<br />
auf:<br />
�� Rücktritt / Erstattung <strong>de</strong>s Ticketpreises<br />
�� einen frühestmöglichen kostenlosen Rückflug zum Abflugort<br />
�� frühestmögliche Beför<strong>de</strong>rung zum Zielort<br />
�� an<strong>de</strong>rweitige Beför<strong>de</strong>rung zum Zielort zum Wunschtermin (sofern<br />
Plätze frei sind).<br />
Zu<strong>de</strong>m kann man eine Ausgleichsleistung zwischen 125 EUR und 600 EUR<br />
beanspruchen, abhängig von <strong>de</strong>r Flugstrecke und <strong>de</strong>r Verspätung aufgrund<br />
an<strong>de</strong>rweitiger Beför<strong>de</strong>rung. Die Fluggesellschaft hat eine Entschädigung zu<br />
zahlen:<br />
�� 250 EUR für eine Flugstrecke bis zu 1.500 km;<br />
�� 400 EUR für eine weitere Strecke innerhalb <strong>de</strong>r EU o<strong>de</strong>r bis zu<br />
3.500 km<br />
�� 600 EUR bei Flugstrecken über 3.500 km.<br />
Wird ein Alternativflug angeboten, <strong>de</strong>r nicht zu spät nach <strong>de</strong>m geplanten Flug<br />
ankommt, kann die Fluggesellschaft die Entschädigung maximal um 50%<br />
kürzen. Fluggäste mit eingeschränkter Mobilität und <strong>de</strong>ren Begleitpersonen<br />
sowie Kin<strong>de</strong>r ohne Begleitung haben ein Vorrecht auf frei wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Plätze.<br />
Annulierung<br />
Eine Annullierung ist nach Art. 2 1 <strong>de</strong>r FluggastVO die Nichtdurchführung eines<br />
geplanten Fluges, für <strong>de</strong>n zumin<strong>de</strong>st ein Platz reserviert war und damit<br />
eine endgültige Nichtdurchführung <strong>de</strong>s Fluges. Bricht also das Luftfahrtunternehmen<br />
<strong>de</strong>n Flug nach zwei Startversuchen ab und bringt die Fluggäste in<br />
<strong>de</strong>n Warteraum, ohne dass nähere Informationen gegeben wer<strong>de</strong>n, liegt eine<br />
konklu<strong>de</strong>nte Annullierung <strong>de</strong>s Flugs vor.<br />
Bei Annullierung hat <strong>de</strong>r Fluggast wie bei <strong>de</strong>r Nichtbeför<strong>de</strong>rung wahlweise<br />
Anspruch auf Rücktritt/Erstattung <strong>de</strong>s Ticketpreises, auf einen kostenlosen<br />
Rückflug zum Abflugort o<strong>de</strong>r auf eine an<strong>de</strong>rweitige Beför<strong>de</strong>rung zum Zielort.<br />
Darüber hinaus hat die Fluggesellschaft als finanzielle Ausgleichsleistung<br />
eine Entschädigung zu zahlen, die wie bei <strong>de</strong>r Nichtbeför<strong>de</strong>rung zu bemessen<br />
ist. Die Entschädigungszahlungen als finanzielle Ausgleichsleistung wer<strong>de</strong>n<br />
fällig, wenn die Fluglinie <strong>de</strong>n Fluggast nicht bis spätestens 14 Tage vor <strong>de</strong>m<br />
Flug darüber verständigt hat, falls die Reise nicht zeitnah an <strong>de</strong>m ursprünglich<br />
reservierten Termin auf einen Alternativflug umgebucht wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r falls die<br />
Fluggesellschaft nicht nachweisen kann, dass die Annullierung durch außeror<strong>de</strong>ntliche<br />
Umstän<strong>de</strong> verursacht wur<strong>de</strong>.<br />
Wegfall von Ausgleichszahlungen bei außergewöhnlichen Umstän<strong>de</strong>n<br />
Die Ausgleichszahlung entfällt aber, wenn die ausführen<strong>de</strong> Fluggesellschaft<br />
nachweisen kann, dass die Annullierung trotz zumutbarer Maßnahmen auf<br />
außergewöhnliche unvermeidbare Umstän<strong>de</strong> zurückgeht. Derartige Umstän<strong>de</strong><br />
sind insbeson<strong>de</strong>re politische Instabilität, Wetterbedingungen, Sicherheitsrisiken,<br />
unerwartete Flugsicherheitsmängel o<strong>de</strong>r Streik, also nur solche Risiken,<br />
die nicht in die betriebliche Sphäre <strong>de</strong>s Luftfahrtunternehmens fallen.<br />
Daher sind Naturkatastrophen wie Erdbeben und Hurrikans, politische Unruhen<br />
und Kriege, Terroranschläge und akute Terrordrohungen sowie behördliche<br />
Eingriffe wie eine Luftraumsperre wegen Vulkanasche außergewöhnlichen<br />
Umstän<strong>de</strong>, die außerhalb <strong>de</strong>s gewöhnlichen Betriebsablaufs liegen.<br />
Technische Probleme am Flugzeug trotz regelmäßiger Wartung wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />
Praxis ebenfalls häufig als Entlastungsgrund angegeben. Mängel <strong>de</strong>r sogenannten<br />
„Lufttüchtigkeit“ wie Schä<strong>de</strong>n an Reifen, Fahrwerk o<strong>de</strong>r Triebwerk<br />
führen aber nicht zu einer Entlastung, da <strong>de</strong>rartige Defekte ihre Ursache meist<br />
in unzureichen<strong>de</strong>r Wartung o<strong>de</strong>r in Piloten-/Bedienungsfehlern haben. Unvermeidbar<br />
sind hingegen technische Defekte infolge äußerer Einflüsse wie Vogelschlag<br />
im Treibwerk, Hagel o<strong>de</strong>r Blitzschlag. Schlechte Wetterbedingungen<br />
wie Nebel, Sturm o<strong>de</strong>r Schneefall am Flughafen entlasten als außergewöhnliche<br />
Umstän<strong>de</strong> nur dann, solange alle Luftfahrtunternehmen am Flughafen<br />
davon gleichermaßen betroffen sind. Kann <strong>de</strong>r geplante Flug nach Wegfall <strong>de</strong>r<br />
Schlechtwetterbedingungen noch durchgeführt wer<strong>de</strong>n, liegen keine „außeror<strong>de</strong>ntlichen<br />
Grün<strong>de</strong>“ vor.<br />
Recht<br />
Das Luftfahrtunternehmen muss aber in allen Fällen stets zusätzlich nachweisen,<br />
dass die „außeror<strong>de</strong>ntlichen Umstän<strong>de</strong>“ nicht vermeidbar waren, selbst<br />
wenn alle erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen ergriffen wor<strong>de</strong>n wären. So kann ein<br />
Streik durchaus ein Entlastungsgrund sein, unabhängig davon, ob Streik <strong>de</strong>s<br />
eigenen Bord- o<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>npersonals vorliegt o<strong>de</strong>r ein Streik Dritter wie <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Fluglotsen. Eine Entlastung wäre aber nur dann nachgewiesen, wenn das<br />
Flugunternehmen darlegt und beweist, dass <strong>de</strong>r Streik <strong>de</strong>s eigenen Personals<br />
nicht vorhersehbar war und keine zumutbare Möglichkeit bestand, darauf zu<br />
reagieren und beispielsweise Ersatzpersonal einzusetzen.<br />
Große (Abflug-)Verspätung<br />
Die Abflugverspätung nach Art. 6 FluggastVO nur dann relevant, wenn sich<br />
<strong>de</strong>r Abflug<br />
�� für einen Flug über eine Entfernung unter 1.500 km um min<strong>de</strong>stens<br />
zwei Stun<strong>de</strong>n,<br />
�� für einen Flug von 1.500 km bis 3.500 km um drei Stun<strong>de</strong>n und<br />
�� bei Flügen über 3.500 km um min<strong>de</strong>stens vier Stun<strong>de</strong>n verzögern<br />
wird.<br />
Maßgeblich dafür ist nicht die verspätete Ankunft eines Fluges, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />
verspätete Abflug. Nach <strong>de</strong>r FluggastVO wer<strong>de</strong>n dann auch nur Unterstützungs-<br />
und Betreuungsleistungen gewährt. Die vielfach von Fluggästen erhofften<br />
finanziellen Ausgleichzahlungen gibt es aber nicht. Die FluggastVO<br />
gewährt bei Flugverspätung also keinen Scha<strong>de</strong>nsersatzanspruch für wirtschaftlicher<br />
Folgeschä<strong>de</strong>n; diese gibt es vielmehr nur nach Art. 19 MÜ, Art. 3<br />
VO (EG) Nr. 2027/97 bei nationalen und internationalen Flügen ersetzt.<br />
Welche Unterstützungs- und Betreuungsleistungen gibt es?<br />
Unterstützungs- und Betreuungsleistungen gibt es bei allen Flugstörungen,<br />
also bei Nichtbeför<strong>de</strong>rung, Annulierung und großer Verspätung. Als Entschädigung<br />
sind Mahlzeiten, Getränke, Telekommunikation und notfalls eine Hotelunterkunft<br />
inklusive <strong>de</strong>s Transfers zu stellen. Dies gilt aber nur bei einer<br />
Verspätung von<br />
�� 2 Stun<strong>de</strong>n und mehr für eine Flugstrecke von bis zu 1.500 km sowie<br />
von<br />
�� 3 Stun<strong>de</strong>n und mehr für eine weitere Strecke innerhalb <strong>de</strong>r EU o<strong>de</strong>r<br />
bis zu 3.500 km sowie<br />
�� 4 Stun<strong>de</strong>n und mehr bei Flugstrecken außerhalb <strong>de</strong>r EU über 3.500<br />
km.<br />
Bei einer Verspätung von 5 Stun<strong>de</strong>n und mehr ist <strong>de</strong>r Ticketpreis zu erstatten<br />
und gegebenenfalls ein kostenloser Rückflug zu stellen. Darüber hinaus<br />
kann Scha<strong>de</strong>nsersatz geltend gemacht wer<strong>de</strong>n, unabhängig vom Abflug- o<strong>de</strong>r<br />
Zielort, sofern ein Scha<strong>de</strong>n nachweislich eingetreten ist, wenn das Flugunternehmen<br />
für die Verspätung verantwortlich ist.<br />
Beschwer<strong>de</strong>n, Anspruchsdurchsetzung und Verjährung<br />
In Deutschland ist das Luftfahrt-Bun<strong>de</strong>samt die offizielle Durchsetzungs- und<br />
Beschwer<strong>de</strong>stelle sowohl für die Rechte <strong>de</strong>r Fluggäste bei Annullierung, Verspätung<br />
und Nichtbeför<strong>de</strong>rung nach <strong>de</strong>r FluggastVO (EG) Nr. 261/2004 als<br />
auch nach <strong>de</strong>r Verordnung (EG) Nr. 1107/2006, die die Rechte von behin<strong>de</strong>rten<br />
Flugreisen<strong>de</strong>n und Flugreisen<strong>de</strong>n mit eingeschränkter Mobilität regelt. Ferner<br />
überwacht das Luftfahrt-Bun<strong>de</strong>samt auch die Einhaltung <strong>de</strong>r Bestimmungen<br />
<strong>de</strong>r Verordnung (EG) Nr 1008/2008, wonach neben <strong>de</strong>m Endpreis eines Flugtickets<br />
auch Steuern, Flughafengebühren und sonstige Gebühren, Zuschläge<br />
und Entgelte geson<strong>de</strong>rt auszuweisen sind. Das Luftfahrt-Bun<strong>de</strong>samt nimmt in<br />
diesem Rahmen Anzeigen von Verstößen gegen diese Verordnungen entgegen<br />
und kann Verstöße bei Nachweis ordnungsrechtlich gegenüber <strong>de</strong>n Fluggesellschaften<br />
verfolgen. Ausführlichere kostenlose Informationen und eine<br />
Liste <strong>de</strong>r nationalen Behör<strong>de</strong>n, die für die Durchsetzung dieser Ansprüche<br />
zuständig sind, fin<strong>de</strong>n Sie im Internet unter http://apr.europa.eu.<br />
Eine weitergehen<strong>de</strong> Betrachtung <strong>de</strong>s Reisevertragsrechts muss hier aber unterbleiben.<br />
Weiterführen<strong>de</strong> Informationen zum Reiserecht und zu <strong>de</strong>n Fluggastrechten<br />
fin<strong>de</strong>n Sie auch auf <strong>de</strong>r Internetseite <strong>de</strong>s im Reiserecht spezialisierten<br />
Prof. Dr. jur. Ernst Führich von <strong>de</strong>r Hochschule Kempten im Allgäu unter<br />
http://www.reiserecht-fuehrich.<strong>de</strong>/. Bei <strong>de</strong>r Durchsetzung zivilrechtlicher<br />
Ansprüche bietet es sich ferner an, einen im Werk- und Reisevertragsrecht<br />
tätigen Rechtsanwalt hinzuziehen.<br />
Rechtsanwalt Lutz D. Fischer, Lohmar<br />
Kontakt: kanzlei@fischer-lohmar.<strong>de</strong>, Internet: www.fischer-lohmar.<strong>de</strong><br />
13
14<br />
Management<br />
Umfrage unter<br />
Fluggesellschaften<br />
Vielfalt<br />
am Himmel<br />
Wer viel beruflich unterwegs ist, hat mit verschie<strong>de</strong>nsten Airlines zu tun. Ge-<br />
schäftsreisen<strong>de</strong> legen Wert auf schnelles, unkompliziertes und komfortables<br />
Reisen, Firmen auf einen guten Preis für die Tickets ihrer Mitarbeiter, je nach<br />
Reiseaufkommen auf spezielle Firmentarife, auf gute Anbindung und best-<br />
möglichen Service für die Reisen<strong>de</strong>n, damit diese ausgeruht und motiviert<br />
am Ziel ankommen.<br />
DienstReisen-Management hat ausgewählten<br />
Flug-gesellschaften einige Fragen gestellt, um<br />
eine kurze Übersicht über individuelle Angebote,<br />
USP und Meinungen zum Verhalten in Ausnahmesituationen<br />
geben zu können.<br />
1. Welche speziellen Programme haben Sie für<br />
Firmen und Dienstreisen<strong>de</strong> im Angebot?<br />
Air Berlin und Cathay Pacific bieten Unternehmen<br />
die Möglichkeit, spezielle Firmentarife auszuhan<strong>de</strong>ln.<br />
Bei Cathay Pacific liegt <strong>de</strong>r Fokus auf<br />
<strong>de</strong>r kompletten Flexibilität <strong>de</strong>r Firmentarife. Bei<br />
Air Berlin ist die Art <strong>de</strong>r Firmenrate abhängig vom<br />
Gesamtvolumen <strong>de</strong>s Firmenabkommens. Vorteile<br />
sind: Die Flüge sind als One-Way-Flüge buchbar,<br />
sind kostenfrei umbuchbar und stornierbar. Auch<br />
für klein- und mittelständische Unternehmen gibt<br />
es bei bei<strong>de</strong>n Airlines Son<strong>de</strong>rkonditionen: Bei Air<br />
Berlin beispielsweise wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Firmenmitarbeitern<br />
pro Flug business points gutgeschrieben.<br />
Auch Singapore Airlines und United Airlines<br />
bieten maßgeschnei<strong>de</strong>rte Lösungen für Firmenkun<strong>de</strong>n<br />
an, die individuell erarbeitet wer<strong>de</strong>n. Bei<br />
Singapore gibt es beispielsweise Spezialangebote<br />
für häufig genutzte Strecken, United kreiert seine<br />
speziellen Angebote zusammen mit <strong>de</strong>n Partnern<br />
Lufthansa, Air Canada und Continental Airlines.<br />
Iberia hat für Unternehmen mit hohem Reiseaufkommen<br />
und einem Min<strong>de</strong>stumsatz von 25.000<br />
Euro ermäßigte Firmentarife in petto, die in <strong>de</strong>r<br />
Regel für ein Jahr abgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Für<br />
kleinere und mittelständische Unternehmen, die<br />
günstige Geschäftsreisetarife nutzen möchten,<br />
empfiehlt Iberia <strong>de</strong>n „Oneworld-<strong>Business</strong>flyer“<br />
<strong>–</strong> geboten wer<strong>de</strong>n attraktive Raten nach Spanien<br />
und Lateinamerika sowie Angebote aller an<strong>de</strong>ren<br />
Oneworld-Partner.<br />
easyJet bietet ihren Passagieren mit <strong>de</strong>m für<br />
140 Euro erhältlichen Programm „easyJet Plus“<br />
ein unbegrenztes Speedy Boarding: Mitglie<strong>de</strong>r<br />
können auf je<strong>de</strong>m Flug und ohne Reservierung<br />
als Erste an Bord gehen und ihren bevorzugten<br />
Sitzplatz frei wählen. Zu<strong>de</strong>m haben Geschäftsreisen<strong>de</strong><br />
die Möglichkeit, kostenfrei einen früheren<br />
Rückflug zu nehmen, wenn sie zu früh am Flughafen<br />
sind.<br />
Finnair offeriert ihren Geschäftskun<strong>de</strong>n zwei<br />
verschie<strong>de</strong>ne Programme: „Finnair Corporate“<br />
für kleine und mittelständische Unternehmen,<br />
bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n ausgewählte Services und<br />
Tools zur effektiven Planung und Verwaltung ihrer<br />
Geschäftsreisen sowie standardisierte Ermäßigungen<br />
zur Verfügung stehen, und das „Finnair<br />
Corporate Agreement“ für große Firmen: Inhalt<br />
<strong>de</strong>s Vertrags sind auf das Unternehmen zugeschnittene<br />
Ermäßigungen vom publizierten Tarif.<br />
Germanwings bietet Unternehmen mit einem<br />
Min<strong>de</strong>stumsatz von 15.000 Euro pro Jahr ein spezielles<br />
Firmenprogramm an, geeignet beson<strong>de</strong>rs<br />
für Reiserichtlinien mit Fokus auf <strong>de</strong>m „Best Buy“.<br />
Die Firmentarife wer<strong>de</strong>n mit flexiblen Tarifbedingungen<br />
versehen, Tarifart „Dynamic Flex“.<br />
Mit <strong>de</strong>m Firmenprogramm „Corporate Saver“ von<br />
Malév können Unternehmen ohne Min<strong>de</strong>stum-
satz zweistellige Prozentrabatte und Upgra<strong>de</strong>s in<br />
Anspruch nehmen.<br />
Das Firmenför<strong>de</strong>rprogramm „Partner Plus Benefit“<br />
von Lufthansa und SWISS ermöglicht allen<br />
Mitarbeitern eines Unternehmens Punktesammeln<br />
bei Flügen mit Lufthansa, SWISS und <strong>de</strong>n<br />
Benefit Partner-Airlines. Zusätzlich gibt es mit<br />
„Partner Plus Progress“ individuelle Verträge für<br />
Firmen mit hohem Flugumsatz.<br />
Mit <strong>de</strong>m Vielfliegerprogramm von TAM Airlines<br />
können sich Kun<strong>de</strong>n Prämienflugscheine erfliegen.<br />
Seit <strong>de</strong>m Beitritt zur Star Alliance sind die<br />
Annehmlichkeiten für Kun<strong>de</strong>n weiter gewachsen:<br />
Priority Boarding, Priority Check-In, Wartelistenpriorität<br />
zählen <strong>–</strong> je nach Karten-Kategorie <strong>–</strong> zu<br />
<strong>de</strong>n Vorteilen, die Geschäftskun<strong>de</strong>n zugute kommen.<br />
2. Was ist Ihr USP, mit <strong>de</strong>m Sie sich von an<strong>de</strong>ren<br />
Fluggesellschaften abheben; was macht<br />
Ihre Fluggesellschaft beson<strong>de</strong>rs?<br />
Bei Cathay Pacific profitieren Kun<strong>de</strong>n von „ausgezeichneten<br />
Verbindungen, hoher Frequenz,<br />
weltberühmtem Service sowie Reiseklassen auf<br />
höchstem Niveau“ und vielen Extras wie beispielsweise<br />
neue Sitze in allen Klassen in <strong>de</strong>r<br />
Langstreckenflotte.<br />
Malév bietet Reisen<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Ziel naher Osten<br />
und Osteuropa „überdurchschnittlichen Komfort,<br />
kostenlose Verpflegung und einen unschlagbar<br />
günstigen Preis“.<br />
Air Berlin legt Wert auf Umwelteffizienz und<br />
besitzt „eine <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten <strong>Flotte</strong>n Europas“,<br />
zeichnet sich aus durch „überdurchschnittlichen<br />
Service bei niedrigen Preisen“ und positioniert<br />
sich „als einzige europäische Airline im Segment<br />
zwischen <strong>de</strong>n klassischen Linienfliegern und <strong>de</strong>n<br />
sogenannten Low-Cost-Carriern mit stark eingeschränktem<br />
Service“.<br />
„Persönliche Betreuung, Qualität bis ins Detail,<br />
Schweizer Gastfreundschaft“, darauf legt SWISS<br />
Wert. Exzellenter Service in <strong>de</strong>r Luft, ausgezeichnetes<br />
Bo<strong>de</strong>npersonal, ein weltumspannen<strong>de</strong>s<br />
Streckennetz dank Star Alliance wer<strong>de</strong>n unter<br />
an<strong>de</strong>rem geboten.<br />
Germanwings gilt als „eine <strong>de</strong>r erfolgreichsten<br />
Low-Cost-Fluggesellschaften in Europa“. Hohe<br />
Qualität zu günstigem Preis ist ihre Stärke, die<br />
<strong>Flotte</strong> ist jung, die Flugzeuge sind komfortabel<br />
ausgestattet, leise und schadstoffarm.<br />
Lufthansa bietet „weltweite Mobilität in herausragen<strong>de</strong>r<br />
Qualität“. Der Fokus liegt darauf, „innovative<br />
Entwicklungen <strong>de</strong>s Bord- und Bo<strong>de</strong>nprodukts<br />
stetig voranzutreiben“. Beson<strong>de</strong>rheit: Die<br />
Einrichtung <strong>de</strong>s exklusiven First Class Terminals<br />
in Frankfurt/Main und die in Kürze stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Einführung von Lufthansa Flynet. Lufthansa hat<br />
damit Breitband-Life-Internet für ihre Kun<strong>de</strong>n an<br />
Bord <strong>–</strong> als einzige Airline bisher.<br />
„Eine vierte Klasse an Bord mit 13 cm mehr Beinfreiheit<br />
zum Vor<strong>de</strong>rmann“ gibt es mit Economy<br />
Plus Class bei United Airlines, die bisher einzige<br />
Airline mit einem solchen Angebot.<br />
Singapore Airlines achtet darauf, flexibel zu sein<br />
und wichtige Standorte häufig anzufliegen, um<br />
Geschäftsreisen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n höchstmöglichen Komfort<br />
zu bieten. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n „<strong>de</strong>r Inflight Service<br />
und das Produkt an Bord von vielen Reisen<strong>de</strong>n als<br />
weltweit führend gelobt“.<br />
Iberia ist „Marktführer auf <strong>de</strong>n Strecken Europa-<br />
Lateinamerika“. Mehr Platz, Komfort und Privatsphäre,<br />
das sind zusammengefasst die Vorzüge,<br />
auf die sich Geschäftsreisen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r <strong>Business</strong><br />
Plus Klasse auf Langstrecken freuen können.<br />
TAM Airlines besticht durch gehobenen Service<br />
für Geschäftsreisen<strong>de</strong>. Hierzu gehört beispielsweise<br />
ein privater, kostenfreier Limousinen-<br />
Transfer für First- und <strong>Business</strong> Class-Reisen<strong>de</strong><br />
und ein kostenpflichtiger Helikopter-Transfer innerhalb<br />
Sao Paulos (vom internationalen Airport<br />
zum Stadtflughafen).<br />
In<strong>de</strong>m sie „im Gegensatz zu vielen an<strong>de</strong>ren<br />
Günstigfliegern interessante Geschäftstreise<strong>de</strong>stinationen<br />
wie Paris, London, Basel, Madrid“ und<br />
einige mehr bedient, hebt sich easyJet von <strong>de</strong>r<br />
Konkurrenz ab. Zusätzlich wer<strong>de</strong>n 40 von 50 <strong>de</strong>r<br />
größten Flughäfen Europas angeflogen, „mehr als<br />
bei je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Fluglinie“.<br />
Finnair bietet die kürzesten Verbindungen zwischen<br />
<strong>de</strong>n Kontinenten Europa und Asien. „Effiziente<br />
Flugpläne, die spezielle Konzipierung <strong>de</strong>s<br />
Flughafens Helsinki als Transitflughafen und Umsteigemöglichkeiten<br />
von weniger als 35 Minuten“<br />
sind einige <strong>de</strong>r Vorzüge, die Geschäftsreisen<strong>de</strong><br />
bei Finnair erwarten.<br />
3. Wie war bei Ihnen die Entwicklung im<br />
Dienstreisebereich im ersten Halbjahr 2010 im<br />
Vergleich zum Vorjahr und was erwarten Sie<br />
in Zukunft?<br />
Management<br />
Germanwings: „Wir haben im ersten Halbjahr<br />
einen <strong>de</strong>utlichen Zuwachs verzeichnet. Die beson<strong>de</strong>rs<br />
starke Ausweitung <strong>de</strong>s Angebotes an<br />
<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Flughäfen Köln/Bonn und Stuttgart<br />
und <strong>de</strong>r Start <strong>de</strong>s neuen Standortes Hannover hat<br />
auch zu einem Anstieg <strong>de</strong>r Passagiere aus <strong>de</strong>m<br />
Dienstreisebereich geführt.“<br />
easyJet: „Unser Geschäftsmo<strong>de</strong>ll kommt gera<strong>de</strong><br />
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu tragen.<br />
Dieses Jahr wer<strong>de</strong>n zehn Millionen Geschäftsreisen<strong>de</strong><br />
mit easyJet fliegen, viele kommen von <strong>de</strong>n<br />
teuren Netzwerkfluggesellschaften. Die Ten<strong>de</strong>nz<br />
in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten und Jahren ist steigend.“<br />
Air Berlin: „Wir haben eine Steigerung bei <strong>de</strong>n<br />
Buchungen Geschäftsreisen<strong>de</strong>r verzeichnet.<br />
Dieser Bereich hat sich zwar positiv entwickelt,<br />
allerdings aufgrund <strong>de</strong>s langen Winters und <strong>de</strong>r<br />
Aschewolke nicht so stark wie erwartet. In <strong>de</strong>r<br />
zweiten Jahreshälfte 2010 erwarten wir aber aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Lockerung <strong>de</strong>r Reiserichtlinien in <strong>de</strong>n<br />
Unternehmen, dass die Buchungen stärker anziehen.“<br />
Cathay Pacific: „In Deutschland zeichnete sich<br />
ein positiver Trend beim Thema Geschäftsreisen<br />
ab. Für die nächsten Monate sehen wir eine starke<br />
Nachfrage, beson<strong>de</strong>rs im Frontend Geschäft<br />
(<strong>Business</strong> Class und First Class), jedoch noch lange<br />
nicht auf <strong>de</strong>m Niveau von 2008.“<br />
Finnair: „Zunächst war die Entwicklung noch etwas<br />
verhalten, doch in <strong>de</strong>n letzten Monaten haben<br />
sowohl die Anzahl <strong>de</strong>r Buchungen als auch<br />
<strong>de</strong>r Durchschnittspreis angezogen. Beson<strong>de</strong>res<br />
hoch ist das Wachstum bei <strong>de</strong>r Nachfrage nach<br />
Flügen in <strong>de</strong>n asiatischen Raum.“<br />
Malév: „Das Geschäftsreisevolumen wird im<br />
zweiten Halbjahr 2010 wie<strong>de</strong>r anziehen.“<br />
Verschie<strong>de</strong>nste Fluggesellschaften, unzählige Angebote. Den Überblick zu behalten und die zum<br />
eigenen Unternehmen bestmöglich passen<strong>de</strong> Airline zu fin<strong>de</strong>n, ist nicht immer <strong>einfach</strong><br />
15
16<br />
Management<br />
So schön lässt es sich in <strong>de</strong>r neuen<br />
<strong>Business</strong> Class von Cathay Pacific schlafen<br />
TAM Airlines: „Heute reisen 75% unserer Fluggäste<br />
aus beruflichen Grün<strong>de</strong>n. Im ersten Quartal<br />
2010 beför<strong>de</strong>rte TAM rund 8,3 Millionen Fluggäste,<br />
das ist ein Anstieg von 13,2% insgesamt. Wir<br />
rechnen mit einem Wachstum <strong>de</strong>r Einnahmen um<br />
60 Millionen US$ pro Jahr und, gemessen an <strong>de</strong>n<br />
Erfahrungen <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Star Alliance Partnergesellschaften,<br />
auch mit einem Anstieg <strong>de</strong>r Passagierzahlen<br />
um 3% bis 5%.“<br />
United Airlines: „Im Geschäftsreiseverkehr<br />
setzte eine spürbare Erholung ein. Firmen reisen<br />
wie<strong>de</strong>r mehr, auch in <strong>de</strong>r <strong>Business</strong> Class. Unternehmen<br />
erkennen ganz klar: Die internationale<br />
Arbeitsteilung macht Dienstreisen unweigerlich<br />
erfor<strong>de</strong>rlich.“<br />
SWISS: „Das Geschäft hat allgemein angezogen<br />
und <strong>de</strong>r Trend stimmt beson<strong>de</strong>rs im Interkontinentalbereich<br />
positiv. Wir können wie<strong>de</strong>r mit mehr<br />
Zuversicht in die Zukunft schauen als noch vor einigen<br />
Monaten. Im Europaverkehr hat <strong>de</strong>r Strukturwan<strong>de</strong>l<br />
durch die Finanzkrise das Marktumfeld<br />
aber <strong>de</strong>utlich verän<strong>de</strong>rt.“<br />
Lufthansa: „Insbeson<strong>de</strong>re das Frachtgeschäft<br />
sowie das Interkontinentalgeschäft im Passagierverkehr<br />
verzeichnen eine positive Entwicklung.<br />
Das Europageschäft erholt sich langsamer. Die<br />
unterschiedlichen Entwicklungen auf Lang- und<br />
Kurzstrecke bestätigt unsere Annahme, dass sich<br />
<strong>de</strong>r Kurzstreckenverkehr <strong>de</strong>utlich langsamer als<br />
die Langstrecken erholen und sich eine nachhaltige,<br />
strukturelle Verschiebung zwischen Economy-<br />
und Premium-Buchungen etablieren wird.“<br />
Iberia: „Wir verzeichnen eine gute Steigerung <strong>de</strong>r<br />
Nachfrage, was sich auch in <strong>de</strong>n hohen Auslastungszahlen<br />
<strong>de</strong>s ersten Halbjahres wi<strong>de</strong>rspiegelt.<br />
Obwohl zu erwarten ist, dass einige Geschäftsreisen<br />
zukünftig durch Web-Konferenzen ersetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, gehen wir von einer Stabilisierung <strong>de</strong>r<br />
guten Nachfrage auf <strong>de</strong>m aktuellen Niveau aus.“<br />
Singapore Airines: „Die Geschäftsreisen haben<br />
sich äußerst positiv entwickelt, wobei Europa <strong>de</strong>m<br />
Trend noch hinterher läuft. Gera<strong>de</strong> auf Langstrecken<br />
wird wie<strong>de</strong>r <strong>Business</strong> Class geflogen. Die<br />
Aufstockung unserer München-Singapur Flüge<br />
von 5 x wöchtlich auf täglich ab <strong>de</strong>m 1. September<br />
2010 sind ein<strong>de</strong>utiges Indiz für eine positive<br />
Belebung <strong>de</strong>s Marktes.“<br />
4. Wie sind Sie mit <strong>de</strong>n infolge <strong>de</strong>r Aschewolke<br />
vom April 2010 auftreten<strong>de</strong>n Problemen<br />
umgegangen und wie wer<strong>de</strong>n Sie in Zukunft<br />
auf unvorhersehbare Naturereignisse dieser<br />
Art reagieren?<br />
Singapore Airlines: „Die Kun<strong>de</strong>n stehen bei<br />
uns immer und ausnahmslos im Zentrum <strong>de</strong>s<br />
Han<strong>de</strong>ls. So haben wir proaktiv alle Kun<strong>de</strong>n, die<br />
in Frankfurt o<strong>de</strong>r München gestran<strong>de</strong>t waren, in<br />
Hotels untergebracht. Unsere KollegInnen haben<br />
sich in <strong>de</strong>n Hotels quasi 24/7 um die Belange und<br />
Fragen <strong>de</strong>r Passagiere gekümmert.“<br />
Germanwings: „Wir haben uns sofort auf die Situation<br />
eingestellt und einen Krisenstab einberufen.<br />
Oberste Priorität hatte die Sicherheit unserer<br />
Passagiere. Germanwings hat versucht, die Fluggäste<br />
immer schnellstmöglich zu informieren.<br />
Hinter <strong>de</strong>n Kulissen haben sich alle Abteilungen<br />
auf <strong>de</strong>n ungewissen Zeitpunkt vorbereitet, an<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Flugbetrieb wie<strong>de</strong>r aufgenommen wer<strong>de</strong>n<br />
sollte.“<br />
Iberia: „Wir haben uns bemüht, alle betroffenen<br />
Passagiere zu betreuen und zu ihren Zielen zu beför<strong>de</strong>rn,<br />
haben 9.000 Fluggäste in Hotels untergebracht,<br />
5.000 Personen mit Bussen und Zügen<br />
beför<strong>de</strong>rt, 40.000 Kun<strong>de</strong>n umgebucht und nach<br />
Öffnung <strong>de</strong>s Luftraums zahlreiche Son<strong>de</strong>rflüge<br />
betrieben.<br />
Malév: „Transparente Kommunikation mit unseren<br />
Agenten und Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n wir auch in<br />
Zukunft betreiben. Es ist aber auch unserem auf<br />
Europa ausgerichteten Streckennetz zu verdanken,<br />
dass nur wenige Kun<strong>de</strong>n wirklich ‚gestran<strong>de</strong>t’<br />
sind. Die meisten konnten Ihren Aufenthalt<br />
verlängern o<strong>de</strong>r auf Bahn und Bus umsteigen.“<br />
Air Berlin: „Schon am ersten Tag nach <strong>de</strong>m<br />
vollständigen Flugverbot haben wir 15.000 Passagiere<br />
beför<strong>de</strong>rt. Wir haben unsere Kun<strong>de</strong>n<br />
immer zeitnah und auf verschie<strong>de</strong>nsten Wegen<br />
informiert. Air Berlin arbeitet in allen nationalen<br />
und internationalen Gremien mit, um Proze<strong>de</strong>re<br />
auszuarbeiten, damit die Auswirkungen für Passagiere<br />
bei einem erneuten Vulkanausbruch auf<br />
ein Min<strong>de</strong>stmaß reduziert wer<strong>de</strong>n und die höchstmögliche<br />
Sicherheit für <strong>de</strong>n Flugbetrieb erreicht<br />
wird.“<br />
easyJet: „200.000 Passagiere waren gestran<strong>de</strong>t,<br />
sodass die Airline insgesamt 100.000 Übernachtungen<br />
bereitgestellt hat. Durch Son<strong>de</strong>rflüge<br />
konnten alle Passagiere innerhalb von einigen<br />
Tagen ihr Ziel erreichen.“<br />
Cathay Pacific: „Es wur<strong>de</strong> umgehend ein Krisenstab<br />
eingerichtet, <strong>de</strong>r die Logistik und Maßnahmen<br />
koordiniert hat, um alle Passagiere an ihr<br />
Endziel zu bringen. Es ist in einer solchen Situation<br />
ungeheuer wichtig, mit unseren Passagieren<br />
Kontakt aufzunehmen. Deshalb stellen wir allen<br />
Passagieren <strong>de</strong>n Service „Meine Buchung verwalten“<br />
zur Verfügung <strong>–</strong> so kann je<strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>r<br />
lokale Kontakt, egal wo <strong>de</strong>r Gast sich gera<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>t,<br />
aktualisiert wer<strong>de</strong>n.“<br />
Lufthansa: „Lufthansa kostete das Chaos rund<br />
200 Millionen Euro. Bis heute sind keine europaweit<br />
gültigen, ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finierten Regeln für <strong>de</strong>n<br />
Umgang mit Vulkanasche verabschie<strong>de</strong>t. Die Airlines<br />
haben alles getan, um diese dringend erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Regelungen mit zu erarbeiten. Jetzt ist<br />
die Politik gefragt, <strong>de</strong>nn die Entscheidungshoheit<br />
über eine Sperrung beispielsweise Öffnung von<br />
Lufträumen liegt ausschließlich bei <strong>de</strong>n zuständigen<br />
Behör<strong>de</strong>n und nach <strong>de</strong>ren Weisungen haben<br />
sich die Airlines zu richten.“<br />
Finnair: „Schnelle und effiziente Ersatzlösungen<br />
sind bei Ereignissen dieser Art gefragt. Finnair hat<br />
während <strong>de</strong>r Aschewolke im April 2010 alles gegeben,<br />
um präsent und flexibel zu sein und <strong>de</strong>n<br />
betroffenen Passagieren best- und schnellstmöglich<br />
eine tragbare Lösung zu präsentieren.“<br />
TAM Airlines: „Beinahe 2% <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Monat<br />
geplanten internationalen Flugstrecken musste<br />
gestrichen wer<strong>de</strong>n. Am 22. April konnten bereits<br />
alle Flüge nach Europa wie<strong>de</strong>r planmäßig durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n, einen Tag später konnten alle<br />
Passagiere, die nicht von Frankfurt, Mailand o<strong>de</strong>r<br />
Paris und später auch London abflogen, erfolgreich<br />
umgebucht wer<strong>de</strong>n. Unser Anspruch ist es<br />
unseren Fluggästen immer einen flexiblen und<br />
qualitativ hochwertigen Service zu bieten.“<br />
SWISS: „Die isländische Vulkanasche-Krise belastete<br />
das Ergebnis mit über 30 Millionen CHF.<br />
Für <strong>de</strong>n Umgang mit so einer Situation bedarf es<br />
einheitlicher, klarer Richtlinien, die nicht lediglich<br />
auf Computersimulationen basieren.“
Schwerpunkt<br />
Die Qual <strong>de</strong>r Wahl<br />
Welches Hotel ist das richtige?<br />
Kaum eine Hotelkette kommt heutzutage noch ohne Bonusprogramm für <strong>de</strong>n<br />
Gast aus. Wer viel reist, profitiert von <strong>de</strong>n unterschiedlichen Vorzügen, die<br />
er für Hotelaufenthalte und dort getätigte Übernachtungen bekommt. Doch<br />
welches Programm bietet was? Wie wird auf die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Geschäftsreisen<strong>de</strong>n<br />
eingegangen? Und wie können Bonusprogramme dazu beitragen,<br />
<strong>de</strong>n Unternehmen pro getätigter Reise ihrer Mitarbeiter Kosten einzusparen?<br />
Für Firmen, die Rahmenverträge mit Hotels ausgehan<strong>de</strong>lt haben, sind Bonusprogramme<br />
weniger relevant. Sie erhalten bereits Son<strong>de</strong>rkonditionen,<br />
bei <strong>de</strong>nen viele <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Programmen enthaltenen Vorzüge eingeschlossen<br />
sind. Gibt es jedoch keinen Rahmenvertrag mit einer Hotelkette, können<br />
Bonusprogramme bei <strong>de</strong>r Reisekalkulation helfen, Kosten einzusparen.<br />
Kein Geld für Posten wie zum Beispiel Frühstück, Parkplatz o<strong>de</strong>r Internet<br />
ausgeben zu müssen rechnet sich bei einer bestimmten Anzahl regelmäßig<br />
reisen<strong>de</strong>r Mitarbeiter.<br />
Fast je<strong>de</strong>r Dienstreisen<strong>de</strong> verfügt über eine Mitgliedschaft in min<strong>de</strong>stens<br />
einem Hotel-Bonusprogramm. Für Vielreisen<strong>de</strong> sind diese Programme eine<br />
lukrative Möglichkeit, von allen auswärts getätigten Übernachtungen und<br />
Hotelaufenthalten zu profitieren. Die Programme sind danach ausgerichtet,<br />
<strong>de</strong>m Reisen<strong>de</strong>n möglichst viel Komfort zu bieten und darauf einzugehen, was<br />
die Mehrheit <strong>de</strong>r Dienstreisen<strong>de</strong>n sich wünscht. Schnell und reibungslos sollen<br />
Check-In und Check-Out über die Bühne gehen, ein kostenloses Zimmer-<br />
Upgra<strong>de</strong> ist genauso gern gesehen wie ein persönlicher Ansprechpartner,<br />
<strong>de</strong>r sich um Zusatzwünsche o<strong>de</strong>r plötzlich auftauchen<strong>de</strong> Probleme kümmert.<br />
Diese Kriterien sind mittlerweile bei fast je<strong>de</strong>m Bonusprogramm Standard.<br />
Weitere Angebote variieren je nach Hotelkette, Programm und Mitgliedsstufe.<br />
Generell gilt, je höher die Mitgliedsstufe, <strong>de</strong>sto mehr Annehmlichkeiten<br />
für <strong>de</strong>n Gast, <strong>de</strong>sto exklusiver die Benefits. Um einige Beispiele zu nennen:<br />
Ein Hilton Hhonors Mitglied, das die Gold- o<strong>de</strong>r Diamond-Mitgliedschaft<br />
besitzt, kann kostenlosen Zugang zum Executive Floor beanspruchen o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Ehepartner kostenfrei im Zimmer übernachten lassen. Der Inhaber einer<br />
Clubkarte bei Marriott Rewards genießt das Privileg, die Health Care-Einrich-<br />
tungen kostenlos nutzen und auf ein kostenfreies Frühstück zurückgreifen<br />
zu können, wenn er Gold- o<strong>de</strong>r Platinstatus hat. In <strong>de</strong>n Best Western Hotels<br />
gehört <strong>de</strong>r kostenlose Internet-Zugang zum Standard, ganz unabhängig von<br />
<strong>de</strong>r Mitgliedsstufe.<br />
Auch die Sammel- und Einlöseoptionen von Punkten sind vielfältig; je mehr<br />
Partner in das jeweilige Programm integriert sind, <strong>de</strong>sto mehr Möglichkeiten<br />
hat <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong>, Punkte zu sammeln und hinterher in Prämien umzuwan<strong>de</strong>ln.<br />
Gesammelt wer<strong>de</strong>n kann mittlerweile nicht mehr nur bei Übernachtungen<br />
und Hotelaufenthalten, son<strong>de</strong>rn beispielsweise auch bei Reisen mit über<br />
Mietwagenfirmen gebuchte Autos, bei Zugfahrten, bei <strong>de</strong>r Benutzung von<br />
Kreditkarten o<strong>de</strong>r beim Shopping.<br />
Von kostenlosen Hotelübernachtungen über Mietwagen- und Tankgutscheine<br />
bis hin zur Spen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Punkte für einen wohltätigen Zweck ist vieles<br />
möglich, möchte <strong>de</strong>r Dienstreisen<strong>de</strong> seine Punkte einlösen. Oft besteht auch<br />
die Möglichkeit, Punkte gegen Meilen einzutauschen, Punkte zu übertragen<br />
o<strong>de</strong>r welche hinzuzukaufen.<br />
Viele Bonusprogramme lassen <strong>de</strong>m Reisen<strong>de</strong>n die Wahl, Punkte o<strong>de</strong>r Flugmeilen<br />
zu sammeln. So kann je<strong>de</strong>r Dienstreisen<strong>de</strong> beziehungsweise das Unternehmen,<br />
bei <strong>de</strong>m er angestellt ist <strong>–</strong> da das Unternehmen die Reisekosten<br />
finanziert, sind Punkte o<strong>de</strong>r Meilen im Regelfall nicht vom Reisen<strong>de</strong>n privat<br />
nutzbar <strong>–</strong>, individuell entschei<strong>de</strong>n, welche Art <strong>de</strong>s Sammelns im Hinblick<br />
auf sein Reiseverhalten am sinnvollsten ist. Wer viel fliegt, freut sich über<br />
Flugmeilen, wer kürzere Strecken zurücklegt und von Meilen nicht profitieren<br />
kann, sammelt Punkte und investiert diese beispielsweise in kostenfreie<br />
Übernachtungen. Wer Hilton Hhonors-Mitglied ist, muss sich nicht entschei<strong>de</strong>n,<br />
son<strong>de</strong>rn sammelt automatisch bei<strong>de</strong>s.<br />
Zur besseren Übersicht <strong>de</strong>r diversen Angebote hat DienstReisen-Management<br />
einige Kriterien herausgesucht, anhand <strong>de</strong>rer die unterschiedlichen<br />
Bonusprogramme verschie<strong>de</strong>ner Hotelketten in einigen Punkten miteinan<strong>de</strong>r<br />
verglichen wer<strong>de</strong>n können.<br />
17
18<br />
Schwerpunkt<br />
���������������<br />
HOTELS: KURZÜBERSICHT<br />
Die IHG-Hotels Die Hilton-Hotels<br />
weltweit fast 4.300 Hotels 5.300 Hotels<br />
in Deutschland 69 Hotels 14 Hotels<br />
Name <strong>de</strong>s Bonusprogramms Priority Club Rewards Hilton Hhonors<br />
am Bonusprogramm teilnehmen<strong>de</strong> Hotelmarken InterContinental Hotels & Resorts,<br />
Crowne Plaza, Holiday Inn Hotels<br />
& Resorts, Holiday Inn Express,<br />
Staybridge Suites, Candlewood<br />
Suites, Hotel Indigo<br />
Mitgliedsstufen 1. Club: bis zu 14 Übernachtungen<br />
2. Gold: mind. 14 Übernachtungen<br />
o<strong>de</strong>r mind. 20.000 gesammelte<br />
Punkte pro Kalen<strong>de</strong>rjahr<br />
3. Platinum: mind. 50<br />
Übernachtungen o<strong>de</strong>r mind.<br />
60.000 Punkte<br />
Hilton, ConradHotels & Resorts,<br />
Doubletree, Embassy Suites Hotels,<br />
Hampton, Hilton Gar<strong>de</strong>n Inn, Hilton<br />
Grand Vacations, Homewood Suites<br />
by Hilton, Hotels <strong>de</strong>r Waldorf Astoria<br />
Collection<br />
1. Blue: Status nach Anmeldung<br />
erreicht<br />
2. Silver: vier bonusberechtigte<br />
Aufenthalte o<strong>de</strong>r zehn<br />
Übernachtungen innerhalb eines<br />
Kalen<strong>de</strong>rjahres<br />
3. Gold: 16 bonusberechtigte<br />
Aufenthalte o<strong>de</strong>r 36 bonusberechtigte<br />
Übernachtungen o<strong>de</strong>r 60.000<br />
gesammelte Punkte innerhalb<br />
eines Kalen<strong>de</strong>rjahres<br />
4. Diamond: 28 bonusberechtigte<br />
Aufenthalte o<strong>de</strong>r 60 bonusberechtigte<br />
Übernachtungen o<strong>de</strong>r<br />
100.000 Punkte<br />
Auswahl: Punkte o<strong>de</strong>r Meilen sammelbar sowohl als auch bei<strong>de</strong>s gleichzeitig: „Double Dipping“<br />
BONUSPROGRAMMVERGLEICH<br />
Angebot Bonusprogramm:<br />
Priority Club Rewards<br />
Bonusprogramm:<br />
Hilton Hhonors<br />
Early Check-In ja auf Anfrage<br />
Late Check-Out ab Club auf Anfrage<br />
Express Check-In abhängig vom Hotel ja<br />
Garantierte Zimmerverfügbarkeit ab Platin Diamond<br />
Kostenlose Zimmer- Upgra<strong>de</strong>s ab Platin, nach Verfügbarkeit Silver, Gold, Diamond<br />
Wartelistenpriorität abhängig vom Hotel ja<br />
Persönlicher Ansprechpartner/ Mitglie<strong>de</strong>rbetreuung/Service-Hotline ab Gold ja<br />
Kostenloser Internetzugang abhängig vom Hotel Gold, Diamond<br />
Kostenfreies Frühstück abhängig vom Hotel Gold, Diamond<br />
Kostenfreie Ortsgespräche abhängig vom Hotel nein<br />
Kostenfreie Parkmöglichkeit abhängig vom Hotel nein<br />
Kostenlose Nutzung <strong>de</strong>r Healthcare- Einrichtungen abhängig vom Hotel je nach Hotel<br />
Kostenfreie Übernachtung <strong>de</strong>s Ehepartners abhängig vom Hotel Silver, Gold, Diamond<br />
Kostenfreie Tageszeitung an Wochentagen ab Club ja<br />
Shuttleservice vom/zum Flughafen abhängig vom Hotel ja, kostenpflichtig<br />
Kostenfreie Getränke abhängig vom Hotel Gold, Diamond<br />
Willkommensgeschenk abhängig vom Hotel ja<br />
Ba<strong>de</strong>mantel/Slipper auf <strong>de</strong>m Zimmer abhängig vom Hotel ja
��������<br />
Schwerpunkt<br />
Die Maritim-Hotels Die Marriott-Hotels Die Best Western-Hotels Die Accor-Hotels<br />
50 Hotels mehr als 2.900 Hotels 4.000 Hotels 4.100 Hotels<br />
36 Hotels 28 Hotels 190 Hotels 316 Hotels<br />
Maritim PartnerCard Marriot Rewards Best Western Rewards AlClub Mitgliedschaft<br />
sämtliche Maritim Hotels weltweit Marriott Hotels & Resorts, JW sämtliche Best Western Hotels welt- Sofitel, Pullman, MGallery, Novotel,<br />
Marriott Hotels & Resorts,<br />
weit<br />
Suite Novotel, Mercure, Adagio, ibis,<br />
Renaissance Hotels, Marriott<br />
Vacation Club International,<br />
Courtyard by Marriott, SpringHill<br />
Suites by Marriott, Fairfield Inn by<br />
Marriott, Resi<strong>de</strong>nce Inn by Marriott,<br />
TownePlace Suites by Marriott<br />
all seasons<br />
1. Maritim PartnerCard: für<br />
Geschäftsreisen<strong>de</strong>, Tagungs- und<br />
Urlaubsgäste, Familien. Keine<br />
Min<strong>de</strong>stanzahl an Übernachtungen<br />
o<strong>de</strong>r gesammelten Punkten notwendig<br />
2. Maritim PartnerCard Plus: zusätzliche<br />
Leistungen für ältere<br />
Gäste. Keine Min<strong>de</strong>stanzahl an<br />
Übernachtungen o<strong>de</strong>r gesammelten<br />
Punkten notwendig<br />
1. Silber: mind. 10 Übernachtungen<br />
2. Gold: mind. 50 Übernachtungen<br />
3. Platinum: mind. 75<br />
Übernachtungen<br />
1. Gold: Status nach Anmeldung<br />
erreicht<br />
2. Platinum: 15 Übernachtungen<br />
3. Diamond: 30 Übernachtungen<br />
sowohl als auch sowohl als auch sowohl als auch nur Punkte<br />
Bonusprogramm:<br />
Maritim PartnerCard<br />
Bonusprogramm:<br />
Marriott Rewards<br />
Bonusprogramm:<br />
Best Western Rewards<br />
Hotel-Bonusprogramme<br />
im Vergleich<br />
1. A|Club Silver: mind. 10<br />
Übernachtungen o<strong>de</strong>r 2.500<br />
Punkte innerhalb eines<br />
Kalen<strong>de</strong>rjahres<br />
2. A|Club Gold: 30 Übernachtungen<br />
o<strong>de</strong>r 10.000 Punkte<br />
3. A|Club Platinum: 60<br />
Übernachtungen o<strong>de</strong>r 25.000<br />
Punkte<br />
Bonusprogramm:<br />
A|Club Mitgliedschaft<br />
nein nein ja nein<br />
ja Silber, Gold, Platin ja ja<br />
ja nein bei Platinum und Diamond in<br />
vereinzelten Hotels<br />
nein<br />
Stargast ja nein Gold, Platinum<br />
Stargast Gold, Platin bei Platinum und Diamond nach Gold, Platinum bei Sofitel, Pullman,<br />
Verfügbarkeit<br />
MGallery<br />
ja nein nein nein<br />
ja ja ja Platinum<br />
nein nein ja nein<br />
nein Gold, Platin bei Platinum und Diamond in<br />
vereinzelten Hotels<br />
nein<br />
nein Gold, Platin<br />
nein nein bei Platinum und Diamon in<br />
vereinzelten Hotels<br />
nein<br />
ja ja ja nein<br />
nein ja nein nein<br />
ja nein ja nein<br />
PartnerCard Plus nein bei Platinum und Diamond in<br />
vereinzelten Hotels<br />
nein<br />
nein nein nein nein<br />
ja ja bei Platinum und Diamond in<br />
vereinzelten Hotels<br />
ja<br />
ja ja nein nein<br />
19
20<br />
Schwerpunkt<br />
Markus Schmidt, Geschäftsführer Intergerma<br />
Ein Blick hinter die Kulissen von Unternehmen mit Veranstaltungspotential verrät, dass es<br />
oftmals die eigenen Mitarbeiter im Unternehmen sind, die für Planung, Organisation und<br />
Durchführung von Firmenveranstaltungen verantwortlich sind. Und diese Mitarbeiter sind<br />
meist keine gelernten Veranstaltungs-Fachkräfte, son<strong>de</strong>rn müssen sich autodidaktisch in<br />
die Thematik einarbeiten. So ist es gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Veranstaltungsplanung wichtig, im Unternehmen<br />
alltagstaugliche Lösungen zu implementieren.<br />
Single o<strong>de</strong>r Partner<br />
Sicherlich gibt es kleinere Firmenveranstaltungen,<br />
die <strong>de</strong>r im Unternehmen für die Eventplanung<br />
verantwortliche Mitarbeiter alleine stemmen<br />
kann. Die Buchung eines Raums für ein<br />
Kun<strong>de</strong>nmeeting, die Catering-Bestellung und<br />
vielleicht noch die Transfer-Organisation ist bestimmt<br />
kein Hexenwerk.<br />
Geht es aber um größere o<strong>de</strong>r regelmäßige Firmen-Veranstaltungen<br />
wie Tagungen, Kongresse,<br />
Seminare o<strong>de</strong>r Schulungen, sieht die Welt <strong>de</strong>s<br />
Persönlicher Tipp: Hotelpreise sinken nicht,<br />
wenn man mehrere Agenturen für die Hotelanfrage<br />
heranzieht. Für ein und <strong>de</strong>nselben Termin und<br />
Kun<strong>de</strong>n mit i<strong>de</strong>ntischen Kapazitäten bleibt auch<br />
bei Mehrfachanfragen die Rate bestehen, die<br />
einmal quotiert wur<strong>de</strong>. Ohnehin gibt es nur eine<br />
Option für die erste Anfrage.<br />
Bedarf und Bedürfnis<br />
Bei <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Tagungsplanung und Eventorganisation<br />
muss unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n zwischen<br />
Bedarf und Bedürfnis <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />
Tagungsplanung<br />
��������������<br />
Hintergrundinformation:<br />
Intergerma ist seit 26 Jahren auf <strong>de</strong>m<br />
Tagungsmarkt etabliert als Herausgeber<br />
<strong>de</strong>s Tagungshotelführers „Hotels und Tagungsstätten<br />
in Deutschland, Österreich<br />
und <strong>de</strong>r Schweiz“ und als Lizenzgeber <strong>de</strong>r<br />
Publikation „Eventlocations“. Neben <strong>de</strong>n<br />
Printversionen hat Intergerma im Jahr<br />
2003 ein <strong>Online</strong>-System für Tagungshotels<br />
entwickelt als transparente und neutrale<br />
Informations- und Buchungsplattform<br />
für Unternehmen und Tagungsveranstalter.<br />
Im Jahr 2007 wur<strong>de</strong> das <strong>Online</strong>-<br />
Reservierungssystem an die Hotel.<strong>de</strong> AG<br />
übertragen. Seit <strong>de</strong>r Übertragung <strong>de</strong>s <strong>Online</strong>-Reservierungssystems<br />
konzentriert<br />
sich Intergerma auf sein Kerngeschäft <strong>de</strong>r<br />
Handbücher und baut weitere Beratungsund<br />
Serviceleistungen für Hotellerie und<br />
Tagungskun<strong>de</strong>n aus. Der „Tagungs-Service<br />
by Intergerma“ bün<strong>de</strong>lt die langjährige<br />
Branchenerfahrung und Kompetenz im<br />
MICE-Segment.<br />
planungsverantwortlichen Mitarbeiters schon<br />
an<strong>de</strong>rs aus.<br />
Eine Veranstaltung besteht aus vielen Facetten<br />
und Bausteinen: Die <strong>de</strong>tailgenaue Vorbereitung,<br />
die Einladungs- und Response-Abwicklung, das<br />
Teilnehmermanagement, die Einbindung von Trainern<br />
und Referenten. Hinzu kommt die Hotel- und<br />
Location-Suche sowie die Prüfung und Bewertung<br />
von Konditionen. Oft gilt es zusätzlich, <strong>de</strong>n<br />
geeigneten Ort für das externe Aben<strong>de</strong>ssen zu<br />
recherchieren, ein Entertainment-Programm zu<br />
erstellen, einen DJ für die Abendveranstaltung zu<br />
beauftragen sowie Gema und weitere rechtliche<br />
Vorgaben zu berücksichtigen. Nicht zu vergessen<br />
sind die Dekoration, die Technik, die Beleuchtung,<br />
mögliche Gastgeschenke und die Logistik all <strong>de</strong>ssen.<br />
In <strong>de</strong>r Nachbereitung müssen die Rechnungen<br />
überprüft, die Qualitätskontrolle und Evaluierung<br />
<strong>de</strong>r Veranstaltung durchgeführt und statistische<br />
Auswertungen erstellt wer<strong>de</strong>n. Alles in allem ist<br />
dies bei entsprechen<strong>de</strong>m Umfang <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />
äußerst zeitintensiv, verlangt viel Kompetenz<br />
und ist meist nicht alleine zu bewältigen. Hier ist<br />
ein externer Partner mit festem Ansprechpartner<br />
wichtig, um <strong>de</strong>n Mitarbeiter bei <strong>de</strong>r Veranstaltungsplanung<br />
im Unternehmen mit einem Gesamtpaket<br />
o<strong>de</strong>r einzelnen Komponenten zu unterstützen.<br />
Dafür sammelt <strong>de</strong>r Tagungsplaner zunächst einmal<br />
die wichtigsten Standardinformationen, also<br />
rein sachliche Bedarfsfaktoren wie Budget, Destination,<br />
Lage, benötigte Kapazitäten, Personenanzahl<br />
und natürlich Termin.<br />
Auf dieser Grundlage wer<strong>de</strong>n im Dialog mit <strong>de</strong>m<br />
ausgewählten Veranstaltungspartner ergänzen<strong>de</strong><br />
Informationen, die Bedürfnisse, abgefragt. Zu<strong>de</strong>m<br />
gibt es bei einer Firmenveranstaltung grundsätzlich<br />
eine inhaltliche Botschaft und Zielsetzung <strong>–</strong><br />
oft verknüpft mit Emotionen und Motivationsaspekten.<br />
Persönliche Wünsche, Ansprüche an die<br />
Stimmung und die Atmosphäre sowie die Frage<br />
nach Individualität in Beratung und Service, Verständnis,<br />
Erfahrung und Kompetenz sind zu<strong>de</strong>m<br />
Bedürfnisse, die nicht eindimensional erfassbar,<br />
nicht schematisierbar sind und damit nicht per<br />
Standard-Formular abgefragt wer<strong>de</strong>n können.<br />
<strong>Online</strong> o<strong>de</strong>r Offline<br />
Das Veranstaltungs-Segment ist im Vergleich zur<br />
firmeninternen Geschäftsreise-Organisation wesentlich<br />
komplexer, variabler und nicht so transparent<br />
kalkulierbar. Tagungs-<strong>Online</strong>-Tools sind<br />
zwar zahlreich vorhan<strong>de</strong>n, haben jedoch oft einen<br />
Haken: Je <strong>de</strong>taillierter online versucht wird, die<br />
Parameter einer praktikablen Veranstaltungsorganisation<br />
zu berücksichtigen, <strong>de</strong>sto komplexer,<br />
komplizierter und nutzungsunfreundlicher wird<br />
das Anfrage-Tool.
Hier kommt die Bedarf- und Bedürfnis-<br />
Erfassung ins Spiel:<br />
Der Bedarf, also die rein faktischen Komponenten<br />
rund um die geplante Veranstaltung,<br />
lässt sich <strong>einfach</strong> und zeitsparend online<br />
erfassen, filtern und auswerten. Teilnehmer-<br />
Management und Evaluierung im Nachgang<br />
<strong>de</strong>s Events sind ebenfalls online darstellbar.<br />
Die individuellen Bedürfnisse an ein Firmenevent<br />
können jedoch nicht online per Klickfunktion<br />
abgefragt o<strong>de</strong>r gar erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />
Immer erhält man im persönlichen Gespräch<br />
ergänzen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r teilweise ganz neue Informationen,<br />
die weit über <strong>de</strong>n faktischen Bedarf<br />
hinausgehen.<br />
So wird im MICE Segment nach wie vor in<br />
wesentlichen Bereichen bewusst offline gearbeitet.<br />
Hier unterschei<strong>de</strong>t sich die Veranstaltungs-Planung<br />
maßgeblich von <strong>de</strong>r reinen<br />
Geschäftsreise-Planung: Emotionen gehören<br />
im MICE Segment <strong>einfach</strong> dazu.<br />
Teilnehmer-Management<br />
Das professionelle Teilnehmer-Management<br />
nimmt im Rahmen <strong>de</strong>r Veranstaltungs-Organisation<br />
einen wesentlichen Teil ein und geht<br />
weit über die reine Teilnehmer-Registrierung<br />
hinaus. Komponenten wie Verwaltung von<br />
Personendaten, Abrechnungsproze<strong>de</strong>re, Materialversand<br />
und Statistiken wer<strong>de</strong>n erfasst<br />
sowie <strong>de</strong>taillierte Veranstaltungsinformationen<br />
wie Lage <strong>de</strong>s Veranstaltungsortes, Termin,<br />
Alter <strong>de</strong>r Teilnehmer, Anteil Frauen und<br />
Männer, Voranreisen, Verpflegungsleistungen,<br />
Transfer-Anfor<strong>de</strong>rungen, Rahmenprogramme<br />
etc.<br />
Darüber hinaus reichen die Ansprüche an ein<br />
erfolgsorientiertes Teilnehmer-Management<br />
von <strong>de</strong>r präzisen Zielgruppenbestimmung<br />
über <strong>de</strong>n Einladungsversand, <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
von Vorgaben zur Unternehmensi<strong>de</strong>ntität bis<br />
hin zur Verwaltung von Workshops und <strong>de</strong>r<br />
Zahlungsabwicklung.<br />
Nach einer Intergerma-Umfrage nutzen dafür<br />
Dreiviertel <strong>de</strong>r befragten Unternehmen nach<br />
wie vor klassische Office-Anwendungen wie<br />
Excel o<strong>de</strong>r Word. Nur 5,4 Prozent greifen bislang<br />
auf internetbasierte Anwendungen zurück<br />
und nur zwei Prozent nutzen professionelle<br />
Eventsoftware. Den Bedarf eines onlinebasierten<br />
Teilnehmer-Managements stellen<br />
jedoch durchaus 42,2 Prozent <strong>de</strong>r Umfrage-<br />
Teilnehmer fest.<br />
Werte 2.0<br />
Eine manchmal unterschätzte, aber wesentliche<br />
Komponente in <strong>de</strong>r Veranstaltungsplanung<br />
ist die Einhaltung von tradierten Werten<br />
<strong>–</strong> auch o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> im 2.0 Zeitalter. Immerhin<br />
wer<strong>de</strong>n Veranstaltungen gemacht für die persönliche<br />
Begegnung von Menschen und dafür<br />
gelten unverän<strong>de</strong>rt die Spielregeln eines respektvollen<br />
Miteinan<strong>de</strong>rs abseits <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen<br />
140 Zeilen-Kommunikation, um Emotionen<br />
und einen bleiben<strong>de</strong>n positiven Eindruck<br />
von einer Veranstaltung zu vermitteln.<br />
�� Art <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />
�� Seminartitel<br />
�� Ziel <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />
�� Datum <strong>de</strong>r Veranstaltung / Uhrzeit <strong>de</strong>r Veranstaltung <strong>–</strong> (Alternativtermine?)<br />
�� Anreisedatum / Abreisedatum<br />
�� Tagung für __Teilnehmer<br />
�� Kun<strong>de</strong>nkreis / Zielgruppe<br />
�� Männlich Ja Nein / Weiblich Ja Nein<br />
�� Lage <strong>de</strong>s Hotel / Ort /Sonstiges (Zentrum, Bahnhof, Flughafen, Messe, BAB-Anbindung, Im Grünen, )<br />
�� Hotelkategorie (3*, 4*, 5*)<br />
�� Gewünschte Ausstattung <strong>de</strong>s Hotels (klassisch, mo<strong>de</strong>rn)<br />
�� Erfahrungswerte (Stammhotel?)<br />
�� Budget ÜF / Budget TP<br />
�� Übernachtung <strong>–</strong> Anzahl <strong>de</strong>r benötigten Zimmer für Trainer und Teilnehmer<br />
Anzahl EZ Anzahl DZ<br />
Anzahl EZ zur Voranreise Anzahl DZ zur Voranreise<br />
Schwerpunkt<br />
�� Räume - Anzahl <strong>de</strong>r benötigten Räume. Gibt es eine Min<strong>de</strong>stgröße für die entsprechen<strong>de</strong>n Räume?<br />
Tagungsraum in m² Tageslicht Ja Nein<br />
verdunkelbar Ja Nein<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Gruppenräume für jeweils Personen<br />
Gruppenräume in m² GR 1 GR2 GR3<br />
GR4<br />
�� Bestuhlungsart<br />
Bestuhlung<br />
Tagungsraum Stuhlr. Parl. U-Form Block<br />
Bestuhlung<br />
Gruppenraum Stuhlr. Parl. U-Form Block<br />
�� Deckenhöhe<br />
�� Säulen im Raum: Ja Nein<br />
�� Tagungspauschale (TP): Beschreibung <strong>de</strong>r Leistungen, die in <strong>de</strong>r Tagungspauschale enthalten sein<br />
sollen:<br />
Pause Leistung Uhrzeit<br />
Begrüßungskaffee (sofern angekreuzt) mit Kaffee und Tee<br />
Tagungsgetränke / o<strong>de</strong>r unlimitierte Getränke<br />
Kaffeepause vormittags (sofern angekreuzt) mit Kaffee, Tee, herzhaften Snacks<br />
Mittagessen (sofern angekreuzt) in Form eines Buffets o<strong>de</strong>r 3-Gang-Menü<br />
Kaffeepause nachm. (sofern angekreuzt) mit Kaffee, Tee, süßen Snacks<br />
Aben<strong>de</strong>ssen (sofern angekreuzt) in Form eines Buffets o<strong>de</strong>r 3-Gang-Menü<br />
Technik Tagungsraum Standard (Leinwand, Flipchart, Pinnwand)<br />
Technik Gruppenraum Standard (Leinwand, Flipchart, Pinnwand)<br />
Zusätzliche Technik<br />
Beamer Preis/Tag<br />
W-Lan Preis/Tag<br />
TV-Vi<strong>de</strong>o Preis/Tag<br />
Mod.Koffer Preis/Tag<br />
zus. Pinwand Preis/Tag<br />
ISDN-Leitung Preis/Tag<br />
Tonanlage<br />
inkl. 1 Mikro<br />
Preis/Tag<br />
zus. Flipchart Preis/Tag<br />
Weitere Leistungen<br />
Transfer �Rahmenprogramm �Eventlocation<br />
Teilnehmer-<br />
Management<br />
Kostenfreie Stornierung <strong>de</strong>r gesamten Kapazitäten muss möglich sein bis ___ Wochen vor Beginn <strong>de</strong>r<br />
Veranstaltung.<br />
Gewünschte Optionsfrist:<br />
Checkliste Tagungsplanung<br />
21
22<br />
Schwerpunkt<br />
Hoteleinkauf + Krise =<br />
Flexibilität<br />
Wie Marktwirtschaft funktioniert, lässt sich gera<strong>de</strong><br />
sehr schön am Beispiel Hoteleinkauf beobachten.<br />
Weil die Wirtschaftskrise sie zum Sparen zwingt,<br />
haben <strong>Travel</strong> Manager <strong>de</strong>utscher Unternehmen<br />
im Jahr 2009 rund 1,8 Milliar<strong>de</strong>n Euro o<strong>de</strong>r 16<br />
Prozent weniger für Übernachtungen ausgegeben<br />
als im Jahr zuvor, wie die „VDR-Geschäftsreiseanalyse<br />
2010“ ganz klar zeigt (siehe auch Beitrag<br />
auf Seite 10-11 dieses Magazins).<br />
Dieser Nachfragerückgang führte zu einem Überangebot<br />
an Hotelbetten und damit direkt zu niedrigeren<br />
Preisen, sowohl im Inland als auch im<br />
Ausland. Mit <strong>de</strong>r Folge, dass die Hoteleinkäufer<br />
im <strong>Travel</strong> Management im Jahr 2009 für weniger<br />
Geld das Gleiche bekamen wie 2008 <strong>–</strong> zu erkennen<br />
daran, dass „sich am Muster <strong>de</strong>r Übernachtungskategorien<br />
2009 wenig geän<strong>de</strong>rt hat“, wie<br />
die Autoren <strong>de</strong>r Analyse trocken festhalten: Der<br />
Anteil <strong>de</strong>r Drei-Sterne-Kategorie blieb in etwa<br />
bei <strong>de</strong>r Hälfte, Vier Sterne und Vier Sterne plus<br />
In Krisenzeiten sehen sich <strong>Travel</strong> Manager neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen im Hoteleinkauf<br />
gegenüber: Sie müssen Rahmenverträge gegen Tagespreise abwägen und Reisen<strong>de</strong>n<br />
niedrigere Sterne-Kategorien schmackhaft machen. Das erfor<strong>de</strong>rt mehr Flexibilität.<br />
ungefähr bei einem Drittel, das Budget-Segment<br />
machte ein Zehntel aus.<br />
Es gab und gibt also viel zu tun für <strong>Travel</strong> Manager<br />
<strong>–</strong> und beileibe nicht nur das Nachverhan<strong>de</strong>ln<br />
bestehen<strong>de</strong>r Verträge. Die Krise for<strong>de</strong>rt viel<br />
Aufmerksamkeit und zum Teil grundsätzliche Entscheidungen<br />
von <strong>de</strong>nen, die für die betriebliche<br />
Mobilität verantwortlich sind.<br />
Beispielsweise hat die sinken<strong>de</strong> Nachfrage zur<br />
Folge, dass die Hotellerie sich stärker <strong>de</strong>nn je<br />
immer wie<strong>de</strong>r neu fragt, welchen Preis <strong>de</strong>r Markt<br />
gera<strong>de</strong> hergibt. Dieses verschärfte Ertragsmanagement<br />
bringt täglich angepasste Preise auf<br />
die Hotel-Websites und auch auf die großen Hotelportale<br />
wie HRS o<strong>de</strong>r hotel.<strong>de</strong>.<br />
Das wie<strong>de</strong>rum führt manchen Firmenkun<strong>de</strong>n-<br />
Rahmenvertrag ad absurdum: Preise, die vor einem<br />
Dreivierteljahr bei Vertragsabschluss noch<br />
günstig schienen, wer<strong>de</strong>n heute von <strong>de</strong>n tagesak-<br />
tuellen Raten locker rechts überholt <strong>–</strong> damit steht<br />
das <strong>Travel</strong> Management vor <strong>de</strong>r Frage, ob <strong>de</strong>r Vertrag<br />
vorgeht o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r sogenannte Spot-Kauf.<br />
In vielen Fällen ganz klar <strong>de</strong>r Spot-Kauf, sagen<br />
erfahrene <strong>Travel</strong> Manager, zum Beispiel Dirk Gerdom<br />
von SAP, <strong>de</strong>r gleichzeitig Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s VDR<br />
ist. Er empfiehlt Unternehmen, die Rahmenverträge<br />
mit Hotels abschließen, die Verträge flexibel zu<br />
halten. „<strong>Travel</strong> Manager dürfen sich nicht von festen<br />
Raten abhängig machen“, sagt er. „Wenn das<br />
Hotel im freien Markt kurzfristig einen besseren<br />
Preis bietet als im langfristigen Vertrag festgeschrieben,<br />
dann muss es <strong>de</strong>m Unternehmen erlaubt<br />
sein, diese Rate zu <strong>buchen</strong> <strong>–</strong> und diese Buchung<br />
muss in die Zielvereinbarung einfließen.“<br />
Wer Verträge neu aushan<strong>de</strong>lt, ist gut beraten,<br />
die Möglichkeit tagesaktueller Buchungen gleich<br />
darin festzuschreiben. Und das funktioniert? Ja,<br />
das funktioniert. Schließlich herrscht zurzeit ein<br />
Käufermarkt.
Aufgabenblock zwei <strong>de</strong>s <strong>Travel</strong> Managements<br />
in Krisenzeiten sind die Sternekategorien. Auch,<br />
wenn viele Hoteliers dieselbe Kategorie zum<br />
niedrigeren Preis herausgeben und sich daher<br />
die Sterne-Buchungsanteile nicht groß verän<strong>de</strong>rt<br />
haben, gibt es doch kleinere, aber <strong>de</strong>utliche<br />
Verschiebungen. So gingen laut „VDR-Geschäftsreiseanalyse<br />
2010“ die relativ geringen Anteile,<br />
die Hotels mit drei bis fünf Sternen im Jahr 2009<br />
im Vergleich zum Vorjahr verloren, offenbar vollständig<br />
in die Kategorie mit ein bis zwei Sternen,<br />
genau wie in die „an<strong>de</strong>ren Beherbergungskategorien“<br />
wie Pensionen, die ihre Buchungszahlen in<br />
<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Unternehmen von 2008 bis 2009<br />
mehr als verdoppeln konnten.<br />
Kurz: Viele Reisen<strong>de</strong> schlafen unter weniger Sternen<br />
als im Jahr zuvor. Auch das funktioniert ohne<br />
großen Aufschrei und ist sicher auch <strong>de</strong>r Überzeugungsarbeit<br />
<strong>de</strong>r <strong>Travel</strong> Manager zu verdanken.<br />
Der wichtigste Grund aber: Es gibt längst Budgethotels<br />
von guter Qualität, die sich ihren Platz am<br />
Markt erobert haben. Der Unterschied zwischen<br />
einem Zwei-Sterne- und einem Drei-Sterne-Hotel<br />
wird als nicht so groß empfun<strong>de</strong>n wie <strong>de</strong>r zwischen<br />
<strong>de</strong>r Economy und <strong>de</strong>r <strong>Business</strong> Class in<br />
Flugzeugen.<br />
Und: Das Hotelzimmer als Statussymbol hat ausgedient.<br />
Während ein Flug in <strong>de</strong>r <strong>Business</strong> Class<br />
(o<strong>de</strong>r gar in <strong>de</strong>r First) unter Geschäftsreisen<strong>de</strong>n<br />
immer noch mehr gilt als <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r „Holzklasse“<br />
und vor allem <strong>de</strong>n wirklich notwendigen Komfort<br />
bietet, <strong>de</strong>finiert sich kaum noch jemand über die<br />
Zahl <strong>de</strong>r Sterne auf <strong>de</strong>m Messingschild neben <strong>de</strong>r<br />
Hoteltür. „Das ist eine <strong>de</strong>r wichtigsten Erkenntnisse<br />
aus <strong>de</strong>r Krise“, sagt Dirk Gerdom. „Das Luxus<strong>de</strong>nken<br />
ist weitgehend vorbei.“<br />
Was machen nun aber <strong>Travel</strong> Manager, die die<br />
gewohnten Buchungspfa<strong>de</strong> verlassen, sich tagesaktuelle<br />
Preise ansehen und neue Anbieter<br />
ent<strong>de</strong>cken? Wie stellen sie sicher, dass ein Hotel<br />
<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen ihrer Reisen<strong>de</strong>n entspricht?<br />
Schließlich kann kein Reiseverantwortlicher zufrie<strong>de</strong>n<br />
sein, wenn er zwar einen dreistelligen Betrag<br />
gespart hat, die Mitarbeiter aber wütend von<br />
<strong>de</strong>r Reise zurückkehren, weil sie abends nicht ins<br />
Internet konnten und <strong>de</strong>shalb Arbeit liegen blieb.<br />
Ein bun<strong>de</strong>sweit gültiger Maßstab für Geschäftsreisehotels<br />
sind die vom VDR mitgetragenen<br />
Siegel „Certified <strong>Business</strong> Hotel“ und „Certified<br />
Conference Hotel“. 333 Häuser, vor allem in<br />
Deutschland, haben sich <strong>de</strong>m strengen Kriterienkatalog<br />
für <strong>Business</strong>-Hotels gestellt, <strong>de</strong>r unter<br />
an<strong>de</strong>rem Webzugang, Mobilfunkerreichbarkeit,<br />
eine Arbeitsfläche im Zimmer, geprüfte Matratzenqualität<br />
und eine Rechnung nach Firmenpolitik<br />
zwingend vorschreibt. Darüber hinaus tragen 267<br />
Häuser die Auszeichnung als Konferenzhotel <strong>–</strong> sie<br />
erfüllen alle 67 Pflichtkriterien <strong>de</strong>s Siegels.<br />
Da alle zertifizierten Hotels mit einem entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Logo in <strong>de</strong>n großen Hotelportalen verzeichnet<br />
sind, fällt es <strong>Travel</strong> Managern leicht,<br />
außer <strong>de</strong>m Preis auch <strong>de</strong>n (Arbeits-) Komfort<br />
ihrer Reisen<strong>de</strong>n im Auge zu behalten <strong>–</strong> zumal<br />
zertifizierte Häuser nicht teurer sind als nichtzertifizierte<br />
<strong>de</strong>r gleichen Kategorie. So können<br />
Schwerpunkt<br />
Mehrwertsteuersenkung für Hotels:<br />
„Bürokratie-Monster“ gebändigt<br />
Anfang <strong>de</strong>s Jahres brauten sich dunkle<br />
Wolken über <strong>de</strong>m Hoteleinkauf zusammen:<br />
Mit <strong>de</strong>r Senkung <strong>de</strong>r Mehrwertsteuer für<br />
Beherbergungsleistungen drohte ein formaler<br />
Mehraufwand, <strong>de</strong>r <strong>Travel</strong> Managern die<br />
Sorgenfalten auf die Stirn trieb <strong>–</strong> in einer<br />
von Prozessen getriebenen Branche lässt<br />
sich je<strong>de</strong> Verwaltungsschleife in Kosten<br />
ausdrücken. Die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze<br />
für Übernachtungs- und<br />
Verpflegungsleistungen hatten zu einem erheblichen<br />
Verwaltungsaufwand und damit<br />
zu Mehrkosten in <strong>de</strong>utschen Unternehmen<br />
geführt. Der VDR sprach damals von einem<br />
„Bürokratie-Monster“.<br />
Im März hatte das Bun<strong>de</strong>sministerium <strong>de</strong>r Finanzen<br />
dann festgelegt, dass das Frühstück<br />
mit an<strong>de</strong>ren Nebenleistungen zusammengefasst<br />
wer<strong>de</strong>n kann, die als Reisenebenkosten<br />
anerkannt wer<strong>de</strong>n. Der getrennte Ausweis<br />
von Übernachtung und einem Pauschalbetrag<br />
für Nebenleistungen erlaubt, dass die<br />
sogenannte „Ver<strong>einfach</strong>ungsregelung“ angewen<strong>de</strong>t<br />
wird. Weil <strong>de</strong>r Frühstücksanteil<br />
so nicht mehr zu i<strong>de</strong>ntifizieren ist, kann das<br />
Frühstück weiterhin mit <strong>de</strong>m Pauschbetrag<br />
von 4,80 Euro berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Inzwischen ist auch die sogenannte Arbeitgeberveranlassung<br />
prozessfreundlich geregelt.<br />
Jetzt gilt eine Übernachtung als dienstlich<br />
veranlasst, wenn ein Arbeitnehmer die Hotelkosten<br />
von seinem Unternehmen erstattet<br />
bekommt. Eine separate Buchungsbestätigung<br />
ist nicht mehr nötig.<br />
Der Verband Deutsches Reisemanagement,<br />
<strong>de</strong>ssen Vorschläge in <strong>de</strong>n Praxisregelungen<br />
berücksichtigt wur<strong>de</strong>n, hält die gelten<strong>de</strong>n Regelungen<br />
für akzeptabel. Die Wolken haben<br />
sich verzogen, das Monster ist gebändigt.<br />
Zertifizierungen ein guter Hinweis sein, wo sich<br />
Verhandlungen beson<strong>de</strong>rs lohnen.<br />
Und von welchem Volumen an lohnen sie sich?<br />
Wer 50 „Roomnights“ (Übernachtungen) im<br />
Jahr abnimmt, braucht keinen Vertrag, wer 400<br />
braucht, sollte verhan<strong>de</strong>ln. Die Grenze liegt irgendwo<br />
dazwischen und ist bei je<strong>de</strong>m Unternehmen<br />
an<strong>de</strong>rs. „Es gibt keinen Königsweg“, sagt<br />
SAP-<strong>Travel</strong> Manager Dirk Gerdom <strong>–</strong> aber einen<br />
gol<strong>de</strong>nen Mittelweg, immer in Abhängigkeit von<br />
<strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit.<br />
Wer ausschließlich auf verhan<strong>de</strong>lte Raten setzt,<br />
<strong>de</strong>m entgehen die womöglich günstigeren tagesaktuellen<br />
Preise. Und wer ausschließlich auf <strong>de</strong>m<br />
Spot-Markt kauft, hat das Nachsehen, wenn die<br />
Preise kurzfristig steigen <strong>–</strong> weil kein Rahmenvertrag<br />
sie <strong>de</strong>ckelt. Es kommt eben auf die Mischung<br />
an.<br />
So lässt sich als zentrale Anfor<strong>de</strong>rung an einen<br />
Hoteleinkäufer in Zeiten <strong>de</strong>r Krise dreierlei festhalten:<br />
offene Augen, Selbstbewusstsein und eine<br />
or<strong>de</strong>ntliche Portion Flexibilität sind gefragt.<br />
23
24<br />
Schwerpunkt<br />
Flexibilität<br />
Interview mit Olivier Harnisch,<br />
Vice Presi<strong>de</strong>nt International<br />
Operations Germany & Swit-<br />
zerland, Hilton Worldwi<strong>de</strong>,<br />
in Frankfurt/Main<br />
Olivier Harnisch (Vice Presi<strong>de</strong>nt International Operations Germany & Switzerland,<br />
Hilton Worldwi<strong>de</strong>, li.) sprach mit Judith Kadach und Ralph Wuttke (bei<strong>de</strong> DienstReisen-Management)<br />
über Aufschwung, Zukunftspläne und Firmenphilosophie<br />
DienstReisen-Management: Herr Harnisch, die<br />
Frage nach <strong>de</strong>r Krise und ihren Auswirkungen ist<br />
unumgänglich: Wie hat die Hilton-Gruppe im Jahr<br />
2009 die Krise bewältigt und wie sehen Sie die<br />
momentane Entwicklung? Was sind Ihre Erwartungen<br />
für die Zukunft?<br />
O. Harnisch: 2009 war bekanntermaßen ein sehr<br />
schwieriges Jahr für die gesamte Hotellerie. Dies<br />
hat natürlich auch Hilton Worldwi<strong>de</strong> gespürt. Unsere<br />
Häuser in Deutschland sind vor allem in <strong>de</strong>n<br />
durch die Krise am meisten betroffenen Märkten<br />
vertreten. Dazu gehören die Primärstädte, Stadthotels<br />
und das Upscale Segment. In dieser Phase<br />
war es notwendig, unsere operativen Vorgänge<br />
zu durchleuchten und das vorhan<strong>de</strong>ne Optimierungspotenzial<br />
zu nutzen. Profitiert hat Hilton<br />
aber nicht zuletzt auch von seiner enorm hohen<br />
Markenbekanntheit und seinen hervorragen<strong>de</strong>n<br />
Vertriebssystemen. Wir konnten uns somit im<br />
Markt besser behaupten als unsere Konkurrenten.<br />
Mit <strong>de</strong>m Jahreswechsel 2009/2010 konnten wir<br />
erfreulicherweise eine wirtschaftliche Erholung<br />
registrieren. Die Nachfrage hat sich insgesamt<br />
positiv entwickelt, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>m für uns<br />
sehr wichtigen Corporate-Bereich.<br />
DienstReisen-Management: Wie schätzen Sie<br />
die Entwicklung <strong>de</strong>s Geschäftsreisemarktes insgesamt<br />
ein? Sind Sie zuversichtlich, dass es weiter<br />
bergauf geht?<br />
O. Harnisch: Im Geschäftsreisesegment wird es<br />
weiter aufwärts gehen, <strong>de</strong>r Tagungsreisemarkt<br />
hingegen ist noch etwas verhalten. Was uns aber<br />
hilft, sind die in diesem Jahr stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Messen<br />
in Deutschland. Der Unterschied zwischen<br />
zwei Messejahren kann enorm sein. 2010 ist ein<br />
relativ gutes Messejahr, was sich entsprechend<br />
positiv auf unsere Hotels auswirkt. Dennoch ist<br />
Flexibilität gefragt, <strong>de</strong>nn man kann sich auf <strong>de</strong>n<br />
positiven Trends und Prognosen nicht ausruhen.<br />
Das hat nicht zuletzt die Aschewolke im April gezeigt,<br />
die <strong>de</strong>n gesamten Flugverkehr lahmgelegt<br />
hat. Lei<strong>de</strong>r ist das genau während <strong>de</strong>r Bauma in<br />
München passiert. Die Bauma ist die weltgröße<br />
Baumaschinenmesse und in <strong>de</strong>r Regel ein Garant<br />
für volle Hotels in <strong>de</strong>r Stadt. Die Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>r Aschewolke waren schmerzhaft, weil viele<br />
Messebesucher nicht anreisen konnten. Dennoch<br />
zeigt <strong>de</strong>r Trend grundsätzlich nach oben. Aber für<br />
all unsere Hotels haben wir einen Plan A, B und C<br />
vorliegen: Pläne für einen sich fortsetzen<strong>de</strong>n Auf-
Schwerpunkt<br />
als Weg aus <strong>de</strong>r Krise<br />
schwung, für eine Stagnation, aber auch für eine<br />
wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Rezession. Heutzutage kann sich<br />
die Lage so schnell än<strong>de</strong>rn, dass man auf alles<br />
vorbereitet sein muss.<br />
DienstReisen-Management: Zum Thema geän<strong>de</strong>rte<br />
Besteuerung von Übernachtungen mit<br />
Frühstück: Inwiefern wirkt sich diese Neuerung<br />
auf <strong>de</strong>n Hotelbetrieb aus und welche sich daraus<br />
ergeben<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen erwarten Sie?<br />
O. Harnisch: Für die Hotellerie ist dieses Gesetz<br />
sehr positiv. Eine große Herausfor<strong>de</strong>rung war<br />
die Kurzfristigkeit, mit <strong>de</strong>r das Gesetz in Kraft<br />
getreten ist, genau wie die steuerlichen Auswirkungen<br />
auf persönlicher Ebene. Wir mussten<br />
mit unseren Partnern, die unterschiedlich auf die<br />
neue Besteuerung reagiert haben, die bereits für<br />
2010 vereinbarten Preise entsprechend neu verhan<strong>de</strong>ln.<br />
Einige Firmen wollten zum Beispiel das<br />
Frühstück komplett aus ihrem Preis herausgenommen<br />
haben, was bei uns zu entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Umsatzreduzierungen geführt hat. Die Anzahl dieser<br />
Firmen ist jedoch begrenzt. Wir haben uns auf<br />
die Verän<strong>de</strong>rung eingestellt. Eine Rolle spielt auch,<br />
dass viele Mitarbeiter unserer großen Firmenkun<strong>de</strong>n<br />
einen hohen Hilton Hhonors Mitgliedsstatus<br />
haben, sodass sie sich im Rahmen ihrer Benefits<br />
aussuchen können, ein kostenfreies Frühstück<br />
einzunehmen. Ein hoher Anteil unserer Gäste ist<br />
von <strong>de</strong>r Neuregelung für das Frühstück also nicht<br />
betroffen.<br />
DienstReisen-Management: Aus welchen Grün<strong>de</strong>n<br />
sollte ein Geschäftsreisen<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Hilton-<br />
Hotels absteigen und weshalb sollte ein Unternehmen<br />
einen Firmenvertrag mit <strong>de</strong>r Hilton-Gruppe<br />
abschließen?<br />
O. Harnisch: Wir sind sehr flexibel, sozusagen<br />
‚easy to <strong>de</strong>al with‘. Wir sind uns <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen und Wünsche <strong>de</strong>s Buchen<strong>de</strong>n<br />
auf <strong>de</strong>r einen Seite und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Reisen<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Seite bewusst. Das ist nicht immer die<br />
gleiche Person. Die regelmäßig <strong>buchen</strong><strong>de</strong> Person<br />
auf <strong>de</strong>r Firmenseite erwartet einen unkomplizierten<br />
Reservierungsprozess, dass nicht immer wie<strong>de</strong>r<br />
die gleichen Fragen gestellt wer<strong>de</strong>n und dass<br />
sich immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Vorgänge einspielen.<br />
Was <strong>de</strong>n Reisen<strong>de</strong>n betrifft, ist es wesentlich,<br />
dass wir auf <strong>de</strong>ssen individuelle Bedürfnisse eingehen.<br />
Je<strong>de</strong>r Gast hat seine eigenen Erwartungen.<br />
Der eine legt Wert auf einen schnellen Check-in,<br />
ein an<strong>de</strong>rer möchte immer dasselbe Zimmer o<strong>de</strong>r<br />
wünscht sich stets ein spezielles Kopfkissen, um<br />
nur einige Beispiele zu nennen. Wir wollen auf<br />
diese unterschiedlichen Bedürfnisse bestmöglich<br />
eingehen. Außer<strong>de</strong>m gehört zu unseren Vorzügen,<br />
dass unsere Zimmer sehr zeitgemäß eingerichtet<br />
sind, wir eine konstant hohe Service-Qualität liefern<br />
und unsere Hotels oft sehr zentral gelegen<br />
sind. Außer<strong>de</strong>m ist es heutzutage sehr wichtig,<br />
dass ein Gast im gesamten Hotel kabellosen Internet-Zugang<br />
hat. Das gewährleisten wir.<br />
DienstReisen-Management: Welche Kriterien<br />
sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten für einen<br />
Dienstreisen<strong>de</strong>n beziehungsweise ein Unternehmen<br />
bei <strong>de</strong>r Wahl eines Hotels?<br />
O. Harnisch: Vielreisen<strong>de</strong>, die oft in Hotels übernachten,<br />
erwarten einen individuellen und effizienten<br />
Service. Individuell heißt, wie ich es eben<br />
sagte, sich auf die speziellen Bedürfnisse <strong>de</strong>s<br />
Gastes einstellen zu können. Effizient hingegen<br />
be<strong>de</strong>utet, dass gewöhnliche und ungewöhnliche<br />
Wünsche schnell und auf unkomplizierte Weise<br />
erfüllt wer<strong>de</strong>n <strong>–</strong> ob es nun um einen Tagunsgraum<br />
geht, <strong>de</strong>r innerhalb von 30 Minuten samt Internetzugang<br />
gebraucht wird o<strong>de</strong>r um ein Hemd, das<br />
kurzfristig gewaschen und gebügelt wer<strong>de</strong>n<br />
muss. Die Einrichtung und die technische Ausrüstung<br />
<strong>de</strong>r Zimmer spielt auch eine wesentliche<br />
Rolle bei <strong>de</strong>r Hotelwahl. Die Lage <strong>de</strong>s Hauses ist<br />
natürlich auch sehr wichtig. Unser Loyalitätsprogramm<br />
Hhonors mit seinen 25 Millionen Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
weltweit ist auch ein wichtiges Instrument,<br />
das viele Vorteile zu bieten hat. Ein Hilton Hhonors<br />
Diamond Gast zum Beispiel hat die Garantie, bei<br />
Reservierungsanfragen, die min<strong>de</strong>stens 48 Stun<strong>de</strong>n<br />
im Voraus gemacht wer<strong>de</strong>n, immer ein Zimmer<br />
zu bekommen, unabhängig davon, wie stark<br />
das gewünschte Hotel bereits gebucht ist. Hilton<br />
Hhonors ist das einzige Hotelprogramm, bei <strong>de</strong>m<br />
die Gäste während ihrer Aufenthalte gleichzeitig<br />
sowohl Bonuspunkte als auch Airlinemeilen sammeln<br />
können.<br />
DienstReisen-Management: Was ist ihrer Meinung<br />
nach effektiver im Preiskrieg: Die Preise<br />
nicht zu senken und <strong>de</strong>m Gast statt<strong>de</strong>ssen mehr<br />
für sein Geld zu bieten o<strong>de</strong>r aber eine Preissenkung<br />
vorzunehmen, mit <strong>de</strong>r möglicherweise die<br />
Gefahr einhergeht, im Service einsparen zu müssen<br />
und so langfristig auch Kun<strong>de</strong>n zu verlieren?<br />
O. Harnisch: Das kann man nicht pauschal beantworten.<br />
Grundsätzlich gilt, dass nicht <strong>de</strong>r Preis<br />
Olivier Harnisch:<br />
„Flexibilität ist gefragt, <strong>de</strong>nn man<br />
kann sich auf <strong>de</strong>n positiven Trends<br />
und Prognosen nicht ausruhen.“<br />
25
26<br />
Schwerpunkt<br />
Olivier Harnisch:<br />
„Unabhängig davon, wie schwierig die<br />
Zeiten sind und wie sehr sich dies auf<br />
die Nachfrage auswirkt, bei unseren<br />
Markenversprechen und <strong>de</strong>r Qualität<br />
machen wir keine Kompromisse.“<br />
alleine ausschlaggebend ist, auch wenn er eine<br />
wichtige Komponente im Entscheidungsprozess<br />
ist. Letztlich geht es um <strong>de</strong>n Mehrwert, <strong>de</strong>n wir<br />
unseren Gästen innerhalb eines bestimmten<br />
Preisrahmens bieten. Unabhängig davon, wie<br />
schwierig die Zeiten sind und wie sehr sich dies<br />
auf die Nachfrage auswirkt, bei unserem Markenversprechen<br />
und <strong>de</strong>r Qualität machen wir keine<br />
Kompromisse. Natürlich betreiben wir Kostenmanagement,<br />
aber nicht zulasten unserer Qualität.<br />
Wir versuchen vor allem, unsere Effizienz kontinuierlich<br />
zu steigern.<br />
DienstReisen-Management: Was unternehmen<br />
Sie, um Geschäftskun<strong>de</strong>n an sich zu bin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
nach <strong>de</strong>r Krise zurückzugewinnen und um generell<br />
neue Kun<strong>de</strong>n für sich zu gewinnen?<br />
O. Harnisch: Ganz wichtig ist, dass unsere Hotels<br />
up to date bleiben, sprich, dass sie kontinuierlich<br />
<strong>de</strong>n neuesten Service-, Komfort-, Technik- und<br />
Umweltstandards angepasst wer<strong>de</strong>n. Hier wollen<br />
wir eine Vorreiterrolle einnehmen. Genauso<br />
wichtig ist es, immer wie<strong>de</strong>r Mitarbeiter zu rekrutieren,<br />
die eine große Lei<strong>de</strong>nschaft für das<br />
Gastgewerbe haben, um ihnen so die Möglichkeit<br />
zu geben, sich in unseren Hotels zu entfalten.<br />
Hierzu gehören auch permanente Schulungen.<br />
Bei Hilton wer<strong>de</strong>n Einrichtungs- und Servicequalität<br />
ständig überprüft, dies betrifft alle Bereiche<br />
<strong>de</strong>r Hotels. Momentan wer<strong>de</strong>n beispielsweise die<br />
Betten ausgetauscht und durch solche ersetzt,<br />
die <strong>de</strong>m neuesten Stand <strong>de</strong>r Schlafwissenschaft<br />
entsprechen. Ein weiterer, wichtiger Fokus liegt<br />
auf <strong>de</strong>r Kommunikation mit unseren Gästen.<br />
Hier unterliegen wir einem permanenten Wan<strong>de</strong>l.<br />
Hilton Worldwi<strong>de</strong> nutzt zum Beispiel auch <strong>de</strong>n<br />
Austausch über die Social Media. Dieser Bereich<br />
nimmt eine immer wichtiger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Stellung in<br />
unserer Branche ein und kann Kaufentscheidungen<br />
maßgeblich beeinflussen, wenngleich im Geschäftsreisebereich<br />
weniger als bei Privatreisen.<br />
Je<strong>de</strong>r einzelne Gast will gewonnen wer<strong>de</strong>n. Man<br />
darf nicht vergessen, dass große Firmen manchmal<br />
Rahmenverträge mit mehreren Hotels in einer<br />
Stadt haben, zwischen <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong> wählen<br />
kann. Folglich reicht es nicht aus, alleine das<br />
<strong>Travel</strong> Management in einer Firma zu überzeugen.<br />
Das muss genauso auf persönlicher Ebene bei<br />
<strong>de</strong>n Buchen<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Reisen<strong>de</strong>n geschehen.<br />
DienstReisen-Management: Welche Städte in<br />
Deutschland und Europa sind Ihrer Meinung nach<br />
die wichtigsten Dienstreise<strong>de</strong>stinationen und sind<br />
Sie dort mit entsprechend vielen Hotels vertreten?<br />
O. Harnisch: Die wichtigste Dienstreise<strong>de</strong>stination<br />
Europas ist London, wo es 18 Hotels unserer<br />
Marken gibt. Paris ist auch sehr be<strong>de</strong>utend, dort<br />
sind wir mit vier Hotels vertreten. Deutschland ist<br />
für <strong>de</strong>n Dienstreisemarkt insofern interessant, als<br />
dass es nicht zentralisiert ist. Es gibt hier keine<br />
Stadt, die im absoluten Mittelpunkt steht, an<strong>de</strong>rs<br />
als eben in Frankreich o<strong>de</strong>r Großbritannien.<br />
Frankfurt ist finanziell gesehen die wichtigste<br />
Metropole. Was <strong>de</strong>n Tourismus betrifft, sind München<br />
und Berlin führend. Als Messestandorte sind<br />
vor allem Düsseldorf, Köln und Frankfurt für uns<br />
wichtig. Je<strong>de</strong> Primär-, Sekundär- und Tertiärstadt<br />
in Deutschland kann für eine o<strong>de</strong>r mehrere unserer<br />
Marken interessant sein. Bislang sind wir<br />
in fast je<strong>de</strong>r Großstadt in Deutschland mit einem<br />
Hilton-Hotel vertreten. Auf mehreren Beinen aufgestellt<br />
zu sein, ist für uns von Vorteil, das macht<br />
Deutschland zu einem Schlüsselmarkt in Sachen<br />
Entwicklung.<br />
DienstReisen-Management: Welche Neuerungen<br />
wie Hoteleröffnungen, Än<strong>de</strong>rungen im Bonusprogramm,<br />
Zusatzangebote für Dienstreisen<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r Ähnliches sind für 2010/2011 geplant?<br />
O. Harnisch: Die größte Verän<strong>de</strong>rung kommt<br />
durch einige anstehen<strong>de</strong> Hotelneueröffnungen.<br />
Bis zum Sommer 2011 wer<strong>de</strong>n wir in Deutschland<br />
mit vier Marken vertreten sein. Dies ist für<br />
uns ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Schritt. Lange Zeit waren<br />
wir nur mit einem Brand, nämlich Hilton, auf <strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>utschen Markt präsent. Mit <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>s<br />
Hilton Gar<strong>de</strong>n Inn Hotels in Stuttgart im Jahre<br />
2006 hat sich dies bereits geän<strong>de</strong>rt. Nun, im dritten<br />
Jahresquartal 2010, bringt die Eröffnung <strong>de</strong>r<br />
Marke Hampton by Hilton in Berlin neuen Schub<br />
in die Markenvielfalt. Hampton by Hilton ist eine<br />
Marke im Economy Segment und spricht sowohl<br />
Geschäfts- als auch Urlaubsreisen<strong>de</strong> an, die komfortabel<br />
übernachten möchten. Markenzeichen<br />
sind unter an<strong>de</strong>rem mo<strong>de</strong>rn eingerichtete Zimmer,<br />
das kostenlose Frühstück und kostenfreies<br />
Internet, das im gesamten Haus verfügbar ist.<br />
En<strong>de</strong> 2010 eröffnen dann am Frankfurter Flughafen,<br />
im hochmo<strong>de</strong>rnen Airrail-Center, zwei neue<br />
Hotels verschie<strong>de</strong>ner Marken unter einem Dach,<br />
ein Hilton und ein Hilton Gar<strong>de</strong>n Inn. Das wird eine<br />
Premiere für uns. Im Sommer 2011 folgt schließlich<br />
das Waldorf Astoria in Berlin. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />
hierbei um ein Luxushotel auf allerhöchstem Niveau.<br />
Das Waldorf Astoria wird ein Highlight für<br />
<strong>de</strong>n Berliner Hotelmarkt sein und eines <strong>de</strong>r ersten<br />
Häuser dieser Marke, das außerhalb <strong>de</strong>r USA eröffnet.
Wilfried Singethan (<strong>OBT</strong>, re.) und Ludger Bals (Leiter<br />
<strong>OBT</strong>, 2.v.re.) sprachen mit Judith Kadach und Ralph<br />
Wuttke (bei<strong>de</strong> DienstReisen-Management) über die<br />
bisherige Entwicklung, Marktresonanz, Zukunftspläne<br />
und -erwartungen bei <strong>OBT</strong><br />
Interview mit Ludger Bals,<br />
Leiter <strong>OBT</strong> <strong>–</strong> <strong>Online</strong> <strong>Business</strong><br />
<strong>Travel</strong>, in Frankfurt/Main<br />
DienstReisen-Management: Herr Bals, <strong>de</strong>r Mobilitäts-Manager<br />
<strong>OBT</strong> ist seit einem Jahr auf <strong>de</strong>m<br />
Markt. Was leistet dieses System konkret und wie<br />
hat es sich bisher bewährt?<br />
L. Bals: Wir haben jahrelang untersucht, was<br />
<strong>de</strong>r Mittelstand <strong>–</strong> also kleinere Unternehmen und<br />
Kleinstfirmen <strong>–</strong> unternimmt, um sich mit Reisemitteln<br />
zu versorgen. Dabei ist uns aufgefallen,<br />
dass diese Firmen sehr viel über das Internet abwickeln.<br />
Sie kennen alle Suchmaschinen, sind im<br />
Umgang mit ihnen sehr bewan<strong>de</strong>rt und suchen<br />
sich online all das, was sie für die Reiseplanung<br />
und -durchführung benötigen. Das ist zwar intelligent,<br />
auf Dauer aber auch sehr aufwändig, da<br />
sie für Hotel-, Flug-, Bahn- und Mietwagenbuchungen<br />
verschie<strong>de</strong>ne Portale nutzen müssen.<br />
Wir wollten mit unserem Angebot <strong>OBT</strong> diesen<br />
‚Flickenteppich’ unter ein Dach bringen: Die Nutzer<br />
müssen sich nur einmal anmel<strong>de</strong>n und bekommen<br />
Flug, Bahn, Hotel und Mietwagen aller<br />
Management<br />
Unkomplizierter Reise-Service<br />
für <strong>de</strong>n Mittelstand<br />
führen<strong>de</strong>n Marktanbieter aus einer Hand. Das hat<br />
auch beim spontanen und flexiblen Reisen seine<br />
Vorteile: Soll eine Reise, beispielsweise bestehend<br />
aus Bahn-, Flug- und Hotelbuchung, storniert<br />
wer<strong>de</strong>n, muss <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> dies nicht für die<br />
einzelnen Komponenten separat erledigen, son<strong>de</strong>rn<br />
storniert lediglich ein einziges Mal.<br />
Den Mehrwert macht aus, dass die Kun<strong>de</strong>n bei<br />
<strong>OBT</strong> online <strong>buchen</strong> können, ihnen aber auch <strong>de</strong>r<br />
persönliche Service per Telefon zur Verfügung<br />
steht: Es gibt eine Servicenummer, die sie zu<br />
marktüblichen Konditionen anrufen können, wenn<br />
sie persönliche Beratung wünschen.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r angemel<strong>de</strong>ten Kun<strong>de</strong>n ist mittlerweile<br />
vierstellig und <strong>OBT</strong> hat eine gute Marktresonanz.<br />
Ziel ist es nun, diejenigen Kun<strong>de</strong>n, die zwar<br />
bei <strong>OBT</strong> angemel<strong>de</strong>t sind, das Angebot aber noch<br />
nicht in Anspruch genommen haben, auch zu<br />
Nutzern zu machen.<br />
27
28<br />
Management<br />
Ludger Bals (Leiter <strong>OBT</strong>) und Wilfried Singethan (<strong>OBT</strong>)<br />
blicken gemeinsam auf ein Jahr mit <strong>de</strong>m <strong>Online</strong>-Portal zurück<br />
Wilfried Singethan, <strong>OBT</strong>: „<strong>OBT</strong> erspart<br />
<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n langes Suchen und bietet<br />
<strong>einfach</strong>e Buchungsprozesse.“<br />
DienstReisen-Management: Welche Zielgruppe<br />
spricht <strong>OBT</strong> an?<br />
L. Bals: Die Kundschaft ist bunt gemischt, sehr<br />
heterogen. Uns ist es am liebsten, wenn die Kun<strong>de</strong>n<br />
alle Segmente berühren, also nicht nur Vielflieger<br />
o<strong>de</strong>r reine Bahnfahrer sind. Der Charme<br />
<strong>de</strong>s Produkts entsteht dadurch, dass alles gekoppelt<br />
wer<strong>de</strong>n kann: Mit <strong>de</strong>r Bahn zum Flughafen<br />
fahren, im Anschluss an <strong>de</strong>n Flug weiter mit <strong>de</strong>m<br />
Mietwagen ins Hotel reisen, sich dort einige Tage<br />
aufhalten und schließlich auf gleichem Wege wie<strong>de</strong>r<br />
zurückreisen.<br />
Zwar sprechen wir auch größere Firmen an, unsere<br />
Hauptzielgruppe sind jedoch Unternehmen,<br />
die nicht so viele innerbetriebliche Ressourcen<br />
haben, um einen eigenen, fest zugeordneten Mitarbeiter<br />
für das Reisemanagement anzustellen.<br />
Also die Unternehmen, die kein fest etabliertes,<br />
klassisch organisiertes <strong>Travel</strong> Management haben.<br />
Somit zählen Ein-Personen-Unternehmen,<br />
die viel reisen, bis hin zu Unternehmen mit<br />
2.500-3.000 Mitarbeitern zu <strong>de</strong>n <strong>OBT</strong>-Kun<strong>de</strong>n.<br />
Wir gehen mit unserer Werbung in die Breite,<br />
sprechen nicht einzelne Kun<strong>de</strong>nsegmente o<strong>de</strong>r<br />
Einzelpersonen an, son<strong>de</strong>rn erklären <strong>de</strong>n Firmen<br />
die Vorteile von <strong>OBT</strong> und lassen die Kun<strong>de</strong>n auf<br />
uns zukommen.<br />
DienstReisen-Management: Wie sieht die<br />
Konkurrenzsituation zu Reisebüros aus? Ist das<br />
<strong>Online</strong>-System womöglich eine Gefahr für sie, die<br />
ihnen Kun<strong>de</strong>n rauben könnte?<br />
L. Bals: Das ist eine immer wie<strong>de</strong>r spannen<strong>de</strong><br />
Frage, die allerdings leicht mit einem ‚nein’ zu beantworten<br />
ist. Unsere Erfahrung nach über einem<br />
Jahr <strong>OBT</strong> ist, dass über 80 Prozent aller Buchun-<br />
gen online getätigt wer<strong>de</strong>n. Unsere Kun<strong>de</strong>n sind<br />
alle bereits online-affin, <strong>buchen</strong> nicht über Reisebüros,<br />
son<strong>de</strong>rn wickeln ihre Suche und Buchung<br />
ohnehin über das Internet ab, in<strong>de</strong>m sie auf die<br />
ihnen zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Suchmaschinen<br />
und führen<strong>de</strong>n Anbieter zurückgreifen. Wir bringen<br />
diese verschie<strong>de</strong>nen <strong>Online</strong>-Buchungsportale<br />
lediglich zusammen und ver<strong>einfach</strong>en die Suche,<br />
werben <strong>de</strong>n Reisebüros aber keine Kun<strong>de</strong>n ab.<br />
Ein bereits vorhan<strong>de</strong>ner Markt wird genutzt und<br />
für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n optimiert. Ein direktes Konkurrenzverhältnis<br />
zu Reisebüros besteht nicht; ihnen<br />
wird durch <strong>OBT</strong> kein nennenswertes Volumen genommen.<br />
DienstReisen-Management: Ist das System auf<br />
bestimmte Partner fixiert? Welche Voraussetzungen<br />
müssen erfüllt sein, um Partner bei <strong>OBT</strong> wer<strong>de</strong>n<br />
zu können?<br />
L. Bals: Über 90 Prozent <strong>de</strong>rjenigen Anbieter, die<br />
in Deutschland einen nennenswerten Marktanteil<br />
haben, sind bei <strong>OBT</strong> vertreten. Es gibt we<strong>de</strong>r<br />
Exklusivität noch Zugangsbarrieren. Wenn ein<br />
potenzieller Partner unsere Zielgruppe anspricht<br />
und sein Produkt hier repräsentiert sehen möchte,<br />
kann er auf uns zukommen. Einzige Voraussetzung<br />
ist, dass unsere Schnittstelle bedient<br />
wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Logos, die wir für <strong>OBT</strong>-Werbezwecke<br />
verwen<strong>de</strong>n, mussten wir uns auf einige<br />
wenige festlegen, da wir unmöglich all unsere<br />
Partner auflisten können. Da <strong>OBT</strong> als Markenname<br />
noch wenig bekannt ist, haben wir uns<br />
als Eyecatcher für bekannte Logos entschie<strong>de</strong>n<br />
<strong>–</strong> nicht zuletzt, um möglichen Kun<strong>de</strong>n zu ver<strong>de</strong>utlichen,<br />
dass <strong>OBT</strong> nicht auf Bahnreisen festgelegt<br />
ist, was fälschlicherweise oftmals angenommen<br />
wird.
DienstReisen-Management: Können Unternehmen<br />
individualisierte Firmenprofile hinterlegen,<br />
um so ganz gezielt eine an ihre Bedürfnisse angepasste<br />
Suche vornehmen und sich die spätere<br />
Nutzung erheblich erleichtern zu können?<br />
L. Bals: Diese Möglichkeit besteht. Wir bieten<br />
mehrere Programme an. Zum einen unser Standardprodukt:<br />
<strong>OBT</strong> Kompakt. Zum an<strong>de</strong>ren ein<br />
System für Firmen, die bereits spezielle Einkaufsprozesse<br />
getätigt haben und dies im System hinterlegen<br />
möchten: <strong>OBT</strong> Plus. Hier kann alles flexibel<br />
eingestellt wer<strong>de</strong>n, was man als <strong>Travel</strong> Manager<br />
sucht und braucht. Es können auch wichtige<br />
Geschäftsreiseziele gespeichert und firmenindividuelle<br />
Reiserichtlinien eingerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch Hotelpreisobergrenzen o<strong>de</strong>r Mietwagenkategorien<br />
lassen sich eingeben und hinterlegen,<br />
sodass bei zukünftiger Nutzung schnell darauf<br />
zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n kann. Genauso ist es<br />
möglich, interne Anweisungen zu berücksichtigen<br />
und individuelle Vereinbarungen zu hinterlegen,<br />
zum Beispiel auch <strong>de</strong>n Ausschluss einzelner Anbieter.<br />
<strong>OBT</strong> ist zwar ein spezialisiertes Produkt. Es<br />
ist jedoch nicht unser Ziel, zu einem Spezialanbieter<br />
zu wer<strong>de</strong>n.<br />
DienstReisen-Management: Das Thema ‚Versteckte<br />
Nebenkosten’ ist für viele Reisen<strong>de</strong> interessant.<br />
Gibt es bei <strong>OBT</strong> die Möglichkeit, diese<br />
Zusatzkosten direkt einzusehen und die Suche<br />
danach zu sortieren?<br />
L. Bals: Wir bedienen lediglich die Schnittstellen.<br />
Das be<strong>de</strong>utet in <strong>de</strong>m Fall, dass diese Zusatzkosten<br />
dann aufgeführt wer<strong>de</strong>n, wenn es <strong>de</strong>r jeweilige<br />
Anbieter so handhabt. Unsere Vergleichslogik<br />
funktioniert jedoch zunächst nicht über die Neben-<br />
und Zusatzkosten. Bei Hotels beispielsweise<br />
vergleichen wir das Angebot <strong>de</strong>r drei führen<strong>de</strong>n<br />
<strong>Online</strong>portale hotel.<strong>de</strong>, HRS und ehotel in einem<br />
Schritt. Der Kun<strong>de</strong> sieht <strong>de</strong>n Preis für ein ausgewähltes<br />
Hotel bei allen drei Anbietern im Vergleich<br />
in einer Abfrage. Der Fokus liegt auf <strong>de</strong>m<br />
Basispreis, sprich <strong>de</strong>n Übernachtungskosten mit<br />
Frühstück. Alles Weitere ist schwierig zu filtern,<br />
da die drei unterschiedlichen Portale auch unterschiedliche<br />
Informationen liefern und es sich bei<br />
<strong>de</strong>r Frage nach möglichen Nebenkosten um Detailinformationen<br />
han<strong>de</strong>lt.<br />
DienstReisen-Management: Verhält sich <strong>OBT</strong><br />
‚neutral’ in Sachen Fortbewegungsmittel o<strong>de</strong>r ist<br />
es eher zugunsten <strong>de</strong>r Reisealternative DB ausgelegt?<br />
Wie stellt sich bei Buchungen die Verteilung<br />
auf Flug, Bahn, Hotel und Mietwagen prozentual<br />
gesehen dar?<br />
L. Bals: Wir bewegen uns hier im statistischen<br />
Mittel: 40 Prozent Flug, 30 Prozent Bahn, 20<br />
Prozent Hotel, 10 Prozent Mietwagen. Es gibt<br />
auch bei <strong>OBT</strong> in diesem Fall keine Abweichungen<br />
o<strong>de</strong>r Auffälligkeiten, son<strong>de</strong>rn eine stochastische<br />
Gleichverteilung. Die oft diskutierte Frage, ob <strong>de</strong>r<br />
Großteil <strong>de</strong>r Buchungen auf Bahnkun<strong>de</strong>n abfällt<br />
und Flug, Hotel und Mietwagen hauptsächlich<br />
eine Art Alibifunktion im System übernehmen,<br />
kann ein<strong>de</strong>utig verneint wer<strong>de</strong>n.<br />
Was wir allerdings anbieten, ist die Auflistung<br />
möglicher Reisealternativen. Das Primärprodukt<br />
wird in die Suchmaske eingegeben, parallel dazu<br />
erscheinen an<strong>de</strong>re Reisemöglichkeiten. Beispiel<br />
Flug: Sie suchen nach einem inner<strong>de</strong>utschen Flug<br />
und bekommen auch günstigere und schnellere<br />
Bahnalternativen angeboten. <strong>OBT</strong> bietet zu<strong>de</strong>m<br />
einen Verkehrsträgervergleich, bei <strong>de</strong>m die direkten<br />
Kosten, die Reisezeit sowie <strong>de</strong>r CO2-Ausstoß<br />
<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Verkehrsmittel verglichen wer<strong>de</strong>n.<br />
Es wird nicht ausschließlich über <strong>de</strong>n nackten<br />
Preis argumentiert, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Ansatz ist<br />
hierbei ein an<strong>de</strong>rer: Der Kun<strong>de</strong> kann sich fragen,<br />
wie er seine Reisezeit gestalten möchte. Hat er<br />
viel zu arbeiten, kann eine Bahnfahrt möglicherweise<br />
dazu beitragen, die Zeit optimaler zu nutzen,<br />
als dies im Flugzeug möglich wäre. Wir bieten<br />
die Alternative Flug-Bahn an, <strong>de</strong>r Bahnpreis<br />
wird aber zuletzt aufgelistet, wenn er teurer ist<br />
als das Flugangebot. Die Buchungsentscheidung<br />
liegt natürlich beim Kun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r selbst abwägt,<br />
nach welchen Kriterien er sein Fortbewegungsmittel<br />
auswählt.<br />
DienstReisen-Management: Stehen in absehbarer<br />
Zeit Verän<strong>de</strong>rungen an, die sich nach einem<br />
Jahr <strong>OBT</strong> ergeben haben?<br />
L. Bals: Es wird in Zukunft sicher einige Neuerungen<br />
geben. DB Carsharing wird zum System<br />
hinzukommen, was nicht nur geplant, son<strong>de</strong>rn<br />
auch schon technisch beauftragt ist. Den genauen<br />
Zeitpunkt <strong>de</strong>r Verfügbarkeit bei <strong>OBT</strong> können<br />
wir allerdings noch nicht nennen.<br />
Durch <strong>de</strong>n regelmäßigen Kontakt mit unseren<br />
Kun<strong>de</strong>n haben wir zu<strong>de</strong>m festgestellt, dass Flug-,<br />
Bahn-, Hotel- und Mietwagenbuchungen zwar das<br />
Kernthema sind. Jetzt geht es allerdings darum,<br />
genauer hinter die Kulissen zu schauen, beispielsweise<br />
beim Thema Bezahlung. Oft sind dies<br />
aufwändige Prozesse, bestehend aus vielen manuellen<br />
Schnittstellen, komplizierten Abwicklungen,<br />
Erstattungen nach Beleg usw. Dies könnte<br />
jedoch alles <strong>einfach</strong>er und zeitgemäßer gehandhabt<br />
wer<strong>de</strong>n. Zu diesem Zweck beschäftigen wir<br />
uns bei <strong>OBT</strong> in einer gemeinsamen Roadshow mit<br />
<strong>de</strong>r Firma AirPlus auch mit <strong>de</strong>n Themen Reisekostenabrechnung<br />
und Zahlungsprozesse, um<br />
auch dies in fernerer Zukunft in unser System<br />
aufnehmen zu können.<br />
Management<br />
Ludger Bals, Leiter <strong>OBT</strong>: „Es wird<br />
nicht ausschließlich über <strong>de</strong>n nackten<br />
Preis argumentiert.“<br />
29
30<br />
Kommunikation<br />
Ein großer Kostenfaktor mit Einsparpotenzial<br />
ist <strong>de</strong>r Geschäftsreisebereich. Wenn Unternehmen<br />
ihr Reiseaufkommen entsprechend zurückschrauben,<br />
lassen sich Gel<strong>de</strong>r sparen, soweit die<br />
Theorie. Doch wie nun zusammenkommen, wenn<br />
kein persönliches Treffen stattfin<strong>de</strong>t?<br />
Vi<strong>de</strong>okonferenzen sind eine gute Möglichkeit, auf<br />
Reisen dann zu verzichten, wenn diese nicht unbedingt<br />
notwendig sind. Mithilfe neuester Technologien<br />
können Meetings in unterschiedlichen<br />
Städten und Län<strong>de</strong>rn virtuell abgehalten wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>–</strong> in so guter Qualität, dass <strong>de</strong>n Teilnehmern gar<br />
nicht mehr so sehr auffällt, dass sie sich lediglich<br />
von Monitor zu Monitor gegenübersitzen. Alles<br />
fin<strong>de</strong>t statt in <strong>de</strong>r bewährten vis-à-vis-Kommunikation,<br />
ohne reisen zu müssen.<br />
Die Option <strong>de</strong>s virtuellen Meetings ist also da.<br />
Schwieriger ist allerdings die Entscheidung,<br />
welche Geschäftsreisen angetreten und welche<br />
gestrichen wer<strong>de</strong>n sollten. Fest steht, Treffen<br />
mit Kun<strong>de</strong>n sollten immer persönlich stattfin<strong>de</strong>n<br />
<strong>–</strong> zumin<strong>de</strong>st anfangs; nach jahrelanger Zusammenarbeit<br />
gibt es auch hier die Möglichkeit, auf<br />
persönliche Treffen zu verzichten. Generell Reisen<br />
einzusparen hieße, am falschen En<strong>de</strong> zu sparen<br />
<strong>–</strong> weil das <strong>de</strong>m Unternehmen langfristig gesehen<br />
größeren Scha<strong>de</strong>n bringen könnte als die Investition<br />
in Reisekosten trotz finanziellem Engpass.<br />
Hier muss je<strong>de</strong>s Unternehmen individuell und<br />
bei je<strong>de</strong>m anstehen<strong>de</strong>n Meeting entschei<strong>de</strong>n, in<br />
welcher Form dieses stattfin<strong>de</strong>n soll. Wenn es<br />
aber um interne Meetings von Mitarbeitern an<br />
unterschiedlichen Standorten geht, lohnt sich<br />
die Überlegung, auf ein persönliches Meeting zu<br />
verzichten und statt<strong>de</strong>ssen virtuell zum Gespräch<br />
zusammenzukommen, durchaus.<br />
Oft stehen Unternehmen <strong>de</strong>r Möglichkeit, Geschäftsreisen<br />
durch Vi<strong>de</strong>okonferenzen zu ersetzen,<br />
zunächst kritisch gegenüber. „Dies kann einerseits<br />
daran liegen, dass <strong>de</strong>r Fortschritt dieser<br />
neuen Technologie unterschätzt o<strong>de</strong>r für zu kompliziert<br />
gehalten wird“, so Dipl. Ing. Günter Schlagowski,<br />
geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter von<br />
Vivicom, einem Bremer Entwickler von Vi<strong>de</strong>okonferenzsoftware.<br />
„Und auch <strong>de</strong>r Sicherheitsaspekt<br />
spielt eine Rolle bei <strong>de</strong>r Entscheidung, ob Meetings<br />
persönlich o<strong>de</strong>r per Vi<strong>de</strong>okonferenz abgehalten<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>–</strong> dabei hat sich auf diesem Gebiet<br />
viel verän<strong>de</strong>rt; getunnelte Gespräche laufen meist<br />
abhörsicher und störungsfrei über eigene Server,<br />
sodass we<strong>de</strong>r befürchtet wer<strong>de</strong>n muss, dass Informationen<br />
an Dritte gelangen, noch, dass die<br />
Verbindung abstürzt und die Konferenz unterbrochen<br />
wird.“ Qualitative Einbußen sind mittlerweile<br />
dank hervorragen<strong>de</strong>r Bild- und Tonqualität kaum<br />
noch zu erwarten. Auch das Argument, virtuelle<br />
Konferenzen seien zu unpersönlich, ist mithilfe<br />
<strong>de</strong>s technischen Fortschritts inzwischen außer<br />
Kraft gesetzt <strong>–</strong> die Teilnehmer haben das Gefühl,<br />
sich tatsächlich gegenüber zu sitzen.<br />
Ein Problem kann sein, diejenigen Mitarbeiter, die<br />
gerne reisen und <strong>de</strong>n persönlichen Austausch untereinan<strong>de</strong>r<br />
bevorzugen, von <strong>de</strong>n Vorteilen einer<br />
Vi<strong>de</strong>okonferenz zu überzeugen. Dabei liegt ein Argument,<br />
das für die Reisevermeidung spricht, klar<br />
auf <strong>de</strong>r Hand: Der Stressfaktor, <strong>de</strong>n Reisen mit<br />
sich bringen <strong>–</strong> seien es verstopfte Autobahnen,<br />
verspätete Flüge o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Störfaktoren <strong>–</strong>,<br />
wird durch Vi<strong>de</strong>okonferenzen vermie<strong>de</strong>n, sodass<br />
die Firmenmitarbeiter nicht mü<strong>de</strong> und <strong>de</strong>motiviert<br />
am Zielort ankommen, son<strong>de</strong>rn direkt vom Arbeitsplatz<br />
aus frisch und ausgeruht ins Meeting<br />
starten können.<br />
Mittlerweile gibt es zunehmend viele Spezialisten<br />
in Sachen Entwicklung, Optimierung und Vertrieb<br />
von Vi<strong>de</strong>okonferenzen auf <strong>de</strong>m Markt. Qualität<br />
und Technik haben eine enorme Entwicklung<br />
durchgemacht. Der Fokus liegt auf problemloser<br />
Kommunikation mittels <strong>einfach</strong>er Handhabung.<br />
Vi<strong>de</strong>o, Audio und Whiteboard sichern die virtuelle<br />
Kommunikation und ermöglichen die Bearbeitung<br />
und Präsentation von Dokumenten. Mehr Leistung<br />
zum geringeren Preis, das ist <strong>de</strong>r Fortschritt,<br />
<strong>de</strong>n Nutzer erwarten können. Die Kommunikationstechnologie<br />
<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Anbieter ist<br />
<strong>einfach</strong>, sicher, schnell und überall einsetzbar,<br />
egal ob im groß-, klein- o<strong>de</strong>r mittelständischen<br />
Unternehmen.<br />
Das ungeliebte Thema Finanzkrise hat<br />
vieles ins Rollen gebracht. Und zieht<br />
große Verän<strong>de</strong>rungen nach sich, allen<br />
voran die Frage, wie Kosten gespart<br />
wer<strong>de</strong>n können. Für viele Unternehmen<br />
be<strong>de</strong>utet dies, überall dort kürzer<br />
zu treten, wo nicht unbedingt Geld<br />
ausgegeben wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Einer <strong>de</strong>r Anbieter, die sich auf das Thema Vi<strong>de</strong>okonferenzen<br />
spezialisiert haben, ist das Unternehmen<br />
Vivicom in Bremen. Im Zentrum <strong>de</strong>r breit<br />
gefächerten Produktpalette, die von Minikonferenzen<br />
für Privatanwen<strong>de</strong>r bis zu gehosteten<br />
Webkonferenzsystemen mit hoher Teilnehmerzahl<br />
reicht, steht die Software Vi, die es ermöglicht,<br />
individuelle Anpassungen je nach Bedarf<br />
vorzunehmen <strong>–</strong> kontinuierlich, branchenspezifisch<br />
und abhängig von Firmengröße und -zweck.<br />
Reibungslos und standortübergreifend kann visuelle<br />
Kommunikation mittels verschie<strong>de</strong>ner Vi<strong>de</strong>okonferenzsysteme<br />
mit bis zu 43 Teilnehmern<br />
stattfin<strong>de</strong>n. Zeit- und Kostenersparnis stehen<br />
somit ganz oben auf <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>r Vorzüge, die<br />
Vi<strong>de</strong>okonferenzen mit sich bringen.<br />
Auch <strong>de</strong>r Faktor Klimaschutz spielt heutzutage<br />
eine Rolle, wenn es um die Frage geht, wann<br />
eine Reise durchgeführt wer<strong>de</strong>n sollte und wann<br />
nicht. Nicht angetretene Geschäftsreisen be<strong>de</strong>uten<br />
nicht nur gespartes Geld, son<strong>de</strong>rn auch weniger<br />
Umweltbelastung. Klimaschutz wird von<br />
vielen Unternehmen mittlerweile fest in die Reiseplanung<br />
mit einbezogen. Green <strong>Travel</strong> heißt das<br />
Stichwort: Ökologisches Reisen ist gefragt <strong>–</strong> o<strong>de</strong>r<br />
eben Reisevermeidung, wenn und wo möglich.<br />
Neben <strong>de</strong>n Faktoren Kosteneinsparung, Stressvermeidung,<br />
simpler Handhabung und Durchführung<br />
<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>okonferenzen um nur einige zu<br />
nennen, sind die positiven Auswirkungen, die die
Kommunikation<br />
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Alternative<br />
visuelle Kommunikation auf die Umwelt hat, ein<br />
wichtiges Argument, über das es nachzu<strong>de</strong>nken<br />
gilt. Ausgehend vom Schadstoffausstoß, <strong>de</strong>r bei<br />
je<strong>de</strong>r getätigten Reise verursacht wird, ließe sich<br />
viel für die Umwelt tun, gingen Unternehmen dazu<br />
über, Vi<strong>de</strong>okonferenzen als Alternative zu Geschäftsreisen<br />
anzusehen.<br />
Einhergehend mit <strong>de</strong>m zunehmen<strong>de</strong>m Be<strong>de</strong>utungsgewinn<br />
<strong>de</strong>r virtuellen Kommunikation eröffnen<br />
sich neue Möglichkeiten: In Zukunft könnte<br />
ein neues Berufsfeld entstehen, das <strong>de</strong>s Webmo<strong>de</strong>rators.<br />
Dieser Job ist vergleichbar mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>s<br />
Mo<strong>de</strong>rators einer Talkshow: Fehlt dieser, kann<br />
die Show nicht koordiniert stattfin<strong>de</strong>n, alle re<strong>de</strong>n<br />
durcheinan<strong>de</strong>r, niemand führt durch die Diskussion<br />
o<strong>de</strong>r behält <strong>de</strong>n Überblick. Ein Webmo<strong>de</strong>rator<br />
soll genau diese Aufgaben erfüllen, soll gera<strong>de</strong><br />
kleine und mittelständische Unternehmen an die<br />
Hand nehmen, um ihnen <strong>de</strong>n Zugang zur mo<strong>de</strong>rnen<br />
Kommunikationstechnologie zu erleichtern.<br />
Als Freiberufler soll er die Unternehmensmitarbeiter<br />
mit <strong>de</strong>m Umgang von Hard- und Software<br />
vertraut machen, sie schulen und sie auch inhaltlich<br />
auf die Konferenzen vorbereiten. Alles,<br />
was für die Vi<strong>de</strong>okonferenz wichtig ist, fällt in<br />
<strong>de</strong>n Aufgabenbereich <strong>de</strong>s Webmo<strong>de</strong>rators: Hard-<br />
und Software installieren, <strong>de</strong>n Internetzugang sicherstellen,<br />
die wesentlichen Dokumente für das<br />
Meeting vorbereiten, erste Hilfe leisten, falls es in<br />
einem bestimmten Bereich Probleme geben sollte,<br />
die Konferenz mo<strong>de</strong>rieren, das Unternehmen und<br />
seine Dienstleistungen optimal präsentieren. Auch<br />
Vivicom möchte im Bremer Unternehmen Webmo<strong>de</strong>ratoren<br />
ausbil<strong>de</strong>n, sucht junge Leute, die einem<br />
neuen Berufszweig gegenüber aufgeschlossen<br />
sind. Für das Portal „Live-Marktplatz“ beispielsweise,<br />
bei <strong>de</strong>m Unternehmen ihr Dienstleistungsangebot<br />
präsentieren und sich mit an<strong>de</strong>ren Firmen<br />
austauschen können <strong>–</strong> das Ganze als Testreihe für<br />
Vi<strong>de</strong>okonferenzen und -präsentationen.<br />
Zum Schluss soll ein kleiner Denkanstoß gegeben<br />
wer<strong>de</strong>n, bezogen auf Vi<strong>de</strong>okonferenzen und<br />
<strong>de</strong>ren Umsetzung: Möglicherweise gilt es nur <strong>de</strong>n<br />
„inneren Schweinehund“, um es salopp zu formulieren,<br />
zu überwin<strong>de</strong>n. Firmen sollten sich öfter<br />
trauen, <strong>de</strong>n bisher ungewohnten Weg zu gehen,<br />
sollten Vi<strong>de</strong>okonferenzen abhalten, um Reisen da<br />
einzusparen, wo es nötig, möglich und sinnvoll ist,<br />
um langfristig von <strong>de</strong>r Technik, sinken<strong>de</strong>n Preisen<br />
und wegfallen<strong>de</strong>m Kostendruck bei Geschäftsreisen<br />
zu profitieren. Und um ein Zeichen zu setzen<br />
in Sachen Umweltschutz <strong>–</strong> ein Aspekt, <strong>de</strong>m sich<br />
Anbieter wie Vivicom verschrieben haben. Mehr<br />
Effizienz wäre das Ergebnis.<br />
Meetings im Netz als Alternative zur Geschäftsreise (o.)<br />
Virtuelle Projektplanung <strong>–</strong> problemlos möglich dank Vi<strong>de</strong>okonferenz (u.)<br />
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