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BNA GERMANY Januar/Februar 2015 - NEU

No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture Cover Story Jacqueline Fernandez, Star Profile von Govinda, Konkana Sen Sharma und Shahid Kapoor, exklusivem Interview mit Prem Chopra, alles über die diesjährigen AIFA (Annual Indian Film Awards), 10 Jahre BNA GERMANY®, Hindi Film Previews und Reviews, Indische Bundesstaaten: Nagaland, News, Indisch Kochen und vieles mehr. No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture. The magazine and its content (text, graphics and pictures) are strictly copyrighted© by BNA GERMANY®. All rights reserved. Any illegal use without our authorization will be reported as a crime.

No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture Cover Story Jacqueline Fernandez, Star Profile von Govinda, Konkana Sen Sharma und Shahid Kapoor, exklusivem Interview mit Prem Chopra, alles über die diesjährigen AIFA (Annual Indian Film Awards), 10 Jahre BNA GERMANY®, Hindi Film Previews und Reviews, Indische Bundesstaaten: Nagaland, News, Indisch Kochen und vieles mehr. No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture. The magazine and its content (text, graphics and pictures) are strictly copyrighted© by BNA GERMANY®. All rights reserved. Any illegal use without our authorization will be reported as a crime.

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<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

1


2 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


EDITORIAL<br />

ENTDECKEN SIE MIT <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>® DIE<br />

VIELFALT DES INDISCHEN KINOS UND DER<br />

INDISCHEN KULTUR<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>® feiert sein 10-jähriges Jubiläum und wir<br />

blicken mit Ihnen zusammen in dieser Ausgabe in unserem<br />

Special Feature auf diese vergangenen, erfolgreichen Jahre<br />

zurück. Außerdem gibt es eine Premiere: Ab sofort<br />

schreibt der indische Film-Kritiker Bobby Sing unsere Film-<br />

Reviews. Unser Fotoshoot-Girl ist diesmal die hübsche,<br />

Tanvi Sinha, die exklusiv von unseren Fotografen Shiraz<br />

Henry abgelichtet wurde. Unsere Cover-Story ist über<br />

Jacqueline Fernandez und in unseren Star-Profilen stellen wir Ihnen Govinda,<br />

Konkana Sen Sharma und Shahid Kapoor näher vor. Wir hatten zudem die<br />

große Ehre mit Schauspiel-Legende Prem Chopra ein Interview zu führen.<br />

Darüber hinaus haben wir selbstverständlich viele aktuelle Previews zu den<br />

kommenden Filmen und News aus der Filmindustrie und stellen Ihen in dieser<br />

Ausgabe den eher unbekannten indischen Bundesstaat Nagaland vor. Abgerundet<br />

wird die Ausgabe mit zwei neuen leckeren indischen Rezepten.<br />

In diesem Monat erscheint auch erstmalig unsere erste englischsprachige<br />

Ausgabe unseres Magazins mit dem Titel „<strong>BNA</strong> INDIA“. Zudem möchten wir Sie<br />

darauf hinweisen, dass die Abstimmung zu den diesjährigen AIFA Awards<br />

begonnen hat - alle Infos dazu finden Sie in diesem Heft, zusammen mit dem<br />

Link, über welchen Sie zur Abstimmung gelangen.<br />

Ihr Feedback, Kritik und Anregungen sind uns jederzeit willkommen. Schreiben<br />

Sie uns einfach eine E-Mail an info@bna-germany.com. Sollten Sie eine Ausgabe<br />

unseres Print-Magazins, das zwischen 2010 und 2013 erschienen ist,,<br />

verpasst haben, so können Sie Einzelhefte nach wie vor jederzeit bequem<br />

nachbestellen, indem Sie uns an die oben genannte Adresse eine E-Mail<br />

schicken.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihre<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

3


INHALT<br />

JANUAR / FEBRUAR <strong>2015</strong><br />

NEWS<br />

6 Aktuelles aus der indischen Filmindustrie<br />

PREVIEWS<br />

12 Tevar<br />

13 Alone<br />

14 Baby<br />

15 Shamitabh<br />

16 Roy<br />

17 Badlapur<br />

INTERVIEW:<br />

Prem Chopra<br />

Seite 28<br />

STAR PROFILE<br />

18 Govinda<br />

52 Konkana Sen Sharma<br />

56 Shahid Kapoor<br />

REVIEWS<br />

22 Special: Bobby Sing<br />

24 Happy Ending<br />

26 Kill Dil<br />

32 Rang Rasiya<br />

34 Ungli<br />

60 Action Jackson<br />

62 PK<br />

INTERVIEW<br />

28 Prem Chopra<br />

COVER STORY<br />

36 Jacqueline Fernandez<br />

COVER STORY:<br />

Jacqueline Fernandez<br />

Seite 36<br />

AIFA AWARDS<br />

42 Nominierungen der diesjährigen<br />

AIFA Awards<br />

4 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


JANUAR / FEBRUAR <strong>2015</strong><br />

FOTOSHOOT<br />

48 Tanvi Sinha<br />

SPECIAL FEATURE<br />

64 10 Jahre <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>®<br />

INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />

68 Nagaland<br />

INHALT<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>®<br />

Deutschsprachige Ausgabe<br />

Eine Produktion der <strong>BNA</strong> Germany und<br />

M.G.M. SAI PRODUCTION Ltd.<br />

603, Morya Landmark II<br />

Off Link Road, Andheri West<br />

400053 Mumbai<br />

0091-22-26736996<br />

INDISCH KOCHEN<br />

72 Neue indische Rezepte - einfach zum<br />

Nachkochen<br />

Verlag<br />

Chefredakteurin<br />

Head in India<br />

Grafik Design<br />

Redaktion<br />

Cheffotograf<br />

Fotos<br />

Cover Foto<br />

Vertrieb<br />

Geschäftsführung<br />

Pressekontakt<br />

Leserservice<br />

Online-Redaktion<br />

Marketing Head<br />

<strong>BNA</strong> Germany<br />

Münchner Straße 34<br />

85757 Karlsfeld<br />

0049-151-52987996<br />

Info@bna-germany.com<br />

Alexandra Ccahuana Tito<br />

Manjeet Maan<br />

Alexandra Ccahuana Tito<br />

M.C. Raja Narayanan, Jasmin N.<br />

Weidner, Pankaj Goswami, Ravi<br />

Birthwal, Diana N. Weidner,<br />

Jyothi Venkatesh, Tania Vom<br />

Lehn, Sylvia Cholschreiber<br />

Tania Vom Lehn/Shiraz Henry<br />

UTV, Eros Entertainment, Yash<br />

Raj Films, Nagaland Tourism,<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>®, Wikipedia,<br />

Shiraz Henry, Prem Chopra,<br />

Bobby Sing<br />

Jacqueline Fernandez PR<br />

<strong>BNA</strong> Germany<br />

Alexandra Ccahuana Tito<br />

Alexandra Ccahuana Tito<br />

info@bna-germany.com<br />

Alexandra Ccahuana Tito<br />

Kannan Dhawan<br />

(0091-22-26736996)<br />

act@bna-germany.com<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>® erscheint zweimonatlich in der <strong>BNA</strong><br />

Germany, Münchner Straße 34, 85757 Karlsfeld b. München.<br />

Wiederverwendung des Inhalts ist nur mit schriftlicher<br />

Zustimmung des Verlags gestattet. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Fotos keine Haftung.<br />

Zur Zeit ist die Anzeigenpreisliste Nr.2 vom 01.08.2011<br />

gültig. E-Mail:info@bna-germany.com; Internet:<br />

www.bna-germany.com<br />

AIFA AWARDS:<br />

Alle Nominierungen<br />

Seite 42<br />

www.bna-germany.com<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

5


NEWS & GOSSIP<br />

„The Lunchbox“ ist für<br />

die BAFTA Awards<br />

nominiert<br />

Die Erfolgsgeschichte von „The Lunchbox“<br />

geht weiter, denn der Film wurde<br />

für die diesjährigen BAFTA Awards in<br />

der Kategorie „Bester ausländischer<br />

Film“ nominiert. Bereits 2013 kam der<br />

Film, in welchem Irrfan Khan und Nimrat<br />

Kaur die Hauptrollen spielen und<br />

Ritesh Batra Regie führte, in die indischen<br />

Kinos, wurde jedoch erst 2014<br />

in Großbritannien gezeigt. Ritesh Batra<br />

freut sich: „Es ist eine besondere<br />

Ehre, zusammen mit vielen anderen<br />

guten Filmen, nominiert worden zu<br />

sein und dies ist meinem ganzen<br />

Team und der tollen Arbeit, die wir<br />

geleistet haben, zu verdanken. Wenn<br />

wir nicht unsere Geschichte erzählen,<br />

wird es niemand tun.“ Der Regisseur<br />

arbeitete an „The Lunchbox“, obwohl<br />

viele Leute ihm dazu abgeraten hatten.<br />

„Das Budget für den Film war<br />

sehr klein und nur 50 Prozent des<br />

Geldes kamen aus Indien. Die anderen<br />

50 Prozent wurden durch Gelder<br />

aus Deutschland und Frankreich finanziert,<br />

die natürlich auch wollten,<br />

dass das Geld in ihren Ländern ausgegeben<br />

wird. Das ist eine allgemeingültige<br />

Regel. Also machten wir den<br />

Sound in Deutschland und hatten<br />

deutsche Musik-Komponisten und die<br />

Nachfärbung in Frankreich. Ich würde<br />

gern weiterhin Filme im Ausland machen,<br />

da solche Zusammenarbeiten<br />

viel Nutzen bringen“, erklärte der Regisseur.<br />

Irrfan Khan, der nicht nur den<br />

verwitweten Mann in dem Film spielte,<br />

sondern ihn auch koproduzierte, ist<br />

ebenso begeistert von der Nominierung:<br />

„Der Triumph des Films zeigt,<br />

dass Geschichten aus Indien durchaus<br />

ein universelles Publikum unterhalten<br />

können.“ Die BAFTA<br />

Award-Zeremonie wird am 8. <strong>Februar</strong><br />

<strong>2015</strong> in London stattfinden.<br />

Hrithik Roshan in<br />

„Mohenjo<br />

„Mohenjo Daro“ ist eine Zusammenarbeit<br />

von Disney und der Ashutosh<br />

Gowariker Production Pvt. Ltd. und<br />

wird Hrithik Roshan in der männlichen<br />

Hauptrolle zeigen. Die weibliche<br />

Hauptrolle übernimmt Pooja Hegde,<br />

6 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


NEWS & GOSSIP<br />

die mit diesem Film ihr Bollywood-Debüt<br />

geben wird. Der Film wird viele<br />

Action-Szenen und Stunts haben, für<br />

welche sich Hrithik Roshan mit viel<br />

Fitness- und Krafttraining vorbereiten<br />

Ritesh Deshmukh, der in den vergangenen<br />

Wochen seit der Geburt seines<br />

Sohnes im Dezember 2014, seine Vaterrolle<br />

in vollen Zügen genossen hat,<br />

will sich nun wieder dem Filmen widmen.<br />

In „Masti 3“ wird er eine der<br />

Hauptrollen übernehmen und das, obwohl<br />

er einst sagte, er würde keine<br />

Sex-Komödien mehr drehen wollen.<br />

„Masti“ war ein noch eher mäßiger Hit,<br />

aber schon der zweite Teil „Grand<br />

Masti“ wurde ein Super-Hit am Box-<br />

Office und war die erste Sex-Komödie,<br />

die es in den 100-Crore-Club geschafft<br />

hatte. Schon dann dachten die Macher<br />

des Films über einen dritten Teil nach.<br />

Damals erklärte Deshmukh, er würde<br />

keine Fortsetzung machen wollen, da<br />

er bereits in dieser Sex-Komödie mitspielte<br />

und in einer Fortsetzung schauspielerisch<br />

nichts Neues mehr bieten<br />

könne. Doch scheinbar hat ihn Regis-<br />

Hrithik Roshan<br />

wird. Auch Alt-Star Kabir Bedi wird in<br />

dem Film mitspielen und in der Rolle<br />

des Bösewichts zu sehen sein. Ursprünglich<br />

wurde geplant, den Film im<br />

<strong>Januar</strong> 2016 in die Kinos zu bringen,<br />

doch wie jetzt seitens der Produzenten<br />

bekannt gegeben wurde, wird<br />

„Mohenjo Daro“ erst am 12. August<br />

2016 veröffentlicht.<br />

Riteish Deshmukh in<br />

„Masti 3“<br />

Riteish Deshkukh<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

7


NEWS & GOSSIP<br />

seur Indra Kumar nun doch vom Skript<br />

überzeugen können, sodass Ritesh<br />

Deshmukh nun doch in der Fortsetzung<br />

dabei sein wird.<br />

Ajay Devgn spielt in Milan<br />

Luthrias neuem Film<br />

„Baadshaho“<br />

Schon lange planen Regisseur Milan<br />

Luthria und Produzent Bhushan Kumar,<br />

einen Film zusammen zu machen.<br />

Nun, wo das Skript fertig ist und der<br />

Ajay Devgn<br />

Titel des Films steht, trafen sich der<br />

Regisseur und Ajay Devgn. Da Luthria<br />

mit „Kachche Dhaage“, „Chori Chori“<br />

und „Once Upon A Time In Mumbai“<br />

bereits drei erfolgreiche Filme mit<br />

Devgn gedreht hatte, fragte er diesen<br />

auch für die Hauptrolle seines neuen<br />

Films „Baadshaho“ an. „Ajay entschied<br />

sich bisher immer innerhalb<br />

einer halben Stunde, ob er in meinen<br />

Filmen mitspielen wird oder nicht. Ajay<br />

ist ein sehr ungeduldiger Mann. Ich rief<br />

ihn an und sagte ihm, wie aufgeregt<br />

ich wegen des Films bin und wollte ihm<br />

unbedingt die Story erzählen. Er war<br />

gerade mit Dreharbeiten beschäftigt<br />

und ich traf ihn in seinem Van in einer<br />

Drehpause und er war total gespannt<br />

auf die Story. Ich erzählte sie ihm und<br />

wie immer sagte er bereits nach 30<br />

Minuten, dass er dabei ist“, erklärt Milan<br />

Luthria. Produzent Kumar fügt hinzu:<br />

„Es freut mich sehr, dass Ajay<br />

Devgn und Milan Luthria wieder zusammen<br />

für die Kinoleinwand arbeiten.<br />

Das Duo hat bereits Filmhits gemacht<br />

und „Baadshaho“ wird ein weiterer Hit<br />

werden.“ Die Dreharbeiten zum Film<br />

werden Mitte des Jahres beginnen<br />

und es ist geplant, den Film dann zum<br />

indischen Unabhängigkeitstag 2016 in<br />

die Kinos zu bringen.<br />

Release zu „Jagga<br />

Jasoos“ verschoben<br />

Am 28. August <strong>2015</strong> sollte „Jagga Jasoos“<br />

mit Ranbir Kapoor und Katrina<br />

Kaif in den Hauptrollen eigentlich in die<br />

Kinos kommen. Genau am gleichen<br />

Tag ist auch der Release von Katrina<br />

Kaifs „Phantom“ und man war schon<br />

gespannt, welcher Film sich am Box-<br />

Office besser schlagen wird. Doch nun<br />

entschieden sich die Macher von<br />

„Jagga Jasoos“, ihren Release weiter<br />

nach hinten zu verschieben. Für Katrina<br />

Kaif wäre es zu stressig geworden,<br />

gleichzeitig für beide Filme auf Promo-<br />

8 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


NEWS & GOSSIP<br />

Tour zugehen und zudem verzögern<br />

sich die finalen Dreharbeiten zu<br />

„Jagga Jasoos“ ohnehin, sodass es<br />

Produzent Anurag Basu ganz recht in,<br />

den Termin weiter nach hinten zu<br />

schieben und somit mehr Luft zu haben.<br />

Neben Ranbir Kapoor und Katrina<br />

Kaif wird auch Govinda in dem Film<br />

mitspielen. In Katrina Kaifs „Phantom“,<br />

der von Sajid Nadiadwala produziert<br />

wird, spielt Saif Ali Khan die männliche<br />

Hauptrolle.<br />

Diana Penty und Abhay<br />

Deol in „Happy Bhaag<br />

Jayegi“<br />

Bollywoods Schauspielerin Sridevi forderte<br />

Produzent und Regisseur Ram<br />

Gopal Verma auf, den Filmtitel seines<br />

neusten Films umgehend zu ändern.<br />

Dieser betitelt nämlich seinen Film<br />

„Sridevi“. Der Film handelt von einem<br />

jungen Teenager, der in eine 25-jährige<br />

Frau verliebt ist. Sridevi sieht ihren<br />

Namen und Ruf in den Dreck<br />

gezogen, da die Zuschauer davon<br />

ausgehen würden, dass der Film davon<br />

handelt, dass Ram Gopal Verma<br />

als Teenager in die schöne Schauspielerin<br />

verliebt war. Doch Ram Gopal<br />

Verma wiegelt diese Annahmen gleich<br />

ab und erklärt, dass der Film weder<br />

von ihm, noch von der Schauspielerin<br />

Sridevi handelt. Seine Protagonisten<br />

im Film seinen weder Regisseure<br />

noch Schauspieler, vielmehr sei die<br />

Story des Films ganz anders. Der ursprüngliche<br />

Filmtitel lautete übrigens<br />

„Savitri“. Wieso der Regisseur den Titel<br />

in „"Sridevi“ änderte, ist unklar und<br />

man könnte vermuten, dass dies ein<br />

gezielter PR-Schachzug war, denn so<br />

ein Rechtsstreit um seinen Filmtitel<br />

beschert ihm genügend öffentliche<br />

Aufmerksamkeit für seinen Film.<br />

John Abraham verletzt<br />

sich während der<br />

Dreharbeiten zu<br />

„Welcome Back“<br />

Diana Penty<br />

Immer wieder kommt es zu Verzögerungen<br />

in der Fertigstellung des Fortsetzungsfilms<br />

„Welcome Back“ von<br />

Regisseur Anees Bazmee, sodass<br />

der Release immer weiter nach hinten<br />

verschoben werden muss. Jüngst verletzte<br />

sich John Abraham während der<br />

Dreharbeiten der Schlussszenen für<br />

den Film. Diese fanden in der Wüste<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

9


NEWS & GOSSIP<br />

Prakash Jha in<br />

„Gangaajal 2“<br />

Das einzige Mal, dass man Regisseur<br />

Prakash Jha in einem Film sah, war<br />

sein Cameo-Auftritt in „Raajneeti“, in<br />

welchem Prakash Jha Regie führte.<br />

Doch nun geht er einen Schritt weiter<br />

John Abraham<br />

vor Dubai statt. In der Szene sollte<br />

John Abraham mit seinem Auto gegen<br />

ein anderes Auto krachen, der Aufprall<br />

war jedoch so hart, dass sich der<br />

Schauspieler an seinem Rücken verletzte<br />

und nicht einmal sehr sitzen<br />

konnte. Mithilfe von Schmerztabletten<br />

und einigen Physiotherapie-Stunden<br />

konnten die Dreharbeiten schließlich<br />

einige Tage später fortgesetzt werden.<br />

Auch wenn es John Abraham jetzt<br />

schon wieder besser zu gehen scheint,<br />

rieten ihm die Ärzte, in den nächsten<br />

Wochen keine schweren Sachen zu<br />

heben und sich viel auszuruhen. Nun<br />

wird „Welcome Back“, in dem auch<br />

Shruti Haasan, Nana Patekar, Anil Kapoor,<br />

Naseeruddin Shah und Dimple<br />

Kapadia mitspielen, wahrscheinlich<br />

erst am 29. Mai <strong>2015</strong> in die Kinos kommen.<br />

Prakash Jha<br />

und wird sogar in einer kompletten<br />

Rolle als Darsteller in seinem eigenen<br />

Film zu sehen sein, denn in<br />

„Gangaajal 2“, der Fortsetzung seines<br />

Films aus dem Jahr 2003, wird Jha in<br />

der Rolle eines manipulativen Polizisten<br />

zu sehen sein.<br />

Mehr News finden Sie täglich auf unserer<br />

Facebook-Seite unter<br />

http://www.facebook.com/bna.germany<br />

10 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

11


FILM PREVIEW<br />

TEVAR<br />

„Tevar“ ist ein Remake<br />

des sehr erfolgreichen Telugu-Films<br />

„Okkadu“ von<br />

Regisseur Gunasekhar aus<br />

dem Jahr 2003, in welchem<br />

Mahesh Babu und<br />

Bhoomika Chawla in den<br />

Hauptrollen zu sehen waren.<br />

In der Hindi-Version<br />

werden diese Hauptrollen<br />

von Arjun Kapoor und Sonakshi<br />

Sinha übernommen,<br />

wobei Arjun Kapoor in der<br />

Rolle eines College-Studenten<br />

aus Agra zu sehen<br />

ist, der ein führender Meister<br />

im beliebten indischen<br />

Spiel Kabaddi ist. Manoj<br />

Bajpai wird einen Bösewicht<br />

in dieser Action-Komödie<br />

spielen. Die<br />

Dreharbeiten zum Film<br />

fanden ausschließlich in<br />

Indien statt.<br />

Cast: Arjun Kapoor, Sonakshi Sinha, Manoj Bajpai<br />

Regisseur: Amit Sharma<br />

Musik: Sajid-Wajid<br />

Produzenten: Boney Kapoor, Sanjay Kapoor, Sunil Lulla<br />

Genre: Action-Komödie<br />

Release Datum: 9. <strong>Januar</strong> <strong>2015</strong><br />

12 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


Als die beiden Zwillinge<br />

Sanjana und Anjana zur<br />

Welt kommen, sind ihre<br />

Körper zusammengewachsen.<br />

Die beiden Schwestern<br />

wachsen so<br />

zusammen auf. Als sie erwachsen<br />

sind, unterziehen<br />

sie sich einer Trennungs-<br />

OP in welcher Anjana<br />

stirbt. Sanjana hingegen<br />

genießt ihr Leben und heiratet<br />

ihren Traummann Kabir<br />

(Karan Singh Grover),<br />

der auch der Schwarm ihrer<br />

Schwester Anjana war.<br />

Schon bald wird das Eheglück<br />

durch gespenstische<br />

Aktivitäten getrübt, denn<br />

Anjana kehrt als Geist zurück<br />

und will aus Eifersucht<br />

Rache an Sanjana<br />

üben und sie mit Kabir auseinander<br />

bringen.<br />

FILM PREVIEW<br />

ALONE<br />

Cast: Bipasha Basu, Karan Singh Grover, Zakir Hussain<br />

Regisseur: Bhushan Patel<br />

Musik: Ankit Tiwari, Mithoon<br />

Produzenten: Kumar Mangat Pathak, Abhishek Pathak,<br />

Prashant Sharma<br />

Genre: Horror<br />

Release Datum: 16. <strong>Januar</strong> <strong>2015</strong><br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

13


FILM PREVIEW<br />

BABY<br />

Ajay Singh Rajput<br />

(Akshay Kumar) ist Mitglied<br />

einer geheimen indischen<br />

Anti-Terror-<br />

Einheit, die aus den Besten<br />

der Besten gebildet<br />

wurde. Seine Aufgabe<br />

ist es, den Terror, der<br />

nicht nur sein Land, sondern<br />

die ganze Welt bedroht,<br />

ausfindig zu<br />

machen und zu bekämpfen.<br />

Dabei verschlägt es<br />

ihn und seine Kollegen<br />

nach Kathmandu, Istanbul,<br />

Abu Dhabi, Delhi<br />

und Mumbai.<br />

Priya Suryavanshi<br />

(Taapsee Pannu), Jai<br />

Singh Rathore (Rana<br />

Daggubati) und Om<br />

Prakash Shukla<br />

(Anupam Kher) bilden<br />

den Kern von Ajays<br />

Team.<br />

Cast: Akshay Kumar, Taapsee Pannu, Anupam Kher,<br />

Rana Daggubati<br />

Regisseur: Neeraj Pandey<br />

Musik: M. M. Kreem, Meet Bros Anjjan<br />

Produzenten: Bhushan Kumar, Krishan Kumar, Shital<br />

Genre: Action-Thriller<br />

Release Datum: 23. <strong>Januar</strong> <strong>2015</strong><br />

14 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


FILM PREVIEW<br />

SHAMITABH<br />

Der kürzlich veröffentlichte<br />

2-Minuten-Trailer zum<br />

Film gibt leider nicht viel<br />

Aufschluss über die Story.<br />

Jedoch verspricht er eine<br />

großartige Performance von<br />

den beiden männlichen<br />

Hauptdarstellern Amitabh<br />

Bachchan und Danush. In<br />

der weiblichen Hauptrolle<br />

ist Akshara Haasan zu sehen,<br />

die Tochter des berühmten<br />

Kamal Haasan, die<br />

hier ihr Filmdebüt hat. Es<br />

heißt, dass Bollywood-Star<br />

Rekha ebenfalls in dem<br />

Film zu sehen sein wird.<br />

Darüber hinaus haben viele<br />

namhafte indische Regisseure<br />

wie Rohit Shetty, Karan<br />

Johar, Mahesh Bhatt,<br />

Anurag Basu, Rakeysh Omprakash<br />

Mehra und Rajkumar<br />

Hirani einen<br />

Cameo-Auftritt im Film.<br />

Cast: Amitabh Bachchan, Dhanush, Akshara Haasan<br />

Regisseur: R. Balki<br />

Musik: Ilaiyaraaja<br />

Produzenten: R. Balki, Sunil Lulla, Amitabh Bachchan<br />

Genre: Drama<br />

Release Datum: 6. <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

15


FILM PREVIEW<br />

ROY<br />

Mit dem Liebes-Thriller<br />

„Roy“ gibt Vikramjit Singh<br />

sein Regie-Debüt. Der<br />

Film zeigt Ranbir Kapoor,<br />

Arjun Rampal und<br />

Jacqueline Fernandez in<br />

den Hauptrollen. Dabei<br />

übernimmt Ranbir Kapoor<br />

die Titelrolle des<br />

mysteriösen Diebes namens<br />

Roy. Arjun Rampal<br />

spielt den Filmemacher<br />

Kabir Grweal und Jacqueline<br />

Fernandez ist in einer<br />

Doppelrolle zu<br />

sehen: zum einen als Ayesha<br />

Aamir - eine unabhängige<br />

Filmemacherin<br />

und zum anderen als Tia<br />

Desai - eine glamuröse<br />

Weltenbummlerin. Anupam<br />

Kher wird in der Rolle<br />

des Vaters von Kabir<br />

Grewal zu sehen sein.<br />

Cast: Ranbir Kapoor, Jacqueline Fernandez,<br />

Arjun Rampal<br />

Regisseur: Vikramjit Singh<br />

Musik: Ankit Tiwari, Amaal Mallik, Meet Bros Anjjan<br />

Produzenten: Bhushan Kumar, Divya Khosla Kumar<br />

Genre: Liebes-Thriller<br />

Release Datum: 13. <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

16 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


FILM PREVIEW<br />

BADLAPUR<br />

Über die Story dieses Action-Thrillers<br />

ist nicht viel<br />

bekannt: es dreht sich in<br />

dem Film alles um einen<br />

Mann, der nach dem Mord<br />

an seiner Frau und seinem<br />

Sohn auf einem Rachefeldzug<br />

befindet. Gespielt wird<br />

dieser von Varun Dhawan<br />

in der Rolle des Raghu. In<br />

der weiteren männlichen<br />

Hauptrolle ist Nawazuddin<br />

Siddiqui als Liak zu sehen.<br />

Zu den Nebendarstellern<br />

zählen Huma Qureshi, Yami<br />

Gautam und Divya Dutta.<br />

Die Dreharbeiten<br />

begannen bereits im Mai<br />

2014 und es heißt, dass<br />

Varun Dhawan mit Yami<br />

Gautam und Divya Dutta<br />

Kuss-Szenen im Film haben<br />

wird.<br />

Cast: Varun Dhawan, Huma Qureshi, Yami Gautam,<br />

Nawazuddin Siddiqui, Vinay Pathak, Divya Dutta<br />

Regisseur: Sriram Raghavan<br />

Musik: Sachin-Jigar<br />

Produzenten: Dinesh Vijan, Sunil Lulla<br />

Genre: Action-Thriller<br />

Release Datum: 20. <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

17


18 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


STAR PROFIL<br />

Bollywoods begnadeter<br />

Tänzer und Komiker<br />

Govinda, der mit bürgerlichem Namen Govind Arun<br />

Ahuja heißt, ist nicht nur Schauspieler, sondern<br />

auch Politiker und arbeitete als Parlamentsabgeordneter.<br />

Dafür, dass Politiker doch einen Sinn für<br />

Humor haben, ist Govinda das beste Beispiel. Seine<br />

Filmkarriere begann er jedoch nicht mit Komödien,<br />

sondern mit Dramen, Action-Filmen und Liebesfilmen<br />

in den 1980er Jahren. Erst mit seinen<br />

Filmen in den 1990er Jahren schaffte er sich seinen<br />

Platz als Top-Komiker in Bollywood. Auch wenn er<br />

nach wie vor auch in ernsten Rollen zu sehen ist<br />

und hier immer wieder unter Beweis stellt, was für<br />

ein großartiger Schauspieler und darüber hinaus<br />

auch Tänzer er ist, so sehen ihn die meisten seiner<br />

Fans am liebsten in Komödien.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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STAR PROFIL<br />

Geboren wurde Govinda am 21. Dezember<br />

1963 in Mumbai und entdeckte seine<br />

Leidenschaft fürs Tanzen schon in frühster<br />

Jugend, nachdem er den Film „Disco<br />

Dancer“ gesehen hatte. Seitdem trainierte<br />

Govinda jeden Tag mehrere Stunden lang<br />

verschiedene Tänze<br />

und Tanzstile<br />

und zählt heute zu<br />

den begnadetsten<br />

Tänzern in Bollywood.<br />

Sein Filmdebüt<br />

gab er 1986<br />

mit dem Film<br />

„Ilzaan“. Der<br />

Film wurde ein<br />

Box-Office-Hit<br />

und Govinda<br />

konnte durch seine<br />

Tanzeinlagen<br />

im Song „Street<br />

Dancer“ auf sich<br />

aufmerksam machen<br />

und wurde<br />

von allen Seiten<br />

hoch gelobt. Fortan<br />

wurde Govinda<br />

überschüttet mit<br />

Filmangeboten<br />

und man sah ihn<br />

in den folgenden<br />

Jahren in Dramen,<br />

Action-Filmen<br />

und Liebesfilmen, die mal mehr und mal<br />

weniger erfolgreich waren. Zu den erfolgreichen<br />

Filmen jener Zeit zählen der Action-Film<br />

„Taaqatwar“ (1989), „Awaargi“<br />

(1990) und „Zulm Ki Hukumat“ (1992).<br />

Dann traf Govinda auf Regisseur David<br />

Dhawan, mit dem er bis heute 17 Filme,<br />

die fast durchweg große Box-Office-Hits<br />

wurden, gemeinsam drehte. Die beiden<br />

kannten sich bereits von den Dreharbeiten<br />

zu „Taaqatwar“ und drehten fortan vor<br />

allem Komödien wie „Shola Aur Shabnam“<br />

(1992), „Aankhen“ (1993), „Raja<br />

Babu“ (1994), „Coolie No.1“ (1995) und<br />

„Hero No.1“ (1997). Schon bald erhielt<br />

Govinda den Beinamen<br />

„"Mr.<br />

No.1“, da er in vielen<br />

Filmen, die im<br />

Titel „No.1“<br />

enthielten, mitspielte:<br />

Neben den<br />

bereits erwähnten<br />

Filmen auch in<br />

„Aunty No.1“<br />

(1998), „"Anari<br />

No.1“ (1999),<br />

„Beti No.1“<br />

(2000) und „Jodi<br />

No.1“ (2001).<br />

Es folgten einige<br />

weitere Filme, die<br />

jedoch kaum Beachtung<br />

fanden<br />

und es wurde ab<br />

2003 ruhig um<br />

den einst so gefeierten<br />

Tänzer und<br />

Komiker Bollywoods.<br />

In dieser<br />

Zeit widmete sich<br />

Govinda seiner politischen Laufbahn, ließ<br />

sich ins Parlament wählen. Seine Wählerschaft<br />

kritisierte jedoch schon bald, dass<br />

Govinda sich nicht genügend um die<br />

wichtigen politischen Belange seiner Region<br />

kümmere und kaum Präsenz zeige.<br />

Dem Druck der Politik hielt er nicht lange<br />

stand und trat als Parlamentsabgeordneter<br />

2008 wieder zurück.<br />

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STAR PROFIL<br />

Bereits 2006 wagte er ein Comeback in<br />

Bollywood mit der Komödie „Bhagam<br />

Bhag“. Der Film wurde ein Hit und trieb<br />

die Karriere von Govinda wieder an. Es<br />

folgte 2007 der Film „Salaam-e-Ishq: A<br />

Tribute to Love“, ein Drama, in welchem<br />

auch Salman Khan mitspielte. Noch im<br />

gleichen Jahr feierte<br />

genau dieses<br />

Duo mit der Komödie<br />

„Partner“ einen<br />

Blockbuster-Hit<br />

und Govinda hatte<br />

durch diesen Film<br />

endlich wieder<br />

den Erfolg, den er<br />

bereits in den<br />

1990er Jahren feiern<br />

konnte. Zudem<br />

erhielt er für seine<br />

Rolle in „Partner“<br />

etliche Film<br />

Awards als bester<br />

Komiker und bester<br />

Nebendarsteller,<br />

darunter auch<br />

den Zee Cine<br />

Award und den II-<br />

FA Award.<br />

An diesen unglaublichen<br />

Erfolg von „Partner“ anzuknüpfen,<br />

fiel Govinda mit den Filmen der folgenden<br />

Jahre mehr als schwer. So waren<br />

seine weiteren Filme, wie „Life Partner“<br />

(2009), „Raavan“ (2010), „Naughty @40“<br />

(2011) oder „Deewana Main Deewana“<br />

(2013) nur mäßige Erfolge, wenn gleich<br />

auch Govindas jeweiligen Performences<br />

gelobt wurden. Erst 2014 konnte Govinda<br />

mit „Kill Dil“ wieder einen erfolgreichen<br />

Film für sich verbuchen. Hier spielte er<br />

als Antagonist an der Seite von Ranveer<br />

Singh, Ali Zafar und Parineeti Chopra<br />

und erhielt für seine Darbietung durchweg<br />

positive Resonanz. In „Happy Ending“"<br />

sah man Govinda - ebenfalls 2014 -<br />

erstmalig überhaupt zusammen mit Saif<br />

Ali Khan vor der<br />

Kamera. Auch<br />

wenn der Film<br />

nicht den erwünschten<br />

kommerziellen<br />

Erfolg<br />

hatte, konnte Govinda<br />

dennoch<br />

mit seiner Schauspielleistung<br />

in<br />

der Rolle eines<br />

Superstars überzeugen.<br />

Und auch<br />

für dieses Jahr stehen<br />

noch einige<br />

gute Filme an, in<br />

denen man Govinda<br />

sehen kann,<br />

darunter „Jagga<br />

Jasoos“ von Anurag<br />

Basu, in welchem<br />

Govinda in<br />

der Rolle des<br />

Stiefvaters von<br />

Hauptdarsteller<br />

Ranbir Kapoor zu sehen sein wird, in<br />

Mira Nairs „The Bengali Detective“ wird<br />

Govinda die Titelrolle übernehmen und in<br />

„Avataar“ von Pahlaj Nihalani wird er<br />

einen Football-Trainer spielen und mit<br />

Shatrughan Sinha gemeinsam vor der Kamera<br />

stehen, jenem Schauspiel-Star mit<br />

dem 1986 mit „Ilzaam“ die Karriere von<br />

Govinda in Bollywood begann.<br />

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FILM REVIEW - SPECIAL<br />

FILMKRITIKER<br />

BOBBY SING<br />

„Seit über 20 Jahren bin<br />

ich nun im Bereich Musik<br />

und Medien tätig und<br />

bin überaus dankbar dafür,<br />

mit Hilfe SEINER<br />

GNADE, Teil dieser kreativen<br />

Ausdruckformen<br />

zu sein. Filme sind seit<br />

meiner frühsten Kindheit<br />

meine große Liebe<br />

und meine Leidenschaft<br />

für's Schreiben habe ich<br />

in den 90er Jahren entdeckt,<br />

als ich angefangen<br />

habe, Gedichte und Lieder zu<br />

schreiben.“<br />

Bobby Sing heißt eigentlich Harpreet Singh,<br />

doch seine große Liebe zum Film<br />

brachte ihm den Namen Bobby, inspiriert<br />

durch den gleichnamigen indischen Kultfilm<br />

mit Raj Kapoor, der in den 70-er<br />

Jahren sehr erfolgreich in den indischen<br />

Kinos lief. Nach der Jahrtausendwende<br />

begann Bobby Sing schließlich auch,<br />

Filmreviews zu schreiben. Das Internet<br />

und die Erfindung der DVD brachten ihn<br />

dichter an die internationale Filmwelt<br />

heran und schon bald musste er entdecken,<br />

dass viele seiner indischen Lieblingsfilme<br />

von großen Filmen der Welt<br />

inspiriert - um nicht zu sagen kopiert -<br />

worden waren. So begann Bobby Sing<br />

eben über diese Filme - die Originale und<br />

deren indische Kopien - zu schreiben und<br />

entwickelte seine ganz persönliche Liste<br />

an Must-Watch-Filmen,<br />

die er bis heute weiterführt.<br />

Seine Filmreviews<br />

und Kommentare veröffentlicht<br />

er seitdem auf<br />

seiner eigenen Webseite<br />

http://www.bobbytalksci<br />

nema.com und in ausgewählten<br />

Publikationen,<br />

wie eben auch in unserem<br />

Magazin.<br />

Bobby Sing veröffentlichte<br />

zudem kürzlich sein<br />

erstes eigenes Buch mit dem Titel „Did<br />

You Know: For All Bollywood Obsessed<br />

Movie Buffs“, in welchem er interessante<br />

und bisher wahrscheinlich von noch niemandem<br />

entdeckte Fakten über das Hindi-<br />

Cinema enthüllt. Hier handelt es sich<br />

nicht um triviale Zwei-Zeiler-Fakten, sondern<br />

wird der Sache bis ins Detail auf den<br />

Grund gegangen und in einen interessanten<br />

Zusammenhang gebracht. Das<br />

Buch richtet sich also an all jene Leser, für<br />

die Filme im Leben so wichtig sind, wie<br />

das Atmen.<br />

Titel: Did You Know: For All Bollywood<br />

Obsessed Movie Buffs<br />

Author: Bobby Sing<br />

ISBN-109384391077<br />

ISBN-139789384391072<br />

Sprache: English<br />

Seitenanzahl: 192<br />

Veröffentlichungsjahr: 2014<br />

Preis: 195 Rupees<br />

Publisher Name: Notion Press<br />

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<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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Cast: Saif Ali Khan, Govinda, Ileana D'Cruz<br />

Regie: Raj & D.K.<br />

Genre: Komödie<br />

Filmlänge: 136 Minuten<br />

Release: 21. November 2014<br />

Rating:<br />

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FILM REVIEW<br />

HAPPY ENDING<br />

Enttäuschend und vor allem eine<br />

Verschwendung von Govinda<br />

Wer die früheren Filme des Regisseur-Duos Raj<br />

Nidimoru und Krishna DK (bekannt als Raj &<br />

D.K.) gesehen hat, darunter auch „99“, „Shor<br />

In The City“ und „Go Goa Gone“, wird mit<br />

zustimmen, dass die beiden ein wirklich außergewöhnliches<br />

Talent haben, eine einfache Story<br />

in einen mitreißenden<br />

Film zu verwandelt. So<br />

erwartete der Zuschauer<br />

bei „Happy Ending“<br />

nicht nur wegen der guten<br />

Besetzung, sondern<br />

auch wegen der tollen<br />

Promos die mit peppigen<br />

Tanznummern aus dem<br />

Film unterlegt waren, berechtigterweise<br />

einen tollen<br />

Film. Aber vielleicht<br />

liegen Krimis und Thriller<br />

dem Regisseur-Duo<br />

einfach mehr, als Liebes-<br />

Komödien, denn was sie<br />

mit „Happy Ending“ lieferten,<br />

ist nichts Neues<br />

und Frisches, abgesehen von einigen guten<br />

Dialogen und ein paar unterhaltsamen Szenen<br />

mit Govinda.<br />

Der Film beginnt noch recht spannend und<br />

innovativ, auch wenn sich manch ein Zuschauer<br />

an den Film „Before Sunset“ erinnert fühlt,<br />

doch mit der Zeit kommt Langeweile auf, weil<br />

einfach alles bis zum Schluss hin vorhersehbar<br />

wird und daher dem Zuschauer jegliche Spannung<br />

nimmt. Zudem waren sich die Filmemacher<br />

scheinbar auch nicht einig darüber, wer<br />

denn die Zielgruppe des Films sein sollte. Einerseits<br />

sollte das indische Publikum angesprochen<br />

werden, gleichzeitig wollte man durch<br />

mehr oder weniger exotische und weltliche<br />

Locations wohl auch die westlichen Zuschauer<br />

für sich gewinnen. Doch leider ist dieser Spagat<br />

nicht gelungen und wir sehen Raj & D.K. in<br />

einem Dilemma, was dazu führt, dass sie sich<br />

einfach verzetteln und ziellos „Happy Ending“<br />

gedreht haben.<br />

Saif Ali Khan reißt mich mit seiner Darbietung<br />

nicht von dem Kinosessel, wirkt teilweise recht<br />

antriebslos. Ileana<br />

D'Cruz glänzt wie immer<br />

durch ihre süße Art,<br />

aber wird „Happy Ending“<br />

sicher nicht zu den<br />

Glanzstücken ihrer Filmkarriere<br />

zählen. Govinda<br />

hingegen ist eine<br />

wahre Freude für den<br />

Zuschauer, auch wenn<br />

er in nur vier Szenen<br />

seinen Auftritt hat. Aber<br />

in seiner Tanzszene des<br />

Songs „Nacho Saare G<br />

Phaadke“ zeigt er wieder<br />

einmal, was für ein<br />

hervorragender Tänzer<br />

er ist. Dass Kareena Kapoor<br />

Khan und Preity Zinta in Cameos im Film<br />

zu sehen sind, hätte man sich sparen können, da<br />

sie nichts dazu beitragen, den Film irgendwie<br />

aufzuwerten.<br />

Was man dem Film aber definitiv zugute halten<br />

muss, ist die Musik. Sie ist mitreißend und im<br />

Soundtrack gibt es einige ganz gute Tanznummern.<br />

Aus technischer Sicht bezüglich Kameraführung<br />

und Schnitt gibt es nicht viel zusagen,<br />

da hier nichts Außergewöhnliches abgeliefert<br />

wurde, was es zu erwähnen gäbe.<br />

Insgesamt gesehen muss man „Happy Ending“<br />

nicht unbedingt im Kino gesehen haben. Warten<br />

Sie einfach, bis er auf DVD erscheint oder<br />

mal im TV kommt. Ein netter Zeitvertreib ist<br />

der Film allemal.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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FILM REVIEW<br />

KILL DIL<br />

Erinnert stark an „Gunday“<br />

Dieser Film enttäuscht mich sehr, obwohl die<br />

Erwartungen an Regisseur Shaad Ali hoch<br />

waren, da er bereits so erfolgreiche Filme wie<br />

„Saathiya“ und „Bunty Aur Babli“ gedreht<br />

hatte. Aber mit dem völlig unspektakulären<br />

Skript zu „Kill Dil“ bleibt man nur enttäuscht<br />

und ich möchte auch<br />

gar keine detaillierte<br />

Review zum Film<br />

schreiben. Die Promotion<br />

und der Trailer<br />

zum Film waren vielversprechend,<br />

doch<br />

was dem Zuschauer<br />

dann in zwei Stunden<br />

im Film geboten wird,<br />

ist beinahe eine Verarschung.<br />

Der Filmtitel lehnt<br />

sich an den großartigen<br />

Filmklassiker<br />

„Kill Bill“ von Quentin<br />

Tarantino an, doch<br />

wenn man meint, dass<br />

Shaad Alis Film sich auch nur ansatzweise<br />

irgendwie an „Kill Bill“ anlehnt, hat weitgefehlt.<br />

Das war wohl auch nicht Ziel von „Kill<br />

Dil“. Ausgehend von den Promos und der<br />

Tatsache, dass Ranveer Singh, Ali Zafar und<br />

Parineeti Chopra in den Hauptrollen zu sehen<br />

sind, erwartet man einen hippen, frischen<br />

Film, doch „Kill Dil“ ist leider nichts anderes,<br />

als „Gunday“, der seinerzeit schon nur mäßig<br />

in den Kinos lief, neu in einer lausigen<br />

Liebes-Story verpackt. Doch so leicht kann<br />

man das Publikum nicht täuschen. Schade ist<br />

es nicht nur um die Hauptdarsteller, sondern<br />

auch um Govinda, der in der Rolle des Don<br />

einfach nur der Lächerlichkeit preisgegeben<br />

wird, indem man ihn aus dem Nichts heraus<br />

plötzlich singen und tanzen lässt. Govinda<br />

war sichtlich bemüht, seine Rolle gut zu spielen,<br />

aber wenn das Skript schlecht ist, kann<br />

selbst der beste Schauspieler nichts mehr reißen.<br />

Ähnlich schaut es aus bei Ranveer Singh, der<br />

nach starken ersten 30 Minuten mehr und mehr<br />

in Stereotype verfällt. Ali Zafar wirkt ebenfalls<br />

in seiner Rolle verloren. Am wenigsten überzeugen<br />

kann Parineeti<br />

Chopra, da man von ihr<br />

nichts sieht, was sie nicht<br />

bereits früher schon in<br />

anderen Rollen zeigte.<br />

Eine Weiterentwicklung<br />

als Schauspielerin ist jedenfalls<br />

nicht erkennbar.<br />

Wie bereits erwähnt, sind<br />

die ersten 30 Minuten im<br />

Film, die wie in „Gunday“<br />

mit einer Rückblende<br />

eingeleitet werden, noch<br />

ganz vielversprechend,<br />

doch schon bald fängt<br />

der Zuschauer sich vor<br />

Langeweile an, wegzudösen.<br />

Der Film zieht sich<br />

so dermaßen unspannend in die Länge, dass ich<br />

am Ende des Films das Gefühl hatte, bereits den<br />

ganzen Tag in Kino gesessen zu haben. Die<br />

Filmmusik als solche ist ganz gut, verfehlt jedoch<br />

durch die schlichte Deplatzierung im Film<br />

ihre Wirkung und ihren Charme. Einziges Plus<br />

in der Musik ist, dass die Texte von niemand<br />

Geringerem als Gulzar stammen.<br />

Alles in Allem können Sie „Kill Dil“ beruhigt<br />

ignorieren. Es ist eine Schande, was Shaad Ali<br />

aus der Story, den Darstellern und der Musik<br />

machte. Und ich frage mich, wieso Aditya<br />

Chopra, als Chef von Yash Raj Films diesem<br />

Film überhaupt herausbrachte. Das ist doch<br />

hoffentlich nicht die Zukunft von YRF!<br />

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Cast: Govinda, Ranveer Singh, Ali Zafar, Parineeti Chopra<br />

Regie: Shaad Ali<br />

Genre: Krimi<br />

Filmlänge: 122 Minuten<br />

Release: 14. November 2014<br />

Rating:<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

27


INTERVIEW<br />

28 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


INTERVIEW<br />

PREM<br />

CHOPRA<br />

Seit über 50 Jahren arbeitet er nun bereits in der indischen<br />

Filmindustrie und machte mehr als 350 Filme. Er gewann alle<br />

großen, namhaften und wichtigen internationalen Film-<br />

Awards und veröffentlichte im letzten Jahr seine eigene Biografie.<br />

Er ist eine lebende Legende des Indischen Kinos und<br />

wurde in den späten 60-er Jahren berühmt als der bestaussehende<br />

Bösewicht Bollywoods. Sein Satz „Prem naam hai<br />

mera, Prem Chopra“ (Prem ist mein Name, Prem Chopra) aus<br />

dem indischen Klassiker-Film „Bobby“, in welchem Raj Kapoor<br />

die Hauptrolle spielte, machte Prem Chopra berühmt.<br />

Der heute 79-jährige Prem<br />

Chopra begann seine berufliche<br />

Laufbahn einst als Zeitungsverteiler<br />

für die „Times Of<br />

India“. Parallel dazu begann<br />

Prem Chopra Filme zu drehen.<br />

Sein erster Film war der Punjabi-Film<br />

„Chaudhary Karnail Singh“,<br />

der 1964 in die Kinos kam<br />

und sehr erfolgreich war. Prem<br />

Chopra erhielt hierfür auch<br />

prompt seinen ersten National<br />

Film Award. Einige weitere<br />

Filme folgten, doch erst nachdem<br />

sein Film „Upkaar“ (1967)<br />

auch ein Riesenhit wurde, verließ<br />

Prem Chopra seinen Job<br />

bei „Times of India“ und widmete<br />

sich fortan komplett der<br />

Schauspielerei. So begann seine<br />

einzigartige Karriere. Wir<br />

sprachen mit Prem Chopra<br />

über diese Karriere und darüber,<br />

welche Träume er noch hat<br />

und welche Projekte in der Zukunft<br />

noch anstehen.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

29


INTERVIEW<br />

Sie hat es nie sonderlich gestört, den<br />

Bösewicht in Filmen zu spielen, was ja<br />

schließlich auch zu Ihrem Markenzeichen<br />

wurde<br />

und Ihnen Erfolg<br />

einbrachte.<br />

Aber<br />

wieso zieren<br />

sich so viele<br />

Schauspiel-<br />

Kollegen heute,<br />

den Bösewicht<br />

zu<br />

spielen<br />

Prem<br />

Chopra: Mir<br />

war es egal,<br />

ob ich einen<br />

Bösewicht<br />

spiele oder<br />

nicht. Ich wollte<br />

Schauspieler<br />

sein, egal<br />

in was für einer<br />

Rolle. Ich<br />

kann nur für<br />

mich selbst<br />

sprechen und<br />

nicht für andere<br />

Schauspieler.<br />

Als Sie in die<br />

Filmindustrie<br />

Prem Chopra in „Kaala Patthar“ (1979)<br />

kamen, waren<br />

Sie jung und sehr gutaussehend -<br />

hatten alles, was man als Schauspieler<br />

brauchte, um als Film-Held gefeiert zu<br />

werden. Haben Sie es denn nie bereuht,<br />

sich gegen diesen Karriereweg des begehrten<br />

Heros entschieden zu haben<br />

und stattdessen den bösen Mann gemimt<br />

zu haben<br />

Prem Chopra: Nein, überhaupt nicht.<br />

Knapp 30 Jahre lang waren Sie vorwiegend<br />

in negativen Rollen zu sehen und<br />

erst ab Mitte der 90-er Jahre begannen<br />

Sie, auch mehr und mehr positive Rollen<br />

anzunehmen. Wie kam es zu diesem<br />

Wechsel<br />

Prem Chopra:<br />

Ich kam aus<br />

dem Alter raus,<br />

in dem ich den<br />

jungen Bösewicht<br />

mimen<br />

konnte und erhielt<br />

gleichzeitig<br />

mehr<br />

Rollenangebote,<br />

in denen<br />

ich positive<br />

Charaktere<br />

darstellen<br />

konnte. Dem<br />

Publikum hat<br />

dieser Wandel<br />

gefallen und<br />

daher mache<br />

ich mir über<br />

diesen Wandel<br />

jetzt<br />

Kopf.<br />

keinen<br />

Man könnte<br />

meinen, dass<br />

Sie bereits alles<br />

erreicht<br />

haben, was<br />

Sie sich jemals<br />

gewünscht<br />

haben. Aber dennoch: gibt es Rollen,<br />

die Sie gern spielen würden oder andere<br />

unerfüllte Träume<br />

Prem Chopra: Ein kreativer Mensch ist<br />

niemals zufrieden. Ich würde gerne noch<br />

herausforderndere Rollen machen, wenn<br />

sie mir angeboten werden würden.<br />

Sie sind in den letzten Jahren ja sehr<br />

wählerisch bei der Auswahl Ihrer Filme<br />

geworden. Nach welchen Kriterien entscheiden<br />

Sie sich für oder gegen ein<br />

Filmangebot<br />

30 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


INTERVIEW<br />

Prem Chopra: Viele der Rollen, die ich in<br />

den letzten Jahren angeboten bekam, waren<br />

für mich nicht interessant genug und<br />

daher lehnte ich sie ab. Aber die, die gut<br />

waren, habe ich auch gemacht. Nur sind<br />

das eben nicht viele Filme.<br />

Welche Filmrollen kommen dem wahren<br />

Prem Chopra Ihrer Meinung nach<br />

am nächsten<br />

Prem Chopra: Das kann man als Schauspieler<br />

selbst gar nicht sagen, sondern<br />

das muss das Publikum<br />

entscheiden.<br />

Nur das<br />

Publikum könnte<br />

Ihnen die Filme<br />

nennen.<br />

Im Laufe Ihrer<br />

Karriere sahen<br />

Sie viele große<br />

Schauspieler<br />

kommen und gehen,<br />

haben mit<br />

den größten<br />

Stars des Indischen<br />

Kinos zusammengearbeitet.<br />

Wen bewunderten<br />

Sie am meinsten und mit wem teilen<br />

Sie die schönsten Erinnerungen<br />

Prem Chopra: Mit Dilip Kumar. Aber es<br />

gibt soviele schöne Erinnerungen, dass<br />

ich diese jetzt gar nicht alle teilen könnte.<br />

Ihr letzter großer Film ist „Honour Killings“<br />

aus dem Jahr 2012, der bis heute<br />

sehr erfolgreich auf allen großen internationalen<br />

Filmfestivals geziegt wird<br />

und auch schon viele Auszeichnungen<br />

erhielt. Nun endlich werden wieder<br />

neue Filme mit Ihnen veröffentlicht.<br />

Was können Sie uns über diese Filme<br />

und Ihre Rollen erzählen<br />

Prem Chopra: Ich arbeite gerade an drei,<br />

vier verschiedenen Filmen, die alle ganz<br />

unterschiedlich sind, was meine Rolle betrifft.<br />

Da gibt es Komödien, emotionale<br />

Filme und auch positive Filme. Ein Film ist<br />

„Jai Jawaan Jai Kisaan“, ein Drama mit<br />

Om Puri, Rati Agnihotri und mir in den<br />

Hauptrollen. Der Film wird jetzt im <strong>Februar</strong><br />

<strong>2015</strong> in die Kinos kommen.<br />

Gibt es darüber hinaus noch weitere<br />

Filmprojekte<br />

Prem Chopra: Gibt es, aber da ich gerade<br />

mitten in den Verhandlungen bin, kann ich<br />

auch noch nicht darüber sprechen.<br />

Man muss es als<br />

seine Bestimmung<br />

sehen und verstehen,<br />

Sie konnten den<br />

Wandel des Indischen<br />

Kinos im<br />

Laufe der letzten<br />

50 Jahre miterleben.<br />

Welches ist<br />

der bisher größte<br />

Wandel Ihrer Meinung<br />

nach und in<br />

welche Richtung<br />

wird sich wohl<br />

das Indische Kino<br />

in den nächsten<br />

zehn Jahren entwickeln<br />

Prem Chopra: Alles<br />

unterliegt dem Wandel der Zeit. Einen<br />

großen positiven Wandel gibt es natürlich<br />

vor allem in der Technik - im Bereich der<br />

visuellen Effekte und Special Effects. Dadurch<br />

sind auch ganz andere Arten von<br />

Filmen und Stories realisierbar. Die Entwicklung<br />

wird sich auch in den nächsten<br />

zehn Jahren fortsetzen und ich denke, zum<br />

Besseren.<br />

in der Filmindustrie<br />

zu arbeiten und zwar<br />

ehrlich und hart.<br />

Was würden Sie einem Newcomer, der<br />

Fuß in der Filmindustrie fassen will raten,<br />

damit er möglichst lange und erfolgreich<br />

dabei sein wird<br />

Prem Chopra: Man muss es als seine<br />

Bestimmung sehen und verstehen, in der<br />

Filmindustrie zu arbeiten und zwar ehrlich<br />

und hart. Und man muss die Gelegenheiten<br />

beim Schopf packen, wenn sie sich<br />

einem bieten.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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Cast: Randeep Hooda, Nandana Sen, Vipin Sharma, Paresh Rawal<br />

Regie: Ketan Mehta<br />

Genre: Drama<br />

Filmlänge: 132 Minuten<br />

Release: 7. November 2014<br />

Rating:<br />

32 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


FILM REVIEW<br />

RANG RASIYA<br />

Diesen Film müssen Sie sich<br />

anschauen!<br />

Das Hindi-Kino macht oftmals einen großen<br />

Bogen um Biografien, insbesondere, wenn es<br />

sich dabei um talentierte Künstler unseres<br />

Landes handelt, die im letzten Jahrhundert<br />

lebten. Glücklicherweise zählt „Rang Rasiya“<br />

zu diesen seltenen Filmen. Er erzählt vom Leben<br />

des Malers Raja Ravi<br />

Varma, ein<br />

Ausnahmetalent des 19.<br />

Jahrhunderts, der sich<br />

seinen Namen machte<br />

durch seine unverwechselbaren<br />

Zeichnungen<br />

und Bilder der indischen<br />

Gottheiten mit all ihrem<br />

Glanz und ihrer Schönheit.<br />

Regisseur Ketan Mehta<br />

verfilmte die Biografie<br />

mit Randeep Hooda und<br />

Nandana Sen in den<br />

Hauptrollen bereits 2008.<br />

Interne Unstimmigkeiten<br />

zwischen Regisseur<br />

und Produzenten und<br />

auch mit der indischen Zensur zögerten die<br />

Veröffentlichung des Films so viele Jahre hinaus.<br />

Ein weiteres Problem war auch, dass sich<br />

kein Vertrieb für den Film fand. Erst, seitdem<br />

Hauptdarsteller Randeep Hooda in jüngster<br />

Vergangenheit einige erfolgreiche Filme machte,<br />

zeigten sich nun auch Interessenten für<br />

„Rang Rasiya“.<br />

Der Film basiert auf dem biografischen Roman<br />

von Ranjit Desai und handelt von der Besessenheit<br />

des Künstlers Varma, der sein ganzes Leben<br />

lang dafür kämpfte, Anerkennung mit<br />

seinen Werken zu erhalten. Er bekam sie auch,<br />

allerdings nicht im eigenen Land, sondern nur<br />

im Ausland auf dem internationalen Kunstmarkt.<br />

In Indien hingegen wurde er verfolgt<br />

und gefangen genommen, da seine Bilder zu<br />

freizügig und in den Augen der indischen<br />

Gesellschaft anrüchig waren und einer Gotteslästerung<br />

gleichkamen. Für den Film erfolgten<br />

tiefgründige Recherchen<br />

über den Künstler,<br />

sodass „Rang Rasiya“<br />

dem Zuschauer viele<br />

interessante Fakten liefert.<br />

Selbst ich als Inder<br />

habe noch viel über<br />

diesen Künstler meines<br />

Landes dazugelernt.<br />

Und genau deswegen<br />

plädiere ich dafür, dass<br />

es viel mehr solcher<br />

verfilmten Biografien<br />

gibt.<br />

Aus technischer Sicht<br />

besticht der Film durch<br />

seine künstlerische<br />

Freiheit, die sich bei<br />

diesem Thema ja auch<br />

geradezu anbietet. Die schauspielerischen<br />

Leistungen des gesamten Casts ist hervorragend,<br />

insbesondere natürlich die von den beiden<br />

Hauptdarstellern Randeep Hooda und<br />

Nandana Sen. Was den Film zu einem Must-<br />

Watch-Film macht ist jedoch nicht die Technik<br />

oder der Cast, sondern sein informativer Wert<br />

und lehrender Inhalt, der einfach der heutigen<br />

jüngeren Generation erzählt werden muss und<br />

nicht unter den Teppich gekehrt werden darf,<br />

auch wenn die Fakten teilweise beschämend<br />

und schockierend sind. Also: Unbedingt den<br />

Film anschauen!<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

33


FILM REVIEW<br />

UNGLI<br />

Sozial relevantes Thema<br />

uninteressant verpackt<br />

Die erste Reaktion, die man hat, nachden man<br />

„Ungli“ gesehen hat, ist, dass der Film wohl<br />

schon sehr lange in der Pipe-Line war, bevor<br />

er endlich veröffentlicht wurde, da er ein Thema<br />

behandelt, das in der Vergangenheit schon<br />

so oft behandelt wurde, dass es überstrapaziert<br />

ist. Ganz schlimm ist zudem, dass diverse<br />

Stars einen Cameo-Auftritt<br />

in dem Film haben<br />

und niemand weiß, wieso.<br />

Eindruck beim Zuschauer<br />

haben sie jedenfalls nicht<br />

hinterlassen und auch<br />

nicht viel zur Story des<br />

Films beigetragen, ebenso<br />

wenig wie die nur mittelmäßigen<br />

Songs des Films.<br />

Allerdings fängt der Film<br />

in den ersten Minuten<br />

wirklich sehr stark und beeindruckend<br />

an. Wir sehen<br />

eine knallhart-realistische<br />

Szenerie, untermalt mit<br />

einem Song der zu gesellschaftlichen Bewusstsein<br />

aufruft mit „A Respected Aadarniye Ungli“.<br />

Das gesamte politische und<br />

gesellschaftliche System Indiens soll hinterfragt<br />

werden. Nach den ersten zehn starken<br />

Minuten erwartet der Zuschauer berechtigterweise,<br />

dass der Film ebenso kraftvoll weitergeht.<br />

Doch weit gefehlt. Schon der nächste<br />

Song mit einer Item-Nummer von Shraddha<br />

Kapoor zieht den Film runter. Der Fokus geht<br />

weg vom sozial-kritischen Ausgangspunkt hin<br />

zu einer künstlich kreierten Liebesgeschichte,<br />

die scheinbar nur in den Film eingebaut wurde,<br />

damit dieser überhaupt eine Liebesgeschichte<br />

hat. Damit lenkt der Film vom eigentlichen<br />

Inhalt, nämlich dem Kampf und dem Aufruf<br />

zur Revolution gegen die Korruption, unnötigerweise<br />

ab. So werden die Erwartungen an<br />

den Film einfach nur enttäuscht und man fragt<br />

sich, wieso Schauspieler wie Emraan Hashmi,<br />

Randeep Hooda, Kangna Ranaut, Mahesh Manjrekar<br />

und Sanjay Dutt überhaupt Ja zum Film<br />

gesagt haben, wo doch die<br />

Charaktere total unausgegoren<br />

und mit lauter Klischees<br />

behaftet sind.<br />

Durch den Schnitt und die<br />

Hintergrund-Musik wird<br />

versucht, dem Film zumindest<br />

etwas Tempo zu geben.<br />

Doch nichts kann<br />

darüber hinweg täuschen,<br />

dass die Arbeiten an dem<br />

Film bereits vor zwei Jahren<br />

anfingen und somit das<br />

Thema einfach schon überholt<br />

und nichts Neues<br />

mehr ist. Man mag vielleicht<br />

noch mit viel Wohlwollen anerkennen,<br />

dass die Macher des Films wirklich mit den<br />

besten Absichten arbeiteten, doch das Ergebnis<br />

ist einfach nur enttäuschend und hinterlässt<br />

keinerlei emotionale Regung beim Zuschauer.<br />

Hier scheint sich Produzent Karan Johar zu<br />

sicher seines hauseigenen Regisseurs und des<br />

starken Casts gewesen zu sein und wollte ein<br />

Stück vom Kuchen, ein brisantes sozial-kritisches<br />

Thema in einem Film aufzugreifen, abhaben.<br />

Leider ging meiner Meinung nach<br />

dieser Schuss, aufgrund dieser hohen Selbstüberschätzung,<br />

nach hinten los. Daher kann ich<br />

Ihnen den Film auch nicht als sehenswert empfehlen.<br />

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Cast: Emraan Hashmi, Kangana Ranaut, Randeep Hooda, Sanjay Dutt<br />

Regie: Rensil D'Silva<br />

Genre: Drama<br />

Filmlänge: 114 Minuten<br />

Release: 28. November 2014<br />

Rating:<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

35


36 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


COVER STORY<br />

Sie ist 29 Jahre alt und hat den Durchbruch<br />

in der indischen Filmindustrie geschafft.<br />

Noch nie war Jacqueline Fernandez in<br />

Bollywood so gefragt wie heute. Die aus Sri<br />

Lanka stammende Schönheit studierte Massenmedien<br />

und arbeitete als Journalistin,<br />

bevor sie ins Model- und Filmbusiness kam.<br />

2006 gewann sie die Miss Universe Wahlen<br />

als Miss Sri Lanka und erhielt viele Modelaufträge.<br />

So wurde auch Regisseur Sujoy<br />

Ghosh auf sie aufmerksam und nahm sie für<br />

seinen Film „Aladin“ unter Vertrag. Mit diesem<br />

Film gab Jacqueline Fernandez ihr Bollywood-Debüt.<br />

Vor einigen Monaten konnte<br />

man sie an der Seite von Salman Khan in<br />

„Kick“ sehen und nun steht ihr neuster Film<br />

„Roy“ kurz vor dem Release.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

37


COVER STORY<br />

Geboren wurde Jacqueline Fernandez<br />

am 11. August 1985 als jüngste von<br />

insgesamt vier Geschwistern in Sri Lanka.<br />

Dort lebte sie jedoch nur kurz, denn<br />

ihre Familie zog nach Bahrain. Nach<br />

ihrem Schulabschluss studierte sie Massen-Kommu-<br />

nikation an einer Universität<br />

in Australien und arbeitete als<br />

TV-Reporterin in Bahrain, bevor sie in<br />

ihre Heimat Sri Lanka zurückkehrte.<br />

Auch dort arbeitete Jacqueline<br />

Fernandez zunächst<br />

noch als<br />

Journalistin. 2006 nahm<br />

sie an den Miss Universe<br />

Wahlen statt und gewann<br />

diese als Vertreterin für<br />

Sri Lanka. Ihr wurde die<br />

Krone mit dem Titel<br />

„Miss Sri Lanka Universe<br />

2006“ verliehen.<br />

Dieser Erfolg brachte ihr erste Modelaufträge<br />

ein und so sah man sie 2007 in<br />

ihrer ersten TV Werbung. Als sie für<br />

einen Modelauftrag in Indien war, wurde<br />

sie von Regisseur Sujoy Ghosh entdeckt,<br />

der sie unbedingt für seinen Film<br />

„Aladin“ haben wollte.<br />

Man zweifelte<br />

an ihrem<br />

Schauspieltalent,<br />

lobte jedoch<br />

gleichzeitig ihre<br />

Schönheit.<br />

Jacqueline Fernandez übernahm in dem<br />

Film die weibliche Hauptrolle der Jasmine,<br />

erhielt jedoch nicht die erhoffte<br />

Resonanz von Kritikern und dem Publikum.<br />

Man zweifelte an ihrem Schauspieltalent,<br />

lobte jedoch gleichzeitig<br />

ihre Schönheit. Sicher war dies nicht der<br />

Start ihrer Bollywood-Karriere, den sich<br />

Jacqueline Fernandez erhoffte, wenn<br />

gleich sie für ihre Rolle mit dem IIFA<br />

Award und dem Stardust Award als beste<br />

Newcomerin ausgezeichnet wurde.<br />

Doch es wurde nicht besser: für ihren<br />

nächsten Film, der Liebeskomödie<br />

„Jaane Kahan Se Aayi Hai“, in welcher<br />

sie gemeinsam mit Riteish Deshmukh<br />

2010 vor der Kamera stand, erhielt sie<br />

ebenfalls durchweg negative Kritiken.<br />

Es schien beinahe so, als sei die junge<br />

Schönheit aus Sri Lanka ein Flopp in<br />

Bollywood. Doch Mahesh Bhatt sah Potenzial<br />

in ihr und gab ihr<br />

die weibliche Hauptrolle<br />

in „Murder 2“. Hier<br />

spielte sie an der Seite von<br />

Emraan Hashmi und konnte<br />

gerade wegen ihrer<br />

Schönheit und ihres Sex-<br />

Appeals punkten, denn das<br />

war genau das, was ihre<br />

Rolle der Priya erforderte.<br />

Doch auch wenn die Kritiken<br />

zum Film gut waren und „Murder<br />

2“ ein finanzieller Erfolg war, so wollte<br />

Jacqueline Fernandez nicht als Sex-<br />

Bombe gesehen werden. Sie erhielt nach<br />

„Murder 2“ viele Filmangebote, lehnte<br />

jedoch die meisten ab, eben weil ihr hier<br />

hauptsächlich Rollen als Sex-Bombe abgeboten<br />

wurden.<br />

Die Wahl für eine in ihren Augen adäquate<br />

Filmrolle fiel schließlich auf<br />

„Housefull 2“. In dieser Komödie spielte<br />

sie zwar nur eine kleinere Rolle, arbeitete<br />

jedoch mit Akshay Kumar, Rishi Kapoor<br />

und Asin zusammen. Ihr war es<br />

wichtig, neben namhaften Stars aufzutreten,<br />

da sie sich so mehr Aufmerksamkeit<br />

erhoffte. „Housefull 2“ wurde ein Blockbuster<br />

und zählte zu den besten Filmen<br />

38 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


COVER STORY<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

39


COVER STORY<br />

des Jahres 2012, allerdings erhielt Jacqueline<br />

Fernandez auch hier wieder<br />

nicht die erhofften Kritiken, sondern<br />

musste sich damit zufrieden geben, dass<br />

wieder hauptsächlich ihr Aussehen gelobt<br />

wurde.<br />

Mit dem Action-Thriller „Race 2“ konnte<br />

sie das Blatt wenden. Zum einen hatte<br />

sie in dem Film eine<br />

größere Rolle und konnte<br />

daher zeigen, dass<br />

mehr in ihr steckt, als<br />

nur bloße Schönheit;<br />

zum anderen erhielt sie<br />

hier endlich positive<br />

Kritiken, was ihre Karriere<br />

förderte. Trotz des<br />

großartigen Casts mit<br />

Anil Kapoor, Saif Ali<br />

Khan, John Abraham,<br />

Deepika Padukone und<br />

Ameesha Patel schaffte<br />

es Jacqueline Fernandez in der Rolle der<br />

Omisha, ihren ganz eigenen Platz im<br />

Film zu finden und ihre Rolle gut und<br />

überzeugend zu spielen.<br />

So wundert es kaum, dass auch ihr<br />

nächster Film ein Action-Thriller war.<br />

2014 sah man sie in der weiblichen<br />

Hauptrolle neben Salman Khan, Randeep<br />

Hooda und Nawazuddin Siddiqui in<br />

„Kick“, der zwar nur durchwachsene<br />

Kritiken erhielt, trotzdem zum Blockbuster<br />

wurde. Sie überzeugte in ihrer<br />

Rolle der aus Polen stammenden Psychiaterin<br />

Doktor Shaina Mehra und entwickelt<br />

sich so langsam aber stetig zu einer<br />

doch ernstzunehmenden Schauspielerin<br />

Ihr Wunsch, einmal<br />

an der Seite von<br />

Salman Khan zu<br />

spielen, erfüllte sich<br />

2014 mit dem Film<br />

„Kick“, der ein<br />

Box-Office-Hit<br />

wurde.<br />

Bollywoods. Noch 2013 äußerte sie in<br />

einem Interview gegenüber den indischen<br />

Medien, dass es ihr großer<br />

Traum sei, einmal an der Seite von Salman<br />

Khan zu spielen und nun erfüllte<br />

sich auf so wunderbare Weise dieser<br />

Wunsch.<br />

Mit Spannung wird nun ihr neuster<br />

Film „Roy“, der im<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2015</strong> in die<br />

Kinos kommen wird,<br />

erwartet. Hier wird<br />

man Jacqueline Fernandez<br />

erstmals in einer<br />

Doppelrolle sehen - sie<br />

spielt zwei Charaktere,<br />

die unterschiedlicher<br />

nicht sein könnten. In<br />

den männlichen Hauptrollen<br />

dieses Liebes-<br />

Thrillers sind Arjun<br />

Rampal und Ranbir<br />

Kapoor zu sehen. Wir sind uns sicher,<br />

dass Jacqueline Fernandez ihren Weg<br />

gehen wird und es schaffen wird, sich<br />

an die Spitze Bollywoods zu arbeiten<br />

und dort auch als Schauspielerin zu<br />

behaupten, denn mit jedem Film, den<br />

sie gemacht hat, wurde sie besser und<br />

zeigte immer mehr von ihrem schauspielerischen<br />

Können. Sie ist eben nicht<br />

nur schön und gebildet, sondern gehört<br />

einfach nach Bollywood.<br />

Zudem engagiert sie sich sehr für die<br />

Tierschutzorganisation Peta und unterstützt<br />

auch andere soziale Projekte mit<br />

viel Herz und Überzeugung. Wir wünschen<br />

Jacqueline Fernandez weiterhin<br />

viel Erfolg!<br />

40 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


COVER STORY<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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42 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


Seit Jahren haben wie die ACEBA<br />

Awards (Annual Central European<br />

Bollywood Awards), die durch<br />

Marco Spiess, dem Betreiber des<br />

erfolgreichsten Bollywood-<br />

Forums im deutschsprachigen<br />

Raum, Molodezhnaja, sehr erfolreich<br />

unterstützt und zu internationaler<br />

Anerkennung geführt, nicht<br />

zuletzt durch unsere stetige Pressearbeit<br />

und Promotion, aber auch<br />

durch die von uns organisierten<br />

Award-Shows 2011 in der Schweiz<br />

und 2012 im Rahmen unseres Indischen<br />

Filmfestivals in Berlin.<br />

Nun hat <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>® seine<br />

eigenen Film-Awards ins Leben<br />

gerufen, in Anlehnung an die ACE-<br />

BA Awards und als Weiterentwicklung<br />

dieser. Die AIFA Awards<br />

(Annual Indian Film Awards) berücksichtigt<br />

in insgesamt 16 Kategorien<br />

nicht nur Bollywood-<br />

Mainstream-Filme, sondern zudem<br />

auch Hindi-Filme jenseits des<br />

Mainstreams. Die Nominierung<br />

der Filme erfolgt duch eine kompetente<br />

Fach-Jury und die Abstimmungen<br />

erfolgen durch<br />

Bollywood-Fans, und Fans des<br />

Indischen Films europaweit, vor<br />

allem jedoch aus dem deutschsprachigen<br />

Raum. Es wird abgestimmt<br />

über den besten Film, den<br />

besten Regisseur, die besten Darsteller,<br />

die besten Kostüme, die<br />

beste Kamera, die beste Musik,<br />

die besten Sänger und die beste<br />

Choreografie. Zudem wird auch<br />

über die All-Time-Favourites der<br />

Schauspieler abgestimmt und als<br />

besondere Auszeichnung zudem<br />

der Lifetime-Archivement Award<br />

verliehen.<br />

Wir freuen uns über eine Rege<br />

Teilnahme an der Abstimmung<br />

und sind auf die Ergebnisse, die<br />

detailiert ab dem 1. März <strong>2015</strong><br />

veröffentlicht werden, gespannt.<br />

Die Gewinner dier diesjährigen<br />

AIFA Awards werden, wie es auch<br />

schon in der Vergangenheit bei<br />

den ACEBA Awards der Fall war,<br />

die Awards persönlich überreicht<br />

bekommen.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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1. BESTER MÄNNLICHER HAUPTDARSTELLER<br />

Arjun Kapoor - 2 States<br />

Aamir Khan - PK<br />

Emraan Hashmi - Ungli<br />

Randeep Hooda - Highway<br />

Shahid Kapoor - Haider<br />

Ranveer Singh - Gunday<br />

2. BESTER MÄNNLICHER NEBENDARSTELLER<br />

Vipin Sharma - Kick<br />

Sanjay Dutt - Ungli<br />

Irrfan Khan - Gunday<br />

Arjan Bajwa - Bobby Jasoos<br />

Ritesh Deshmukh - Ek Villian<br />

Govinda - Holiday<br />

3. BESTE WEIBLICHE HAUPTDARSTELLERIN<br />

Priyanka Chopra - Mary Kom<br />

Rani Mukerji - Mardaani<br />

Deepika Padukone - Finding Funny<br />

Alia Bhatt - Highway<br />

Madhuri Dixit - Gulaab Gang<br />

Parineeti Chopra - Daawat-e-Ishq<br />

4. BESTE WEIBLICHE NEBENDARSTELLERIN<br />

Huma Qureshi - Dedh Ishqiya<br />

Dimple Kapadia - Finding Funny<br />

Kangna Ranaut - Ungli<br />

Tabu - Jai Ho<br />

Anushka Sharma - PK<br />

Jacqueline Fernandez - Kick<br />

5. VIELVERSPRECHENSTER MÄNNLICHER NEWCOMER<br />

Vivaan Shah - Happy New Year<br />

Sushant Singh Rajput - PK<br />

Tiger Shroff - Heropanti<br />

Ram Kapoor - Shaadi Ke Side Effects<br />

Karan Wahi - Daawat-e-Ishq<br />

Siddharth Shukla - Humpty Sharma Ki Dulhania<br />

44 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


6. VIELVERSPRECHENSTE WEIBLICHE NEWCOMERIN<br />

Tamannaah Bhatia - Entertainment<br />

Esha Gupta - Humshakals<br />

Shraddha Kapoor - Ek Villian<br />

Ayesha Khanna - Dishkiyaoon<br />

Kriti Sanon - Heropanti<br />

Ileana D’Cruz - Happy Ending<br />

7. BESTER FILM<br />

Dedh Ishqiya<br />

PK<br />

Mardaani<br />

2 States<br />

Finding Funny<br />

Ungli<br />

Mary Kom Rang Rasiya<br />

Highway<br />

Gulab Gang<br />

8. BESTER REGISSEUR<br />

Imtiaz Ali - Highway<br />

Rohit Shetty - Singham Returns<br />

Vikram Bhatt - Creature 3D<br />

Vishal Bhardwaj - Haider<br />

Ketan Mehta - Rang Rasiya<br />

Rajkumar Hirani - PK<br />

9. BESTE KAMERAFÜHRUNG<br />

Finding Funny<br />

Bang Bang<br />

Kick<br />

Highway<br />

2 States<br />

Singham Returns<br />

10. BESTER PLAYBACKSÄNGER<br />

Himesh Reshammiya - Jai Ho - Photocopy<br />

Sukhwinder Singh - Happy New Year - Satakli<br />

Yo Yo Honey singh - Kick - Yaar Naa Miley<br />

Mohit Chauhan - Mary Kom - Teri Baari<br />

Mika Singh - Kick - Jumme Ki Raat<br />

Sonu Nigam - Daawat-e-Ishq - Mannat<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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11. BESTE PLAYBACKSÄNGERIN<br />

Shreya Ghoshal - Kick - Hangover<br />

Sunidhi Chauhan - Happy New Year - Dance Like a Chammiya<br />

Harshdeep Kaur - Bang Bang - Uff<br />

Tulsi Kumar - Singham Returns - Kuch To Hua Hai<br />

Shweta Pandit - Highway - Heera<br />

Anushka Manchanda - Dedh Ishqiya - Horn OK Please<br />

12. BESTER SOUNDTRACK<br />

Highway - A.R. Rahman<br />

Happy New Year - Vishal–Shekhar<br />

Mardaani - Salim-Sulaiman<br />

Daawat-e-Ishq - Sajid-Wajid<br />

Mary Kom - Shashi Suman<br />

Kick - Meet Bros Anjjan<br />

13. BESTE KOSTÜME & AUSSTATTUNG<br />

Creature 3D<br />

Happy New Year<br />

PK<br />

Mary Kom<br />

Gulaab Gang<br />

Rang Rasiya<br />

14. BESTE CHOREOGRAFIE<br />

Farah Khan - Happy New Year<br />

Saroj Khan - Gulaab Gang<br />

Ahmed Khan - Kick<br />

Remo D'Souza - Dedh Ishqiya<br />

Ganesh Acharya - Humshakals<br />

Bosco-Caesar - Bang Bang<br />

Noch bis zum 28. <strong>Februar</strong> können Sie für Ihre Favouriten des indischen Kinos<br />

abstimmen. Die komplette Auswertung der Voting-Ergebnisse finden<br />

Sie ab dem 1. März <strong>2015</strong> auf unseren Webseiten, auf Facebook und in der<br />

kommenden Ausgabe unseres Magazins.<br />

Zum Voting:<br />

http://kwiksurveys.com/s.aspsid=gyl7wryzd4phvxq475595<br />

46 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


15. ALL TIME FAVOURITE - MÄNNLICH<br />

Saif Ali Khan<br />

Akshay Kumar<br />

Abhishek Bachchan<br />

Shah Rukh Khan<br />

Salman Khan<br />

Aamir Khan<br />

Amitabh Bachchan<br />

Hrithik Roshan<br />

Arjun Rampal<br />

Ranbir Kapoor<br />

John Abraham<br />

Ajay Devgn<br />

Irrfan Khan<br />

Nawassuddin Siddiqi<br />

Naseeruddin Shah<br />

Ranveer Singh<br />

Boman Irani<br />

Govinda<br />

Farhan Akhtar<br />

Riteish Deshmukh<br />

16. ALL TIME FAVOURITE - WEIBLICH<br />

Aishwarya Rai Bachchan<br />

Kajol<br />

Rani Mukerji<br />

Kareena Kapoor<br />

Vidya Balan<br />

Madhuri Dixit<br />

Juhi Chawla<br />

Priyanka Chopra<br />

Katrina Kaif<br />

Anushka Sharma<br />

Preity Zinta<br />

Deepika Padukone<br />

Bipasha Basu<br />

Kalki Koechlin<br />

Parineeti Chopra<br />

Alia Bhatt<br />

Sonakshi Sinha<br />

Jacqueline Fernandez<br />

Dimple Kapadia<br />

Jaya Bachchan<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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FOTOSHOOT<br />

TANVI SINHA<br />

Tanvi Sinha wurde am 13. <strong>Januar</strong> 1992 in Mumbai geboren. Nachdem sie<br />

ihre Schulausbildung abgeschlossen hatte, stieg sie ins Model-Geschäft ein<br />

und arbeitet seitdem für verschiedene Werbekapmagnen, aber auch als<br />

Schauspielerin und Moderatorin. Sie spricht fließend Englisch, Hindi,<br />

Gujarati und Punjabi und hofft, wie viele Mädchen in ihrem Alter, einmal<br />

in Bollywood groß herauszukommen und sich einen Namen zu machen.<br />

48 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


FOTOSHOOT<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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FOTOSHOOT<br />

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FOTOSHOOT<br />

TANVI SINHA<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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52 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


STAR PROFIL<br />

Konkana<br />

Sen Sharma<br />

Vereint Natürlichkeit mit<br />

großem Schauspieltalent<br />

Konkana Sen Sharma zählt zu den<br />

besten Schauspielerinnen des Indischen<br />

Kinos der heutigen Zeit. Filme wie „Mr. &<br />

Mrs. Iyer“, „Page 3“, „Omkara“, „Life In<br />

A Metro“ und „Luck By Chance“<br />

machten sie weit über die Landesgrenzen<br />

Indiens hinaus - auch im<br />

deutschsprachigen Raum - berühmt. Sie<br />

arbeitet sowohl im Hindi-Cinema als<br />

auch im Bengali-Cinema und ist in<br />

Arthouse-Filmen, Independent-Filmen<br />

und Bollywood-Filmen zu sehen.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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STAR PROFIL<br />

Geboren wurde Konkana Sen Sharma am<br />

3. Dezember 1979 in Kolkata. Ihre Mutter<br />

ist die berühmte Schauspielerin und Filmemacherin<br />

Aparna Sen, die es auch war, die<br />

ihre Tochter bereits in frühen Kindheitstagen<br />

an Filme und die Schauspielerei heranführte.<br />

Ihr Filmdebüt als Erwachsene gab<br />

Konkana Sen Sharma schließlich im Jahr<br />

2000 mit den Bengali-Film „Ek Je Aachhe<br />

Kanya“. Ihr erster englischsprachiger<br />

Film war „Mr. & Mrs Iyer“ (2002) mit<br />

Rahul Bose in der männlichen Hauptrolle,<br />

bei welchem Aparna Sen Regie führte. Für<br />

ihre Rolle in diesem Film wurde Konkana<br />

Sen Sharma mit den National Film Award<br />

als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Sie<br />

spielte die Rolle einer tamilischen Hausfrau,<br />

die sich als Ehefrau eines Moslems,<br />

der von hinduistischen Fanatikern verfolgt<br />

wird, ausgibt.<br />

Ihr erster Hindi-Film war „Page 3“ (2005)<br />

von Madhur Bhandarkar in welchem sie die<br />

weibliche Hauptrolle einer Zeitungsjournalistin<br />

an der Seite von Atul Kulkarni und Boman<br />

Irani spielte. Dieser Film machte sie<br />

schließlich auch bekannt in Bollywood. Ihr<br />

nächster Hindi-Film, „Mixed Doubles“<br />

(2006) von und mit Rajat Kapoor lief sogar<br />

auf dem Stuttgarter Filmfestival Bollywood<br />

& Beyond, fand jedoch nicht viel Beachtung<br />

beim Publikum. Diese erhielt sie jedoch noch<br />

im gleichen Jahr mit dem Bengali-Film<br />

„Dosar“ von Rituparno Ghosh und den Hindi-Film<br />

„Omkara“ von Vishal Bhardwaj. Für<br />

ihre Rolle in „Omkara“ wurde sie sogar als<br />

beste Nebendarstellerin mit Filmfare Award<br />

und erneut mit den National Film Award<br />

ausgezeichnet.<br />

Bereits im darauffolgenden Jahr 2007 arbeitete<br />

Konkana Sen Sharma erneut mit Madhur<br />

Bhandarkar zusammen und stand mit Kunal<br />

Keemu, Neetu Chandra und Ranvir Shorey<br />

(der bereits in „Mixed Doubles“ mitspielte)<br />

für „Traffic Signal“ vor der Kamera und<br />

mimte eine Prostituierte. Der Film wurde von<br />

den Kritikern sehr positiv ausgenommen und<br />

Regisseur Bhandarkhar erhielt als bester Regisseur<br />

den National Film Award. Mit „Life<br />

In A Metro“ von Regisseur Anurag Basu, der<br />

ebenfalls 2007 in die Kinos kam, gewann<br />

Konkana Sen Sharma ihren zweiten Filmfare<br />

Award. Generell war 2007 ein sehr gutes Jahr<br />

für die talentierte und vielseitige Schauspielerin,<br />

die vor allem durch ihre Natürlichkeit<br />

besticht. Denn auch die beiden folgenden<br />

Filme „Laaga Chunari Mein Daag“ von Pradeep<br />

Sarkar mit Rani Mukerji, Jaya Bachchan,<br />

Kunal Kapoor und Anupam Kher in<br />

den weiteren Hauptrollen, sowie „Aaja Nachle“<br />

von Anil Mehta, der als Comeback-Film<br />

von Madhuri Dixit gefeiert wurde, brachten<br />

Konkana Sen Sharma durchweg gute Kritiken<br />

ein. In den folgenden Jahren spielte sie<br />

in vielen weiteren erfolgreichen Filmen wie<br />

„Luck By Chance“ (2009), „Wake Up Sid“<br />

(2009) und „Ek Thi Daayan“ (2013) mit.<br />

Neben Hindi-Filmen spielte Konkana Sen<br />

Sharma weiterhin auch in Bengali-Filmen<br />

mit. Ihre letzte Zusammenarbeit mit Rituparno<br />

Ghosh, dem erfolgreichen Bengali-Regisseur,<br />

war der Film „Sunglass“, der auch der<br />

Eröffnungsfilm des Kolkata International<br />

Film Festivals war. Am 30. Mai 2013 ist<br />

Regisseur Rituparno Ghosh verstorben.<br />

In letzter Zeit ist es ruhiger um die begnadete<br />

Schauspielerin geworden, da sie sich intensiver<br />

ihrer eigenen Familie widmet. Seit<br />

2010 ist sie mit ihrem Schauspiel-Kollegen<br />

Ranvir Shorey verheiratet und brachte am 11.<br />

März 2011 ihren Sohn Haroon zur Welt.<br />

Doch seit Oktober 2014 laufen die Dreharbeiten<br />

zu ihrem kommenden Film „Lipstick<br />

Waale Sapne“ von Regisseur Prakash Jha, in<br />

welchem sie an der Seite von Sushant Singh<br />

Rajput zu sehen sein wird. Darüber hinaus<br />

wird sie auch in Megha Gulzars Regie-Debüt<br />

„Talwar“ neben Irrfan Khan und Sohum<br />

Shah zu sehen sein. Wann diese beiden<br />

Filme in die Kinos kommen werden, ist noch<br />

nicht bekannt.<br />

54 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


STAR PROFILE<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

55


STAR PROFIL<br />

56 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


STAR PROFIL<br />

Vom lange unterschätzten<br />

Schauspieler hin zum<br />

Top-Star Bollywoods.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

57


STAR PROFIL<br />

Harte Arbeit und vor allem Durchhaltevermögen<br />

zeichnen Shahid Kapoor als Schauspieler<br />

aus. Kaum ein anderer Schauspieler<br />

Bollywoods experimentiert so sehr mit seinem<br />

Aussehen. Die Wandlungsfähigkeit Shahid<br />

Kapoors ist unglaublich und gerade das<br />

zeichnet ihn auch aus und macht aus dem<br />

lange unterschätzten Schauspieler heute einen<br />

Top-Star Bollywoods.<br />

Shahid Kapoor wurde am 25. Feburar 1981 in<br />

Mumbai geboren und ist der Sohn des bekannten<br />

Schauspielers Pankaj Kapur. Bereits im<br />

Alter von gerade einmal 14 Jahren trat er dem<br />

Shiamak Davar Institute for the Performing<br />

Arts bei und erhielt hierüber die Chance, als<br />

Hintergrundtänzer für verschiedene Bollywood-Filme<br />

wie „Dil Toh Pagal Hai“ (1997)<br />

und „Taal“ (1999) und für einige Musik-Videos<br />

zu arbeiten. Zudem wurde er aufgrund seines<br />

umwerfenden Aussehens, seines Charmes und<br />

seiner positiven Ausstrahlung auch gern für<br />

Werbespots gebucht. Noch bevor er seine Karriere<br />

als Schauspieler begann, wurde er durch die<br />

indische „Pepsi“-Werbung bekannt.<br />

Mit „Ishq Vishq“ (2003) gab Shahid Kapoor<br />

sein Film-Debüt als Schauspieler und erhielt<br />

auch prompt den Filmfare Award als bester<br />

Newcomer. 2004 kam sein nächster Film „Fida“<br />

in die Kinos, der allerdings mehr oder weniger<br />

floppte. In dem Film spielte er an der Seite von<br />

Kareena Kapoor Khan. Die beiden verliebten<br />

sich ineinander und waren fortan ein Paar. Allerdings<br />

hielt die Beziehung nicht lange, denn<br />

schon 2007, nach den gemeinsamen Dreharbeiten<br />

zum Film „Jab We Met“ trennten sie sich<br />

wieder und Shahid Kapoor behauptet, seitdem<br />

Single zu sein. Zwischen 2004 und 2005 durchlief<br />

Shahid Kapoor karrieretechnisch eine Durststrecke,<br />

denn keiner seiner Filme wurde ein<br />

Erfolg. Allerdings erhielt er als Schauspieler<br />

zumeist positive Kritiken und wurde mit<br />

„Shikhar“ (2005) sogar als bester Schauspieler<br />

für den Star Screen Award nominiert. 2006<br />

wendete sich das Blatt schließlich zum Positiven:<br />

mit „36 China Town“ konnte er endlich<br />

wieder einen erfolgreichen Film für sich verbuchen.<br />

Sooraj R. Barjatyas Liebesdrama „Vivah“<br />

kam ebenfalls 2006 in die Kinos und Shahid<br />

Kapoor wurde geradezu überschüttet mit positiven<br />

Kritiken und Lob. Seine Fangemeinschaft<br />

wuchs stetig mit jedem neuen Film, den er<br />

machte. So wundert es auch nicht, dass er ausgewählt<br />

wurde, bei der Rockstars Concert Tour<br />

zusammen mit Salman Khan, Kareena Kapoor<br />

Khan, John Abraham, Esha Deol, Mallika<br />

Sherawat und Zayed Khan aufzutreten. Es lief<br />

einfach bestens für Shahid Kapoor und auch<br />

sein nächster Film „Jab We Met“ (2007), einer<br />

Liebeskomödie von Imtiaz Ali, in welcher er<br />

gemeinsam mit seiner Partnerin Kareena Kapoor<br />

Khan vor der Kamera stand, wurde ein<br />

Blockbuster.<br />

Trotz oder gerade wegen der Trennung von<br />

Kareena Kapoor Khan 2007 konzentrierte sich<br />

Shahid Kapoor auf seine Karriere und spielte in<br />

weiteren erfolgreichen Filmen wie „Kismat<br />

Konnection“ (2008), „Kaminey“ (2009) und<br />

„Badmaash Company“ (2010) mit. Ein richtiger<br />

Blockbuster fehlte ihm jedoch. So half ihm sein<br />

Vater, der das Drehbuch schrieb und Regie führte<br />

bei dem nächsten Film „Mausam“ (2011).<br />

Der Film lief zwar auch nicht sonderlich erfolgreich<br />

am Box-Office, bescherte Shahid Kapoor<br />

jedoch viele neue Filmangebote, darunter auch<br />

die männliche Hauptrolle neben Priyanka<br />

Chopra in „Teri Meri Kahaani“ (2012) und<br />

neben Sonakshi Sinha in „R... Rajkumar“<br />

(2013). Doch seine beste Performance der letzten<br />

Jahre lieferte Shahid Kapoor 2014 in der<br />

Hamlet-Adaption „Haider“ von Regisseur<br />

Vishal Bhardwaj. Hier wurde Shahid Kapoor als<br />

bester Schauspieler mit dem Star Screen Award<br />

und dem Star Guild Award ausgezeichnet und<br />

es ist davon auszugehen, dass er in den nächsten<br />

Wochen und Monaten weitere Awards für diesen<br />

Film erhalten wird.<br />

Doch Shahid Kapoor wäre nicht Shahid Kapoor,<br />

wenn er sich auf diesem Erfolg ausruhen würde.<br />

So arbeitet er bereits an seinen nächsten Film-<br />

Projekten. Am 4. September <strong>2015</strong> kommt sein<br />

neuster Film „Shaandaar“ in die Kinos, eine<br />

Liebeskomödie von Regisseur Vikas Bahl, in<br />

welcher er zusammen mit Alia Bhatt in der<br />

Hauptrolle zu sehen sein wird. Außerdem wird<br />

er im Krimi-Thriller „Farzi“ vom Regiesseurs-<br />

Duo Raj & D.K., dem Thriller „Udta Punjab“<br />

von Abhishek Chaubey und im Liebesfilm „Mr.<br />

Chaalu“ von Reema Kagti zu sehen sein.<br />

58 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


STAR PROFIL<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

59


Cast: Ajay Devgn, Sonakshi Sinha, Yami Gautam, Kunaal Roy Kapur<br />

Regie: Prabhu Deva<br />

Genre: Action<br />

Filmlänge: 144 Minuten<br />

Release: 5. Dezember 2014<br />

Rating:<br />

60 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


FILM REVIEW<br />

ACTION JACKSON<br />

Sollte für den „Golden Kela Award“<br />

nominiert werden<br />

Regisseur Prabhu Deva gilt ja landläufig als<br />

One-Hit-Wonder bezüglich seiner Fähigkeiten<br />

als Regisseur von Hindi-Filmen. Sein erster Hindi-Film<br />

„Wanted“ mit Salman Khan in der<br />

Hauptrolle wurde zum Blockbuster des Jahres.<br />

Allerdings ließ die Qualität seiner Arbeit von<br />

Hindi-Film zu Hindi-Film<br />

nach. Dennoch ging ich unvoreingenommen<br />

in<br />

„Action Jackson“, erwartete<br />

mich doch ein vielversprechender<br />

Cast.<br />

Die erste Hälfte des Films<br />

ist toll, beginnt mit einem<br />

unterhaltsamen Mix aus Action<br />

und Liebe, gespickt mit<br />

ein paar tollen Songs und<br />

Tanznummern und überraschenden<br />

Cameo-Auftritten.<br />

Doch schon bald fängt der<br />

Film an, unlogisch und realitätsfern<br />

zu werden. So sehen<br />

wir Ajay Devgn, wie er<br />

sich an seine früheren Zeiten erinnert durch<br />

Rückblenden, wobei jedoch die meisten dieser<br />

Szenen aus den Rückblenden gar nicht von Ajay<br />

Devgns Charakter handeln, sondern von anderen<br />

Charakteren, dessen Handlungen gar nicht in so<br />

einer Rückblende auftreten dürften. Wir sehen<br />

Polizisten, die für die Mafia arbeiten, statt für<br />

die Regierung, wir sehen lauter Schießereien,<br />

Prügeleien und Tote...Bei aller Liebe, aber soviel<br />

Nonsens verträgt wirklich kaum ein Zuschauer.<br />

Wieder einmal wurde ein guter Cast,<br />

eine an sich gute Story, gute Songs und tolle<br />

Film-Locations komplett an einen schlecht gemachten<br />

Film verschwendet und ich frage mich,<br />

wieso sich Sonakshi Sinha, Yami Gautan und<br />

Kunaal Roy Kapur für diesen Film hergegeben<br />

haben. Man muss nicht jeden Film machen, der<br />

einem angeboten wird! Sonakshi Sinhas Rolle<br />

gibt ihr keine Möglichkeit, eine neue Seite von<br />

ihr zu zeigen; vielmehr sieht man sie in jener<br />

Rolle, die sie so oder ähnlich bereits in all ihren<br />

anderen Filmen spielte - mit Ausnahme von<br />

„Loothera“. Yami Gautam, die gerade einmal<br />

nur drei Filme bisher gemacht hat, kann leider<br />

ebenso wenig von sich<br />

überzeugen, was eben nicht<br />

an mangelndem Talent,<br />

sondern am Film liegt. Kunaal<br />

Roy Kapur zeigt in dem<br />

Film auch keine neue Seite,<br />

ist dennoch in der Rolle des<br />

Freundes von Ajay Devgn<br />

sehr unterhaltsam und stellenweise<br />

auch witzig.<br />

Man fragt sich, was sich<br />

Ajay Devgn und Prabhu Deva<br />

dabei gedacht haben, als<br />

sie diesen Film machten.<br />

Dabei erinnere ich mich an<br />

eine Parabel: Ein alter<br />

Mann hatte drei Söhne, denen<br />

er jeweils 100 Rupien in die Hand drückte<br />

mit dem Auftrag, etwas zu Kaufen, was ihre<br />

Wohnung füllen sollte. Zwei Söhne kauften für<br />

das Geld allerlei billigen Krimskrams, wohin<br />

gegen der dritte Sohn lediglich ein Räucherstäbchen<br />

für 1 Rupie kaufte und die restlichen 99<br />

Rupien sparte. Der wunderbare Duft dieses<br />

Räucherstäbchen füllte im Nu die Wohnung<br />

aus. Was ich damit sagen will, dass man natürlich<br />

völlig wahllos sämtliche Zutaten, die es für<br />

einen guten Film braucht, in einen Topf werfen<br />

kann und schaut, was dabei herauskommt.<br />

„Action Jackson“ hat zweifelsfrei alle guten<br />

Zutaten, das Zusammenspiel funktioniert nur<br />

leider nicht. Manchmal ist es eben besser, gezielt<br />

auf eine einzelne Zutat zu setzen, um<br />

Erfolg zu haben, eben genau so, wie es der<br />

dritte Sohn in der Parabel getan hat.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

61


FILM REVIEW<br />

PK<br />

Ein schweres und sensibles Thema<br />

unterhaltsam verpackt<br />

Sicher spielt dieser Film von Rajkumar Hirani<br />

nicht in der gleichen Liga, wie seine vorangegangenen<br />

Filme „Munna Bhai MBBS“<br />

(2003), „Lage Raho Munnabhai“ (2006), „3<br />

Idiots“ (2009), die allesamt Blockbuster waren,<br />

aber „PK“ handelt vom richtigen Thema<br />

zur richtigen Zeit und<br />

das ist einer seltenen humorvollen<br />

Art und Weise<br />

und ist nach „Oh My<br />

God“ aus dem Jahr 2012<br />

mal wieder ein Film, der<br />

sich der Frage nach einer<br />

höheren Macht stellt,<br />

auch wenn er nicht so<br />

sehr in die Tiefe geht wie<br />

„Oh My God“.<br />

Der Film zeigt Aamir<br />

Khan in der Rolle eines<br />

Außerirdischen, der auf<br />

die Erde geschickt wurde,<br />

um die Lebensweise der<br />

Menschen zu studieren,<br />

die in ihrem Aussehen dem dieser Aliens<br />

nahezu gleichen. Anushka Sharma in der<br />

weiblichen Hauptrolle spielt eine TV-Journalistin,<br />

die dem Außerirdischen, wenn auch<br />

nicht ganz uneigennützig um ihre Karriere<br />

durch eine große Story anzukurbeln, hilft,<br />

sich mit dem Leben und den Menschen auf<br />

der Erde zurechtzufinden. Zudem tauchen<br />

viele weitere interessante Charaktere im Film<br />

auf, wie der eines enttäuschten Vaters, eines<br />

missverstandenen Liebhabers, eines betrügerischen<br />

Heiligen, einem nervenden TV-Sendechefs<br />

und viele andere, was dazu führt,<br />

dass der Zuschauer den gesamten Film hindurch<br />

gut unterhalten wird. Die erste Hälfte<br />

des Films ist jedoch weitaus unterhaltsamer,<br />

als die zweite Hälfte, die viel mit Klischees<br />

arbeitet und stellenweise auch immer wieder<br />

an „Oh My God“ erinnert. Dennoch ist das<br />

Ende des Films sehr gut umgesetzt, aufgrund<br />

unerwarteter Wenden, die den Zuschauer<br />

schließlich mit einem Lächeln im Gesicht und<br />

Tränen in den Augen aus<br />

dem Kinosaal entlassen.<br />

Aamir Khan spielt seine<br />

Rolle perfekt, was aber<br />

auch nicht anders zu erwarten<br />

war. Anushka Sharma<br />

trägt ihren Teil, durch<br />

ihre lebendige Art dazu<br />

bei, für gute Unterhaltung<br />

zu sorgen. Sushant Singh<br />

Rajput überzeugt ebenfalls<br />

in seiner Rolle, auch<br />

wenn er nur in wenigen<br />

Szenen zu sehen war. Saurabh<br />

Shukla, Sanjay Dutt<br />

und Boman Irani hatten<br />

keine großen Rollen und<br />

konnten daher nicht viel zeigen. Gerade für<br />

Boman Irani ist es enttäuschend, nachdem er in<br />

den anderen Filmen von Rajkumar Hirani tragende<br />

Rollen spielen durfte, jetzt in so einer<br />

kleinen und unbedeutenden Rolle mitzuwirken.<br />

Ein Schwachpunkt des Films ist die Musik.<br />

Kein einziger Song ist mit im Gedächtnis geblieben,<br />

nachdem ich das Kino verlassen hatte.<br />

Es ist nicht so, dass die Songtexter und Sänger<br />

nicht gute Arbeit geleistet haben, doch den<br />

Songs mangelte es an einer eindringlichen und<br />

guten Melodie. Insgesamt gesehen, ist „PK“<br />

ein guter Film, hinterlässt jedoch nicht dieses<br />

tiefe befriedigende Gefühl, dass man als Zuschauer<br />

bei seinen anderen drei Filmen hatte.<br />

62 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


Cast: Aamir Khan, Anushka Sharma, Sushant Singh Rajput, Boman Irani<br />

Regie:Rajkumar Hirani<br />

Genre: Satire<br />

Filmlänge: 153 Minuten<br />

Release: 19. Dezember 2014<br />

Rating:<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

63


10 JAHRE <strong>BNA</strong><br />

SPECIAL FEATURE<br />

Obwohl <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>® heute weitläufig bekannt<br />

ist, werde ich ab und zu immer noch gefragt,<br />

wofür <strong>BNA</strong> eigentlich steht. Für all<br />

diejenigen, die diese Frage haben, kommt hier die<br />

Antwort: <strong>BNA</strong> steht für Bollywood News Agency,<br />

denn das ist wie <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>® im Jahr 2005<br />

startete, als die Idee geboren wurde, eine Voll-<br />

Service Agentur für Nachrichten und Promotion<br />

im Bereich des Indischen Kinos und der indischen<br />

Kultur zu gründen, denn bis zu diesem<br />

Zeitpunkt existierte so etwas im deutschsprachigen<br />

Raum in Europa nicht und <strong>BNA</strong> GERMA-<br />

NY® wurde so Pionier als erste deutschsprachige<br />

Nachrichten-Agentur in diesem Bereich.<br />

Zu dieser Zeit zeigten die deutschen TV-Sender arte<br />

und später auch RTL2 die ersten Bollywood-Filme,<br />

die von vielen Menschen gesehen wurden und einen<br />

wahren Bollywood-Boom auslösten. Die Fangemeinschaft<br />

an Bollywood-Fans wuchs stetig, aber es gab<br />

keine deutschsprachigen News und Informationen<br />

über Hindi-Filme, die Filmemacher und die Schauspieler.<br />

Nicht jeder in Deutschland ist der englischen<br />

Sprache mächtig, sodass es für diejenigen schwierig<br />

war, an Informationen zu kommen. Und genau diese<br />

Lücke wollten wir füllen. Wir boten all jenen Fans<br />

die neusten Infos aus Bollywood, indem wir anfingen,<br />

zu recherchieren und Artikel und Berichte über<br />

das Indische Kino zu schreiben, in Kurzprofilen die<br />

wichtigsten Stars und Macher vorzustellten und auch<br />

einen Einblick in die indische Kultur gaben. All dies<br />

wurde auf unserer eigens dafür entwickelten Webseite<br />

http://www.bna-germany.com veröffentlicht<br />

und war somit für jedermann<br />

zugänglich. So begann eine wunderbare<br />

Reise in die bunte und vielseitige Welt<br />

der indischen Unterhaltungsindustrie.<br />

Anfangs arbeitete ich noch allein, aber<br />

schon bald fragten mich Freunde und<br />

Bekannte, ob sie mich in diesem Projekt<br />

unterstützen könnten. Sie boten an, Artikel<br />

über Indien, Bollywood, die Stars<br />

und die Events, die in Europa stattfanden,<br />

zu schreiben. Schon bald hatte<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>® eine fixe Gruppe<br />

an festen Freelancern an Editoren und<br />

Fotografen. Ich selbst ließ es mir dabei<br />

jedoch nie nehmen, selbst zu allen größeren<br />

Bollywood-Events in Europa zu<br />

fahren, um so Kontakte zur indischen<br />

Filmindustrie aufzubauen. Ich traf mich<br />

mit Sängern, Regisseuren, Promoters,<br />

den Schauspielern, Filmvertrieben und<br />

vielen mehr und mein Netzwerk wuchs<br />

von Tag zu Tag. Schon bald war ich<br />

auch mit allen wichtigen indischen<br />

Film-Produzenten und Filmemachern,<br />

den indischen Medien, den PR Agenturen<br />

und dem Management der meisten<br />

Stars vernetzt. Aufgrund dieses großen<br />

Netzwerks, das sich <strong>BNA</strong> GER-<br />

MANY® aufbaute und ständig erwei-<br />

64 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


SPECIAL FEATURE<br />

<strong>GERMANY</strong>®<br />

terte, waren wir in der Position, Informationen<br />

und News aus erster Hand zu<br />

erhalten und exklusive Interviews zu<br />

führen. Diese veröffentlichten wir auf<br />

unserer Webseite. Schon bald sprach<br />

sich unser Service innerhalb der Bollywood-Fan-Community<br />

und auch darüber<br />

hinaus herum und man lernte unsere<br />

gute Arbeit sehr zu schätzen, sodass es<br />

innerhalb kurzer Zeit täglich mehr und<br />

mehr Leser auf unsere Webseite zog.<br />

Bald schon fingen wir auch an, unsere<br />

exklusiven Berichte über Bollywood-<br />

Events in Europa auch in Indien zu publizieren.<br />

Unsere Berichte wurden bei<br />

IANS, Bollywood Hungama, dem Mumbai<br />

Mirror, der Hindustan Times und<br />

einigen anderen großen Medien Indiens<br />

veröffentlicht.<br />

Nach einem Jahr erweiterte <strong>BNA</strong> GER-<br />

MANY® das Leistungsspektrum und<br />

war nicht mehr nur auf News und Promotion<br />

beschränkt, sondern bot auch,<br />

aufgrund der bestandenen Nachfrage,<br />

Dienste in den Bereichen Marketing &<br />

PR von Filmen, Event Marketing,<br />

Produktionsberatung für Film und<br />

Fernsehen, Beratung für die Planung<br />

und Organisation von Events, Shows<br />

und Konzerten und auch Künstler-<br />

Management und Promotion an. So wurde auf<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>® eine exklusive Voll-Service<br />

Agentur im Bereich Indisches Kino und Kultur.<br />

Als Berater standen wir Film-Produktionen wie<br />

„Humraah - The Traitor“ (2006), „Aap Kaa Surroor“<br />

(2007), „Karma - Crime Passion Reincarnation“<br />

(2008), für die deutsche Dokumentation<br />

„Kumbh Mela“ (2010) und die deutsche Fernsehsendung<br />

„Lebe Deinen Traum“ (2009), ebenso wie<br />

für die Live-Übertragung des Sonu Nigam- Konzerts<br />

in Offenbach 2008 zur Seite. Wir berichteten<br />

exklusiv über internationale Filmfestivals wie dem<br />

London Indian Film Festival, der Berlinale, dem<br />

Cannes Film Festival, dem Indischen Filmfestival<br />

Stuttgart, dem IFFI Goa International Indian Film<br />

Festival und dem Münchner Filmfestival, ebenso<br />

wie über exklusive Events wie den IIFA Awards in<br />

Yorkshire (2007), den Film-Premieren von „Veer<br />

Zaara“ (2006, Paris), „Khabhi Alvida Naa Kehna“<br />

(2007, Hamburg), „Om Shanti Om“ (2008, Berlin),<br />

„My Name Is Khan“ (2010, Berlin), „Don 2“<br />

(2012, Berlin) und „Highway“ (2013, Berlin), den<br />

Konzerten von Sonu Nigam in Deutschland, London,<br />

Den Haag und Paris, von Himesh Reshammiya<br />

und Gurdas Maan in London und Mumbai,<br />

von Sukhwinder Singh in Goa und von Udit Narayan<br />

in Den Haag. Zudem war <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>®<br />

bei den Dreharbeiten von „Aap Kaa Surroor“ (2007),<br />

„Don 2“ (2010), „Mujjahir“ (2010) und „Chennai<br />

Express“ (2012) live dabei und berichtete exklusiv.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

65


10 JAHRE <strong>BNA</strong><br />

SPECIAL FEATURE<br />

Im Laufe der Jahre gab es mehr und mehr Webseiten<br />

in Deutschland und Europa, die Nachrichten und<br />

Informationen über Bollywood anboten. Einige Webseiten<br />

wurden Partner von <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>® und<br />

durften unsere Berichte und Bilder veröffentlichen.<br />

Unser guter Ruf, als einzige glaubwürdige Quelle für<br />

Nachrichten und Berichte aus erster Hand, eilte uns<br />

voraus und mich erfüllte dieses positive Image voller<br />

Stolz, denn es bestätigte, dass wir auf dem richtigen<br />

Weg waren. Der Bollywood-Boom ebbte jedoch um<br />

das Jahr 2010 langsam ab. Zwischen 2004 und 2010<br />

wurden regelmäßig in den deutschen Kinos die neusten<br />

indischen Filme gezeigt - wenn auch zumeist in<br />

Original mit englischen Untertiteln, viele Konzerte<br />

und Bollywood-Shows fanden in ganz Europa statt<br />

und viele Bollywood-Filme wurden hier gedreht. Für<br />

jeden Bollywood-Fan war es eine aufregende Zeit,<br />

da man oft Gelegenheit bekam, seine Stars persönlich<br />

zu treffen, Autogramme zu bekommen und gemeinsame<br />

Fotos zu machen. Doch es kam bald<br />

immer häufiger vor, dass große Shows und Events<br />

angekündigt wurden, jedoch nie stattfanden. Die<br />

Fans verloren ihr Geld, das sie für die Tickets ausgegeben<br />

hatten und damit auch bald den Glauben und<br />

das Vertrauen in neue Events und Shows. Die TV-<br />

Sender zeigten nur noch sporadisch Bollywood-<br />

Filme und wenn, dann zumeist nur noch Wiederholungen.<br />

Die einzige zuverlässige Institution war die<br />

Berlinale, die fast jedes Jahr einen Roten Teppich<br />

und Film-Premieren von indischen Filmen hatte, zu<br />

welchen oftmals auch Cast und Crew des Films<br />

anwesend waren. Da <strong>BNA</strong> GER-<br />

MANY® von der indischen Unterhaltungsindustrie<br />

lebt, überlegten wir, was<br />

wir für unseren Teil tun konnten, um<br />

Bollywood in Deutschland und Europa<br />

am Leben zu erhalten.<br />

Wir erhielten oft die Anfrage, ob wir<br />

denn nicht ein Magazin herausbringen<br />

wollten, sogar bekannte indische Filmmagazine<br />

traten an uns heran. Bisher<br />

lehnten wir jedoch derlei Angebote ab,<br />

da der Markt hierzu im deutschsprachigen<br />

Raum zu klein ist. Doch jetzt, mit<br />

Unterstützung von niemand geringerem<br />

als Gurdas Maan und seiner Firma<br />

MGM Sai Production wagten wir den<br />

Schritt, unser erstes eigenes Print-Magazin<br />

auf den Markt zu bringen. Die erste<br />

Ausgabe des monatlich erschienenen<br />

Magazins „<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>“ wurde<br />

2010 veröffentlicht und wurde innerhalb<br />

nur eines Jahres das größte und absatzstärkste<br />

Magazin im Bereich Indisches<br />

Kino und Kultur im deutschsprachigen<br />

Raum.<br />

Die Herausgabe unseres eigenen Magazins<br />

war jedoch nur ein erster Schritt,<br />

den einstigen Bollywood-Boom in<br />

Deutschland wieder aufleben zu lassen.<br />

66 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


SPECIAL FEATURE<br />

<strong>GERMANY</strong>®<br />

Da nach wie vor keine Bollywood-<br />

Shows mehr in Deutschland stattfanden,<br />

beschlossen wir, ein indisches Festival<br />

zu organisieren, bei welchem es nicht<br />

nur die besten und neusten indischen<br />

Filme zu sehen gibt, sondern das auch<br />

ein buntes Rahmenprogramm mit Tanz-<br />

Shows, Fashion-Show, indischem Essen<br />

und vor allem mit Stars aus Bollywood<br />

bietet. Seit 2008 war <strong>BNA</strong> GERMA-<br />

NY® Partner der ACEBA Awards<br />

(Annual Central European Bollywood<br />

Awards), die jährlich vom Schweizer<br />

Bollywood-Forum Molodezhnaja durchgeführt<br />

wurden. Wir promoteten diese<br />

Bollywood Fan Awards international<br />

und organisierten 2011 die erste Award-<br />

Show in der Schweiz. 2012 organisierten<br />

wir schließlich unser erstes eigenes<br />

Indischen Filmfestival und die ACE-<br />

BA Award Show wurde Bestandteil<br />

des Festivals. Aufgrund unserer guten<br />

und langjährigen Kontakte zur indischen<br />

Filmindustrie gelang es uns, bekannte<br />

Filmemacher und Stars aus Indien als<br />

Gäste für das Festival zu gewinnen, darunter<br />

Prem Chopra, Madhur Bhandarkar,<br />

Vipin Sharma, Abhishek Pathak,<br />

Omi Vaidya und viele andere. Film-Produzenten<br />

und Filmvertriebe halfen uns<br />

ebenso und boten uns ihre aktuellsten<br />

und besten Filme an, sodass wir über 52 Filme während<br />

des Filmfestivals zeigen konnten.<br />

2014 führten wir mit den AIFA Awards (Annual<br />

Indian Film Awards) unsere ersten eigenen Film-<br />

Awards ein, als Weiterentwicklung der ACEBA<br />

Awards und arbeiteten an der ersten englischsprachigen<br />

Ausgabe unseres Magazins, die den Titel<br />

„<strong>BNA</strong> INDIA“ trägt und im <strong>Januar</strong> <strong>2015</strong> erstmals<br />

veröffentlicht wird.<br />

Unsere Reise, die vor zehn Jahren begann, wird<br />

weitergehen, auch wenn wir noch nicht wissen, in<br />

welche Richtung es uns ziehen wird, so genießen wir<br />

den Trip. Das wichtigste Gut unserer Arbeit ist bei<br />

alledem Vertrauen. Die Menschen - seien es unsere<br />

Leser oder unsere Geschäftspartner - vertrauen uns.<br />

Und das ist unsere größte Errungenschaft in unserer<br />

Arbeit, denn ohne dieses Vertrauen über all die vergangenen<br />

Jahre hinweg, würden wir nicht die guten<br />

Beziehungen zu unseren Partnern haben und könnten<br />

nicht so einen großartigen Job machen, der uns zu<br />

Europas No.1 macht, denn Indisches Kino und die<br />

indische Kultur sind unsere Leidenschaft. Darum<br />

möchte ich mich an dieser Stelle auch bei all jenen<br />

bedanken, die mich und <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong>® unterstützt<br />

haben: Tania Vom Lehn, Diana Weidner, Sylvia<br />

Cholschreiber, Sven Schlegelmilch, Gurdas<br />

Maan, Jyothi Venkatesh, Saibal Chatterjee, Anupama<br />

Kathyayni, Jattinn Kochhar, Ajay Bhambi,<br />

Shiraz Henry, Rupa Batra, Nandita Dutta, Shoma A<br />

Chatterji und Sreya Basu.<br />

Alexandra Ccahuana Tito<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

67


INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />

Nagaland zählt sicher zu den eher unbekannteren<br />

indischen Bundesstaaten. Nagaland<br />

befindet sich im äußersten<br />

Nordosten Indiens. Im Westen grenzt es<br />

an Assam, im Norden an Arunachal Pradesh,<br />

im Süden an Manipur und im Osten<br />

an Myanmar. Mit seinen knapp 16.000<br />

Quadratkilometern und gerade einmal<br />

zwei Millionen Einwohnern ist Nagaland<br />

auch eines der kleinsten Bundesstaaten<br />

Indiens. Die Hauptstadt heißt Kohima<br />

und zählt 80.000 Einwohner. Obwohl<br />

Nagaland sowohl kulturell als auch religiös<br />

durch die Traditionen der jeweiligen<br />

Stämme geprägt ist, sind über 90 Prozent<br />

der Bevölkerung Christen und nur ein<br />

kleiner Teil sind Hindus oder Moslems.<br />

Die Amtssprache in Nagaland ist Englisch,<br />

doch der Großteil der hauptsächlich<br />

indigenen Bevölkerung spricht eines der<br />

vielen Naga-Sprachen, die im Übrigen<br />

auch gern durch Sprachwissenschaftler<br />

Willkommensschild an der Straße ins Nagaland<br />

68 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />

erforscht werden, da man bisher noch<br />

nicht viel von diesen Sprachen weiß und<br />

sie zu einem raren kulturellen Weltgut<br />

gehören.<br />

Aufgrund der vielen verschiedenen Stämme<br />

und Gruppen, die in Nagaland leben,<br />

bietet sich hier dem Besucher eine traditionelle<br />

und kulturelle Vielfalt. Zu dem<br />

Naga-Stamm zählen die Unterstämme<br />

Angami, Ao, Chakhesang, Chang, Khiamniungan,<br />

Kuki, Konyak, Lotha, Phom,<br />

Pochury, Rengma, Sumi, Sangtam, Yimchungru<br />

und Zeliang. Jeder Stamm hat<br />

seine ganz eigene Tradition, was Sprache,<br />

Kleidung, Tänze, Riten und Bräuche betrifft.<br />

Die meisten Riten und Gebräuche<br />

werden mündlich von einer Generation<br />

an die nächste weitergegeben und so am<br />

Leben erhalten. Doch allen Stämmen gemein<br />

ist die große Bedeutung, die Musik<br />

in ihrem Leben hat. Es gibt unzählige<br />

verschiedene Formen der Musik, von tra-<br />

In sochen Hütten leben viele der Ureinwohner Nagalands.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

69


INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />

ditionellen Heldenliedern, über Gospelsongs<br />

und religiösen Liedern, hin zu<br />

Liebesgesängen. Fast das ganze Jahr hindurch<br />

finden in<br />

Nagaland verschiedenste<br />

Feste<br />

statt, da jeder<br />

einzelne<br />

Stamm seine<br />

ganz eigenen<br />

Festivals ausrichtet,<br />

die sich<br />

jedoch allesamt<br />

großteils um<br />

die Ernte drehen,<br />

da die<br />

Agrakultur ein<br />

wichtiger Bestandteil im Leben der Naga<br />

ist und davon auch ihre Existenz abhängt.<br />

Geprägt sind diese bunten Festivalaktivitäten<br />

von den tollen, farbenprächtigen<br />

Kostümen, Musik, Gesang und Tanz -<br />

und natürlich vorzüglichem Essen. zu<br />

dem wohl wichtigsten Festival in Nagaland<br />

überhaupt zählt das im Jahr 2000 ins<br />

Leben gerufene Hornbill Festival, das<br />

seitdem jährlich vom 1. bis zum 7. Dezember<br />

in einem Vorort von Kohima<br />

stattfindet. An diesem Festival nehmen<br />

alle Stämme Nagalands teil und präsentieren<br />

eine Woche lang ihre Stammeskultur<br />

durch Wettkämpfe, Tanzdarbietungen,<br />

den Verkauf ihrer Stammeshandwerkskünste,<br />

Spiele,<br />

Fashion-Shows<br />

und viele Essensstände.<br />

Neben der Landwirtschaft<br />

ist<br />

auch das traditionelle<br />

Handwerk<br />

eine wichtige<br />

Einkommensquelle<br />

der Bewohner.<br />

So<br />

Während des Hornbill-Festivals in Stammeskleidung.<br />

haben die Stämme<br />

ihre ganz eigenen jeweiligen Handwerke<br />

wie Webarbeiten für Kleidung,<br />

Taschen oder Teppiche, Korbflechtarbeiten,<br />

Tonarbeiten für Vasen und andere<br />

Behälter, Holzarbeiten und Metallarbeiten,<br />

vorrangig für Schmuck.<br />

Landschaftlich überzeugt Nagaland durch<br />

seine wunderschönen Hügel und Berge<br />

und wird auch gern als Schweiz des nordöstlichen<br />

Indiens bezeichnet. Die Natur<br />

ist einfach atemberaubend schön. Neben<br />

Palmen wachsen auch Bambus, Rattan<br />

70 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>


INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />

und Mahagonibäume. Die Tierwelt Nagalands<br />

zeichnet sich ebenso durch seine<br />

Artenvielfalt aus. So leben in dieser Region<br />

Indiens Elefanten,<br />

Leoparden,<br />

Bären, verschiedene<br />

Affenarten,<br />

Hirsche, Ochsen,<br />

Falken, Trappen<br />

und viele andere<br />

Tierarten. Am weitesten<br />

verbreitet<br />

ist jedoch das Mithun-Rind,<br />

welches<br />

daher auch<br />

zum offiziellen<br />

Wappentier Nagalands<br />

wurde. Aufgrund der geografischen<br />

Lage ist das feucht-tropische Klima in<br />

Nagaland auch ganzjährig angenehm - je<br />

nach Region und Jahreszeit schwanken<br />

hier die Temperaturen zwischen 10 und<br />

30 Grad Celsius.<br />

Wer einen ruhigen und entspannenden<br />

Ort sucht, um dem Trubel des Alltags<br />

und der Stadt zu entkommen und einfach<br />

mal abschalten und Natur pur genießen<br />

will, ist in Nagaland komplett richtig und<br />

wird hier auch warmherzig von der Bevölkerung<br />

willkommen geheißen. Doch<br />

auch der Sportfreund kommt hier nicht<br />

zu kurz. In vielen größeren Orten Nagalands<br />

werden<br />

Trekking- und<br />

Klettertouren<br />

durch die Berge<br />

oder aber auch<br />

Dschungel-Campingtouren<br />

angeboten.<br />

Nach Nagaland<br />

reisen Sie am besten<br />

mit einem<br />

Flug von Deutschland<br />

aus nach<br />

Einer der vielen Stämme Nagaland in typischer Tracht.<br />

Mumbai, Kolkata oder Delhi. Von dort<br />

aus fliegen die indischen Airlines regelmäßig<br />

den Flughafen von Dimapur, der<br />

größten Stadt Nagalands, an. Von Patna<br />

im Bundesstaat Bihar, Guwahati im Bundesstaat<br />

Assam oder auch von Kolkata im<br />

Bundesstaat Westbengalen aus können<br />

Sie auch mit dem Zug nach Dimapur<br />

reisen. Von dort aus kommen Sie mit<br />

einem gemieteten Auto oder dem regelmäßig<br />

fahrenden Linienbus in die 75 Kilometer<br />

von Dimapur entfernte<br />

Hauptstadt Kohima.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

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INDISCH KOCHEN<br />

FISH MAKHANWALA<br />

ZUTATEN:<br />

(für 4 Personen)<br />

750 g Fischfilets (z.B. Scholle)<br />

2 EL Ghee (geklärte Butter)<br />

2 Zwiebeln, geschnitten<br />

4 Knoblauchzehen, gepresst<br />

400 g Tomaten-Pelati<br />

400 g Tomaten-Passato<br />

2 Fleischtomaten<br />

125 ml Sahne<br />

1 Zitrone, davon den Saft<br />

2 EL Koriandergrün, gehackt<br />

4 Kardamom - Kapseln, gestoßen<br />

2 TL Koriander, gemahlen<br />

3 TL Kreuzkümmel (Cumin), gemahlen<br />

1/2 TL Zimt, gemahlen<br />

1/2 TL Cayennepfeffer<br />

1 TL Gewürzmischung (Garam Masala)<br />

1 TL Salz<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Den Fisch in Stücke schneiden.<br />

Dann das Ghee in einer großen<br />

Pfanne erhitzen und die geschnittenen<br />

Zwiebeln und den gepressten<br />

Knoblauch darin glasig anbraten.<br />

Nun die Gewürze zugeben alles<br />

gut vermischen. Die Pelati, das<br />

Passato und die in Stücke geschnittene<br />

Tomaten beigeben und mitkochen.<br />

Als nächstes geben Sie die<br />

Sahne hinzu und danach den Zitronensaft.<br />

Alles leicht einkochen lassen.<br />

Je länger es kocht, desto<br />

sämiger wird die Sauce. Den Fisch<br />

zugeben und nochmals alles ca. 10<br />

– 15 Minuten leicht kochen lassen,<br />

bis der Fisch durchgekocht ist. Mit<br />

dem Koriander bestreuen und mit<br />

Basmati-Reis servieren.<br />

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INDISCH KOCHEN<br />

UPMA<br />

ZUTATEN:<br />

(für 2 Personen)<br />

2 EL Butterschmalz (Ghee)<br />

oder Sonnenblumenöl<br />

2 TL rote Linsen (Chana<br />

Dal/Urad Dal)<br />

1/2 TL Kümmel<br />

1/2 TL Senfkörner<br />

15 Curryblätter<br />

1 kleine Ingwerwurzel<br />

1 kleine Zwiebel<br />

20 g Erdnüsse<br />

1 grüne Chilischote<br />

250 ml Wasser<br />

100 g Grieß<br />

20 g Cashewnüsse<br />

1/2 TL Kurkuma<br />

1 TL Salz<br />

250 ml Wasser<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Verwenden Sie für die Zubereitung einen Topf mit gut<br />

schließendem Deckel!Die Zwiebel fein würfeln und<br />

die Chilischote entkernen und in feine Streifen schneiden.<br />

Erdnüsse und Cashewnüsse hacken. Ingwer schälen<br />

und reiben. Das Fett im Topf heiß werden lassen<br />

und die vorher eingeweichten Linsen hinzu geben und<br />

ca. 1 min erhitzen. Achten Sie darauf, dass die Linsen<br />

nicht hart werden. Dann Kümmel und Senfkörner dazu<br />

geben. Ingwer, Curryblätter, Erdnüsse und die Zwiebel<br />

bei mittlerer Hitze weich und leicht goldgelb braten.<br />

Nun geben Sie heißes Wasser hinzu und machen<br />

den Deckel auf den Topf. Nachdem alles zum Kochen<br />

gebracht wurde, reduzieren Sie die Hitze und lassen es<br />

nur noch leicht köcheln. Nach ca. 10 min geben Sie<br />

Salz, Kurkuma, das Chili und die Cashewnüsse in den<br />

Topf geben und geben den Grieß hinzu. Bei sehr<br />

schwacher Hitze rühren Sie die Masse immer wieder<br />

vorsichtig um und schalten nach 5 min den Herd aus.<br />

Sobald der Grieß fertiggekocht ist, können Sie servieren.<br />

Als weitere Variation können Sie auch noch Erbsen<br />

und Möhrchen hinzufügen.<br />

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