Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2013
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2013
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2013
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wandel begriffene Gattung, die nicht nur kulturabhängig ist, sondern selbst produktiv auf die Kultur einwirkt und<br />
neben religiösem und biblischem auch außerreligiöses und moralisches Wissen kommuniziert und tradiert.<br />
Das Seminar möchte daher die „Kulturtechnik Predigt“ mittels sprach- und literaturwissenschaftlicher Zugriffe perspektivieren<br />
und nach ihren Transformationen fragen. Ausgehend von Überlegungen zum Gattungsbegriff (in der<br />
Linguistik/in der Literaturwissenschaft) beschäftigt sich das Seminar mit unterschiedlichen Predigt-Formen vom 17.<br />
Jhd. bis in die Gegenwart und stellt verschiedene Zugriffsmöglichkeiten auf diese spezielle Rede- und Textsorte vor.<br />
Termine: Einführende Informations- und Vorbereitungssitzung am 24.04.<strong>2013</strong> um 18 Uhr (Raum wird noch bekannt<br />
gegeben); 4 Blocksitzungen (genaue Terminabsprache im Kurs)<br />
Anmeldung: Anmeldung (möglichst bis 10.04.<strong>2013</strong>) unter julia.menzel@uni-bayreuth.de<br />
Anforderungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Vor- und Nachbereitung der Sitzungen durch Textlektüre,<br />
Referat<br />
Benoteter LN: Hausarbeit<br />
40461 Welterkundung in der Moderne: Charles Baudelaire,<br />
Perlwitz<br />
Stefan George<br />
PS 2st (Bockveranstaltung)<br />
BA GER B 3.2, B 4, B 5 (alte Ordnung), BA GER NDL 3 (neue Ordnung)<br />
– LA VM, WM<br />
„Niemand ist sich sicher, modern zu sein“ schrieb der französische Lyriker und Übersetzer Henri Meschonnic und<br />
forderte damit zur Suche nach Garanten auf, die für Modernität in der Kunst wie in der Gesellschaft einstehen. In<br />
seinen Augen, und nicht nur in seinen (Habermas), ist Charles Baudelaire der erste unter ihnen. Mit ihm richtet sich<br />
die Dichtung in einer Ablehnungshaltung zur modernen Alltagswelt ein. Dem Leitbild des französischen Dichters<br />
folgend unternimmt an der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert Stefan George seine poetische Welterkundung<br />
der Moderne, die dadurch, dass sie auf Selbstreflexivität, poetischem Mystizismus und Geheimwissen beruht, utopische<br />
Formen der künstlerischen Revolte entwirft. Besonders im Fokus des Kurses soll der europäische Anspruch<br />
der Dichtung Georges stehen, die sich an Mallarmé und besonders – man denke nur an Georges Übersetzungen<br />
von Les Fleurs du Mal – am Lehrmeister Baudelaire orientiert, um die Bindung an einen bestimmten Sprachraum zu<br />
überwinden und eine universalistische Ästhetik zu entwerfen.<br />
Anmeldung und weitere Informationen zum Seminar, das in Form von drei Blockterminen stattfinden wird per mail<br />
an: ronald.perlwitz@uni-bayreuth.de<br />
40462 Formen und Modelle des epischen Theaters<br />
Schmidt<br />
PS 2st, Do 8-10 Uhr Beginn: 18.04.13<br />
M NDL 2 – BA GER B 3.1, 3.2, B 4, B 5 – LA VM, WM<br />
Das epische Theater ist eines der wichtigsten Gegenkonzepte zum Drama aristotelischer Provenienz. Im Seminar<br />
werden Geschichte und Entwicklung des epischen Theaters behandelt sowie verschiedene Modelle/Techniken diskutiert<br />
(u.a. von Piscator, Brecht, Anouilh, Wilder und Williams). Dahinter steht die Frage nach der modernen historischen<br />
Einordnung des epischen Theaters und seiner Abgrenzung von konkurrierenden Konzepten (Stationendrama,<br />
absurdes Theater, Dokumentarschauspiel).<br />
Anmeldung: In der ersten Sitzung<br />
Teilnahmevoraussetzungen: Der Kurs »Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft« muss bestanden<br />
sein. Zum erfolgreichen Bestehen des Seminars gehören neben der regelmäßigen, aktiven Teilnahme die Übernahme<br />
eines Referats und einer Hausarbeit.<br />
Textgrundlage: Der Seminarplan wird in der ersten Sitzung verteilt und besprochen.<br />
Hauptseminare<br />
40463 Günter Grass: Die Blechtrommel<br />
Huber<br />
HS 2st, Di 16-18 Uhr Beginn: 23.04.<strong>2013</strong><br />
BA Ger B 3.1, 3.2, B 4, B 5 (alte Ordnung), bzw.<br />
BA Ger Modul NDL-3 (neue Ordnung) MA LuM, LA VM, WM<br />
Mit Günter Grass‘ Roman „Die Blechtrommel“ beginnt 1959 eine neue Phase der deutschsprachigen Literatur. „Die<br />
Blechtrommel“, für die Grass 2002 den Literaturnobelpreis erhalten hat, verbindet die Frage nach der deutschen<br />
Schuld im Nationalsozialismus mit den Themen Sexualität und Religion und einer unzuverlässigen Erzählstimme,<br />
die zugleich aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählt. Grass gelingt es mit der „Blechtrommel“ und deren<br />
sprachgewaltigen Erzählmischung aus Bildungs-, Künstler-, Zeit- und Skandalroman die deutsche Literatur wieder<br />
auf Weltniveau zu heben.<br />
Das Seminar analysiert den Roman über Schlüsselpassagen, arbeitet zentrale thematische Aspekte heraus und<br />
verortet den Roman im Kontext der deutschen Literatur zwischen 1949 und 1968.<br />
Weitere Informationen zum Seminar und dessen Textgrundlage sowie verbindliche Anmeldung (bis zum 10.4.)<br />
über: https://elearning.uni-bayreuth.de<br />
Den Zugangsschlüssel erhalten Sie über ndl@uni-bayreuth.de<br />
Teilnahmevoraussetzung: Lektüre des gesamten Romans „Die Blechtrommel“ vor Semesterbeginn. Vorsicht: Die<br />
kongeniale Verfilmung des Romans durch Volker Schlöndorff umfasst nur die ersten beiden Bücher des Romans<br />
und eignet sich keinesfalls als Ersatz für die Lektüre des Romans!<br />
30