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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2013

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seiner Herkunftstafel erfährt. Er beschließt sofort Ritter zu werden und provoziert so einen erneuten Inzest, indem er<br />

seine Mutter aus einer Bedrängnis befreit und sie heiratet. Gregorius unterzieht sich einer 17 Jahre andauernden<br />

Buße, zu welcher er sich auf einem Felsen im Meer festschmieden lässt. Als die Papstwahl ansteht, weist Gott<br />

selbst auf den Büßer in Aquitanien hin. Gregorius wird Papst, und er kann so auch seine Mutter, die als Büßerin<br />

nach Rom pilgert, von ihren Sünden lösen.<br />

Text: Hartmann von Aue: Gregorius der gute Sünder. Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch. Mittelhochdeutscher<br />

Text nach der Ausgabe von Friedrich Neumann, Übertragung von Burkhard Kippenberg, Nachwort von Hugo Kuhn.<br />

Stuttgart 2005 (= Reclam 1787)<br />

Scheinerwerb: Seminarleistungen, Hausarbeit möglich, mündliche Prüfung möglich<br />

ECTS-Punkte: 2+3, 2+2, 2+1<br />

40411 Wolfram von Eschenbach: Titurel<br />

Knaeble<br />

PS 2st, Do 16-18, Beginn: 18.04.<strong>2013</strong><br />

BA GER – 3.1.2, 3.2.2, 4.2, 5.2; BA GER 3; LA RS – VM; LA Gym –<br />

VM, SM, WM A<br />

Teilnehmerbegrenzung: 15<br />

In seinem Titurel erzählt Wolfram die Geschichte von Sigune und Schionatulander, zwei Figuren, von deren Tod im<br />

Zeichen der Minne uns der Parzival Wolframs berichtet. Das Besondere dieses Textes ist sein fragmentarischer<br />

Charakter, denn es existieren zwei inhaltlich nur schwer in Verbindung zu bringende Fragmente des Titurel.<br />

Das erste Fragment berichtet zunächst von der Genealogie der Gralskönige. Wie im Parzival folgt auf Titurel sein<br />

Sohn Frimutel, dessen Tochter ist Schoysiane, die bei der Geburt ihrer Tochter Sigune stirbt. Das Mädchen wächst<br />

am Hof ihrer Tante Herzeloyde auf, wo sie auf Schionatulander trifft, der als Knappe im Dienst von Herzeloydes<br />

Mann Gahmuret steht. Zwischen den beiden Kindern entbrennt Minne, die jedoch durch den Auszug Gahmurets in<br />

den Orient mit einer schmerzlichen Trennung konfrontiert wird. Im zweiten Fragment wird eine Situation dargestellt,<br />

in der die beiden alleine sind. Auf einer Waldlichtung fängt Schionatulander einen Jagdhund ein, der seinem Besitzer<br />

entlaufen ist. Auf dem Halsband und der Leine findet sich eine Inschrift, die von der Minne der Clauditte erzählt.<br />

Bevor Sigune den Text zu Ende lesen konnte, reißt sich der Hund los und verschwindet. Sigune fordert Schionatulander<br />

in feierlich-höfischer Form auf, das Brackenseil zurückzubringen und verspricht ihm dafür den Lohn ihrer<br />

Minne.<br />

Text: Wolfram von Eschenbach: Titurel. Herausgegeben, übersetzt und mit einem Stellenkommentar sowie einer<br />

Einführung versehen von Helmut Brackert und Stephan Fuchs-Jolie. Berlin / New York 2003.<br />

Scheinerwerb: Seminarleistungen, Hausarbeit möglich, mündliche Prüfung möglich<br />

ECTS-Punkte: 2+3, 2+2, 2+1<br />

40412 Die Grimms und die mittelhochdeutsche Literatur<br />

PS 2st, Mi 12-14, Beginn: 17.04.<strong>2013</strong><br />

BA GER – 3.1.2, 3.2.2, 4.2, 5.2; BA GER 3; LA RS – VM, WM B; LA<br />

Gym – VM, SM, WM B<br />

Teilnehmerbegrenzung: 25<br />

Hufnagel<br />

Jacob und Wilhelm Grimm sind den meisten wohl vor allem durch ihre Märchensammlung bekannt. Ihre Namen sind<br />

jedoch auch eng mit den Anfängen der wissenschaftlichen Erforschung deutscher Literatur und Sprache verbunden.<br />

Dass sich der Todestag Jacob Grimms <strong>2013</strong> zum 150. Mal jährt, nimmt das Seminar zum Anlass, aus Perspektive<br />

der Älteren Deutschen Philologie nach diesen Anfängen zu fragen. Wie sahen Ausbildung, Interessen und Methoden<br />

der Grimms aus Was hatten sie mit dem sogenannten „Wissenschaftskrieg“ zu tun Welchen Zugang hatten<br />

sie zu mittelhochdeutscher Literatur Und wie rezipieren wir heute ihre Rezeption mittelalterlicher Texte<br />

Bei einem Vortreffen, dessen Termin auf der e-learning-Plattform bekannt gegeben werden wird, besteht die Möglichkeit,<br />

die Themenauswahl des Seminars mitzugestalten. Bitte melden Sie sich bis 29.03.<strong>2013</strong> auf der e-<br />

learning-Plattform an. Den Zugangsschlüssel erhalten Sie auf Anfrage beim Dozenten.<br />

40413 Theorie und Praxis: Methoden der Literaturwissenschaften<br />

PS 2st, Do 12-14, Beginn: 18.04.<strong>2013</strong><br />

BA GER – B 2; BA GER 2; alle LA RS – VM<br />

Teilnehmerbegrenzung: 25<br />

Wagner<br />

Die Forderung nach mehr Praxisorientierung, der Vorwurf, das Studium sei zu theoretisch, bereits eine strikte Trennung<br />

von Theorie und Praxis verdecken, dass in den Geisteswissenschaften eine Erweiterung der praktischen Fähigkeiten<br />

auf einer Erweiterung der theoretischen Fähigkeiten aufbaut: Gerade die an sich trockenen Theoriemodelle<br />

der Literaturwissenschaft stellen gewissermaßen Brillen zur Verfügung, durch die in der praktischen Textinterpretation<br />

mitunter Neues gesehen und erkannt werden kann, das ohne das vorige Durchdenken der Theorie für den<br />

Interpreten nicht sichtbar war.<br />

Das Proseminar erarbeitet grundsätzliche geisteswissenschaftliche Theorieansätze und erprobt ihre Anwendung auf<br />

einen literarischen Text (Das turnei von dem zers). Dabei geht es nicht nur um eine mechanistische Anwendung von<br />

Theorien, sondern in erster Linie auch um die Frage, wie aus (allgemeinen) Theorieansätzen (literaturwissenschaftliche)<br />

Methoden geformt werden können.<br />

Das Seminar bietet auch eine Klausur für die Modulprüfung an.<br />

Scheinerwerb: Protokoll, Vorbereitung, Hausarbeit (oder Klausur)<br />

ECTS-Punkte: 2+1; 2+2; 2+3; 5; 7<br />

40414 Mittelalter in der Schule: Märendichtung<br />

Wagner<br />

PS 2st, Do 14-16, Beginn: 18.04.<strong>2013</strong><br />

BA GER-B 3.1.2, 3.2.2, 4.2, 5.2; BA GER 3; LA – WM C, VM, SM;<br />

Teilnehmerbegrenzung: 25<br />

Scheinbar ist der Bereich mittelalterlicher Literatur (und Sprache) im gymnasialen Lehrplan marginalisiert: Sie bietet<br />

in der 7. Klasse einen Einstieg in die Literaturgeschichte, um kurz vor dem Abitur noch einmal gestreift zu werden.<br />

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