Sozialrecht versus Haftungsrecht - PWG-Seminare
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Praktikerseminare + Workshops Prof. Dr. Volker Großkopf<br />
<strong>Sozialrecht</strong> <strong>versus</strong> <strong>Haftungsrecht</strong><br />
Eine haftungsrechtliche<br />
Herausforderung für das Gesundheitswesen<br />
von<br />
Prof. Dr. Volker Großkopf<br />
Kath. Hochschule NRW (Köln)<br />
Rechtliche Herausforderungen<br />
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© Prof. Dr. Volker Großkopf
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Themenübersicht<br />
• Entwicklungen im Gesundheitswesen<br />
• Leitlinien - Standards<br />
• Problemstellung: <strong>Sozialrecht</strong> <strong>versus</strong><br />
<strong>Haftungsrecht</strong><br />
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Entwicklungen im Gesundheitswesen<br />
Akademisierung der Pflege<br />
Gesetzliche Entwicklung<br />
<strong>Haftungsrecht</strong>liche Situation<br />
Tatsächliche Entwicklung<br />
Rechtliche Herausforderungen<br />
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Das haftungsrechtliche Risikopotential<br />
Hohe Qualität<br />
Wenig Personal<br />
Wenig Geld<br />
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Begriffsbestimmungen<br />
Standards<br />
DNQP<br />
Leitlinien<br />
AWMF / DGFW<br />
Festschreibung eines abgestimmten Qualitätsniveaus<br />
und es kann sich dabei um die<br />
Wiedergabe des aktuellen Standes der Wissenschaft und Forschung<br />
handeln<br />
Rechtliche Herausforderungen<br />
Empfehlung<br />
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Anspruchsvoraussetzungen der zivilrechtlichen Inanspruchnahme<br />
Schaden<br />
Sorgfaltspflichtverletzung<br />
(Behandlungsfehler)<br />
Verschulden<br />
Ursachenzusammenhang zwischen<br />
• Handlung und Rechtsgutverletzung<br />
• Rechtsgutverletzung und Schaden<br />
Schadensersatz<br />
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Fahrlässigkeit § 276 Abs. 2 BGB<br />
Die Außerachtlassung der im Verkehr<br />
erforderlichen Sorgfalt<br />
Der aktuelle Stand der Wissenschaft und<br />
Forschung<br />
Evidenzbasierte Leitlinien und Standards<br />
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Nichtbeachtung von Leitlinien,<br />
Standards<br />
• Bewusste Leitlinienabweichungen können in<br />
Einzelfällen geboten und zulässig sein und<br />
sind im Rahmen der ärztlichen<br />
Therapiewahlfreiheit möglich. Sie bedürfen<br />
aber aus haftungsrechtlicher Sicht der<br />
Begründung.<br />
• Unvertretbare Leitlinienabweichungen<br />
– Können indizielle Wirkung für eine schuldhafte<br />
Sorgfaltspflichtverletzung entfalten<br />
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§ 12 SGB V<br />
• Die Leistungen müssen ausreichend,<br />
zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie<br />
dürfen das Maß des Notwendigen nicht<br />
überschreiten.<br />
Dies bedeutet:<br />
• Das Wirtschaftlichkeitsgebot zielt auf eine<br />
Rationalisierung ab und will nur das<br />
Notwendige und Zweckmäßige keiner<br />
Rationalisierung unterwerfen.<br />
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Definition: Notwendigkeit, Zeckmäßigkeit<br />
• Notwendigkeit bestimmt sich vernehmlich nach dem medizinischen<br />
Zweck der Leistung. Danach muss die medizinische Leistung:<br />
– unvermeidlich<br />
– zwangsläufig<br />
– unentbehrlich<br />
– und nicht nur zu einer unwesentlichen Verbesserung des den<br />
Versicherungsfall auslösenden Ereignisses führen.<br />
• Zweckmäßigkeit bedeutet Effektivität. D. h. die ex ante betrachtete objektive<br />
medizinische Eignung der Leistung zur Erreichung des therapeutischen oder<br />
diagnostischen Ziels. Die Leistung ist ausreichend, wenn<br />
– der Grad des Genügenden weder über- noch unterschritten<br />
– nicht qualitativ mangelhaft<br />
– und nach Umfang und Qualität hinreichende Chancen für einen Heilerfolg bietet.<br />
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Obergrenze<br />
Wirtschaftlichkeitsgebot<br />
§§ 2, 12, 70 SGB V<br />
Spannungsverhältnis<br />
Sorgfaltsmaßstab<br />
§ 276 BGB<br />
Untergrenze<br />
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Grundsätze<br />
• Die Rechtsprechung differenzieren hinsichtlich der<br />
Behandlungspflichten nicht danach, ob die<br />
Maßnahmen viel oder wenig Kosten verursachen,<br />
sondern nur danach, ob die Behandlungsmaßnahmen<br />
medizinisch indiziert sind oder nicht.<br />
Eckpunkt der Bundessozialgericht – Entscheidung<br />
vom 13.05.2004; AZ: B 3 KR 18/03 R<br />
• Die Prognose des Krankenhausarztes, dass eine weitere<br />
psychiatrische Behandlung im Krankenhaus notwendig ist, muss<br />
vielmehr von der Krankenkasse hingenommen werden, sofern sie<br />
vertretbar ist, weil der Arzt auch die volle strafrechtliche und<br />
zivilrechtliche Verantwortung für seine Entscheidung trägt.<br />
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Eckpunkt der OLG Düsseldorf – Entscheidung<br />
vom 16.6.2004; AZ: I-15 U 160/03<br />
• Das Gericht stellte ausdrücklich fest, dass das Maß und der<br />
Umfang der zu verlangenden Sorgfalt sich nach der Größe der<br />
übernommenen Gefahr und abhängig von der<br />
Verkehrsauffassung bestimmten. Nur hieran und nicht etwa an<br />
möglicherweise fehlenden personellen und finanziellen<br />
Ressourcen wird die geschuldete Leistung gemessen.<br />
Eckpunkt der Bundesgerichtshofs – Entscheidung<br />
vom 28.04.2005; AZ: III ZR 391/04<br />
• Beschränkung der Interventionsmaßnahmen auf die im<br />
Pflegeheim üblichen Maßnahmen, die in einem vernünftigen<br />
finanziellen und personellen Aufwand realisierbar sind.<br />
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Eckpunkt der Bundessozialgerichts – Entschneidung<br />
vom 15.05.1997; AZ: 1 BK 31/96<br />
• Kosten für eine selbstbeschaffte<br />
Leistung sind im Regelfall nicht zu<br />
erstatten, wenn der Versicherte sich<br />
die Leistung beschafft, ohne zuvor<br />
mit der Krankenkasse Kontakt<br />
aufgenommen und deren<br />
Entscheidung abgewartet zu haben<br />
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