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Anforderungen und Ergebnisse<br />

systematischer Pflegeassessments:<br />

PD-<strong>Prozess</strong> <strong>nach</strong> <strong>Gordon</strong><br />

Netzwerk<br />

Pflegefachsprachen/<br />

Pflege<strong>informatik</strong>/<br />

Pflegediagnosen<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 1<br />

Bedingungen<br />

Vorgehen<br />

Was wird eingeschätzt?<br />

Pflegeassessment<br />

Bedingungen 1<br />

Kriterien<br />

Studienergebnisse<br />

• Ganzheitliche Betrachtung der Patientin<br />

(Familie, Gruppe): physiologische,<br />

soziokulturelle, spirituelle, psychologische,<br />

entwicklungs- und umweltbezogene Aspekte<br />

• Bewusste Selbstwahrnehmung der<br />

Pflegenden bei der Datensammlung und der<br />

Einschätzung unter Berücksichtigung der<br />

Situation der Patientin<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />

Ich freue mich, Ihnen Anforderungen und Ergebnisse systematischer<br />

Pflegeassessments vorzustellen. Auf dem Bild Marjory <strong>Gordon</strong>, eine der Begründerinnen<br />

von NANDA-International.,<br />

<strong>Der</strong> Vortrag ist folgendermassen aufgebaut:<br />

Zuerst werden Bedingungen an das Pflegeassessment vorgestellt. Diese Präsentation<br />

stellt das grundlegende, Pflegeassessment mit Übergang zum <strong>pflegediagnostische</strong>n<br />

<strong>Prozess</strong>, der im Stellen von Pflegediagnosen gipfelt, ins Zentrum.<br />

Ich werde nicht auf vertiefende Assessmentinstrumente, die eingesetzt werden,<br />

<strong>nach</strong>dem bestimmte Pflegediagnosen gestellt sind, eingehen (zB spezifisches<br />

Schmerzassessment) Als zweitens wird auf das Vorgehen beim Pflegeassessment<br />

eingegangen und gefragt, was wird überhaupt eingeschätzt?<br />

Anschliessend stelle ich Kriterien an Pflegeassessment und <strong>pflegediagnostische</strong>n<br />

<strong>Prozess</strong> dar und schliesse mit Studienergebnissen.<br />

In der vorgestellten Studie wurde <strong>nach</strong> dem Erfüllungsgrad der Kriterien an das<br />

a) Eine Patientin, eine Familie oder eine Gemeinde muss immer ganzheitlich und als<br />

einzigartig betrachtet werden. Diese Sichtweise schliesst physiologische,<br />

soziokulturelle, spirituelle, psychologische, entwicklungsbezogene und<br />

umweltbezogene Aspekte des Funktionierens ebenso mit ein wie die Einschätzung<br />

von Wohlergehen, Stärken, Veränderungen und Risikofaktoren.<br />

b) Die Pflegende muss sich ihres Selbst bewusst sein, um so objektiv wie möglich die<br />

Perspektive der Patienten zu verstehen. Die Pflegende sammelt objektive Daten und<br />

unterscheidet zwischen Beobachtungen, die sie bei den Patientinnen, Familien oder<br />

einer Gemeinde macht- und ihren eigenen Schlussfolgerungen oder Annahmen.


Bedingungen 2<br />

• Angepasstes Setting für die<br />

Datensammlung<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 4<br />

Bedingungen 3<br />

• Die Berücksichtigung mehrerer<br />

Informationsquellen (z.B. Interviews,<br />

Beobachtungen und medizinische<br />

Daten)<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 5<br />

Bedingungen 4<br />

•Wirksame Kommunikation und<br />

systematische Beobachtung während des<br />

gesamten Einschätzungsprozesses<br />

(McFarland & McFarlane, 1997; Lunney, 2007; <strong>Gordon</strong>, 2008)<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 6<br />

4<br />

5<br />

6<br />

<strong>Der</strong> <strong>Prozess</strong> der Datensammlung und die verwendeten Instrumente müssen an die<br />

Situation der Patientin angepasst sein.<br />

Die Umgebung, in der Aasssessment durchgeführt wird, soll für die Erhebung von<br />

pflegerischen Daten förderlich sein: möglichst keine Störungen, wenig Lärm, eine<br />

ansprechende Umgebung, gute Lichtverhältnisse, komfortable Sitzgelegenheiten und<br />

eine angemessene Temperatur. (Nicht im Material- oder Abstellraum!)<br />

e) Eine ganze Anzahl von Datenerhebungsstrategien soll zur Anwendung kommen, zum<br />

Beispiel das pflegerische Interview, die Aufnahme der Pflegegeschichte,<br />

Beobachtungen, körperliche Untersuchungen, medizinische Daten, bestehende<br />

Pflegeberichte und Pflegepläne, Interviews mit Angehörigen, Beobachtungen der<br />

Umgebung, Fragen zum Verständnis der Kultur der Patientin sowie die Zusammenarbeit<br />

mit Mitgliedern anderer Gesundheitsberufe. �<br />

Wirksame Kommunikation: Blickkontakt, sich Vorstellen, eine „Einleitungs- und<br />

Anwärmphase“ im Gespräch einbauen. Das Eingehen auf den Patienten gilt als<br />

Hauptaspekt.<br />

Zuhören statt sprechen! Nach gegebenen Informationen <strong>nach</strong>fragen, statt sich zu<br />

Wiederholen!<br />

Offene Fragen stellen: Wie geht es Ihnen, was ist ihr Problem, wie ist das genau, was<br />

empfinden Sie? Was ist ihre Überlegung zu...usw..<br />

Die Informationen und Anliegen des Patienten leiten den Gesprächsfluss, nicht ein<br />

stures Abhaken <strong>nach</strong> Kriterien.<br />

Gesprächs- Raster dienen als Hilfsmittel, sie dürfen nicht zur Einengung führen. Es


Diagnoseprozess Vor-Produkt<br />

Was wird eingeschätzt?<br />

<strong>Der</strong> Pflegebedarf, formuliert als<br />

Pflegediagnose<br />

Vorgehen<br />

Pflegeassessment = pflege-diagnostischer<br />

<strong>Prozess</strong> führt zum Produkt = Pflegediagnose<br />

Produkt<br />

NANDA-I: Konzeptuelle Definition<br />

= was bedeutet das Konzept Pflegediagnose, begriffliche Definition<br />

- Klinische Urteilsbildung bezüglich<br />

Reaktionen auf aktuelle und potentielle<br />

Gesundheitsprobleme /<br />

Lebensprozesse von Individuen,<br />

Familien oder Gemeinden<br />

- Diagnosen als Basis von<br />

Pflegeinterventionen, um<br />

Pflegeergebnisse zu erreichen, für<br />

welche die Pflegenden verantwortlich sind<br />

Strukturelle Definition<br />

= Aufbau, Struktur von Diagnosen<br />

PES-Format<br />

• P = Gesundheitsproblem identifiziert Problem genau,<br />

projiziert Ergebnis<br />

• S = Signs and Symptoms<br />

Zeichen,Symptome = bestimmende Merkmale<br />

• E = Ethiology (Ätiologie, mögliche, ursächliche<br />

Faktoren: Gründe des Gesundheitsproblems<br />

(Verhalten, Umgebungsfaktoren, Pathophysiologie,<br />

psych. Faktoren)<br />

Basis der Interventionen!<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Sobald die Pflegende Informationen über die Patientin hat, beginnt ein <strong>Prozess</strong> von divergentem,<br />

vielfältig suchendem Denken. Während der Informationssammlung erhält die Pflegende<br />

Hinweise, fragt <strong>nach</strong> entsprechenden weiteren Hinweisen bis sich die Situation so zeigt, dass sie<br />

ein Urteil bilden (konvergentes Denken) und eine Pflegediagnose stellen kann. Pflegediagnosen<br />

sind klinische Urteilsbildungen, die auf Informationen und Äusserungen der Patientin,<br />

Beobachtungen und Hinweisen, Zeichen basieren.


<strong>Der</strong> Diagnoseprozess<br />

• 1. Informationssammlung<br />

• 2. Gruppieren von Hinweisen zu<br />

Informationsblöcken<br />

• 3. Diagnostische Hypothesen<br />

bilden<br />

• 4. Hypothesenbezogene<br />

Informationssammlung<br />

1<br />

Erkennen 2<br />

Informations - von<br />

sammlung Problemen<br />

und<br />

Ressourcen<br />

Beurteilen<br />

der Angemessen -<br />

6 heit, Wirkung<br />

und Wirksamkeit<br />

der Pflege<br />

Festlegen<br />

der 3<br />

Pflegeziele<br />

Durchführen Planen der<br />

der Pflege- Pflegemass -<br />

5 massnahmen nahmen 4<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 10<br />

• 5. Hypothesen testen /<br />

Pflegediagnosen<br />

erstellen<br />

<strong>Der</strong> Diagnoseprozess<br />

Planen von Pflegezielen, durchführen<br />

der Interventionen<br />

...... und Evaluation aller Schritte<br />

1<br />

Erkennen 2<br />

Informations - von<br />

sammlung Problemen<br />

und<br />

Ressourcen<br />

Beurteilen<br />

der Angemessen -<br />

6 heit, Wirkung<br />

und Wirksamkeit<br />

der Pflege<br />

Festlegen<br />

der 3<br />

Pflegeziele<br />

Durchführen Planen der<br />

der Pflege- Pflegemass -<br />

5 massnahmen nahmen 4<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 11<br />

Assessment <strong>nach</strong> <strong>Gordon</strong>‘s Funkt.<br />

Verhaltensmustern<br />

• <strong>Gordon</strong>, M.: Handbuch Pflegediagnosen. Urban&Fischer, 2003 (in Press by Huber)<br />

• <strong>Gordon</strong>, M.: Assess Notes: Nursing Assessment & Diagnostic Reasoning. Davis,<br />

2008<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 12<br />

10<br />

11<br />

12


Schwierigkeiten<br />

• Fehler bei der Datensammlung<br />

• Mangelnde Kenntnis / Fertigkeiten<br />

• Verzicht auf Bildung mehrerer<br />

Hypothesen<br />

• Fehler bei der Interpretation der Daten<br />

• Fehler bei der Zusammenfassung<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 13<br />

• Wechsel zu Word-Doc<br />

NNN-Klassifikation<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 14<br />

Klassifikation<br />

NANDA-NIC-NOC<br />

(NNN)<br />

Funktionaler Bereich<br />

Physiolog. Bereich<br />

Psycholog.<br />

Bereich<br />

Umwelt<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 15<br />

13<br />

14<br />

15


F<br />

r<br />

a<br />

g<br />

e<br />

n<br />

P-Diagnosen<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 16<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 17<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 18<br />

16<br />

17<br />

18


12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 19<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 20<br />

Forschung<br />

• Intervention<br />

Schulungen zu Pflegeassessment, <strong>pflegediagnostische</strong>r<br />

<strong>Prozess</strong> und P-Diagnosen<br />

• Zusammenhang Pflegeprozess, Fachsprache und<br />

Pflegedokumentation<br />

• Methode<br />

Projektleiter MNS, Grundschulungen, Fallbesprechungen<br />

HöFa 1 als Verantwortliche, laufende Begleitung und<br />

wissenschaftliche Evaluation<br />

Dauer: 3 Jahre / 2000 Stunden<br />

Forschungsfrage: Unterscheiden sich Pflegedokumentationen<br />

von Pflegenden, die den p-diagnostischen <strong>Prozess</strong> anwenden?<br />

Wie gut werden die Kriterien erfüllt?<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 21<br />

19<br />

20<br />

21


Forschungsteilnehmende<br />

• Sechs vergleichbare<br />

Abteilungen<br />

(PatientInnen, Ratio, Stellen,<br />

Bildungsstand)<br />

• Einschlusskriterien<br />

• 36 Pflegediagnosen pre + 36 post- intervention<br />

(72 Pflegeplanungen Assessment bis Ergebnisse)<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 22<br />

Schulungen: Kriterien<br />

• Pflegediagnostischer <strong>Prozess</strong> gemäss Standard<br />

• Pflegediagnosen überprüfen (Patient + Kontext, Theorie)<br />

• Pflegediagnosen mit dem Pflegediagnosetitel beschreiben (P)<br />

(NANDA)<br />

• Die richtige Ätiologie (E) dokumentieren<br />

• Symptome / Zeichen (S) der Pflegediagnose (P) entsprechend<br />

richtig zuordnen<br />

• Relevante Pflegeschwerpunkte setzen<br />

• Das Pflegeziel entsprechend der Pflegediagnose stellen<br />

• Pflegeinterventionen, welche auf die Ätiologie wirken, konkret<br />

formulieren, planen und dokumentieren<br />

• Neueinschätzung der Pflegediagnosen (mind. jeden 4. Tag)<br />

(Odenbreit, 2002)<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 23<br />

Resultate 1: Einführung Pflegediagnostik<br />

Mentorinnen-Kompetenzen<br />

• Durchführen von Pflegeassessments<br />

• Analysieren von Patientensituationen,<br />

fachkompetente Erfassung des Pflegebedarfs<br />

• Kennen und Umsetzen der NANDA-Pflegediagnosen<br />

• Theoriegeleiteter Pflegediagnose-<strong>Prozess</strong>,<br />

Hypothesenbildung und klinische<br />

Entscheidungsfindung anhand Zeichen/Symptomen<br />

und ursächlicher Faktoren<br />

• Kommunikation und Einbezug der Patienten,<br />

Vertrauensaufbau/Beziehungsprozess<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 24<br />

22<br />

23<br />

24<br />

all 18 wards recieved a general introductjon into nursing diagnoses, from those, six<br />

wards (similar characteristics inPatient-profiles, workload, staffting, education) were<br />

chosen in random sample<br />

� The inclusion criteria are: length of the patient’s hospital stay is at least 4<br />

days, existing nursing documentation up to at least the 4th day, and including nursing<br />

diagnoses. Nursing documentations that do not contain nursing diagnoses are to be<br />

excluded.<br />

� the sample consisted of 36 diagnoses pre and 36 post intervenion<br />

from 36 males and 36 females<br />

their age was......<br />

1. Informationssammlung 2. Gruppieren von Hinweisen zu Informationsblöcken 3. Diagnostische Hypothesen bilden 4.<br />

Hypothesenbezogene Informationssammlung 5. Schritt: Hypothesen testen / Pflegediagnosen erstellen 6. Schritt: Planen, Durchführen<br />

und Evaluieren von Pflegezielen und Massnahmen


Resultate 2: Qualitätseffekte für die Patienten<br />

Die Evaluation zeigte<br />

• Beziehungsaufbau und Kommunikation mit Patienten erhöht<br />

• Patienten erreichten ein gesteigertes Wohlbefinden<br />

dank genauer Erfassung der Pflegediagnosen<br />

• Angst/Unsicherheiten wurden vermehrt wahrgenommen/<br />

abgebaut<br />

• Ernährungszustand verbessert, Informationsdefizite behoben<br />

• Pflege wurde individueller, patientenbezogener, gezielter<br />

• Patienten können Anliegen/Wünsche vermehrt anbringen<br />

• Pflegeziele werden aus Patientensicht gestellt<br />

• Koordination mit andern Diensten (Interdisziplinarität) erhöht<br />

• Laufende Evaluationen des Pflegeprozesses erhöhten die<br />

Pflege-Qualität<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 25<br />

Studienergebnisse: Beispiele<br />

Vorher<br />

Pflegeproblem<br />

• Patientin hat<br />

Dekubitus an<br />

der linken Ferse<br />

Pflegeziel<br />

• Wundheilung<br />

Vorher<br />

Pflegeproblem<br />

• Nie vorhanden<br />

Pflegeziel<br />

• Nicht<br />

vorhanden<br />

Nachher<br />

Pflegediagnose<br />

Gewebeschädigung: Dekubitus, Grad II<br />

Ätiologie<br />

Mechanische Faktoren (Druck, Scherkräfte, Reibung)<br />

Ernährungsdefizit<br />

Beeinträchtigte körperliche Mobilität<br />

veränderte Durchblutung<br />

Zeichen/Symptome<br />

“Gewebeschädigung an linker Ferse, 2x3 cm gross, 1<br />

mm tief<br />

Pflegeziele<br />

1. Patientin weist eine komplikationslose Wundheilung<br />

auf<br />

2. Patientin weist einen ausgeglichenen<br />

Ernährungszustand auf (keine<br />

Mangelernährungszeichen)<br />

3. Die Patientin versteht und kann ihren Zustand, die<br />

Ursachen erklären und macht bei den Massnahmen<br />

aktiv mit (Umlagern, Mobilisation)<br />

Nachher<br />

Pflegediagnose:<br />

Hoffnungslosigkeit<br />

Pflegediagnostik, M. Müller, PBS<br />

Ätiologie<br />

Verschlechterter körperlicher Zustand<br />

Zeichen/Symptome<br />

verminderte Schlafqualität<br />

Passivität<br />

Verbale Hinweise “ich bin nichts mehr wert”<br />

Schliessen der Augen<br />

Appetitlosigkeit<br />

Pflegeziele<br />

1. Patientin kann ihre Gefühle erkennen und<br />

äussern<br />

2. Patientin beteiligt sich an den Aktivitäten des<br />

täglichen Lebens<br />

Pflegediagnostik, M. Müller, PBS<br />

25<br />

26<br />

27<br />

Massnahmen waren: Schlafqualität fördern: eigenes Pyjama geben, Lavendelöl auf<br />

Kopfkissen, regelmässige ZU-Bett-Geh-Zeit 20.45 Uhr<br />

In Gesprächen Fortschritte aufzeigen, Patientin ermuntern, ihre Gefühle auszudrücken.<br />

Mitbestimmung in den ATL‘s fördern<br />

Ehepartner beiziehen und Seelsorge


Vorher<br />

Pflegeproblem<br />

Phlebitis<br />

Pflegeziel<br />

Intakte Haut<br />

Vorher<br />

Pflegeproblem<br />

Patient ist inkontinent<br />

Pflegeziel<br />

Intakte Haut<br />

Vorher<br />

Pflegediagnosen<br />

Urininkontinenz:<br />

PES oft nur teilweise<br />

beschrieben, PD nicht<br />

spezifiziert<br />

• -----<br />

• ------<br />

• ------<br />

• Verwirrtheit, PES<br />

unspez.<br />

• ----<br />

• Sturzgefahr: teilw”<br />

Nachher<br />

Pflegediagnose:<br />

Schmerz, akut<br />

Ätiologie<br />

Phlebitis<br />

Zeichen/Symptome<br />

Patient äussert Schmerzen<br />

rechte Hand ist gerötet, erwärmt<br />

Pflegeziele<br />

1. Patientin nennt Methoden, die<br />

schmerzlindernd wirken<br />

2. Patient äussert Schmerzlinderung<br />

Pflegediagnostik, M. Müller, PBS<br />

Nachher<br />

Pflegediagnose:<br />

Urininkontinenz, totale<br />

Ätiologie<br />

neurologische Störung, die den Reflex<br />

zum Urninieren zu unvorhersehbaren<br />

Zeiten verursacht<br />

Zeichen/Symptome<br />

Konstanter Abgang von Urin zu<br />

unvorhersehbaren Zeiten<br />

Fehlendes Empfinden der Blasenfüllung<br />

Pflegeziele<br />

Zeigt Verhaltensweisen um die Inkontinenz<br />

zu kontrollieren und Komplikationen zu<br />

meiden<br />

Studienergebnisse: Beispiele<br />

Nachher<br />

Pflegediagnostik, M. Müller, PBS<br />

Pflegediagnosen<br />

Urininkontinenz, spezif. (inkl.PES gem.NANDA/<br />

Doenges)<br />

Hoffnungslosigkeit (inkl. PES gem. NANDA/<br />

Doenges)<br />

Angst „ „<br />

Bewältigung,<br />

spezif.<br />

Verwirrtheit, akut „ „<br />

Wahrnehmungsstörung (visuell, kinästhetisch)<br />

Sturzgefahr (inkl. PES gem. NANDA/Doenges)<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 30<br />

28<br />

29<br />

30<br />

Massnahmen vorher: Hautkontrolle, Einlagen auf Toilette begleiten<br />

Massnahmen <strong>nach</strong>her: 2 stdl. WC-Training (mit Zeitangaben)<br />

Hautverhältnisse tägl. beobachten und dokumentieren<br />

Again: note that the instrument Q-DIO assesses the quality of the nursing<br />

diagnoses, and if the outcomes related to the nursing diagoses stated, and to<br />

the interventions performed


Studienergebnisse<br />

Vertikale Achse: Höchster mögl. Mittelwert = 4. Horizontale Achse: Zeitpunkt/Measurement 1 = vor<br />

Einführung, Zeitpunkt 2 = <strong>nach</strong> Einführung der Pflegediagnostik.<br />

Resultat: Stat. signifikanter Unterschied; Mittelwertvergleich (8 Items, Messinstrument Q-DIO) mittels<br />

T-Test p = .0001<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 31<br />

Aussagen von Mentorinnen<br />

„Pflegediagnostik haben wir als Jahresziel gesteckt. Wir haben 3<br />

Verantwortliche bestimmt, jede „betreut“ 5 Diplomierte, zuerst<br />

machen wir Theorievermittlung, dann Umsetzung..<br />

... und wir haben einen Preis „Queen der Pflegediagnostik“<br />

ausgeschrieben - inklusive Auswertungskriterien zu Motivation<br />

und Qualität“<br />

„ Am Anfang lief die Umsetzung ‚harzig‘, nun sind die MA<br />

motiviert“<br />

„Wir haben ein Portfolio angelegt: Wer führt/stellt welche<br />

Pflegediagnosen“<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 32<br />

Aussagen von Mentorinnen<br />

„Die 1:1 Betreuung Mentorin-Kollegin ist am Wirksamsten“<br />

„Am besten geht es, wenn in Tagesplanung eingeplant“<br />

„Pflegediagnostik ist eine positive Erfahrung - wir machen<br />

sie an der Fallbesprechung, ziehen das Buch mit ein“<br />

„ohne Pflegeassessment keine Pflegediagnostik, ohne<br />

beides keine gezielte Pflege“<br />

„ Pflegediagnostik erhöhte mein Berufsverständnis“<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 33<br />

31<br />

32<br />

33


Aktuelle Umsetzung: Assessment NNN &<br />

<strong>Gordon</strong>’s Funct. Health Patterns<br />

fmi - Firma Cistec (Auftrag E-Dok USZ)<br />

• Entwicklung und Umsetzung 2 Spitäler<br />

SoH - WigaSoft (Kant. Projekt Pflegedirektionen + Informatik<br />

SoH AG)<br />

• Entwicklung und Umsetzung 6 Spitäler<br />

(26 Stationen)<br />

Heiligenschwendi (Erne Consulting)<br />

• Entwicklung für Rehabilitation<br />

Psychiatrie-Zentrum Rheinau<br />

• Entwicklung und Umsetzung Klinik<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 34<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 35<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 36<br />

34<br />

35<br />

36


Literatur<br />

Ammenwerth, E.; Ehlers, F.; Hirsch, B.; Gratl, B.: HIS-Monitor: An approach to assess the quality of information processing<br />

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Lunney, M.: Arbeitsbuch Pflegediagnostik: Pflegerische Entscheidungsfindung, kritisches Denken und diagnostischer<br />

<strong>Prozess</strong> – Fallstudien und -analysen. Huber, Bern, 2007.<br />

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Müller-Staub, M.: Pflegebedarf und elektronische Patientenakte. Pflege, 2008c, 21: 211-214.<br />

Müller-Staub, M.: Qualitätserhöhung durch Pflegediagnosen? Unterricht Pflege, 2009, 14: 20-22.<br />

Müller-Staub, M.: Evaluation der Einführung von Pflegediagnostik: Studien zur Anwendung von Pflegediagnosen,<br />

-interventionen und –ergebnissen. Pflegezeitschrift, in review,<br />

Müller-Staub, M.; Lavin, M.A.; Needham, I.; Odenbreit, M.; van Achterberg, T.: Improved quality of nursing<br />

documentation: Results of a nursing diagnoses, interventions and outcomes implementation study. In: Oud,<br />

N.; Sheerin, F.; Ehnfors, M.; Sermeus, W. (Hrsg.): ACENDIO 2007: Proceedings of the 6th biennal<br />

Conference of the Association for Common European Nursing Diagnoses, Interventions and Outcomes. Oud<br />

Consultancy, Amsterdam, 2007, 76-80.<br />

Müller-Staub, M.; Lavin, M.A.; Needham, I.; van Achterberg, T.: Nursing diagnoses, interventions and outcomes -<br />

Application and impact on nursing practice: A systematic literature review. Journal of Advanced Nursing,<br />

2006, 56: 514-531.<br />

Müller-Staub, M.; Lavin, M.A.; Needham, I.; van Achterberg, T.: Meeting the criteria of a nursing diagnosis<br />

classification: Evaluation of ICNP®, ICF, NANDA and ZEFP. International Journal of Nursing Studies, 2007,<br />

44: 702-713.<br />

Müller-Staub, M.; Lunney, M.; Lavin, M.A.; Needham, I.; Odenbreit, M.; van Achterberg, T.: Testing the Q-DIO as<br />

an instrument to measure the documented quality of nursing diagnoses, interventions, and outcomes.<br />

International Journal of Nursing Terminologies and Classifications, 2008, 19: 20-27.<br />

Müller-Staub, M.; Needham, I.; Odenbreit, M.; Lavin, M.A.; van Achterberg, T.: Implementing nursing diagnostics<br />

effectively: cluster randomized trial. Journal of Advanced Nursing, 2008, 63: 291-301.<br />

Schönau, E.; Heering, C.: Evidenz-basierte Pflege und diagnostische Genaugikeit in der elektronischen<br />

Pflegedokumentation. Pflegewissenschaft, 2009, 11: 58-60.<br />

Diskussion<br />

Projekt-Evaluation fmi zeigt in gleiche Richtung wie Studien:<br />

Durch die Einführung der Pflegediagnostik und die Wahl<br />

entsprechender, wirksamer Pflegemassnahmen werden die<br />

Patientenergebnisse erhöht<br />

(Björwell et al, 2002; Curell & Urquart 2003; Daly 2002;<br />

Müller-Staub 2007; Müller-Staub et al. 2007, 2008; Nahm & Poston 2000)<br />

12/07/09 Pflege PBS / Netzwerk PD, Aarau Nov. 2009, M. Müller Staub, PhD 39<br />

38<br />

37<br />

38<br />

39


Zusammenfassung<br />

• Einführung <strong>pflegediagnostische</strong>r <strong>Prozess</strong> (Assessment<br />

und Pflegediagnostik) führte zu signifikanten<br />

Verbesserungen der dokumentierten Pflegeprobleme/<br />

Pflegediagnosen<br />

• Pflegeinterventionen und -ergebnisse waren auch stat.<br />

sign. erhöht (Müller-Staub, Lavin, Needham, & van Achterberg, 2006)<br />

NNN & <strong>Gordon</strong>‘s FHP in elektronische<br />

Pflegedokumentation<br />

• Literatur siehe auch aktuelle SBK-Zeitschrift<br />

Danke für Ihre Aufmerksamkeit !<br />

12/07/09 40<br />

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