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Smart Alpine Anwendung - Mammut

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MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

1<br />

MAMMUT<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong><br />

<strong>Anwendung</strong>


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

2<br />

<strong>Mammut</strong>- Know How<br />

<strong>Mammut</strong> ist einer der weltweit führenden<br />

Komplettanbieter von hochwertiger Bergsportausrüstung.<br />

Plaisirkletterer wie<br />

Extremalpinisten, Wettkamfkletterer wie<br />

Bigwallexperten weltweit vertrauen auf<br />

das Know How der <strong>Mammut</strong>- Entwickler<br />

und die intensive Zusammenarbeit mit<br />

kompetenten Testpersonen.<br />

Das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> ist ein Beispiel für<br />

unseren kompromisslosen Qualitätsanspruch<br />

bei der Herstellung von Bergsportausrüstung.<br />

Nur wenn unsere<br />

Kunden zufrieden sind, sind wir es auch.<br />

Doch unsere Vorstellung von<br />

Kundenzufriedenheit endet nicht mit der<br />

Herstellung des bestmöglichen<br />

Produktes. Genauso wichtig ist die<br />

Information über die korrekte<br />

<strong>Anwendung</strong> unserer Produkte. Deshalb<br />

haben wir diese Information für Sie<br />

erstellt. Mit zahlreichen Tipps zur<br />

einwandfreien Handhabung des<br />

Sicherungsgeräts <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong>.<br />

Technisches Wissen ist dabei einfach<br />

erklärt.<br />

Ihr <strong>Mammut</strong>- Team


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

3<br />

<strong>Anwendung</strong> des Sicherungsgeräts <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong><br />

Das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> von <strong>Mammut</strong> ist das erste Sicherungsgerät mit<br />

Bremskraftunterstützung, welches neben Einfach- auch mit Halb- und Zwillingsseilen<br />

verwendet werden kann. Die Bremskraftunterstützung bei der Sicherung eines<br />

Vorsteigers bietet gerade im alpinen Gelände grosse Vorteile wenn es darum geht,<br />

einen Sturz dynamisch, aber dennoch sicher zu halten. Durch die Konstruktion und<br />

Geometrie des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> wird ein dynamisches Abbremsen des Seiles erreicht<br />

und bei einem geringen Krafteinsatz des Sichernden blockiert das Sicherungsgerät<br />

das Seil vollkommen. Selbstverständlich können mit dem <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> auch ein oder<br />

zwei Nachsteiger unabhängig voneinander vom Standplatz aus nachgesichert<br />

werden. Nach dem Gipfelerlebnis eignet sich das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> dann hervorragend<br />

zum Abseilen.<br />

Um ein einwandfreies Handling mit dem <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> zu gewährleisten, sind einige<br />

Punkte in der Handhabung zu beachten, die im Folgenden erklärt werden sollen:<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> und Seildurchmesser<br />

Das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> ist in zwei Versionen erhältlich, einmal als <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> 7.5 – 9.5<br />

(silver) und einmal als <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> 8.9 – 10.5 (black).<br />

Aus welchen Gründen existieren diese beiden Versionen?<br />

Die Entwicklung bei Bergsportseilen geht rasant voran, immer dünnere und damit<br />

leichtere Seile werden durch fortschrittliche Technologien möglich. Mittlerweile<br />

reichen gängige Seildurchmesser vom dünnsten Zwillingsseil mit 7.5mm<br />

Durchmesser (Einfachstrang) bis zum 10.5mm Einfachseil.<br />

Während der Entwicklung des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> stellte sich heraus, dass es unmöglich<br />

ist, ein einziges Sicherungsgerät zu entwickeln, welches diese grosse Bandbreite an<br />

Seildurchmessern abdeckt und dabei noch die gleich guten Eigenschaften bei<br />

Verwendung eines Seiles mit 7.5mm Durchmesser wie bei Verwendung eines Seiles<br />

mit 10.5mm aufweist.<br />

Aus diesem Grunde gibt es das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> in zwei Versionen, einmal für die<br />

Verwendung mit Seilen von 7.5mm – 9.5mm Durchmesser und einmal für die<br />

Verwendung mit Seilen von 8.9mm – 10.5mm. Die Eignung der Seildurchmesser<br />

spiegelt sich auch im Produktnamen wider und ist ausserdem auf dem<br />

Sicherungsgerät selbst jederzeit ablesbar:


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

4<br />

Welche Version für welchen Einsatzzweck?<br />

Beim alpinen Klettern wird in der Regel mit einem Halb- oder einem Zwillingsseil<br />

geklettert. Gängige Halb- und Zwillingsseile bewegen sich hinsichtlich ihres<br />

Durchmessers in einem Rahmen von 7.5mm (Zwillingsseil <strong>Mammut</strong> Twilight) bis hin<br />

zu 8.5mm (Halbseil <strong>Mammut</strong> Genesis).<br />

Das bedeutet, dass sich die Version <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> 7.5 – 9.5 für alle gängigen<br />

Doppelseile eignet und darüber hinaus auch noch mit dünnen Einfachseilen<br />

verwendet werden kann. <strong>Alpine</strong> Kletterrouten, Eisklettern oder anspruchsvolle<br />

Hochtouren sind daher diejenigen Disziplinen, bei denen das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> 7.5 – 9.5<br />

idealerweise benutzt wird. In der Kletterhalle oder im Klettergarten kann das Gerät<br />

mit Einfachseilen bis zu einem Durchmesser von 9.5mm ebenfalls verwendet<br />

werden.<br />

Die Version <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> 8.9 – 10.5 kommt hingegen immer dann zum Einsatz,<br />

wenn mit einem Einfachseil (Durchmesser ab 8.9mm) geklettert wird und nach<br />

dem Klettern über die Route abgeseilt wird. Dies ist zum Beispiel bei alpinen<br />

Sportkletterrouten oftmals der Fall, wird jedoch auch in verschiedenen Sport- und vor<br />

allem in den Trad- Klettergebieten der USA so praktiziert.<br />

Können Seile mit unterschiedlichen Durchmessern verwendet werden?<br />

Gerade im oben beschrieben Fall, wenn mit einem Einfachseil geklettert wird, danach<br />

aber über die Route abgeseilt wird, ist immer wieder zu beobachten, dass hierzu ein<br />

deutlich dünneres, zweites Seil mitgenommen wird. Dieses zweite Seil soll eine<br />

grössere Abseilstrecke ermöglichen, als dies an einem Einfachstrang möglich wäre<br />

(bei alpinen Routen oftmals unverzichtbar).<br />

Das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> ist jedoch weder in der Version 7.5 – 9.5 noch in der Version<br />

8.9 – 10.5 für den Gebrauch mit unterschiedlichen Seildurchmessern geeignet.<br />

Da das Sicherungsgerät schon bei geringem Krafteinsatz des Sichernden vollständig<br />

blockiert, besteht die grosse Gefahr, dass bei Verwendung von Seilen mit<br />

unterschiedlichen Durchmessern das dickere blockiert wird und das dünnere auf der<br />

anderen Seite durch das Gerät läuft. Ein Absturz des Abseilenden wäre in diesem<br />

Fall kaum zu vermeiden, weswegen von einem Gebrauch des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> mit<br />

Seilen unterschiedlicher Durchmesser unbedingt abgeraten wird.<br />

Näheres zur Verwendung des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> beim Abseilen erfahren Sie unter dem<br />

Punkt „Abseilen“ auf Seite 18.


Sicherung eines Vorsteigers<br />

MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

5<br />

Mit dem <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> kann ein Vorsteiger entweder in Einfach- oder aber in<br />

Doppelseiltechnik gesichert werden. Die Funktionsweise und die Handhabung des<br />

Sicherungsgeräts ist dabei immer die gleiche, weshalb im Folgenden ausschliesslich<br />

die Handhabung mit Zwillings- oder Halbseilen erklärt werden wird. Die Schritte 1 bis<br />

4 gelten dabei auch identisch für die Verwendung mit einem Einfachseil.


1 Seil einlegen / Grundhaltung<br />

MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

6<br />

Die beiden Seilsträngen werden gemäss den Abbildungen auf dem Sicherungsgerät<br />

in dieses eingelegt.<br />

Das Seil, welches zum Kletterer führt, verlässt die bogenförmige Öffnung des <strong>Smart</strong><br />

<strong>Alpine</strong> nach oben hin:<br />

Das Bremsseil läuft aus der bogenförmigen Öffnung über den Steg / Griff des <strong>Smart</strong><br />

<strong>Alpine</strong> nach vorne hin:<br />

Anschliessend wird ein symmetrischer<br />

Verschlusskarabiner (z.B. <strong>Mammut</strong> Element <strong>Smart</strong> HMS)<br />

durch die Bogenöffnungen des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> und damit<br />

gleichzeitig durch die beiden Seilstränge des Doppelseils<br />

eingehängt.<br />

In der Grundhaltung befindet sich die Bremshand (in Abb. 1<br />

linke Hand) immer unterhalb des Sicherungsgeräts und hält<br />

das Bremsseil stets umschlossen. Die Führungshand (in<br />

Abb. 1 rechte Hand) führt das Seil zum Kletternden hin und<br />

befindet sich daher oberhalb des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong>.<br />

Kann die Bremshand aufgrund der grossen<br />

Bremswirkung des Sicherungsgeräts vom Bremsseil<br />

genommen werden?<br />

Auch wenn das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> konstruktionsbedingt eine<br />

enorme Bremswirkung auf das Seil ausübt und dieses


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

7<br />

nahezu blockiert, so muss die Bremshand doch immer am Bremsseil belassen<br />

werden. Die Bremswirkung des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> ist nämlich von zwei entscheidenden<br />

Faktoren abhängig: zum einen vom verwendeten Karabiner und zum anderen vom<br />

verwendeten Seil. Bei einer ungünstigen Konstellation dieser beiden Faktoren ist die<br />

Bremswirkung deutlich geringer und das Seil läuft mit geringerer Bremswirkung durch<br />

das Gerät. Aus diesem Grund muss die Bremshand das Bremsseil stets umgriffen<br />

halten, so dass mit geringem Krafteinsatz das Seil bei Bedarf blockiert werden kann.<br />

2 Seil ausgeben bei Vorstiegssicherung<br />

Um dem Vorsteiger Seil ausgeben zu können, wird der Daumen der Bremshand<br />

unter die Nase am Ende des Stegs / Griffs des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> gelegt. Das Gerät wird<br />

dann mit dem Daumen unter der Nase in waagrechter Richtung vom Körper weg<br />

gezogen. In dieser Position kann schnell und präzise Seil ausgegeben werden,<br />

indem der Griff der Bremshand um das Bremsseil gelockert wird und die<br />

Führungshand das Seil durch das Gerät zieht.<br />

Das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> darf während dem Seil ausgeben nicht<br />

vertikal nach oben gezogen werden, da eine derartige<br />

Handhabung die Bremswirkung des Geräts aufhebt.<br />

Was passiert, wenn der Vorsteiger während dem Seil<br />

ausgeben stürzt?<br />

Nur durch das Wegziehen des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong>s vom Körper in<br />

waagrechter Richtung lässt sich Seil ausgeben. Ohne<br />

diesen Schritt würde das Seil beim Versuch, dieses<br />

auszugeben, blockieren.<br />

Wenn nun der Vorsteiger genau im Moment der<br />

Seilausgabe stürzt, kommt einer der grossen Vorteile des<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> gegenüber anderen Sicherungsgeräten zum<br />

tragen: das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> entspricht in seiner<br />

Funktionsweise nämlich den Reflexbewegungen des<br />

menschlichen Körpers. Bei einem Sturz des Vorsteigers<br />

geht die Bremshand reflexartig nach unten zum Körper,<br />

also genau in die Position, in welcher durch geringen Krafteinsatz des Sichernden<br />

das Seil im Gerät blockiert wird. Ein Sturz wird also reflexartig gehalten. Aufgrund der<br />

Funktionsweise des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> wird der Sturz aber dennoch dynamisch gebremst,<br />

da ein gewisser Seildurchlauf durch das Gerät statt findet, welcher den Sturz sanft<br />

abbremst, bevor das Seil endgültig im Gerät blockiert wird.


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

8<br />

3 Einziehen / Nachholen des Seils bei Vorstiegssicherung<br />

Wenn nach dem Seil ausgeben umgekehrt wieder Seil<br />

eingezogen werden muss (z.B. nachdem der Vorsteiger<br />

eine Zwischensicherung eingehängt hat), zieht die zum<br />

Kletterer führende Führungshand Seil ein. Gleichzeitig geht<br />

die Bremshand kurz nach oben und zieht dabei des<br />

Bremsseil durch das Gerät ein. Anschliessend geht die<br />

Bremshand sofort wieder „tunnelnd“ (d.h. um das Bremsseil<br />

gelegt) in die Grundhaltung unter dem Gerät. Sollte der<br />

Vorsteiger genau in diesem Moment stürzen, so<br />

gewährleistet die wie ein Tunnel um das Bremsseil gelegte<br />

Bremshand, dass das Seil sofort gebremst und<br />

anschliessend blockiert werden kann.<br />

Wie kann das Seil auf Wunsch des Vorsteigers<br />

blockiert werden?<br />

Gerade beim Einstudieren schwieriger Passagen rastet der<br />

Vorsteiger oft nach dem Einhängen einer<br />

Zwischensicherung, um noch einmal Kraft zu sammeln. Dabei gibt der Vorsteiger<br />

seinem Sicherungspartner ein vorher abgesprochenes Seilkommando wie z.B. „zu“<br />

oder „block“, womit er ausdrückt, dass er das Seil in dieser Position blockiert haben<br />

möchte.<br />

Der Sichernde muss nach dem Seilkommando schnell reagieren und wie oben<br />

beschrieben, ein- bis zweimal schnell Seil einziehen. Anschliessend ist es enorm<br />

wichtig, dass die Bremshand sofort wieder in die Grundhaltung unter dem Gerät<br />

gleitet, das Bremsseil fixiert und nach unten zieht, womit das Seil im <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong><br />

blockiert wird. Alternativ kann der Sichernde einige Schritte zurück machen und<br />

dadurch das Seil spannen, wobei hierbei die Bremshand von Anfang an in der<br />

Grundposition unter dem Gerät sein muss.<br />

Auch in einer Position, in der der Vorsteiger im blockierten Seil hängt, muss die<br />

Bremshand stets am Bremsseil belassen werden. Wie oben erwähnt, kann es bei<br />

ungünstiger Konstellation von Karabiner und Seil passieren, dass das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong><br />

bei einem Loslösen der Bremshand nicht komplett blockiert und das Seil – zwar stark<br />

gebremst – durch das Gerät zu laufen beginnt. Mit der Bremshand am Seil und<br />

geringem Krafteinsatz hingegen blockiert das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> das Seil stets komplett.


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

9<br />

4 Ablassen des Kletterers bei Vorstiegssicherung<br />

Zum Ablassen eines Kletterers greifen stets beide Hände<br />

das Bremsseil. Der Daumen der Führungshand wird unter<br />

die Nase des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> gelegt und das Gerät nach oben<br />

in eine waagrechte Stellung gehoben, wodurch die<br />

Bremsfunktion des <strong>Smart</strong> aufgehoben wird. Anschliessend<br />

wird der Griff um das Bremsseil gelockert und das Seil<br />

kontrolliert durch das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> laufen gelassen<br />

Wie kann die Geschwindigkeit des Ablassens reguliert<br />

werden?<br />

Die einfachste Methode, die Geschwindigkeit des Ablassens<br />

zu regulieren, besteht darin, mehr oder weniger starken<br />

Druck auf das Bremsseil auszuüben.<br />

Mit etwas Übung kann die Geschwindigkeit auch über die<br />

Positionierung des Geräts geregelt werden: umso<br />

waagrechter das Gerät nach oben gehoben wird, umso<br />

schneller wird der Kletterer abgelassen. Um die<br />

Geschwindigkeit wieder zu bremsen wird das Gerät etwas<br />

tiefer positioniert, das heisst weniger stark nach oben angehoben.<br />

Wenn das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> nicht in waagrechte Stellung gehoben wird, blockiert das<br />

Gerät das Seil nahezu vollkommen, bei günstiger Konstellation von Seil und<br />

verwendetem Karabiner kann sogar eine komplette Blockierung erreicht werden.<br />

Dennoch muss auch beim Ablassen immer zumindest die Bremshand am Bremsseil<br />

belassen werden, um gegebenenfalls schnell reagieren und das Seil blockieren zu<br />

können.<br />

Sicherung von einem oder zwei Nachsteigern vom<br />

Standplatz aus<br />

Im alpinen Gelände wird der Nachsteiger / werden die Nachsteiger vom Standplatz<br />

aus nachgesichert. In Zweierseilschaft kann dies mit einem Halb-, Zwillings- oder (bei<br />

alpinen Sportklettereien) einem Einfachseil geschehen. In einer Dreierseilschaft<br />

hingegen muss zwingend mit einem Halbseil gearbeitet werden, da hier die beiden<br />

Nachsteiger an je einem Strang nachgesichert werden.<br />

Das Nachsichern des Nachsteigers / der Nachsteiger mit dem <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong><br />

funktioniert in einem selbstblockierenden Modus. Dies bedeutet, dass das Seil bei<br />

einem Sturz des Nachsteigers komplett blockiert wird und der Sichernde hierzu keine<br />

Bremskraftunterstützung leisten muss. Dennoch gilt auch hier das Bremshandprinzip:<br />

die Bremshand muss immer am Bremsseil belassen werden. Klettert der Nachsteiger<br />

weiter, so löst sich die Blockierfunktion automatisch. Bei einem Sturz des<br />

Nachsteigers in einem Überhang und der Kletterer von der Wand weg pendelt und<br />

diese nicht mehr erreicht, bestehen zwei Möglichkeiten, die Blockierfunktion des<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> aufzuheben und den Nachsteiger wieder abzulassen.


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

10<br />

Wird in Dreierseilschaft geklettert, so steigen gewöhnlich beide Nachsteiger leicht<br />

versetzt gleichzeitig nach. Stürzt nun einer der beiden Nachsteiger, so wird dessen<br />

Seil automatisch blockiert. Der zweite Nachsteiger kann dennoch problemlos weiter<br />

nachgesichert werden. Stürzt auch er, so wird auch sein Seil zuverlässig blockiert.<br />

Somit ist auch ein Wechsel zwischen den beiden Nachsteigern problemlos möglich:<br />

einer der beiden Kletterer kann im Seil hängend rasten, während der andere weiter<br />

klettert bis auch er eventuell rasten möchte. Dann kann der zweite Nachsteiger<br />

wieder das Klettern beginnen und vom Standplatz aus nachgesichert werden.


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

11<br />

5 Sicherung von einem oder zwei Nachsteigern vom Standplatz aus<br />

Nachdem der Vorsteiger den Standplatz eingerichtet und<br />

sich selbst gesichert hat, beginnt die Installation der<br />

Nachstiegssicherung. Hierzu wird ein<br />

Verschlusskarabiner im Zentralpunkt des Standplatzes<br />

eingehängt. Anschliessend wird das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> mit der<br />

roten Einhängeöse in diesem Karabiner fixiert und der<br />

Karabiner verschlossen.<br />

Das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> sollte dabei möglichst frei hängen und nicht an der Felswand<br />

aufliegen.<br />

Nun werden die Seilstränge von oben komplett durch die Bogenöffnungen des<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> geführt und ein Verschlusskarabiner ausserhalb der<br />

Bogenöffnungen durch beide Seilstränge gehängt:<br />

Die Seilstränge, die zum Nachsteiger / zu den Nachsteigern führen, müssen dabei<br />

oberhalb der Seilstränge liegen, welche zur Bremshand führen.<br />

Anschliessend werden beide Seilstränge mit der Bremshand solange eingezogen,<br />

bis beide straff zu den Nachsteigern führen. Auf ein vorher abgesprochenes<br />

Seilkommando hin (z.B. „Nachkommen“) können nun die Nachsteiger ihre<br />

Selbstsicherung lösen und nachklettern. Der Sichernde zieht dabei immer mit der<br />

Bremshand Seil ein, je nachdem wie unterschiedlich schnell die Nachsteiger klettern


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

12<br />

einmal mehr den einen Strang, dann wieder einmal mehr den anderen Strang. Beide<br />

Seilstränge sollten stets recht straff zu den Nachsteigern führen.<br />

Was passiert, wenn der Bremskarabiner nicht ausserhalb der Bogenöffnungen,<br />

sondern innerhalb dieser eingehängt wird?<br />

Wird der Bremskarabiner, welcher wie oben beschrieben korrekterweise ausserhalb<br />

des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> durch beide Seilstränge gehängt wird, fälschlicherweise innerhalb<br />

der Bogenöffnungen durch beide Seilstränge gehängt, so hat dies in erster Linie<br />

keine sicherheitsrelevanten Folgen – das Seil würde bei Belastung durch den<br />

Nachsteiger nach wie vor im Gerät blockiert werden. Allerdings wird das Einziehen<br />

des Bremsseils bei falscher Bremskarabinerposition erheblich erschwert bzw. ist bei<br />

Seilen grösseren Durchmessers unmöglich, da das Seil im Gerät durch das<br />

Einziehen des Sichernden blockiert würde. Aus diesem Grund sollte der Sichernde<br />

beim ersten straff ziehen des Bremsseils (während der Nachsteiger / die Nachsteiger<br />

noch selbst gesichert sind) schnell merken, dass er die Nachstiegssicherung falsch<br />

installiert hat. Somit hat der Sichernde die Möglichkeit, diesen Fehler zu korrigieren<br />

und den Bremskarabiner korrekt ausserhalb der Bogenöffnungen durch beide<br />

Seilstränge zu hängen.<br />

Was passiert, wenn das Seil verkehrt herum in das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> eingelegt<br />

wird?<br />

Wenn das Seil verkehrt herum durch die Bogenöffnungen des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> geführt<br />

wird – also das Seil, welches zu den Nachsteigern führt unterhalb des Bremsseils<br />

liegt – ist dies eine klare, vor allem aber auch gefährliche Fehlanwendung. Im Falle<br />

eines Sturzes des Nachsteigers / der Nachsteiger würde das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> keinerlei<br />

Bremswirkung entfalten und das Seil demnach ungebremst durch das Gerät laufen.<br />

Deshalb muss der Sichernde bei der Einrichtung der Nachstiegssicherung<br />

unbedingt darauf achten, dass beide Seilstränge korrekt eingelegt werden. Eine<br />

Hilfestellung bieten dabei die Abbildungen auf dem Gerät:<br />

Auf beiden Aussenseiten des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> finden sich<br />

Abbildungen, die eine korrekte Handhabung erleichtern<br />

sollen. Von oben gesehen auf der rechten Seite<br />

befinden sich die Abbildungen für eine korrekte<br />

Vorstiegssicherung, auf der linken Seite diejenigen für<br />

eine korrekte Nachstiegssicherung. Die Abbildungen zur<br />

Nachstiegssicherung erscheinen dann richtig herum,<br />

wenn das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> in diejenige Position gebracht<br />

wird, in welcher es am Standplatz installiert wird: mit der<br />

roten Öse nach oben. Nun wird dem Sichernden<br />

ersichtlich, dass die Seilstränge, welche zu den<br />

Nachsteigern führen, oben liegen müssen (Symbol<br />

Kletterer). Die Seilstränge, welche zur Bremshand<br />

führen, müssen demnach unterhalb liegen (Symbol<br />

Bremshand). Ausserdem veranschaulicht der<br />

abgebildete Karabiner mit dem Pfeil, dass der<br />

Bremskarabiner ausserhalb der Bogenöffnungen durch<br />

beide Seilstränge gehängt werden muss.


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

13<br />

Was passiert bei einem Sturz eines Nachsteigers / beider Nachsteiger?<br />

Im Falle eines Sturzes von einem oder auch von beiden Nachsteigern blockiert das<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> den betreffenden Seilstrang automatisch, das heisst es ist keine<br />

zusätzliche Reaktion und kein Kraftaufwand des Sichernden notwendig, um einen<br />

Nachstiegssturz zu halten. Dennoch gilt das Bremshandprinzip: die Bremshand muss<br />

am Bremsseil belassen werden.<br />

Stürzt nur einer der beiden Nachsteiger, so wird auch nur dessen Seilstrang<br />

blockiert. Der Sichernde kann weiterhin problemlos den zweiten Kletterer<br />

nachsichern. Ein Wechsel beim Einziehen des Seils von einem auf den anderen<br />

Nachsteiger ist ebenfalls problemlos möglich, so dass je nach Bedarf der eine oder<br />

der andere Nachsteiger abwechselnd im Seil hängend rasten kann, während der<br />

dann jeweils andere weiter nachgesichert kann.<br />

Wie kann die Selbstblockierung bei Nachstiegssicherung aufgehoben werden?<br />

So lange der Nachsteiger trotz eines Sturzes Kontakt zur Felswand hat und damit<br />

das Seil entlasten kann, kann auch die Selbstblockierung jederzeit aufgehoben<br />

werden. Sobald der Nachsteiger den Seilzug aufhebt, indem er sich wieder in eine<br />

Kletterposition an der Wand begibt, löst sich die Selbstblockierfunktion automatisch<br />

und der Sichernde kann weiter Seil einziehen. Sollte sich das Seil aufgrund des<br />

Zuges während dem Sturz im Sicherungsgerät überkreuzt haben, so muss der<br />

Sichernden nach Entlastung des Seils kurz ruckartig an dem nun unten zu liegen<br />

gekommenen Seil nach oben ziehen, so dass das Seil wieder korrekt durch das<br />

Gerät laufen kann.<br />

Sollte der Nachsteiger nach einem Sturz keinen Kontakt mehr zur Felswand haben<br />

(z.B. Pendelsturz in einem Überhang), so bestehen zwei Möglichkeiten, die<br />

Selbstblockierung aufzuheben. Diese beiden Methoden werden im Folgenden erklärt.<br />

6 Aufhebung der Selbstblockierung bei Nachstiegssicherung:<br />

Methode 1<br />

Eine erste Methode, die Selbstblockierung aufzuheben,<br />

besteht darin, mit der freien Führungshand das <strong>Smart</strong><br />

<strong>Alpine</strong> anzuheben. Hierzu wird die Führungshand unter den<br />

Steg / Griff des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> gelegt und dieser unter<br />

Krafteinsatz nach oben in Richtung einer horizontalen<br />

Position gedrückt. Die Bremshand muss während dessen<br />

zwingend am Bremsseil belassen werden. Sobald das<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> in einer annähernd horizontalen Position ist,<br />

löst sich der Blockiermechanismus und mit der Bremshand<br />

kann kontrolliert Seil nachgelassen werden.<br />

Achtung: diese Methode ist mitunter äusserst<br />

kraftaufwendig. Um das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> genügend anzuheben<br />

und den Blockiermechanismus zu lösen bedarf es eines<br />

kräftigen Sichernden, da hierzu immer nur eine Hand<br />

verwendet werden sollte um das Bremshandprinzip nicht zu<br />

verletzen.


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

14<br />

Wie kann die Geschwindigkeit des Ablassens bei Methode 1 reguliert werden?<br />

Nachdem das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> in eine horizontale Position gehoben wurde, ist der<br />

Blockiermechanismus gelöst und die Ablassgeschwindigkeit wird über die<br />

Bremshand geregelt. Wird die Geschwindigkeit zu schnell, so kann der Druck auf den<br />

Steg / Griff des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> reduziert werden, so dass das Gerät wieder in die<br />

ursprüngliche vertikale Position über geht. Hierbei beginnt der Bremsmechanismus<br />

wieder zu wirken bis hin zur kompletten Blockierung, wenn der Druck auf den Steg /<br />

Griff des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> komplett aufgehoben wird.<br />

7 Aufhebung der Selbstblockierung bei Nachstiegssicherung:<br />

Methode 2<br />

Eine etwas aufwändigere Methode, die Selbstblockierung<br />

bei Nachstiegssicherung aufzuheben, besteht in der<br />

Installation eine Umlenkung. Diese Methode bietet aber<br />

andererseits den grossen Vorteil, dass sie deutlich weniger<br />

kraftaufwändig ist und somit bei jeglicher Konstellation von<br />

Sicherndem zu Nachsteiger angewendet werden kann.<br />

Um die Umlenkung zu installieren, wird ein zusätzlicher<br />

Fixpunkt oder Umlenkpunkt benötigt, der sich in einer<br />

höheren Position als die Fixierposition des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong>s<br />

am Standplatz befindet. In diesen zusätzlichen Fixpunkt<br />

wird ein Verschlusskarabiner gehängt. Anschliessend wird<br />

eine Reepschnur in der kleinen Öffnung im Steg / Griff des<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> befestigt:<br />

Diese Reepschnur wird durch den Umlenkkarabiner gelenkt und mit einer<br />

Bandschlinge verlängert. Mit einem Fuss in der Bandschlinge und durch die<br />

Ausübung von leichtem Druck auf diese kann nun der Sichernde über die Umlenkung<br />

das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> in eine horizontale Position anheben. Auch hier gilt es, das<br />

Bremshandprinzip zu beachten und die Bremshand nicht vom Seil zulösen. Durch<br />

das Anheben des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> in eine horizontale Position wird die<br />

Selbstblockierung aufgehoben und mit der Bremshand am Bremsseil kann der<br />

Nachsteiger kontrolliert abgelassen werden.<br />

Wie kann die Geschwindigkeit des Ablassens bei Methode 2 reguliert werden?<br />

Analog zu Methode 1 besteht auch bei der Methode „Umlenkung“ die Möglichkeit, die<br />

Ablassgeschwindigkeit rein über die Handkraft am Bremsseil zu regulieren. Mit etwas<br />

Übung ist es jedoch auch möglich, die Geschwindigkeit des Ablassens über den<br />

Druck auf die Bandschlinge zu regulieren. Umso mehr Druck mit dem Fuss ausgeübt<br />

wird, um so horizontaler richtet sich das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> aus und umso schneller wird<br />

der Nachsteiger abgelassen. Wird weniger Druck ausgeübt, so geht das <strong>Smart</strong><br />

<strong>Alpine</strong> in die ursprüngliche vertikale Position über und entfaltet wieder eine


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

15<br />

Bremswirkung bis hin zur totalen Blockierung, wenn der Druck mit dem Fuss<br />

komplett aufgehoben wird.<br />

Wechsel von Nachstiegs- auf Vorstiegssicherung und<br />

Abseilen<br />

Im alpinen Gelände wird oftmals in Wechselführung geklettert. Das heisst, der<br />

Vorsteiger erreicht den Standplatz und sichert von dort den oder die Nachsteiger<br />

nach. Erreicht der Nachsteiger / erreichen die Nachsteiger den Standplatz, so wird<br />

dieser / wird einer dieser zum Vorsteiger und geht die nächste Seillänge an. Für den<br />

Sichernden bedeutet dies, dass er von Nachstiegssicherung auf Vorstiegssicherung<br />

wechseln muss. Für die Vorstiegssicherung mit dem <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> wird<br />

ausschliesslich die Sicherung vom Körper empfohlen, das heisst, das Gerät wird<br />

wie unter Punkt 1 beschrieben am Klettergurt eingehängt .


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

16<br />

8 Wechsel von Nachstiegs- auf Vorstiegssicherung<br />

Sobald der Nachsteiger / die Nachsteiger am Standplatz angelangt sind und sich<br />

selbst gesichert haben, kann der Sichernde das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> am Standplatz<br />

aushängen. Das Seil sollte hierbei im Gerät verbleiben (siehe Abbildung 8a):<br />

Anschliessend wird der Karabiner, der ausserhalb des Geräts durch beide<br />

Seilstränge gehängt ist, aus diesen entfernt, wobei das Seil nach wie vor in der<br />

Position nicht verändert werden sollte (Abbildung 8b):


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

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Der selbe Karabiner wird nun wieder eingehängt, und zwar durch die<br />

Bogenöffnungen des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> und damit automatisch auch durch beide<br />

Seilstränge (Abbildung 8c):<br />

Wird nun dieser Karabiner in die Sicherungsschlaufe des Klettergurtes gehängt,<br />

so ist die Grundhaltung (siehe Punkt 1) wieder hergestellt (Abbildung 8d bzw.<br />

Abbildung 1):<br />

Die Vorstiegssicherung vom Körper funktioniert nun analog der oben<br />

beschriebenen Schritte 1 bis 4.<br />

Kann die Vorstiegssicherung mit dem <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> auch vom Standplatz aus<br />

erfolgen?<br />

Von einer Sicherung des Vorsteigers mit dem <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> vom Standplatz aus wird<br />

abgeraten. Eine derartige Handhabung stellt an den Stanplatz vielfältige Anforderung<br />

(optimale Position der Fixpunkte, freie Beweglichkeit des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> ohne<br />

Felskontakt), welche in der Realität selten anzutreffen sind. Darüber hinaus verliert<br />

die Sicherungskette bei der Sicherung über den Standplatz komplett an Dynamik,


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

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das heisst ein Sturz des Vorsteigers kann nur statisch gehalten werden. Dies ist ein<br />

enormer Nachteil gegenüber der Körpersicherung und negiert darüber hinaus die<br />

positive Eigenschaft des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong>, dass Stürze dynamisch gebremst werden.<br />

9 Abseilen<br />

Um mit dem <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> abzuseilen, werden die beiden<br />

Seilstränge wie in der Grundhaltung (vergleiche<br />

Abbildung 1) in das Gerät eingelegt. Der Karabiner kann<br />

alternativ zur Sicherungsschlaufe des Klettergurtes auch in<br />

eine Bandschlinge, welche als Verlängerung der<br />

Sicherungsschlaufe dient, eingehängt werden.<br />

Zusätzlich wird beim Abseilen mit einer Prusikschlinge<br />

hintersichert: die Schlinge wird hierzu mittels Prusikknoten<br />

am Seil und mit einem Verschlusskarabiner in einer<br />

Beinschlaufe des Klettergurtes fixiert. Anschliessend kann<br />

die Selbstsicherung am Standplatz gelöst werden. Eine<br />

Hand greift nun das Seil um den Prusikknoten und schiebt<br />

diesen während des Abseilvorgangs am Seil nach unten.<br />

Mit der anderen Hand wird der Steg / Griff des <strong>Smart</strong><br />

<strong>Alpine</strong> nach oben gedrückt, wodurch die Bremskraft des<br />

Sicherungsgeräts soweit aufgehoben wird, dass das Seil<br />

durch das Gerät zu laufen beginnt und sich der Kletterer<br />

somit abseilen kann. Durch ein mehr oder weniger<br />

starkes nach oben drücken des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> kann die Abseilgeschwindigkeit<br />

reguliert werden.<br />

Eine alternative Abseilmethode besteht darin, das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> nahezu analog<br />

einem Tuber einzusetzen:<br />

Hierzu wird das Seil gemäss neben stehender Abbildung in<br />

das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> eingelegt: das heisst, das Bremsseil tritt<br />

genau umgekehrt wie bei obiger Abseilmethode nach hinten<br />

aus der Bogenöffnung des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> aus (und läuft<br />

damit nicht über den Steg / Griff des Geräts).<br />

Anschliessend wird der Karabiner so in der<br />

Einbindeschlaufe des Klettergurtes fixiert, dass der Steg /<br />

Griff des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> zum Körper des Abseilenden hin<br />

zeigt. Mit beiden Händen am Bremsseil kann nun abgeseilt<br />

werden.<br />

Achtung: bei dieser Abseilmethode ist die Bremswirkung<br />

des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> deutlich kleiner als bei erst genannter.<br />

Analog der oben beschriebenen Abseilmethode muss auch bei dieser Alternative<br />

unbedingt mit einer Prusikschlinge hintersichert werden. Ausserdem ist es<br />

erforderlich, mit den Händen am Bremsseil recht starken Druck auf dieses<br />

auszuüben, um die Abseilgeschwindigkeit kontrollieren zu können.


MAMMUT <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> <strong>Anwendung</strong><br />

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Kann aufgrund der starken Bremswirkung des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> auf eine<br />

Hintersicherung mit der Prusikschlinge verzichtet werden?<br />

Da das <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> beim Abseilen unter günstiger Konstellation von verwendetem<br />

Karabiner und Seil den Eindruck erwecken kann, selbstblockierend zu sein, mag es<br />

überflüssig erscheinen, mit einem Prusik zu hintersichern. Dennoch darf auf diese<br />

Hintersicherung nicht verzichtet werden. Vor allem gegen Ende des Seils lässt die<br />

Bremswirkung und damit die eventuell auftretende Blockierfunktion des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong><br />

aufgrund des geringeren Seilzuges nach. Aus diesem Grund wie aufgrund der<br />

Abhängigkeit von verwendetem Karabiner und Seil ist die Hintersicherung mit<br />

Prusikschlinge ein unerlässliches Plus an Sicherheit.<br />

Weitere Hinweise zur korrekten Handhabung des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> können Sie der<br />

Herstellerinformation, die jedem <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> beiliegt, entnehmen. Ausserdem<br />

verweisen wir Sie gerne auf www.mammut.ch/smartalpine, wo Sie einen Film zur<br />

<strong>Anwendung</strong> des <strong>Smart</strong> <strong>Alpine</strong> finden.<br />

<strong>Mammut</strong><br />

<strong>Mammut</strong> Sports Group AG<br />

Industriestrasse Birren<br />

Postfach<br />

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Internet www.mammut.ch<br />

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