Keinen Zweifel an der Echtheit der Schippacher ... - Barbara Weigand
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Berufung ist Gnade Gottes<br />
Die Gnade Gottes führt zu wahrem Seelenheil<br />
M<strong>an</strong>ches armselige Menschenkind scheint nur da zu sein, um verk<strong>an</strong>nt und verachtet zu<br />
werden, und doch hat ihm die allweise Vorsehung irgendeine Lebensaufgabe zugewiesen,<br />
einen Beruf gegeben, und sollte es denselben auch erst beim Schein <strong>der</strong> Sterbekerze klar<br />
erkennen.<br />
<strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d ist mit <strong>der</strong> <strong>Schippacher</strong> Sache eine Lebensaufgabe zugewiesen worden, die<br />
m<strong>an</strong> wohl eher bei einem kirchlichen Würdenträger, als bei einem einfachen, ungebildeten<br />
Bauernmädchen suchen würde. Aber die Wege <strong>der</strong> göttlichen Vorsehung, die Pläne <strong>der</strong><br />
ewigen Weisheit sind nun einmal so: „Er hat das Schwache erwählt.“ Was ihr <strong>der</strong> göttliche<br />
Heil<strong>an</strong>d schon früher, und beson<strong>der</strong>s am Vorabend von Fronleichnam 1898 (wie wir unten<br />
noch sehen werden) <strong>an</strong>gedeutet hatte, das sollte ihr 15 Jahre später noch in einer<br />
entsprechenden Form geoffenbart werden, indem <strong>der</strong> Herr eine von jenen Heiligen zu ihr<br />
s<strong>an</strong>dte, die einen g<strong>an</strong>z ähnlichen Beruf gehabt haben.<br />
Es war auf ihrer letzten Wallfahrt nach Lourdes. Kurz vor ihrer Abreise von <strong>der</strong> Heimat<br />
verunglückte sie noch. Sie verwickelte sich, als sie über den Hofraum gehen wollte, in einen<br />
Draht und fiel so hart auf das Steinpflaster, dass sie sich den Kopf und Arm g<strong>an</strong>z verschlug,<br />
so dass ihr bis heute noch ein Andenken dar<strong>an</strong> geblieben ist. Aber trotz alledem bat sie, dass<br />
m<strong>an</strong> sie mitnehme.<br />
Die Reise ging über Lüttich in Belgien, wo Babette mit ihren Begleiterinnen bei den<br />
Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erinnen übernachtete. Die ehrwürdige Mutter Oberin bedauerte ihren elenden<br />
Zust<strong>an</strong>d, und wun<strong>der</strong>te sich darüber, dass m<strong>an</strong> sie überhaupt mitgenommen habe. G<strong>an</strong>z<br />
erschöpft von <strong>der</strong> weiten Reise und dem zu Hause erlittenen Unfall, lag sie seufzend in<br />
ihrem Bett und konnte nicht schlafen. Da auf einmal gewahrte sie ein himmlisches Licht, und<br />
darin erschien ihr eine Jungfrau. In diesem Augenblick fühlte Babette kein Leiden und keine<br />
Ermattung mehr. Sie war augenblicklich geheilt, alles war verschwunden. Und die<br />
himmlische Erscheinung sagte zu ihr: „Ich bin Juli<strong>an</strong>a von Lüttich, deine Schwester, denn ich<br />
bin eine Vorgängerin von dir, reiche mir die H<strong>an</strong>d! Durch mich hat <strong>der</strong> Herr <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen, die<br />
Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> Liebe Seines hochheiligsten Herzens zu offenbaren, denn von mir verl<strong>an</strong>gte Er<br />
die Verherrlichung Seines g<strong>an</strong>zen hochheiligsten Leibes durch die Einführung des<br />
Fronleichnamsfestes. Von Margareta Maria Alacoque verl<strong>an</strong>gte Er die Verehrung Seines<br />
leiblichen hochheiligsten Herzens, und durch dich will Er jetzt die geistigen Schätze Seines<br />
hochheiligsten Herzens offenbaren.“<br />
Darauf verschw<strong>an</strong>d die hl. Juli<strong>an</strong>a. Diese Erscheinung in Lüttich zeigt uns jetzt schon die<br />
kirchengeschichtliche Bedeutung des Weig<strong>an</strong>d‘schen Werkes; sie ist ein herrlicher<br />
Scheinwerfer auf <strong>Barbara</strong>s Leben und Wirken. Was Juli<strong>an</strong>a (geb. 1193, gest. 1258) begonnen,<br />
was Margareta Maria Alacoque (geb. 1647, gest. 1690.) fortgesetzt, das soll <strong>Barbara</strong><br />
vollenden, aber nicht allein. Ihr Werk wird wohl <strong>der</strong> Anf<strong>an</strong>g vom Ende sein, wie auch aus<br />
sehr glaubwürdigen Privatoffenbarungen hervorgeht. Durch sie will uns <strong>der</strong> Herr die<br />
geistigen Schätze Seines hochheiligsten Herzens offenbaren. Nun aber war und blieb die<br />
Einführung und Ausbreitung des „Eucharistischen Liebesbundes“ – wie wir gleich sehen<br />
werden – ihre Hauptaufgabe; also will Er wohl durch eben diesen Liebesbund jene geistigen<br />
Schätze Seines hochheiligsten Herzens <strong>der</strong> Welt offenbaren.