Ãrzteblatt - qs- nrw
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Fortbildung<br />
Das Ergebnis zeigt die höchste Ansprechrate<br />
im Sinne der Analgesie bei Patienten mit<br />
einem Calcaneussporn. Bereits zum Abschluss<br />
der Strahlentherapie gaben 68,45%<br />
der Patienten eine Schmerzlinderung an,<br />
4 Wochen nach Therapieende 86,8%. Tabelle<br />
2 gibt einen detaillierten Überblick über<br />
die Behandlungsergebnisse. Die subjektive<br />
Beurteilung des analgetischen Effektes erfolgte<br />
analog der unter Tabelle 1 aufgeführten<br />
Kriterien.<br />
Diskussion<br />
Tabelle 2: Erfolgsrate der Radiotherapie bei verschiedenen Indikationen des untersuchten Krankengutes<br />
I II und III 0<br />
(%) (%) (%)<br />
CALCANEUSSPORN<br />
Therapieende 10,5 58,0 31,5<br />
4 Wochen nach Therapieende 18,4 68,45 13,15<br />
6 Monate nach Therapieende 52,61 31,59 15,8<br />
1 Jahr nach Therapieende 80,0 14,3 5,7<br />
EPICONDYLITIS<br />
Therapieende 2,0 38,0 60,0<br />
4 Wochen nach Therapieende 10,0 48,0 42,0<br />
6 Monate nach Therapieende 24,0 44,0 32,0<br />
1 Jahr nach Therapieende 38,2 35,8 26,0<br />
PERIARTHRITIS HUMEROSCAPULARIS<br />
Therapieende 0 50,0 50,0<br />
4 Wochen nach Therapieende 3,1 56,3 40,6<br />
6 Monate nach Therapieende 25,0 40,7 34,3<br />
1 Jahr nach Therapieende 31,0 31,1 37,9<br />
GONARTHROSE<br />
Therapieende 0 51,85 48,15<br />
4 Wochen nach Therapieende 18,52 51,85 29,63<br />
6 Monate nach Therapieende 22,22 59,26 18,52<br />
1 Jahr nach Therapieende 22,22 59,26 18,52<br />
Die vorliegenden eigenen Ergebnisse zeigen<br />
in Übereinstimmung mit den Literaturangaben,<br />
dass die Strahlentherapie bei schmerzhaften<br />
degenerativen Erkrankungen des<br />
Skeletts als eine sehr wirksame und insbesondere<br />
bei Vorhandensein von konventionellen<br />
Röntgentherapiegeräten auch kostengünstige<br />
Therapie ohne Nebenwirkungen<br />
anzusehen ist, wenn die Indikationsstellung<br />
und Applikation lege artis erfolgten. Sie ist<br />
als Alternative und gleichzeitig Ergänzung<br />
zu anderen oft langwierigen konservativen<br />
Behandlungen zu betrachten, zumal die medikamentöse<br />
Therapie nicht nebenwirkungsarm<br />
ist (8). Die Wirkung der Radiatio hält im<br />
Allgemeinen länger an als die Wirkung der<br />
physikalischen Maßnahmen. Neben entzündlichen<br />
und degenerativen Erkrankungen<br />
stellen hyperreaktive Bindegewebsreaktionen<br />
ein wichtiges Einsatzspektrum der<br />
Behandlung mit ionisierenden Strahlen dar.<br />
Die Effektivität der Radiotherapie zur Prophylaxe<br />
von gefürchteten periartikulären<br />
Verkalkungen nach Totalendoprothesenoperationen<br />
wurde seit Anfang der 90er Jahre<br />
in zahlreichen Studien belegt. Seltenere<br />
Indikationen stellen die Dupuytren- Kontraktur<br />
und die Induratio penis plastica dar, bei<br />
denen der Einsatz der Radiotherapie im<br />
Frühstadium von großem therapeutischem<br />
Nutzen sein kann (3). Hinsichtlich des Einsatzes<br />
der Strahlentherapie bei funktionellen<br />
Erkrankungen sind die prophylaktische<br />
Bestrahlung der Brustdrüsen des Mannes<br />
zur Vermeidung einer Gynäkomastie vor<br />
Einleitung einer Hormontherapie beim<br />
Prostatakarzinom sowie die Radiatio des retroorbitalen<br />
Raumes beim Vorliegen einer<br />
endokrinen Orbitopathie anerkannte Einsatzbereiche<br />
(10).<br />
Literatur bei den Verfassern:<br />
Doz. Dr. med. C.-P. Muth<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
Institut für Radiologie<br />
Thiemstraße 111<br />
03048 Cottbus<br />
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312 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang