Ãrzteblatt - qs- nrw
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Impressum/Inhalt<br />
Impressum<br />
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Herausgeber:<br />
Schriftleitung:<br />
Brandenburgisches<br />
Ärzteblatt<br />
Landesärztekammer Brandenburg<br />
Präsident: Dr. med. Udo Wolter<br />
Dr. med. Udo Wolter<br />
Erika Kehl<br />
Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus<br />
Telefon (0355) 7 80 10-16<br />
Telefax (0355) 7 80 10-45<br />
e-mail: erika.kehl@laekb.de<br />
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Inhalt<br />
Editorial 298<br />
Gesundheitspolitik 300<br />
Gesundheitspolitik - wie soll es weitergehen 300<br />
Arzt und Recht 301<br />
Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle 301<br />
Heute: Augenheilkunde – Kataraktextration<br />
BGH stärkt Rolle der Gutachter 302<br />
Fortbildung 303<br />
5. Ärztlicher Fortbildungskongress der LÄKB Seiten 303 bis 306<br />
11. bis 13. Oktober 2001 in Kleinmachnow<br />
Gespräch mit Dr. Manfred Kalz 303<br />
Programm 304<br />
Helfen, nicht anprangern zum Trainingsseminar „Ärzte helfen Ärzte“ 306<br />
Angebot der Akademie für ärztliche Fortbildung 307<br />
Auf einen Blick: Demenz 308<br />
Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen – heute noch aktuell 310<br />
Die brandenburgische Ernährungs- und Krebsstudie – 313<br />
was haben wir erreicht und wo wollen wir hin<br />
Landesversicherungsanstalt Brandenburg 315<br />
Lesermeinung 316<br />
KVBB informiert 318<br />
Landesgesundheitsamt 319<br />
Gesellschaften und Verbände 320<br />
Aktuell 323<br />
Für Sie rezensiert 325<br />
Personalia 325<br />
Tagungen und Kongresse 326<br />
Kalendarium 328<br />
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Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
297
Editorial<br />
Ein Zwangsversicherungssystem nach deutscher Art kann gar nicht<br />
überleben, ohne Unterschiede in der Krankenversorgung zuzulassen.<br />
Und diese Unterschiede werden zwangsläufig in den gesetzlichen<br />
Krankenkassen gemacht werden müssen, damit das System Krankenversicherung<br />
sich langfristig und selbsttragend im Gesamtsystem<br />
Gesellschaft behaupten kann.<br />
Und dass unsere Gesellschaft gerade auf Unterschiede ausgerichtet<br />
ist, welche vor allem von den Menschen gefordert werden, erfährt ja<br />
jeder von Kindesbeinen an. Da hilft auch das Solidaritätsgestöhne<br />
der Politiker nicht. Wohlhabende werden immer auch nach besserer<br />
Gesundheitsbetreuung streben als Ärmere und da die Gesellschaft<br />
scheinbar nicht die Kraft oder den Willen besitzt, dieses z. B. durch<br />
Steuermittel auszugleichen, wird es weiterhin zu enormen Verwerfungen<br />
in den Krankenkassen kommen.<br />
Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,<br />
auch in diesem Herbst spitzt sich die Lage im Gesundheitswesen weiter<br />
zu. Um nur einige der Schlagzeilen zu nennen: die Krankenkassen<br />
mit Defiziten von fünf Milliarden DM im ersten Halbjahr, der so<br />
genannte Sachverständigenrat konstatiert eklatante Fehlsteuerung<br />
bei der Versorgung.<br />
Willkommen bei der Selbsthilfegruppe „Gesundheitswesen“ oder<br />
besser noch „Gesundheit ohne Arzt“ – denn dass die Ärzte an allem<br />
Schuld sind und scheinbar äußerst störend wirken, das ist doch sonnenklar.<br />
Es darf wieder gebastelt werden. Die heutigen Bausteine sind<br />
z. B. die Einführung eines Arzneimittelpasses zur Verhinderung von<br />
Über- und Fehlversorgung oder die Krankheits-Management-Programme<br />
für chronisch Kranke. Die Bausteine Leistungskürzungen zur<br />
Eindämmung der Kosten und Steuermittelzuschüsse dürfen in der<br />
chronisch kranken Baustelle natürlich nicht verbaut werden.<br />
Alle bisherigen Versuche, den Kostenanstieg in den Griff zu bekommen,<br />
ob das nun der Budgetdeckel des einen oder der Risikostrukturausgleich<br />
des anderen Ministers war, haben daran gelitten, dass<br />
sie an den fundamentalen Konstruktionsmängeln des Systems nicht<br />
rühren wollten. Wie alle solidarischen Systeme hat auch die gesetzliche<br />
Krankenversicherung eine Mentalität großgezogen, die Leistungen<br />
auch dann verlangt, wenn sie zur Gegenleistung nicht im Stande<br />
oder nicht bereit ist. Eine Zweiklassenmedizin darf es nicht geben,<br />
jeder wird gleich gut mit hoher Qualität und nach den neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen behandelt und dafür reicht das Geld –<br />
so die Aussage fast jedes Gesundheitspolitikers – aus. Dabei gibt es<br />
die Zweiklassenmedizin schon seit Jahrzehnten: privat und gesetzlich<br />
Versicherte, nur machen sich nun die Unterschiede krasser bemerkbar.<br />
Dass nicht alle gesetzlich versicherten Menschen in Zukunft bei gleichen<br />
Einnahmen der Kassen auch gleich versorgt werden können, allein<br />
die Kosten des galoppierenden wissenschaftlichen Fortschrittes<br />
werden es verhindern, ahnen Politiker wahrscheinlich immer eindringlicher.<br />
Nur der Mut, dem Patienten und Wähler die Wahrheit<br />
und die Funktion des Systems zu erklären, nimmt mit zunehmenden<br />
Schwierigkeiten exponenziell ab. Aus diesem Grund ist es wenig<br />
publik,<br />
• dass die Politik seit zehn Jahren 50 Mrd. DM zur Entlastung<br />
öffentlicher Haushalte und Schonung anderer Sozialleistungsetats<br />
aus dem Budget der gesetzlichen Krankenkassen entnimmt,<br />
• dass der Staat immer noch Hauptprofiteur der Probleme der Krankenversicherung<br />
durch europaweit einmalige steuerliche Belastung<br />
für medizinische Leistungen ist.<br />
Wenn der Versuch, die periodischen Kostenexplosionen im Gesundheitswesen<br />
gründlich – also von den Ursachen her – zu bekämpfen,<br />
ernst gemeint sein sollte, wird man um rigorose Maßnahmen nicht<br />
herumkommen. Die könnten dann so aussehen, dass eine Mindestversorgung<br />
gesetzlich garantiert wird, persönliche Risiken und Wünsche<br />
betreffs des Versorgungsumfanges bausteinmäßig zusätzlich<br />
versichert werden.<br />
Diese eklatanten Veränderungen könnte man rechtlich noch etwas<br />
hinausschieben, wenn man den politischen Mut hätte, die gesetzliche<br />
Krankenversicherung von allem Ballast zu befreien, der nichts mit<br />
dem Kranksein zu tun hat – aber wer will das schon ernsthaft!<br />
Die Frage ist nicht, ob der Wandel kommt, sondern, ob man ihn bloß<br />
geschehen lässt oder versucht, ihn sinnvoll zu gestalten. Wenn die<br />
Dinge vor sich hin treiben, wird es gehen wie so oft im Leben: Diejenigen,<br />
die es am wenigsten verdienen, werden am härtesten bestraft.<br />
Vorher sind aber ganz andere zu bestrafen, nämlich Angehörige der<br />
Berufsgruppe, die mit durchschnittlich 58 Stunden Wochenarbeitszeit<br />
weit mehr Zeit für ihren Beruf aufwendet als der Durchschnitt, die<br />
durch ihre ungeheure Anzahl, durch schlechte Therapiestandards<br />
und durch ihre Neigung Rezeptblöcke vollzuschreiben, am Ruin des<br />
Systems schuld sein soll.<br />
Es ist immer wieder erschreckend, mit welcher Dreistigkeit wir Ärzte<br />
für Dinge verantwortlich gemacht werden, die das System ureigenst<br />
täglich erzeugt, obwohl wir jeden Tag versuchen, die maroden Prozesse<br />
am Leben zu erhalten. Man kann nur hoffen, dass zu guter Letzt<br />
die Politik nicht nur zu Palliativmaßnahmen taugt, sondern in der<br />
Lage ist, gesellschaftliche Prozesse richtig zu analysieren.<br />
Wir dürfen nicht müde werden, den politisch Verantwortlichen die<br />
Probleme darzulegen und sie in ihrer Komplexität zu erklären. Ein<br />
gutes Forum dafür ist der diesjährige Fortbildungskongress der Landesärztekammer<br />
in Kleinmachnow vom 11. bis 13. Oktober, wo berufspolitischen<br />
Podiumsdiskussionen genügend Zeit eingeräumt wird.<br />
Er bietet geballte Fortbildung in Kombination mit nützlichen Kursen.<br />
Mit viel Engagement vorbereitet, hoffen die Verantwortlichen und die<br />
Landesärztekammer auf rege Beteiligung.<br />
Ihr<br />
Hanjo Pohle<br />
298 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Energie von hier ist …<br />
… wenn Temperament den Ton angibt.<br />
Karsten Krüger, Chefkoch Hotel „Am Hohen Hahn“, Bermsgrün<br />
Auch für Mediziner gibt es jetzt ein Patentrezept. Man nehme<br />
echten Heimatstrom, Wasser, Wärme, Telekommunikation und<br />
exklusive Energiedienstleistungen. Oder kurz gesagt: envia.<br />
Hier spielt die Musik.<br />
0180 2/30 60 90 oder www.envia.de<br />
Menschen mit Energie.
Gesundheitspolitik<br />
Gesundheitspolitik – wie soll es weitergehen <br />
Fragen an Hannelore Birkholz (PDS), Vorsitzende<br />
des Ausschusses für Arbeit, Soziales,<br />
Gesundheit und Frauen im Landtag<br />
Brandenburg und an ihren Stellvertreter<br />
Dr. med. Peter Wagner (CDU)<br />
In diesem Heft lesen Sie die Antworten von<br />
Frau Birkholz, die von Herrn Dr. Wagner folgen<br />
in der nächsten Ausgabe.<br />
In der Gesundheitspolitik hat es keine Sommerpause<br />
gegeben oder waren die Probleme<br />
im Gesundheitswesen willkommen als Füller<br />
für das Sommerloch<br />
Es gibt ein verbreitetes Unbehagen darüber,<br />
dass auch die letzte Gesundheitsreform die<br />
strukturellen Probleme und Qualitätsdefizite<br />
nicht angepackt hat, wie die mangelnde Verzahnung<br />
von ambulanter und stationärer<br />
Versorgung, die Vergütung ärztlicher Leistungen<br />
im Osten und bestehende Fehlanreize.<br />
Und noch mehr Unverständnis gibt es über<br />
den Kurs der Bundesregierung, jetzt bis zur<br />
nächsten Wahl lieber überhaupt nichts mehr<br />
zu tun als sich einer kritischen Bestandsaufnahme<br />
zu stellen.<br />
Mehr oder weniger von der Öffentlichkeit bemerkt<br />
wurden alte und neue Reformgedanken<br />
in die Debatte geworfen.<br />
Im Grunde läuft die Diskussion jetzt auf eine<br />
prinzipielle Weichenstellung zu, nämlich auf<br />
die Entscheidung der Frage, ob noch alle medizinisch<br />
notwendigen Leistungen von der<br />
Solidargemeinschaft finanziert werden. Die<br />
Tendenz zur Privatisierung ist unverkennbar.<br />
Mit der Umschreibung „mehr Eigenverantwortung“<br />
klingt das natürlich freundlicher als<br />
etwa die Trennung Regel- und Wahlleistungen.<br />
Es meint aber beides nichts anderes als<br />
eine höhere Eigenbeteiligung der Patienten.<br />
Welches sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten<br />
Ziele, die unser Gesundheitswesen erreichen<br />
sollte<br />
Im Gesundheitswesen fehlt es an der Definition<br />
von Gesundheitszielen und damit natürlich<br />
auch an der Ausrichtung auf diese Ziele. Zur<br />
Zurückdrängung bestehender Gesundheitsrisiken<br />
muss die soziale und medizinische<br />
Prävention einen höheren Stellenwert bekommen.<br />
Wir brauchen eine für alle gleiche Gesundheitsversorgung,<br />
unabhängig von individuellem<br />
Einkommen und Vermögen.<br />
Was halten Sie<br />
von der Abkehr vom Sachleistungsprinzip,<br />
Behandlungsleitlinien für Standardbehandlungen,<br />
Fallpauschalen im ambulanten Sektor,<br />
Einführung eines ambulanten Vergütungssystems<br />
wie bisher im stationären<br />
Bereich, Abschaffung des Vertragsmonopols<br />
der KVen, stärkerem Wettbewerb zwischen<br />
den Leistungserbringern und individuellen<br />
vertraglichen Regelungen – niedergelassener<br />
Arzt – Kasse (Einkaufsmodell)<br />
Das Sachleistungsprinzip hat die gesetzliche<br />
Krankenversicherung bisher geprägt. Es hat<br />
sich bewährt und sollte schon deshalb beibehalten<br />
werden. Es geht doch nicht um die<br />
Frage – wie die Befürworter des Kostenerstattungsprinzips<br />
immer wieder anführen –,<br />
dass der Patient wissen soll, wie viel seine Behandlung<br />
kostet. Hier soll einfach ein Element<br />
aus der privaten Krankenversicherung übernommen<br />
werden, dem weitere folgen: Beitragsrückerstattung,<br />
unterschiedliche Tarife<br />
etc.. Das hätte dann mit dem Solidarprinzip<br />
nicht mehr viel zu tun.<br />
Wettbewerb ist dann vernünftig, wenn er um<br />
Qualitätskriterien geführt wird. Das sehe ich<br />
in der jetzigen Diskussion überhaupt nicht. Im<br />
Kassenbereich ist der Wettbewerb ja nichts<br />
anderes als ein Beitragssatzwettbewerb, der<br />
letztlich über die Jagd nach jungen, gesunden<br />
und einkommensstarken Mitgliedern<br />
ausgetragen wird. Bei den Leistungserbringern<br />
wird es auch nichts anderes als ein<br />
Preiswettbewerb. Das lehne ich ab, weil es<br />
letztlich zu Lasten der Qualität geht.<br />
Sicher sollten und können wir von der alleinigen<br />
Einzelleistungsvergütung wegkommen.<br />
Ich halte Mischformen mit pauschalen<br />
Honorierungen für denkbar, die die Möglichkeit<br />
einschließen, den Leistungsumfang zu<br />
berücksichtigen und ausgewählte Leistungen<br />
auch künftig gesondert zu vergüten.<br />
Eine Diskussion um das Vertragsmonopol<br />
oder den Sicherstellungsauftrag der KVen<br />
macht nur Sinn, wenn man auch die Alternativen<br />
benennt. Mit einer isolierten Betrachtung<br />
der einzelnen Sektoren kriegen wir die<br />
notwendige Verzahnung nicht hin. Unser Ansatz<br />
wäre deshalb die Zusammenfassung des<br />
zersplitterten Versorgungsauftrages bei einer<br />
öffentlich-rechtlichen Körperschaft, die die<br />
Selbstverwaltungen der Kostenträger und Leistungsanbieter<br />
in einer Region umfasst.<br />
Behandlungsleitlinien sind im Grundsatz richtig.<br />
Sie geben auch den Ärzten mehr Sicherheit.<br />
von der Aufteilung in Wahl-und Grundleistungen<br />
(Katalog von Kernleistungen), höherer<br />
Eigenbeteiligung<br />
Die Aufteilung in Regel- und Wahlleistungen<br />
wäre genau wie höhere Eigenbeteiligungen<br />
ein Schritt zur Privatisierung gesundheitlicher<br />
Risiken.<br />
Zur Finanzierung :<br />
wie bisher paritätisch durch Arbeitgeber und<br />
Arbeitnehmer oder Einfrieren des Arbeitgeberanteils,<br />
Veränderung nur noch über Zusatzleistungen<br />
des Versicherten oder Auszahlung<br />
des Arbeitgeberanteils<br />
Herausnahme versicherungsfremder Leistungen<br />
Die (weitere) Aushöhlung der paritätischen<br />
Finanzierung zu Lasten der Arbeitnehmer –<br />
egal mit welchem Modell – lehne ich ab. Wir<br />
haben ja heute schon keine Parität mehr. Und<br />
wir haben auch ein krasses Missverhältnis<br />
zwischen Eigenbeteiligungen von Kranken<br />
und steuerfinanzierten Leistungen. Wenn Patienten<br />
zusätzlich zu ihren Versicherungsbeiträgen<br />
mehr Geld in die Gesundheitsversorgung<br />
stecken als die öffentlichen<br />
Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden<br />
zusammengenommen, dann stimmt etwas<br />
nicht. Deshalb wäre die Herausnahme<br />
versicherungsfremder Leistungen aus der<br />
GKV-Finanzierung hin zur Steuerfinanzierung<br />
legitim. Ich schließe da auch die Frage<br />
der Mehrwertsteuer für Arzneimittel ein. Eine<br />
Senkung wäre schon ein Gebot der Harmonisierung<br />
innerhalb der EU. Das Argument<br />
der Gesundheitsministerin, dies würde den<br />
Druck zum Sparen senken, ist abwegig und<br />
vorgeschoben.<br />
Der Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz<br />
hat eine Zusammenführung der Budgets<br />
für ambulante Versorgung und für Arzneiund<br />
Heilmittel vorgeschlagen und sieht den<br />
Arzneimittelbereich, Krankenhauskapazitäten<br />
und Arztpraxen als Einsparpotenzial an .<br />
Abgesehen davon, dass im Land Brandenburg<br />
sowohl ambulant als auch stationär Ärzte<br />
fehlen, wie ist Ihre Auffassung dazu<br />
Jeder Schritt zur Aufhebung der starren Trennung<br />
zwischen einzelnen Versorgungs- bzw.<br />
Ausgabenbereichen geht in die richtige Richtung.<br />
Einspardiskussionen nach dem Prinzip<br />
„Greif hier mal hin, greif da mal hin“ haben<br />
wir lange genug erlebt. Sie rufen nur die jeweilige<br />
Lobby auf den Plan und zwar oft berechtigt.<br />
Wir müssen zur Kenntnis nehmen,<br />
dass das Gesundheitswesen ein Wachstums-<br />
300 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Gesundheitspolitik/Arzt und Recht<br />
bereich ist. Das hat primär mit wachsenden<br />
Leistungsmöglichkeiten und wachsendem Leistungsbedarf<br />
zu tun. Damit hält das bestehende<br />
Finanzierungssystem nicht Schritt,<br />
schon gar nicht unter Bedingungen von Massenarbeitslosigkeit.<br />
Die PDS hat hier Veränderungen<br />
vorgeschlagen: Einbeziehung weiterer<br />
Bevölkerungsschichten (Selbstständige;<br />
Freiberufler; Beamte) in die gesetzliche Krankenversicherung;<br />
Einbeziehung von Einkommen<br />
neben dem Lohneinkommen; Erhöhung<br />
der Versicherungspflichtgrenze; Berechnung<br />
des Arbeitgeberanteils nach der Bruttowertschöpfung<br />
statt nach der Lohnsumme.<br />
Auf der anderen Seite stehen unbestritten<br />
auch Fehlsteuerungen und Fehlanreize, die<br />
unser Gesundheitssystem ineffektiv machen.<br />
Sie lassen sich aber nur zum Teil mit der isolierten<br />
Betrachtung einzelner Versorgungsbereiche<br />
beheben, weil sie sich vor allem zwischen<br />
diesen finden lassen. Wir brauchen<br />
deshalb deutlich mehr Anreize für Kooperation.<br />
Zu lange Arbeitszeit (EuGH-Urteil) und<br />
schlechtere Bezahlung werden als Ursachen<br />
für den sich abzeichnenden Ärztemangel im<br />
Osten verantwortlich gemacht. Trotzdem soll<br />
der Bundesrat am 27. September über eine<br />
Gebührenanpassungsverordnung aus dem<br />
Bundesgesundheitsministerium entscheiden,<br />
wonach der BAT-Ost nur auf 90 % der westdeutschen<br />
Gebührensätze angehoben werden<br />
soll.<br />
Das Urteil des EuGH zur Anerkennung von<br />
Bereitschaftszeit als Arbeitszeit ist zu begrüßen.<br />
Die Arbeitsbedingungen für das medizinische<br />
Personal an den Krankenhäusern<br />
haben sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert.<br />
Ich hoffe, dass auf der Grundlage<br />
des Urteils eine Umkehr dieser Entwicklung<br />
eingeleitet wird.<br />
Die Abwanderung von Ärzten aus dem<br />
Osten hat die Politik aufgeschreckt. Sowohl<br />
im stationären Bereich wie in der ambulanten<br />
Versorgung haben wir in einigen Regionen<br />
schon ernste Versorgungsdefizite. Die ostdeutschen<br />
Gesundheitsminister/-innen haben<br />
die Brisanz erkannt und sind aktiv<br />
geworden. Eine wirklich durchgreifende Verbesserung<br />
ist aber leider noch nicht in Sicht.<br />
Eine schlagartige West-Ost-Angleichung<br />
kann niemand seriös versprechen. Das mindeste<br />
wäre aber eine klare Perspektive, ein<br />
Stufenplan o.ä. der verbindlich aussagt, wie<br />
sich die Entwicklung in den nächsten drei,<br />
vier oder fünf Jahren vollziehen soll.<br />
Vielen Dank für die Antworten.<br />
Die Fragen stellte Erika Kehl.<br />
Typische Behandlungsfehler aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />
Heute: Augenheilkunde - Kataraktextraktion<br />
In der operativen Ophthalmologie ist die Kataraktextraktion<br />
zu einem Routineeingriff geworden,<br />
der von frequentierten Operateuren<br />
tausendfach im Jahr – ambulant – durchgeführt<br />
wird. Glücklicherweise sind die meisten<br />
Patienten mit dem Erfolg dieser Operation<br />
zufrieden, dennoch bitten vereinzelte in der<br />
Annahme eines ärztlichen Behandlungsfehlers<br />
die Schlichtungsstelle um Klärung.<br />
In diesen Fällen spielt die Dokumentation der<br />
Augenärzte eine große Rolle. Oft wird das<br />
ärztliche Vorgespräch bemängelt, der Patient<br />
fühlt sich im Nachhinein nicht ausreichend<br />
über mögliche Risiken aufgeklärt. Um einer<br />
Überforderung der meist betagten Patienten<br />
mit medizinischem Fachwissen zu vermeiden,<br />
wäre es zu empfehlen, die Aufklärung in<br />
ausreichend zeitlichem Abstand von der<br />
Operation – möglichst ohne Fachausdrücke –<br />
durchzuführen. So besteht für den Patienten<br />
die Möglichkeit, sich in Ruhe weiter zu informieren<br />
und ggf. aufgetretene Unklarheiten<br />
mit seinem Operateur zu besprechen, bevor<br />
er die Einverständniserklärung unterschreibt.<br />
Die norddeutsche Schlichtungsstelle hatte in<br />
den letzten Jahren Fälle zu behandeln, deren<br />
Komplikationen sich aus Zwischenfällen, die<br />
während der Lokalanästhesie oder bei der<br />
Operation selbst eintraten, ergaben. So wurden<br />
Bulbus-Perforation oder Setzen eines<br />
Hämatoms bei der Injektion nicht bemerkt<br />
oder deren Dokumentation unterlassen. Gelegentlich<br />
sanken Teile des Linsenkerns in den<br />
Glaskörper oder aber, die Kunstlinse luxierte,<br />
ohne daß der Operateur entweder anhand<br />
seiner eigenen Möglichkeiten sofort fachgerecht<br />
reagierte oder aber den Patienten an<br />
eine technisch weitergehend ausgestattete<br />
Klinik überwies. Mehrere Patienten waren<br />
unzufrieden mit dem Sehergebnis, weil die<br />
zu implantierende Linse nicht korrekt berechnet<br />
war, in einem Fall war versäumt worden,<br />
den Patienten, dessen Hornhaut dekompensierte,<br />
zeitgerecht auf die Möglichkeit einer<br />
Hornhauttransplantation zur Sehverbesserung<br />
hinzuweisen. In einem anderen Fall<br />
wurden Schäden durch die fehlerhafte Bedienung<br />
eines neu eingesetzten Saug-Spül-<br />
Gerätes verursacht. Auch eine im Glaskörper<br />
hinterlassene Nadel, die zu einer Netzhautablösung<br />
führte, beschäftigte die Gutachter.<br />
Postoperativ wurden je einmal eine Drucksteigerung<br />
sowie eine Infektion nicht rechtzeitig<br />
erkannt bzw. adäquat behandelt.<br />
Kasuistik:<br />
Die geplante Kataraktextraktion mußte wegen<br />
einer Thrombose, die mit Antikoagulantien<br />
behandelt wurde, zunächst verschoben<br />
werden. Dann wurde während der Lokalanästhesie<br />
ein Gefäß verletzt, so daß wegen<br />
der starken Blutung die Operation abgebrochen<br />
wurde. Ein Bluterguß zog sich über die<br />
gesamte Gesichtshälfte. Als der Patient das<br />
Auge wieder öffnen konnte, erkannte er keinen<br />
Lichtschein mehr, während er vor diesem<br />
Vorfall noch 0,2 sah.<br />
Um zu klären, ob die eingetretene Erblindung,<br />
die seine Lebensqualität minderte, auf<br />
eine fehlerhafte Behandlung zurückzuführen<br />
sei, beantragte der Patient die Durchführung<br />
eines Schlichtungsverfahrens. Der betroffene<br />
Augenarzt bestätigte, daß bei der Betäubung<br />
ein massives Lidhämatom aufgetreten sei,<br />
aber bei der Entlassung am nächsten Tag alle<br />
Befunde unverändert waren und sonographisch<br />
kein Bluterguß, weder um das noch<br />
hinter dem Auge bestanden habe.<br />
3 Wochen später habe der Patient fraglich<br />
Lichtschein wahrgenommen, nach einer Untersuchung<br />
habe er die Verdachtsdiagnose<br />
eines Gefäßverschlusses im Versorgungsbereich<br />
des Sehnerven gestellt. Da der Patient<br />
bereits unter Antikoagulantien-Therapie<br />
stand, hätten sich keine weiteren therapeutischen<br />
Konsequenzen ergeben. Das Verschlußgeschehen<br />
am Auge sei unabhängig<br />
von dem Bluterguß als schicksalhaft anzusehen.<br />
Der Gutachter weist darauf hin, daß der<br />
Anästhesist für die Folgen einer komplikativen<br />
Lokalanästhesie hafte, der Augenarzt<br />
erst sekundär für die Behandlung eines Lidhämatoms<br />
verantwortlich sei. Augenärztlicherseits<br />
sei die Operationsvorbereitung korrekt<br />
durchgeführt. Unter Zugrundelegung der<br />
sehr lückenhaften ärztlichen Dokumentation<br />
sei aber nach Auftreten der Blutung kein<br />
Vesuch unternommen worden, Funktion, Augendruck<br />
bzw. Augenhintergrund zu überprüfen.<br />
Die alleinige Gabe eines augeninnendrucksenkenden<br />
Medikamentes nach<br />
Rückverlegung des Patienten auf die Station<br />
war unzureichend. Die Ultraschall-B-Bild-Sonographie<br />
stelle bei einem frisch-diffusen Retrobulbärhämatom<br />
eine inadäquate Methode<br />
zur Untersuchung dar, weil eine frische,<br />
diffuse Blutung nicht ausreichend erkennbar<br />
ist. Auch die gebotenen operativen Maßnahmen<br />
zur Entlastung des Augapfels infolge des<br />
arteriellen retrobulbären Hämatoms seien<br />
nicht erfolgt. Im Pflegebericht dokumentierte<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
301
Arzt und Recht<br />
Anzeichen, die auf einen erhöhten Augeninnendruck<br />
hinwiesen, blieben unberücksichtigt,<br />
die Augeninnendrucksenkung erfolgte<br />
unkontrolliert. Der Patient wurde ohne Dokumentation<br />
von Funktion, Druck und Augenhintergrund<br />
des betroffenen Auges entlassen.<br />
Bei der nachbehandelnden Augenärztin<br />
konnte keine Lichtscheinwahrnehmung mehr<br />
festgestellt werden. Wann und aufgrund welcher<br />
Ursache die Erblindung eintrat, läßt sich<br />
aufgrund der sehr lückenhaften Dokumentation<br />
nicht sicher bestimmen. Als Ursachen der<br />
eingetretenen Erblindung seien zwei Möglichkeiten<br />
zu diskutieren:<br />
1. Folge des Retrobulbärhämatoms nach Retro-<br />
oder Parabulbäranästhesie durch extremen<br />
Anstieg des Augeninnendruckes,<br />
der dann die Durchblutung des Sehnerven<br />
behindert. Die operative Entlastung, die<br />
die Chancen, eine Erblindung zu verhindern,<br />
erhöht, wurde nicht durchgeführt.<br />
2. Unabhängig von der Retro- bzw. Parabulbäranästhesie<br />
entstandener Gefäßverschluß<br />
am betroffenen Auge bei gewisser<br />
Prädisposition.<br />
Der augenärztliche Gutachter führt weiter<br />
aus:<br />
Das aufgetretene Retrobulbärhämatom sei<br />
eine Komplikation der Retro- bzw. Parabulbäranästhsie,<br />
die auch bei korrekter<br />
Durchführung auftreten könne. Auch bei ordnungsgemäß<br />
durchgeführter operativer Entlastung<br />
sei diese Komplikation nicht immer zu<br />
vermeiden, jedoch wäre die Wahrscheinlichkeit<br />
einer Erblindung dadurch sehr viel niedriger<br />
gewesen. Die Erblindung sei also mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit fehlerbedingt.<br />
Der Anästhesist widerspricht dem Gutachter,<br />
indem er vorträgt, daß es nach dem Setzen<br />
der Parabulbäranästhesie nicht zu einer Retrobulbärblutung<br />
gekommen sei. Dies habe<br />
er nach über 4000 Operationen aus Erfahrung<br />
ausschließen können, und dies sei auch<br />
durch die Zusatzuntersuchungen des Augenarztes<br />
bestätigt worden. Nach optimaler Vorbereitung<br />
sei der Patient über das Restrisiko<br />
umfänglich aufgeklärt und sowohl prä- als<br />
auch postoperativ gut versorgt gewesen.<br />
Der Augenarzt wendet ein, daß die operative<br />
Entlastung eines Lidhämatoms nicht nur<br />
nicht erforderlich, sondern geradezu kontraindiziert<br />
gewesen sei und die Erblindung<br />
nicht hätte verhindern können.<br />
Die Entscheidung der Schlichtungsstelle:<br />
Der vorliegenden Dokumentation ist nicht zu<br />
entnehmen, daß nach dem Auftreten der Blutung<br />
eine Überprüfung der Funktion des Augendruckes<br />
bzw. des Augenhintergrundes<br />
vorgenommen wurde. Entsprechend der beweisrechtlichen<br />
Indizwirkung, daß dokumentationsbedürftige<br />
Angaben, die in den Krankenunterlagen<br />
nicht vermerkt sind, nicht<br />
vorgenommen wurden, ist von einer unterlassenen<br />
Befunderhebung auszugehen, die als<br />
sorgfaltswidrige Unterlassung zu bewerten<br />
ist.<br />
Die schuldhafte Unterlassung medizinisch gebotener<br />
Erhebung von Befunden rechtfertigt<br />
eine Verschiebung der Beweislast zum Nachteil<br />
des Arztes. Dadurch soll der Patient so<br />
gestellt werden, wie er stünde, wenn der gebotene<br />
Befund auch erhoben worden wäre.<br />
Es ist davon auszugehen, daß bei sach- und<br />
zeitgerechter Durchführung notwendiger Befunderhebungen<br />
die aufgetretene Komplikation<br />
erkannt und behandelt worden wäre.<br />
Wie der Gutachter ausführte, hätte bei einer<br />
frühzeitigeren Intervention die Erblindung<br />
wahrscheinlich verhindert werden können.<br />
Damit obliegt es der Arztseite, den Beweis<br />
dafür zu erbringen, daß kein kausaler Zusammenhang<br />
zwischen der fehlerhaft unterlassenen<br />
Befunderhebung und der eingetretenen<br />
Erblindung besteht. Dieser Beweis ist<br />
nicht zu führen. Die Schlichtungsstelle hielt<br />
deshalb Schadensersatzansprüche für begründet<br />
und empfahl, die Frage einer außergerichtlichen<br />
Regulierung zu prüfen.<br />
Referent:<br />
Dr. med. Gudrun Schwoerer<br />
Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle<br />
Berliner Allee 20<br />
30175 Hannover<br />
BGH stärkt Rolle der Gutachter<br />
Das medizinische Gutachten ist die wichtigste<br />
Quelle für Verfahren wegen ärztlicher<br />
Behandlungsfehler. Richter dürfen<br />
Sie nur dann wegen eines groben Fehlers<br />
verurteilen, wenn Gutachten das belegen.<br />
Das hat der Bundesgerichtshof<br />
(BGH) entschieden.<br />
Leitet ein Richter aus dem Gutachten ab,<br />
dass kein grober Fehler vorliegt, hat der<br />
Patient die Beweislast. Sagt das Gutachten<br />
aus, dass Sie einen groben Behandlungsfehler<br />
begangen haben, müssen Sie<br />
beweisen, dass Sie den Schaden nicht<br />
verursacht haben.<br />
Im konkreten Fall hat der BGH das Urteil<br />
eines Oberlandesgerichts (OLG) aufgehoben.<br />
Eine Patientin hatte wegen Sauerstoffmangels<br />
beim Kaiserschnitt eine Gehirnschädigung<br />
erlitten, weil die Ärztin<br />
sich zuerst um den Säugling kümmerte.<br />
Das OLG sah darin eine „fatalen Fehler“,<br />
der Gutachter nicht. Richter dürfen mangels<br />
eigener Sachkunde nicht vom Gutachten<br />
abweichen. (Az.: VI ZR 418/99)<br />
Quelle: WirtschaftsTip der Ärztezeitung 15/2001<br />
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302 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Fortbildung<br />
5. Ärztlicher Fortbildungskongress der Landesärztekammer Brandenburg vom 11. bis 13. Oktober in Kleinmachnow<br />
Ist das falsch<br />
Ich glaube nicht, dass eine bessere Medizin billiger wäre. Aber gemessen<br />
am hohen Stand der medizinischen Versorgung in Deutschland<br />
ist das ein interessantes Vorhaben: nicht mehr notwendige und<br />
wirtschaftliche, sondern optimale Betreuung! Außerdem bin ich der<br />
Meinung, dass bei der Diskussion vor allem Strukturdefizite außerhalb<br />
der ärztlichen Verantwortung ungenannt bleiben.<br />
Kommen wir zu der Frage zurück:<br />
Was soll verändert werden<br />
1999 hat der 102. Deutsche Ärztetag die Einführung eines Fortbildungszertifikates<br />
beschlossen, das die Fortbildungsaktivitäten jedes<br />
Arztes nachweist. In Brandenburg und anderen Bundsländern sind<br />
dafür in drei Jahren 150 Fortbildungsstunden aufzuwenden. Das<br />
sind immerhin fast vier Arbeitswochen.<br />
Gespräch mit Dr. Manfred Kalz<br />
Vorsitzender der Akademie für ärztliche Fortbildung<br />
der Landesärztekammer Brandenburg<br />
Die Fortbildung der Ärzte und ihr angeblich ungenügender Stand<br />
sind zur Zeit aktuelle Themen. Sie waren kürzlich für zwei Tage in<br />
dieser Sache in Würzburg.<br />
Als Vorsitzender der Akademie für ärztliche Fortbildung habe ich an<br />
der 5. gemeinsamen Sitzung des Deutschen Senats für ärztliche Fortbildung<br />
teilgenommen.<br />
Finden diese Sitzung regelmäßig statt<br />
Natürlich, in der gegenwärtigen Form im fünften Jahr. Also lange,<br />
bevor die ärztliche Fortbildung in die politische Diskussion rückte.<br />
Welche Möglichkeiten der Fortbildung bieten sich Ärzten heute<br />
Fortbildung war und ist immer ein integraler Bestandteil der ärztlichen<br />
Berufsausübung. Die Pflicht zur Fortbildung ist in der Berufsordnung<br />
festgelegt - das hat aber in vergangenen Zeiten nur die Ärzte<br />
interessiert. Bücher, Fachzeitschriften, Symposien waren die<br />
üblichen Aktivitäten. Als ich junger Arzt war, galt der aktuelle Beitrag<br />
einer wissenschaftlichen Zeitschrift noch als das non plus ultra. Inzwischen<br />
sind Internet-Angebote von hoher Aktualität dazu gekommen,<br />
Fachzeitschriften bieten seit einiger Zeit Themenkomplexe mit<br />
Kontrollfragen und Auswertungstabellen an. Universitätskliniken<br />
richten Websites für Anfragen ein.<br />
Aber warum steht dann die Fortbildung der Ärzte zurzeit so sehr in<br />
der Kritik<br />
Alle bisher genannten Fortbildungsmöglichkeiten lagen in der alleinigen<br />
Verantwortung des Arztes, der mit der Facharztprüfung<br />
zum letzten Mal seinen Wissensstand kontrollieren lassen musste.<br />
Danach hatte er etwa 30 Jahre Ruhe für sein persönliches Engagement<br />
– es sei denn, man erwarb noch eine oder mehrere Schwerpunktanerkennungen.<br />
Es war und ist jedoch selbstverständlich,<br />
dass der verantwortungsvolle Arzt immer auf dem Laufenden sein<br />
wollte bzw. will. In letzter Zeit - Stichwort Gesundheitsreformen -<br />
äußern nun gesundheitspolitische „Experten“, dass die medizinische<br />
Versorgung in Deutschland zu teuer und unzureichend ist.<br />
Manche glauben, dass die Medizin billiger sein könnte, wenn<br />
nichts mehr verschwendet würde. Der Schlüssel für diese „Verbesserungen“<br />
und Vermeidung vermeintlicher Verschwendung soll die<br />
Fortbildung der Ärzte sein.<br />
Das Zertifikat müssen alle Ärzte erwerben<br />
Wir nehmen in Brandenburg am Modellversuch mit differenzierter<br />
Bewertung von Fortbildungsaktivitäten teil. Der Erwerb des Zertifikates<br />
ist freiwillig. Wir hoffen aber, dass alle oder zumindest der überwiegende<br />
Teil der brandenburgischen Ärzte daran teilnimmt.<br />
Doch ist nicht gerade die Freiwilligkeit einer der kritisierten Schwachpunkte<br />
Das mag sein – ob zu Recht, wissen wir noch nicht. Aber es ist denkbar,<br />
dass der Erwerb des Zertifikates zur Pflicht wird, oder dass dem<br />
nachgewiesen fortgebildeten Arzt Vorteile gewährt werden – zum<br />
Beispiel keine Wissensüberprüfung, niedrigere Versicherungsprämien<br />
oder ähnliches.<br />
Also doch eine Art Ärzte-TÜV<br />
Das ist so eine medienwirksame Wortkombination, mit der das Problem<br />
unglaublich vereinfacht wird und worunter sich jeder etwas anderes<br />
denken kann. Glauben Sie nicht, dass ein standardisierter<br />
Massenartikel wie das Auto – verglichen mit der medizinischen Wissenschaft<br />
– ein sehr simples Produkt ist<br />
Was wurde denn nun in Würzburg zum Thema Fortbildung besprochen<br />
Im Zentrum stand, für alle Bundesländer die Bedingungen gleichwertig<br />
zu gestalten, damit die Fortbildungsangebote einheitlich bewertet<br />
werden können und die Kriterien für die Ärzte überall gleich sind.<br />
Außerdem wurde sehr deutlich, dass der Senat für Ärztliche Fortbildung<br />
den Modellversuch in den einzelnen Bundesländern sorgfältig<br />
beobachtet und ihm große Bedeutung beimisst.<br />
Vom 11. bis 13. Oktober findet unser 5. Fortbildungskongress in<br />
Kleinmachnow statt, zu dem wir alle brandenburgischen Kolleginnen<br />
und Kollegen sehr herzlich einladen.<br />
Wir hoffen, dass unsere Themenauswahl auf reges Interesse stößt.<br />
Selbstverständlich gibt es für die Kongress-Teilnehmer auch Fortbildungspunkte.<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
303
Fortbildung<br />
5. ÄRZTLICHER FORTBILDUNGSKONGRESS der Landesärztekammer Brandenburg<br />
11. bis 13. Oktober 2001 in Kleinmachnow<br />
Stempel/Unterschrift:<br />
Name, Vorname:<br />
Anschrift:<br />
Ich melde mich zum Kongress an (bitte ankreuzen):<br />
❒ Tageskarte: 50,- DM<br />
❒ Symposium: 30,- DM<br />
Die Vortragsveranstaltungen sind für Ärztinnen und Ärzte im Praktikum kostenfrei und AiP-anrechenbar.<br />
Bei Teilnahme an Kursen (Gebühren siehe unten) werden keine Kongressgebühren erhoben.<br />
Symposien:<br />
❒ Infektionsschutzgesetz/aktuelle Impffragen 11. 10. 2001, 16.00 - 18.00 Uhr 2 P<br />
❒ Prionen-Forschung/Diagnostik/Perspektiven 11. 10. 2001, 18.00 - 20.00 Uhr 2 P<br />
❒ Aktuelles über arbeitsbedingte Gesundheits- und Befindensstörungen 11. 10. 2001, 16.00 - 18.00 Uhr 2 P<br />
❒ Hat die klinische Obduktion ihre Bedeutung verloren 12. 10. 2001, 08.00 - 10.00 Uhr 2 P<br />
❒ Orthopädisch-rheumatologischer Schwerpunkt: 12. 10. 2001, 10.00 - 13.00 Uhr 4 P<br />
Wirbelsäule - Operation - Rehabilitation<br />
❒ Kinderheilkunde zwischen Grundversorgung und Spezialisierung 12. 10. 2001, 10.00 - 13.00 Uhr 4 P<br />
❒ Chronischer Kopfschmerz/Migräne 12. 10. 2001, 14.00 - 16.00 Uhr 2 P<br />
❒ Aufgaben und Struktur der Sozialpädiatrischen Zentren im Land Brandenburg 12. 10. 2001, 14.00 - 17.00 Uhr 4 P<br />
❒ Rheumatologie für die Praxis 12. 10. 2001, 16.00 - 17.30 Uhr 2 P<br />
❒ Notfälle durch Arzneimittel-Interaktionen und Nebenwirkungen - 13. 10. 2001, 09.00 - 10.00 Uhr 1 P<br />
was ist vermeidbar<br />
❒ Kardiologie 2001 - Stand und Entwicklungen 13. 10. 2001, 10.00 - 17.00 Uhr 8 P<br />
❒ Schlafmedizin - Möglichkeiten und Grenzen 13. 10. 2001, 10.00 - 15.00 Uhr 6 P<br />
❒ Berufspolitisches Forum „Werden im Land Brandenburg die Ärzte knapp“ 12. 10. 2001, 17.00 - 19.00 Uhr<br />
Kurse: Zeit: Teilnehmergebühr/ermäßigt<br />
❒ Fachkundeseminar Rettungsdienst 8. - 15. 10. 2001 750,-/525,- DM 64 P<br />
❒ Sonographie-Grundkurs 11. - 14. 10. 2001 600,-/420,- DM 23 P<br />
❒ Impf-Basiskurs 13. 10. 2001 150,- DM 8 P<br />
❒ Block 11 Allgemeinmedizin 11. 10. 2001 120,- DM 8 P<br />
❒ Block 18 Allgemeinmedizin 12. 10. 2001 120,- DM 8 P<br />
❒ Block 13 Allgemeinmedizin 13. - 14. 10. 2001 160,- DM 12 P<br />
❒ Refresherkurs Chirotherapie 12. - 13. 10. 2001 285,- DM 12 P<br />
❒ Langzeit-EKG 11. - 12. 10. 2001 275,-/205,- DM 12 P<br />
❒ Langzeit-Blutdruckmessung 13. 10. 2001 185,-/130,- DM 8 P<br />
❒ Endoskopiekurs 12. - 13. 10. 2001 260,- DM 16 P<br />
❒ Schmerzmedizin Block IV 12. - 13. 10. 2001 240,- DM 16 P<br />
❒ Trainingskurs „Ärzte helfen Ärzten“ 12. 10. 2001 120,- DM 4 P<br />
❒ Interdisziplinärer CW-Doppler-Duplex-Sonographie-Grundkurs 12. - 14. 10. 2001 620,-/435,- DM 24 P<br />
❒ Refresherkurs der abdominellen Gefäßdiagnostik 12. 10. 2001 180,- DM 8 P<br />
Anmeldung und Auskunft: Landesärztekammer Brandenburg, Referat Fortbildung, Postfach 101445, 03014 Cottbus,<br />
Telefon: (0355) 7 80 10-23, -24,- 25, Fax: (0355) 7 80 10-44, e-mail: akademie@laekb.de<br />
✄<br />
304 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Ratiopharm<br />
ganze Seite<br />
4c<br />
mit Beschnitt<br />
Filme<br />
rechte Seite
Fortbildung<br />
Helfen, nicht anprangern<br />
Wege aus der Sucht:<br />
Trainingsseminar „Ärzte helfen Ärzten“<br />
Untersuchungen belegen, dass Menschen,<br />
die einen helfenden Beruf ausüben, keinem<br />
geringeren Suchtrisiko unterliegen als andere<br />
Berufsgruppen. Auch Ärzte sind davon<br />
nicht ausgenommen. Das Trainingsseminar<br />
„Ärzte helfen Ärzten“ im Rahmen<br />
des 5. Fortbildungskongresses will dieses<br />
Problem thematisieren. Wir sprachen mit<br />
der Koordinatorin Dr. Gudrun Richter, Chefärztin<br />
im Angermünder Krankenhaus und<br />
Suchtbeauftragte der Landesärztekammer<br />
Brandenburg.<br />
Warum ist das Thema Abhängigkeit gerade<br />
unter Medizinern noch immer ein Tabu<br />
Es ist nicht mehr ein Tabu als bei anderen Berufsgruppen<br />
mit hohem sozialen Ansehen -<br />
Politiker, Juristen, Pfarrer, Polizeibeamte,<br />
Führungskräfte überhaupt.<br />
Man unterliegt stärker als vielleicht andere<br />
einem ausgeprägten Rollenzwang, welcher<br />
auch perfektes Sozialverhalten einschließt.<br />
Es fällt schwer, eine Schwäche zuzugeben,<br />
und Sucht wird gesellschaftlich leider immer<br />
noch als Schwäche oder Makel betrachtet.<br />
Wie prekär ist die Suchtproblematik in Ärztekreisen<br />
überhaupt<br />
Viele Ärzte neigen dazu, sich zu überfordern<br />
und können dann an den knappen Feierabenden<br />
nicht so schnell entspannen, wie<br />
sie es gerne möchten.<br />
Es rufen immer wieder Kollegen bei mir an<br />
und fragen: Ich möchte gerne helfen und<br />
weiß nicht wie, ich möchte ja dem Kollegen<br />
nicht schaden. Wie kann ich ihn ansprechen,<br />
können Sie nicht etwas tun Kann ich<br />
überhaupt etwas tun<br />
Um es noch einmal klar zu sagen: Wir sprechen<br />
hier nicht von den „Göttern in Weiß“,<br />
sondern von normalen Menschen mit zum<br />
Teil extrem hoher Verantwortung und Arbeitsbelastung.<br />
Es ist nicht so, dass Ärzte<br />
häufiger abhängig werden als andere. Eher<br />
ist es so, dass es für sie weniger Hilfe gibt.<br />
Und das will der Kongress mit diesem Seminar<br />
ändern.<br />
Was soll mit dem Seminar erreicht werden<br />
Auch Ärzte haben Anspruch auf Hilfe. Sucht<br />
kann jeden treffen, sowohl persönlich als<br />
auch innerhalb des Kollegenkreises. Unser<br />
Trainingsseminar „Ärzte helfen Ärzten“ ist<br />
daher ein Beitrag zur betrieblichen Suchtprävention<br />
in Krankenhäusern, Praxen und<br />
Behörden. Das Ziel unseres Seminars besteht<br />
darin, Kollegen zu befähigen, das Problem<br />
im Mitarbeiterkreis professionell anzugehen<br />
und Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen. Große<br />
Konzerne schaffen Hilfen für Mitarbeiter,<br />
weil sie ausgerechnet haben, dass Therapie<br />
weniger Kosten verursacht als die Einarbeitung<br />
neuer qualifizierter Mitarbeiter. Es gibt<br />
solche Programme bei der Polizei, beim Bundeskriminalamt<br />
und vielen anderen wichtigen<br />
Behörden. Die Landesärztekammer<br />
Hamburg hat ebenfalls so ein Hilfsprogramm<br />
initiiert. Nun möchte die Landesärztekammer<br />
Brandenburg auch nicht untätig<br />
bleiben.<br />
Wo will das Seminar ansetzen und wer leitet<br />
es<br />
Das Seminar vermittelt Wissen über die „Beziehungskisten“,<br />
die sich ergeben, wenn ein<br />
Mitarbeiter trinkt. Was passiert im System<br />
der Kommunikation, wenn ein gleichberechtigter<br />
Kollege oder Vorgesetzter oder Unterstellter<br />
trinkt Was passiert, wenn er angesprochen<br />
wird Nach welchen Prinzipien<br />
sollte man vorgehen (so genanntes Täter-<br />
Opfer-Dreieck)<br />
Einer der ausgewiesensten Trainer auf diesem<br />
Gebiet ist Herbert Ziegler. Er trainiert<br />
seit über zehn Jahren deutsche Führungskräfte<br />
in der Industrie zu dieser Thematik.<br />
Seine Seminare sind ein echter Leckerbissen<br />
und durchaus auch erfrischend. Ich verbürge<br />
mich für einen Wissens- und Erlebenszuwachs<br />
auf dem Gebiet der menschlichen betrieblichen<br />
Kommunikation, der nicht nur bei<br />
Suchtproblemen von Nutzen sein dürfte. Ich<br />
bin froh, dass wir ihn für dieses Seminar gewinnen<br />
konnten.<br />
„Ärzte helfen Ärzten.<br />
Suchtprävention am Arbeitsplatz“.<br />
Termin: 12. Oktober, 15 bis 19 Uhr.<br />
✄<br />
Landesärztekammer Brandenburg Referat Fortbildung<br />
Postfach 10 14 45, 03014 Cottbus<br />
Absender:*)<br />
Anmeldung für Kurse/Veranstaltungen der Akademie für ärztliche Fortbildung der Landesärztekammer Brandenburg<br />
Ich möchte mich für folgenden Kurs/folgende Kurse anmelden:<br />
Kurs vom bis<br />
Kurs vom bis<br />
Kurs vom bis<br />
Kurs vom bis<br />
AiP im Land Brandenburg tätig: ja / nein ** *) Bitte in Druckschrift ausfüllen. **) Nichtzutreffendes bitte streichen.<br />
Datum<br />
Unterschrift/Stempel<br />
306 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Fortbildung<br />
Angebot der Akademie<br />
für ärztliche Fortbildung<br />
64 P Fachkundeseminare<br />
Rettungsdienst<br />
(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />
Voraussetzung für die<br />
Zulassung 12 Monate<br />
klinische Tätigkeit<br />
(Nachweis bitte einreichen)<br />
Wochenkurs<br />
19. bis 26. Nov. 2001<br />
Ort: Neuruppin<br />
Kursleiter:<br />
Dr. med. F. Lorenz, Neuruppin<br />
Teilnehmergebühr:<br />
750,- DM (für AiP 525,- DM)*<br />
40 P Seminar Leitender Notarzt<br />
3. bis 7. Dez. 2001<br />
Ort: Cottbus<br />
Kursleiter:<br />
Dr. med. F. Lorenz, Neuruppin<br />
Teilnehmergebühr: 1 100,- DM<br />
Kurse zur Erlangung<br />
der Zusatzbezeichnung<br />
„Chirotherapie“<br />
Die Abstände zwischen den<br />
einzelnen Kursen I bis IV<br />
müssen mindestens<br />
drei Monate betragen.<br />
48 P Kurs IV<br />
9. bis 15. Febr. 2002<br />
48 P Kurs II<br />
18. bis 24. Febr. 2002<br />
48 P Kurs III<br />
17. bis 23. Aug. 2002<br />
12 P Informationskurs<br />
27. und 28. Sept. 2002<br />
48 P Kurs I<br />
29. Sept. bis 5. Okt. 2002<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: Univ.Prof. Dr.sc.med.<br />
G. Badtke, Potsdam<br />
je 23 P Sonographie-Kurse<br />
Grundkurs<br />
15. bis 18. Nov. 2001<br />
Aufbaukurs<br />
6. bis 9. Dez. 2001<br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr:<br />
je 600,- DM<br />
(für AiP 420,- DM)*<br />
Kursleiter: Priv.- Doz. Dr. med.<br />
J. Hierholzer, Potsdam<br />
24 P Ein- und zweidimensionale<br />
Echokardiographie<br />
Aufbaukurs<br />
19. bis 22. Okt. 2001<br />
Ort: Cottbus<br />
Teilnehmergebühr:<br />
600,- DM (für AiP 420,- DM)*<br />
Kursleiter: Dr. med.<br />
J. Krülls-Münch, Dr. med.<br />
C. Koinzer-Adamscheck;<br />
Cottbus<br />
je 16 P Kurse<br />
im Strahlenschutz<br />
(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />
Grundkurs (Voraussetzung<br />
ist die Teilnahme am achtstündigen<br />
Einführungskurs mit anschließender<br />
mindestens 6 Monate<br />
andauernder Hospitation)<br />
24./25. Okt. 2001<br />
Spezialkurs<br />
26./27. Okt. 2001<br />
Ort: Cottbus<br />
Teilnehmergebühr: je 465,- DM<br />
(für AiP 325,- DM)*<br />
Kursleiter: Doz. Dr. med. habil.<br />
C.-P. Muth, Cottbus<br />
16 P/Block Fortbildung<br />
Spezielle Schmerztherapie<br />
(80 Stunden)<br />
Block V:<br />
30. Nov./1. Dez. 2001<br />
Teilnehmergebühr:<br />
240,- DM/Block<br />
Block I: 31. Mai/1. Juni 2002<br />
Block II: 28./29. Juni 2002<br />
Block III: 19./20. Juli 2002<br />
Block IV: 6./7. Sept. 2002<br />
Block V: 4./5. Okt. 2002<br />
Ort: Neu Fahrland<br />
Wissenschaftliche Leitung:<br />
Prof. Dr. med. habil.<br />
Dipl.-Psych. D. Seefeldt,<br />
Dr. med. K. Gastmeier,<br />
Dipl.-Med. M. Passon<br />
Weiterbildungskurs<br />
Allgemeinmedizin<br />
2001 ausgebucht<br />
Block 1: 11./12. Jan. 2002<br />
Block 2: 15./16. Febr. 2002<br />
Block 3: 15./16. März 2002<br />
Block 4: 12./13. April 2002<br />
Block 5: 7./8. Juni 2002<br />
Block 6: 22. Juni 2002<br />
Block 7: 21. Juni 2002<br />
Block 8: 13. Juli 2002<br />
Block 9: 17. Aug. 2002<br />
Block 10: 12. Juli 2002<br />
Block 11: 20./21. Sept. 2002<br />
Block 12: 16. Aug. 2002<br />
Block 13: 11./12. Okt. 2002<br />
Block 14: 4. Mai 2002<br />
Block 18: 1./2. Nov. 2002<br />
Block 19: 22./23. Nov. 2002<br />
Block 20: 13./14. Dez. 2002<br />
Ort: Potsdam<br />
Block 15: im Rahmen des Fachkundeseminares<br />
Rettungsdienst<br />
Kursleiter: Dr. med.<br />
R. Schrambke, Groß Schönebeck<br />
Psychosomatische<br />
Grundversorgung (80 Stunden)<br />
einschließlich Block 16 und 17<br />
Allgemeinmedizin<br />
20./21. April 2002<br />
1./2. Juni 2002<br />
29./30. Juni 2002<br />
14./15. Sept. 2002<br />
19./20. Okt. 2002<br />
Ort: Potsdam<br />
Leitung: Dr. med. R. Kirchner,<br />
Cottbus; R. Suske, Werneuchen<br />
3 P Intensivvorbereitung<br />
auf die Facharztprüfung<br />
Allgemeinmedizin<br />
jeweils 15.00 bis 18.00 Uhr<br />
14. Nov. 2001<br />
Teilnehmergebühr: 30,- DM<br />
15. Mai 2002<br />
16. Okt. 2002<br />
Ort: Cottbus<br />
Schwerpunkte: Zulassungsvoraussetzung,<br />
Ablauf des<br />
Fachgesprächs, Schwerpunkte<br />
und Umfang, Literatur- und<br />
Prüfungsvorbereitung für<br />
interessierte Prüfungskandidaten<br />
zum Facharzt<br />
Allgemeinmedizin<br />
Leitung: MR Dr. med.<br />
R. Schrambke, Groß Schönebeck<br />
8/16 P Qualifikationskurs<br />
für Transfusionsbeauftragte/<br />
Transfusionsverantwortliche<br />
9. und 10. Nov. 2001<br />
in Cottbus<br />
Teilnehmergebühr: 180,- DM<br />
Kursleiter: Dr. med. E. Grünelt,<br />
Dr. med. G. Haring; Cottbus<br />
16 P Qualifikationskurs<br />
Verkehrsmedizinische<br />
Begutachtung für Fachärzte<br />
23./24. Nov. 2001<br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 350,- DM<br />
Leitung: Dr. med. T. Kayser,<br />
Potsdam<br />
56 P Sozialmedizin<br />
Grundkurs B<br />
5. bis 16. Nov. 2001<br />
Ort: Bernau<br />
Teilnehmergebühr:<br />
660,- DM/Kurs<br />
Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />
J.-U. Niehoff, Potsdam<br />
ausgebucht<br />
16 P/Block Fortbildung<br />
„Suchtmedizinische<br />
Grundversorgung“<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Angermünder Institut für Suchttherapie<br />
und Suchtmedizin<br />
Block I – Alkohol und<br />
Versorgung<br />
18./19. Jan. 2002<br />
Block II – Drogenprobleme,<br />
Missbrauch, Abhängigkeit,<br />
Substitution, Notfälle,<br />
Toxikologie, Nikotin und<br />
Medikamentenabusus<br />
22./23. Febr. 2002<br />
Block III – Motivierende Gesprächsführung<br />
in Sprechstunde<br />
und Klinik, motivationales<br />
Interview nach Miller/Rollnick,<br />
Training in Kleingruppen<br />
8./9. März 2002<br />
Ort: Potsdam<br />
Leitung: Priv.-Doz. Dr. med.<br />
G. Richter, Potsdam; Prof. Dr.<br />
med. Schwantes, Berlin<br />
Vorankündigung<br />
4/8 P 3. Cottbuser Notfalltag,<br />
24.und 25. Mai 2002<br />
Rahmenthema:<br />
Akute Erkrankungen mit<br />
Vitalfunktionsstörungen<br />
Ort: Cottbuser Messe- und<br />
Kongresszentrum<br />
Themen: rettungsmedizinisches<br />
Vorgehen bei Vitalfunktionsstörungen<br />
nichttraumatischer<br />
Genese, Erfolgskriterien für die<br />
prähospitale Reanimation, prähospitales<br />
Schlaganfallmanagement,<br />
Intoxikationen im Kindesalter,<br />
akutes Koronarsyndrom in<br />
der Prähospitalphase, Lungenembolie,<br />
notärztliche Maßnahmen<br />
bei Herzrhythmusstörungen,<br />
Dysfunktion von<br />
Herzschrittmacher, ICD oder<br />
Herzklappenersatz im Notarztdienst,<br />
Notfall Dyspnoe: kardiale<br />
oder pulmonale Genese, akute<br />
Atemnot beim Kind, Versorgung<br />
gesunder und asphyktischer<br />
Neugeborener im Rettungsdienst,<br />
der aggressive Patient im Rettungsdienst,<br />
Schwangere als<br />
Notfallpatientin Parallelveranstaltung:<br />
Reanimationskurse für<br />
Erwachsene, Kinder, Neugeborene,<br />
Satellitensymposium, Demonstration<br />
von Rettungstechniken<br />
* Die Ermäßigung gilt nur für AiP,<br />
die im Land Brandenburg ihre Tätigkeit<br />
ausüben. Für Ihre Anmeldung verwenden<br />
Sie bitte das Anmeldeformular<br />
Seite 306. Anmeldungen werden<br />
nach Posteingang berücksichtigt.<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
307
Fortbildung<br />
AUF EINEN BLICK: DEMENZ<br />
I. DIAGNOSTIK<br />
A. ANAMNESE<br />
Gezielte Anamneseerhebung einschließlich Befragung von<br />
Angehörigen (Fremdanamnese)! Fragen nach Gedächtnis (Alt-,<br />
Neugedächtnis, Merkfähigkeit), Orientierung (örtlich, zeitlich,<br />
situativ), Alltagsaktivitäten, früherem Leistungsniveau,<br />
depressiver Verstimmung (ggf. Depressionsausschluss).<br />
Eine Liste von Fragen, die die wichtigsten Bereiche kognitiver<br />
Funktionen abdecken, ist im MMST (Mini-Mental-Status-Test)<br />
zusammengestellt. Weitere Testverfahren zur Quantifizierung<br />
kognitiver Störungen siehe ausführliche TE.<br />
Tabelle 1: Definition der Demenz nach ICD-10 Die Störungen von 1 und 2<br />
müssen schwer genug sein, um eine wesentliche Beeinträchtigung der Aktivitäten<br />
des täglichen Lebens nach sich zu ziehen. Dauer: mehr als 6 Monate<br />
1. Störungen des Gedächtnisses<br />
Aufnahme und Wiedergabe neuerer Informationen<br />
Verlust früher erlernter und vertrauter Inhalte (in späteren Stadien)<br />
2. Störungen des Denkvermögens<br />
Störung der Fähigkeit zu vernünftigen Urteilen<br />
Verminderung des Ideenflusses<br />
Beeinträchtigung der Informationsverarbeitung<br />
3. Störungen der emotionalen Kontrolle<br />
Störung des Sozialverhaltens<br />
Störung der Motivation<br />
B. DIAGNOSTISCHE KRITERIEN<br />
Wichtige Kriterien für die Diagnostik und Differenzialdiagnostik<br />
gehen aus den Tabellen 1–3 hervor.<br />
C. WEITERE DIAGNOSTIK<br />
Internistische und neurologische Untersuchung<br />
Strukturierte Fragebögen bzw. Tests zur quantitativen<br />
Abschätzung des kognitiven Defizits (z. B. MMST)<br />
Apparative bzw. laborchemische Untersuchungen zum<br />
Nachweis kardiovaskulärer und anderer Ursachen dementieller<br />
Syndrome (Tabelle 4): z. B. EKG, Blutbild, Elektrolyte, Glukose,<br />
Schilddrüsenparameter, Vitamin B 12 , Folsäure, Urinstatus.<br />
Kraniale CT und MRT sind die Methoden der Wahl zum<br />
Nachweis von Atrophien, Infarkten und anderen fokalen<br />
Hirnveränderungen wie Hämatomen, Tumoren etc..<br />
Abbildung 1: Synopsis zur Diagnostik und Therapie der Demenz<br />
Ursache der Demenz<br />
Internistische, neurologische und psychiatrische Diagnostik<br />
Demenz bei<br />
anderen Grunderkrankungen<br />
Spezifische Therapie<br />
Verdacht auf Demenz<br />
Anamnese, Fremdanamnese, Mini-Mental-Status-Test (MMST)<br />
oder vergleichbare Verfahren (Tab. 3)<br />
Demenzsyndrom<br />
Vaskuläre<br />
Demenz<br />
Besserung<br />
Antidementiva<br />
Therapiekontrolle<br />
Demenz<br />
vom Alzheimer<br />
Typ<br />
keine Besserung<br />
Tabelle 2: Diagnostische Kriterien für die Demenz vom Alzheimer-Typ<br />
(ICD-10)<br />
1. Vorliegen einer Demenz<br />
2. Schleichender Beginn mit langsamer Verschlechterung<br />
3. Fehlen klinischer Hinweise oder spezieller Untersuchungsbefunde, die auf<br />
eine System- oder Hirnkrankheit hinweisen, welche ihrerseits eine Demenz<br />
verursachen können.<br />
4. Fehlen eines plötzlichen apoplektischen Beginns oder neurologischer<br />
Herdzeichen<br />
Tabelle 3: Diagnostische Kriterien für vaskuläre Demenz (NINCDS-AIREN)<br />
1. Demenzsyndrom<br />
2. Nachweis einer zerebrovaskulären Erkrankung<br />
3. Zusammenhang zwischen 1. und 2. durch zeitlichen Bezug zwischen<br />
Infarkt und Manifestation der Demenz (Demenzbeginn innerhalb von 3<br />
Monaten nach Schlaganfall)<br />
Fortsetzung der<br />
Therapie<br />
Weiterer Versuch<br />
mit einem anderen<br />
Wirkstoff<br />
II. INDIKATION<br />
Leichte oder mittelgradige Ausprägung einer Alzheimer- bzw. einer<br />
vaskulären Demenz.<br />
Entscheidend für die Diagnose der Demenz ist, dass diese als eine<br />
kognitiv-intellektuelle Störung angesehen wird, die mehrere<br />
Bereiche betrifft und die ein Ausmaß erreicht haben muss, dass<br />
»eine erhebliche Beeinträchtigung der Aktivitäten des täglichen<br />
Lebens« besteht (ICD-10). Leichte kognitive Störungen können<br />
derzeit nicht als Indikation für die Anwendung von Antidementiva<br />
gewertet werden.<br />
Tabelle 4: Weitere Ursachen dementieller Syndrome<br />
Endokrinopathien: Hypothyreose, Hyperthyreose, Hypoparathyreoidismus,<br />
Hyperparathyreoidismus)<br />
Vitaminmangelkrankheiten: B 12-Mangel, Folsäuremangel, B 1-Mangel,<br />
B 6-Mangel<br />
Metabolische Enzephalopathien: chronisch hypoxische Zustände, chronische<br />
Lebererkrankungen (M. Wilson, Hämochromatose, Leberzirrhose),<br />
chronische Nierenerkrankungen (Dialyse-Enzephalopathie)<br />
Intoxikationen: Industriegifte (Kohlenmonoxid, Quecksilber, Blei, Perchlorethylen),<br />
Medikamente (z. B. Kardiaka, Antihypertensiva, Psychopharmaka),<br />
Alkoholabhängigkeit<br />
Elektrolytstörungen: Hyponatriämie (z. B. diuretische Behandlung),<br />
Hypernatriämie<br />
Rheologisch bedingte Störungen: Polyzythämie, Hyperlipidämie, multiples<br />
Myelom<br />
Chronische Infektionskrankheiten: bakteriell (M. Whipple, Neurosyphilis,<br />
Neuroborreliose), viral (Zytomegalie, HIV-Enzephalitis, progressive multifokale<br />
Leukenzephalitis)<br />
Spätformen der Leukodystrophien: z. B. Zeroidlipofuszinose<br />
Handlungsleitlinie Demenz aus Empfehlungen zur Therapie der Demenz<br />
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Arzneiverordnung in der Praxis, Sonderheft, 2. Auflage, Dezember 2000<br />
308 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Fortbildung<br />
AUF EINEN BLICK: DEMENZ<br />
III. THERAPIE<br />
A. NICHTMEDIKAMENTÖSE THERAPIE<br />
Aufklärung und Information von Patient und Angehörigen<br />
Einbeziehung von Familie und Betreuungspersonen<br />
Hinweis auf Institutionen und Ansprechpartner inkl. sozialer<br />
Hilfen<br />
Trainingsmaßnahmen auf der Basis von Mnemotechniken,<br />
verhaltenstherapeutischer Ansätze oder anderer überprüfter<br />
Trainingsprogramme, insbesondere bei leichten Stadien<br />
Zuwendung ist oft wichtiger als Fokussierung auf den kognitiven<br />
Leistungsaspekt!<br />
B. PHARMAKOTHERAPIE<br />
1. Behandlung von Grunderkrankungen<br />
z. B. Herz-/Kreislauferkrankungen (Herzinsuffizienz, Hypertonie,<br />
Rhythmusstörungen), Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen,<br />
Vitaminmangel (Tabelle 4)<br />
2. Anwendung von Antidementiva<br />
Kriterien für die Auswahl von Antidementiva<br />
Nachweis der Wirksamkeit (siehe Kategorien zur Evidenz in<br />
ausführlichen TE)<br />
Zulassungsstatus (Acetylcholinesterasehemmer sind bislang<br />
nur für die Therapie der Alzheimer-Demenz zugelassen)<br />
Individuelles Ansprechen<br />
Individuelle Verträglichkeit<br />
Behandlungsdauer<br />
bei Ersteinstellung 12 bis maximal 24 Wochen, falls nicht<br />
Nebenwirkungen zum Absetzen zwingen<br />
Therapiekontrolle<br />
Psychometrische Testverfahren sowie strukturierte Interviews<br />
(Tabelle 2)<br />
Befragung von Angehörigen<br />
Klinischer Gesamteindruck<br />
Bewertung der Aktivitäten des täglichen Lebens<br />
Tabelle 5: Antidementiva: Dosierungen, wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) und Arzneimittelinteraktionen (IA)<br />
Wirkstoff/-gruppen<br />
Tagesdosis<br />
Acetylcholinesterasehemmer:<br />
Donepezil<br />
5-10 mg<br />
Rivastigmin<br />
3-12 mg<br />
UAW: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bradykardie, kardiale Erregungsleitungsstörungen, Blasenentleerungsstörungen neuropsychiatrische Symptome wie<br />
Schlaflosigkeit, selten Erregungszustände, aggressives Verhalten, Halluzinationen und Krampfanfälle, Vorsicht bei Pat. mit Prädisposition zu gastrointestinalen<br />
Ulzera oder obstruktiven Lungenerkrankungen<br />
IA: Verstärkung cholinerger Wirkkomponenten (einige Glaukommittel), Abschwächung anticholinerger Wirkkomponenten (z. B. von Antihistaminika,<br />
Antidepressiva) möglich, Wirkungsverstärkung von Betarezeptorenblockern, Erhöhung der Donepezilkonzentration durch Ketoconazol, Itraconazol,<br />
Erythromycin möglich, Verminderung der Donepezilkonzentration durch Enzyminduktoren wie Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Alkoholabusus<br />
Ginkgo-biloba-Trockenextrakt<br />
120-240 mg<br />
UAW: Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, allergische Hautreaktionen, Förderung der Blutungsneigung (Hemmung der Thrombozytenaggregation)<br />
IA: Wirkungsverstärkung von Thrombozytenaggregationshemmern/Antikoagulanzien möglich<br />
Nimodipin<br />
90 mg<br />
UAW: Hypotonie, Herzfrequenzzunahme, Schwindel, Kopfschmerzen, periphere Ödeme, Gingivahyperplasie<br />
IA: andere Antihypertonika: verstärkte Blutdrucksenkung; Cimetidin, Valproinsäure erhöhen, Rifampicin und Grapefruitsaft reduzieren Nimodipinkonzentration<br />
Memantin<br />
10-30 mg<br />
UAW: motorische Unruhe, Schwindel, Kopfdruck, erhöhte Krampfbereitschaft<br />
IA: Wirkungsverstärkung von Neuroleptika, Anticholinergika und Dopaminagonisten<br />
Dihydroergotoxin<br />
4-8 mg<br />
UAW: Hypotonie, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Bradykardie, Verstärkung pektanginöser Beschwerden, Parästhesien<br />
IA: andere Mutterkornalkaloide: Gefahr von Ergotismus; Antihypertonika und Thrombozytenaggregationshemmer: Wirkungsverstärkung<br />
Piracetam<br />
2,4-4,8 g<br />
UAW: psychomotorische Unruhe, Aggressivität, sexuelle Stimulation, gastrointestinale Beschwerden, Gewichtszunahme, Blutdruckveränderungen, allergische<br />
Reaktionen, erniedrigte Krampfschwelle<br />
IA: Wirkungsverstärkung anderer ZNS-stimmulierender Substanzen, inkl. Schilddrüsenhormone, möglich<br />
Anschrift: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Arzneiverordnung, Postfach 41 01 25, 50861 Köln<br />
Telefon: 02 21/40-04-525, Telefax: 02 21/40 04-539, e-mail: akdae@t-online.de<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
309
Fortbildung<br />
Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen - heute noch aktuell<br />
Jeanette Knobloch<br />
Zusammenfassung<br />
Sowohl die technischen Entwicklungen als<br />
auch die klinische Anwendung neuerer radiobiologischer<br />
Erkenntnisse haben den<br />
Stellenwert der Strahlentherapie im Rahmen<br />
der Onkologie gestärkt. Die Radiotherapie<br />
benigner Krankheitsbilder hat von diesen<br />
Fortschritten profitiert. Sie spielt bei der Behandlung<br />
nichtmaligner Erkrankungen verschiedener<br />
Formenkreise eine nicht zu unterschätzende<br />
Rolle.<br />
Schlüsselwörter:<br />
Strahlentherapie, Orthovolttherapie,<br />
Degenerative Erkrankungen,<br />
Entzündliche Erkrankungen,<br />
Hypertrophische Erkrankungen,<br />
Hyperproliferative Erkrankungen,<br />
Funktionelle Erkrankungen<br />
Einführung<br />
Claus-Peter Muth<br />
Die Strahlentherapie nichtmaligner Erkrankungen<br />
hat eine lange Tradition. Sie wurde<br />
erstmalig 1896 von FREUND in Wien bei<br />
einem Tierfellnaevus am Rücken erfolgreich<br />
durchgeführt. 1897, zwei Jahre nach Entdeckung<br />
der Röntgenstrahlen, wurde ihre<br />
analgetische Wirkung durch GOCHT erkannt<br />
(12). Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
war die Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen<br />
weiter verbreitet als die von Tumoren.<br />
Unerwünschte Späteffekte an Normalgeweben<br />
erforderten jedoch Vorsicht im<br />
Umgang mit Röntgenstrahlen. Mit verbesserten<br />
technischen Möglichkeiten übernahm die<br />
Strahlentherapie zunehmend Aufgaben der<br />
Tumortherapie, während die Behandlung<br />
gutartiger Prozesse aufgrund neuer Medikamente<br />
und Operationsverfahren in den Hintergrund<br />
trat. In Deutschland ist seit der Wiedervereinigung<br />
ein breiter Zugang zu den<br />
umfangreichen Ergebnissen in den Kliniken<br />
und Instituten gegeben. Durch die Deutsche<br />
Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO),<br />
Arbeitsgemeinschaft „Gutartige Erkrankungen“,<br />
erfolgte diesbezüglich eine Bestandsaufnahme,<br />
welche insgesamt eine hohe Akzeptanz<br />
der Radiotherapie bei gutartigen<br />
Erkrankungen in Deutschland widerspiegelte<br />
(13).<br />
Bei benignen Erkrankungen sollten ionisierende<br />
Strahlen nur angewendet werden,<br />
wenn mit anderen Behandlungsmethoden<br />
keine gleichwertigen Ergebnisse zu erzielen<br />
sind, oder bei gleichem Ergebnis stärkere<br />
Nebenwirkungen auftreten. Neuere strahlenhygienische<br />
Forschungen weisen auf das<br />
sehr geringe genetische und somatische<br />
Risiko einer niedrigdosierten Strahlenbehandlung<br />
hin, wenn Kontraindikationen wie<br />
Schwangerschaft und signifikante Gonadendosis<br />
beachtet werden (8).<br />
Allgemeine biologische Wirkmechanismen<br />
Entsprechend der vielfältigen Einsatzgebiete<br />
der Strahlentherapie werden hinsichtlich<br />
biologischer Wirkmechanismen bei den<br />
verschiedenen gutartigen Erkrankungen in<br />
den zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten<br />
unterschiedliche Hypothesen diskutiert: Entzündungen<br />
bewirken Änderungen der physikalisch-chemischen<br />
Eigenschaften der Gewebsflüssigkeit,<br />
eine Verschiebung der<br />
Wasserstoffionenkonzentration zu niedrigen<br />
pH-Werten, Änderungen des osmotischen<br />
Zustands, Veränderungen der elektrischen<br />
Ladung und der Oberflächenspannung der<br />
Zellgrenzen mit der Folge der Auflockerung<br />
des Zellverbandes. Weitere mögliche Angriffspunkte<br />
für Strahleneffekte liegen in der<br />
Beeinflussung der Zellproliferation teilungsfähiger<br />
Zellen. Es wird vermutet, dass keiner<br />
dieser Mechanismen allein zutrifft, sondern<br />
das komplexe Zusammenwirken von mehreren<br />
Effekten anzunehmen ist (1,7).<br />
Klinische Anwendungsgebiete<br />
Die klinischen Einsatzmöglichkeiten der Radiotherapie<br />
bei gutartigen Erkrankungen<br />
sind vielfältig. Die Indikationsstellung sollte<br />
interdisziplinär angelegt sein. In Deutschland<br />
sind folgende Einsatzgebiete bekannt:<br />
• degenerative Erkrankungen des Skelettsystems<br />
(Insertionstendopathien wie schmerzhafte<br />
Periarthritis humeroscapularis, Calcaneussporn,<br />
Epicondylitis humeri radialis<br />
oder ulnaris, schmerzhafte degenerative<br />
Gelenkerkrankungen wie Coxarthrose,<br />
Gonarthrose und Arthrosen an anderen<br />
Gelenken)<br />
• entzündliche Erkrankungen (akuter Entzündungsprozess/chronisch-<br />
rezidivierende<br />
Entzündungen)<br />
• hypertrophische/hyperproliferative Erkrankungen<br />
( Morbus Dupuytren, Morbus<br />
Ledderhose, Induratio penis plastica,<br />
Prophylaxe von Hautkeloiden)<br />
• funktionelle Erkrankungen (Gynäkomastieprophylaxe,<br />
endokrine Orbitopathie)<br />
• sonstige Anwendungsgebiete (Prophylaxe<br />
heterotoper Ossifikationen, Verhinderung<br />
von Gefäßverschlüssen nach Angioplastie<br />
oder Stentimplantation unter klinisch kontrollierten<br />
Studienbedingungen)<br />
Degenerative Erkrankungen<br />
des Skelettsystems<br />
Bei degenerativen Erkrankungen des Skelettsystems<br />
entstehen Schmerzen nicht nur auf<br />
Grund von Degeneration und Verschleiß<br />
selbst, sondern auch durch dadurch bedingte<br />
lokale Stoffwechselstörungen mit anhaltender<br />
Gewebsazidose. Die Bestrahlung bewirkt<br />
nach kurzzeitiger Verstärkung der<br />
Azidose eine lang anhaltende Alkalose. Die<br />
zellulären Grundlagen und Mechanismen,<br />
die für die analgetische Wirkung angeführt<br />
werden, sind noch nicht vollständig bekannt.<br />
Forschungsergebnisse beschreiben die Rolle<br />
der Zytokine sowie die Induktion inflammatorischer<br />
Makrophagen. Neben der Beeinflussung<br />
des autonomen- vegetativen Nervensystems<br />
kommt es zu einer verbesserten<br />
310 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Fortbildung<br />
Gewebsperfusion mit Einfluss auf das Gefäßendothel.<br />
In der Regel vorhandene anatomische Veränderungen<br />
an den Gelenken werden durch<br />
die Radiatio nicht beeinflusst, das Röntgenbild<br />
ist somit kein Gradmesser des Therapieerfolges.<br />
Die Wahrscheinlichkeit einer positiven<br />
Beeinflussung des Schmerzgeschehens<br />
ist im Bereich der oberen Extremitäten (Periarthritis<br />
humeroscapularis, Epicondylitis humeri)<br />
und mit mehr als 60 % am größten.<br />
Dagegen sind die sofortige und auch die<br />
analgetische Langzeitwirkung im Bereich der<br />
Knie- und Hüftgelenke geringer einzustufen<br />
(Tabelle 1) . Die tägliche Belastung induziert<br />
hier stets neue Beschwerden (5).<br />
Als günstige prognostische Faktoren für<br />
hohe Erfolgsraten der Therapie gelten eine<br />
relativ kurze Anamnesedauer von weniger<br />
als sechs Monaten, ein möglichst frühzeitiger<br />
Strahlentherapiebeginn sowie eine Schmerzintensivierung<br />
während der Radiotherapie<br />
(9). Entsprechend den unterschiedlichen<br />
Ausgangsbedingungen ist der Wirkungseintritt<br />
der Behandlung sehr variabel; eine vollkommene<br />
Schmerzfreiheit kann sogar häufig<br />
noch nach mehreren Wochen oder<br />
Monaten eintreten. Eine zu frühe Beurteilung<br />
führt daher zu einer Fehleinschätzung der<br />
Radiotherapie (11) Tab. 1.<br />
Die niedrigdosierte Strahlentherapie erfolgt<br />
bei Vorhandensein an Orthovoltgeräten mit<br />
100 bis 300 kV, kann aber auch an Hochvolttherapiegeräten<br />
vorgenommen werden.<br />
Laut Empfehlungen der DEGRO kommen<br />
zwei bis drei Mal wöchentlich Einzeldosen<br />
von 0,5 bis 1,0 Gy bis zu einer Gesamtdosis<br />
von 3,0 bis 10 (12) Gy zum Einsatz. Meist<br />
kommt es innerhalb der Serie kurzfristig zu<br />
einer Schmerzintensivierung, die dann aber<br />
in eine langanhaltende Besserung bis hin zur<br />
Schmerzfreiheit umschlagen kann (6).<br />
Entzündliche Erkrankungen<br />
Die Indikationen zur Radiotherapie sowohl<br />
akut entzündlicher als auch chronischrezidivierender<br />
Prozesse waren in den vergangenen<br />
Jahren einem ständigen Wechsel<br />
unterworfen (4). Den Leitlinien in der Strahlentherapie<br />
entsprechend sind die akute<br />
postoperative Parotitis sowie rezidivierende<br />
Furunkel, Karbunkel, das Panaritium sowie<br />
Schweißdrüsenabzesse als Indikationen anzusehen.<br />
Hierbei gilt als allgemeines Prinzip,<br />
dass je akuter die Entzündung, desto<br />
häufiger erfolgt die Bestrahlung pro Woche,<br />
je chronischer die Entzündung, desto seltener<br />
die Radiatio und desto höher die Einzeldosis<br />
(2,10).<br />
I II und III 0<br />
(%) (%) (%)<br />
OMARTHROSE<br />
Bakke 60 36 4<br />
Cocchi 26 57 17<br />
Hess 43 57 0<br />
v.Pannewitz 34 54 12<br />
durchschnittlich 41 51 8<br />
COXARTHROSE<br />
Bakke 18 62 18<br />
Cocchi 24 44 32<br />
Hess 4 20 76<br />
Pizon 13 69 24<br />
v.Pannewitz 34 41 25<br />
durchschnittlich 18 47 35<br />
GONARTHROSE<br />
Bakke 38 45 17<br />
Cocchi 25 45 30<br />
Fried 23 70 7<br />
Ghys 7 78 15<br />
Hess 12 48 40<br />
Kahlmeter 21 67 12<br />
v.Pannewitz 25 67 11<br />
durchschnittlich 22 60 18<br />
I beschwerdefrei,<br />
II wesentlich gebessert: Schmerzen nur noch bei Überanstrengung,<br />
Witterungswechsel, Beruf und Sport ohne nennenswerte<br />
Beeinträchtigung möglich,<br />
III gebessert: erträgliche Restbeschwerden, 0 unbeeinflusst:<br />
nur flüchtige Besserung, keine Änderung oder sogar<br />
Verschlechterung des Zustands<br />
Tabelle 1: Literaturübersicht zur Erfolgsrate bei der Radiotherapie<br />
von Arthrosen nach JUNKER (5)<br />
Hypertrophische/<br />
hyperproliferative Erkrankungen<br />
Die verschiedenen hypertrophischen Prozesse<br />
des Bindegewebes weisen vergleichbare<br />
pathologisch-anatomische Veränderungen<br />
auf. Es handelt sich um kern- und gefäßarme<br />
Bindegewebshyperplasien mit überwiegendem<br />
Anteil von kollagenen Fasern (8). Bei<br />
der Anwendung der Radiotherapie im Frühstadium<br />
eines Morbus Dupuytren kann bei<br />
82 bis 98% eine Hemmung der Progression<br />
bewirkt werden (8). Der Morbus Dupuytren<br />
tritt überwiegend bei Männern auf und ist in<br />
10 bis 30% mit einer Induratio penis plastica<br />
(Morbus Peyronie) vergesellschaftet. Die<br />
Strahlentherapie kann auch hier bei Anwendung<br />
im Frühstadium eine Schmerzlinderung<br />
und Minderung der Kohabitationsbeschwerden<br />
herbeiführen. Eine weitere<br />
Bestrahlungsindikation stellt die Prophylaxe<br />
von Keloiden der Haut dar. Die Radiatio sollte<br />
bei liegenden Fäden bevorzugt innerhalb<br />
von 24 Stunden nach der Operation begonnen<br />
werden (8).<br />
Funktionelle Erkrankungen<br />
Zur Vermeidung einer Gynäkomastie vor<br />
Einleitung einer Hormontherapie bei Patienten<br />
mit einem Prostatakarzinom sollte die<br />
prophylaktische Bestrahlung der Brustdrüsen<br />
erfolgen. Bei bereits eingetretener schmerzhafter<br />
Gynäkomastie hat die Strahlentherapie<br />
insgesamt geringere Erfolgsaussichten<br />
(10). Ein weiteres Indikationsgebiet stellt die<br />
Radiatio des Retrobulbärraumes bei der Immunorbitopathie<br />
(endokrine Orbitopathie)<br />
dar (8). Die Strahlentherapie ist indiziert,<br />
wenn ein Exopthalmus nach Normalisierung<br />
der Schilddrüsenwerte nicht rückläufig ist<br />
und auch auf eine medikamentöse Gabe<br />
nicht reagiert.<br />
Sonstige Einsatzmöglichkeiten<br />
Periartikuläre Verkalkungen sind gefürchtete<br />
Komplikationen insbesondere an den<br />
großen Gelenken nach Totalendoprothesenoperationen<br />
sowie nach schwerem Trauma<br />
(3). Zur Prophylaxe heterotoper Ossifikationen<br />
besteht bei Patienten mit einem erhöhten<br />
Risiko für periartikuläre Verkalkungen die Indikation<br />
zur einmaligen hochdosierten postoperativen<br />
Radiatio, welche 24 bis maximal<br />
72 Stunden postoperativ erfolgen sollte. Bei<br />
planbaren Operationen kann die Strahlentherapie<br />
mit vergleichbaren Ergebnissen<br />
ein bis vier Stunden präoperativ durchgeführt<br />
werden (8,10).<br />
Eigene Ergebnisse<br />
Im Zeitraum vom 1.1.1996 bis zum<br />
31.12.1999 wurden in der Abteilung Strahlentherapie<br />
des Institutes für Radiologie<br />
am Carl-Thiem-Klinikum Cottbus 229 Patienten<br />
mit degenerativen Erkrankungen am<br />
konventionellen Röntgentiefentherapiegerät<br />
RT 250 unter analgetischer Zielstellung therapiert.<br />
Es erfolgte eine retrospektive Auswertung<br />
und Beurteilung der Therapieergebnisse<br />
anhand von Patientenfragebögen. Zur<br />
Auswertung gelangten 151 Fälle (65,9%).<br />
78 (34,1%) Patienten konnten bedingt durch<br />
Wohnortwechsel, Tod des Patienten bzw.<br />
fehlende Rückantwort nicht befragt werden.<br />
Zur Auswertung gelangten Fragebögen von<br />
42 Patienten mit einem Calcaneussporn,<br />
50 Patienten mit einer Epicondylitis humeri<br />
radialis bzw. ulnaris, 32 Patienten mit einer<br />
Periarthritis humeroscapularis sowie 27 Patienten<br />
mit einer Gonarthrose.<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
311
Fortbildung<br />
Das Ergebnis zeigt die höchste Ansprechrate<br />
im Sinne der Analgesie bei Patienten mit<br />
einem Calcaneussporn. Bereits zum Abschluss<br />
der Strahlentherapie gaben 68,45%<br />
der Patienten eine Schmerzlinderung an,<br />
4 Wochen nach Therapieende 86,8%. Tabelle<br />
2 gibt einen detaillierten Überblick über<br />
die Behandlungsergebnisse. Die subjektive<br />
Beurteilung des analgetischen Effektes erfolgte<br />
analog der unter Tabelle 1 aufgeführten<br />
Kriterien.<br />
Diskussion<br />
Tabelle 2: Erfolgsrate der Radiotherapie bei verschiedenen Indikationen des untersuchten Krankengutes<br />
I II und III 0<br />
(%) (%) (%)<br />
CALCANEUSSPORN<br />
Therapieende 10,5 58,0 31,5<br />
4 Wochen nach Therapieende 18,4 68,45 13,15<br />
6 Monate nach Therapieende 52,61 31,59 15,8<br />
1 Jahr nach Therapieende 80,0 14,3 5,7<br />
EPICONDYLITIS<br />
Therapieende 2,0 38,0 60,0<br />
4 Wochen nach Therapieende 10,0 48,0 42,0<br />
6 Monate nach Therapieende 24,0 44,0 32,0<br />
1 Jahr nach Therapieende 38,2 35,8 26,0<br />
PERIARTHRITIS HUMEROSCAPULARIS<br />
Therapieende 0 50,0 50,0<br />
4 Wochen nach Therapieende 3,1 56,3 40,6<br />
6 Monate nach Therapieende 25,0 40,7 34,3<br />
1 Jahr nach Therapieende 31,0 31,1 37,9<br />
GONARTHROSE<br />
Therapieende 0 51,85 48,15<br />
4 Wochen nach Therapieende 18,52 51,85 29,63<br />
6 Monate nach Therapieende 22,22 59,26 18,52<br />
1 Jahr nach Therapieende 22,22 59,26 18,52<br />
Die vorliegenden eigenen Ergebnisse zeigen<br />
in Übereinstimmung mit den Literaturangaben,<br />
dass die Strahlentherapie bei schmerzhaften<br />
degenerativen Erkrankungen des<br />
Skeletts als eine sehr wirksame und insbesondere<br />
bei Vorhandensein von konventionellen<br />
Röntgentherapiegeräten auch kostengünstige<br />
Therapie ohne Nebenwirkungen<br />
anzusehen ist, wenn die Indikationsstellung<br />
und Applikation lege artis erfolgten. Sie ist<br />
als Alternative und gleichzeitig Ergänzung<br />
zu anderen oft langwierigen konservativen<br />
Behandlungen zu betrachten, zumal die medikamentöse<br />
Therapie nicht nebenwirkungsarm<br />
ist (8). Die Wirkung der Radiatio hält im<br />
Allgemeinen länger an als die Wirkung der<br />
physikalischen Maßnahmen. Neben entzündlichen<br />
und degenerativen Erkrankungen<br />
stellen hyperreaktive Bindegewebsreaktionen<br />
ein wichtiges Einsatzspektrum der<br />
Behandlung mit ionisierenden Strahlen dar.<br />
Die Effektivität der Radiotherapie zur Prophylaxe<br />
von gefürchteten periartikulären<br />
Verkalkungen nach Totalendoprothesenoperationen<br />
wurde seit Anfang der 90er Jahre<br />
in zahlreichen Studien belegt. Seltenere<br />
Indikationen stellen die Dupuytren- Kontraktur<br />
und die Induratio penis plastica dar, bei<br />
denen der Einsatz der Radiotherapie im<br />
Frühstadium von großem therapeutischem<br />
Nutzen sein kann (3). Hinsichtlich des Einsatzes<br />
der Strahlentherapie bei funktionellen<br />
Erkrankungen sind die prophylaktische<br />
Bestrahlung der Brustdrüsen des Mannes<br />
zur Vermeidung einer Gynäkomastie vor<br />
Einleitung einer Hormontherapie beim<br />
Prostatakarzinom sowie die Radiatio des retroorbitalen<br />
Raumes beim Vorliegen einer<br />
endokrinen Orbitopathie anerkannte Einsatzbereiche<br />
(10).<br />
Literatur bei den Verfassern:<br />
Doz. Dr. med. C.-P. Muth<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
Institut für Radiologie<br />
Thiemstraße 111<br />
03048 Cottbus<br />
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312 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Fortbildung<br />
Die brandenburgische Ernährungs- und Krebsstudie – was haben wir erreicht und wo wollen wir hin<br />
Manuela M. Bergmann 1<br />
Heiner Boeing 1<br />
Anja Kroke 1<br />
Adelheid Quehl 2<br />
1 Deutsches Institut für Ernährungsforschung<br />
Potsdam-Rehbrücke<br />
2 Tumorzentrum Potsdam e.V.,<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Die rasante Veränderung der natürlichen<br />
und gesellschaftlichen Umwelt hat in der<br />
Vergangenheit zu einer beträchtlichen Verlängerung<br />
der Lebenserwartung des Menschen<br />
geführt. Die Erfolge der biomedizinischen<br />
Forschung provozieren deshalb die<br />
Frage, welche Ernährung und welcher Lebensstil<br />
zu der Ausschöpfung des Lebenszeitpotenzials<br />
des Menschen führen. Neuere<br />
biomedizinische Erkenntnisse lassen<br />
vermuten, daß wir die durchschnittliche Lebenserwartung<br />
sogar noch weiter steigern<br />
können. Dies sollte aber von einem verringerten<br />
Auftreten chronischer Erkrankungen<br />
und einer besseren Lebensqualität bis ins<br />
hohe Alter begleitet sein. Neben weiteren<br />
Erfolgen auf dem Gebiet der kurativen Medizin<br />
wird bei der Steigerung der Lebenserwartung<br />
insbesondere die primäre Prävention<br />
eine wichtige, möglicherweise die<br />
entscheidendende Rolle spielen. Präventive<br />
Hinweise und Empfehlungen sollten relativ<br />
einfache Maßnahmen beinhalten, die möglichst<br />
große Effekte im Hinblick auf die Absenkung<br />
des Erkrankungsrisikos erzielen.<br />
Effektive Präventionsmaßnahmen erfordern<br />
jedoch ein tieferes Verständnis des Zusammenwirkens<br />
verschiedener Faktoren wie<br />
Ernährung, Lebensstil und Genetik bei der<br />
Entstehung von Erkrankungen.<br />
Die Erforschung dieser Zusammenhänge<br />
ist Gegenstand der Epidemiologie. Dieses<br />
Fachgebiet versorgt insbesondere die Gesundheitswissenschaften<br />
mit auf konkreten<br />
Zahlen basierendem Wissen. Ergebnisse<br />
aus bevölkerungsbezogenen Kohortenstudien<br />
spielen dabei eine zentrale Rolle.<br />
Kohortenstudien beobachten Personengruppen<br />
hinsichtlich des Auftretens von<br />
Neuerkrankungen, nachdem in einer Eingangsuntersuchung<br />
die Expositionsmerkmale<br />
wie Lebensstil- und Umweltfaktoren<br />
und sozialdemographische Merkmale der<br />
Teilnehmer erhoben worden sind (Abb.1).<br />
Im Gegensatz zu den allgemein verbreiteten<br />
Fall-Kontroll-Studien besteht der methodische<br />
Vorteil dieser Studienform darin,<br />
dass Risiko- oder Expositionsfaktoren vor<br />
dem Auftreten der Erkrankungen erhoben<br />
bzw. gemessen werden.<br />
Personen ohne<br />
Merkmal<br />
Personen mit<br />
Merkmal<br />
Erkrankte<br />
Personen<br />
Nichterkrankte<br />
Personen<br />
Erkrankte<br />
Personen<br />
Nichterkrankte<br />
Personen<br />
Abb.1: Schematische Darstellung einer Kohortenstudie<br />
Relatives<br />
Risiko<br />
Erkrankungsrate<br />
Erkrankungsrate<br />
Erstuntersuchung Nachbeobachtung Statistische Auswertung<br />
Die neueren Kohortenstudien schließen auch<br />
die Sammlung biologischer Materialien<br />
(meist Blutproben) ein, die zunächst eingefroren<br />
oder anderweitig konserviert und<br />
später für bestimmte Fragestellungen analysiert<br />
werden. Aufgrund ihres prospektiven<br />
Charakters wird solchen Studien eine hohe<br />
Aussagekraft für die Aufklärung der Ätiologie<br />
zugeschrieben, insbesondere wenn biologische<br />
Materialien zur Aufklärung pathogenetischer<br />
Mechanismen analysiert werden<br />
können. In den 50er Jahren hat ein prospektives<br />
Studiendesign beispielsweise erstmalig<br />
klar zeigen können, dass die Zahl von Lungenkrebserkrankungen<br />
bei Rauchern wesentlich<br />
höher ist als bei Nichtrauchern. Zu<br />
den neueren Erkenntnissen auf dem Gebiet<br />
der Ernährungsepidemiologie gehört, dass<br />
Personen mit einem hohen Gemüse- und<br />
Obstverzehr weniger häufig an bestimmten<br />
Krebsformen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
und anderen chronischen Leiden erkranken.<br />
Ebenso gibt es Hinweise auf eine positive<br />
Rolle von mäßigem Alkoholkonsum bei der<br />
Verhütung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Im Gegensatz dazu kann Alkoholkonsum<br />
schon in kleinen Mengen die Entstehung<br />
von Krebserkrankungen fördern (Abb. 2).<br />
Ein weiterer Vorteil von Kohortenstudien besteht<br />
darin, dass die Bedeutung einer Exposition<br />
für viele Erkrankungen untersucht<br />
werden kann. Kohortenstudien können einen<br />
guten Überblick darüber geben, wie<br />
sich die Raten verschiedener Erkrankungen<br />
mit der Veränderung eines Faktors entwickeln<br />
würden.<br />
Da bestimmte Krankheitsbilder eine lange<br />
Latenzzeit besitzen oder wie einige Krebserkrankungen<br />
mit einer niedrigen Inzidenz<br />
auftreten, müssen Kohortenstudien eine<br />
große Anzahl von Studienpersonen einschließen.<br />
An einer der weltweit größten,<br />
der European Prospektive Investigation into<br />
Cancer and Nutrition (EPIC), sind derzeitig<br />
➯ Wie beeinflußt der Anteil von Fetten und<br />
Kohlenhydraten in der Ernährung die Entstehung<br />
von Erkrankungen des metabolischen Syndroms<br />
➯ Wie hängen Gemüseverzehr und die Entstehung<br />
von Osteoporose zusammen<br />
➯ Welche Rolle spielen der Fleischverzehr und die Ballaststoffaufnahme<br />
bei der Entstehung von Tumoren<br />
des Gastrointestinaltraktes, speziell Darmtumoren<br />
➯ Worin besteht die Bedeutung des „westlichen“<br />
Ernährungsstils für die Entstehung des<br />
Prostatakarzinoms<br />
➯ Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Faktoren<br />
des Eisenstoffwechsels und dem Auftreten von<br />
Myokardininfarkten<br />
➯ Welche Wirkung geht von einer energiereduzierten<br />
Ernährung auf die Entstehung von chronischen<br />
Erkrankungen aus<br />
➯ Verringert eine Ernährungsumstellung<br />
das Erkrankungsrisiko<br />
Abb.2: Wichtige ungeklärte Fragen in der Ernährungsepidemiologie<br />
über 475.000 Personen beteiligt. Nur eine<br />
solch hohe Anzahl bietet die Möglichkeit, innerhalb<br />
eines überschaubaren Zeitraums<br />
eine wissenschaftliche Auswertung der aufgetretenen<br />
Neuerkrankungen vornehmen zu<br />
können.<br />
Als Teil der EPIC-Studie ist von der Abteilung<br />
Epidemiologie des Deutschen Instituts für<br />
Ernährungsforschung von 1994 bis 1998<br />
eine Kohorte aus der Potsdamer bzw. brandenburgischen<br />
Bevölkerung aufgestellt worden.<br />
Im Rekrutierungszeitraum wurden von<br />
den 127.000 angeschriebenen Personen<br />
über 27 500 aus Potsdam und Umgebung<br />
als Studienteilnehmer gewonnen. Obwohl<br />
von den ursprünglich eingeladenen Personen<br />
nur ca. 25 % an der Studie teilnahmen,<br />
ist trotzdem sicher gestellt, dass alle wesentlichen<br />
Personengruppen aus der Region in<br />
der Studie vertreten sind. Die Teilnehmer waren<br />
zu diesem Zeitpunkt zwischen 35 (Frauen)<br />
bzw. 40 (Männer) und 64 Jahre alt. Die<br />
Eingangsuntersuchungen wurden vom Deutschen<br />
Institut für Ernährungsforschung in Zusammenarbeit<br />
mit dem Gesundheitsamt der<br />
Stadt Potsdam in einem dafür eigens eingerichteten<br />
Studienzentrum durchgeführt, das<br />
nach Abschluss der Rekrutierung geschlossen<br />
worden ist (Abb.3). Alle Studienteilnehmer<br />
haben zu Beginn der Studie Fragebogen<br />
zur Ernährung und zu Aspekten des<br />
Lebensstils ausgefüllt, sind zu verschiedenen<br />
Fragekomplexen wie körperliche Aktivität,<br />
bestehende Erkrankungen und Medikamenteneinnahme<br />
im einem persönlichen, computergestützten<br />
Interview befragt und anthropometrisch<br />
untersucht worden. Von 95 %<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
313
Fortbildung<br />
der Studienteilnehmer konnte eine Blutprobe<br />
gewonnen werden. Diese Blutprobe wurde<br />
unmittelbar nach der Entnahme fraktioniert<br />
und in Flüssigstickstoff zur späteren Analyse<br />
eingefroren. Die Erfassung neu auftretender<br />
Erkrankungen im weiteren Studienverlauf erfolgt<br />
ausschließlich postalisch. Das Deutsche<br />
Institut für Ernährungsforschung versendet<br />
speziell entwickelte und getestete Fragebogen<br />
für die Nachbeobachtung.<br />
Erstuntersuchung<br />
1994 1998<br />
Nachbeobachtung<br />
1997 2008<br />
Abb.3: Zeitlicher Rahmen der Brandenburger Ernährungs- und Krebsstudie<br />
Im ersten Durchgang der Nachbeobachtung<br />
haben über 95% der Studienteilnehmer den<br />
Fragebogen zurückgeschickt. Darin wurde<br />
unter anderem nach Diagnosen zu 22 verschiedenen<br />
Erkrankungen sowie nach dem<br />
Alter bei Diagnosestellung befragt (Abb. 4).<br />
Nur ärztlich bestätigte Diagnosen können in<br />
die wissenschaftliche Auswertung der Studie<br />
eingehen. Deshalb war durch den Arzt anzugeben,<br />
der die jeweilige Diagnose gestellt<br />
hat oder der Auskunft darüber geben kann.<br />
Grundlage für die Befragung der Ärzte ist<br />
eine Einverständniserklärung der Teilnehmer<br />
vor Aufnahme in die Studie.<br />
• Bösartige Tumore<br />
• Gutartige Tumore<br />
• Myokardinfarkt<br />
• Angina pectoris<br />
• Apoplex<br />
• Zerebrale<br />
Durchblutungsstörungen<br />
• Diabetes mellitus<br />
• Allergischer Schnupfen<br />
• Gicht<br />
• Rheuma<br />
• Hyerlipidämie<br />
• Hypertonie<br />
• Hauterkrankungen<br />
• Frakturen<br />
• Osteoporose<br />
• Schilddrüsenüber- oder<br />
-unterfunktion<br />
• Morbus Crohn, Colitis<br />
ulcerosa<br />
• Gastritis<br />
• Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre<br />
• Nierensteine<br />
• Erkrankungen der<br />
Gallenblase<br />
• Colonpolypen<br />
Abb.4: Erfaßte Erkrankungen in der Brandenburger Ernährungs- und Krebsstudie<br />
Zunächst erfolgt im Rahmen des allgemeinen<br />
Studienprotokolls die Überprüfung aller<br />
Selbstangaben über Krebserkrankungen.<br />
Dafür hat sich eine Zusammenarbeit mit dem<br />
Tumorzentrum Potsdam e.V. etabliert, dessen<br />
Datenbank in regelmäßigen Abständen gestartet<br />
wird. Tumordiagnosen, die in der Datenbank<br />
des Tumorzentrums gefunden werden,<br />
können nach Anonymisierung direkt in<br />
die Studiendatenbank eingespeist werden.<br />
Zu Selbstangaben, für die keine Diagnosedaten<br />
in der Tumordatenbank gefunden werden,<br />
wird der vom Studienteilnehmer angegebene<br />
Arzt befragt. Auf diese Weise findet<br />
die Studie Fälle, die eigentlich im Tumorzentrum<br />
gemeldet sein sollten. Natürlich gibt es<br />
auch Teilnehmer, bei denen die Arztanfrage<br />
ergibt, dass keine Diagnose eines bösartigen<br />
Tumors vorliegt. Wenn sich durch Selbstangabe<br />
eines Studienteilnehmers eine Tumorerkrankung<br />
bestätigt, die dem Register noch<br />
nicht bekannt ist, wird von dem Studienarzt<br />
ein Erstmeldebogen ausgefüllt und dem behandelnden<br />
Arzt mit der Bitte um Unterschrift<br />
und Weiterleitung an das Tumorzentrum<br />
Potsdam e.V. zugesandt.<br />
Das klinische Register des Tumorzentrums<br />
Potsdam e.V. hat 1994 als Nachsorgeleitstelle<br />
seine Arbeit aufgenommen. Zusammen<br />
mit fünf weiteren Zentren im Land<br />
Brandenburg (jeweils in Cottbus, Frankfurt/Oder,<br />
Neuruppin und Schwedt) wurde<br />
das Tumorzentrum Potsdam e.V. Ende 1993<br />
im Rahmen des Modellprogramms zur besseren<br />
Versorgung von Krebspatienten am<br />
Klinikum Ernst von Bergmann etabliert. Die<br />
Zentren des Landes Brandenburg arbeiten<br />
eng zusammen, so dass im Gegensatz zu<br />
anderen Bundesländern eine flächendeckende<br />
Erfassung sichergestellt ist. Im<br />
Landesdurchschnitt hat sich der Erfassungsgrad<br />
von 50 % (1995) auf 87 % (1999) erhöht.<br />
Im Vergleich zu den anderen Bundesländern<br />
(ausgenommen das Saarland) liegt<br />
das Land Brandenburg an der Spitze der<br />
Erfassungsrate von Tumorerkrankungen<br />
und bietet daher mit seinem Datenbestand<br />
sehr gute Voraussetzungen für eine<br />
epidemiologische Studie wie die Brandenburger<br />
Ernährungs- und Krebsstudie.<br />
Große Studien wie die EPIC-Studie benötigen<br />
vollständige, nach internationalen<br />
Qualitätskriterien arbeitende Krebsregister.<br />
Die Nutzung von Krebsregistern hat den<br />
Vorteil, dass die Diagnosedaten in standardisierter,<br />
international vergleichbarer Form<br />
erhoben und bearbeitet worden sind und<br />
mit verhältnismäßig geringem Aufwand für<br />
die Forschung bereitgestellt werden können.<br />
Für wissenschaftliche Fragestellungen,<br />
die sich auf andere Erkrankungen als Krebs<br />
beziehen, werden die medizinischen Angaben<br />
zu den Diagnosen direkt bei den von<br />
den Studienteilnehmern angegebenen Ärzten<br />
oder Kliniken erhoben. So sind kürzlich<br />
Projekte zu Bluthochdruck und entzündlichen<br />
Darmerkrankungen begonnen worden.<br />
Weitere Projekte zu Diabetes mellitus<br />
und Herzinfarkt werden folgen. Außerdem<br />
werden in der Studie alle Todesursachen erfasst,<br />
die gegebenenfalls verifiziert oder<br />
durch die Originaldiagnose ergänzt werden<br />
müssen.<br />
Da es in Deutschland bisher keine derartige<br />
große Kohortenstudie gab, dienten die vergangenen<br />
Jahre dem Auf- und Ausbau der<br />
Prozeduren und Strukturen der Nachbeobachtung.<br />
Teilweise mussten die Wege erst<br />
gebahnt werden. Dabei war die zeitgleiche<br />
Entstehung des Potsdamer Tumorregisters<br />
sehr hilfreich. Die Verfügbarkeit der Daten<br />
unter dem Namen und dem Geburtsdatum<br />
der Person ermöglicht eine interaktive Kooperation,<br />
die für beide Seiten Vorteile hat.<br />
Zum Schutz der Daten wurden spezielle<br />
Verfahrensweisen entwickelt, die sicherstellen,<br />
dass Diagnosedaten ausschließlich<br />
anonymisiert vom Tumorzentrum zum Deutschen<br />
Institut für Ernährungsforschung<br />
übertragen werden. Das Gleiche gilt für die<br />
Diagnosen, die von Krankenhäusern oder<br />
niedergelassenen Ärzten direkt gemeldet<br />
werden.<br />
Da die Etablierung der gesamten Infrastruktur<br />
einer solchen Studie zeitlich und finanziell<br />
sehr aufwendig ist, werden insbesondere<br />
größere Kohortenstudien, wie die<br />
Brandenburger Ernährungs- und Krebsstudie,<br />
nur sehr selten durchgeführt. Aus diesem<br />
Grund sollten unbedingt die wissenschaftlichen<br />
Potentiale solcher Studien voll<br />
ausgeschöpft werden. Neben diesem finanziellen<br />
ist auch einem ethischen Aspekt<br />
Rechnung zu tragen. Eine epidemiologische<br />
Studie geht bei ihrem Beginn gegenüber<br />
den Teilnehmern die Verpflichtung ein,<br />
mit ihren Daten Erkenntnisse über die Entstehung<br />
und Möglichkeiten der Verhütung<br />
von Erkrankungen zu gewinnen. Um dieses<br />
Ziel erreichen zu können, wird die Mitarbeit<br />
der behandelnden Ärzte unserer Teilnehmer<br />
benötigt.<br />
Daher bitten wir die Ärzteschaft des Landes<br />
Brandenburg nochmals um Meldung von<br />
Tumorerkrankungen an die entsprechenden<br />
Register. Dies gilt besonders für Patienten,<br />
welche ausschließlich im ambulanten Bereich<br />
(oder in einem Berliner Krankenhaus)<br />
diagnostiziert und behandelt werden und<br />
daher oft der Erfassung durch eine Nachsorgeleitstelle<br />
entgehen.<br />
Weiterführend sind unsere Forschungsergebnisse<br />
auch dazu gedacht, den Ärzten in<br />
ihrem medizinischen Alltag Kenntnisse in<br />
die Hand zu geben, die ihnen bei der Behandlung<br />
von Patienten nützlich sein können.<br />
Deshalb bitten wir besonders die im<br />
Studiengebiet ansässige Ärzteschaft um<br />
Verständnis, wenn sie vermehrt in wissenschaftliche<br />
Arbeiten einbezogen oder<br />
durch Anfragen zu Diagnosen frequentiert<br />
wird.<br />
314 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Fortbildung<br />
Danksagung<br />
Allen Ärztinnen und Ärzten sei herzlich gedankt,<br />
die die Studie durch die Meldung der<br />
Krebsdiagnosen an das Tumorzentrum Potsdam<br />
e.V. oder durch die Beantwortung unserer<br />
Anfragen zu bestehenden Diagnosen<br />
sehr unterstützt haben. Besonderer Dank gilt<br />
allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für<br />
die bereitwillige Mitarbeit sowie allen technischen<br />
Mitarbeitern und Programmierern<br />
der Studie, die sich für die Sammlung und<br />
Verarbeitung der Daten engagieren.<br />
Dieses Projekt wird von dem Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung, der Europäischen<br />
Union (SOC 98 200 76905F02)<br />
und der Deutschen Krebshilfe (70-2201)<br />
unterstützt.<br />
Korrespondenz bitte richten an:<br />
Dr. M. M. Bergmann<br />
Deutsches Institut für Ernährungsforschung<br />
Arthur-Scheunert-Allee 114-116<br />
14558 Bergholz-Rehbrücke<br />
Tel: (033200) 8 83 04<br />
e-mail: mbergman@www.dife.de<br />
Landesversicherungsanstalt Brandenburg<br />
Angebote der Rentenversicherung für Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation<br />
eines Kalenderjahres verlangt. Krankenhausoder<br />
sonstige Klinikaufenthalte im selben Jahr<br />
werden angerechnet.<br />
Die Rentenversicherung erbringt Maßnahmen<br />
der medizinischen Rehabilitation auf der<br />
Grundlage des Sozialgesetzbuchs -Sechstes<br />
Buch- (SGB VI). Voraussetzung ist, dass die<br />
Erwerbsfähigkeit des Versicherten/Patienten<br />
erhalten oder wiederhergestellt werden kann.<br />
Stationäre und ambulante/<br />
teilstationäre Maßnahmen<br />
Zwei Möglichkeiten stehen zur Verfügung: die<br />
stationäre Rehabilitationsmaßnahme (nicht zu<br />
verwechseln mit der „Kur") und die ambulante<br />
oder teilstationäre Rehabilitationsmaßnahme.<br />
Der Unterschied besteht - grob gesagt -<br />
darin, dass bei einer stationären Maßnahme<br />
die Unterbringung des Rehabilitanden in einer<br />
Rehabilitationsklinik erfolgt, während er<br />
bei einem ambulanten oder teilstationären<br />
Angebot „nur“ an den therapeutischen Maßnahmen<br />
teilnimmt und ansonsten zu Hause<br />
wohnt.<br />
Dauer<br />
Eine medizinische Rehabilitationsmaßnahme<br />
dauert in der Regel drei Wochen. In begründeten<br />
Fällen ist eine Verlängerung möglich.<br />
Ausnahmen von dieser Regelbehandlungsdauer<br />
bestehen für die Indikationsbereiche<br />
Sucht und Psychosomatik und bei Kinderheilbehandlungen.<br />
Rehabilitationskliniken<br />
Medizinische Rehabilitationsmaßnahmen<br />
werden sowohl in Kliniken der Rentenversicherungsträger<br />
als auch in solchen anderer<br />
Träger erbracht. Die Landesversicherungsanstalt<br />
(LVA) Brandenburg betreibt eine eigene<br />
Klinik in Rheinsberg: die Rehabilitationsklinik<br />
Hohenelse am Rheinsberger See. Diese und<br />
auch alle anderen von der Rentenversicherung<br />
belegten Kliniken verfügen über moderne<br />
Ausstattungen, so dass eine optimale Betreuung<br />
der Patienten gesichert ist. In den<br />
Kliniken sind Patienten auf Kosten der Rentenund<br />
Krankenversicherung gemeinsam untergebracht;<br />
eine Trennung zwischen Versicherten<br />
der Arbeiter- und Angestelltenversicherung<br />
wird nicht (mehr) vorgenommen. In jedem<br />
Fall obliegt es dem Kostenträger, die<br />
entsprechende Klinik auszusuchen. Wünsche<br />
der künftigen Rehabilitanden werden nach<br />
Möglichkeit berücksichtigt. Das betrifft auch<br />
die Begleitung durch den Ehepartner.<br />
Persönliche und versicherungsrechtliche<br />
Voraussetzungen<br />
Um eine Rehabilitationsmaßnahme auf Kosten<br />
der Rentenversicherung durchführen zu<br />
können, müssen persönliche und versicherungsrechtliche<br />
Voraussetzungen erfüllt sein.<br />
Persönliche Voraussetzung bedeutet, nach<br />
medizinischer Einschätzung ist die Erwerbsfähigkeit<br />
gefährdet oder sogar gemindert,<br />
kann durch eine Rehabilitationsmaßnahme<br />
aber voraussichtlich wieder hergestellt werden.<br />
Auch Beziehern einer Rente wegen Berufs-<br />
oder Erwerbsunfähigkeit wird eine solche<br />
Maßnahme gewährt, wenn zu erwarten<br />
ist, dass dadurch die Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit<br />
beseitigt werden kann.<br />
Unter versicherungsrechtlichen Voraussetzungen<br />
ist zu verstehen, dass eine bestimmte Vorversicherungszeit<br />
in der Rentenversicherung<br />
erfüllt sein muss.<br />
Wiederholung<br />
Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation<br />
werden in der Regel nur alle vier Jahre gewährt,<br />
wenn dies aus medizinischer Sicht erforderlich<br />
erscheint. Nur in besonderen Fällen<br />
ist vor Ablauf dieser vier Jahre eine erneute<br />
Maßnahme möglich.<br />
Zuzahlung<br />
Ob eine Zuzahlung zu den Maßnahmekosten<br />
zu leisten ist, hängt von der Höhe der Nettoeinkünfte<br />
des Rehabilitanden ab. Unter Umständen<br />
ist eine Befreiung von der Zuzahlungspflicht<br />
möglich. Auf jeden Fall wird eine<br />
Zuzahlung für höchstens 14 Tage innerhalb<br />
Umfang der Behandlung<br />
In einer Rehabilitationsklinik wird eine<br />
Rundumbetreuung gewährt. Mit dem Pflegesatz<br />
sind abgegolten: medizinische Betreuung,<br />
aber auch Unterbringung und Verpflegung,<br />
Arznei- und Verbandmittel,<br />
Krankengymnastik, Sprach-, Bewegungsund<br />
Beschäftigungstherapie – soweit erforderlich<br />
– medizinisch-physikalische Maßnahmen<br />
wie Massagen und Bestrahlungen,<br />
die Beschaffung und die Unterweisung im<br />
Gebrauch von orthopädischen und anderen<br />
Hilfsmitteln, Gesundheitsaufklärung und<br />
nicht zuletzt eine aktive Freizeitgestaltung.<br />
Antragsverfahren<br />
In jedem Fall muss ein Antrag beim Rentenversicherungsträger<br />
gestellt werden. Die Anregung<br />
dazu kann vom Hausarzt kommen,<br />
zum Teil fordern die Krankenkassen auch gezielt<br />
zur Antragstellung auf. Der Antrag kann<br />
in einer Auskunfts- und Beratungsstelle gestellt<br />
werden. Unbeachtlich ist, ob ein Antragsteller<br />
bei der Landesversicherungsanstalt, der Bundesversicherungsanstalt<br />
für Angestellte oder<br />
der Bundesknappschaft versichert ist. Jede<br />
Auskunfts- und Beratungsstelle nimmt einen<br />
Antrag auch für einen anderen Rentenversicherungsträger<br />
entgegen. Die Mitarbeiter verfügen<br />
über die entsprechenden Vordrucke.<br />
Sie beraten und geben Hilfestellung bei der<br />
Ausfüllung.Hilfreich für die Bearbeitung durch<br />
den Rentenversicherungsträger ist es auf jeden<br />
Fall, wenn der behandelnde Arzt den Befundbericht<br />
mit einreicht. Wenn dieser ausführlich<br />
genug ist, kann unter Umständen auf<br />
eine zusätzliche körperliche Untersuchung<br />
beim Ärztlichen Dienst des Rentenversicherungsträgers<br />
verzichtet werden.<br />
Der Versicherte/Patient erhält einen Bescheid<br />
über seinen Antrag. Die LVA Brandenburg ist<br />
bemüht, kurzfristig über die Anträge zu entscheiden,<br />
denn schließlich wird ein Antrag ja<br />
gestellt, weil der Betreffende krank ist und der<br />
Heilung bedarf. Nach Bewilligung der Rehabilitationsmaßnahme<br />
erhält der künftige Re-<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
315
Fortbildung/Lesermeinung<br />
habilitand von der ausgewählten Reha-Klinik<br />
eine Einladung mit Informationen über den<br />
Anreisetag und alles Wesentliche zum Klinikaufenthalt.<br />
Finanzielle Sicherung<br />
Teilweise werden Anträge auf Rehabilitationsmaßnahmen<br />
nicht gestellt, weil der Betreffende<br />
seine Familie für die Zeit seiner Abwesenheit<br />
unversorgt glaubt. Diese Befürchtung ist<br />
unbegründet. Entweder leistet der Arbeitgeber<br />
für die Zeit der Rehabilitation Entgeltfortzahlung<br />
oder der Rentenversicherungsträger<br />
zahlt anschließend an die Entgeltfortzahlung<br />
bzw. statt dieser Übergangsgeld. Davon<br />
werden - ebenfalls vom Rentenversicherungsträger<br />
- Beiträge zur Sozialversicherung abgeführt.<br />
Der Rentenversicherungsträger übernimmt<br />
auch die Reisekosten und ggf. die<br />
Kosten für eine Haushaltshilfe für die daheim<br />
gebliebene Familie.<br />
Anschlussheilbehandlung<br />
Die Anschlussheilbehandlung schließt in der<br />
Regel nahtlos an einen Krankenhausaufenthalt<br />
(nach einer Operation) an. Das oben beschriebene<br />
Verfahren der Prüfung beim Rentenversicherungsträger<br />
muss in diesen Fällen<br />
noch schneller als gewöhnlich ablaufen, was<br />
durch organisatorische Maßnahmen aber sichergestellt<br />
ist.<br />
Suchterkrankung<br />
Eine Rehabilitationsmaßnahme kann auch bei<br />
einer Suchterkrankung angeboten werden.<br />
Die Entgiftung/der Entzug erfolgt in einem<br />
Krankenhaus, die Entwöhnung anschließend<br />
in einer speziellen Rehabilitationseinrichtung.<br />
Das dauert bei einer Abhängigkeitserkrankung<br />
wegen Alkohol oder Medikamenten in<br />
der Regel zwölf Wochen. Eine Verlängerung<br />
ist auch hier in bestimmten Fällen möglich. Für<br />
Abhängigkeitserkrankungen auf Grund des<br />
Konsums illegaler Drogen wird von einer<br />
Therapiezeit von mehreren Monaten ausgegangen.<br />
Kinderheilbehandlung<br />
Voraussetzung von Rehabilitationsmaßnahmen<br />
für Kinder ist, dass wenigstens ein Elternteil<br />
eine bestimmte Versicherungszeit in<br />
der Rentenversicherung zurückgelegt hat. Die<br />
Dauer einer derartigen Rehabilitationsmaßnahme<br />
ist in der Regel auf vier Wochen begrenzt.<br />
Auch hier ist in begründeten Fällen<br />
eine Verlängerung auf Antrag der Rehabilitationsklinik<br />
möglich. Bei bestimmten Indikationen<br />
wird von vornherein eine längere Behandlungsdauer<br />
gewährt.<br />
Zur Durchführung von Kinder-Rehabilitationsbehandlungen<br />
gibt es eine Anzahl guter, moderner<br />
und kindgerechter Einrichtungen in<br />
ganz Deutschland. Die LVA Brandenburg<br />
bemüht sich, die Kinder vorwiegend in Einrichtungen<br />
im Land Brandenburg unterzubringen,<br />
damit Besuche der Eltern und Geschwister<br />
möglich sind. Der jeweiligen Indikation<br />
entsprechend werden aber auch Einrichtungen<br />
an der Ost- und Nordsee oder in anderen<br />
Bundesländern ausgewählt.<br />
Sind die Kinder noch klein oder behindert,<br />
gewährt der Rentenversicherungsträger die<br />
Begleitung durch Mutter oder Vater. In ganz<br />
besonderen Fällen ist es möglich, dass Geschwisterkinder<br />
zur Rehabilitation mitfahren.<br />
Die Rehabilitationskliniken bieten in gewissem<br />
Umfang Schulunterricht an, deshalb ist die<br />
Sorge unbegründet, das Kind versäume zu<br />
viel. Außerdem wird ein gesundes Kind den<br />
versäumten Stoff sehr schnell nachholen.<br />
Es ist zu hoffen, dass Versicherte und ihre<br />
Kinder künftig noch stärker als bisher von den<br />
Angeboten der medizinischen Rehabilitation<br />
Gebrauch machen. Diese Möglichkeit zur Gesunderhaltung<br />
sollte genutzt werden, die Angebote<br />
sind da!<br />
Angelika Kleuß<br />
Landesversicherungsanstalt Brandenburg<br />
Stellv. Leiterin der Leistungsabteilung<br />
Bertha-von-Suttner-Straße 1<br />
15236 Frankfurt/Oder<br />
Telefon: (0335) 5 51 23 52<br />
Lesermeinung<br />
Zu dem Beitrag<br />
„Hilfe bei Ertrinkungsunfällen mit<br />
schwerer Unterkühlung im Kleinkindalter“<br />
von Dr. med. Thomas Erler<br />
(Kinderklinik Cottbus) im BÄB 8/2001<br />
Ergänzung<br />
Dr. Thomas Erler nimmt im Brandenburgischen<br />
Ärzteblatt Nr. 8/2001 auf Seite<br />
252 zum o. g. Thema Stellung und informiert<br />
über aktuelle Behandlungsverfahren<br />
bei unterkühlten Kindern nach Ertrinkungsunfall.<br />
Dies ist ein grundsätzlich lobenswertes<br />
Unterfangen, da es sich zwar um seltene,<br />
wenngleich sehr dramatische Ereignisse<br />
handelt, die schnelles und fachlich kompetentes<br />
Handeln aller Beteiligten zur Voraussetzung<br />
haben, soll ein Behandlungserfolg<br />
eintreten.<br />
Kritisch anzumerken ist aber, dass dieser<br />
Beitrag erst im August 2001 erscheint, also<br />
zu einem Zeitpunkt, wo die Badesaison<br />
weitgehend verstrichen ist. Gleichwohl sind<br />
Ertrinkungsfälle, besonders im Kleinkindalter,<br />
jederzeit möglich – insbesondere im<br />
scheinbar ungefährlichen Gartenteich der<br />
Großeltern oder in der Regentonne des elterlichen<br />
Grundstücks. Insofern ist das späte<br />
Publikationsdatum hiermit zu relativieren.<br />
Schade ist und bleibt allerdings, dass derartige<br />
Mitteilungen aus einem isolierten<br />
Standpunkt heraus erfolgen. Viel zweckdienlicher<br />
wäre es gewesen, für die gesamte<br />
brandenburgische Ärzteschaft eine Information<br />
zu publizieren, die landesweit von<br />
Bedeutung wäre. Mit einem kurzen Telefonanruf<br />
hätte Herr Kollege Erler natürlich erfahren<br />
können, dass die Klinik für Kinder<br />
und Jugendliche am Klinikum „Ernst von<br />
Bergmann“ in Potsdam das Verfahren der<br />
Herz-Lungen-Maschinen-Anwendung bei<br />
unterkühlten Patienten schon seit längerer<br />
Zeit propagiert. Dazu sind bereits vor zwei<br />
Jahren Kooperationsbeziehungen mit dem<br />
Deutschen Herzzentrum Berlin aufgenommen<br />
worden, die gewährleisten, dass eine<br />
suffiziente Wiedererwärmung über eine<br />
Herz-Lungen-Maschine bei Kleinkindern<br />
und Kindern nach Ertrinkungsunfällen erfolgen<br />
kann. Die entsprechenden logistischen<br />
und organisatorischen Absprachen sind getroffen.<br />
Insofern sei hiermit ergänzt, dass<br />
nicht nur im südbrandenburgischen Raum,<br />
sondern auch im Bereich Potsdam und Umgebung<br />
eine entsprechende Kooperationsvereinbarung<br />
und die Erreichbarkeit eines<br />
Herzzentrums organisiert sind. Die Indikation<br />
und Voraussetzungen zur Übernahme in<br />
Potsdam gleichen denen, die Dr. Erler für<br />
Cottbus formuliert hat. Erreichbar ist der Bereich<br />
Kinder-Intensiv-Therapie der Klinik für<br />
Kinder und Jugendliche des Klinikums<br />
„Ernst von Bergmann“ über die<br />
Telefon-Nummer (0331) 2 41 59 41.<br />
Prof. Dr. M. Radke<br />
Klinik für Kinder und Jugendliche<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Charlottenstraße 72<br />
14467 Potsdam<br />
316 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
CT-Arzneimittel<br />
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4c<br />
mit Beschnitt<br />
Filme<br />
rechte Seite
KVBB informiert<br />
Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />
Übersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen (X)<br />
Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses mit Stand vom 29. August 2001 einschließlich der Beschlüsse<br />
55/2001 Aufhebung der Zulassungssperre im Planungsbereich Oberspreewald-Lausitz für die Arztgruppe Augenheilkunde<br />
56/2001 Aufhebung der Zulassungssperre im Planungsbereich Spree-Neiße für die Arztgruppe Augenheilkunde<br />
57/2001 Aufhebung der Zulassungssperre im Planungsbereich Barnim für die Arztgruppe Orthopädie<br />
61/2001 Anordnung der Zulassungssperre im Planungsbereich Spree-Neiße für die Arztgruppe Orthopädie<br />
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinien-Ärzte eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn durch einen Vergleich<br />
zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen<br />
Verhältniszahl eine Überschreitung von 10 v. H. festgestellt wird. Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch<br />
nicht gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich<br />
vor der Antragstellung in der KV-Brandenburg, Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation zu informieren.<br />
Kreise/kreisfreie Städte Anästhesie Augen Chirurgie Fachä. Frauen HNO Haut- Kinder Nerven Ortho- Psychoth. Diagn. Urologie Haus-<br />
Intern krank. pädie Radiol. ärzte<br />
Potsdam/Stadt X X X X X X X X X X X 19* X X X<br />
Brandenburg/Stadt/ X X X X X X X X X X 7* X X<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Havelland X X X X X X X X X X 4* X<br />
Oberhavel X X X X X X X X X X X 4* X X<br />
Ostprignitz-Ruppin X X X X X X X X X X X<br />
Prignitz X X X X X X X X X X X<br />
Teltow-Fläming X X X X X X X X 5* X<br />
Cottbus/Stadt X X X X X X X X X X<br />
Dahme-Spreewald X X X X X X X X X X 5* X X<br />
Elbe-Elster X X X X X X X<br />
Oberspreew.-Lausitz X X X X X X X X X X<br />
Spree-Neiße X X X X X X X X X<br />
Frankfurt/Stadt/Oder-Spree X X X X X X X X X X X 6* X X X<br />
Barnim X X X X X X X X X X 4* X X<br />
Märkisch-Oderland X X X X X X X X X X X X<br />
Uckermark X X X X X X X X X X X X<br />
* Anzahl der möglichen Zulassungen für ärztliche Psychotherapeuten<br />
Nachzubesetzende<br />
Vertragsarztsitze<br />
Nach Anordnung von Zulassungssperren<br />
durch den Landesausschuss<br />
der Ärzte und Krankenkassen ist die<br />
KV Brandenburg gem.<br />
§ 103 Abs. 4 SGB V gesetzlich<br />
verpflichtet, auf Antrag<br />
Vertragsarztsitze zur Nachbesetzung<br />
auszuschreiben. Eine Garantie für<br />
eine wirtschaftliche Praxisführung<br />
nach Übernahme ist mit dieser<br />
Ausschreibung nicht verbunden.<br />
Folgende Vertragsarztsitze<br />
werden ausgeschrieben:<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Allgemeinmedizin<br />
Planungsbereich: Elbe-Elster<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 66/2001<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Planungsbereich: Oberhavel<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 67/2001<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Allgemeinmedizin<br />
Planungsbereich:<br />
Frankfurt Stadt/ Oder Spree<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 68/2001<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Allgemeinmedizin<br />
Planungsbereich:<br />
Frankfurt Stadt/Oder Spree<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 69/2001<br />
Facharzt/Fachärztin für Chirurgie<br />
Planungsbereich:<br />
Brandenburg Stadt/<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 70/2001<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Nervenheilkunde<br />
Planungsbereich: Teltow Fläming<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 71/2001<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Augenheilkunde<br />
Planungsbereich:<br />
Brandenburg Stadt/<br />
Potsdam-Mittelmark<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 72/2001<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Dermatologie<br />
Planungsbereich: Cottbus Stadt<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 73/2001<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Gynäkologie<br />
Planungsbereich: Ostprignitz-Ruppin<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 74/2001<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Innere Medizin (hausärztlich tätig)<br />
Planungsbereich:<br />
Frankfurt Stadt/Oder Spree<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 75/2001<br />
Nähere Informationen und Bewerbungsunterlagen<br />
erhalten Sie bei der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg.<br />
Ansprechpartnerin Karin Rettkowski,<br />
Tel.-Nr. 0331/2309-320. Die schriftliche<br />
Bewerbung für die ausgeschriebenen<br />
Vertragsarztsitze ist zwingend erforderlich.<br />
Sie muss die Bewerbungskennziffer,<br />
die Anschrift, die Telefonnummer, die<br />
Facharztanerkennung sowie Angaben<br />
zum möglichen Praxisübernahmezeitpunkt<br />
enthalten. Unter dem Stichwort „Ausschreibung“<br />
sind die Unterlagen bis zum<br />
6. November 2001 bei der KV Brandenburg,<br />
Friedrich-Engels-Str. 104,<br />
14473 Potsdam, einzureichen. Wir machen<br />
ausdrücklich darauf aufmerksam, dass die<br />
in der Warteliste eingetragenen Ärzte nicht<br />
automatisch als Bewerber für die ausgeschriebenen<br />
Vertragarztpraxen gelten.<br />
Potsdam, 6. September 2001<br />
318 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Landesgesundheitsamt<br />
Infektionsschutz<br />
Infektionskrankheiten/Impfschutz/Krankenhaushygiene (August 2001 - Auszug)<br />
Infektionsschutzgesetz (Schluss)<br />
Im 8. Abschnitt (Gesundheitliche Anforderungen<br />
an das Personal beim Umgang mit Lebensmitteln)<br />
werden die Tätigkeits- und Beschäftigungsverbote<br />
(§ 42) festgelegt sowie<br />
die Bedingungen für eine Aufnahme einer<br />
Tätigkeit im Lebensmittelverkehr (§ 43) bezeichnet.<br />
Dafür wurden<br />
- die Krankheiten, die ein Tätigkeits- und<br />
Beschäftigungsverbot nach sich ziehen und<br />
- die (entsprechenden) Lebensmittel und Einrichtungen<br />
den zeitgemäßen Anforderungen angepasst.<br />
Tätigkeits- und Beschäftigungsverbote<br />
Personen, die<br />
1. an Typhus abdominalis, Paratyphus, Cholera,<br />
Shigellenruhr, Salmonellose, einer anderen<br />
infektiösen Gastroenteritis oder Virushepatitis<br />
A oder E erkrankt oder dessen<br />
verdächtig sind<br />
2. an infizierten Wunden oder an Hautkrankheiten<br />
erkrankt sind, bei denen die Möglichkeit<br />
besteht, dass deren Krankheitserreger<br />
über Lebensmittel übertragen werden<br />
können,<br />
3. die Krankheitserreger Shigellen, Salmonellen,<br />
enterohämorrhagische Escherichia coli<br />
oder Choleravibrionen ausscheiden, dürfen<br />
nicht tätig sein oder beschäftigt werden<br />
Wo findet man das<br />
Infektionsschutzgesetz<br />
im Originaltext<br />
- Bundesgesetzblatt Teil I<br />
vom 25. Juli 2000, Nr. 33, S. 1045<br />
Gesetz zur Neuordnung<br />
seuchenrechtlicher Vorschriften;<br />
Artikel 1 „Gesetz zur Verhütung<br />
und Bekämpfung von Infektionskrankheiten<br />
beim Menschen“)<br />
- Bales/Baumann:<br />
Infektionsschutzgesetz, Kommentar<br />
und Vorschriftensammlung,<br />
Verlag W. Kohlhammer 2001<br />
- Im Internet: http://www.rki.de<br />
Infektionskrankheit Fälle Kumulativwert<br />
1. 1. – 26. 8. 2001*<br />
Salmonella-Infektionen 401 2066<br />
Rotavirus-Infektionen 30 2162<br />
Campylobacter-Infektionen 175 1295<br />
Yersinia enterocolitica-Infektionen 19 202<br />
Escherichia coli-Infektionen 15 129<br />
Ornithose 2 6<br />
Tuberkulose 7 126<br />
Hepatitis A 5 27<br />
Hepatitis B 1 28<br />
Borreliose 200 781<br />
Pertussis 10 338<br />
Masern 1 10<br />
* vorläufige Zahlen<br />
a) beim Herstellen, Behandeln oder Inverkehrbringen<br />
von bestimmten Lebensmitteln (§<br />
42 Abs. 2), wenn sie dabei mit diesen in<br />
Berührung kommen, oder<br />
b) in Küchen von Gaststätten und sonstigen<br />
Einrichtungen mit oder zur Gemeinschaftsverpflegung.<br />
Belehrung, Bescheinigung<br />
des Gesundheitsamtes<br />
Neu sind die Bedingungen für die Aufnahme<br />
einer Tätigkeit im Lebensmittelverkehr. Bisher<br />
war für die Beschäftigten im Lebensmittelverkehr<br />
ein Gesundheitszeugnis mit entsprechenden<br />
Untersuchungen notwendig, die in<br />
Zuständigkeit des Gesundheitsamtes vorgenommen<br />
wurden. Jetzt liegt der Schwerpunkt<br />
der Arbeit des Gesundheitsamtes auf der Belehrung<br />
dieses Personenkreises und der Feststellung<br />
von Hinderungsgründen im Rahmen<br />
einer Befragung. Damit wird gesichert, dass<br />
Personen die in § 42 Abs. 1 bezeichneten<br />
Tätigkeiten gewerbsmäßig nur dann ausüben<br />
und mit diesen Tätigkeiten nur dann beschäftigt<br />
werden, wenn durch eine nicht mehr als<br />
drei Monate alte Bescheinigung des Gesundheitsamtes<br />
nachgewiesen ist, dass sie<br />
1. über die festgelegten Tätigkeitsverbote und<br />
über ihre Verpflichtungen in mündlicher<br />
und schriftlicher Form vom Gesundheitsamt<br />
belehrt wurden und<br />
2. nach der Belehrung schriftlich erklärt haben,<br />
dass ihnen keine Tatsachen für ein<br />
Tätigkeitsverbot bei ihnen bekannt sind.<br />
Liegen jedoch Anhaltspunkte vor, dass bei einer<br />
Person Hinderungsgründe bestehen,<br />
so darf die Bescheinigung erst ausgestellt<br />
werden, wenn durch ein ärztliches Zeugnis<br />
nachgewiesen ist, dass Hinderungsgründe<br />
nicht oder nicht mehr bestehen.<br />
Eine wesentliche Veränderung gegenüber<br />
den Bestimmungen im Bundes-Seuchengesetz<br />
betrifft die Aufgaben des Arbeitgebers. Er hat<br />
z. B. beim Bekanntwerden von Tatsachen, die<br />
ein Tätigkeitsverbot nach sich ziehen, die erforderlichen<br />
Maßnahmen zur Verhinderung<br />
einer Weiterverbreitung von<br />
Krankheitserregern einzuleiten. Er hat ebenfalls<br />
zu sichern, dass die Beschäftigten jährlich<br />
über die Tätigkeitsverbote und ihre Verpflichtungen<br />
belehrt werden.<br />
Die kleine Informationsreihe zum Infektionsschutzgesetz<br />
wird mit diesem Beitrag beendet.<br />
Sie wollte über einige wichtige Inhalte informieren<br />
und Anregungen für das<br />
selbstständige Beschäftigen mit dem Originaltext<br />
geben.<br />
Anzeigen<br />
Umfangreiche neurol. psychiatr. Praxis, modern eingerichtet,<br />
sehr hoher GA-Anteil, in Kreisstadt S.-H., Nähe<br />
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Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
319
Gesellschaften und Verbände<br />
Zehn Jahre Öffentlicher Gesundheitsdienst<br />
im Land Brandenburg<br />
von links nach rechts: Dr. Siegrun Steppuhn (MASGF),<br />
Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Dr. Elke Friese (MASGF)<br />
1. Die de-Maizière-Verordnung über den<br />
Öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
Die de-Maizière-Verordnung über den Öffentlichen<br />
Gesundheitsdienst überführte den<br />
Öffentlichen Gesundheitsdienst der DDR in<br />
die Strukturen der Bundesrepublik. Die Verordnung<br />
über den Öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
und die Aufgaben der Gesundheitsämter<br />
in den Landkreisen und kreisfreien Städten<br />
vom 8. August 1990 stellte die Forderung auf,<br />
dass Gesundheitsämter bei den Kreisverwaltungen<br />
und Verwaltungen der kreisfreien<br />
Städte einzurichten sind. Die Aufgaben in den<br />
vorhandenen ambulanten, stationären und<br />
anderen Strukturen des Gesundheitswesens<br />
der DDR, die nach bundesrepublikanischem<br />
Verständnis zum Öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
gehörten, wurden darin den Gesundheitsämtern<br />
zugeschrieben. Was die de-<br />
Maizière-Verordnung an Gesundheitseinrichtungen<br />
in den Kreisen nicht erfasste und von<br />
den Krankenkassen nach bundesdeutschem<br />
Recht nicht finanziert wurde, fiel ab 1. Januar<br />
1991 in der Regel ebenfalls an die Gesundheitsämter.<br />
Schon Mitte des Jahres 1990 war in der überwiegenden<br />
Mehrzahl der Kreise des zukünftigen<br />
Landes Brandenburg mit dem Aufbau der<br />
Gesundheitsämter begonnen worden, unterstützt<br />
durch Berater aus Nordrhein-Westfalen,<br />
dem Partnerland Brandenburgs. Eine frühzeitige<br />
Weiterbildung durch die Akademie für<br />
Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf<br />
hat den Amtsärzten der Länder Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt<br />
und Berlin grundlegendes Wissen über den<br />
Öffentlichen Gesundheitsdienst der Bundesrepublik<br />
Deutschland vermittelt.<br />
Zunächst war auch die Lebensmittelkontrolle,<br />
bis auf einen Anteil der Überwachung von Lebensmitteln<br />
tierischer Herkunft, die von<br />
Tierärzten durchgeführt wurde, nach der de-<br />
Maizière-Verordnung in Verantwortung der<br />
Gesundheitsämter. Fachärzte für Hygiene und<br />
Gesundheitsaufseher kontrollierten die Lebensmittel.<br />
Am 16. Dezember 1991 wurde im<br />
Land Brandenburg durch das Gesetz zur Ausführung<br />
des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes,<br />
wie in den alten Bundesländern<br />
üblich, die Lebensmittelkontrolle von den<br />
Gesundheitsämtern getrennt und den Veterinär-<br />
und Lebensmittelüberwachungsämtern<br />
übertragen.Die Landwirtschaft hatte sich zum<br />
Nachteil für die Verbraucher durchgesetzt.<br />
Brot und Wein sind keine tierischen Lebensmittel.<br />
Es hat mich immer sehr befremdet, die<br />
Überwachung der Lebensmittel allein den<br />
Tierärzten zu überlassen. Der BSE-Skandal in<br />
Europa macht deutlich, welche Brisanz dieses<br />
Problem der ausschließlichen Überwachung<br />
der Lebensmittel durch Tierärzte in sich birgt.<br />
Ich plädiere nach wie vor dafür, diese Aufgaben<br />
wieder Ärzten in Gesundheitsämtern zu<br />
übertragen. In der Europäischen Union gibt<br />
es ebenfalls Überlegungen und Entscheidungen<br />
zur Verbesserung des Verbraucherschutzes<br />
nach dem BSE-Skandal.<br />
Im Land Brandenburg sind inzwischen in den<br />
Kommunen Ämter vorhanden, die beide Aufgabengebiete<br />
abdecken. Zum Beispiel sind in<br />
den Landkreisen Barnim, Oberhavel und in<br />
der kreisfreien Stadt Brandenburg die Gesundheitsämtern<br />
mit den Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämtern<br />
zusammengelegt<br />
worden. Leiter dieses Amtes ist in<br />
Oberhavel und Brandenburg der Amtsarzt<br />
und in Barnim der Amtstierarzt.<br />
Anregungen, die Gesundheitsämter mit den<br />
Umweltämtern zusammenzulegen, wie sie in<br />
Hamburg als Gesundheits- und Umweltämter<br />
existieren, fanden in Brandenburg keine Resonanz.<br />
Alle neuen Bundesländer bis auf Thüringen<br />
haben inzwischen die de-Maizière-Verordnung<br />
durch moderne Gesundheitsdienstgesetze<br />
ersetzt.<br />
2. Gesundheitsdienstgesetz von 1994<br />
Das Gesundheitsdienstgesetz im Land Brandenburg,<br />
dem eine Empfehlung der Landesregierung<br />
vom 9. Dezember 1993 zum Aufbau<br />
der Struktur von Gesundheitsämtern zu Grunde<br />
lag (Tab.), wurde am 3. Juni 1994 im<br />
Landtag verabschiedet. Leider hat die inhaltliche<br />
Auseinandersetzung im Vorfeld der Gesetzgebung<br />
durch den Streit über die Leitung<br />
der Gesundheitsämter (nicht nur Ärzte sollten<br />
dafür zugelassen werden) etwas gelitten.<br />
Trotzdem kann festgestellt werden, dass Brandenburg<br />
ein modernes Gesundheitsdienstgesetz<br />
hat, das bisher den Ansprüchen voll<br />
genügt. Es ist gut ausgewogen zwischen<br />
Pflicht und Kür. Das gesamte Dispensairesystem,<br />
das in der DDR sehr gut entwickelt war,<br />
hätte übernommen werden können. Der Rahmen<br />
des Gesetzes ließ das zu. Die Gesundheitsämter<br />
machten allerdings nur selten davon<br />
Gebrauch, weil diese Aufgaben nach<br />
Bundesrecht weitgehend den niedergelassenen<br />
Ärzten oder Institutsambulanzen obliegen.<br />
Der Bereich der Gerichtsmedizin wurde aus<br />
dem Gesetz für die Gesundheitsämter ausdrücklich<br />
ausgeklammert. Das Brandenburgische<br />
Institut für Rechtsmedizin wurde mit der<br />
Wahrnehmung dieser Aufgaben betraut.<br />
Die Pflichten der Amtsapotheker werden von<br />
der Landesregierung wahrgenommen. Den<br />
Gesundheitsämtern obliegt nur die Kontrolle<br />
der nicht rezeptpflichtigen Arzneimittel, die<br />
außerhalb von Apotheken freiverkäuflich angeboten<br />
werden. Hierzu wurden Mitarbeiter<br />
speziell ausgebildet und befähigt, diese Aufgaben<br />
wahrzunehmen.<br />
3. Neugliederung der Kreise<br />
Die Kreisgebietsreform per 1. Januar 1993,<br />
deren Umsetzung bis weit in das Jahr 1994<br />
reichte, brachte in vielen Landkreisen einen<br />
erheblichen Personalabbau in den Gesundheitsämtern<br />
mit sich, weil mir der Zusammenlegung<br />
der Kreise alle Aufgaben sowie Stellenpläne<br />
noch einmal überprüft wurden. Nur<br />
die vier kreisfreien Städte Brandenburg, Cottbus,<br />
Frankfurt und Potsdam blieben vorerst<br />
verschont. Der Personalabbau wurde aber in<br />
den späten neunziger Jahren auch hier nachgeholt.<br />
Mit der Gebietsreform waren neue Probleme<br />
entstanden, die später deutlich wurden. Die<br />
Flächen in den Kreisen, die von Mitarbeitern<br />
zu durchqueren sind, um Kinder in Schulen<br />
und Kindertagesstätten zu untersuchen oder<br />
um Hausbesuche zu machen, sind erheblich.<br />
Bis zu zwei Stunden betrugen die Anfahrtswege<br />
in den Landkreisen. Viele Gesundheitsämter<br />
errichteten Nebenstellen in den<br />
Landkreisen oder beließen sie in den alten<br />
Kreisstädten.<br />
4. Richtlinie zur Heilpraktikerprüfung<br />
von 1995<br />
1995 hat die Landesregierung eine Richtlinie<br />
zur Durchführung des Heilpraktikergesetzes<br />
erlassen. Darin wurde festgelegt, dass die<br />
schriftliche und mündliche Prüfung für Heilpraktiker<br />
im Gesundheitsamt der Stadt Potsdam<br />
erfolgt. Diese Konzentration der Aufgabe<br />
hat sich sehr bewährt und ein hohes<br />
Niveau der Prüfungen gesichert.<br />
320 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Gesellschaften und Verbände<br />
5. Das Brandenburgische<br />
Psychisch-Kranken-Gesetz von 1996<br />
Das Brandenburgische Psychisch-Kranken-<br />
Gesetz wurde am 8. Februar 1996 im Landtag<br />
verabschiedet. Damit sind dem Sozialpsychiatrischen<br />
Dienst des Gesundheitsamtes<br />
Aufgaben bei der Beratung von psychisch<br />
Kranken und Suchtkranken als pflichtige<br />
Selbstverwaltungsaufgaben auferlegt worden.<br />
Der Sozialpsychiatrische Dienst kann<br />
Anträge zur Unterbringung stellen, wie auch<br />
die Betreuer und Klinikärzte. In der Praxis hat<br />
sich aber zur Gefahrenabwehr bewährt, dass<br />
die Ordnungsämter der amtsfreien Städte und<br />
Gemeinden für akut psychisch Kranke eine<br />
Einweisung in die zuständigen psychiatrischen<br />
Abteilungen oder Kliniken veranlassen<br />
können. Obwohl die Suchtsberatung nach<br />
dem Psychisch-Kranken-Gesetz eine pflichtige<br />
Selbstverwaltungsaufgabe ist, haben sie<br />
einige Landkreise an freie Träger abgegeben.<br />
6. Verordnung über den Kinder- und<br />
Jugendgesundheitsdienst von 1997<br />
Die Aufgaben des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes<br />
gemäß Gesundheitsdienstgesetz<br />
wurden 1997 durch eine Verordnung<br />
präzisiert.<br />
Darin sind jährliche Screeninguntersuchungen<br />
der Kita- und Tagespflegekinder, Gutachten<br />
zur Feststellung des sonderpädagogischen<br />
Förderbedarfs, Schuleingangsuntersuchungen,<br />
Reihenuntersuchungen der Jahrgangsstufen<br />
sechs, sieben und zehn sowie jährliche<br />
Untersuchungen der Kinder in Förderschulen<br />
durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
vorgeschrieben. Das altersbedingte Ausscheiden<br />
vieler Kinderärzte und die Einsparung<br />
dieser Stellen hat dazu geführt, dass die jährlich<br />
vorgeschriebenen Screeninguntersuchungen<br />
der Kita-Kinder in einigen Kreisen nicht<br />
mehr durchgeführt werden können. Der Gesundheitsminister<br />
ist aufgefordert, diesen ungesetzlichen<br />
Zustand zu beheben.<br />
Hervorzuheben ist, dass die Landesregierung<br />
mit den Krankenkassen eine Vereinbarung<br />
abschließen konnte, nach der<br />
Impfstoffkosten für den Öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
von den Kassen getragen<br />
werden. Die gute Impfmoral der Bevölkerung,<br />
die aus einer Pflichtimpfung in der<br />
DDR resultierte, hat in den letzten Jahren<br />
deutlich abgenommen. Alle Ärztinnen und<br />
Ärzte, ob stationär, niedergelassen oder im<br />
Öffentlichen Gesundheitsdienst, sollten daran<br />
mitarbeiten, wieder einen möglichst hohen<br />
Durchimmunisierungsgrad in der Bevölkerung<br />
zu erreichen.<br />
7. Rundschreiben zu den Aufgaben des<br />
Zahnärztlichen Dienstes von 1998<br />
Das Kita-Gesetz von 1992 hatte schon für die<br />
Kinder dieser Altersgruppe die jährliche<br />
zahnärztliche Untersuchung vorgeschrieben.<br />
Über das Gesundheitsdienstgesetz hinaus<br />
wurden in dem Rundschreiben der Landesregierung<br />
von 1998 Empfehlungen zu den Aufgaben<br />
des Zahnärztlichen Dienstes der Gesundheitsämter<br />
gegeben. Darin ist<br />
festgeschrieben worden, dass alle Schüler bis<br />
zur 10. Jahrgangsstufe einmal jährlich<br />
zahnärztlich zu untersuchen sind.<br />
8. Richtlinie über die<br />
Gesundheitsberichterstattung von 1999<br />
Zur kommunalen Gesundheitsberichterstattung<br />
wurde 1999 eine Richtlinie nach § 15<br />
des Gesundheitsdienstgesetzes erlassen. Diese<br />
Richtlinie regelt, welche Daten die Gesundheitsämter<br />
erfassen oder beschaffen und<br />
welche Daten an das Landesgesundheitsamt<br />
weitergeleitet werden müssen. Das Datenkonzept<br />
der Gesundheitsberichterstattung<br />
orientiert sich am Indikatorensatz für die Gesundheitsberichterstattung<br />
der Länder der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Leitenden Medizinalbeamtinnen<br />
und Medizinalbeamten (AGLMB)<br />
und an den Berichtspflichten der Länder an<br />
den Bund und die Europäische Union. Als im<br />
Gesundheitsamt zu erhebende Daten werden<br />
- meldepflichtige Infektionskrankheiten,<br />
- Kita-Untersuchungen einschließlich Impfdaten,<br />
- Schuleingangs- und Schulabgangsuntersuchungen<br />
einschließlich Impfdaten,<br />
- Untersuchungen des zahnärztlichen Dienstes<br />
und<br />
- Daten zur Trink- und Badewasserüberwachung<br />
vorgeschrieben. Darüber hinaus soll der Gesundheitsbericht<br />
eine demographische Darstellung<br />
der Bevölkerung der entsprechenden<br />
Kreise widerspiegeln und auf soziale Faktoren<br />
wie Sozialhilfeempfänger, Arbeitslosigkeit<br />
eingehen. Außerdem werden die medizinische<br />
Versorgung bewertet sowie Verkehrsunfälle<br />
und tödliche Arbeitsunfälle ausgewertet.<br />
Die Gesundheitsberichte der Kreise dienen<br />
dazu, Schwachstellen und positive Entwicklungen<br />
im Bereich der Gesundheit darzustellen<br />
und den Politikern Hinweise zum aktuellen<br />
Handeln zu geben.<br />
9. Landesgesundheitsamt<br />
Leider wurden die drei Bezirkshygieneinstitute<br />
abgewickelt und das Landesgesundheitsamt<br />
nicht komplett mit deren Aufgaben betraut.<br />
Ein Landesuntersuchungsamt gibt es<br />
nicht. Das Land Brandenburg hat damit den<br />
bis dahin unbekannten Fall geschaffen, dass<br />
im Epidemiefall kein Staatliches Untersuchungsamt<br />
zur Verfügung steht. Alle anderen<br />
neuen Bundesländer haben ihre Hygieneinstitute<br />
in Landesuntersuchungsämter<br />
oder Medizinaluntersuchungsämter überführt.<br />
Da in Brandenburg mittlere Instanzen fehlen,<br />
hat die Landesregierung und besonders das<br />
Landesgesundheitsamt neben den amtlichen<br />
Untersuchungen auch Beraterfunktionen für<br />
alle Gesundheitsämter in fachlicher Hinsicht.<br />
Das kann das Landesgesundheitsamt mit der<br />
derzeitigen Personalstruktur und labortechnischen<br />
Ausstattung nur in Teilbereichen leisten.<br />
Nach meiner persönlichen Auffassung ist es<br />
falsch, dass das Landesgesundheitsamt nicht<br />
wie das Landesinstitut für Arbeitsschutz und<br />
Arbeitsmedizin direkt dem Ministerium untersteht,<br />
sondern dem für die Bürger wenig<br />
transparenten Landesamt für Soziales und<br />
Versorgung in Cottbus. Im Interesse einer bürgernahen<br />
und bürgerfreundlichen Verwaltung<br />
im Land Brandenburg ist eine Korrektur<br />
dieser Strukturen mit mehr Transparenz und<br />
gradlinigen Unterstellungsverhältnissen unumgänglich.<br />
Ohne wesentliche Erhöhung des<br />
Personalschlüssels hat die Landesregierung in<br />
den letzten Jahren immer mehr eigene Aufgaben<br />
an das Landesgesundheitsamt abgegeben.<br />
10. Fachliche Besetzung der<br />
Gesundheitsämter<br />
Inzwischen sind die Amtsärzte der ersten<br />
Stunde in die Jahre gekommen und es ist erforderlich,<br />
junge Kollegen für den Öffentlichen<br />
Gesundheitsdienst auszubilden. Der<br />
Bedarf an Amtsärzten, Kinderärzten, Psychiatern<br />
und vor allem Fachärzten für Hygiene<br />
und Umweltmedizin ist nicht unerheblich. Der<br />
Verband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
des Landes Brandenburg e. V. hat<br />
dieses Problem an die Landesregierung herangetragen,<br />
obwohl es vorrangig in Verantwortung<br />
der einzelnen Kommunalverwaltungen<br />
zu lösen ist. Er vertritt die Auffassung,<br />
dass alle Ärzte und Zahnärzte die zusätzliche<br />
Qualifikation eines Facharztes für öffentliches<br />
Gesundheitswesen haben sollten. Günstig<br />
wäre es, wenn die Landesregierung dem Länderverbund<br />
der Akademie für Öffentliches<br />
Gesundheitswesen in Düsseldorf beitreten<br />
würde. Dies würde die Kommunen finanziell<br />
erheblich entlasten und die Weiterbildung sowie<br />
die Fortbildung der Ärzte, Zahnärzte,<br />
Gesundheitsaufseher und Lebensmittelkontrolleure<br />
für die Kommunen kostengünstiger gestalten.<br />
Die Besetzung der Sozialpsychiatrischen<br />
Dienste in den Gesundheitsämtern mit<br />
Fachärzten für Psychiatrie war bis zum Inkrafttreten<br />
des Brandenburgischen Psychisch-Kranken-Gesetzes<br />
eher dürftig. Erst<br />
nach 1996 fand eine systematische Anstellung<br />
von Psychiatern statt, so dass der Sozialpsychiatrische<br />
Dienst jetzt fast flächendeckend<br />
fachärztlich besetzt ist. Obwohl die<br />
Einrichtung eines Kinder- und Jugendpsychiatrischen<br />
Dienstes schon 1994 im Ge-<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
321
Gesellschaften und Verbände<br />
Sachgebiet 1 Sachgebiet 2 Sachgebiet 3 Sachgebiet 4 Sachgebiet 5 Sachgebiet 6<br />
Amts- und Kinder- und Zahnärztlicher Dienst Hygiene und Sozialmedizinischer Sozialpsychiatrischer<br />
Vertrauensärztlicher Dienst Jugendgesundheitsdienst Umweltmedizin Dienst Dienst<br />
Aufgaben (Auswahl) Aufgaben (Auswahl) Aufgaben (Auswahl) Aufgaben (Auswahl) Aufgaben (Auswahl) Aufgaben (Auswahl)<br />
Amtsärztliche Gutachten Frühförderung Untersuchungen in Kita Infektionsschutz und Gesundheitsförderung Beratung und<br />
Medizinalaufsicht Mütterberatung und Schulen (jährlich) Impfschutz Behindertenberatung Betreuung psychisch<br />
Gesundheitsbericht- Schutzimpfungen Prophylaxemaßnahmen Hygieneüberwachung Beratung bei Kranker, seelisch<br />
erstattung Kita-Untersuchungen Beratung von Kindern Stellungnahmen für - Schwangerschaft Behinderter und deren<br />
Arzneimittelkontrolle (jährlich) und Eltern Planungsverfahren - Familienplanung und Angehörigen sowie<br />
Schuleingangs- Umweltmedizin - Sexualität sowie Suchtkranker<br />
Untersuchungen<br />
Beratung bei anderen<br />
Schuluntersuchungen Erkrankungen Beratung und Betreuung<br />
Untersuchung nach dem<br />
psychisch kranker Kinder<br />
JgdArbSchG<br />
Personalempfehlungen Personalempfehlungen Personalempfehlungen Personalempfehlungen Personalempfehlungen Personalempfehlungen<br />
Amtsarzt Fachärzte für Pädiatrie Zahnärzte Fachärzte für Hygiene Fachärzte für Fachärzte für Psychiatrie<br />
Stellv. Amtsarzt Kinderpsychologen Zahnarzthelferinnen Ingenieure für Hygiene Sozialmedizin, Psychologen<br />
Verwaltungsleiter Sozialarbeiter Gesundheitsaufseher Sozialarbeiter Sozialarbeiter<br />
Verwaltungssach- Sozialmed. Assistenten Schreibkräfte Krankenpfleger<br />
bearbeiter Kinderpflegekräfte Schreibkräfte<br />
Sozialmed. Assistenten Schreibkräfte<br />
Soziologe<br />
Schreibkräfte<br />
11 Stellen/150 000 EW 15 Stellen/150 000 EW 6 Stellen/150 000 EW 10 Stellen/150 000 EW 9 Stellen/150 000 EW 9 Stellen/150 000 EW<br />
Empfehlungen des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg vom 9. Dezember 1993 zum Aufbau der Strukturen des Gesundheitsämter<br />
sundheitsdienstgesetz gefordert wurde, fehlen<br />
Kinderpsychiater bisher in allen Gesundheitsämtern.<br />
11. Bilanz und Ausblick<br />
Nach zehn Jahren deutscher Einheit ist ein<br />
ausreichender Gesetzeskanon für den Öffentlichen<br />
Gesundheitsdienst vorhanden. Nicht<br />
alle Gesetzesvorschriften konnten erwähnt<br />
oder erläutert werden. Die Bilanz des Öffentlichen<br />
Gesundheitsdienstes im Land Brandenburg<br />
kann durchaus als gut eingeschätzt werden.<br />
Den Bürgerinnen und Bürgern des<br />
Landes ist ein modernes Gesundheitsdienstgesetz<br />
an die Hand gegeben worden. Viele Aktivitäten<br />
hat die Landesregierung angeregt,<br />
wie modellhafte Projekte im Rahmen der Regiekompetenz,<br />
die neue Wege der Bewältigung<br />
von Aufgaben zeigen und erproben.<br />
Beispielhaft seien die Psychiatrieplanung sowie<br />
Untersuchungen zur Kindergesundheit<br />
und sozialen Lage genannt.<br />
Was im Land auffällt, ist eine ungleiche strukturelle<br />
Entwicklung der einzelnen Kommunen<br />
und Gesundheitsämter. Ob das Nachteile für<br />
die Menschen im Land mit sich bringen wird,<br />
ist abzuwarten. Obwohl im Bundessozialhilfegesetz<br />
(§ 126) und im Gesundheitsdienstgesetz<br />
(§ 13) der Gesetzgeber den Gesundheitsämtern<br />
die Behindertenberatung zuweist,<br />
ist in einzelnen Kommunen diese Aufgabe an<br />
andere Bereiche abgegeben worden. Ebenso<br />
gibt es Landkreise in Brandenburg, in denen<br />
die Auflösung der Strukturen der Gesundheitsämter<br />
betrieben wird. Es werden Referatsbereiche<br />
gebildet, die die Bürger wegen<br />
der fehlenden Transparenz kaum noch mit einem<br />
Gesundheitsamt in Verbindung bringen<br />
können. Die Brandenburger haben sich gerade<br />
an die neuen Verwaltungsstrukturen in den<br />
Landkreisen und kreisfreien Städten gewöhnt,<br />
da wird mit dieser wenig bürgerfreundlichen<br />
und angeblich Kosten sparenden Reform für<br />
neue Verwirrung gesorgt. Dass es im § 3 Absatz<br />
1 Satz 2 des Gesundheitsdienstgesetzes<br />
heißt: „Landkreise und kreisfreie Städte<br />
führen die Aufgaben nach diesem Gesetz in<br />
einem Gesundheitsamt durch," scheint dabei<br />
niemanden zu stören.<br />
Neue Aufgaben kommen auf die kommunalen<br />
Gesundheitsämter in Brandenburg zu.<br />
Dazu gehören die Qualitätssicherung in allen<br />
Bereichen oder die Umsetzung des Infektionsschutzgesetzes,<br />
da am 1. Januar 2001 in<br />
Kraft getreten ist.<br />
Bevölkerungsmedizinisch werden in diesem<br />
Jahrhundert die älteren und alten Menschen<br />
an erster Stelle stehen. Die Probleme, die damit<br />
auf das gesamte Gesundheitswesen zukommen,<br />
werden die heutigen Streitereien um<br />
Etatanteile als „peanuts“ erscheinen lassen.<br />
Dr. med. Heinz-Walter Knackmuß<br />
Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen<br />
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322 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Aktuell<br />
Neuer Leiter der Akademie für<br />
Öffentliches Gesundheitswesen Düsseldorf<br />
Am 1. August ernannte das Kuratorium der<br />
Akademie für öffentliches Gesundheitswesen<br />
in Düsseldorf Herrn Dr. med. Wolfgang Müller<br />
zum neuen Leiter für die sechsjährige<br />
Amtsperiode. Die von den Ländern Bremen,<br />
Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen<br />
und Schleswig-Holstein getragene<br />
Bildungseinrichtung für die Beschäftigten<br />
im öffentlichen Gesundheitswesen<br />
feierte im Juni ihr 30-jähriges Bestehen. Herr<br />
Dr. Müller war bisher als wissenschaftlicher<br />
Abteilungsleiter an der<br />
Akademie tätig. Seit 1985 arbeitet<br />
er auf dem Gebiet öffentliche Gesundheit<br />
im Bereich Aus-, Fortund<br />
Weiterbildung sowie Forschung.<br />
Er tritt damit die Nachfolge<br />
von Herrn Prof. Dr. Joachim<br />
Gardemann an, der ein hochschulübergreifendes<br />
Lehrprojekt<br />
auf dem Gebiet der internationalen<br />
humanitären Hilfe in Münster<br />
übernimmt.<br />
Masernimpfung<br />
Gemäß dem neuen Infektionsschutzgesetz<br />
sind Verdacht und<br />
Erkrankung an Masern meldepflichtig.<br />
Seit Beginn dieses Jahres<br />
wurden dem Robert Koch-Institut<br />
bereits 5 093 Meldungen von Masernerkrankungen<br />
übermittelt,<br />
darunter ein Todesfall.<br />
Auf Grund der Meldedaten und<br />
auf Grundlage anderer Masernüberwachungsdaten<br />
der Arbeitsgemeinschaft<br />
(AG) Masern rechnet<br />
das Robert Koch-Institut insgesamt<br />
mit 7 000 bis 10 000 Masernerkrankungen,<br />
das entspricht neun<br />
bis zwölf Fällen pro 100 000<br />
Einwohner. Mit der AG Masern<br />
kooperiert ein Netzwerk von bundesweit<br />
mehr als tausend niedergelassenen<br />
Ärzten, die seit 1999<br />
Daten zur Anzahl der Masernfälle<br />
und Merkmalen ihres Auftretens liefern und<br />
Untersuchungsmaterialien zur weiteren Analyse<br />
an das „Nationale Referenzzentrum Masern,<br />
Mumps, Röteln“ am Robert Koch-Institut<br />
senden.<br />
Auffällig ist die überdurchschnittlich hohe<br />
Zahl an Masernerkrankungen in den westlichen<br />
Bundesländern. Die meisten Fälle pro<br />
100 000 Einwohner (Inzidenz bzw. Neuerkrankungen<br />
pro 100 000 Einwohner) hatten<br />
Bayern mit 16,9 ( 2 039 Neuerkrankungen),<br />
Schleswig-Holstein 8,5 (236), Nordrhein-<br />
Westfalen 7,0 (1 262) und Baden-Württemberg<br />
mit 6,2 (645). Dagegen liegt die Inzidenz<br />
in den östlichen Bundesländern durchweg<br />
unter 1 pro 100 000 Einwohner (Gesamtzahl<br />
Stand 13. 8. 2001: 5 093). Solche<br />
regionalen Unterschiede hatte die AG Masern<br />
auch im vergangenen Jahr beobachtet.<br />
Ursache der noch immer hohen Erkrankungszahlen<br />
in Deutschland ist eine unzureichende<br />
Nutzung der Impfung. Die Ständige Impfkommission<br />
(STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt<br />
die erste Impfung nach dem vollendeten<br />
elften Lebensmonat und eine zweite Impfung<br />
zur Schließung von Immunitätslücken. Die<br />
Johannes Bürger<br />
86 x 126 mm<br />
4c<br />
Filme<br />
STIKO empfiehlt seit kurzem, die zweite Impfung<br />
möglichst früh, das heißt noch im zweiten<br />
Lebensjahr, durchzuführen (frühestens vier<br />
Wochen nach der ersten Impfung, beide Impfungen<br />
sinnvollerweise als kombinierte Masern-Mumps-Röteln<br />
oder MMR-Impfung).<br />
Weitere Informationen:<br />
Interventionsprogramm Masern, Mumps, Röteln,<br />
Konzept für ein nationales Programm zur<br />
Eliminierung der Masern in der Bundesrepublik<br />
Deutschland:<br />
http://www.rki.de/GESUND/ IMPFEN/<br />
IMPFEN.HTM<br />
Grippe-Schutzimpfung ab Oktober<br />
Das RobertKoch-Institut und das Paul-Ehrlich-<br />
Institut empfehlen alle gefährdeten Personen<br />
in den nächsten Wochen und Monaten gegen<br />
die Virusgrippe zu impfen. In dieser Saison<br />
stehen in Deutschland sieben Influenzaimpfstoffe<br />
der aktuellen Zusammensetzung zur<br />
Verfügung, die für Personen ab dem vollendeten<br />
sechsten Lebensmonat geeignet sind.<br />
Dazu kommen auch in dieser Saison wieder<br />
zwei spezielle (adjuvantierte) Impfstoffe für<br />
Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Möglich<br />
ist die Impfung bereits jetzt,<br />
denn bis Anfang September wurden<br />
bereits mehr als 20 Millionen<br />
Impfstoffdosen freigegeben.<br />
Für Personen mit einer erhöhten<br />
gesundheitlichen Gefährdung in<br />
Folge einer Grundkrankheit (chronische<br />
Erkrankungen oder Immundefekte)<br />
empfiehlt die Ständige<br />
Impfkommssion am Robert Koch-<br />
Institut seit 1998 die Impfung gegen<br />
Pneumokokken (mit einem Polysacchardimpftstoff).<br />
Für Kinder<br />
unter zwei Jahren wird bei Vorliegen<br />
einer gesundheitlichen Störung<br />
oder weiterer Risikofaktoren eine<br />
Impfung mit einem Pneumokokken-<br />
Konjugatimpfstoff empfohlen.<br />
Das Influenza-Geschehen in der<br />
gesamten Bundesrepublik Deutschland<br />
wurde bislang über das Sentinelsystem<br />
der Arbeitsgemeinschaft<br />
Influenza (AGI) in Marburg in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Nationalen<br />
Referenzzentrum für Influenza<br />
verfolgt. Ab der Saison<br />
2001/2002 wird die AGI unter Federführung<br />
des Robert Koch-Institutes<br />
in neuorganisierter Form weiterarbeiten.<br />
Zukünftig wird das Robert<br />
Koch-Institut neben der epidemiologischen<br />
Gesamtleitung auch die<br />
Meldedaten des Infektionsschutzgesetzes<br />
(IfSG) einbringen, die das<br />
Institut seit Januar 2001 erhält. Mit<br />
dem Inkrafttreten des IfSG ist erstmals<br />
der direkte Nachweis von<br />
Influenzaviren meldepflichtig geworden (IfSG<br />
§ 7 Abs. 1 und § 12).<br />
Weitere Informationen:<br />
• u. a. zur Influenza-Saison 2000/2001:<br />
Epidemiologisches Bulletin 36/2001<br />
www.rki.de/INFEKT/EPIBULL/EPI.HTM<br />
• Übersicht der für die Saison 2001/2002<br />
zugelassenen Impfstoffe<br />
www.pei.de/professionals/fluimpf 2001.htm<br />
• Ratgeber zur Influenza<br />
www.rki.de/INFEKT/RATGEBER/RAT.HTM<br />
• zur Impfung gegen Pneumokokken-<br />
Infektionen: Epidemiologisches Bulletin<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
323
Aktuell/Für Sie rezensiert<br />
12/2000 und 28/2001<br />
www.rki.de/INFEKT/EPIBULL/EPI.HTM<br />
• Impfempfehlungen der Ständigen<br />
Impfkommission am Robert Koch-Institut<br />
www.rki.de/GESUND/IMPFEN/STIKO/<br />
STIKO.HTM<br />
• Arbeitsgemeinschaft Influenza<br />
www.dgk.de/agi<br />
Internettipps<br />
IGES-Quiz zu Hepatitis C<br />
Die Hepatitis C ist eine schwerwiegende<br />
Erkrankung, über deren Verbreitung und<br />
Folgen derzeit viel diskutiert wird. Schätzen<br />
Sie unter www.dgn.de/Fortbildung/IGES<br />
Quiz.html die Prävalenz in der Bevölkerung.<br />
Mobbing am Arbeitsplatz: Aktuelle Konzepte<br />
zu Theorie, Diagnostik und Verhaltenstherapie<br />
Nach eigenen Forschungsergebnissen und an<br />
Hand der Literatur wird das Mobbing-Konzept<br />
dargestellt, die Ursachen und das Auftreten<br />
von Mobbing, die gesundheitlichen und<br />
betrieblichen Auswirkungen und die Risikofaktoren<br />
für das Risiko von Mobbing. Ausführlich<br />
wird das verhaltenstherapeutisch<br />
geprägte Vorgehen bei Patientinnen und Patienten<br />
mit Mobbing-Problemen im Rahmen einer<br />
stationären Behandlung in einer Psychosomatischen<br />
Fachklinik unter www.dgn.de/<br />
Fortbildung/15Expertenkommentare/Psychosomatik/Mobbing.html<br />
beschrieben.<br />
Das Gesundheitsgespräch und Yavivo.de<br />
Sie wollen wissen, wo sich Ihre Patienten informieren<br />
Dr. Marianne Koch beantwortet<br />
jeden Samstag live die Fragen zum Gesundheitsthema<br />
der Woche: Per Internet wird die<br />
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oder im Chat. Und die ganze Woche<br />
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auch vielen anderen) das Forum mit dem Yavivo-Expertenrat<br />
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und www.yavivo.de<br />
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(0231) 7 38 07 30.<br />
Infos gibt es auch unter www.hospize.de<br />
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enthalten sind und die in Pflanzenschutzmitteln<br />
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vorgestellt. Für den Benutzer übersichtlich<br />
wurde das Verhalten der Wirkstoffe im<br />
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gut lesbar reicht das Spektrum von der Entwicklung<br />
und Arbeit des Gehirns und der<br />
Hirnforschung bis hin zu Erkrankungen des<br />
Nervensystems und neuesten Erkenntnissen<br />
zur Behandlung. Es wird der Frage nachgegangen,<br />
wie unser Gehirn funktioniert, was es<br />
z. B. beim Autofahren leistet, wie Gedächtnis<br />
entsteht, was beim Hören, Sehen, Sprechen<br />
oder im Schlaf passiert. Das Kapitel Erkrankungen<br />
des Nervensystems befasst sich u. a.<br />
mit dem Schlaganfall, Krankheiten des Gehirns<br />
wie Alzheimer, Epilepsie und Parkinson.<br />
Auch auf BSE, die Variante der Kreutzfeld-Jakob-Krankheit,<br />
und die Prionen wird eingegangen.<br />
Unter „Visionen“ geht es um die Lernfähigkeit<br />
von Computern und die Entwicklung<br />
virtueller Welten. Im Anhang finden Sie außer<br />
der Liste der Autoren eine Zusammenstellung<br />
weiterführender Literatur und Links.<br />
Fachheftreihe „Forschung und Praxis<br />
der Gesundheitsförderung“<br />
Im Band 13 der Fachheftreihe „Forschung<br />
und Praxis der Gesundheitsförderung“ veröffentlicht<br />
das BZgA unter dem Titel „Der Organspendeprozess:<br />
Ursachen des Organmangels<br />
und mögliche Lösungsansätze.<br />
Inhaltliche und methodenkritische Analyse<br />
vorliegender Studien“ Ergebnisse einer Expertise<br />
unter der Leitung von Professor Uwe<br />
Koch sowie die Zusammenfassung eines Experten-Work-Shops,<br />
auf dem diese Ergebnisse<br />
diskutiert wurden.<br />
Weitere Informationen zu diesem Titel wie<br />
auch zu anderen Schriftenreihen und Publikationen<br />
der BZgA finden Sie im Verzeichnis<br />
Fachpublikationen auf der Homepage der<br />
BZgA www.bzga.de.<br />
Auschwitz<br />
von Dr. med. Lucie Adelsberger<br />
Hrsg. Eduard Seidler, Bouvier Verlag,<br />
224 S., 16 S. Abb., brosch., DM 26,80<br />
ISBN 3-416-02986-80<br />
Dr. med. Lucie Adelsberger war in den 20er<br />
Jahren in Berlin als Kinderärztin und Internistin<br />
niedergelassen und außerdem in der<br />
Asthmaforschung am Robert Koch-Institut<br />
tätig. 1943 kam die Jüdin in das Vernichtungslager<br />
Auschwitz. Gleich nach der Befreiung<br />
hat sie über ihre Zwangstätigkeit im<br />
Krankenblock berichtet. Im Vorwort schreibt<br />
sie: „Die Geschichte derer von Auschwitz<br />
324 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Für Sie rezensiert/Personalia<br />
wird hier berichtet, nicht um Sensation zu erregen,<br />
sondern um sie als ein Vermächtnis für<br />
uns Juden und für alle Menschen weiterzugeben.<br />
Nur wenn wir, die wir uns Gottes<br />
Geschöpfe nennen, daraus lernen, bessere<br />
Menschen zu werden, unseren Nächsten<br />
wahrhaftig zu lieben und dafür zu wirken,<br />
dass die Gräuel von der Erde verschwinden,<br />
kann dieses Buch seinen Zweck erfüllen.“<br />
Dem ist nichts hinzuzufügen.<br />
Wirtschafts- und Betriebskunde<br />
für Arzt- und Zahnarzthelferinnen<br />
H. Nuding, G. Nuding/Haller/Runkel/<br />
Stollmaier, Verlag Holland + Josenhans<br />
Stuttgart, 384 S., DM 45,80, Best.-Nr. 5890<br />
Die Autoren wollen mit ihrem Buch das Lernen<br />
erleichtern und Sachverhalte verständlich und<br />
einprägsam darstellen. Zahlreiche Abbildungen<br />
dienen der Anschaulichkeit und lockern<br />
gleichzeitig auf. Jedes Kapitel beginnt mit<br />
Erläuterungen, denen zur Vertiefung ein Arbeitsteil<br />
mit Fragen, eine Zusammenfassung<br />
wesentlicher Begriffe und als letztes Prüfungsaufgaben<br />
zum nochmaligen Testen des erworbenen<br />
Wissens folgen. Durch diese Kombination<br />
ist das Buch sowohl für Lernende als<br />
auch für Lehrende hilfreich.<br />
Veröffentlichungen der Interessengemeinschaft<br />
Medizin und Gesellschaft e. V.<br />
(Heft 33 und Heft 34)<br />
Heft 33 ist die Dokumentation einer wissenschaftlichen<br />
Arbeitstagung zum Thema „Das<br />
Studium der Humanmedizin in beiden<br />
deutschen Nachkriegsstaaten und Reformbemühungen<br />
nach 1990“.<br />
In Heft 34 werden Vorträge zu Ethik – Epidemiologie<br />
– Gesundheitspolitik veröffentlicht.<br />
Die Hefte können zum Preis von 5 DM bezogen<br />
werden: Dr. Lothar Rohland, Rathhausstraße<br />
13, 10178 Berlin<br />
Tel.: (030) 2 41 17 97, Fax: (030) 24 72 45 49<br />
e-mail: lotharrohland@t-online.de<br />
Kinderfüße – Kinderschuhe<br />
Wieland Kinz, 23 S., ISBN 3-00-005879-6<br />
Kinderärzten kann man dieses liebevoll gestaltete<br />
Büchlein wärmstens als Lesetipp für die<br />
Eltern ihrer kleinen Patienten, aber auch zur<br />
eigenen Lektüre empfehlen. Es enthält alles<br />
Wissenswerte über kleine Füße, den geeigneten<br />
Zeitpunkt für die Anschaffung der ersten<br />
Schuhe mit Tipps und Tests für deren richtige<br />
Passform. Der Text ist gut zu lesen, durch viele<br />
farbige Illustrationen aufgelockert und<br />
kommt ganz ohne erhobenen Zeigefinger daher.<br />
Der engagierte Autor hat das Buch im Eigenverlag<br />
herausgebracht. Eine weite Verbreitung<br />
ist ihm zu wünschen. Sie können es<br />
zum Preis von 14 DM zzgl. Versandkosten<br />
wie folgt bestellen:<br />
über: e-mail: wieland.kinz@sbg.ac.at<br />
Mag. Wieland Kinz, Postfach 26,<br />
A-5034 Salzburg oder im Buchhandel<br />
Wir gratulieren zum Geburtstag im Oktober<br />
95 Jahre<br />
SR Dr.med. Otto Böhm<br />
Brandenburg<br />
86 Jahre<br />
MR Dr.med. Annalise Riedel<br />
Treuenbrietzen<br />
MR Dr.med. Heinz Riedel<br />
Cottbus<br />
85 Jahre<br />
SR Dr.med. Johanna Schötzau<br />
Sperenberg<br />
84 Jahre<br />
SR Dr.med. Heinz Andree<br />
Doberlug-Kirchhain<br />
SR Dr.med. Werner Berge<br />
Herzberg<br />
MR Dr.med. Franz Haar, Beeskow<br />
MR Dr.med. Herbert Matschke<br />
Hohen Neuendorf<br />
81 Jahre<br />
SR Dr.med. Heinrich Bauer<br />
Bad Liebenwerda<br />
MR Dr.med. Hans-Joachim Dähn<br />
Groß Schönebeck<br />
80 Jahre<br />
OMR Dr.med.<br />
Hans-Joachim Reukauff<br />
Fürstenwalde<br />
MR Dr.med. Charlotte Schneider<br />
Senftenberg<br />
78 Jahre<br />
SR Dr.med. Hans Opitz<br />
Wittenberge<br />
76 Jahre<br />
MR Alberto Monti, Woltersdorf<br />
75 Jahre<br />
SR Dr.med.<br />
Hans-Joachim Wiesenack<br />
Zepernick<br />
70 Jahre<br />
Dr.med. Barbara Donalies<br />
Eberswalde<br />
Dr.med. Eva Elsner, Zepernick<br />
MR Dr.med. Heinz Hennig<br />
Perleberg<br />
MR Günter Klostermann<br />
Frankfurt/Oder<br />
MR Dr.med. Wolfgang Pelz<br />
Groß Glienicke<br />
OMR Dr.med. Erik Schuster<br />
Cottbus<br />
65 Jahre<br />
Dr.med. Jürgen Beyer, Ahrensdorf<br />
SR Dr.med.<br />
Friedrich-Wilhelm Ender<br />
Luckenwalde<br />
SR Siegfried Fuß, Grebs<br />
MR Dr.med. Rudi Hentsch<br />
Cottbus<br />
MR Dr.med. Siegfried Kirsch<br />
Guben<br />
OMR Dr.sc.med. Horst Krüger<br />
Finowfurt<br />
SR Dr.med. Ulrich Mietz<br />
Bergholz-Rehbrücke<br />
Ursula Nünke, Dallgow-Döberitz<br />
OMR Doz.Dr.med.habil.<br />
Manfred Rother, Strausberg<br />
Dr.med. Pia Skorning-Zenker<br />
Bernau<br />
Dr.med. Gerhard Weber<br />
Potsdam<br />
MR Dr.med. Wolfgang Wende<br />
Spremberg<br />
SR Dr.med.<br />
Barbara von Domarus<br />
Königs Wusterhausen<br />
60 Jahre<br />
MR Dr.med. Michael Bismarck<br />
Spremberg<br />
Renate Breitner<br />
Kleinmachnow<br />
Dr.med. Hinrich Evers, Beelitz<br />
Dr.med. Gerwin Fischer<br />
Wittenberge<br />
SR Dr.med. Almut Grunske<br />
Fredersdorf<br />
Dr.med. Viktor Hartung<br />
Eberswalde-Finow<br />
Dr.med. Rüdiger Krantz<br />
Hennigsdorf<br />
Karin Kratzsch, Seelow<br />
SR Helga Krumbach, Päwesin<br />
MR Dr.med. Gudrun Kujat<br />
Rathenow<br />
Dr.med. Monika Kurek<br />
Biesenthal<br />
Dr.med. Günther Lambrecht<br />
Dahlewitz<br />
MR Dr.med. Adolf Lasslop<br />
Cottbus<br />
Dr.med. Manfred Mewes<br />
Perleberg<br />
Dipl.-Med. Heinz Nehrig<br />
Lübben<br />
Dr.med. Eberhard Paschold<br />
Belzig<br />
Dr.med. Regina Pohl<br />
Falkenberg<br />
Dr.med. Hans-Jürgen Pölzing<br />
Bad Saarow-Pieskow<br />
Helga Runge<br />
Neuenhagen<br />
Dr.med. Peter Salchow<br />
Potsdam<br />
Dr.med. Karin Schlossarczyk<br />
Falkensee<br />
Heide Schmidt, Schönfeld<br />
Dr.med. Karl-Heinz Schuster<br />
Ruhland<br />
Angelika Voß, Zepernick<br />
MR Dr.med. Klaus Zimmermann<br />
Prenzlau<br />
Wir bitten unsere Leser,<br />
die nicht mit der Veröffentlichung<br />
einverstanden sind, um<br />
rechtzeitige Mitteilung<br />
(schriftlich oder telefonisch<br />
unter 0355/7 80 10 18).<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
325
Tagungen und Kongresse<br />
Land Brandenburg<br />
und Berlin<br />
Trends auf dem Gebiet der<br />
onkologischen Urologie<br />
12. Okt. 2001<br />
Ort: Rehabilitationsklinik<br />
Märkische Schweiz Buckow<br />
Auskunft: Prof. Dr. Matthias,<br />
Fachklinik für Onkologische<br />
Erkrankungen, Lindenstraße 68-70,<br />
15377 Buckow, Tel: (03433) 5 55 00<br />
Deutsch-polnisches<br />
Grenzlandsymposium<br />
12. und 13. Okt. 2001<br />
in Frankfurt/Oder<br />
Leitung und Auskunft: Klinik für<br />
Chirurgie, Klinikum Frankfurt/Oder,<br />
Müllroser Chaussee 7,<br />
15236 Frankfurt/Oder<br />
Telefon: (0335) 5 48 26 00<br />
Fax: (0335) 5 48 26 02<br />
2 P Autoimmunerkrankung<br />
17. Okt. 2001, 18.00 Uhr<br />
Ort: Cottbus<br />
Auskunft: Dr. Haring, Carl-Thiem-<br />
Klinikum, Thiemstraße 111, 03050<br />
Cottbus, Telefon: (0355) 46 24 20<br />
Fax: (0355) 46 24 50<br />
Prostatasonographie – live<br />
20. Okt. 2001<br />
Ort: Kongresszentrum<br />
am Theater Brandenburg<br />
Teilnehmergebühr: 100,- DM<br />
Leitung und Auskunft:<br />
Dr. T. Enzmann, Klinikum<br />
Brandenburg, Hochstraße 29,<br />
14770 Brandenburg<br />
Telefon: (03381) 41 18 50<br />
Fax: (03381) 41 18 69<br />
e-mail: enzmann@klinikumbrandenburg.de<br />
24. Potsdamer<br />
Analgesie-Sonnabend<br />
„Stellung der Opioide in der<br />
Schmerztherapie“<br />
20. Okt. 2001, 10.00 bis 13.30 Uhr<br />
Ort: Ostdeutsche<br />
Sparkassenakademie Potsdam<br />
wegen begrenzter Teilnehmerzahl<br />
Anmeldung: (0331) 9 67 22 15<br />
Fax: (0331) 9 67 22 30<br />
2 P Neue Entgeltsysteme<br />
aus ärztlicher Sicht<br />
24. Okt. 2001, 16.30 Uhr<br />
Ort: Konferenzraum Oderland<br />
Auskunft: Klinikum Frankfurt/Oder,<br />
Klinik für Chirurgie, Müllroser<br />
Chaussee 7, 15236 Frankfurt/Oder<br />
Telefon: (0335) 5 48 26 00<br />
Fax: (0335) 5 48 26 02<br />
e-mail: chirurgie@klinikumffo.de<br />
2 P Forum Gynäkologie<br />
Infektionen in der Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe<br />
24. Okt. 2001, 18.30 Uhr<br />
Ort: Ramada Treff Hotel<br />
Frankfurt/Oder<br />
Auskunft: Frau Schöne, K2, 17,<br />
68159 Mannheim<br />
Telefon und Fax: (0621) 2 00 16<br />
e-mail: t-schoene@gmx.de<br />
Rechtliche Aspekte in der<br />
Betreuung demenziell Erkrankter<br />
24. Okt. 2001<br />
Medikamentengabe im Heim<br />
30. Okt. 2001<br />
Innerbetriebliche Fortbildung<br />
in der Pflege<br />
13. Nov. 2001<br />
Das psychobiografische<br />
Pflegemodell<br />
27. Nov. 2001<br />
Auskunft: Deutscher Berufsverband<br />
für Pflegeberufe, Kreuzstraße 7,<br />
14482 Potsdam, Tel.: (0331) 74 88 83<br />
Fax: (0331) 7 48 88 55<br />
e-mail: bbmv@dbfk.de<br />
4 P Gerontopsychiatrische<br />
Krankheitsbilder<br />
27. Okt. 2001, 11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Ort: Cottbus<br />
Auskunft: Alzheimer Gesellschaft<br />
Brandenburg, Stephensonstraße<br />
24-26, 14482 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 7 04 37 47<br />
Fax: (0331) 7 40 90 09<br />
Berliner Gespräche 2001<br />
„Moderne Arrhythmiebehandlung<br />
in der kardiologischen<br />
Rehabilitation“<br />
27. Okt. 2001, 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Ort: Maritim pro Arte Hotel Berlin<br />
Knochen und Muskeln –<br />
neue Welten<br />
1. bis 3. Nov. 2001<br />
Ort: Hilton Hotel Berlin<br />
Auskunft: Zentrum für Muskel- und<br />
Knochenforschung, Freie Universität<br />
Berlin, Hindenburgdamm 30,<br />
12200 Berlin, Tel: (030) 84 45 41 17<br />
Fax: (030) 8 34 37 62<br />
9. Woltersdorfer Herbstsymposium<br />
„Geriatrische Syndrome – Schluckstörung<br />
– Inkontinzenz – Demenz“<br />
3. Nov. 2001<br />
Ort und Auskunft: Evangelisches<br />
Krankenhaus, Schleusenstraße 50,<br />
15569 Woltersdorf<br />
Telefon: (03362) 77 92 00<br />
Anzeige<br />
326 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Tagungen und Kongresse<br />
16. Gefäßchirurgisches Symposium<br />
6. bis 10. Nov. 2001<br />
Ort: Berlin<br />
Auskunft: Frau Gussmann, Schleusenweg<br />
43, 14532 Kleinmachnow<br />
Telefon: (033203) 2 23 39<br />
Fax: (033203) 8 00 75<br />
e-mail: gussmann@angio.de<br />
2 P Die besondere Gefährdung<br />
des Patienten mit Diabetes mellitus<br />
beim Myokardinfarkt und bei der<br />
Intervention<br />
7. Nov. 2001,<br />
18.00 Uhr in Brandenburg<br />
Auskunft: Prof. Dr. Oeff,<br />
Städtisches Klinikum, Hochstraße<br />
29, 14770 Brandenburg<br />
Telefon: (03381) 41 15 00<br />
Fax: (03381) 41 15 09<br />
Haut und innere Erkrankungen<br />
Neues über Therapie von P<br />
soriasis und atopischem Ekzem<br />
Dia-Kasuistik<br />
7. Nov. 2001, 16.00 Uhr<br />
Ort: Messehotel Frankfurt/Oder<br />
Auskunft: Dr. med. habil. G. Linß,<br />
Klinik für Dermatologie, Klinikum<br />
Frankfurt/Oder, Heilbronner Str. 1,<br />
15230 Frankfurt/Oder<br />
Telefon: (0335) 5 48 47 00<br />
Fax: (0335) 5 48 48 82<br />
Einsatz von Beschäftigten mit<br />
Herzschrittmachern und anderen<br />
Implantaten an Arbeitsplätzen mit<br />
elektromagnetischen Felder<br />
7. Nov. 2001, 10.00 Uhr<br />
Zusammenhang zwischen der<br />
Ausprägung individueller konstitutioneller<br />
und dispositioneller<br />
Faktoren und dem Auftreten von<br />
lumbalen Rückenbeschwerden<br />
14. Nov. 2001, 14.00 Uhr<br />
Ort und Auskunft: Bundesanstalt für<br />
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
Berlin, Nöldnerstraße 40 - 42,<br />
10317 Berlin,<br />
Telefon: (030) 51 54 82 30<br />
Fax: (030) 51 54 81 70<br />
5 P 9. Herbsttagung des<br />
Verbandes der Allergologen<br />
10. Nov. 2001, 9.30 bis 15.00 Uhr<br />
Ort: Palmerston Golf Resort<br />
Sporting Club Bad Saarow<br />
Auskunft: Dr. Stiller, Sembritzkistraße<br />
3, 15517 Fürstenwalde<br />
Telefon: (03361) 71 03 04<br />
2 P Fortschritte in der<br />
interdisziplinären Therapie<br />
neurovaskulärer Erkrankungen<br />
14. Nov. 2001 in Neuruppin<br />
Auskunft: PD Dr. med. A. Bitsch,<br />
Neurologische Klinik, Ruppiner<br />
Kliniken, Fehrbelliner Straße 38,<br />
16816 Neuruppin<br />
Telefon: (03391) 39 38 00<br />
Fax: (03391) 39 38 09<br />
5 P 5. Cottbuser<br />
Perinatalsymposium<br />
„Interdisziplinäres Management<br />
bei angeborenen Fehlbildungen“<br />
17. Nov. 2001<br />
Ort: Hörsaal Altbau Klinikum Cottbus<br />
Leitung und Auskunft: Prof. Dr. med.<br />
Riedel, Frauenklinik, Carl-Thiem-<br />
Klinikum, Thiemstraße 111, 03048<br />
Cottbus, Telefon: (0355) 46 22 34<br />
Fax: (0355) 46 20 34<br />
5 P Interdisziplinäre Aspekte<br />
der gastroösophagealen<br />
Refluxkrankheit<br />
17. Nov. 2001, 9.30 bis 13.00 Uhr<br />
Ort: Hotel Springbach-Mühle Belzig<br />
Themen: Die vielen Facetten der<br />
Refluxkrankheit, Reflux und Krankheiten<br />
des Respirationstraktes,<br />
Methoden zur Diagnostik refluxassoziierter<br />
Erkrankungen, histologische<br />
Probleme und Therapie des<br />
Barrett-Ösophagus, medikamentöse,<br />
endoskopische und chirurgische<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
Veranstalter: Dr. med. Pommerien,<br />
Städtisches Klinikum Brandenburg,<br />
Dr. med. Frank, Johanniter-<br />
Krankenhaus Treuenbrietzen<br />
Rheumatologie für die Praxis<br />
22. bis 24. Nov. 2001 in Berlin<br />
Teilnehmergebühr: 100,- DM<br />
Leitung: Prof. Gromnica-Ihle<br />
Auskunft: Rheumaklinik,<br />
Karower Straße 11, 13125 Berlin<br />
Telefon: (030) 94 79 23 00<br />
e-mail: d.fehrmann@immanuel.de<br />
Transkranielle Dopplersonographie<br />
Abschlusskurs<br />
23. und 24. Nov. 2001 in Berlin<br />
Teilnehmergebühr:<br />
700,- DM, AiP 500,- DM<br />
Leitung:<br />
PD Dr. med. J. M. Valdueza<br />
Auskunft:<br />
Neurosonologisches Labor<br />
Telefon: (030) 4 50 56 00 94<br />
Fax: (030) 4 50 56 09 62<br />
e-mail: jose.valdueza@charite.de<br />
2 P Psychiatrische Notfälle im<br />
Rettungsdienst<br />
29. Nov. 2001, 18.00 Uhr<br />
Ort: Kleiner Saal M 209 Klinikum<br />
Potsdam<br />
Leitung und Auskunft: Dr. Otte,<br />
Klinikum Ernst von Bergmann,<br />
Charlottenstraße 72, 14467 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 2 41 50 51<br />
Internet-Anwendung für<br />
Kinderärzte in Praxis und Klinik<br />
26. Jan. 2002 in Potsdam<br />
Auskunft: Prof. Dr. Radke,<br />
Kinderklinik Klinikum Ernst von<br />
Bergmann, Charlottenstraße 72,<br />
14467 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 2 41 59 01<br />
Fax: (0331) 2 41 59 00<br />
Andere Bundesländer<br />
Cardiology 2001<br />
18. bis 20. Okt. 2001 in Wien<br />
Harbacher Diabetes Gespräche<br />
19. und 20. Okt. 2001<br />
34. Jahrestagung der Österreichischen<br />
Gesellschaft für<br />
Gastroenterologie und Hepatologie<br />
25. bis 27. Okt. 2001 in Salzburg<br />
Onkologie in Klinik und Praxis<br />
(Intensivseminar)<br />
5. bis 7. Nov. 2001 in Wien<br />
Austrotransplant 2001<br />
7. bis 9. Nov. 2001 in Stanglwirt<br />
16. Jahrestagung der Medizinischen<br />
Gesellschaft Niederösterreich<br />
10. Nov. 2001 in Baden<br />
32. Kongress für Allgemeinmedizin<br />
22. bis 25. Nov. 2001 in Graz<br />
Herzinfarkt – was nun<br />
24. Nov. 2001 in Wien<br />
2.Gemeinsame<br />
Brachytherapiekonferenz<br />
1. und 2. Dez. 2001 in Wien<br />
Postgraduiertenkurs Endoskopie<br />
7. und 8. Dez. 2001 in Vienna<br />
Auskunft: Ärztezentrale Med.info,<br />
Helferstorfer Straße 4,<br />
A-1010 Wien<br />
e-mail: azmedinfo@media.co.at<br />
Kurs für Naht- und Exzisionstechniken<br />
bei Tumoren der Haut<br />
24. Okt. 2001<br />
Laserstrahlenschutz im Krankenhaus<br />
9. Nov. 2001<br />
Kurs für Nahlappenplastiken<br />
zur Defektdeckung bei Tumoren<br />
der Haut<br />
14. Nov. 2001<br />
Kurs für Tumeszenzlokalanästhesie<br />
12. Dez. 2001<br />
Ort und Auskunft:<br />
Universitätsklinikum, Klinik und<br />
Poliklinik für Hautkrankheiten,<br />
Stephanstraße 11, 04103 Leipzig<br />
Telefon: (0341) 9 71 87 63<br />
Fax: (0341) 9 71 87 69<br />
e-mail:<br />
eichhorn@medizin.uni-leipzig.de<br />
13. Enzensberger Tage<br />
HWS-Schleudertrauma –<br />
was ist abgesichert<br />
26. und 27. Okt. 2001 in Hopfen<br />
Auskunft: Fachklinik Enzensberg,<br />
Höhenstraße 56, 87629 Hopfen<br />
Telefon: (08362) 12 10 48<br />
Fax: (08362) 12 30 30<br />
Internet: www.enzensbergertage.de<br />
1. Jahreskongress der Deutschen<br />
Gesellschaft der Ärzte im<br />
Krankenhausmanagement e. V.<br />
„Wandel im Gesundheitssystem“<br />
9. und 10. Nov. 2001 in Lübeck<br />
Auskunft: Dr. Singewald,<br />
Pfaffenstück 16, 37077 Göttingen<br />
Telefon und Fax: (0551) 2 09 79 22<br />
e-mail: ACJSingewald@freenet.de<br />
Anwenderseminar für die<br />
Ultraschalldiagnostik der<br />
hirnversorgenden Arterien<br />
24. Nov. 2001 in Halle<br />
Auskunft: Dr. Klemenz, Institut für<br />
Medizinische Physik und Biophysik<br />
der Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg, 06097 Halle<br />
Telefon: (0345) 5 57 13 16<br />
Fax: (0345) 5 57 16 32<br />
e-mail: albrecht.klemenz@medizin.uni-halle.de<br />
26. Interdisziplinäres Forum<br />
der Bundesärztekammer<br />
„Fortschritt und Fortbildung<br />
in der Medizin“<br />
10. bis 12. Jan. 2002 in Köln<br />
Themen: Bedeutung der körperlichen<br />
Aktivität für kardiale und<br />
zerebrale Funktionen, Bilanz und<br />
Vision: von der minimal-invasiven<br />
Chirurgie bis zum Human-Genom-<br />
Prodjekt, hyperkinetisches Syndrom<br />
und Legasthenie, Prävention der<br />
Schmerzchronifizierung, Arzneitherapien<br />
an der Obergrenze<br />
der finanziellen Belastbarkeit<br />
Auskunft: Bundesärztekammer,<br />
Dezernat Fortbildung und Gesundheitsförderung,<br />
Postfach 410220,<br />
50862 Köln<br />
Telefon: (0221) 4 00 44 16<br />
Telefax: (0221) 4 00 43 88<br />
CW-Doppler und<br />
Duplexsonographie<br />
Kombinierter Aufbaukurs<br />
25. bis 27. Jan. 2002 in Chemnitz<br />
Aufbaukurs extremitätenversorgende<br />
Gefäße<br />
8. bis 10. Febr. 2002 in Chemnitz<br />
Interdisziplinärer Grundkurs für<br />
die gesamte Gefäßdiagnostik<br />
1. bis 3. März 2002 in Dresden<br />
Leitung und Auskunft: Prof. Dr. med.<br />
habil. Schweizer, Krankenhaus<br />
Küchwald, Bürger Straße 2,<br />
09113 Chemnitz<br />
Telefon: (0371) 33 34 25 00<br />
Fax: (0371) 33 34 25 01<br />
e-mail: j.schweizer@skc.de<br />
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Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang<br />
327
Kalendarium<br />
Kalendarium November 2001<br />
1. Donnerstag<br />
• Praxis Doz. Dr. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41,<br />
16231 Bernau:<br />
Lehrtherapie und Supervision<br />
• Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Schwedt: 7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
2. Freitag<br />
3. Samstag<br />
Ludwigsfelde:<br />
3./4. 11. NT 6 (Prüfungskurs)<br />
4. Sonntag<br />
5. Montag<br />
• Bernau: 5. - 16. 11.<br />
Grundkurs B Sozialmedizin<br />
• Praxis Dipl.-Med. Dietrich,<br />
Lindenplatz 4, Strausberg:<br />
19.30 Uhr Balint-Gruppe<br />
6. Dienstag<br />
• Konferenzraum Städtisches<br />
Klinikum Brandenburg:<br />
15.30 Uhr Differenzialdiagnostik<br />
des Pleuraergusses<br />
• Dr. H. Kerber, Dessauer Str. 12,<br />
14943 Luckenwalde:<br />
19.00 Uhr Balint-Gruppe<br />
7. Mittwoch<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.30 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
• Städtisches Klinikum<br />
Brandenburg: 16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
• Orthopädische Klinik Kolkwitz:<br />
17.30 Uhr Weiterbildungsveranstaltung<br />
für ambulant und<br />
stationär tätige Orthopäden<br />
• Praxis Dr. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />
18.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
• Praxis Dr. Kirchner, Finsterwalder<br />
Straße 62, Cottbus: 16.00 Uhr<br />
Balint-Gruppenarbeit<br />
• Praxis MR Dr. Loesch,<br />
Großbeerenstr. 139, Potsdam:<br />
19.15 Uhr Qualitätszirkel<br />
Potsdamer Psychotherapeuten<br />
• Angermünde: 15.30 Uhr Klinik,<br />
Diagnose und Therapie<br />
drogeninduzierter Psychosen bei<br />
Jugendlichen<br />
• Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam: 14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Bad Saarow:<br />
15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
• Bad Saarow: Zur Prävention<br />
des kolorektalen Karzinoms<br />
7. bis 10. 11. Hämatologischzytologischer<br />
Mikroskopierkurs<br />
Teil 2<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
onkologisches Konsil<br />
• Ruppiner Kliniken:<br />
16.00 Uhr Onkologisches Konsil<br />
8. Donnerstag<br />
Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Schwedt: 7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
9. Freitag<br />
LÄKB Cottbus:<br />
9./10. 11. Transfusionsmedizin<br />
10. Samstag<br />
• Evangelisches Krankenhaus<br />
Ludwigsfelde: 10./11. 11. AP 2<br />
• Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />
Frühdiagnostik bei<br />
demenziellen Erkrankungen<br />
• Landesrettungsschule<br />
Bad Saarow: 10. bis 18. 11.<br />
Fachkundenachweis<br />
Rettungsdienst<br />
• Kleist Forum Frankfurt/Oder:<br />
10.00 Uhr<br />
Orthopädie-Symposium<br />
11. Sonntag<br />
12. Montag<br />
• Praxis Dipl.-Med. Weischet,<br />
R.-Luxemburg-Straße 30,<br />
Neuruppin: 19.30 Uhr<br />
Balint-Gruppe<br />
• Praxis MR Dr. Scheerer,<br />
Hauptstraße 15,<br />
15518 Heinersdorf:<br />
19.30 Uhr Balint-Gruppe<br />
13. Dienstag<br />
14. Mittwoch<br />
• LÄKB Cottbus:<br />
15.00 Uhr Intensivvorbereitung<br />
Allgemeinmedizin<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.30 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
• Städtisches Klinikum<br />
Brandenburg: 16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
• Praxis MR Dr. Loesch,<br />
Großbeerenstraße 139,<br />
Potsdam: 19.15 Uhr<br />
Qualitätszirkel<br />
Psychosomatik<br />
• Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Bad Saarow:<br />
15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
onkologisches Konsil<br />
• Konferenzraum<br />
Heinrich-Heine-Klinik<br />
Neu Fahrland:<br />
16.00 Uhr Schmerzkonferenz<br />
15. Donnerstag<br />
• Potsdam: 15. - 18. 11.<br />
Grundkurs Sonographie<br />
• Hämato-onkologische<br />
Tagesklinik Schwedt:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
16. Freitag<br />
• Hotel Seegarten Grünheide:<br />
Fortbildungskreis<br />
Allgemeinmedizin<br />
• St. Johanneshaus Cottbus:<br />
17. bis 24. 11.<br />
Gruppenselbsterfahrung<br />
17. Samstag<br />
• Cottbus: 9.00 Uhr<br />
5. Perinatalsymposium<br />
• St. Johanneshaus Cottbus:<br />
17. bis 24. 11.<br />
Gruppenselbsterfahrung<br />
• Cottbus: 52. Jahrestagung<br />
Rheumatologie<br />
• Belzig:<br />
Gastroenterologischpneumologisches<br />
Symposium<br />
18. Sonntag<br />
19. Montag<br />
Neuruppin: 19. - 26. 11.<br />
Fachkundeseminar Rettungsdienst<br />
20. Dienstag<br />
• Konferenzraum Städtisches<br />
Klinikum Brandenburg:<br />
15.30 Uhr<br />
Sportmedizinische Aspekte<br />
in der Sekundärprävention der<br />
koronaren Herzkrankheit<br />
21. Mittwoch<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg:<br />
14.30 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
• Städtisches Klinikum<br />
Brandenburg: 16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
• Konferenzraum MEDIAN Klinik:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Schmerzkonferenz<br />
• Praxis Dr. Loesch,<br />
Großbeerenstraße 139,<br />
Potsdam: 18.30 Uhr<br />
Balint-Gruppe<br />
• Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Bad Saarow:<br />
15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr<br />
Interdisziplinäres<br />
onkologisches Konsil<br />
• Ruppiner Kliniken:<br />
16.00 Uhr Onkologisches Konsil<br />
22. Donnerstag<br />
• Praxis Doz. Dr. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41,<br />
16231 Bernau:<br />
Lehrtherapie und Supervision<br />
• Hämato-onkologische<br />
Tagesklinik Schwedt: 7.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre onkologische<br />
Konsile<br />
23. Freitag<br />
• Potsdam: 23./24. 11.<br />
Allgemeinmedizin<br />
• Potsdam: 23./24. 11.<br />
Verkehrsmedizin<br />
24. Samstag<br />
• Evangelisches Krankenhaus<br />
Woltersdorf: 9.00 Uhr<br />
II. Rüdersdorfer Kollegentreff<br />
• BIC Frankfurt/Oder:<br />
8.30 Uhr 6. Herztag<br />
• Herzberg: 24./25. 11. 2001<br />
Autogenes Training und<br />
suggestive Techniken<br />
• Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />
Medikation bei Demenz, Delir,<br />
Wahn, Depression<br />
25. Sonntag<br />
26. Montag<br />
• Senftenberg:<br />
26. bis 30. 11. Psychiatrische<br />
Krankheitslehre<br />
• Praxis Pickert, Buschmühlenweg 3,<br />
Frankfurt/Oder:<br />
20.00 Uhr Balint-Gruppe<br />
27. Dienstag<br />
28. Mittwoch<br />
• LÄKB Cottbus:<br />
10.00 Uhr AiP-Veranstaltung<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.30 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
• Konferenzraum Klinikum<br />
Frankfurt/Oder: 16.00 Uhr<br />
Notfalldiagnostik<br />
• Städtisches Klinikum<br />
Brandenburg: 16.00 Uhr<br />
Arrhythmie-Colloquium<br />
• Hörsaal Institut für Pathologie<br />
Potsdam: 14.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Bad Saarow:<br />
15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
onkologisches Konsil<br />
• Pritzwalk/Wittenberge:<br />
17.00 Uhr Onkologisches Konsil<br />
29. Donnerstag<br />
• Hämato-onkologische<br />
Tagesklinik Schwedt:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
• Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 18.00 Uhr<br />
Triage im Großschadenfall<br />
30. Freitag<br />
Neu Fahrland: 30.11./1. 12.<br />
Block V Schmerzmedizin<br />
328 Brandenburgisches Ärzteblatt 10/2001 • 11. Jahrgang
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité<br />
Das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, Krankenhaus der<br />
Schwerpunktversorgung, sucht ab sofort für die<br />
chirurgische Klinik<br />
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Chirurgie, Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie, Gefäßchirurgie<br />
und Kinderchirurgie.<br />
Die Klinik besitzt die volle Weiterbildungsbefugnis für alle<br />
Schwerpunkte und für das Teilgebiet Kinderchirurgie für 3<br />
Jahre.<br />
Das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus weiß sich als Akademisches<br />
Lehrkrankenhaus der CHARITE (Medizinische<br />
Fakultät der Humboldt-Universität Berlin) der ärztlichen<br />
Fort- und Weiterbildung verpflichtet. Es besteht die Möglichkeit<br />
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Kreislauferkrankungen<br />
und Diabetes<br />
20. Oktober 2001<br />
Hotel Grand Hyatt Berlin, Potsdamer Platz, 9 - 14 Uhr<br />
Veranstaltung des KH Lichtenberg, Abteilung Kardiologie<br />
mit Unterstützung der Deutschen Herzstiftung<br />
der Berliner Diabetesgesellschaft (Landesgruppe der DDG)<br />
und der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"<br />
Sitzung 1: Vorsitz Prof. Dr. Dr. h. c. H.-P. Meissner, Berlin<br />
Sulfonylharnstoffe und koronare Herzerkrankung<br />
Prof. M. Berger, Düsseldorf<br />
Gerinnungsaktivierung bei Diabetes mellitus Typ 2<br />
Prof. P. Nawroth, Heidelberg<br />
Sitzung 2: Vorsitz Prof. Dr. H. Heidrich, Berlin<br />
Periphere Angioplastien und Carotisinterventionen:<br />
Zuviel des Guten<br />
pro: Dr. K. Balzer, Mülheim<br />
contra: Prof. K.-L. Schulte, Berlin<br />
Sitzung 3: Vorsitz Dr. med. O. Göing, Berlin<br />
Spezielle Aspekte der Intensivtherapie des akuten<br />
Myokardinfarktes bei Diabetes mellitus<br />
Prof. Barckow, Berlin<br />
Diabetes and coronary artery disease: conservative, interventional<br />
or surgical therapy Should recent progress in<br />
cardiology alter our decision<br />
Prof. N. Kleiman, Baylor College, Houston, Texas<br />
In den Pausen stehen ein Imbiss und Getränke bereit, das<br />
Mittagessen wird im Ballsaal II gereicht.<br />
Auskunft: Sekretariat der Abteilung Kardiologie<br />
Chefarzt Dr. med. O. Göing, Tel.: 030 - 55 18 21 29<br />
Ärztekammer Schleswig-Holstein<br />
Edmund-Christiani-Seminar<br />
(Berufsbildungsstätte für Arzthelferinnen)<br />
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Termine auf Anfrage<br />
Termine auf Anfrage<br />
Fachzertifikat Impfberatung Fachzertifikat Ernährungsbe-<br />
(40 Stunden), DM 500,- ratung (60 Stunden), DM 750,-<br />
05.- 07.10.2001, 09. -11.11.2001 19.-21.10.2001, 09.-11.11.2001,<br />
und 07.- 09.12.2001<br />
07.- 09.12.01 und 18.-20.1.02 Fach-<br />
Fachzertifikat Praxismanagement zertifikat Gesundheitsberatung<br />
(60 Stunden), DM 750,- (80 Stunden), DM 850,-<br />
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