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Liebe BE­Leser,<br />

China ist das das bevölkerungsreichste Land<br />

der Erde, die olympischen Spiele 2008 finden<br />

in Peking statt, 91000km Schienen<br />

führen durch das Reich der Mitte und Comics<br />

­ wurden ursprünglich nur als Propagandamittel<br />

des kommunistischen Regimes<br />

für die Erziehung der Kinder benutzt. Die<br />

Comics, wie wir sie in Europa und Amerika<br />

kennen, gab es bis 1993 nicht ­ bis eben Egmont<br />

ein chinesisches Pendant zur Micky<br />

Maus einführte. Und eine Ausgabe dieser<br />

Reihe hat den Weg in den BE gefunden ­<br />

und natürlich, wie angekündigt, der zweite<br />

Teil des ersten Kapitels von Das Grab des<br />

ersten Kaisers.<br />

Weiter geht es in dieser Ausgabe mit der<br />

Rezension der LTBs 31­40, der Vorstellung<br />

der Delphin­Serie Mickys Reisen durch die<br />

Zeit, einer neuen Sammlung sowie einem<br />

Flohmarktfund und einem neuen Teil der<br />

Serie Die Väter der Helden. Ein zweiter Comic<br />

und das Coverrätsel dürfen dabei natürlich<br />

ebenso wenig fehlen wie ein weiterer<br />

Artikel über Barks' Wesen. Dieses Mal beschäftigen<br />

wir uns mit den Verbindungen<br />

vom großen Meister zum Autor von Herr<br />

der Ringe.<br />

Ganze zehn Seiten widmen wir der Willie­<br />

Wortel­Ausstellung. (Fast) alles, was Düsentrieb<br />

in der Bark'schen Welt von erfunden<br />

hat, stand dem Besucher in als Nachbau<br />

vom 30. November 2007 bis zum 1. Juni<br />

diesen Jahres in verschiedenen Städten in<br />

Mitteleuropa für vier Euro offen.<br />

Und nun wünsche ich abschließend allen<br />

Lesern noch eine interessante EM und<br />

natürlich viel Spaß beim Lesen der nächsten<br />

Seiten.<br />

Karsten Bracker<br />

Chefredakteur:<br />

Karsten Bracker<br />

Stellvtr. Chefredakteur:<br />

Kevin Kyburz<br />

INHALT<br />

3 Willi­Wortel­Ausstellung<br />

13 Flohmarktfunde 3<br />

14 Der Meister und die Hobbits<br />

15 Mickys Reisen durch die Zeit<br />

16 Cover­Rätsel<br />

17 LTBs 31­40<br />

18 Galerie: Geldquelle<br />

19 Die Väter der Helden: Lilian Bounds<br />

21 Sammlungen­Serie ­ Teil 9<br />

22 Galerie: Indiana Duck<br />

23 Titel: Comics aus China<br />

24 Comic: Das Grab des ersten Kaisers<br />

29 Vorschau<br />

30 Galerie: Goldtaler<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion:<br />

Bettina Auschra, Lena Bradtka, David Bühring, Ansgar Chmiel, Robert Gruhne,<br />

Anselm Hackenberg, Alexander Juhrich, Janina Kanschat, Wolfgang Kern, Bastian<br />

Kladny, Adriano Kleiner, Chris Köcher, Markus Ott, Sven Rentrop, Jano Rohleder,<br />

Manuel Schumann, Moriz Stangl, Arne Voigtmann, Mathis Wendorff<br />

Layout:<br />

Karsten Bracker<br />

Cover:<br />

Idee, Zeichnung & Kolorierung: Alexander Juhrich<br />

Gestaltung: Robert Gruhne<br />

Leserservice:<br />

bertel­express@donald­club.net<br />

Internet:<br />

www.bertel­express.de.tl (off. Seite)<br />

www.donald­club.de (Internes und externes Forum)<br />

Redaktionsschluss:<br />

2. Juni 2008<br />

Der <strong>Bertel</strong>­<strong>Express</strong> wird unterstützt vom...<br />

...und der...<br />

Donald­Club<br />

www.donald­club.de<br />

Duckipedia<br />

www.duckipedia.de<br />

Cover und Abbildungen, wenn nicht anders angegeben,<br />

© Disney Enterprises, Inc. und Egmont vgs<br />

2


Dem Ingeniör ist nichts zu schwör:<br />

Willie­Wortel­Ausstellung<br />

Schon 1994 beschäftigte sich Donaldist Christoph Eden im Rahmen<br />

der Barks­Library für Erfindungen Daniel Düsentriebs, worunter<br />

sich neben eher abstrusen Apparaturen auch richtige<br />

Schätze verbargen. Der bloße Index von Düsentriebs Erfindungen<br />

laut Barks ging 2001 jedoch einen enormen Schritt weiter,<br />

denn nun ging es an den Nachbau von diesen und anderen<br />

Erfindungen. "Dem Ingeniör ist nichts zu schwör" ("The Engineer<br />

In Full Gear", H.m.e.j.E.s.) wurde die plastische Ausarbeitung<br />

von hauptsächlich Düsentrieb'schen Werken genannt und<br />

ging als Ausstellung quer durch die Republik.<br />

Zu sehen: Die Kopfkratzmaschine (BL­DÜ 6) und der kombinierte Besen­Regenschirm (Umbrella Broom, MM 49/74)<br />

3


Die holländische Broschüre zeigt da eine Erweiterung dieser deutschen Grundlage: Liebevoll wurden die Erfindungen in origineller,<br />

aber angemessener Umgebung präsentiert.<br />

4


Wer erkennt die Originalzeichner Na Natürlich zweimal Rosa und einmal Van Horn!<br />

Unten: „Willie Wortel International“<br />

5


Automatic Walking Stick, MM 7/70<br />

Düsentriebs vielleicht berühmteste Erfindung: Das Laufrad<br />

(MM 28/60 und BL­DÜ 3), von Zweiflern mit "Da kann man ja<br />

gleich laufen!" kritisiert.<br />

Boxing Alarm Clock, MM 29/67<br />

6


Die Phantasiermaschine (MM 1/58, TGDD 20): "Unter der<br />

Haube erlebt man alles, was man sich in seiner Phantasie<br />

vorstellt, gewissermaßen wirklich." In der Ausstellung<br />

versuchten Kleinkriminelle das auch.<br />

Der automatische Laubrechen (Automatic Rake, MM 10/72).<br />

Wer sagt, dass diese geniale Erfindung von Herrn Düsentrieb<br />

wie geschaffen für Donald scheint, könnte falscher kaum liegen:<br />

Es ist eine simple Erfindung von Goofy für Goofy.<br />

Der Einkaufswagen mit elektronischer Steuerung (Electronic<br />

Shopping Cart, MM 21/70) kauft völlig selbstständig ein. Doch<br />

wie bezahlt er<br />

7


Diese komplexere Erfindung stammt nicht von Düsentrieb und<br />

auch nicht aus dem ganzen Disney­Universum: Der<br />

Vielfachschreiber (Automatic Writing Machine) stammt aus<br />

dem Superman Sonderband 7...<br />

...dabei wäre die Annahme nicht so abwegig, wo Düsentriebs<br />

Super­Patsche (Super Flyswatter, MM 49/82) doch ganz<br />

ähnlich funktioniert:<br />

Vorhin noch im Prospekt, jetzt schon zum Anfassen: Der für<br />

Oma Duck angefertigte kombinierte Besen­Regenschirm ist nur<br />

als Maßanfertigung sinnvoll.<br />

Rechts: Die Künstliche Kuh (Artificial Cow, MM 42/67) kommt<br />

bei Düsentrieb gleich serienmäßig: In der selben Geschichte<br />

liefert er Oma Duck auch flügelloses Geflügel.<br />

8


Links: Lampel (Walking Lamp, MM 24/73) leuchtet und geht<br />

nicht nur, sondern ist auch in der Lage, Bücher zu halten!<br />

Der Luftroller (BL­DÜ 3): "Meidet die Straßen, die vollen und<br />

lasst uns die Lüfte durchrollen!"<br />

Es leuchten die Reflektoren, Menschen sind Motoren: Der<br />

Fahrrad­Rasenmäher (Bicycle Lawn Mower, MM 28/70)<br />

kombiniert Entspannung mit Nutzen.<br />

Links: Eine Besucherin kommentierte: Bei Düsentrieb hat aber<br />

auch alles Hand und Fuß!<br />

9


Gibt's nicht Gibt's schon! Nämlich auf Düsentriebs Haufen der<br />

unausgegorenen Erfindungen!<br />

Ein fauler Erfinder geht nicht gerne ins Tor...<br />

Automatische Schere (Automatic Scissors, MM 41/65) und<br />

Detektor (Detector, MM 10/66) zum Finden von Dingen, die es<br />

eigentlich gar nicht gibt ­ wie geschaffen, um meine erledigten<br />

Hausaufgaben zu suchen! Im Vordergrund der kleine Drahtlose<br />

Schallöscher mit Richtstrahler (MM 32/61, BL­DÜ 3), welcher<br />

laute Dinge verstummen lässt.<br />

...und wenn, dann nur mit mehrarmiger Torwartmütze (Multi­<br />

Armed Goalie's Cap, MM 40/74)!<br />

Rechts: Der Brieftaubomat (Robot Carrier Pigeon), die Hut­<br />

Fliegenklatsche (BL­DÜ 5) ohne Hut, die Maschine zur<br />

Herstellung von künstlichen Brillianten aus Glyzerin (Artificial<br />

Diamond­Making Machine, MM 52/66) und der Mäuseschreck<br />

(Robot Mouser, MM 52/82)<br />

10


Viele Mitmachexperimente. Ich wage es nicht, die Aufschrift zu<br />

übersetzen, klingt so elektrisch.<br />

Dort finden wir auch das zweiarmige Hutständerchen (Twoarmed<br />

Hat Stand, MM 52/66)<br />

Es ist elektrisch. 12 Volt! Klingt gar nicht so stark...<br />

...berühmte letzte Worte...<br />

11<br />

Links: ...welches ein weiteres<br />

armiges Möbelstück zum Freund hat.


Geschafft!<br />

von David Bühring;<br />

Fotos größtenteils von Boris Braun;<br />

Kritikerin und Besucherin ist Andrea Bühring;<br />

Vielen Dank an die Kleinkriminellen, Christoph<br />

Eden und dem Ausstellungs­Katalog<br />

12


Flohmarktfunde ­ Teil 3<br />

Vor einigen Monaten schlenderte ich wieder<br />

einmal über einen Flohmarkt und fand dort,<br />

neben einigen Lucky­Luke­und Asterix­<br />

Heften diese noch originalverpackte Figur:<br />

DuckTales: $crooge McDuck (Episode 63,<br />

Item #12087) aus einem Kaufhaus aus New<br />

York, wie man der Verpackung entnehmen<br />

konnte. Man kann sie an Armen, Beinen<br />

und Kopf bewegen.<br />

Erstanden habe ich diesen „Fund“ für 1,50<br />

EUR, der Preis von 14,95 $ war noch auf<br />

der Verpackung draufgeblebt, die<br />

Verpackung hatte ich aber nach dem aufmachen<br />

so beschädigt, daß ich diese<br />

weggeschmissen habe. Nichtsdestotrotz hat<br />

auch eine nicht­verpackte Figur noch ihren<br />

Reiz, denn sie ist immerhin schon 20 Jahre<br />

alt, vier Lenze mehr als ich auf dem Buckel<br />

habe.<br />

Karsten Bracker<br />

13


Herr der Enten:<br />

Der Meister und die Hobbits<br />

Was verbindet Enten mit Hobbits Was<br />

hat die (trotz dubioser Versuche einiger<br />

neuerer amerikanischer Autoren, sie in<br />

die 50er zu versetzen) neuzeitliche Gumpenmetropole<br />

mit<br />

dem mythischen Gondor<br />

oder Rohan gemein,<br />

die beide weder mit<br />

Wolkenkratzen,<br />

Glasfassaden noch<br />

Einfamilienhäusern<br />

prahlen können Und<br />

wenngleich man den<br />

Sackheim­Beutlins ein<br />

wenig Gemütshaltung à<br />

la Zorngiebel zutrauen<br />

könnte, so fehlt schon<br />

der reinbeutlin’chen<br />

Gegenseite das feuerrote<br />

donaldische Temperament.<br />

Mittelerde und<br />

Entenhausen haben<br />

soviel miteinander gemein<br />

wie die Fuchs’che<br />

Übersetzung mit dem Original, eher noch<br />

weniger. Und die Autoren unterscheiden<br />

sich ebenso sehr.<br />

Und trotzdem gab es schon öfters Vergleiche,<br />

von denen ich hier den Artikel<br />

„Die schillernde Abscheulichkeit des<br />

Kleinbürgertums“ von Frank Schätzing<br />

zitiere, in dem die Verwandtschaft von<br />

„Donald Duck und der Goldene Helm“<br />

mit dem Fantasywerk beleuchtet wird:<br />

„Dennoch würde ich einen heiligen Eid<br />

darauf leisten, dass Carl Barks „Der Herr<br />

der Ringe“ gelesen hat (…), denn mit<br />

dem Goldenen Helm verhält es sich ähnlich<br />

wie mit dem Ring ­ er verwandetlt<br />

noch den den gutmütigsten Zeitgenossen<br />

in ein zorngeiferndes, gieriges, verschlagenes,<br />

machthungriges Wesen.“<br />

Tatsächlich war der Yankee durchaus mit<br />

dem Werk des Oxford­Professors vertraut.<br />

Es existieren<br />

Briefe von Barks,<br />

die deutlich<br />

erkennen lassen,<br />

dass er den „Herr<br />

der Ringe“ wie<br />

den „Hobbit“ gelesen<br />

hat: „Es ist mir<br />

ein Rätsel, wie ein<br />

Mensch nur all<br />

diese Genealogien<br />

(und Orte) erfinden<br />

und geordnet<br />

in seinem Kopf behalten<br />

kann, wenn<br />

er nicht ein Genie<br />

ist“ und in einem<br />

weiteren Brief<br />

bezüglich „Der<br />

kleine Hobbit“:<br />

„Der Autor Tolkien<br />

fasziniert mich immer mehr. Seine<br />

Fähigkeit, Dinge wie zufällige Gedanken<br />

von irgendwelchen Nebenfiguren noch<br />

achtzig oder zweihundert Seiten später<br />

präsent zu haben, ist nahezu<br />

gespenstisch. (…) Welch wunderbare<br />

Welt hat er geschaffen und das Ganz<br />

ohne den allein selig machenden<br />

Homo sapiens.“ Barks hatte von Barbara<br />

Anderson, die heute wohl eher<br />

unter dem Namen Boatner bekannt<br />

sein dürfte, Ausgaben des Herrn der<br />

Ringe und des kleinen Hobbits zugeschickt<br />

bekommen. Allerdings geschah<br />

dies erst 1965, lange nachdem<br />

der Goldene Helm veröffentlicht wurde.<br />

Cover Donald Duck Adventures 13<br />

Und doch ruht in beiden Werken eine<br />

Verwandtschaft, eine Verwandtschaft<br />

weit unter der Oberfläche, tiefer als die<br />

Minen von Moria und die Hallen der<br />

Kullern, denn so wie Tolkien eine neue<br />

Form der Sage schuf, so ist auch Barks<br />

Werk in gewisser Form eine Sage (wie<br />

auch sein Gesamtwerk von Henner Löffler<br />

als „Saga“ bezeichnet wird), vor uns<br />

liegen zwei Sagen der Welt (wenngleich<br />

es verschiedene Welten sind) in all ihren<br />

Facetten und so wie Tolkiens Welt aus<br />

Fakten verbunden ist, so ist es Barks<br />

Entenhausen, durch seine wiederkehrenden<br />

Schemen, seine Typen, seine ständig<br />

überfüllten Goldfische, um nur eines der<br />

Beispiele zu nennen und obwohl die<br />

Enten lang nicht so groß sind wie die erhabenen<br />

Bewohner von Gondor und<br />

obwohl sie keine Welt retten, nicht<br />

gezwungen sind gegen grausame Orkheere<br />

zu kämpfen, so spiegeln sich in ihnen<br />

die gleichen Konflikte, Probleme, Gefühle.<br />

Und in dieser Weise hat Frank<br />

Schätzing doch wieder recht, der Ritter in<br />

Entenhausen trägt keinen glänzenden<br />

Harnisch, sondern Matrosenjäckchen und<br />

eine blaue Kappe, so wie Mittelerde eine<br />

Sage des Hohen und Märchenhaften ist,<br />

so ist Entenhausen eine Sage des<br />

Gewöhnlichen, eine Sage des Alltags.<br />

Moriz Stangl<br />

Nächstes Mal in den Entenhausener Unwichtigkeiten:<br />

Blubberlutsch ­ das Entenhausener Kultgetränk<br />

J. R. R. Tolkien<br />

14


Mickys Reisen durch die Zeit<br />

In den beiden Jahren 1972 und 1973<br />

brachte der für Kinderbücker bekannte<br />

Delphin­Verlag vier Bände mit je 32 Seiten<br />

heraus: das besondere: Mickys Reisen<br />

durch die Zeit bestehen eben aus Comics,<br />

was eigentlich nur Ehapa vorbehalten<br />

war. Doch waren die Mickey à travers les<br />

siècles­Bücher aus Frankreich halt kein<br />

gewöhnliches Disney­Projekt, von<br />

1970­1973(78) erschienen zwölf Bände<br />

der Serie, davon wurden die genannten<br />

vier teilweise in anderer Reihenfolge und<br />

Cover und mit verschobenen Comics im<br />

Format 22,0 x 29,2 cm für 3,95 DM bis<br />

4,95 DM verkauft. Leider erfreute sich<br />

die Serie nicht allzu großer Beliebtheit,<br />

denn nach der Preiserhöhung im 4. Band<br />

wurde sie dann eingestellt.<br />

Alle Bände wurden von Pierre Fallot erdacht<br />

und von Pierre Nicolas<br />

gezeichnet und haben in allen Versionen<br />

immer 32 Seiten.<br />

Frankreich<br />

1. ­ Mickey et les travaux d'Hercule<br />

2. ­ Mickey à Babylone<br />

3. ­ Mickey et Gauillaume Tell<br />

4. ­ Mickey chez les hommes des cavernes<br />

5. ­ Mickey et Merlin l'enchanteur<br />

6. ­ Mickey et le collier de la Reine<br />

7. ­ Mickey et le vrau comte de Monte Cristo<br />

8. ­ Mickey rencontre Henri IV<br />

9. ­ Mickey chez les Peaux Rouges<br />

10. ­ Mickey écuyer d'Ivanhoé<br />

11. ­ Mickey corsaire<br />

12. ­ Mickey ami de d'Artagnan<br />

Deutschland<br />

4. ­ Micky Maus und die Arbeiten des Herkules<br />

1. ­ Micky Maus in Babylon<br />

3. ­ Micky Maus und Wilhelm Tell<br />

­<br />

2. ­ Micky Maus und der Zauberer Merlin<br />

­<br />

­<br />

­<br />

­<br />

­<br />

­<br />

­<br />

In den Niederlanden hieß die Serie Mickey reist door de geschiedenis (5 Bände), Italien und Spanien wurden ebenfalls vereinzelt, in<br />

andere Serien eingeschoben, Bände nachgedruckt.<br />

Weitere Besonderheiten:<br />

­ Mit Einleitung durch Micky<br />

­ 5 Reihen pro Seite<br />

­ Format (22,0x29,2cm)<br />

­ Hardcover (Buchrücken in Leinen + Pappe)<br />

­ auf Deutsch nur in diesen vier Bänden veröffentlicht<br />

Aufgrund der Seltenheit der Comics und dem besonderen Format der Reihe<br />

wäre ein hoher Marktpreis zu erwarten gewesen. Doch anscheinend ist<br />

die Reihe noch zu unbekannt oder/und vergessen, sodass man nur 20 bis<br />

25 € für eine Ausgabe hinblättern muss.<br />

Karsten Bracker<br />

Nächstes Mal geht es um die Goofy­Alben.<br />

Band 2 der Serie<br />

15


Cover­Rätsel<br />

Dieses Mal Bark'sches Ölbild. Tipp: Dieses Gemälde ist auf einem Hardcover zu finden!<br />

Lösung aus BE 10: Donald Duck TB 27<br />

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16


LTBs 31­40<br />

Weiter geht es mit der „Reise in den Vergangenheit“<br />

mit den LTBs 31­40, welche<br />

von November 1974 bis Juni 1976 erschienen<br />

sind.<br />

Wie immer fangen wir mit der Einzelkritik<br />

zu den zehn Bänden an:<br />

Anmerkung: Für die meisten Geschichten<br />

in den alten Lustigen Taschenbüchern<br />

gibt es mehrere Titel. Hier werden die Titel<br />

der 3. Auflage genannt, in Klammern<br />

steht allerdings der Originaltitel, sofern<br />

sich dieser von der Neuauflage stark unterscheidet.<br />

LTB 31:<br />

Für frühere Verhältnisse ist LTB 31 ein<br />

recht schwaches LTB und somit auch das<br />

schlechteste dieser zehn. Zwar gibt es<br />

zwei Comics von Starzeichner Scarpa,<br />

von denen auch einer, „Die rigorose Räumungsklage“<br />

(„Donald und der nostalgische<br />

Milliardär“) sehr gut ist, jedoch<br />

können die anderen Geschichten allesamt<br />

nicht vollständig überzeugen. Insbesondere<br />

„Ein Star wird geboren“ („Der widerspenstiges<br />

Neffen Zähmung“) ist wohl<br />

die schwächste Story dieser zehn Taschenbücher.<br />

LTB 32:<br />

Das Debüt einer Comic­Legende: Giorgio<br />

Cavazzano hat in LTB 32 mit „Villa<br />

zu vermieten!“ („List und Tücken des<br />

Vermieters“) seinen ersten Aufritt im<br />

Lustigen Taschenbuch. Und die von Guido<br />

Martina geschriebene Geschichte vermag<br />

sehr zu überzeugen – viele weitere<br />

tolle Comics von Cavazzano sollten in<br />

den nächsten Jahrzehnten noch folgen.<br />

Ebenfalls von Martina stammt auch die<br />

zweite Top­Geschichte des Bandes, „Der<br />

Tag der guten Tat“ (Scarpa). Die vier<br />

weiteren Geschichten sind nett, allerdings<br />

ist die Zeichnerauswahl mit zweimal Chierchini<br />

und einmal Capitanio nicht unbedingt<br />

berauschend.<br />

LTB 33:<br />

Das Niveau steigt. Mit Scarpa, De Vita,<br />

Cavazzano, Carpi, Gatto und Bordini gibt<br />

es eine schöne Mischung aus vielen guten<br />

Zeichnern. Herausstechen tut vor allem<br />

Cavazzanos „Wer wagt gewinnt“, aber<br />

auch Scarpas und De Vitas Auftritte sind<br />

mehr als lesenswert. Insgesamt also ein<br />

Band ohne Schwächen (ausgenommen<br />

vielleicht der Rahmengeschichte) und mit<br />

drei sehr guten Geschichten – empfehlenswert!<br />

LTB 34:<br />

Mit Nummer 34 kommt nun auch das erste<br />

Maus­LTB. Zwar gibt es nichts von<br />

Romano Scarpa, jedoch wird das durch<br />

Carpis „Die Rebellen von Halunkistan“<br />

und Bottaros „Eine Stadt in Hypnose“<br />

mehr als kompensiert.<br />

Da die anderen Geschichten von Gatto,<br />

Chierchini und De Vita ebenfalls überzeugen,<br />

kann man also auch hier nur eine<br />

Empfehlung aussprechen!<br />

LTB 35:<br />

In der 35. Ausgabe gibt es wieder was<br />

von Scarpa – und zwar gleich dreimal.<br />

„Bräutigam wider Willen“ ist hierbei<br />

nicht nur das Highlight dieses LTBs, sondern<br />

auch eine der besten in dieser Periode.<br />

Neben den drei Scarpa­Geschichten<br />

und einer sehr schönen von Massimo De<br />

Vita, fallen die Beiträge von Perego und<br />

Chierchini jedoch etwas ab, auch wenn<br />

sie noch so eben im guten Bereich sind.<br />

LTB 36:<br />

Mit LTB 36 wurde diesmal eine sehr<br />

frühe Ausgabe aus der italienischen Reihe<br />

„I Classici di Walt Disney“ übernommen,<br />

was dem ein oder anderen Leser<br />

wohl schon an den Zeichnungen von<br />

Scarpa und Carpi auffällt. „Der rasende<br />

Reporter“ („Donald und die Krebse im<br />

Burgunder“) ist Scarpas erste Geschichte,<br />

die er nicht nur gezeichnet, sondern auch<br />

geschrieben hat. Spannend, sehr temporeich<br />

und anspruchsvoll – ein Meisterwerk!<br />

Die ebenfalls sehr langen Comics von<br />

Bottaro und Chierchini sind allerdings<br />

nur Gut­Mittelmäßig, sodass der Band insgesamt<br />

schwächer als seine drei Vorgänger<br />

ist.<br />

LTB 37:<br />

Ausgabe Nr. 37 ist etwa vom gleichen<br />

Niveau einzuschätzen wie das vorherige.<br />

Wiedermal kommt das Highlight des<br />

Bandes mit „Ein harter Kampf“ („Der<br />

Tunnel unter dem Ärmelkanal“) von Romano<br />

Scarpa, die andere Geschichte von<br />

ihm, „Das Wikingerschiff“ („Das<br />

Wikingerschiff“), ist allerdings eher eine<br />

seiner schwächeren. Bei beiden Storys<br />

war übrigens mal wieder Martina der Autor.<br />

Die weiteren Geschichten von Luciano<br />

Gatto, Massimo De Vita sowie Giorgio<br />

Bordini sind zwar zeichnerisch<br />

ansprechend, allerdings nicht sonderlich<br />

spektakulär.<br />

LTB 38:<br />

LTBs ohne Scarpa und Martina sind eine<br />

Seltenheit. Stattdessen gibt es gleich drei<br />

Geschichten und 100 Seiten des<br />

Gespanns Cimino/Cavazzano, welche im<br />

Großen und Ganzen überzeugen können.<br />

Auch Fans von Giuseppe Perego kommen<br />

mit 90 Seiten auf ihre Kosten, des<br />

Weiteren gibt noch je einen Comic von<br />

Gatto und Bordini welche beide zwar<br />

nicht top, aber empfehlenswert sind. Im<br />

Großen und Ganzen also wieder ein recht<br />

empfehlenswerter Band, der allerdings<br />

verglichen mit den meisten anderen Bänden<br />

der Reihe eher unterdurchschnittlich<br />

ist.<br />

LTB 39:<br />

Das letzte von acht Duck­LTBs ist auch<br />

nochmal gelungen. Am besten sind „Der<br />

Hexenblitzableiter“ („Gundel in Aktion“)<br />

von Cavazzano und „Die Natur schlägt<br />

zurück“ („Zurück zur Natur“) von Gatto,<br />

wo man sich sehr schön mit Umweltproblemen<br />

befasst. Auch der Rest des Bandes<br />

(ein weiterer Cavazzano sowie Bordini,<br />

De Vita und Perego) liest sich sehr<br />

gut, auch wenn kein Knüller dabei ist.<br />

LTB 40:<br />

Das Beste kommt eben zum Schluss: Wie<br />

schon im letzten Artikel ist das zehnte<br />

LTB das wohl stärkste. Vor allem die<br />

längste Geschichte, „Die geheimnisvolle<br />

Ziehharmonika“ (“Micky und die Schattendiebe“)<br />

von Carpi, welche auch im ersten<br />

LTB Jubiläumsband nachgedruckt<br />

wurde, ist absolut lesenswert. Aber auch<br />

die zwei Geschichten von Massimo De<br />

Vita sind toll und übertreffen sogar die<br />

ebenfalls sehr gute Geschichte von<br />

Scarpa. Da sogar auch die Rahmengeschichte<br />

hier überdurchschnittlich<br />

gut und passend ist, kann man von einem<br />

17


undum gelungenen und absolut lesenswerten<br />

Band sprechen!<br />

So sieht das im Ranking aus:<br />

1. LTB 40 (sehr, sehr gut)<br />

2. LTB 34 (sehr gut)<br />

3. LTB 33 (sehr gut)<br />

4. LTB 35 (sehr gut)<br />

5. LTB 39 (sehr gut)<br />

6. LTB 32 (gut)<br />

7. LTB 37 (gut)<br />

8. LTB 36 (gut)<br />

9. LTB 38 (gut)<br />

10. LTB 31 (eher mittelmäßig)<br />

Die besten Geschichten:<br />

1. Der „Rasende Kurier“ (Donald und die<br />

Krebse im Burgunder)<br />

2. Bräutigam wider Willen<br />

3. Die geheimnisvolle Ziehharmonika<br />

(Micky und die Schattendiebe)<br />

Die besten Künstler*<br />

1. Romano Scarpa (11 Geschichten; Notendurschnitt:<br />

1,6)<br />

2. Massimo De Vita (7; 1,7)<br />

3. Giorgio Cavazzano (7; 1,8)<br />

4. Giovan Battista Carpi (4; 1,8)<br />

5. Guido Martina (27; 2,1)<br />

*die an über drei Comics beteiligt waren<br />

Fazit:<br />

+ in nahezu jedem LTB mindestens eine<br />

Top­Geschichte<br />

+ fast nur Comics von guten Zeichnern<br />

+ nichts von P. De Vita, relativ wenig<br />

von Perego und Chierchini<br />

­ nur zwei Micky­LTBs<br />

­ mittelmäßige Rahmengeschichten<br />

Es ist nicht anders wie in den letzten drei<br />

Artikeln: Auch diese Periode kann<br />

überzeugen. Nur ein Band mit Schwächen<br />

und viele Top­Geschichten, allen<br />

voran von Scarpa, De Vita und<br />

Cavazzano. Viel Spaß beim Lesen!<br />

Manuel Schumann<br />

~ Geldquelle von Bastian Kladny ~<br />

18


Die Mutter des Helden:<br />

Lilian Bounds<br />

~ mehr, als nur das Vernünftigste in Walts Leben ~<br />

Jeder mächtige Mann braucht eine<br />

Frau an seiner Seite, die ihn kontrolliert<br />

­ Walt Disney bildete da keine<br />

Ausnahme. Lillian Disney, seine große<br />

Liebe, heiratete er 1925, als vom Ruhm<br />

und Reichtum späterer Zeiten noch<br />

nichts vorhanden war, sondern er sich<br />

mit seinem kleinen Studio durchschlagen<br />

musste. Beide waren in verschiedenen<br />

Jahrhunderten geboren,<br />

hielten aber doch zusammen ­ in guten<br />

und in schlechten Zeiten.<br />

Lillian Marie Bounds wurde am 15. Februar<br />

1899 in Idaho geboren und war damit<br />

fast drei Jahre älter als ihr späterer<br />

Ehemann. Ihre Schwester, Hazel, fand in<br />

William Cottrell später ebenfalls die<br />

große Liebe in den Disney­Studios. Lillian<br />

und Walt fanden und verliebten sich<br />

in Hollywood, am 13. Juli 1925 heiraten<br />

sie ­ kurze Zeit später fand sich das kleine<br />

Trickfilmstudio in einer brenzligen<br />

Situation, nachdem Disney in New York<br />

mitgeteilt worden war, dass er in Zukunft<br />

keine "Oswald, the Lucky Rabbit" ­ Filme<br />

mehr produzieren durfte. Auf der<br />

Heimfahrt mit dem Zug nahm die wohl<br />

größte Legende der Disney­Geschichte<br />

ihren Lauf ­ wahr oder nicht wahr, bis<br />

heute ist das nicht geklärt. Walt soll im<br />

Zug an ersten Entwürfen für eine neue<br />

Figur gearbeitet und sich einen Namen<br />

ausgedacht haben ­ eine Maus, Mortimer<br />

Mouse. Lillian fand das zu spießig (sie<br />

hatte, nebenbei bemerkt, recht) und<br />

schlug vor, den kleinen Nager Mickey<br />

Mouse zu taufen.<br />

Lillian Disney war Anfang der<br />

Zwanziger in das Disney­Studio gekommen<br />

und hatte sich schnell in Walt verliebt.<br />

Nach ihrer Heirat war das liebste<br />

Hobby der beiden, ins Kino zu gehen.<br />

Lillian half noch einige Jahre dabei, die<br />

Bleistiftzeichnungen der Animatoren zu<br />

tuschen, später meinte Walt Disney dazu<br />

scherzhaft: "Ich hatte nicht genug Geld<br />

um sie zu bezahlen, also heiratete ich sie<br />

stattdessen."<br />

Lillian Disney passte vom Charakter her<br />

mehr oder weniger gut zu ihrem Mann<br />

und hielt, was geschäftliche Dinge anging,<br />

eher zu seinem Bruder und Partner,<br />

Roy. So prophezeite sie ihrem Ehemann,<br />

nachdem er 1934 beschlossen hatte, mit<br />

"Schneewittchen und die sieben Zwerge"<br />

ein Mammutprojekt anzugehen, genauso<br />

den Ruin wie Jahre später, als er einen<br />

Vergnügungspark eröffnen wollte ­ diese<br />

seien nur schmutzig und würden kein<br />

Geld einbringen. Allgemein war Lillian<br />

Disney eher bodenständig, im Gegensatz<br />

zu ihrem Mann. Aber gerade in Sachen<br />

Musik ­ Walt liebte Klassik ­ drehte sich<br />

dieses Verhältnis ins Gegenteil: Lillian<br />

Disney mochte moderne Klänge und<br />

Texte und war begeistert von den Musikstars<br />

ihrer Zeit. Als für Walt Disney,<br />

nach dem Flop von "Fantasia", eine Welt<br />

zusammenbrach, leidete sie aber mit ihm<br />

­ und entschied sich fast ein halbes Jahrhundert<br />

später einen Teil ihres Vermögens<br />

für eine klassische Konzerthalle<br />

auszugeben, die wohl ganz im Sinne<br />

ihres ersten Ehemannes gewesen wäre.<br />

Zu Lillians Unverständnis hatte Walt<br />

Disney nicht nur ein Laster. Er war der<br />

Meinung, seine chronischen<br />

Halsschmerzen mit Scotch verdrängen zu<br />

müssen. Sie setzte ihren Mann auch<br />

schonmal vor die Tür, wenn er betrunken<br />

aus einer Bar nach Hause kam. Nachdem<br />

Walt Disney, inspiriert von seinen Chefzeichnern<br />

Ollie Johnston und Ward Kimball,<br />

eine Gartenbahn auf ihrem Grundstück<br />

hatte bauen lassen, war Lillian aber<br />

letztendlich doch froh über die Eröffnung<br />

des Disneyland Park in Anaheim ­ die<br />

dortige Bahn war größer, schmutziger<br />

und lauter, was Walt Disney zusagte und<br />

dazu führte, dass seine Frau daheim<br />

weitgehend ihre Ruhe hatte. Walt und<br />

Lillian Disney mieden die High­Society­<br />

Parties, wenn es nicht gerade von Nöten<br />

war, um einen Film oder andere Dinge zu<br />

bewerben. Dagegen waren beide begeistert<br />

von Weltreisen, insbesondere ins alte<br />

Europa, das Walt Disney schon immer zu<br />

begeistern pflegte und das sich sowohl<br />

stilistisch als auch von den Geschichten<br />

her vielfach in seinen Filmen wiederfand.<br />

Besonders beim Skifahren in der Schweiz<br />

war die Begeisterung der beiden genauso<br />

grenzenlos wie bei ihren Ausflügen zum<br />

Matterhorn. Sie liebten französische Antiquitäten,<br />

die sie sich vor Ort kauften.<br />

Aber auch die Karibik, Strand und Meer,<br />

fand bei den Disneys Anklang, so dass<br />

sie mehr als einmal in Kuba ihren Urlaub<br />

genossen. Wie offensichtlich wird, war<br />

Lillian Disney zwar nicht versnobt, wusste<br />

aber die Vorteile einer dickeren Geldbörse<br />

zu nutzen ­ so war sie auch wenig<br />

begeistert, als ihr Mann den Mercedes<br />

während der Weltwirtschaftskrise Ende<br />

der Zwanzigerjahre verkaufen musste.<br />

Die Ehe der Disneys endete nach über 41<br />

Jahren, nachdem Walt am 15. Dezember<br />

1966, kurz nach seinem 65. Geburtstag,<br />

einem weiteren Laster Tribut zollen<br />

musste und an Lungenkrebs starb. Die<br />

Ehe der beiden wurde als harmonisch beschrieben,<br />

war aber über Strecken auch<br />

schwierig, auch durch den Kinderwunsch<br />

seiner Frau, den Walt einige Zeit nicht zu<br />

erfüllen vermochte.<br />

Der Wunsch Lillian Disneys nach einer<br />

eigenen Familie erfüllte sich am 18. Dezember<br />

1933, als Diane Marie Disney das<br />

Licht der Welt erblickte. Rund vier Jahre<br />

später entschieden sich die Disneys, eine<br />

weitere Tochter zu adoptieren ­ Sharon<br />

Mae, geboren am 21. Dezember 1936.<br />

Diane heiratete 1954 Ron Miller, der so<br />

die Chance erhielt, Anfang der Achtzigerjahre<br />

erst zum Präsidenten und<br />

schließlich auch zum Vorstandsvorsitzenden<br />

der Walt Disney Company aufzusteigen,<br />

bevor er von Roy Disney zu<br />

Gunsten von Michael Eisner und Frank<br />

Wells abgesetzt wurde. Die Geschichte<br />

von Sharon ist tragisch. Ihr Ehemann Robert<br />

Brown starb nach acht Jahren Ehe im<br />

Jahr 1967, nur wenige Monate nach Walt<br />

19


Disney, an Krebs. Die einzige Tochter<br />

des Ehepaares, Victoria, war erst kurze<br />

Zeit zuvor geboren worden.<br />

Anschließend heiratete sie William Lund,<br />

mit dem sie weitere Kinder hatte, Brad<br />

und Michelle. Ihr neuer Gemahl brachte<br />

ebenfalls Kinder aus einer früheren Ehe<br />

mit, so dass die Lunds zu einer Großfamilie<br />

anwuchsen. Sharon Mae war kein<br />

langes Glück vergönnt. Gerade 56 Jahre<br />

alt, starb sie 1993 ausgerechnet am 94.<br />

Geburtstag von Lillian ­ an Lungenkrebs,<br />

genauso wie ihr Vater Walt Disney.<br />

Nach dem Tod von Walt heiratete Lillian<br />

Disney 1969 erneut. Ihr neuer Ehemann ­<br />

mit dem sie, da schon über 70 Jahre alt,<br />

natürlich keine Kinder mehr hatte ­ John<br />

L. Truyens verstarb 1981. Im Jahr 1987<br />

entschied sich die gealterte Grande Dame<br />

Disneys dazu, den Bau einer neuen<br />

Konzerthalle für die Los Angeles<br />

Philharmonika mit 50 Millionen US­<br />

Dollar ihres eigenen Vermögens zu finanzieren.<br />

Sie wollte das Gebäude in<br />

Erinnerung an Walt errichten lassen, der<br />

Klassik geliebt hatte. Die Entwürfe des<br />

Architekten und das Aussehen des Gebäudes<br />

sollen ihr aber nicht zugesagt<br />

haben. Der Bau dauerte länger als gedacht<br />

und wurde mit rund einer viertel<br />

Milliarde Dollar wesentlich kostenintensiver<br />

als ursprünglich veranschlagt, so<br />

dass die Eröffnung erst 2003 stattfinden<br />

konnte.<br />

Das erlebte Lillian nicht mehr. Sie verstarb,<br />

genau 31 Jahre und 1 Tag nach<br />

Walt im gesegneten Alter von fast 99<br />

Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.<br />

Heute liegt sie neben ihrem ersten Mann,<br />

ihrer Tochter und deren Ehemann bestattet<br />

im Forest Lawn Memorial Park.<br />

Unter uns ­ Walt hätte seine Konzerthalle<br />

gemocht und von wahrer Liebe gesprochen<br />

­ wer wird von seiner Angetrauten<br />

schon mit einem 274 Millionen US­<br />

Dollar teuren Geschenk beglückt...<br />

Kevin Kyburz<br />

~ Lilian hält Walts ersten Oscar ~<br />

20


Sammlungen ­ Teil 9<br />

Heute stelle ich euch meine<br />

„bescheidene“ Sammlung vor: Ich<br />

sammle jetzt seit ungefähr 2 Jahren<br />

richtig. Doch trotzdem hab ich noch<br />

vereinzelt Lücken in dem<br />

Buchrückencover.<br />

Meine Sammlung ist im noch relativ<br />

gutem Zustand, die Cover haben nur<br />

vereinzelt ein paar Knicke und die<br />

Buchrücken erkennt man noch relativ<br />

gut. Zumindest trifft dies auf LTBs zu,<br />

die von Anfang an mir gehörten. Ich habe<br />

einen Großteil meiner alten Comics von<br />

Flohmärkten, Freunden und Bekannten.<br />

Und die sind meist schon nicht mehr so<br />

toll erhalten. Bei einem LTB z.b kann<br />

man die letzten Seiten teilweise gar nicht<br />

mehr lesen, weil sie so zerfledert sind.<br />

(Doch einem geschenkten Gaul schaut<br />

man nicht ins Maul).<br />

Meine Sammlung besteht aus: 140<br />

„normalen“ LTBs, 1 LTB Exklusiv, 4<br />

Jubiläums Editionen, 10 Mammut<br />

Comics, 8 LTB Spezial, 6 Jumbocomics,<br />

4 Mini Pockets, 1, Sammelband DDSH, 1<br />

DDSH Spezial, 7 DDSH, 2 Micky Maus<br />

­ Präsentiert, 1 Limit, 8 U.F.Fs, 5 Donald<br />

Comics & Mehr, 53 Micky Mäuse, Sein<br />

Leben, seine Milliarden und 1 Hall of<br />

Fame Nr. 6.<br />

Diese Sammlung hat schon ein paar<br />

Umlagerungen erlebt. Als ich noch ganz<br />

am Anfang mit dem Sammeln war und<br />

bloß ein paar LTBs hatte, lagerten die in<br />

meinem Zimmer in einem Mini­<br />

Bücherregal. Später als es wirklich zu<br />

viel wurden um sie darin zu lagern und<br />

sie deswegen im ganzen Haus rumlagen<br />

ist meiner Mutter der Kragen geplatzt<br />

(weil überall LTBs rumlagen) und sie hat<br />

gesagt: „Wenn du die ganzen Comics<br />

nicht auf der Stelle in eine Kiste in den<br />

Keller stellst, schmeiß ich sie alle aus<br />

dem Fenster!“ Darauf wollte ich es<br />

natürlich nicht ankommen lassen und ich<br />

sortierte sie schön in eine Kiste ein. 1<br />

Jahr darauf wurden es so viele, dass ich<br />

schon zwei Kisten brauchte und es war<br />

unheimlich nervig, dass ich immer erst<br />

die LTBs von unten heraufkramen<br />

musste! Da schaute ich mich nach einem<br />

guten Lagerplatz um – und wurde fündig.<br />

Ich fand ein Regal, in dem nur alte<br />

Ordner, die eigentlich niemand mehr<br />

brauchte, lagen, es war zwar nicht<br />

sonderlich groß und staubig, aber fürs<br />

erste genügte das und es gibt ja den<br />

Staubwedel. Was mich nur etwas störte,<br />

war der Ort an dem dieses Regal stand:<br />

Im Keller. Nun ja, besser als in einer<br />

Kiste zu vergammeln. Also, sortierte ich<br />

dort, meine 140 „normalen“ LTBs, 1<br />

LTB Exklusiv, 4 Jubiläums Editionen, 10<br />

Mammut Comics, 8 LTB Spezial, 6<br />

Jumbocomics,... ihr wisst schon, ein.<br />

Dort lagern sie nun zwischen Gerümpel<br />

(Also Links und Rechts ist Gerümpel sie<br />

selber sind aber ordentlich in einem<br />

Regaleingeräumt!) unter der Treppe.<br />

Gestützt mit einem Rechenschieber und<br />

einer Rennautofernbedienung, die<br />

zwischen einen Schrank und ein<br />

Rechenschieber „gestemmt“ ist.<br />

Aber bald schon wird das Regal nicht<br />

mehr reichen, schon am Anfang musste<br />

ich mir die Finger einquetschen um ein<br />

LTB rauszuholen.<br />

Sammelt schön!<br />

Lena Bradtka<br />

21


~ Indiana Duck von Janina Kanschat ~<br />

22


Comics aus China<br />

Im Reich der Mitte sieht das Micky­<br />

Maus­Magazin aus wie die Vorschulausgabe<br />

eines Winnie­Puuh­Heftchens hierzulande<br />

­ dem äußeren Eindruck nach.<br />

Da strahlen einem quitsch gelb­violette<br />

Hintergründe auf dem Cover entgegen,<br />

verziert mit den Abbildungen kitschiger<br />

Beilagen, die genauso an unsere Gefilde<br />

erinnern wie die höchstschrecklichen Zeichnungen<br />

auf dem Cover. Zum Comicbereich<br />

gibt es drei Dinge zu sagen:<br />

nein, trotz dem politischen Einfluss in<br />

den örtlichen Journalismus wurden nicht<br />

zwei der Drillinge wegretuschiert<br />

(vielleicht sind sie ja jetzt nur "Freunde",<br />

das mag sein, mein Mandarin gehört aufgefrischt),<br />

nicht nur Kurzhosenmicky ist<br />

vertreten ­ und es gibt einen Rätselcomic<br />

auf Englisch mit Vokabelhilfe.<br />

Die Comics sind nicht weiter erwähnenswert<br />

und bestehen zum größtenteils<br />

aus Bilderabfall Egmont'schen Absenders<br />

und holländischen Fabrikaten. Aber auch<br />

ein Zehnseiter Carl Barks' hat sich erfreulicherweise<br />

in meiner Ausgabe<br />

eingeschlichen ­ auch wenn es mir ein<br />

Rätsel bleibt, weswegen die Sprechblasen<br />

ab Mitte der Geschichte zunehmend an,<br />

sagen wir mal, Blässe gewinnen. Meinen<br />

"Lese"spaß hat das verständlicherweise<br />

nicht getrübt. Viel interessanter aber als<br />

Comicseiten, die übrigens wie das ganze<br />

Heft qualitativ hochwertig gedruckt sind,<br />

mögen jedoch die Extraseiten und der<br />

allgemeine Aufbau sein.<br />

Dazu gehört der Strip unterhalb des<br />

Inhaltsverzeichnis ­ das soll nicht das<br />

einzige bleiben, was das Gedächtnis deutscher<br />

Micky­Maus­Magazin­Leser aus<br />

seinem Schlaf hochschrecken lässt. Es folgen<br />

Seiten mit Streichen und kuriosen<br />

Geschichte aus aller Welt, wobei es<br />

Zufall sein mag, dass eine der Kuriositäten<br />

aus chinesischen Statisten besteht und<br />

einer Gruppe offensichtlich ungeladener<br />

Bären, die ein Restaurant stürmen.<br />

Vielleicht stellen diese auch nur eine<br />

kapitalistische Welle dar, die den kultivierten<br />

Kommunismus zu überrollen<br />

droht ­ an Textsicherheit fehlt es mir, wie<br />

bereits geschildert. Es folgt ein zweiseitiger<br />

Werbecomic ­ jeder deutschsprachige<br />

Disney­Fan erinnert sich<br />

an die ätzend­langweiligen Comics für<br />

"Uhu"­Klebestifte oder Iglo­Fischstäbchen.<br />

Die längere Variante im chinesischen<br />

Heft macht auch ohne jegliches<br />

Verständnis einen ähnlichen Eindruck<br />

(ich tippe auf sieben Keks­Zwerge, die<br />

aus irgendeinem Grund einen Planeten<br />

mit Stollen durchziehen und sich von irgendeiner<br />

weißen Pampe ernähren, die<br />

wiederum nach "Uhu" aussieht. Dass damit<br />

für einen selbstklebenden Dübel<br />

geworben werden soll, bezweifle ich<br />

allerdings).<br />

Es folgt eine Seite mit Auszügen aus dem<br />

Guiness­Weltrekord­Buch 2005 und einer<br />

Werbeseite für W.i.t.c.h. Grottige Comicseiten<br />

später blickt einen ein chinesisches<br />

Mädchen () an, dass offensichtlich<br />

Werbung für Lollis mit verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen macht und<br />

sich dabei schreiend die Ohren zuhält.<br />

Mich packt dabei eher die Reiz, die Hände<br />

vor die Augen zu schlagen und ihr es<br />

lautmalerisch gleich zu tun. Es folgt ein<br />

Finde­die­Fische­in­einem­Schwarm­ausvielen­Fischen­Spiel,<br />

anschließend stellt<br />

uns Supergoof die tierischen Rekordhalter<br />

der Meere vor. Die obligatorische Leserbriefe­Seite<br />

ist natürlich auch vorhanden.<br />

Dem Betrachter blicken die, wie<br />

überall, mäßig abgepausten Disney­Figuren<br />

entgegen und die grinsenden Gesichter<br />

des chinesischen Oberschicht­Nachwuchses.<br />

Dass dieses Heft vor allem auf diesen zugeschnitten<br />

scheint, deutet sich in zahlreichen<br />

Indizien an. Dazu gehört auch der<br />

englischsprachige Rätselcomic, der, bezogen<br />

auf die angestrebte Zielgruppe, überaus<br />

anspruchsvoll erscheint und auf keine<br />

bäuerliche Schicht weißt.<br />

Ich will mir kein Urteil erlauben. Dazu<br />

fehlt mir der nötige Einblick in chinesische<br />

Comic­Gepflogenheiten. Auf den<br />

ersten Blick ist nur mit Gewissheit zu<br />

erkennen, dass es sich inhaltlich<br />

unwesentlich von anderen Micky­Maus­<br />

Magazinen abhebt.<br />

Kevin Kyburz<br />

23


Fortsetzung aus BE 10<br />

Text, Zeichnungen Kolorierung und Lettering: Alexander Juhrich<br />

24


Fortsetzung folgt!<br />

28


Vorschau<br />

Die <strong>Bertel</strong>­<strong>Express</strong>­Sommerausgabe 12 erscheint am 10. August...<br />

...und zwar mit folgenden Themen:<br />

Comics aus Polen<br />

LTBs 41­50<br />

Goofy­Album<br />

Das Grab des ersten Kaisers: Kapitel 2<br />

...und vielem mehr!<br />

29


~ Goldtaler von Alexander Juhrich ~<br />

30

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