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Vortrag: Hinduismus

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Marianne Porsch<br />

<strong>Vortrag</strong>: <strong>Hinduismus</strong> Oktober 2005<br />

Gliederung:<br />

• Einleitung/Begriffsklärung<br />

• Entstehung/Geschichte<br />

• Lehre<br />

• Heilige Schriften/Glaubensquellen<br />

• Götter<br />

• Merkmale/Riten/Feste<br />

• Richtungen<br />

• Verbreitung<br />

• Quellen<br />

Einleitung:<br />

• Allgemeines:<br />

• Gehört zu den 5 Weltreligionen<br />

• Drittgröße Religion der Welt (900 Mio Hindus, Großteil in Indien)<br />

• Name: Perser und Araber: Hindus als Bewohner Indiens (jenseits des Flusses Indus,<br />

<strong>Hinduismus</strong> als Namen für ihre Religion<br />

• Inder selber nennen ihren Glauben sanatana dharma ( ewige Religion)<br />

• Religion, Kultur oder Lebensweise<br />

• Keine einzelne Religion ( kein Credo, Struktur, Gründerperson oder –ereignis)<br />

• Westliche Sichtweise lässt sich nicht auf hinduistische Traditionen übertragen<br />

• Dynamische Religion (über Jahrhunderte gewachsen, vielschichtig, gewann in jeder<br />

Epoche neue Merkmale dazuVerbindung aus Neuem und Alten, Gründe: nicht zentral<br />

organisiert, Freiraum viele verschiedene Formen und Richtungen)<br />

• Begriffe:<br />

• Atman: wirkliches, unsterbliches Selbst eines Menschen (Seele), jenseits von Körper und<br />

Denken<br />

• Brahman: Weltseele, das ewige, unvergängliche Absolute, Alles, kann nicht angebetet<br />

werden, Anbeter selbst ist Brahman, kann nur erkannt werden<br />

• Samsara: Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt<br />

• Karma: Summe aller guten und bösen Taten (wie Bankkonto, Grundlage für nächstes<br />

Leben)<br />

• Dharma: Weltgesetz, Grundlage menschliches Moral und Ethik,<br />

• Moksha: Erlösung von allen weltlichen Bindungen, Ausbruch aus Samsara<br />

• Veden: Wissen, heilige Lehre, Gesamtheit der ältesten Texte indischer Literatur<br />

• Yoga: Wege zur Gotteserkenntnis<br />

• Varna: Farbe, Kasten<br />

• Jari: Geburt, Unterkasten<br />

• Anfänge vor ca. 5000 Jahren, mit indischer Geschichte verknüpft<br />

Entstehung/Geschichte:<br />

• Industal-Kultur (3000-1750 v. Chr.) Züge des heutigen <strong>Hinduismus</strong>; erste indische<br />

Zivilisation (Städte( Harappa, Mohenjo Daro), Kanalisation, mehrstöckige Häuser, Schrift,<br />

Handel, Werkzeuge, Baumwollverarbeitung, Goldschmiede... ; archäologische Funde:<br />

Siegelfiguren mit Ähnlichkeiten späterer Darstellungen des Gottes Shiva, Pipal-Baum, Götter<br />

auf Reittieren...; auch Verehrung des Ganges als Krokodil auf Induskultur zurückzuführen


• Arische Eroberung (1500 v. Chr.) Einwanderungswelle von Nomaden (Arya= die Edlen) aus<br />

Zentralasien, Eroberung des Industals (Bewohner zwar weiter entwickelt, aber wenig<br />

Waffen), Zerstörung der Städte und Vermischung mit Überresten der Industal-Kultur<br />

• Vedismus/Brahmanismus (1500-600v.Chr.) Prägung des <strong>Hinduismus</strong> durch arische Kultur:<br />

Sprache Vorläufer der Sanskrit-Sprache ( auch heute noch sprache der religiösen<br />

Handlungen) , mündlich überlieferte Veden (Vorgänger späterer schriftlicher Veden),<br />

Götterverständnis, Kulte... ; Merkmale des Vedismus: bedeutende Stellung der Brahmanen,<br />

Rituale und Götterverehrungen<br />

Vedische Literatur: Hymnen und Lobgesänge auf Götter, Mantras, Schriften über Rituale und<br />

Philosophie...; Veden: manchmal göttliche Autorität zugesprochen<br />

• Abspaltung der Buddhismus und Jainismus (ca. 600 v. Chr.) Ablehnung oder Infragestellen<br />

autoritärer Strukturen, Veden, Priesterkaste, oder Kastensystem an sich; Tendenz zum<br />

Atheismus<br />

• Upanishaden (ca. 600v. Chr.) letzter Teil vedischer Literatur, Trennung von Göttern und<br />

Brahman und von Körper und Atman; Karma, Wiedergeburt, Meditation über den Riten,<br />

Erkenntnis; vielfältig interpretierbar, keine Ablehnung der anderen Veden<br />

• Klassische Zeit (300 v.Chr. – 1200 n. Chr.) Herausbildung des eigentlichen <strong>Hinduismus</strong>,<br />

Triade, Tempelbau, Götterstatuen...<br />

• Einfall des Islam (1200-1700 n. Chr.) Indien durch muslimische Herrscher regiert, Einflüsse<br />

des Islam: <strong>Hinduismus</strong> wurde zur Schriftreligion, Übersetzung von Sanskrit in Volkssprachen<br />

• Britische Besatzung (1857-1947) britische Kronkolonie, Verbreitung im britischen<br />

Kolonialreich<br />

• Neohinduismus (ab 19. Jhd ) Reformbewegungen durch europäische Einflüsse, mit<br />

Unabhängigkeitsstrebungen verbunden, Hindus als Einheit, christliche Missionare<br />

Auseinandersetzung mit eigener Religion anstatt Konvertieren zum Christentum,<br />

Hinterfragung der Kastensystems oder der Witwenverbrennung..., vers. Reformer:<br />

monotheistische Auffassung, Religionenvielfalt nur ein Schein, nur Veden als<br />

Offenbarungsquelle<br />

• Indische Unabhängigkeit (1947) gewaltloser Kampf (Gandhi), <strong>Hinduismus</strong> in westlicher Welt<br />

bekannt<br />

Lehre:<br />

• Viele verschiedene Auffassungen<br />

• Existenz eines Göttlichen<br />

• Kosmos ein geordnetes Ganzes vom Dharma beherrscht<br />

• Kreislauf der Wiedergeburt (Samsara) und Ziel der Erlösung (Moksha)<br />

• Unsterblichkeit der Seele<br />

• Karma bestimmt Art und Qualität des nächsten Lebens<br />

• Moksha durch begreifen, dass Atman und Brahman eins ist<br />

• Yoga: Vereinigung von Seele und Geist (Trennung von Geist und Körper)<br />

• Mehrere Erlösungswege zur Moksha (Wege zum Gipfel eines Berges)<br />

• Raja-Yoga (Königsweg des Yoga, 8 Stufen, moralische Übungen, Körperbeherrschung,<br />

Atemübungen, Meditation..)<br />

• Karma-Yoga (Weg der Tat, selbstloses Tun, alle Handlungen als Opfer an Gott)<br />

• Jnana-Yoga (Weg des Wissens, der Erkenntnis, Nachsinnen über das Leben,<br />

zurückziehen)<br />

• Bhakti-Yoga (liebende Verehrung Gottes, richtet Gefühle an Gott, natürlicher Pfad der<br />

Erkenntnis, Mehrheit der Gläubigen der Weltreligionen auf diesem Weg)<br />

Heilige Schriften:<br />

• unterschiedliche Auffassungen


• allgemein:<br />

• Veden (alte Schriften, Rig Veda ( Sammlung vo Götterhymnen), der Sama Veda<br />

(Opfergesänge), der Yajur Veda (Opfersprüche) und der Atharva Veda ( Zaubersprüche<br />

und philosophische Texte), Brahmanas (Priestertexte), Arayakas (Waldbücher) und<br />

Upanishaden)<br />

• Upanishaden<br />

• Bhagavad Gita ( Lehrgedicht, Krieger Arjuna und Wagenlenker Krishna ( Inkarnation<br />

Vishnus), Teil des Epos Mahabharata)<br />

• Epische Literatur (zwischen 200 v. Chr und 400 v. Chr.)<br />

• Ramayana ( Geschichte von Rama (Inkarnation Vishnus) und Befreiung seiner Frau Sita<br />

von einem Dämon)<br />

• Mahabharata (Bruderkrieg in Königsfamilie)<br />

• Jahrhundertelang mündlich übertragen<br />

• Noch heute viel gelesen<br />

• Zeit von 400-1000 n. Chr.<br />

• Puranas ( Legenden über die Götter)<br />

• Andere historische, mythologische und lehrende Schriften<br />

Glaubensquellen:<br />

• Heilige Schriften je nach Auffassung<br />

• Lebensweise von Vorbildern ( ehrenhafte Männer, Reformer, Gurus)<br />

• Eigenes Gewissen<br />

Götter und Götterverehrung:<br />

• Vielzahl von Göttern und Göttinnen, Verehrung von regionalen Göttern als lokale Inkarnation<br />

der Hauptgötter, göttlicher Status von bestimmten Tieren, Flüssen, Bergen, Pflanzen...<br />

• Keine polytheistische Religion, Henotheistisch ( Götter nur Ausdruck von Brahman oder eines<br />

Gottes)<br />

• Hindu: Wahl, welchen Gott er anbetet<br />

• Triade: 3 wichtigsten Götter: (Entstehen, Erhalten, Vergehen der Welt)<br />

• Brahma ( Schöpfer, kaum mehr verrehrt)<br />

• Vishnu (Erhalter, 10 Erscheinungsformen, erschien auf Erde um dharma durchzusetzen,<br />

in Gangesgegend verehrt)<br />

• Shiva (Zerstörer alles Weltlichen, Gott der Extreme, in Himalayagegend verehrt)<br />

• Frauen:<br />

• Brahma-Sarasvati (Sprachen schöne Künste, Musik und Dichtung; vierarmig,<br />

hellhäutig, sitzt auf Lotusblüte inmitten eines Sees)<br />

• Vishnu-Lakshmi (Reichtum, Wohlstand, Glück)<br />

• Shiva-Sati, Parvati (Tochter der Schneebergs Himalaya, unterschiedliche<br />

Erscheinungsformen, zB. Kali, Durga;Schutzgöttin)<br />

• auch andere beliebte Götter (Kinder oder Diener der Hauptgötter): Ganesha (Elefantenkopf,<br />

familäre Freuden), Hanuman (Affengott, Schutz vor Armut, Krankheit und Gespenstern)...<br />

Merkmale/Riten/Feste:<br />

• keine einheitliche Religion ( Gottesvorstellungen, Ansichten über Leben und Tod stimmen<br />

nicht überein)<br />

• „Einheit in der Vielfalt“ (trotz Unterschiede, gemeinsame Feste und Gebete möglich)<br />

• keine Missionierung, religöse Toleranz ( Reise mit vers. Wegen)<br />

• Alltag und Religion untrennbar


• Gewaltlosigkeit<br />

• Pilgerreisen: einmal im Leben, durch ganz Indien zu Pilgerstätten; heilige Stadt Varanasi<br />

(Benares) am Ganges...<br />

• Feste: zB. KumbhaMela: alle zwölf Jahre in Allahabad, Treffen von Sadhus (heiligen<br />

Männern) 2001: 70 Mio. Pilger<br />

• Gebäude: eigenes Haus (Hausaltar), Tempel; Opfergaben (Geschenke, Speisen, Blumen...) vor<br />

Statuen oder Bildern der Götter; Gottesverehrung (puja)<br />

• Kastensystem<br />

• Grundsatz: Lebewesen nach Aufgaben, Rechten und Pflichten streng voneinander<br />

getrennt<br />

• Arier: hellhäutig, sahen sich über den Indern<br />

• Nach ind. Verfassung abgeschafft, nicht alle Hindus dafür<br />

• Kasten ( Varnas): Priester( Brahmanen), Kriegerkaste ( Kshatrias), Händler,<br />

Viehzüchter...(Vaishyas), Arbeiter und Handwerker ( Shudras), darunter: Kastenlose<br />

(Parias)<br />

• Unterkasten (Jatis): gesellschaftliche Wirklichkeit: Unterschiede in Beruf, Herkunft,<br />

Speisevorschriften...(ca. 2000-3000)<br />

• Vier Lebensstadien<br />

• Schülerjahre ( bei Guru, Enthaltsamkeit)<br />

• Familienvater (bis Geburt des ersten Enkelsohns)<br />

• Waldeinsiedler ( Konzentration auf heilige Schriften)<br />

• Wanderasket (Entsagen des gesellschaftlichen Lebens, Suche nach Erlösung)<br />

Richtungen:<br />

• Vishnuismus: Glaube an Vishnu als höchsten Gott ( Monotheismus), Verehrung von Krishna<br />

und Rama als Religionsgründer<br />

• Shivaismus: Glaube an Shiva als höchstes Wesen<br />

• Shaktismus/Tantrismus : Verehrung Shaktis als Kraft, die Universum erhält und Leben<br />

ermöglicht, oft in sexueller Vereinigung mit anderen Göttern dargestellt<br />

Verbreitung:<br />

• Indien (80% der Bev.) 755 mio<br />

• Nepal, Bangladesch, Indonesien, SriLanka, Pakistan, Malaysia, USA, Myanmar, Südafrika<br />

• USA: 1 Mio Hindus<br />

• Deutschland: 90.000 Hindus aus SriLanka und Indien, 7500 Deutsche Anhänger neuer<br />

religiöser Bewegungen<br />

• Halle: <br />

QUELLEN:<br />

• Bücher:<br />

• Weltreligionen, von Micheal D. Coogan<br />

• Das Lexikon des <strong>Hinduismus</strong>, von Kurt Friedrichs<br />

• <strong>Hinduismus</strong>, von Vanamali Gunturu<br />

• <strong>Hinduismus</strong>-Einführung in die große Weltreligion, von Margaret Stutley<br />

• Der Baum des Yoga, von B.K.S. Iyengar<br />

• National Geographic Deutschland, Ausgabe vom Februar 2005<br />

• Video: Die Großen Religionen des Ostens, Teil 2: das hinduistische Leben, aus der Reihe<br />

Wissen auf Video<br />

• Encarta 2004<br />

• http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Hinduismus</strong>

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