TRACHEOSTOMAPFLEGE Tracheostoma Tracheotomie - anifs
TRACHEOSTOMAPFLEGE Tracheostoma Tracheotomie - anifs
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<strong>TRACHEOSTOMAPFLEGE</strong><br />
Marita Birnbaum<br />
Kinderkrankenschwester IBCLC<br />
Klinik für Kinder und Jugendliche<br />
Augsburg<br />
Farbfotos mit freundlicher<br />
Genehmigung von Stiftung Noah<br />
<strong>Tracheotomie</strong> Tracheostomie<br />
� Es besteht die Gefahr,<br />
daß sich die Öffnung<br />
ohne Kanüle schnell<br />
schließt. Aus diesem<br />
Grunde müssen die<br />
Patienten ständig eine<br />
Kanüle tragen, und der<br />
Kanülenwechsel muß<br />
zügig erfolgen<br />
� Diese Öffnung<br />
schließt sich nicht,<br />
auch wenn keine<br />
Kanüle getragen wird<br />
� Es ist ein dauerhaftes<br />
<strong>Tracheostoma</strong><br />
� Tumorerkrankung<br />
<strong>Tracheostoma</strong><br />
<strong>Tracheotomie</strong><br />
� Notfallmaßnahme bei<br />
Verlegung der<br />
Atemwege<br />
� Erschwerte o. nicht<br />
mögliche<br />
endotracheale<br />
Intubation<br />
Indikation<br />
� Bestimmte<br />
Operationen im Hals-<br />
Nasen-Ohren Bereich<br />
� Langzeitbeatmung<br />
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Komplikationen<br />
SPÄTKOMPLIKATIONEN<br />
� Druckulcerationen<br />
� Tracheomalazie<br />
� Trachealstenose<br />
� Granulome<br />
� Tracheoösophagealfistel<br />
UNMITTELBARE<br />
KOMPLIKATIONEN<br />
� Nachblutungen<br />
� Hautemphysem<br />
� Infektion<br />
� Kanülenobstruktion<br />
LEBENSBEDROHLICHE<br />
KOMPLIKATIONEN<br />
� Eingedicktes Sekret<br />
� Verlegung der Kanüle<br />
2
SYMPTOME<br />
� Anstieg des Beatmungsdruckes<br />
� Anstieg des Sauerstoffbedarfes<br />
� Hypoxie<br />
� Hypertonie<br />
� Tachykardie<br />
� Unruhe<br />
Anfeuchten und Anwärmen<br />
der Atemluft<br />
Aktive Systeme<br />
� an Vernebler oder<br />
Verdunster<br />
Passive Systeme<br />
� mit Kunststoffwatte<br />
gefüllte Filter<br />
Atmung<br />
PFLEGE<br />
Künstliche Nase<br />
Prinzip der künstlichen Nase:<br />
� Beim Einatmen wird die Luft gefiltert, beim<br />
Ausatmen setzt sich die Feuchtigkeit des<br />
Atem‘s im Filtermedium ab und befeuchtet<br />
beim nächsten Atemzug die einströmende<br />
Luft.<br />
3
Künstliche Nase WARUM?<br />
� Bei tracheotomierten Patienten ist das<br />
Anfeuchten und Erwärmen der Atemluft aus<br />
mehreren Gründen unumgänglich.<br />
� Bei Abnahme der Feuchtigkeit im Atemgas<br />
verdicken die Sekrete des Respirationstrakts<br />
und trocknen ein.<br />
Cuffdruck<br />
PFLEGE<br />
� Feuchte Nase mit<br />
Filter<br />
� Aufsatzstück mit<br />
Sauerstoffadapter<br />
Feuchte Nase<br />
Cuffdruck<br />
� Durch gezielte Pflegehandlungen können<br />
Komplikationen wie Druckulcerationen der<br />
Trachea durch regelmäßiges Bestimmen des<br />
Cuffdrucks vermieden werden.<br />
4
Cuffdruckmeßgerät<br />
� Cuffdruckkontrolle<br />
sollte alle 6 bis 8<br />
Stunden erfolgen.<br />
Nutzen & Risiken<br />
� Der Ballon verhindert<br />
ein Entweichen der<br />
Luft bei der Beatmung<br />
� Verhindert ein<br />
Eindringen von<br />
Speisen in die Lunge<br />
� Ein zu hoher<br />
Ballondruck kann die<br />
empfindliche<br />
Schleimhaut der<br />
Trachea nachhaltig<br />
schädigen<br />
� Eine unsachgemäß<br />
geblockte Kanüle kann<br />
dauerhaft schädigen<br />
Richtwerte<br />
� Die Blockmanschette (Cuff) sollte bei<br />
spontanatmenden Patienten nicht über<br />
20 mmHg<br />
� Bei beatmeten Patienten 5 – 10 mmHg über<br />
Beatmungsdruck<br />
Absaugen<br />
PFLEGE<br />
5
Absaugen<br />
� Ungehinderte Belüftung der Lunge<br />
� Vermeidung von Infektionen<br />
� Sekretfreie Atemwege<br />
� Eine regelmäßige Bronchialtoilette<br />
verhindert und vermindert die Gefahr einer<br />
Obstruktion.<br />
� Die Größe des Absaugkatheter<br />
entsprechend des Kanülenlumens wählen<br />
Kein „Stochern“ in der<br />
Trachea<br />
Tracheales Absaugen max. 15sec.!<br />
Ablauf<br />
� ASEPTISCHES VORGEHEN<br />
� Handschuhe anziehen – Katheter steril vorn<br />
anfassen<br />
� Katheter ohne Sog einführen<br />
� Absaugen: Sog herstellen Katheter mit<br />
leichten Drehbewegungen zurückziehen<br />
� Nach dem Absaugen Katheter verwerfen.<br />
PFLEGE<br />
Kommunikation<br />
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KOMMUNIKATION<br />
� Bei langzeittracheotomierten Patienten<br />
besteht die Möglichkeit, die Trachealkanüle<br />
mit einem Sprechaufsatz zu versehen.<br />
� WICHTIG: zum Sprechen muß die Kanüle<br />
entblockt sein<br />
Kommunikationsmöglichkeiten<br />
� Gebärden und<br />
Minenspiel<br />
� Sensibilität, Tasten<br />
und Fühlen<br />
� Fingersprache<br />
� Papier, Stift und eine<br />
Unterlage<br />
� Schreibtafel sowie<br />
Kreide<br />
� Computer mit Schrift<br />
und Symbolausgabe<br />
� Symboltafeln<br />
� Bei einem<br />
Sprechventil wird<br />
durch die Öffnung in<br />
der Kanüle der<br />
Luftstrom beim<br />
Ausatmen in Richtung<br />
Kehlkopf geleitet.<br />
� Die Luft versetzt die<br />
Stimmbänder in<br />
Schwingungen<br />
Sprechaufsatz<br />
Kanülen<br />
PFLEGE<br />
7
� Gefensterte Kanüle<br />
� Kanüle mit Cuff<br />
� Kanüle mit<br />
Innenkanüle<br />
Kanülen<br />
PFLEGE<br />
Kanülenwechsel<br />
<strong>Tracheostoma</strong>pflege<br />
• Um Wundinfektionen und<br />
Druckulcerationen vorzubeugen, sind<br />
regelmäßige Verbandwechsel und<br />
Kanülenpflege erforderlich<br />
• Pneumonieprophylaxe<br />
Kanülenwechsel<br />
� Der erste Kanülenwechsel erfolgt frühestens<br />
48 Stunden nach Anlegen des<br />
<strong>Tracheostoma</strong>s durch einen Arzt<br />
� Für den Patienten sind die ersten<br />
Kanülenwechsel mit Schmerz und<br />
Erstickungsangst verbunden<br />
� Die letzte Nahrungsaufnahme sollte ca. 4<br />
Stunden zurückliegen<br />
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� Beatmungsbeutel mit<br />
zugehöriger Maske<br />
� Trachealspreizer<br />
� Schere<br />
� Kompressen<br />
� Tubus<br />
� Ersatzkanüle<br />
� Halteband<br />
NOTFALLSET<br />
Vorbereitung<br />
� Aufgrund der besonderen Risiken sollte mit<br />
großer Sorgfalt vorgegangen werden.<br />
� Da eine rasche Rekanülierung nicht immer<br />
garantiert ist, müssen bei jedem<br />
Kanülenwechsel ein Intubationsset und ein<br />
Trachealspreizer vorhanden sein<br />
CAVE<br />
� Eine mögliche Obstruktion der Kanüle<br />
durch eine Ballonhernie ist eine<br />
lebensbedrohliche Komplikation, die einen<br />
sofortigen Kanülenwechsel erfordert.<br />
Durchführung<br />
� Die <strong>Tracheostoma</strong>pflege sollte 1x täglich im<br />
Anschluß an die Ganzkörperpflege erfolgen.<br />
� Bei starker Sekretproduktion wird sie<br />
häufiger notwendig, um ein trockenes<br />
sauberes Stoma zu erhalten<br />
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Notwendige Materialien<br />
� Lagerungshilfsmittel<br />
� Neue Kanüle<br />
� Cuffdruckmeßgerät<br />
� Gleitmittel (Gelicain 2%, Stomaöl)<br />
� Sterile Kompressen, NaCl 0,9% zum reinigen<br />
� Kompresse: Metalline, Allevyn oder Askina Pad<br />
� Halteband<br />
� Handschuhe<br />
� Absauger<br />
� Alle Verpackungen steril öffnen<br />
� Cuff der neuen Kanüle muß geprüft werden<br />
� Neue Kanüle gleitfähig machen<br />
� Patient altersgerecht informieren,<br />
Monitoring kontrollieren evtl. Systolenton<br />
laut stellen, endotracheal absaugen.<br />
� Bei sehr lebhaften, unruhigen Patienten<br />
Hilfspersonen hinzuziehen<br />
� Lagerungshilfsmittel unter die<br />
Schulterblätter positionieren, Kopf leicht<br />
überstreckt.<br />
� Alten<br />
<strong>Tracheostoma</strong>verband<br />
entfernen<br />
� Alte Kanüle<br />
entblocken<br />
� Evtl. Beatmungsgeräte<br />
diskonnektieren<br />
� Kanüle entfernen<br />
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� Sterile Reinigung mit<br />
befeuchteten<br />
Kompressen<br />
� Mit trockenen<br />
Kompressen Stoma<br />
trocknen<br />
� Altes Haltebändchen<br />
entfernen und gegen<br />
ein neues tauschen<br />
� Neue Kanüle<br />
zügig,mit bereits<br />
untergelegter<br />
Metalline, einführen<br />
� Beurteilung des<br />
<strong>Tracheostoma</strong>s auf<br />
Rötung, Infektion<br />
Druckulcerationen<br />
� Trachealkanüle mit<br />
neuen Haltebändchen<br />
fixieren, ein<br />
Fingerbreit Spielraum<br />
zwischen Hals und<br />
Bändchen<br />
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� Kanüle blocken<br />
� Endotracheal absaugen<br />
� Überwachungsparameter<br />
kontrollieren<br />
� Händedesinfektion<br />
Essen<br />
Neugier und Spieltrieb bei kleineren<br />
Kindern<br />
CAVE:<br />
Nahrung kann in die Kanüle gesteckt<br />
werden<br />
Dokumentation<br />
� Stoma<br />
� Hautbeschaffenheit<br />
� Sekretbeschaffenheit<br />
� Patient sollte vorsorglich vor jeder Mahlzeit<br />
abgesaugt werden, um das Risiko, während<br />
der Mahlzeit absaugen zu müssen und evtl.<br />
Erbrechen hervorzurufen, so gering wie<br />
möglich bleibt.<br />
� Säuglinge oft und gründlich aufstoßen<br />
lassen<br />
� Verringerung von Erbrechen und Aspiration<br />
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Schluck- Schluck oder Essstörungen<br />
� Husten<br />
� Verschlucken<br />
� Würgen<br />
� Erbrechen<br />
� Verweigerung der Nahrungsaufnahme<br />
� Stark erhöhter Speichelfluss<br />
Verspannungen<br />
� Aufgrund des <strong>Tracheostoma</strong>s haben die<br />
Patienten oft eine verspannte Nackenpartie<br />
� Wenn ein tracheotomierter Patient gar nicht<br />
mehr essen kann oder zu chronischer<br />
Aspiration neigt, kann es unter Umständen<br />
nötig werden, eine künstliche Ernährung in<br />
Erwägung zu ziehen.<br />
Endgültige Entfernung<br />
� Erfolgt in mehreren kleinen Schritten<br />
� Patient muß längere Zeit spontan atmen,<br />
schrittweise kleinere Trachealkanülen ohne<br />
Blockmanschette verwenden<br />
� Wenn keine Schwierigkeiten und der<br />
Patient Sekret gut abhusten kann, kann<br />
Kanüle entfernt werden<br />
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� Anschließend ist die Wunde mit einem<br />
sterilen Verband oder einer Varihesive-<br />
Wundplatte steril abzudecken<br />
Literaturliste<br />
� Stiftung Noah Pflegeratgeber ,Servox AG<br />
� Latasch L.,Ruck K., Seiz W.,Anästhesie<br />
Intensivmedizin, Intensivpflege<br />
� Klinikleitfaden Kinderkrankenpflege<br />
� Klinikleitfaden Pädiatrische Intensivpflege<br />
� Infomaterial von Shiley, Mallinckrodt,<br />
Tracoe<br />
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit<br />
Marita Birnbaum<br />
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