Journal Pfeifen & Cigarren <strong>Die</strong> Liebe zum Holz, zur Pfeife und zur Handarbeit ließ den gebürtigen Landwirt Claudio Cavicchi schließlich aus der Berufung einen Beruf machen. Heute wird sein Name, der für Perfektionsstreben steht, bereits in einem Atemzug mit dem renommierter italienischer Pfeifenkünstler genannt. „Carpe <strong>Die</strong>m“nennt der Pfeifenkünstler Damiano Rovera seine diesjährige Jahrespfeife. IV NEUHEITENINFORMATION DER ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG nehmen, ist eine weit über-zogene und schürt bloß die eingangs zitierten Vorurteile gegenüber der „weißen Göttin”, die im Umgang aber weit volkstümlicher ist als man glaubt. <strong>Die</strong> falsche Meerschaumpfeife Das im Bundesstaat Missouri (US) gelegene kleine Städtchen Washington ist die Wiege der sogenannten „Missouri- Meerschaumpfeifen”, die aus einer hybriden Maissorte mit einem größeren, längeren und stärkeren Kolben als dem der Gemüsemaispflanze gefertigt werden. <strong>Die</strong> dicken und klobigen Kolben mit hohem Holzgehalt werden entkernt und lagern etwa zwei Jahre, währenddessen sie etwa die Strukturdichte feingemaserten Hartholzes erlangen. Dann werden sie aus dem Speicher geholt und in verschieden lange Stücke zersägt, aus denen später der Pfeifenkopf herausgearbeitet wird. Exquisitere Modelle werden poliert und mit Schellack überzogen. Ein exakt passender Maiskolben- pfropfen, der gegen den Pfeifenkopfboden hin eingehämmert wird, schützt den Boden vor dem Durchbrennen (bei einer Maiskolbenpfeife bilden sich keine schützenden Ablagerungen) und schafft die Verbindung zum Mundstück. <strong>Die</strong>se Konstruktionsmethode ist im Prinzip seit mehr als einem Jahrhundert unverändert geblieben. Das gilt übrigens doppelt und dreifach auch für die Tonpfeifen, die sich hervorragend als Gästepfeifen eignen. Aber man kann so nicht bloß jemanden auf eine Pfeife einladen, auch als Tabakdegustationspfeifen eignen sie sich aufgrund ihrer Geschmacksneutralität vorzüglich. Und sie bieten überdies dem Raucher die Möglichkeit des Tabakgenusses im Stile des legendären Sir Walter Raleigh. Ihr größter Nachteil: Sie rauchen sich ziemlich heiß. Ihr größter Vorteil: Wer noch über ein offenes Kaminfeuer verfügt, kann die Tonpfeife in dessen Glut über Nacht ausbrennen lassen und hat anderntags wieder eine jungfräuliche Pfeife. Firma Strambach: Traditionspflege Vor rund einem Jahrhundert waren auf Wiener Boden etwa 100 Firmen mit der Herstellung von Pfeifen und Kleinkunstobjekten aus Meerschaum beschäftigt. Heute hält die Firma Strambach im sechsten Wiener Gemeindebezirk in der Sandwirtgasse als einziges einschlägig tätiges Unternehmen die Tradition der Wiener Meerschaumpfeifenherstellung hoch. 1904 gegründet, setzte das Unternehmen von Anfang an auf die Produktion moderner Rauchgeräte, wobei das Sortiment bis heute im wesentlichen unverändert geblieben ist: Zigarren- und Zigarettenspitze, Meerschaumeinsätze für Calabasch-Pfeifen sowie kurze Meerschaumpfeifen ganz im Stile der englischen Bruyéreholzpfeifen. Mit diesen betont schlichten Linien wurden die Meerschaumpfeifen, die im 19. Jahrhundert zum Kunst- und Sammelobjekt hochstilisiert wurden, wieder ihrem eigentlichen Zweck zugeführt: dem „Rauch“gerät. Strambach- Innovation: Farbige In der Wiener Sandwirtgasse bei der Firma Strambach kennt man zwei Qualitätskategorien: die Meerschaumund die Blockmeerschaumpfeifen. Meerschaumpfeife Bis 1956 wurden aus dem aus einer Tiefe von 20 bis 80 Metern geförderten wasserhaltigen Magnesiumsilikat namens „Meerschaum” Blockmeerschaumpfeifen geformt.Dann verfeinerte Robert Strambach in des Wortes wahrstem Sinne die „Massa-Meerschaumpfeifenherstellung”. Während bei dem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Ruhla (Thüringen) erfundenen Verfahren dem gemahlenen echten Rohstoff Füll- und Bindemittel beigegeben wurden, verzichtet man bei Strambach auf diese Zusatzmittel. „Und wegen der daraus resultierenden Homogenität des Materials – wir verwenden nur reinen Meerschaum – können wir für unsere Produkte auch auf den Zusatz „Massa” verzichten”, erklärt Edith Corrieri- Strambach, die den Betrieb in der dritten Generation führt, für das Design der Pfeifenkollektion verantwortlich zeichnet und stolz darauf ist, ein stets qualitativ gleichmäßiges und fehlerfreies Produkt anbieten zu können, das bloß etwas dichter und etwas schwerer als der natürliche Meerschaum ist.
Rauchfreier Tabakgenuss hat Tradition zu beziehen über Tobaccoland