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Die „weiße Göttin” - Trafikantenzeitung

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schiedlich harten Materials genommen<br />

wird. Übrigens: Der qualitätsvollste<br />

Merschaum lommt – so heißt es – aus<br />

Anatolien (Türkei), unweit der Stadt<br />

Eskesehir. Wesentlich preiswerter sind<br />

die Pfeifen aus Tansania-Meerschaum,<br />

das erdgeschichtlich jünger und mit<br />

dem türkischen Meerschaum nicht vergleichbar<br />

ist. Er wird vor allem für<br />

Rauchgeräte mit kalzinierter oder rustizierter<br />

Oberfläche verwendet, was das<br />

Anrauchen erleichtert und diesen Typ<br />

vor allem für Pfeifeneleven ideal macht.<br />

Gelegentlich werden auch die sogenannten<br />

Massa-Meerschaumpfeifen<br />

angeboten. Sie werden aus den Abfällen<br />

des echten Meerschaums hergestellt,<br />

oder besser gesagt: gegossen (seit einiger<br />

Zeit mit Verzicht auf Bindemittel).<br />

<strong>Die</strong>se rauchen sich ein wenig schwieriger<br />

an und wiegen auch schwerer zwischen<br />

den Zähnen.<br />

Meerschaumpfeifen werden grundsätzlich<br />

in Handarbeit hergestellt.<br />

Pfeifenköpfe mit kleinen Oberflächenfehlern<br />

werden derart verziert, daß der<br />

Mangel nicht sichtbar ist. Bei einem<br />

deutlich günstigeren Preis bieten sie die<br />

gleich guten Raucheigenschaften und<br />

überdies sogar noch einen besseren<br />

Kühleffekt aufgrund der durch die<br />

ornamentale oder figurale Darstellung<br />

vergrößerten Oberfläche.<br />

Nachdem sie einen mehrere Arbeitsgänge<br />

umfassenden Schleifprozeß<br />

durchlaufen haben, erhalten die Meerschaumpfeifenköpfe<br />

in einem Wachsbad<br />

die richtige Kondition – sie werden<br />

hochpolierfähig und nehmen beim<br />

Rauchen solcherart schneller die gewünschte<br />

Patina-Brauntönung an. Jede<br />

Meerschaumpfeife ist also ein Unikat,<br />

das entweder mit einem Handcutmundstück<br />

aus Preßbernstein, oder aber<br />

geeignetem Kunststoff in den Handel<br />

kommt.<br />

Das Einrauchen dient<br />

einem anderen Zweck<br />

Während das sogenannte Einrauchen<br />

der Bruyèreholzpfeifen dem Zweck des<br />

Aufbaus einer Kruste dient, die das Holz<br />

vor der Tabakglut und -hitze schützen<br />

soll, hat das langsame Anrauchen einer<br />

Meerschaumpfeife einen anderen<br />

Grund, denn: Bekanntlich ist Meerschaum<br />

ja bereits feuerfest und eine<br />

Kohlekruste soll sich gar nicht bilden.<br />

Ansatzbildungen einer solchen sollte<br />

man besser gleich entfernen.<br />

Warum also soll man mit Muße ans<br />

Werk gehen? Einzig und allein deshalb,<br />

weil sich bei zu hohen Rauchtemperaturen<br />

das in den Pfeifenkopf eingebrachte<br />

Wachs zu heftig erwärmen und zum<br />

Pfeifenboden sinken würde, was eine<br />

gleichmäßige Verfärbung des Kopfes<br />

verhindert. Kurzum: Vor allem am<br />

Anfang, aber auch weiterhin keine zu<br />

trockenen Tabake verwenden und ganz<br />

besonders langsam und kühl rauchen.<br />

Meerschaumpfeifen lassen sich aufgrund<br />

der guten Absorptionsfähigkeit<br />

des Materials problemlos zu Ende<br />

rauchen, verlieren diese Fähigkeit aber,<br />

wenn der Tabakraum nach dem<br />

Rauchen nicht sorgfältig ausgeräumt<br />

wird. Auch die Filterpatronen gehören so<br />

früh wie möglich entfernt und entsorgt.<br />

Und wie noch hält man seine Meerschaumpfeife<br />

möglichst lange jung?<br />

+ <strong>Die</strong> Pfeife in möglichst regelmäßigem<br />

Turnus, aber nicht öfter als drei- bis<br />

viermal die Woche rauchen.<br />

+ <strong>Die</strong> Pfeife nicht über längere Zeit<br />

hinweg im mitglieferten Etui aufbewahren<br />

und „dunsten” lassen.<br />

+ Das Etui, das nur für den Transport<br />

der Pfeife gedacht ist, innen immer<br />

peinlich sauber halten.<br />

+ <strong>Die</strong> Pfeifenkopfoberfläche<br />

wird ein- bis<br />

zweimal monatlich<br />

feucht abgerieben<br />

und weich<br />

nachpoliert.<br />

+ Das Mundstück<br />

soll immer<br />

nur nach rechts<br />

hinein- und hinausgedrehtwerden.<br />

+ Vor dem<br />

Handkontakt mit<br />

dem Pfeifenkopf<br />

sollten scharfkantige<br />

Ringe<br />

vom Finger gezogen<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> gelegentlich<br />

aufgestellte<br />

Forderung, die<br />

Meerschaumpfeife<br />

erst nach dem<br />

Überziehen von<br />

dünnen Leinenhandschuhen<br />

(wie<br />

sie bei Hautkrankheiten<br />

in<br />

Gebrauch sind)<br />

in Betrieb zu<br />

Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

VAUEN-Jahrespfeife 2005:<br />

Ein Facettenmodell mit 8 Kanten,<br />

wobei das kantige Stilelement<br />

im Holm keine Fortsetzung<br />

erfährt. Mundstück mit<br />

Silberapplikationen – Jetzt<br />

schon ordern, Auslieferung an<br />

den Fachhandel ab Juli.<br />

NEUHEITENINFORMATION DER III<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG

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