Die „weiße Göttin†- Trafikantenzeitung
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Journal<br />
Pfeifen & Cigarren<br />
Sprechen Sie<br />
Aficionadisch?<br />
Longfiller – Shortfiller ? Wo ist der Unterschied?<br />
Und ein Überblick über die gängigsten Cigarrenformate<br />
– Ein Beitrag von Peter HAUER<br />
Wer gerade so mit seiner Schreibmaschine<br />
nach dem System Adler<br />
(Kreisen und zustoßen) klar kommt, der<br />
wird sich bei einer Fachsimpelei unter<br />
Computerfreaks ganz schön daneben<br />
vorkommen. Und so wird es bei einem<br />
Lauschangriff auf ein Gespräch unter<br />
Aficionados – zu deutsch: Cigarrenliebhaber<br />
– auch jenen ergehen, die mit dem<br />
Stichwort Cigarre bestenfalls Gemütlichkeit<br />
und Wohlstandssymbol oder<br />
Namen wie Schwarzenegger, Fidel<br />
Castro, Columbo oder Al Capone assoziieren.<br />
Um einer solchen Diskussion<br />
einigermaßen folgen zu können, sollte<br />
man wissen, daß eine Puppe nicht immer<br />
nur ein Spielzeug sein muß, eine<br />
Long- oder Shortfiller kein Schreibgerät<br />
ist und ein Um- oder Deckblatt nichts<br />
mit dem Buchbindergewerbe zu tun hat.<br />
Das derzeitige Cigarillo- und Cigarrenangebot<br />
der diversen Anbieter liegt –<br />
was die Marken-, Sorten und Formatvielfalt<br />
anlangt – bereits jenseits des<br />
1200er-Pegelstandes. Kaum jemand –<br />
egal, ob Kunde oder Fachhändler –<br />
blickt da noch durch, obwohl sich die<br />
Genußraucher in der Regel als eine<br />
sehr informierte Klientel<br />
erweisen.<br />
Longfiller<br />
In reiner Handarbeit,<br />
bei der zunächst – je nach<br />
Format – drei bis fünf<br />
halbe Tabakblätter übereinander<br />
gelegt und aufgerollt<br />
werden entsteht<br />
der Kern einer Longfiller-<br />
Cigarre – so genannt aufgrund<br />
ihrer langen ungerissenen<br />
Einlage, deren<br />
Mischung dem Cigarrendreher<br />
vorgegeben ist und<br />
deren Verarbeitung<br />
großes Können und Gefühl<br />
erfordert, um den für<br />
XIV NEUHEITENINFORMATION DER<br />
ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />
Aficionado?<br />
Der Begriff „Aficionado“<br />
kommt aus dem Spanischen,<br />
wo er soviel wie „Liebhaber“<br />
heißt. In einschlägigen Publikationen<br />
ist er – bedingt durch<br />
den Boom der Cigarre ganz<br />
allgemein und im speziellen<br />
der karibischen Produkte, die<br />
vorwiegend aus spanisch<br />
sprechenden Ländern stammen<br />
– bekannt und gängig<br />
geworden als Bezeichnung<br />
für „Cigarrenliebhaber“.<br />
den Rauchgenuß entscheidenden guten<br />
Zug der Cigarre zu garantieren. Durch<br />
das Einrollen in das Umblatt entsteht<br />
die sogenannte „Puppe“, die nun in<br />
einer hölzernen Form gepreßt wird. <strong>Die</strong><br />
an ihrem Ende herausragende Einlage<br />
wird so abgeschnitten, daß eine runde<br />
Spitze entsteht. Danach wird die<br />
„Puppe“ schräg auf das mit einem halbmondförmigen<br />
Cigarrenmesser zugeschnittene<br />
Deckblatt gelegt und spiralig<br />
in dieses eingewickelt – und zwar so, daß<br />
es am Rand ein wenig überlappt. Mit einem<br />
farb- wie auch geschmacklosen<br />
pflanzlichen Klebstoff wird das Ende<br />
festgeklebt. Nun tritt wieder das Cigarrenmesser<br />
in Aktion. Unter leichtem<br />
Druck auf seine Fläche wird die Cigarre<br />
gerollt, um ihre Gleichmäßigkeit sicherzustellen.<br />
Das Deckblatt durch Zudrehen<br />
an seinem Ende zu verschließen<br />
und so hinzuglätten, daß es selbst den<br />
Kopf der Cigarre bildet, ist die „hohe<br />
Schule“ der Cigarrenherstellung, in der<br />
man sich nur für die allerbesten der<br />
handgefertigten Cigarren übt. Zumeist<br />
wird aus den Resten des Deckblattes ein<br />
rundes Stückchen von der Größe einer<br />
kleinen Münze ausge-<br />
schnitten, auf die Spitze<br />
geklebt – und fertig ist<br />
der Kopf.<br />
Entscheidend:<br />
ein guter Zug<br />
Den Genuß der<br />
Cigarre garantiert<br />
nicht nur die Qualität<br />
des Tabakblattgutes<br />
und seine Mischung,<br />
sondern in sehr<br />
wesentlichem Maße<br />
auch das handwerkliche<br />
Können der<br />
Cigarrenmacher. Zu<br />
wenig Einlage bedeutet<br />
wohl einen guten Zug,<br />
Neu aus der Dominikanischen<br />
Republik: Colorado Gordo,<br />
Colorado Super Gordo und<br />
Maduro Rothschild – alle aus<br />
dem Hause Charles Fairmorn.<br />
Im Hintergrund: <strong>Die</strong> „Riesencigarre“<br />
Santa Clara Magnum<br />
aus Mexiko.<br />
Das Candlelight-Angebot ist<br />
um die Geschmacksrichtungen<br />
Whisky und Coffee ergänzt<br />
worden – erhältlich sowohl als<br />
Minis wie auch als Senoritas.