13.11.2012 Aufrufe

Die „weiße Göttin” - Trafikantenzeitung

Die „weiße Göttin” - Trafikantenzeitung

Die „weiße Göttin” - Trafikantenzeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Pfeifen & Cigarren<br />

Rauchen gefährdet die Gesundheit. Journal


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

L’Anatra-Jahrespfeife 2005:<br />

Ein schwungvolles<br />

Stand-Up-Modell aus der<br />

Pfeifenmanufaktur von<br />

Massimo Palazzi, der nicht nur<br />

auf die Harmonie der Linienführung<br />

größten Wert legt,<br />

sondern auch auf das<br />

Zusammenspiel von Kopf,<br />

Holm, Mundstück und<br />

Accessoires.<br />

Original Replika der Pfeife<br />

von Charles Peterson, die<br />

zum 140-Jahr-Jubiläum<br />

des 1865 als Tabakwarenfachgeschäft<br />

in Dublin<br />

gegründeten Unternehmens<br />

– damals „Kapp-Brothers“,<br />

später „Kapp & Peterson“ –<br />

eine Neuauflage erlebt<br />

(Bild oben) und die<br />

Peterson-Jahrespfeife – ein<br />

Spigot-Modell mit feinen<br />

Gravuren in den Silberapplikationen<br />

(Bild unten).<br />

II NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

<strong>Die</strong> „weiße Göttin” ist<br />

durchaus volkstümlich<br />

Sie sind teuer, bruchempfindlich<br />

und rauchen sich schwer an:<br />

<strong>Die</strong>se Vorurteile haben die<br />

Meerschaumpfeife, ein Statussymbol<br />

im 19. Jahrhundert, in<br />

unseren Tagen ein wenig aus<br />

der Mode kommen lassen.<br />

<strong>Die</strong> Meerschaumpfeife leidet<br />

ein wenig unter dem ihr vorauseilenden<br />

Ruf, daß so etwas Vornehmes<br />

wie die „weiße Göttin“<br />

keine Pfeife für alle Tage ist”.<br />

Wie schon gesagt: Vorurteile. Schließlich<br />

ist eine gute Meerschaumpfeife oft<br />

billiger als eine Bruyèreholz-Luxuspfeife,<br />

sie ist von Anfang an feuerfest – ein<br />

Vorteil, der das heute nur noch geringe<br />

Stabilitätsmanko mehr als aufwiegt –<br />

und beim Handling braucht man mit ihr<br />

kaum anders umgehen als mit ihrer<br />

bruyèrehölzernen Schwester.<br />

Selbst das mit der „weißen Göttin”<br />

stimmt nur bedingt. Nämlich nur für die<br />

Zeit vor dem ersten Stopfen und<br />

Rauchen. Denn schon mit den ersten<br />

Zügen setzt der Verfärbungsprozeß ein,<br />

der aus der weißen allmählich eine gelbe<br />

bis rötlich-braune Pfeife macht.<br />

Für jene, die diese Geduld nicht aufbringen,<br />

sind kalzinierte Meerschaumpfeifen<br />

auf dem Markt, die bereits vom<br />

Andreas-Bauer-Meerschaum-<br />

Jahrespfeife 2005<br />

ersten Tag an so aussehen, als wären sie<br />

schon über längere Zeit im Gebrauch.<br />

Und ein gelb gesprenkelter Kopf mit<br />

scheinbar rauchgeschwärztem Rand ist<br />

das Markenzeichen der sogenannten<br />

(kalzinierten) Amboseli-Meerschaumpfeifen.<br />

Sie werden aus afrikanischem<br />

Meerschaum gefertigt, der erdgeschichtlich<br />

wesentlich jünger als der anatolische<br />

ist und sich demzufolge statt reinweiß<br />

von verschiedenen Grautönen<br />

durchzogen präsentiert, weshalb er<br />

gerne eingefärbt wird.<br />

Meerschaum ist ein wasserlösliches<br />

Magnesium-Silikat, das aus einer Tiefe<br />

von 20 bis 80 Metern bergmännisch<br />

gefördert wird. Mineralogen meinen,<br />

daß es sich beim Meerschaum um ein<br />

Verwitterungsprodukt des Serpentins<br />

handelt. Wissenschaftlich beweisen läßt<br />

sich diese These aber nicht. Und auch<br />

hinsichtlich des Namens „Meerschaum”<br />

ist man auf bloße Vermutungen angewiesen,<br />

denn mit dem Schaum des<br />

Meeres hat das Material bestenfalls die<br />

Farbe gemeinsam. Wahrscheinlich leitet<br />

sich der Begriff von „Mertschcavon”,<br />

der levantinischen Handelsbezeichnung<br />

für dieses Produkt ab.<br />

Leichtigkeit und Absorptionsfähigkeit<br />

zeichnet die Meerschaumknollen nach<br />

dem Trockungsprozeß aus – ein idealer<br />

Rohstopff für Pfeifenköpfe, für deren<br />

Fertigung nur das beste des unter-


schiedlich harten Materials genommen<br />

wird. Übrigens: Der qualitätsvollste<br />

Merschaum lommt – so heißt es – aus<br />

Anatolien (Türkei), unweit der Stadt<br />

Eskesehir. Wesentlich preiswerter sind<br />

die Pfeifen aus Tansania-Meerschaum,<br />

das erdgeschichtlich jünger und mit<br />

dem türkischen Meerschaum nicht vergleichbar<br />

ist. Er wird vor allem für<br />

Rauchgeräte mit kalzinierter oder rustizierter<br />

Oberfläche verwendet, was das<br />

Anrauchen erleichtert und diesen Typ<br />

vor allem für Pfeifeneleven ideal macht.<br />

Gelegentlich werden auch die sogenannten<br />

Massa-Meerschaumpfeifen<br />

angeboten. Sie werden aus den Abfällen<br />

des echten Meerschaums hergestellt,<br />

oder besser gesagt: gegossen (seit einiger<br />

Zeit mit Verzicht auf Bindemittel).<br />

<strong>Die</strong>se rauchen sich ein wenig schwieriger<br />

an und wiegen auch schwerer zwischen<br />

den Zähnen.<br />

Meerschaumpfeifen werden grundsätzlich<br />

in Handarbeit hergestellt.<br />

Pfeifenköpfe mit kleinen Oberflächenfehlern<br />

werden derart verziert, daß der<br />

Mangel nicht sichtbar ist. Bei einem<br />

deutlich günstigeren Preis bieten sie die<br />

gleich guten Raucheigenschaften und<br />

überdies sogar noch einen besseren<br />

Kühleffekt aufgrund der durch die<br />

ornamentale oder figurale Darstellung<br />

vergrößerten Oberfläche.<br />

Nachdem sie einen mehrere Arbeitsgänge<br />

umfassenden Schleifprozeß<br />

durchlaufen haben, erhalten die Meerschaumpfeifenköpfe<br />

in einem Wachsbad<br />

die richtige Kondition – sie werden<br />

hochpolierfähig und nehmen beim<br />

Rauchen solcherart schneller die gewünschte<br />

Patina-Brauntönung an. Jede<br />

Meerschaumpfeife ist also ein Unikat,<br />

das entweder mit einem Handcutmundstück<br />

aus Preßbernstein, oder aber<br />

geeignetem Kunststoff in den Handel<br />

kommt.<br />

Das Einrauchen dient<br />

einem anderen Zweck<br />

Während das sogenannte Einrauchen<br />

der Bruyèreholzpfeifen dem Zweck des<br />

Aufbaus einer Kruste dient, die das Holz<br />

vor der Tabakglut und -hitze schützen<br />

soll, hat das langsame Anrauchen einer<br />

Meerschaumpfeife einen anderen<br />

Grund, denn: Bekanntlich ist Meerschaum<br />

ja bereits feuerfest und eine<br />

Kohlekruste soll sich gar nicht bilden.<br />

Ansatzbildungen einer solchen sollte<br />

man besser gleich entfernen.<br />

Warum also soll man mit Muße ans<br />

Werk gehen? Einzig und allein deshalb,<br />

weil sich bei zu hohen Rauchtemperaturen<br />

das in den Pfeifenkopf eingebrachte<br />

Wachs zu heftig erwärmen und zum<br />

Pfeifenboden sinken würde, was eine<br />

gleichmäßige Verfärbung des Kopfes<br />

verhindert. Kurzum: Vor allem am<br />

Anfang, aber auch weiterhin keine zu<br />

trockenen Tabake verwenden und ganz<br />

besonders langsam und kühl rauchen.<br />

Meerschaumpfeifen lassen sich aufgrund<br />

der guten Absorptionsfähigkeit<br />

des Materials problemlos zu Ende<br />

rauchen, verlieren diese Fähigkeit aber,<br />

wenn der Tabakraum nach dem<br />

Rauchen nicht sorgfältig ausgeräumt<br />

wird. Auch die Filterpatronen gehören so<br />

früh wie möglich entfernt und entsorgt.<br />

Und wie noch hält man seine Meerschaumpfeife<br />

möglichst lange jung?<br />

+ <strong>Die</strong> Pfeife in möglichst regelmäßigem<br />

Turnus, aber nicht öfter als drei- bis<br />

viermal die Woche rauchen.<br />

+ <strong>Die</strong> Pfeife nicht über längere Zeit<br />

hinweg im mitglieferten Etui aufbewahren<br />

und „dunsten” lassen.<br />

+ Das Etui, das nur für den Transport<br />

der Pfeife gedacht ist, innen immer<br />

peinlich sauber halten.<br />

+ <strong>Die</strong> Pfeifenkopfoberfläche<br />

wird ein- bis<br />

zweimal monatlich<br />

feucht abgerieben<br />

und weich<br />

nachpoliert.<br />

+ Das Mundstück<br />

soll immer<br />

nur nach rechts<br />

hinein- und hinausgedrehtwerden.<br />

+ Vor dem<br />

Handkontakt mit<br />

dem Pfeifenkopf<br />

sollten scharfkantige<br />

Ringe<br />

vom Finger gezogen<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> gelegentlich<br />

aufgestellte<br />

Forderung, die<br />

Meerschaumpfeife<br />

erst nach dem<br />

Überziehen von<br />

dünnen Leinenhandschuhen<br />

(wie<br />

sie bei Hautkrankheiten<br />

in<br />

Gebrauch sind)<br />

in Betrieb zu<br />

Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

VAUEN-Jahrespfeife 2005:<br />

Ein Facettenmodell mit 8 Kanten,<br />

wobei das kantige Stilelement<br />

im Holm keine Fortsetzung<br />

erfährt. Mundstück mit<br />

Silberapplikationen – Jetzt<br />

schon ordern, Auslieferung an<br />

den Fachhandel ab Juli.<br />

NEUHEITENINFORMATION DER III<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

<strong>Die</strong> Liebe zum Holz, zur Pfeife<br />

und zur Handarbeit ließ den<br />

gebürtigen Landwirt Claudio<br />

Cavicchi schließlich aus der<br />

Berufung einen Beruf machen.<br />

Heute wird sein Name, der für<br />

Perfektionsstreben steht,<br />

bereits in einem Atemzug mit<br />

dem renommierter italienischer<br />

Pfeifenkünstler genannt.<br />

„Carpe <strong>Die</strong>m“nennt der Pfeifenkünstler<br />

Damiano Rovera seine<br />

diesjährige Jahrespfeife.<br />

IV NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

nehmen, ist eine weit über-zogene und<br />

schürt bloß die eingangs zitierten Vorurteile<br />

gegenüber der „weißen Göttin”, die<br />

im Umgang aber weit volkstümlicher ist<br />

als man glaubt.<br />

<strong>Die</strong> falsche Meerschaumpfeife<br />

Das im Bundesstaat Missouri (US) gelegene<br />

kleine Städtchen Washington<br />

ist die Wiege der sogenannten „Missouri-<br />

Meerschaumpfeifen”, die aus einer<br />

hybriden Maissorte mit einem größeren,<br />

längeren und stärkeren Kolben als dem<br />

der Gemüsemaispflanze gefertigt werden.<br />

<strong>Die</strong> dicken und klobigen Kolben mit<br />

hohem Holzgehalt werden entkernt und<br />

lagern etwa zwei Jahre, währenddessen<br />

sie etwa die Strukturdichte feingemaserten<br />

Hartholzes erlangen. Dann werden<br />

sie aus dem Speicher geholt und in verschieden<br />

lange Stücke zersägt, aus denen<br />

später der Pfeifenkopf herausgearbeitet<br />

wird. Exquisitere Modelle<br />

werden poliert und mit Schellack überzogen.<br />

Ein exakt passender Maiskolben-<br />

pfropfen, der gegen den Pfeifenkopfboden<br />

hin eingehämmert wird, schützt<br />

den Boden vor dem Durchbrennen (bei<br />

einer Maiskolbenpfeife bilden sich<br />

keine schützenden Ablagerungen) und<br />

schafft die Verbindung zum Mundstück.<br />

<strong>Die</strong>se Konstruktionsmethode ist im<br />

Prinzip seit mehr als einem Jahrhundert<br />

unverändert geblieben.<br />

Das gilt übrigens doppelt und dreifach<br />

auch für die Tonpfeifen, die sich hervorragend<br />

als Gästepfeifen eignen. Aber<br />

man kann so nicht bloß jemanden auf<br />

eine Pfeife einladen, auch als<br />

Tabakdegustationspfeifen eignen sie<br />

sich aufgrund ihrer Geschmacksneutralität<br />

vorzüglich. Und sie bieten überdies<br />

dem Raucher die Möglichkeit des Tabakgenusses<br />

im Stile des legendären Sir<br />

Walter Raleigh.<br />

Ihr größter Nachteil: Sie rauchen sich<br />

ziemlich heiß.<br />

Ihr größter Vorteil: Wer noch über ein<br />

offenes Kaminfeuer verfügt, kann die<br />

Tonpfeife in dessen Glut über Nacht<br />

ausbrennen lassen und hat anderntags<br />

wieder eine jungfräuliche Pfeife.<br />

Firma Strambach:<br />

Traditionspflege<br />

Vor rund einem Jahrhundert waren auf Wiener Boden etwa 100 Firmen mit der Herstellung von<br />

Pfeifen und Kleinkunstobjekten aus Meerschaum beschäftigt. Heute hält die Firma Strambach im<br />

sechsten Wiener Gemeindebezirk in der Sandwirtgasse als einziges einschlägig tätiges<br />

Unternehmen die Tradition der Wiener Meerschaumpfeifenherstellung hoch.<br />

1904 gegründet, setzte das Unternehmen von Anfang an auf die Produktion moderner Rauchgeräte,<br />

wobei das Sortiment bis heute im wesentlichen unverändert geblieben ist: Zigarren- und Zigarettenspitze,<br />

Meerschaumeinsätze für Calabasch-Pfeifen sowie kurze Meerschaumpfeifen ganz im Stile<br />

der englischen Bruyéreholzpfeifen.<br />

Mit diesen betont schlichten Linien wurden die Meerschaumpfeifen, die im 19. Jahrhundert zum<br />

Kunst- und Sammelobjekt hochstilisiert wurden,<br />

wieder ihrem eigentlichen Zweck zugeführt: dem<br />

„Rauch“gerät.<br />

Strambach-<br />

Innovation:<br />

Farbige<br />

In der Wiener Sandwirtgasse bei der Firma Strambach<br />

kennt man zwei Qualitätskategorien: die Meerschaumund<br />

die Blockmeerschaumpfeifen.<br />

Meerschaumpfeife<br />

Bis 1956 wurden aus dem aus einer Tiefe von 20 bis<br />

80 Metern geförderten wasserhaltigen Magnesiumsilikat namens „Meerschaum” Blockmeerschaumpfeifen<br />

geformt.Dann verfeinerte Robert Strambach in des Wortes wahrstem Sinne die<br />

„Massa-Meerschaumpfeifenherstellung”. Während bei dem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

in Ruhla (Thüringen) erfundenen Verfahren dem gemahlenen echten Rohstoff Füll- und Bindemittel<br />

beigegeben wurden, verzichtet man bei Strambach auf diese Zusatzmittel. „Und wegen der<br />

daraus resultierenden Homogenität des Materials – wir verwenden nur reinen Meerschaum –<br />

können wir für unsere Produkte auch auf den Zusatz „Massa” verzichten”, erklärt Edith Corrieri-<br />

Strambach, die den Betrieb in der dritten Generation führt, für das Design der Pfeifenkollektion<br />

verantwortlich zeichnet und stolz darauf ist, ein stets qualitativ gleichmäßiges und fehlerfreies<br />

Produkt anbieten zu können, das bloß etwas dichter und etwas schwerer als der natürliche<br />

Meerschaum ist.


Rauchfreier<br />

Tabakgenuss<br />

hat Tradition<br />

zu beziehen über Tobaccoland


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Giordano-Pfeifendesign: Serie<br />

„Galleria“ (Bild oben).<br />

Kommt immer mehr in<br />

Mode: das Rauchen einer<br />

Wasserpfeife. Für ein solches<br />

orientalisches Rauchvergnügen<br />

hält der FachhandelOriginal-Wasserpfeifentabake<br />

verschiedenster<br />

Geschmacksrichtungern und<br />

sämtliches Zubehör bereit.<br />

Pfeifen- und Cigarrenjournal –<br />

Neuheiteninformation der<br />

„Österreichischen <strong>Trafikantenzeitung</strong>“<br />

Medieninhaber (Verleger) und<br />

Herausgeber: Österreichischer<br />

Wirtschaftsverlag GmbH, 1051 Wien<br />

Redaktion: Peter Hauer<br />

Anzeigen: Christine Fasching<br />

Hersteller: Holzhausen GmbH,1140 Wien<br />

VI NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

Pfeifenformen<br />

<strong>Die</strong> Klassiker sind<br />

wieder „en vogue“<br />

Silber, Maiskolben, Porzellan,<br />

Knochen, Elfenbein, Meerschaum,<br />

Ton und sämtliche nur<br />

greifbare Holzsorten – die Fülle<br />

des Materials, aus dem Pfeifen gemacht<br />

wurden und werden, scheint unerschöpflich<br />

zu sein. <strong>Die</strong> schönsten freilich werden<br />

aus einem Wurzelholz geschnitten,<br />

das viele Jahre unter der Erde gewachsen<br />

ist, von Sandeinschlüssen gesprenkelt,<br />

von tiefen Rissen durchzogen und doch<br />

begehrt wie Trüffel oder Diamanten und<br />

hin und wieder sogar genauso teuer: aus<br />

Bruyère-Holz.<br />

Coupeurs heißen die Künstler, welche<br />

die Wurzelknollen in pfeifengerechte<br />

Stücke schneiden. Dabei haben sie auf<br />

den Verlauf der Maserung des Holzes zu<br />

achten, das die Schönheit und Qualität<br />

der fertigen Pfeife entscheidend mitbestimmt.<br />

Von 400 Kilogramm Rohholz<br />

bliebt nach dem Sägen höchstens ein<br />

Viertel für die Pfeifenherstellung übrig.<br />

Welches Pfeifendesign ist am<br />

schwiergsten? Das fragten wir einen<br />

Pfeifenmacher, der im Jahr ungefähr 300<br />

Rauchgeräte kreiert – allesamt traumhaft<br />

und exklusiv, nicht nur vom Aussehen<br />

her, sondern auch im Preis.<br />

„Das reine klassische Design”, antwortet<br />

uns der Bruyère-Holz-Künstler, „denn:<br />

<strong>Die</strong>ses läßt keinen Fluchtweg offen, wie<br />

bei einer freien Form, die man bei Bedarf,<br />

wenn beispielsweise plötzlich Einschlüsse<br />

sichtbar werden, verändern<br />

kann.” Grund genug uns einmal mit den<br />

klassischen Pfeifenformen näher auseinanderzusetzen<br />

– noch dazu, da die<br />

Klassiker gerade wieder en vogue sind,<br />

weshalb die Freehandkünstler auch<br />

verstärkt die klassische Formensprache<br />

ihren Kreativitätsexkursen zugrunde<br />

legen.<br />

Sie ist problemlos zu rauchen und deshalb<br />

besonders für Anfänger empfehlenswert:<br />

die BILLARD – die Pfeife<br />

schlechthin und die am weitesten<br />

verbreitete Form. Wohlproportioniert,<br />

mit starker Betonung der Senkrechten<br />

wird sie im Handel auch gerne als<br />

Londonform oder Londonkopf angeboten.<br />

Eine enge Verwandte der Billard ist<br />

die DUBLIN. Charakteristisch für sie<br />

ist, daß die Innenwände des Pfeifenkopfs<br />

senkrecht verlaufen, während die<br />

Vorderseite geschrägt ist, also einen<br />

konischen Verlauf aufweist.<br />

Trotz ihre gedrungenen Kopfes kann<br />

auch die POT ihre Billard-„Familienmitgliedschaft”<br />

nicht verleugnen. Bei<br />

ihr handelt es sich um ein „handfestes<br />

Stück” mit dicken Kopfwänden, was das<br />

Holz nicht so schnell heiß werden und<br />

die Pfeife gut in den Hand liegen läßt –<br />

also ideal für Anfänger.<br />

Weitere Billard-Abkömmling sind die<br />

LOVAT (am langen Holm sitzt das für<br />

diese Pfeife typische kurze Mundstück),<br />

die APPLE und die PRINCE (für<br />

beide charakteristisch sind die gedrungene<br />

Kopfform; während die Apple wie<br />

eine dick geratene Billard aussieht, ist<br />

für die Prince die Tomatenkopfform<br />

charakteristisch), und die LIVER-<br />

POOL (sie wird gerne als „die eleganteste<br />

Klassikerin” bezeichnet, die<br />

aufgrund ihres ovalen Holms noch sehr<br />

leicht ist).<br />

Übrigens: <strong>Die</strong> klassischen Pfeifenformen<br />

gibt es gelegentlich auch in facettierten<br />

Varianten, die dann den Zusatz<br />

„PANEL“ tragen: Panel Billard, Panel<br />

Appel und Panel Prince.<br />

Eine Pfeife von zeitloser Modernität<br />

ist die STAND-UP-POKER, deren<br />

zylindrischer Kopf sehr kantig wirkt. Boden<br />

und Unterkante sind plangefräst<br />

und geschliffen, was die Stand-up-Poker<br />

– „nomen est omen” zu einer idealen<br />

und äußerst praktischen Standpfeife<br />

macht.<br />

Eine sportlich-robuste Pfeife ist die<br />

CAD (gelegentlich auch Haiti). Für sie<br />

typisch sind die in den Kopf eingefrästen<br />

Ringe und der kantige Holm, der<br />

seine konisch zulaufende Fortsetzung im<br />

Mundstück erfährt. So auch bei der<br />

BULLDOG, einer engen Cad-Verwandten,<br />

während bei der BULLCAP<br />

Holm und Mundstück nicht kantig gearbeitet<br />

sind (Wenn diese auch gerne<br />

Napf genannte Pfeife eine Dachziegel-


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Butz-Choquin-<br />

Jahrespfeife 2005<br />

Dunhill<br />

„The White<br />

Spot“<br />

WinslØw-<br />

Jahrespfeife 2005<br />

Stanwell-<br />

Jahrespfeife 2005<br />

In<br />

limitierter<br />

Auflage<br />

präsentiert Dunhill die<br />

„White-Spot-Pfeife R“ – ein<br />

potähnliches Modell<br />

aus den zwanziger Jahren, das<br />

anhand der in der Fabrik noch<br />

aufgefundenen Konstruktionspläne<br />

nachgebaut worden ist<br />

und das erste Replika-Modell<br />

einer „White-Spot“-Serie<br />

sein dürfte.<br />

VIII NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

Facette aufweist, dann „hört sie auf den<br />

Namen“ Panel Bullcap).<br />

Alle diese drei Typen zeichnet ihre<br />

rundkantige Kopfform aus (Noppenköpfe),<br />

die im Formenzusammenspiel<br />

mit Holm und Mundstück der Pfeife<br />

eine betont sportliche Note geben, weshalb<br />

sie auch gerne beim Golfern,<br />

Seglern und Cabriofans bevorzugt,<br />

denn: Eine Pfeife ist eben auch ein modisches<br />

Acessoire, das man dem Anlaß<br />

entsprechend auswählt und raucht.<br />

Ebenfalls sportlich, handfest und<br />

darüber hinaus grundsolide ist die<br />

BENT RHODESIAN – eine gebogene<br />

Bulldog.<br />

Einen Billard-Kopf und ein spezielles<br />

Mundstück, das man Stecker nennt,<br />

zeichnet die ARMY aus. Der Stecker<br />

hat keinen Zapfen und er wird auch<br />

nicht in den Holm gedreht, sondern –<br />

der Name sagt es ja bereits – gesteckt.<br />

Gegen das Ausbrechen des Holzes ist<br />

der Holm mit einem Metallring (einer<br />

Viole) verstärkt, der bei hochpreisigen<br />

Pfeifen aus Silber besteht. Schwester der<br />

Army und ebenfalls ein Stecker ist die<br />

BENT ARMY, die vom Design her<br />

nichts weiter als eine gebogene Liverpool<br />

ist. Und wer den Stecker-Mundstück<br />

aus irgendwelchen Gründen<br />

nichts abgewinnen kann, aber eben<br />

einen Hänger, wie die gebogenen Pfeifen<br />

auch gerne genannt werden, rauchen<br />

möchte, der ist mit der BENT,<br />

deren Kopf mit der Billard identisch ist,<br />

gut bedient. Das ist er mit einem<br />

solchen Pfeifentyp auf jeden Fall, weil<br />

der Schwerpunkt des Kopfes tiefer liegt<br />

als der Biß des Mundstücks, was die<br />

Zähne schont und die Pfeife gut im<br />

Mund halten läßt.<br />

Eine elegante Bent-Variante und Vorbild<br />

für viele moderne Freehandformen<br />

ist die BENT ALBERT, auch unter<br />

dem Namen Woodstock bekannt.<br />

Und schließlich garantiert der lange<br />

Rauchkanal der typischen Lese- und<br />

Feierabendpfeife namens CHURCH-<br />

WARDEN einen besonders trockenen<br />

und kühlen Rauchgenuß, für den man<br />

allerdings in Kauf nehmen muß, daß die<br />

Pfeife ein wenig umständlich im Handling<br />

ist.


Cube Cut<br />

Crimp Cut<br />

Normalschnitt<br />

Der aus sogenanntem Strangtabak<br />

gewonnene Curly Cut<br />

gilt als eine der ältesten Arten<br />

der Rauchtabakherstellung<br />

überhaupt. Wenn in alten Schriften von<br />

sogenannten „Tabakspinnern“ die Rede<br />

ist, dann sind damit jene Leute gemeint,<br />

die Strang- oder Rolltabak herstellten.<br />

„Spinner“ werden sie deshalb genannt,<br />

weil das Fabrikationsverfahren der<br />

Flachsspinnerei entlehnt ist. <strong>Die</strong> entrippten<br />

Tabakblätter werden zu einem<br />

endlosen Strang gerollt,wobei der Tabak<br />

– und das ist das Besondere – während<br />

Kombinierter Schnitt<br />

Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Ready rubbed<br />

Pfeifentabake<br />

Schnittarten<br />

des Verspinnens mit Olivenöl beträufelt<br />

wird. Von dem solcherart entstandenen<br />

Strang schnitt man später Stücke je<br />

nach Bedarf ab. Der Curly-Cut ist also<br />

ein in dünne Scheiben geschnittener<br />

Strangtabak. <strong>Die</strong> Befüllung des Pfeifen-<br />

Schnittbild einer Curly-Cut-Scheibe<br />

Granulated<br />

Curly Cut<br />

Flake<br />

kopfes kann auf mehrere Arten erfolgen:<br />

Entweder wird Scheibe für<br />

Scheibe mit nur leichtem Druck aufeinander<br />

gelegt, wobei die unterste und<br />

oberste Lage zerrieben werden sollte, um<br />

einerseits einen guten Zug zu erreichen<br />

und andererseits das Anzünden zu erleichtern,<br />

oder aber die Scheiben<br />

werden vorab zwischen den Handtellern<br />

aufgerubbelt und die Pfeife wird völlig<br />

normal gestopft.<br />

Beim Flake – einer weiteren<br />

Tabakspezialität – werden aus einer<br />

meist gut saucierten Mischung Tabak-<br />

NEUHEITENINFORMATION DER IX<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Österreichs einzige Bruyèreholzpfeifenmanufaktur<br />

im<br />

großen Stil, die Firma<br />

Kemperling in Mattsee,<br />

offeriert nicht nur eine Reihe<br />

gediegener schwungvoller<br />

Modelle, sondern ist auch auf<br />

die Herstellung und Reparatur<br />

von Gesteckpfeifen spezialisiert.<br />

Darüber hinaus im Programm:<br />

Tabakpfeifenrohlinge für jene,<br />

die sich selbst als Pfeifenmacher<br />

versuchen wollen.<br />

„Ackerl-<br />

Selection 04“<br />

nennt sich<br />

dieser Pfeifentabak aus dem<br />

Hause Planta – identisch mit<br />

dem Jahrestabak „MMIV“<br />

Brebbia<br />

„Grandi designers<br />

della pipa“<br />

Für das<br />

Modell 2005 samt<br />

Stopfer und Ständer zeichnet<br />

der Architekt Riccardo Debole<br />

verantwortlich.<br />

X NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

kuchen gepreßt, aus denen nach einer<br />

gewissen Lagerzeit in der Regel 5 bis<br />

6 Zentimeter breite Riegel geschnitten<br />

werden. Nach dem Querschneiden<br />

dieser Riegel werden die einzelnen<br />

Scheiben ohne Auflockerung blockartig<br />

zusammengefaßt und verpackt. Gelegentlich<br />

kommen auch auch andere<br />

Flakeformate in den Handel – etwa<br />

als Riegelscheiben von beträchtlicher<br />

Länge in Form eines Wickels, von dem<br />

sich der Raucher die gewünschte<br />

Portion selbst abschneiden/abbrechen<br />

kann. Über den Umgang mit dem Flake<br />

differieren die Ansichten: Während die<br />

einen meinen, daß die Scheiben zum<br />

Stopfen aufgelockert werden sollen,<br />

knicken andere die Scheiben bloß und<br />

stecken diese senkrecht in einen eher<br />

hohen und vom Durchmesser her<br />

gleichmäßigen Pfeifenkopf mit der<br />

Knickstelle nach unten, was grundsätzlich<br />

einen guten Zug der Pfeife<br />

garantiert.<br />

Sowohl der Curly-Cut wie auch der<br />

Flake sind nicht unbedingt für Pfeifenneueinsteiger<br />

geeignet.<br />

<strong>Die</strong>se sollten zunächst mit Normalschnitt-Tabaken<br />

das Pfeifenhandling<br />

erlernen, worunter man Tabake mit<br />

einer Schnittbreite von 2 bis 3 Millimeter<br />

versteht, die mehr oder weniger<br />

langfasrig sind.<br />

Auch die kombinierten Schnitte –<br />

hier werden Normalschnittbreiten mit<br />

gerissenem Blattgut und mitunter auch<br />

Flakestückchen vermengt – lassen sich<br />

von Anfängern gut rauchen.<br />

Beim Wild Cut wird einer Mischung<br />

extrem breit geschnittenes Blattgut (bis<br />

5 Millimeter) beigegeben, was dem<br />

Tabak einerseits eine lebendige Optik<br />

gibt und ihm andererseits ein ausgezeichnetes<br />

Brandverhalten verleiht.<br />

Als Crimp Cut, wird ein sehr kurz<br />

geschnittener Pfeifentabak bezeichnet,<br />

„Borkum Riff Gold Cherry & Vanilla“-<br />

Pfeifentabak in 50-Gramm-Dose:<br />

Dunkler Kentucky, feiner<br />

Burley und heller Virginia<br />

mit einem Flavour frischer<br />

Kirschen, das bestens mit<br />

feinstem französischem<br />

Vanilla harmoniert. Interessante<br />

Geschmackskomposition<br />

und attraktive Raumnote.<br />

der vor dem Schneiden leicht gepreßt<br />

wird und dessen typisches gekräuseltes<br />

Erscheinungsbild vom einer speziellen<br />

Trocknung herrührt. <strong>Die</strong>se Schnittart<br />

raucht sich in der Regel sehr trocken<br />

und ohne starke Kondensatbildung.<br />

Trägt die Tabakdose oder der Pouch<br />

die Aufschrift Ready rubbed, dann ist<br />

damit ein Preßtabak (Flake) gemeint,<br />

der jedoch maschinell in einer Wirbelkammer<br />

aufgelockert und so rauchfertig<br />

gemacht wird.<br />

Beim Cube Cut werden im Zuge der<br />

Produktion 7 bis 8 verschiedene Tabakblattsorten<br />

aufeinander gelegt, gepreßt<br />

und dann in rauchfertige Würfelchen<br />

geschnitten. <strong>Die</strong>se Schnittart ermöglicht<br />

eine problemloses Füllen, erweist<br />

sich dann beim Anzünden als ein wenig<br />

wiederspenstig, garantiert aber einen<br />

langsam glimmenden kühlen Abbrand.<br />

Problemloser zu rauchen ist der<br />

Granulated, weil bei ihm die Würfel<br />

etwas kleiner geraten sind, was die<br />

Schwierigkeiten beim Anzünden<br />

mildert.<br />

Bleibt – last but not least – der Vollständigkeit<br />

halber noch der Feinschnitt<br />

zu erwähnen, eine eher für das Drehen<br />

der Zigarette als für das Stopfen der<br />

Pfeife geeignete Schnittart – und im<br />

letzteren Falle nur in einer Shagpfeife<br />

(b)rauchbar. Er glimmt sehr schnell ab<br />

und ist somit etwas für die Pfeife<br />

zwischendurch. Für einen nicht zu lange<br />

währenden Rauchgenuß geeignet sind<br />

auch die pipoo-Tabakpatronen – sie<br />

erinnern an den voran erwähnten<br />

Strangtabak, wobei die einzelnen<br />

Portionen schon in Pfeifenkopfhöhe zurechtgeschnitten<br />

sind – für die kleinen<br />

keilförmigen „pipoo“-Pfeifen mit ihremtrendy<br />

Oberflächendesign aus dem<br />

Hause Vauen, mit denen man vor allem<br />

die Jugend wieder fürs Pfeifenrauchen<br />

interessieren will. PETER HAUER


Nachhilfe in<br />

„Tabakchinesisch“<br />

Orientierungshinweise für<br />

das Pfeifentabakangebot<br />

Wissen Sie, warum ich nicht<br />

Pfeife rauche?”, fragte<br />

mich mein Kaffeehaustisch-Vis-a-Vis.<br />

„Schau' n<br />

Sie”, belehrte mich das Unikum an der<br />

anderen Tischseite, ohne eine Antwort<br />

abzuwarten: “A' Zigaretterl oder a'<br />

Cigarrn bekommt man bald wo angeboten,<br />

aber wer läßt sich schon a' Pfeifn<br />

abschnorren?” Eine eher atypische Antwort<br />

wohlgemerkt. Normalerweise bekommt<br />

man zu hören: Weil ich nicht<br />

immer ein paar Pfeifen, Tabak und alles,<br />

was sonst so dazu gehört, mit mir herumtragen<br />

will! Oder: Das Pfeifenrauchen<br />

erfordert Zeit und Muße – fürs Stopfen,<br />

Entzünden und schlußendlich auch fürs<br />

Reinigen. <strong>Die</strong> habe ich nicht! Und<br />

schließlich: Ich hab's ja probiert, aber…<br />

Und diesem Aber folgt nicht selten der<br />

Hinweis: Ich habe nach Durchkosten<br />

einiger Sorten keinen Tabak gefunden,<br />

der mir so richtig geschmeckt hat.”<br />

Dabei würde sich mit entsprechender<br />

Beratung das Richtige schon finden<br />

lassen, ohne daß der Kunde zu viel Lehrgeld<br />

zahlen muß. Schließlich hat das<br />

Pfeifenangebot in Österreich längst EU-<br />

Niveau erreicht.<br />

Was dem einen die Bauchbinde seiner<br />

Cigarre, ist dem anderen der Schriftzug<br />

auf der Pfeifentabakdose bzw. dem<br />

Pouch (Tabaksbeutel). Borkum Riff,<br />

Mac Baren’s, Dunhill… nebst vielen<br />

anderen Marken – allesamt klingende<br />

Namen von international bekannten<br />

Firmen, die ein Raucherlebnis der<br />

besonderen Art garantieren.<br />

Doch der Firmenname und die Herkunft<br />

sagen nur bedingt etwas darüber<br />

aus, was den Raucher nach dem<br />

Anzünden einer Pfeife erwartet. Denn<br />

einerseits steht der Firmenname aufgrund<br />

des vielfältigen Sortenangebots,<br />

Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

„Serie Mocca“: Gediegene<br />

Accessoires für den Pfeifenraucher<br />

(Tasche, Tabaksbeutel)<br />

aus dem Hause „Wess Design“,<br />

das für seine Verarbeitungsqualität<br />

bekannt ist.<br />

Mastro-de-Paja hat eine<br />

Kollektion „Bella Italia“<br />

kreiert, die den Symbolen<br />

italienischer Kultur<br />

gewidmet ist (Vesuvio,<br />

Colosseo, Scala etc.)


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Chacom-„Vier-Jahreszeiten“:<br />

Eine Pfeifenmodellserie mit<br />

originellem „Season“-Farbspiel<br />

Aldo-Morelli-Jahrespfeife<br />

„Infinity 2005“<br />

Savinelli-Jahrespfeife 2005<br />

Limitierte handgefertigte Pfeife<br />

mit schwarzem Lucite-Mundstück<br />

– verfügbar mit 6mm- und<br />

9mm-Bohrung.<br />

Wessex-<br />

Jahrespfeife<br />

(Billard und Bentmodell). Das<br />

Zierelement aus Bubinga-Holz<br />

oder Acryl umfaßt geriffelt den<br />

Rand des Pfeifenkopfes.<br />

XII NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

das sich an den Vorlieben der Raucher<br />

orientiert, und andererseits aufgrund der<br />

immer stärkeren internationalen Verflechtung<br />

der Tabakindustrie längst<br />

nicht mehr unbedingt für ein bestimmtes<br />

Programm. Wozu noch kommt, daß das<br />

EU-Verbot von Descriptoren wie „mild“<br />

oder „ultramild“ die sprachliche Phantasie<br />

der Marketingexperten herausforderte<br />

und sie Vokabel kreieren ließ, mit denen<br />

der Konsument wenig anzufangen weiß.<br />

Wozu grundsätzlich kommt, daß der<br />

Charakter einer Mischung sehr individuell<br />

beurteilt wird, wobei das Geschmackserlebnis<br />

sehr oft davon abhängt,<br />

was man vor dem Genuß einer Pfeife<br />

gegessen, getrunken oder welche Medikamente<br />

man eingenommen hat<br />

Da sind Angaben wie „Virginia gemischt<br />

mit Burley und einer Auswahl<br />

von besonderen Oriental Tabaken”<br />

schon eher dazu angetan, etwas über<br />

den Charakter der Mischung auszusagen.<br />

Virginia (süß, aromatisch): Obwohl<br />

nach einem amerikanischen<br />

Bundesstaat benannt, gedeiht dieser<br />

Tabak, den es hell (niedrigerer Nikotingehalt)<br />

oder dunkel (kräftiger) gibt,<br />

längst schon auch anderswo. Sein Aroma<br />

wird durch L:ufttrocknung (air cured)<br />

oder Feuertrocknung (fire cured)<br />

veredelt.<br />

Burley (guter Aromaträger): <strong>Die</strong>ser<br />

kräftige, mittelbraune Tabak mit seinem<br />

an Kakao erinnernden spezifischen Aroma<br />

zeichnet sich durch gute Saugfähigkeit<br />

aus und erhält durch spezielle Behandlung<br />

eine besondere Milde und Süße<br />

Kentucky (mittelschwer bis kräftig):<br />

<strong>Die</strong> Heimat dieses Tabaks von dunkelbrauner<br />

Farbe und mit rauher Oberflächenstruktur<br />

ist – wie schon sein<br />

Name sagt – Kentucky. Seine Trocknung<br />

über dem Rauch von Holzfeuern<br />

gibt ihm seine besondere würzige Note<br />

Oriental (leicht und mild): Ein<br />

arten- und formenreicher hochwertiger<br />

Tabak, desen grünlich blaßgelbe eher<br />

kleine Blätter reich an ätherischen Ölen<br />

sind. Ihn zeichnet ein durchdringender<br />

Duft, spezieller Geschmack und<br />

gutesAbbrandverhalten aus.<br />

Latakia (rauchiges Aroma): <strong>Die</strong>ser<br />

kohlschwarze Würztabak aus vorwiegend<br />

Syrien verleiht einer Mixtur<br />

jenen herben Beigeschmack, den manche<br />

„Pferdestallaroma” nennen. <strong>Die</strong>ses erwirbt<br />

er sich durch die im Anbauland<br />

übliche Feuertrocknung.<br />

Perique (teurer Würztabak): <strong>Die</strong>-<br />

ser schwarzrote Tabak, der mit seinem<br />

schwersüßen Aroma zu den kräftigsten<br />

Tabaksorten überhaupt zählt, wird<br />

primär zur Veredelung englischer Mischungen<br />

verwendet.<br />

Made in…: <strong>Die</strong>ser Herkunftsbezeichnunghinweis<br />

sagt bestenfalls etwas über<br />

das Herstellerland der Tabakmischung,<br />

nichts aber über deren Geschmack aus.<br />

Und auch das nicht immer, weil sich<br />

heute „Made in EU“ eingebürgert hat.<br />

Da läßt die „Typenbezeichnung”, bzw.<br />

der Gattungsbegriff bessere Rückschlüsse<br />

zu.<br />

Steht auf der Dose etwa „Danish<br />

Type” zu lesen, dann ist damit eine<br />

mild-aromatische Mischung gemeint –<br />

ohne daß das Produktionsland unbedingt<br />

und zwingend Dänemark sein<br />

muß. Das Charakteristikum der dänischen<br />

Mischungen ist eine fein abgestimmte<br />

Süße. Sie sind in zumeist<br />

sauciert und und auf interessante Top-<br />

Flavours hin komponiert. – Zwei<br />

Vokabel, die einer näheren Erklärung<br />

bedürfen: <strong>Die</strong> Saucierung beeinflußt<br />

maßgeblich den Geschmack, das<br />

Top-Flavour ist vor allem für die<br />

Raumduftnote ausschlaggebend.<br />

Auch die „English-Mixture” müssen<br />

nicht unbedingt „made in GB“ sein. Sie<br />

zeichnet jene rauchige Note aus, die<br />

ihm der feuergetrocknete kohlschwarze<br />

Latakia, oder aber der Perique, der im<br />

eigenen Saft fermentiert wird, verleiht.<br />

<strong>Die</strong> Ursprünglichkeit dieser Blends<br />

resultiert nicht zuletzt aus den Paragraphen<br />

eines Gesetzes, das erst 1986 in<br />

England zu Fall gebracht wurde und bis<br />

dahin Zusatzstoffe in den Rauchtabaken<br />

verbot. Und so hat man es auf der Insel<br />

eben zu einer Meisterschaft in der<br />

Komposition sogenannter reiner Tabakmischungen<br />

gebracht – reife Virginias<br />

mit Orienttabaken und ein wenig<br />

Burley bildeten und bilden in der Regel<br />

die Basis – die Feinabstimmung und der<br />

eigentliche Charakter der Mixture wird<br />

durch die Beimischung von Würztabaken<br />

erreicht.<br />

Leichte, gut brennende, weitestgehend<br />

milde und naturbelassene<br />

Tabake: Das war ursprünglich das<br />

Kennzeichen der holländischen Blends,<br />

für die früher vor allem indonesische<br />

Tabake die Ausgangsbasis bildeten –<br />

braune Tabake, die mit US-Burley und<br />

Maryland-Beigaben gemischt wurden.<br />

In dieser Mischung sind die typischen<br />

„Holländer” heute eher eine Rarität, hat<br />

man sich doch auch im Land der Wind-


mühlen längst dem internationalen<br />

Standard angeglichen.<br />

<strong>Die</strong> amerikanischen Tabake sind<br />

für gewöhnlich Mischungen aus<br />

Virginia und einem hohen Anteil von<br />

Burley. <strong>Die</strong> meisten werden mit Flüssigkeiten<br />

auf der Basis von Zucker, Schokolade,<br />

Süßholzsaft, Ahornsirup, Rum<br />

etc. aromatisiert. Sie zeichnen sich<br />

durch gehaltvolles Aroma und – dank<br />

ihres groben Schnitts – gutes Brandverhalten<br />

aus.<br />

Auch die deutschen Mixturen<br />

haben hierzulande einen guten Ruf.<br />

Ihnen typische Charakteristika zuzuordnen,<br />

die sie aus der Masse des Angebots<br />

hervorheben, ist so gut wie unmöglich,<br />

weil sich kein Schwerpunkt und<br />

keine einheitliche Linie erkennen läßt.<br />

Da geht Probieren über Studieren. Und<br />

es ist ein Studieren in seiner schönsten<br />

Form.<br />

Pfeifenraucher sind nun einmal Individualisten<br />

– das geht schon aus ihrer Passion<br />

hervor und erklärt diese. Über die<br />

Vorzüge von Tabaken können unter<br />

Mißachtung der alten Spruchweisheit,<br />

daß man über Geschmäcker bekannt-<br />

lich nicht streiten soll, abendfüllende<br />

Stammtischgespräche geführt werden,<br />

in denen das Cavendish-Vokabel längst<br />

einen Fixplatz hat. Bei den Cavendish-<br />

Tabaken handelt es sich um keine<br />

Tabaksorte, sondern das Resultat eines<br />

besonderen Produktionsverfahrens, das<br />

das Tabakgut durch Pressung und eine<br />

kontrollierte sogenannte zweite Fermentation<br />

dunkelbraun bis schwarz<br />

werden läßt. Ein Erscheinungsbild, das<br />

bei<br />

Pfeifenrauchern, die dunkel oder schwarz<br />

gerne mit stark gleichsetzen, zu Irrtümern<br />

führt. Denn genau das Gegenteil<br />

ist der Fall, sind doch diese Tabake vom<br />

Geschmack her mild und süß, was sie als<br />

ideale Pfeifenfüllung für den Anfänger<br />

auszeichnet. Sschließlich brennen nicht<br />

nur sehr gleichmäßig, sondern sind im<br />

Rauch auch angenehm kühl und somit<br />

äußerst mund- bzw. zungenfreundlich.<br />

Natürlich werden die Cavendish- und<br />

Black-Cavendish-Typen auch gerne als<br />

„Zutat” für diverse Mischungen genommen,<br />

deren geschmacklichen Sex-<br />

Appeal sie wesentlich mitbestimmen.<br />

–pehau<br />

EIN PAAR TIPPS FÜR UNGETRÜBTEN TABAKGENUSS<br />

● In der sogenannten guten alten Zeit, da kauften wohlhabende Leute ihre Pfeife mit zwei Mundstücken,<br />

weil sie sich <strong>Die</strong>nstleute für das Geschäft des Einrauchens hielten. <strong>Die</strong>se hatten die Aufgabe,<br />

eine Kohleschicht an den Wänden und am Grund des Pfeifenkopfs aufzubauen. <strong>Die</strong>se Ablagerungen,<br />

die beim langsamen und regelgrechten Einrauchen entstehen, bilden eine Isolierschichte im Innern des<br />

Kopfes und schützen das Bruyèreholz, das als organischer Stoff bei zu großer Hitze verbrennen würde,<br />

vor der direkten Berührung mit der Tabakglut..<br />

● Eine kaum erkaltete Pfeife darf nie gleich wieder gestopft und angezündet werden. Auch sie braucht<br />

Ruhe – und deshalb sollte sie am besten erst nach einem Tag wieder zur Hand genommen und zum<br />

Mund geführt werden. <strong>Die</strong>se Erholung benötigt sie, um die physikalischen und chemischen Prozesse,<br />

die durch das Rauchen zwischen Tabak und Holz ausgelöst werden, zu verarbeiten.<br />

● Wer eine Systempfeife mit Filter raucht, sollte bei<br />

jeder Pfeife, die man stopft, vorher den Filter<br />

wechseln. Mehrfachverwendungen beeinträchtigen<br />

nicht nur den Geschmack, sondern schaden a la<br />

longue auch der Pfeife, weil die Rauchverwirbelung<br />

durch gesättigte Filterstoffe eine andere ist.<br />

● Unentbehrlich sind Granulate (Pfeifenkristalle) im<br />

Falle des Falles, daß bei einer Pfeife die Bohrung nicht<br />

niveaugleich mit dem Boden der Brennkammer<br />

verläuft, sondern ein paar Millimeter höher austritt.<br />

Das hätte an sich zur Folge, daß der Tabak so gut wie<br />

keine Chance hat, vollkommen zu Asche zu<br />

verglimmen. Feuchte Tabakrückstände nach jedem<br />

Rauchen wären die Folge und diese würden langsam,<br />

aber sicher die Pfeife „versotten” lassen. Dem kann<br />

unter Zuhilfenahme der Granulate insoferne begegnet<br />

werden, als man den Boden der Pfeife derart mit<br />

Pfeifenkristallen anreichert, daß der Tabak erst über<br />

der Einmündung des Rauchkanals zu liegen kommt.<br />

Dann ist Schluß mit dem nassen Tabakrestepfropfen<br />

am Pfeifengrund.<br />

Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Chacom Carbon Modell 2005<br />

(oben) und Montblanc (unten)<br />

db-Design Berlin:<br />

Pfeifenserie<br />

„Prelude“ –<br />

6 Modelle im dänischen Design<br />

mit dekorativer Kupferapplikation<br />

am Holm/Mundstückzusammenstoß<br />

Fancy-<br />

Jahrespfeife 2005<br />

Pfeifenschrank<br />

für<br />

12 „hölzerne<br />

Juwelen mit<br />

durchdachter<br />

Belüftung<br />

Zigaretten-Filterspitzen mit 10 Filtern in praktischer Aufbewahrungsbox<br />

Vertrieb für Österreich: Firma K. Plattner, Innsbruck<br />

Modernes Design in aktuellen Farben<br />

Reduziert Nikotin und Kondensat<br />

Steigert den Genuß beim Rauchen<br />

www.denicotea.de<br />

NEUHEITENINFORMATION DER XIII<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Sprechen Sie<br />

Aficionadisch?<br />

Longfiller – Shortfiller ? Wo ist der Unterschied?<br />

Und ein Überblick über die gängigsten Cigarrenformate<br />

– Ein Beitrag von Peter HAUER<br />

Wer gerade so mit seiner Schreibmaschine<br />

nach dem System Adler<br />

(Kreisen und zustoßen) klar kommt, der<br />

wird sich bei einer Fachsimpelei unter<br />

Computerfreaks ganz schön daneben<br />

vorkommen. Und so wird es bei einem<br />

Lauschangriff auf ein Gespräch unter<br />

Aficionados – zu deutsch: Cigarrenliebhaber<br />

– auch jenen ergehen, die mit dem<br />

Stichwort Cigarre bestenfalls Gemütlichkeit<br />

und Wohlstandssymbol oder<br />

Namen wie Schwarzenegger, Fidel<br />

Castro, Columbo oder Al Capone assoziieren.<br />

Um einer solchen Diskussion<br />

einigermaßen folgen zu können, sollte<br />

man wissen, daß eine Puppe nicht immer<br />

nur ein Spielzeug sein muß, eine<br />

Long- oder Shortfiller kein Schreibgerät<br />

ist und ein Um- oder Deckblatt nichts<br />

mit dem Buchbindergewerbe zu tun hat.<br />

Das derzeitige Cigarillo- und Cigarrenangebot<br />

der diversen Anbieter liegt –<br />

was die Marken-, Sorten und Formatvielfalt<br />

anlangt – bereits jenseits des<br />

1200er-Pegelstandes. Kaum jemand –<br />

egal, ob Kunde oder Fachhändler –<br />

blickt da noch durch, obwohl sich die<br />

Genußraucher in der Regel als eine<br />

sehr informierte Klientel<br />

erweisen.<br />

Longfiller<br />

In reiner Handarbeit,<br />

bei der zunächst – je nach<br />

Format – drei bis fünf<br />

halbe Tabakblätter übereinander<br />

gelegt und aufgerollt<br />

werden entsteht<br />

der Kern einer Longfiller-<br />

Cigarre – so genannt aufgrund<br />

ihrer langen ungerissenen<br />

Einlage, deren<br />

Mischung dem Cigarrendreher<br />

vorgegeben ist und<br />

deren Verarbeitung<br />

großes Können und Gefühl<br />

erfordert, um den für<br />

XIV NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

Aficionado?<br />

Der Begriff „Aficionado“<br />

kommt aus dem Spanischen,<br />

wo er soviel wie „Liebhaber“<br />

heißt. In einschlägigen Publikationen<br />

ist er – bedingt durch<br />

den Boom der Cigarre ganz<br />

allgemein und im speziellen<br />

der karibischen Produkte, die<br />

vorwiegend aus spanisch<br />

sprechenden Ländern stammen<br />

– bekannt und gängig<br />

geworden als Bezeichnung<br />

für „Cigarrenliebhaber“.<br />

den Rauchgenuß entscheidenden guten<br />

Zug der Cigarre zu garantieren. Durch<br />

das Einrollen in das Umblatt entsteht<br />

die sogenannte „Puppe“, die nun in<br />

einer hölzernen Form gepreßt wird. <strong>Die</strong><br />

an ihrem Ende herausragende Einlage<br />

wird so abgeschnitten, daß eine runde<br />

Spitze entsteht. Danach wird die<br />

„Puppe“ schräg auf das mit einem halbmondförmigen<br />

Cigarrenmesser zugeschnittene<br />

Deckblatt gelegt und spiralig<br />

in dieses eingewickelt – und zwar so, daß<br />

es am Rand ein wenig überlappt. Mit einem<br />

farb- wie auch geschmacklosen<br />

pflanzlichen Klebstoff wird das Ende<br />

festgeklebt. Nun tritt wieder das Cigarrenmesser<br />

in Aktion. Unter leichtem<br />

Druck auf seine Fläche wird die Cigarre<br />

gerollt, um ihre Gleichmäßigkeit sicherzustellen.<br />

Das Deckblatt durch Zudrehen<br />

an seinem Ende zu verschließen<br />

und so hinzuglätten, daß es selbst den<br />

Kopf der Cigarre bildet, ist die „hohe<br />

Schule“ der Cigarrenherstellung, in der<br />

man sich nur für die allerbesten der<br />

handgefertigten Cigarren übt. Zumeist<br />

wird aus den Resten des Deckblattes ein<br />

rundes Stückchen von der Größe einer<br />

kleinen Münze ausge-<br />

schnitten, auf die Spitze<br />

geklebt – und fertig ist<br />

der Kopf.<br />

Entscheidend:<br />

ein guter Zug<br />

Den Genuß der<br />

Cigarre garantiert<br />

nicht nur die Qualität<br />

des Tabakblattgutes<br />

und seine Mischung,<br />

sondern in sehr<br />

wesentlichem Maße<br />

auch das handwerkliche<br />

Können der<br />

Cigarrenmacher. Zu<br />

wenig Einlage bedeutet<br />

wohl einen guten Zug,<br />

Neu aus der Dominikanischen<br />

Republik: Colorado Gordo,<br />

Colorado Super Gordo und<br />

Maduro Rothschild – alle aus<br />

dem Hause Charles Fairmorn.<br />

Im Hintergrund: <strong>Die</strong> „Riesencigarre“<br />

Santa Clara Magnum<br />

aus Mexiko.<br />

Das Candlelight-Angebot ist<br />

um die Geschmacksrichtungen<br />

Whisky und Coffee ergänzt<br />

worden – erhältlich sowohl als<br />

Minis wie auch als Senoritas.


<strong>Die</strong> Independence Xtreme Vanilla<br />

entfaltet vom ersten bis zum letzten<br />

Zug ein intensives Geschmackserlebnis<br />

– Vanille pur vom gesüßten<br />

Mundstück bis zum Brandende. Mit<br />

170 mm Länge gigantisch im Format,<br />

beeindruckend im Aroma und<br />

überzeugend im Auftritt.<br />

die Cigarre brennt jedoch schnell und<br />

wird heiß und scharf im Geschmack.<br />

Hat die Cigarre zu viel Einlage, zieht<br />

sie schlecht. Einen solchen verstopften<br />

Zug verursachen auch zu feucht verarbeitete<br />

Blätter. Sie verkleben die<br />

Kamine der Blattspiralen. So zieht die<br />

Cigarre nicht nur schlecht, sie duftet<br />

auch schlecht, und der ersehnte Genuß<br />

ist dahin.<br />

Farbenlehre<br />

Ob er sich einstellt, dafür gibt es<br />

schon beim Kauf der Cigarre einige untrügliche<br />

äußere Indizien: Das Deckblatt<br />

muß unbeschädigt sein und einen gesunden<br />

Glanz haben. <strong>Die</strong> Cigarre darf<br />

nicht zu trocken oder gar brüchig sein,<br />

weil sie sonst scharf schmeckt, und sie<br />

muß ein spürbares Bouquet haben, was<br />

auf ihre richtige Lagerung (Konditionierung)<br />

schließen läßt. Cigarren, deren<br />

Deckblatt zu dicke Adern aufweisen,<br />

werden von Aficionados abgelehnt, weil<br />

sie bereits die Qualitätskontrolle nicht<br />

passieren hätten dürfen. Und obwohl<br />

letztendlich die Einlagemischung für das<br />

Aroma entscheidend ist, gibt die Farbe<br />

des Deckblatts – Fachleute unterscheiden<br />

zwischen sieben Grundfarben von<br />

Claro (Gelbbraun) bis Oscuro<br />

(Schwarz), zwischen denen es noch<br />

Dutzende Schattierungsabstufungen<br />

gibt – und der sichtbare Teil der Einlage<br />

einen ersten Hinweis auf das zu erwartende<br />

Geschmackserlebnis. Als<br />

Faustregel darf gelten: Je dünkler eine<br />

Cigarre ist, desto voller ist ihr Körper<br />

Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

und desto süßer ist sie, weil dunkle<br />

Deckblätter mehr Zucker, aber auch Öl<br />

enthalten. Sie wurden länger an der<br />

Pflanze belassen, oder stammen aus<br />

höheren Lagen und haben eine längere<br />

Fermentation durchgemacht.<br />

Shortfiller<br />

Europäische Cigarren sind sehr oft<br />

Shortfiller (oder: Scrap Filler). Auch<br />

ihre überwiegend maschinelle Produktion<br />

darf bereits auf eine 200 Jahre alte<br />

europäische Tradition zurückblicken.<br />

Formate<br />

Grundsätzlich wird für eine Cigarre die Länge<br />

und der Durchmesser angegeben – in<br />

Europa in mm, in den USA und England<br />

wird die<br />

Länge in Inch angegeben, der Durchmesser<br />

mit einem sogenannten Ringmaß:<br />

1 Inch (2,54 cm) wird durch 64 geteilt, das<br />

Ringmaß ist das entsprechende Vielfache<br />

dieses Bruchs. Ein Ringmaß 48 ist also<br />

48mal 1/64 Inch = 19, 1 mm.<br />

Eine Cigarre kann an sich in jeder beliebigen<br />

Größe hergestellt werden, was zu<br />

weltweit einer unüberschaubaren Formatanzahl<br />

führt. Für die wichtigsten Größen<br />

haben sich Bezeichnungen eingebürgert.<br />

Aber auch sie sind nicht immer einheitlich.<br />

Weiters gibt es zahlreiche französische und<br />

englische Bezeichnungen, obwohl in der<br />

Welt der Cigarre eigentlich Spanisch die<br />

Fachsprache ist.<br />

NEUHEITENINFORMATION DER XV<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

<strong>Die</strong> Fine Heaven Cigars sind<br />

die in den USA bestverkauften<br />

Flavour-Cigarren. Als Corona<br />

(unser Bild) wird sie in den<br />

Geschmacksrichtungen Vanille,<br />

Rum, Cognac, Honey Nut und<br />

Cherry Cream angeboten. Als<br />

Cherubs mit Vanille-, Rum- und<br />

Cognac-Geschmack.<br />

Den Ambrosia-Nectar-Cigarren<br />

im Corona-Format (unser Bild)<br />

aus dem Hause „Drew Estate“<br />

gibt eine Gewürzmischung aus<br />

Zimt, Ingwer, Nelke, Nuß und<br />

anderen Spezereien einen<br />

exotischer Hintergrundgeschmack<br />

ohne Dominanz.<br />

<strong>Die</strong> Ambrosia Vann Reef, eine<br />

Robusto, erinnert – nomen est<br />

omen – geschmacklich an die<br />

Exotik der Tiefe des Meeres.<br />

XVI NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

<strong>Die</strong> Shortfillereinlage ist nicht ganzblättrig,<br />

sondern besteht aus vielen verschiedenen<br />

kleingerissenen Einlagetabaken,<br />

was viele Variationsmöglichkeiten<br />

offen läßt. Während bei den<br />

Longfillern für Einlage und Umblatt zumeist<br />

Tabake des Herstellerlandes verarbeitet<br />

werden, werden für die Shortfillerformate<br />

der europäischen Hersteller<br />

Tabake aus mehreren Provenienzen<br />

verwendet, wobei von den<br />

meisten Anbietern das dominierende<br />

Blattgut auf der Packung vermerkt wird.<br />

Statt der drei bis fünf Komponenten in<br />

einer Longfillercigarre findet man in<br />

einem erstklassigen Shortfiller europäischer<br />

Herkunft meist Tabake aus 10<br />

bis 15 Provenienzen verarbeitet. Auch<br />

für die Shortfiller gilt der gleiche Aufbau<br />

wie für die Longfiller, und zwar von<br />

außen nach innen: Deckblatt – die Visitenkarte<br />

der Cigarre; Umblatt – hält die<br />

Einlage zusammen; Einlage – der Kern<br />

der Cigarre.<br />

„100 % Tobacco“ besagt, daß Deckblatt,<br />

Umblatt und Einlage aus in der<br />

Natur gewachsenen Tabakblättern bestehen.<br />

Bei manchen Produkten, die<br />

nicht die 100-Prozent-Punze tragen, ist<br />

das Umblatt oft aus Bandtabak. Bei<br />

diesem homogenisierten Tabak handelt<br />

es sich wohl auch um Tabak, aber eben<br />

um kein Tabakblatt, sondern um Tabakteile,<br />

die gemahlen und mit einem<br />

natürlichen Bindemittel zusammengehalten<br />

werden. <strong>Die</strong> maschinelle Shortfillerproduktion<br />

garantiert Gleichmäßigkeit<br />

sowohl bei der Feinabstimmung<br />

der Einlagemischung wie<br />

auch bei der Herstellung an sich. Sie<br />

eignen sich mit ihrem daraus resultierenden<br />

gleichmäßig guten Zug daher<br />

vorzüglich dafür, eine Freundschaft von<br />

Bestand mit der Cigarre zu schließen.<br />

Ob Longfiller, Mediumfiller (eine<br />

Mischform – die Einlage besteht aus gerissenen<br />

oder geschnittenen Resten, die<br />

bei der Longfillerproduktion anfallen),<br />

oder Shortfiller – Wertungen im Sinne<br />

von „besser“ oder „schlechter” sind fehl<br />

am Platz. Vielmehr handelt es sich um<br />

Produkte dreier historisch unabhängig<br />

voneinander gewachsener Fertigungstechniken,<br />

deren Entwicklung nicht zuletzt<br />

sehr wesentlich vom Lohnniveau<br />

in den Erzeugerländern bestimmt wird.<br />

Jeder Cigarrenraucher soll für sich entscheiden,<br />

was ihm besser gefällt, bzw.<br />

ihm besser schmeckt. Und über<br />

Geschmack soll man ja bekanntlich<br />

nicht streiten.<br />

CIGARRENFORMATE<br />

Cigarillos<br />

Kleinstformate, geschnittene Einlage,<br />

nur Deckblatt, kein Umblatt –<br />

maschinelle Fertigung.<br />

Demi Tasse, Entreactos, Chicos:<br />

Kleinste Cigarrenformate.<br />

Half Corona<br />

Länge 8 bis 10 cm, Ø 13 bis 15 mm<br />

Kleine Corona<br />

Länge 10 bis 12 cm, Ø 15 bis 17 mm,<br />

Kopf rund, Körper gerade mit<br />

parallelen Seiten, Brandende gerade abgeschnitten.<br />

Eine um – in der Regel –<br />

ein bis zwei Zentimeter kürzere Corona<br />

Panatela<br />

Länge 10 bis 18 cm, Ø 11 bis 13 mm,<br />

Kopf rund und geschlossen,<br />

manchmal offen, Körper<br />

gerade mit parallelen Seiten,<br />

Brandende gerade abgeschnitten.<br />

Corona<br />

Länge 13 bis 15 cm, Ø 15 bis 18mm,<br />

Kopf rund und geschlossen, Körper gerade<br />

mit parallelen Seiten, Brandende<br />

abgeschnitten. Beliebtestes Format.<br />

Corona Grande<br />

Etwas längere und/oder stärkere Corona.<br />

Doppel-Corona<br />

Länge 17 bis 24 cm, Ø 18 bis 20 mm,<br />

Kopf rund und geschlossen,<br />

Körper gerade mit parallelen Seiten,<br />

Brandende gerade abgeschnitten.<br />

Churchill<br />

Länge: 17,5 bis 18,5 cm, Ø 17 bis<br />

19 mm<br />

Pyramidos<br />

Länge 10 bis 17 cm, Ø 13 bis mehr als 20<br />

mm, Ringmaß: 52, Kopf spitz und geschlossen,<br />

Körper zylindrisch, Brandende<br />

gerade abgeschnitten.<br />

Torpedo<br />

Pyramidos mit zwei spitzen Enden.<br />

Lonsdale<br />

Länge 17 bis 18 cm, Ø 15 bis 17 mm,<br />

Kopf rund und geschlossen, Körper gerade<br />

mit parallelen Seiten.<br />

Robusto<br />

Kurze Cigarre mit sehr starkem Durchmesser.Eine<br />

längere Robusto wird<br />

„Rothschild“ oder „Toro“ genannt


Stilvolles<br />

Genießen<br />

<strong>Die</strong> Accessoires für die Cigarrenliebhaber sind keineswegs<br />

nur modische Attribute, sondern unverzichtbar im<br />

Umgang mit dem „braunen Gold“…<br />

Um bei einem größeren Cigarrenvorrat<br />

das „braune Gold“ über<br />

längere Zeit frisch zu halten, ist<br />

ein Humidor ein geradezu<br />

unabdingbares Requisit, gilt es doch für<br />

einen optimalen Rauchgenuß etwa jene<br />

klimatischen Bedingungen zu simulieren,<br />

unter denen die Cigarrentabake<br />

heranreifen. Und das sind rund<br />

70 Prozent stetige relative Luftfeuchtigkeit<br />

bei einer Raumtemperatur von 18<br />

bis 20 Grad. Nur eine solche Konstante<br />

garantiert das elastische Zurückfedern in<br />

die Ausgangslage, wenn das Brandende<br />

der Cigarre zwischen Daumen und<br />

Zeigefinger mehrmals kurz gedrückt<br />

wird. Eine zu trockene Cigarre läßt diese<br />

Elastizität vermissen und signalisiert dies<br />

bei der Qualitätsprobe vorab auch durch<br />

ein raschelnd-bröseliges Geräusch. Zündet<br />

man sie dennoch an, brennt sie viel zu<br />

rasch ab, was dem Tabak keine Zeit für<br />

seine Geschmacksentfaltung läßt.<br />

<strong>Die</strong> Größe des Cigarren-Schatzkästchens<br />

richtet sich nach dem Vorrat,<br />

den der Aficionado sich anzulegen<br />

beabsichtigt. Für das richtige Klima innerhalb<br />

der Zedernholz- oder Acrylglaswände<br />

sorgt in der Regel ein System, das<br />

entweder auf Wasserbasis in Kombination<br />

mit entsprechender Luftzirkulation<br />

arbeitet, oder aber mit<br />

Feuchtigkeitsregulatoren, beziehungsweise<br />

-stabilisatoren, die im Humidor mit Hilfe<br />

spezieller chemischer Verbindungen<br />

eine gleichbleibende Atmosphäre im<br />

Humidor aufrechterhalten. <strong>Die</strong>se Substanzen<br />

nehmen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit<br />

überschüssigen Wasserdampf auf<br />

und geben ihn bei zu geringer Feuchte<br />

ab. Voraussetzung für das Funktionieren<br />

ist in jedem Fall eine entsprechende<br />

Vorbereitung vor der Inbetriebnahme.<br />

Um die klimatischen Voraussetzungen<br />

zu schaffen, sollte man sich in jedem<br />

Fall Zeit für das Lesen der Gebrauchs-<br />

anleitung<br />

nehmen<br />

Auskunft<br />

über die<br />

„Wettersituation”<br />

im Humidor, die<br />

ja auch vom Umfeld<br />

abhängt, in dem die Cigarrenschatulle<br />

innerhalb der Wohnung<br />

plaziert ist, gibt ein Hygrometer, das<br />

übrigens nicht Fixbestandteil jedes<br />

Humidors ist und sich so als sinnvoller<br />

Nachrüstgegenstand anbietet.<br />

Und wenn das Nachfeuchten einmal<br />

nicht mehr hilft,<br />

dann hat vielleicht<br />

das Befeuchtungssystem<br />

ausgedient. Das<br />

muß nicht gleich<br />

einen tiefen Griff<br />

in die Brieftasche<br />

durch die Anschaffung<br />

eines<br />

neuen Humidors<br />

bedeuten, denn<br />

zum Nach- und<br />

Wiederaufrüsten<br />

sind Regulatoren<br />

verschiedener Hersteller<br />

am Markt.<br />

Und zugleich mit<br />

ihnen sollte man<br />

eine Nachfüllflasche<br />

jener Spezialtinktur<br />

in Reserve<br />

haben, welche<br />

die klimatischeBedingungen<br />

innerhalb der<br />

Kasette optimiert.<br />

Gewiß, ein<br />

Humidor hat nun<br />

einmal seinen<br />

Preis. Wie eben<br />

Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Bundle Selection<br />

Handmade<br />

in the<br />

Dominican Republic<br />

100% Tobacco<br />

NEUHEITENINFORMATION DER XVII<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

Rauchen gefährdet die Gesundheit.


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

<strong>Die</strong> Villa Zamorano Cigarren<br />

wird in zwei Formaten –<br />

Robusto und Corona – angeboten.<br />

Pocket-Humidor aus Holz für<br />

die Formate Corona, Grand<br />

Corona und Panatela mit<br />

integriertem Feuchtespender<br />

Neu in den<br />

Trafiken: die<br />

Cigarillomarken:<br />

El Guajiro als „Micos<br />

Classic“ und „Micos Coco“.<br />

Für jene, die zwischendurch<br />

stilvoll eine<br />

Zigarette<br />

rauchen wollen,<br />

hält Denicotea<br />

ein umfangreiches Spitzensortiment<br />

vorrätig. Unser Bild<br />

zeigt das neue Spitzenmodell<br />

im aktuellen Carbon-Look mit<br />

Silber- oder Blauschimmer.<br />

XVIII NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

teure Edelholzfurniere und gediegene<br />

Kunsttischlerarbeit auch.<br />

Aber selbst der Kunde mit kleinster<br />

Brieftasche kann zufrieden gestellt<br />

werden: etwa mit einer geschmackvollen<br />

Cigarrenhülse, in die ein Befeuchtungssystem<br />

integriert ist – in anderen<br />

Worten: ein Brusttaschenhumidor.<br />

Für untertags und unterwegs…<br />

…haben die Hersteller von Accessoires<br />

für Cigarrenraucher gediegene<br />

Taschenetuis aus echten Leder, oder<br />

aber auch aus Bruyèreholz, das wir als<br />

edles Material aus der Pfeifenherstellung<br />

her kennen, im Programm. Und das Angebot<br />

ist mindestens so vielfältig wie es<br />

die Cigarrenformate sind, wobei nicht<br />

nur die Länge, sondern auch der Durchmesser<br />

der Cigarre eine wesentliche<br />

Rolle spielt. <strong>Die</strong> Cigarren sollten ein wenig<br />

Spiel haben. Müssen sie nämlich in<br />

das Etui hereingezwängt werden, so<br />

kann leicht das Deckblatt einreißen.<br />

Das kann übrigens auch passieren, wenn<br />

die Cigarren in einem zu kurz geratenen<br />

Etui gestaucht werden müssen. Im Zweifelsfalle<br />

gilt also: Lieber länger statt zu<br />

kurz. Ist das Etui nämlich länger als es<br />

die Cigarren sind, kann dies leicht durch<br />

das Auspolstern mit kleiner Schaumstoffstreifen<br />

korrigiert werden. Viele<br />

Etuis tragen übrigens die Zusatzbezeichnung<br />

„Teleskop“. Das heißt, daß sie für<br />

eine Cigarrenmindestlänge und einen<br />

gehörigen Spielraum darüber gut geeignet<br />

sind – und zwar dadurch, daß der<br />

Etuiaufsatz sehr großzügig bemessen ist<br />

und sich so beim Aufschieben auf den<br />

Etuiunterteil den jeweiligen Längenerfordernissen<br />

automatisch anpaßt.<br />

Cutter, Scheren, Bohrer<br />

Ein unentbehrliches Requisit für<br />

Raucher von Markencigarren ist der<br />

Cutter, eine Cigarrenscheren oder<br />

Gouillotine. Je nach Ausführung wird<br />

mit einer einzigen Diagonalschliffstahlklinge<br />

oder nach dem Doppelmesserprinzip<br />

der Rauchkanal freigelegt, was<br />

übrigens mit einem einzigen forschen<br />

Zugriff, bzw. Drücker geschehen soll, um<br />

einen glatten Schnitt zu erzielen und ein<br />

Ausfransen des Tabaks zu vermeiden,<br />

weshalb man der Messerqualität besondere<br />

Bedeutung widmen sollte. Der<br />

Schnitt sollte übrigens nicht zu sparsam<br />

angesetzt werden, ermöglicht doch eine<br />

größere Schnittfläche einen besseren<br />

Zug und damit auch optimalen Genuß.<br />

Auch hier gilt: Übung machten den<br />

Meister. In letzter Zeit haben die Lochbohrer<br />

als „Cigar Opener“ stark an<br />

Nachfrage zugelegt. Bei ihnen wird mit<br />

einem scharf geschliffenen Röhrchen<br />

ein Loch in das Kopfende der Cigarre<br />

geschnitten, die – so behandelt – das<br />

gerundete Mundstück behält und sich<br />

angenehmer an die Lippen führen läßt.<br />

Benzinfeuerzeuge sind tabu<br />

Besondere Anforderungen stellen<br />

Cigarrenraucher übrigens auch an die<br />

Feuerzeuge. Zunächst einmal: Benzinfüllungen<br />

sind für sie ein absolutes Tabu.<br />

Natürlich kann man sich auch mit einem<br />

der handelsüblichen Gaswegwerffeuerzeug<br />

eine Cigarre anzünden, aber<br />

halt nicht so perfekt und auch nicht so<br />

stilvoll wie mit einem Cigarrenfeuerzeug,<br />

dessen extra breit gefächerte<br />

Flamme – das Resultat einer besonderen<br />

Brenndüsenkonstruktion – ein gleichmäßiges<br />

Anzünden der Cigarre ermöglicht<br />

und einen in der Folge störenden<br />

einseitig stärkeren oder schwächeren<br />

Abbrand hintanhält. An sich hält man<br />

das Ende der Cigarre zum Anwärmen<br />

dicht an die Flamme und dreht dabei die<br />

Cigarre langsam zwischen den Fingern,<br />

damit die Schnittfläche gleichmäßig<br />

glimmt. Nach etwa 15 Sekunden setzt<br />

man die Cigarre an die Lippen, hält sie<br />

kurz in die Flamme, dreht sie noch einmal<br />

und tut den ersten Zug. Zino Davidoff<br />

empfahl übrigens, die Cigarre über<br />

der Flamme gänzlich vorzuwärmen, um<br />

so die Tabakaromen noch besser und<br />

von Beginn an freizusetzen. Bewi den sogenannten<br />

Jet-Flame-Feuerzeugen soll<br />

die Flamme etwas schräg ans Brandende<br />

gesetzt werden, um sie mit kreisenden<br />

Bewegungen gleichmäßig über die<br />

Schnittfläche streichen zun lassen – ehe<br />

man unter Drehen der Cigarre sanft an<br />

dieser zieht.<br />

Cigarrenaschenbecher<br />

Mit dem beim letzten Urlaub „versehentlich“<br />

mitgenommene Hotelaschenbecher<br />

wird der Cigarrenraucher<br />

kaum Freude haben. Schließlich macht<br />

die Länge der Cigarre auch eine entsprechend<br />

lange Auflagefläche nötig,<br />

um den gleichmäßigen Abbrand auch<br />

für die Zeit des Weggelegtwerdens<br />

sicherzustellen.<br />

Übrigens: Bei manchen Cigarrenaschern<br />

läßt sich die Ablagefläche durch<br />

einen raffinierten Teleskop-Schiebetrick<br />

dem jeweiligen Cigarrenformat anpassen.<br />

–pehau


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Neue Formate und Geschmacksrichtungen<br />

bringen mehr und<br />

mehr junge Raucher zur Cigarre.<br />

Und wenn das Preis-Leistungs-<br />

Verhälntnis stimmt, sind sie auch<br />

durchaus dazu bereit, einen<br />

höheren, aber angemessenen<br />

Preis zu akzeptieren. Parallel zu<br />

dem in den letzten Jahren einem<br />

starken Wandel unterworfenen<br />

Angebot haben sich auch die<br />

Rauchgewohnheiten geändert.<br />

Ein Konsumprodukt hat immer<br />

mehr zum Genußmittel mutiert.<br />

Daß die Tabakpflanze aus Amerika<br />

zu uns kam und das Rauchen<br />

von Tabak – in welcher Form<br />

auch immer – zuerst von den<br />

Bewohnern der „Neuen Welt“ praktiziert<br />

wurde, gehört heute zum<br />

Allgemeinbildungs-Standardwissen. Bereits<br />

bei ihrer ersten Reise, im Jahre<br />

1492, haben Columbus und seine<br />

Gefährten rauchende Ureinwohner angetroffen,<br />

deren Rauchrollen allerdings<br />

im Vergleich zu unseren heutigen<br />

Cigarren recht voluminös waren.<br />

Der Name „Cigarre“ soll sich von dem<br />

Wort „Ciq“ aus der Mayasprache ableiten,<br />

was so viel wie etwas Brennbares,<br />

das gut riecht, bedeutet. Daraus ergibt<br />

sich folgerichtig, daß das Rauchen in<br />

vorkolumbischer Zeit nicht nur<br />

kultischen Zwecken diente, sondern<br />

auch als Genuß empfunden wurde. Rodrigo<br />

de Xerez, Gefährte des Kolumbus,<br />

nahm Blätter der edlen Pflanze mit<br />

NEUHEITENINFORMATION DER XIX<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Das Interesse des Automobilrennfahrers<br />

Emerson Fittipaldi<br />

an Cigarren wurde vor einigen<br />

Jahren, am Geburtstag seines<br />

Enkels, geweckt, als er ein<br />

„gerolltes braunes Gold“<br />

angeboten erhielt. Das führte<br />

zur Gründung von „Fittipaldi-<br />

Cigars“, wo sich Augusto<br />

Reyes fachlich einbrachte.<br />

<strong>Die</strong> eher ungewöhnliche<br />

Konfektionierung von 13 Cigarillos<br />

pro Packung hat mit<br />

Fittipaladis beruflicher Vergangenheit<br />

zu tun, innerhalb<br />

der sich die „13“ stets als seine<br />

Glückszahl erwies. <strong>Die</strong><br />

Fittipaldi-Cigarillos – „handmade“<br />

in der Dominikanischen Republik<br />

– sind leicht aromatisiert – und<br />

zwar in den Geschmacksrichtungen<br />

Vanille, Cherry und<br />

Rum.<br />

<strong>Die</strong> Dunhill-<br />

Cigarrenaccessoires<br />

(Reisehumidor,<br />

Bild rechts,<br />

und Cigarrenfuterale,<br />

Bild links)<br />

in Terrakotta<br />

sind<br />

– wie alle Dunhill-Produkte –<br />

von bester Verarbeitungsqualität.<br />

XX NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

nach Spanien und gilt als erster europäischer<br />

Raucher.<br />

Nach Spanien fand auch von Kuba<br />

aus, das als klassisches Land der<br />

Cigarrenfertigung angesehen werden<br />

kann, die Cigarre ihren Weg in unsere<br />

Breitengrade. Im Jahre 1720 wurden im<br />

spanischen Sevilla die ersten Cigarren<br />

auf europäischem Boden kommerziell<br />

hergestellt. Dort hat auch Hans Heinrich<br />

Schlottmann, der 1788 in Hamburg<br />

die erste deutsche Cigarrenfabrik gründete,<br />

sein Handwerk gelernt.<br />

Es dauerte allerdings noch einige<br />

Jahrzehnte, bis sich das Cigarrenrauchen<br />

in Deutschland durchsetzen<br />

konnte. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

schossen die Manufakturen dann wie<br />

Pilze aus dem Boden. Nach Hamburg<br />

und Bremen entstanden um Bünde sowie<br />

in Hessen, Baden und Thüringen<br />

Zentren der Cigarrenfabrikation.<br />

Bei unserem Reise durch die<br />

Herkunftsländer und deren Anbaugebiete<br />

wollen wir uns auf jene beschränken,<br />

die für die Erzeugung von Cigarrengut<br />

(Rohtabak zur Cigarrenherstellung)<br />

bekannt sind. <strong>Die</strong> Mehrzahl dieser Gebiete<br />

ist auf dem amerikanischen Nordund<br />

Südkontinent und auf einigen<br />

Karibik-Inseln angesiedelt. Außerhalb<br />

der Neuen Welt wachsen in Kamerun<br />

und vor allem in Indonesien hervorragende<br />

Cigarrentabake. Auch in Gebieten<br />

der gemäßigten Zone gedeihen<br />

dank Forschung und Züchtung brauchbare<br />

Sorten, unter anderem auch in<br />

Europa.<br />

Daß wir unsere Rundreise auf den<br />

Karibik-Inseln starten, kommt nicht<br />

von ungefähr. Immerhin nimmt Kuba,<br />

die größte Insel der Region, nicht nur<br />

eine führende Rolle bei der Cigarrenherstellung<br />

ein, sondern hier wachsen<br />

„Rauchtrinker“<br />

auch nach Meinung vieler Aficionados<br />

die besten Cigarrentabake der Welt.<br />

Berühmte Anbaugebiete liegen in den<br />

Provinzen Pinar del Rio, wo der für sein<br />

Aroma berühmte Vuelto Abajo wächst,<br />

Havanna und Santa Clara.<br />

Auf der Insel Jamaika wächst aromatisches,<br />

aber etwas leichteres Cigarrengut.<br />

Nach Kuba zum bedeutendsten<br />

tabakanbauenden Land in der Karibik<br />

hat sich die Dominikanische Republik<br />

entwickelt. Im Real- und im Cibao-Tal<br />

wachsen sehr gute Einlage- und<br />

Umblatt-Tabake. Grundsätzlich werden<br />

die wegen ihrer milden Raucheigenschaften<br />

geschätzten „Domingo-<br />

Cigarren“ mit einem Connecticut-<br />

Deckblatt aus den USA überrollt. Deckblatt-Tabake<br />

wachsen in der Dominikanischen<br />

Republik nämlich (noch)<br />

nicht. Inden leistungsfähigen Cigarrenfabriken<br />

werden bekannte Premium-<br />

Marken wie zum Beispiel Davidoff,<br />

Dunhill und Arturo Fuente hergestellt.<br />

Wechseln wir auf das Festland, wo in<br />

einigen Tälern des gebirgigen Honduras<br />

hocharomatischer Tabak wächst. Bedeutende<br />

Anbaugebiete findet man in<br />

der Gegend von Danli. Auch hier<br />

haben sich, wie in manchen anderen<br />

Ländern, aus Havanna-Samen eigenständige<br />

Sorten entwickelt.<br />

Manche Raucher meinen, daß die<br />

Cigarren aus dem mittelamerikanischen<br />

Nicaragua den kubanischen am<br />

ähnlichsten seien, im Geschmack allerdings<br />

etwas milder.<br />

Auch Mexiko, seit jeher ein wichtiges<br />

Rohtabakexportland, verfügt auch über<br />

eine leistungsfähige Cigarrenindustrie.<br />

Das würzige Aroma der Mexiko-<br />

Cigarren wird von vielen Rauchern geschätzt.<br />

<strong>Die</strong> bedeutendsten Anbaugebiete<br />

liegen in den Staaten Veracruz


und Tabasco. <strong>Die</strong> mexikanischen<br />

Plantagen liefern sowohl ein gutes Deckwie<br />

auch Umblatt und eine<br />

qualitativ bemerkenswerte Einlage.<br />

In den USA finden sich in erster<br />

Linie Anbaugebiete für Schneidegut<br />

(Rohtabak zur Zigaretten- und Rauchtabakherstellung),<br />

in einigen Staaten<br />

wächst aber auch erstklassiger Cigarrentabak.<br />

Wie etwa im nordöstlichen US-<br />

Staat Connecticut mit seinen berühmte<br />

Deckblattsorten, die auch für die<br />

Premiumcigarren in mittelamerikanischen<br />

Ländern verwendet werden:<br />

Connecticut Broadleaf, eine breitblättrige<br />

Pflanze, die für die US-Cigarrenherstellung<br />

große Bedeutung hat, und<br />

Connecticut Shadegrown. <strong>Die</strong> letztgenannte<br />

Sorte wird unter Schattenzelten<br />

angebaut. Durch diese Maßnahme<br />

wird ein geschmeidiges, helles Deckblatt<br />

erzeugt, das sich mit den aromatischen<br />

Einlage- und Umblatt-Tabaken gut kombinieren<br />

läßt.<br />

In Ecuador wird aus Connecticut-Samen<br />

ein ähnlich gutes<br />

Deckblatt gezüchtet, wobei in<br />

den wolkenreichen Anbaugebieten<br />

an der Pazifikseite<br />

Schattenzelte überflüssig sind.<br />

Brasilien, das bedeutendste<br />

Tabakland Südamerikas, liefert<br />

die Rohtabake für die besten<br />

dunklen Cigarren. Eine „gute<br />

Brasil“, Inbegriff der dunklen<br />

Cigarrentypen, ist durchaus<br />

nicht so schwer, wie manche<br />

Raucher meinen. Da ist eine<br />

echte Havanna in der Regel<br />

viel kräftiger. Den Brasiltabak,<br />

Tabake aus<br />

den besten<br />

Provenienzen<br />

der Welt gehen<br />

bei den „La Paz Wilde mit Aroma“ mit<br />

der – je nach Sortierung – als Einlage<br />

und Deckblatt Verwendung findet zeichnet<br />

ein volles Aroma aus. <strong>Die</strong> wichtigsten<br />

Anbaugebiete für Cigarrentabake<br />

liegen übrigens in Bahia. Neben der<br />

bedeutenden Rohtabakausfuhr sorgt<br />

eine leistungsfähige Industrie für den<br />

Export bekannter Fertigprodukte.<br />

Im feucht-schwülen Klima des westafrikanischen<br />

Kamerun ersetzt der<br />

häufige Nebel die Schattenzelte für die<br />

dort angebauten guten Deckblatt-<br />

Tabake. Erste Versuche des kommerziellen<br />

Tabakanbaus gehen zurück auf<br />

die deutsche Kolonialzeit. Seit Jahrzehnten<br />

wird in vielen Ländern, besonders in<br />

den USA, das dünne, aromatische<br />

Kamerun-Deckblatt verarbeitet.<br />

Nun setzen wir zu einem großen<br />

Sprung an – nach Asien. Dort sind vor<br />

allem die indonesischen Inseln Sumatra<br />

und Java ein Begriff für hochwertige<br />

Cigarrentabake. Neben Kuba liefern<br />

bestimmte Distrikte Sumatras, wie Deli<br />

exotischen Geschmacksnoten eine<br />

Genußallianz ein. <strong>Die</strong> 100%-Tabak-<br />

Wilden sind in den Formaten<br />

„Mini“ und „Cigarillos“ erhältlich.<br />

„Formula“-Cigarrenset: Feuerzeug,<br />

Cigarrentubo, Schlüsselanhänger mit<br />

Cigarrenbohrer und 3er-Cigarrenetui<br />

aus Karbon und Titan.<br />

Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

und Langkat, das beste Deckblatt mit<br />

hervorragendem Aroma. Sumatra-Sandblatt-Decker<br />

sind für helle Premiumcigarren<br />

des deutsch-holländischen Typs<br />

fast unentbehrlich. Java ist dagegen für<br />

ein gutes Umblatt bekannt, zum Beispiel<br />

aus dem Distrikt Bezoeki, und weiters für<br />

1a-Einlagetabake.<br />

Von den Philippinen werden Fertigfabrikate<br />

unter der Bezeichnung<br />

Manila-Cigarren angeboten. <strong>Die</strong>se, wie<br />

auch die Produkte der Kanarischen<br />

Inseln, sind von durchaus guter Qualität.<br />

Aber auch in Europa angebauter<br />

Tabak kann sich schmecken lassen.<br />

Pflanzungen in der Pfalz, Baden und der<br />

Uckermark werden als Einlage verarbeitet<br />

und dient wegen seines geringen<br />

Nikotingehalts als ausgleichender Faktor<br />

in verschiedenen Mischungen.<br />

Der Name „Cigarre“ soll sich von<br />

dem Wort „Ciq“ aus der Mayasprache<br />

ableiten, was soviel wie<br />

etwas Brennbares, das<br />

gut riecht, bedeutet.<br />

Mayakulturdarstellungen<br />

(Bild links)<br />

NEUHEITENINFORMATION DER XXI<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Der Schachbrett-Humidor gibt<br />

50 Cigarren Raum und beinhaltet<br />

darüber hinaus (in den Seitenfächern)<br />

Schachfiguren für<br />

eine interessante Partie des<br />

„königlichen Spiels“.<br />

Der Passatore Duo<br />

ermöglicht mit seinen zwei<br />

Klingen einen perfekten Schnitt<br />

mit einem Durchmesser von<br />

sowohl 7mm wie 10mm.<br />

In viele Feuerzeuge<br />

– wie<br />

etwa dieses<br />

(Prometheus)<br />

– ist ein<br />

Cigarrenbohrer<br />

integriert.<br />

Ebenfalls<br />

am<br />

Markt:<br />

Pfeifenfeuerzeuge<br />

(unser<br />

Bild: Modell „Passatore“ mit<br />

komplettem Pfeifenbesteck<br />

(Stopfer, Dorn und Kratzer).<br />

XXII NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

Vor 130 Jahren wurde die Oettinger-Davidoff-Group gegründet<br />

Weltunternehmen<br />

für „The Good Life“<br />

<strong>Die</strong> Oettinger Davidoff Group<br />

mit Sitz in Basel (Schweiz) ist<br />

eine im Tabakhandel marktführendeUnternehmensgruppe,<br />

die als Hersteller,<br />

Exporteur und Importeur tätig<br />

ist und darüber hinaus einen<br />

Groß- wie auch Detailhandel<br />

betreibt. Mit Davidoff, Zino<br />

Platinum, Griffin’s, AVO und<br />

Private Stock verfügt sie über<br />

sechs eigene Cigarrenmarken,<br />

die sie weltweit vertreibt.<br />

Vor fast genau 130 Jahren, im Mai<br />

1875 legt der aus Bayern nach<br />

Basel gezogene Max Oettinger im<br />

Alter von 27 Jahren mit der Eröffnung<br />

seines Tabakgeschäftes in der Eisengasse 9,<br />

den Grundstein für die später weltweit<br />

tätige Oettinger-Davidoff-Group. Sein<br />

„Habana-Haus“ liefert alsbald Importcigarren,<br />

Rauchtabak aus dem Faß,<br />

Zigarettentabake, Pfeifen und Raucherbedarfsartikel<br />

in die ganze Welt. Zu Ausbruch<br />

des Ersten Weltkriegs gilt das<br />

Unternehmen als eines der drei angesehendsten<br />

Tabakhäuser der Schweiz.<br />

Doch der Erste Weltkrieg hatte auch auf<br />

den Tabakhandel negative Auswirkungen<br />

– deutsche und französische Kunden<br />

können, kriegsbedingt, ihre Schulden<br />

nicht begleichen. Das Unternehmen<br />

gerät in massive Schwierigkeiten, die<br />

Gläubiger – darunter einige Tabakfabrikanten<br />

– beauftragen den Kaufmann<br />

Georg Huppuch mit der Sanierung<br />

des Betriebs. <strong>Die</strong>ser stoppt den verlustreichen<br />

Import, verkauft die Detailhandelsgeschäfte,<br />

konzentriert sich auf<br />

den Großhandel und verlagert den Geschäftssitz<br />

an die Baseler Nauenstraße.<br />

Anfang der 40er Jahre übernimmt der<br />

Krisenmanager sämtliche Aktien der<br />

Max Oettinger AG. Mit Harding Joerin<br />

(ab 1944) und Dr. Ernst Schneider (ab<br />

1947) standen Huppuch schließlich<br />

Dr. Ernst Schneider: „Unsere<br />

Produkte stehen für Genuß auf<br />

höchstem Niveau…“<br />

zwei fähige Schwiegersöhne zur Seite.<br />

<strong>Die</strong> Übergabe der Leitung des Familienunternehmens<br />

an Dr. Ernst Schneider,<br />

erfolgte 1961 – und damit setzte auch<br />

der sukzessive Ausbau ein. Heute befindet<br />

sich das Unternehmen im alleinigen<br />

Besitz der Familie Schneider.<br />

Mit der Übernahme des Tabakfachgeschäftes<br />

von Zino Davidoff in der Rue<br />

Rive 2 in Genf im Jahr 1970 wurde auch<br />

dessen „The Good Life“-Philosophie zur<br />

Oettinger-Davidoff-Group-Maxime. „The<br />

Good Life“ ist zum Synonym geworden<br />

dafür, sich Zeit zu nehmen, innezuhalten<br />

und die Welt mit allen Sinnen<br />

wahrzunehmen, um die feinen Nuancen<br />

des Genusses zu erleben.<br />

1991 beendete Dr. Schneider die<br />

Zusammenarbeit mit den kubanischen<br />

Cigarrenlieferanten und ließ fortan die<br />

Cigarreneigenmarken der Oettinger-<br />

Davidoff-Grup in der Dominikanischen<br />

Republik, fertigen.<br />

Ein Vorgehen, das von einigen<br />

Brancheninsidern zunächst als hoch<br />

riskant kritisiert wurde. Doch der Erfolg,<br />

den der Konzernstratege mit dieser<br />

Entscheidung einfuhr, hat die Skeptiker<br />

alsbald verstummen lassen.


OETTINGER/DAVIDOFF-MEILENSTEINE<br />

1906:Bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts, dem Zeitpunkt, zu dem Zino Davidoff<br />

geboren wurde, waren die Mitglieder der Familie Davidoff als echte „Harmandgis“<br />

bekannt. Als Spezialisten, die sich in der Kunst des Auswählens, des Zuschneidens<br />

und des Mischens edler Orient-Tabake verstanden.<br />

1911: <strong>Die</strong> Familie Davidoff verläßt Russland. In Genf eröffnet Henri Davidoff sein<br />

erstes Tabakgeschäft.<br />

1924: Zino Davidoff widmet sich nach seinem Schulabschluß dem Tabakgeschäft<br />

und bereist in den folgenden fünf Jahren Argentinien, Brasilien und Kuba, wo er<br />

sich mit dem Anbau und der Produktion von Tabak beschäftigt.<br />

1929: Zurück in Genf, führt Zino Davidoff im Geschäft seines Vaters die in Europa<br />

revolutionäre Einrichtung ein: Den Cigarren-Keller, der ihm die fachgerechte<br />

Lagerung seiner Cigarren unter optimalen klimatischen Bedingungen ermöglicht.<br />

1970: <strong>Die</strong> Oetttinger Gruppe übernimmt das Genfer Geschäft von Zino Davidoff.<br />

Damit ist der Grundstein für die Entwicklung des Namens Davidoff zum weltweit<br />

anerkannten, begehrten „Global Brand“ gelegt.<br />

1985: Dr. Ernst Schneider beginnt den weltweiten Vertrieb der Davidoff Produkte zu<br />

lancieren und eröffnet in der Folge eigene Firmen für den Import und die Distribution<br />

unter anderem in Belgien, Holland, Frankreich, Großbritannien und in den USA.<br />

1985: Erfolgreiche Markteinführung der Davidoff Cigarettes und des ersten Duftes<br />

Davidoff-Classic.<br />

1986: Der zweite Duft wird gelauncht: Davidoff-Zino.<br />

1988: Seit seiner Einführung der weltweit erfolgreichste Duft: Davidoff-Cool-Water.<br />

1988: Mild, edel, und ausgewogen: <strong>Die</strong>se Prädikate erhält der Davidoff-Cognac<br />

gleich bei seiner Markteinführung.<br />

1989: Qualität und Ästhetik, gepaart mit Komfort und Funktionalität: Markteinführung<br />

der Sonnenbrillen und Korrektionsfassungen.<br />

1990: Einführung des vierten Herrenduftes: Davidoff Relax.<br />

1991: <strong>Die</strong> Entscheidung von Dr. Ernst Schneider für Tabake aus der Dominikanische<br />

Republik stieß zunächst auf Verwunderung: Der dominikanische Tabak war unter<br />

den Aficionados nur wenig bekannt, das Land nur wenig angesehen. Ein summa<br />

summarum gewagtes Unterfangen, in das sich Dr. Ernst Schneider mit seiner Wahl<br />

für den dominikanischen und der Entscheidung gegen den kubanischen Tabak<br />

einließ. Doch die Qualität missionierte selbt die erklärtesten Zweifler und sorgte<br />

für weltweiten Erfolg. – Markteinführung der Davidoff Lederwaren.<br />

1994: Zino Davidoff verstirbt am 14. Januar im Alter von 88 Jahren in Genf<br />

1996: Markteinführung des femininen Duftes Davidoff-Cool-Water-Woman.<br />

1998: Markteinführung der Davidoff-Schreibgeräte und des Davidoff-Kaffeegenusses.<br />

1998: Dr. Ernst Schneider übergibt die operative Führung an Dr. Reto Cina, der zum<br />

Generaldirektor und Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt wird, bleibt aber als<br />

Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates an der Spitze des Unternehmens.<br />

1998: „The Good Life“ findet erstmals seine Entsprechung in einem Duft: Launch<br />

des Herrenduftes Davidoff-Good-Life.<br />

1999: Mit Good-Life-Woman präsentiert Davidoff einen Pendant-Duft zum<br />

Bestseller Good Life for Men.<br />

2000: Neueröffnung des Flagship Davidoff Stores in Manhattan, Madison Avenue,<br />

Ecke 54. Strasse. In dem begehbaren zweistöckigen Humidor werden 100.000 feinste<br />

Premium-Cigarren fachgerecht gelagert.<br />

2002: Das traditionsreiche Stammgeschäft von Davidoff an der Rue de Rive in Genf<br />

erstrahlt nach seiner Renovierung in neuem Glanz. Ein Paradies für Freunde des<br />

gehobenen Genusses ist neu entstanden (Bild unten).<br />

<strong>Die</strong> „Zino Platinum Scepter<br />

Series“ wurde um die<br />

„Bullet“ (Small-Zeppelin-<br />

Format) und die<br />

„XS“ (Demi-Tasse)<br />

ergänzt. Ebenfalls<br />

neu: die „Bundle<br />

Selection“ mit<br />

Tabaken aus<br />

4 Anbaugebieten in den Formaten:<br />

Corona, Petit Corona und Robusto.<br />

„Eine Cigarre genießen“, meinte Zino<br />

Davidoff, „hat mit Lebenskultur, mit<br />

Savoir-vivre zu tun“. Dr. Ernst Schneider,<br />

teilte die Unternehmens- und Lebensphilosophie<br />

seines Freundes Zino, für den<br />

er ein internationales Marketingkonzept<br />

entwickelte und für dessen Umsetzung als<br />

zentrale Organisationsstelle die Oettinger-<br />

Davidoff-Group, Basel, zur Verfugung<br />

stellte<br />

1991 kreierten die Freunde unter<br />

Zugrundelegung einer Auswahl feinster<br />

dominikanischen Tabaken eine neue<br />

Davidoff-Cigarren-Generation, die weltweit<br />

lanciert wurde und bei den Cigarrenliebhabern<br />

schnell hohes Ansehen erlangte.<br />

Sie ist das Resultat von zu hundert Prozent<br />

Handarbeit dominikanischer Fachleute, die<br />

sich völlig an Zino Davidoffs „philosophy<br />

of excellence“ angepaßt und ihr Können<br />

zu handwerklicher Kunst entwickelt<br />

haben.<br />

Heute ist die Marke Davidoff mehr<br />

denn je ein Symbol für Topqualität, für<br />

erschwinglichen Luxus in den unterschiedlichsten<br />

Lebensbereichen, wobei erlesene<br />

Tabakkreationen aus aller Welt immer<br />

noch den Kern der Unternehmung bilden.<br />

<strong>Die</strong>s ganz im Sinne von Zino Davidoff und<br />

dessen Philosophie des Genusses, die da<br />

lautet:<br />

„Essen Sie weniger, aber nur das<br />

Beste, trinken Sie weniger, aber nur das<br />

Beste, rauchen Sie weniger, aber<br />

Davidoff!“<br />

Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Zino Davidoff und Avo Uvezian:<br />

Genußmenschen<br />

„Er genießt nicht nur die Cigarre,<br />

sondern das ganze Leben in vollen Zügen.<br />

Darin ist er der Legende Zino Davidoff<br />

sehr ähnlich“, sind sich Freunde von<br />

Multitalent Avo Uvezian – Musiker,<br />

Komponist sowie Aficionado und Tabakexperte<br />

einig. „Einen wie Zino Davidoff<br />

gibt es nicht mehr“, kontert Avo dann<br />

zumeist bescheiden, aber zugleich<br />

wissend, daß auch er mit seiner außergewöhnlichen<br />

Persönlichkeit ein überzeugender<br />

Cigarren-Botschafter ist.<br />

Als sinnesfroher Mensch erfreute er sich<br />

und andere nicht nur mit Musik, sondern<br />

lernte auch die Cigarre zu schätzen. Aus<br />

reiner Freude am Tun begann Avo seine<br />

eigenen Cigarren produzieren zu lassen<br />

und erhielt dafür bald ebenso viele<br />

Komplimente wie für seine Melodien.<br />

In der Dominikanischen Republik fand er<br />

schließlich die idealen Verhältnisse für die<br />

AVO-Cigarren, die etwas ganz Besonderes<br />

werden sollten. 1988 wurden in New York<br />

City die ersten AVO verkauft, exklusiv in<br />

den Davidoff-Geschäften – mit bald<br />

weltweit überzeugendem Erfolg.<br />

Wahrer Rauchgenuß wird immer sein<br />

Publikum finden“, ist Avo Uvezian überzeugt.<br />

– Und das umso eher, wenn man<br />

nachstehende Spielregeln beherzigt:<br />

„Streben Sie nur beste Qualität an,<br />

präsentieren Sie diese in einer<br />

mindestens ebenso guten Packung und<br />

bezahlen Sie Ihrem Lieferanten einen<br />

fairen Preis.“<br />

NEUHEITENINFORMATION DER XXIII<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG


Journal<br />

Pfeifen & Cigarren<br />

Auf seinen vielen Cigarrenreisen traf der<br />

„1. Linzer Zigarrenklub“ 2002 in Costa<br />

Rica auf Kurt Brandt, der sich gerade als<br />

General Manager von ITC-Cigars und mit der<br />

Markteinführung der Flor Real in Deutschland<br />

einen Namen machte. Im Rahmen der Verkostung<br />

einiger neuer Blends wurde ein Stück als derartig<br />

beeindruckend befunden, sich die Aficionadorunde<br />

sehr bald darüber einig war: Das soll<br />

unsere Klubcigarre werden! Und der Zufall wollte<br />

es, daß die Firma „R & G“ in Linz etwa zur<br />

gleichen Zeit damit liebäugelte, neben den<br />

Raucheraccessoires auch Rauchwaren ins<br />

Sortiment aufzunehmen, womit ein rotweißroter<br />

Importeur gefunden war. Und so konnte Mitte<br />

März 2003 der „1. Linzer Zigarrenclub“ als erster<br />

seiner Art in Europa eine eigene Clubzigarre<br />

präsentieren, die seither österreichweit im gut<br />

„1. Linzer Zigarrenklub“ zu Gast bei Alejandro Robaina<br />

„Als ob der Enzo Ferrari einen<br />

Porsche getestet hätte…“<br />

sortierten Fachhandel erhältlich ist. <strong>Die</strong> „Sueno<br />

de Lentia Belicoso“ mit einer Einlage und einem<br />

Umblatt aus Nicaragua und einem H 2000-Deckblatt<br />

aus Costa Rica. Der Ligeroanteil der Blätter<br />

beträgt ungefähr 10 Prozent, „was – zusammengefaßt<br />

– heißt, daß wir unser erstes Stück<br />

bewußt nicht allzu stark ausgelegt haben“,<br />

erklärt der Linzer Trafikant und Cigarrenklub-Präsident,<br />

warum man sich für dieses Produkt<br />

entschieden hat. Nach nunmehr rund 1.000<br />

verkauften „Traum von Linz“-Kisten ging man daran,<br />

der „Sueno de Lentia Belicoso“ etwas Kräftiges,<br />

für den geübten Aficionado, zur Seite zu<br />

stellen.<br />

Nach der Verkostung von<br />

nunmehr zwölf eigens für<br />

den „1. Linzer Zigarrenklub“<br />

produzierten Blends<br />

einigte man sich schließlich<br />

auf eine Robusto mit<br />

einem Capa-Ligero-<br />

Maduro (Madurodeckblatt)<br />

aus Costa Rica<br />

der – von oben gesehen –<br />

zweiten Lage der Pflanze,<br />

die drei Jahre fermentiert<br />

wird. Ganz wichtig war<br />

den oberösterreichischen<br />

„Feinspitz“-Aficionados,<br />

daß der Decker natürlich<br />

fermentiert wird und es<br />

sich bei ihm nicht – wie<br />

bei circa 90 Prozent aller<br />

XXIV NEUHEITENINFORMATION DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN trafikantenZEITUNG<br />

Maduro-Deckblätter – um ein gekochtes Maduroblatt<br />

handelt. „Letzteres sieht zwar ebenfalls gut<br />

aus, aber durch das künstliche Erhitzen (Kochen)<br />

verliert der Tabak gewaltig an Geschmack“,<br />

erklärt Klaus Fischer das Warum.<br />

<strong>Die</strong> Einlage für die „Sueno de Lentia Maduro“<br />

kommt aus Nicaragua und hat etwa 10 Prozent<br />

Ligero-Anteil, beim Umblatt entschied man sich<br />

ebenfalls für ein solches nicaraguanischer<br />

Provenienz. <strong>Die</strong> Cigarre hat ein Ringmaß von 50<br />

und eine Länge von 5 inch. Produziert wird aber<br />

eine Cigarre mit Ringmaß einem Ringmaß von<br />

50 und einer Länge von 6 inch, wobei in der<br />

Folge vorne 1 inch abgeschnitten wird. Das<br />

Cigarrenguru<br />

Alejandro Robaina<br />

bevorzugt gehaltvollere<br />

Cigarren mit<br />

mehr Volumen<br />

Entzünden eine „Sueno de Lentia<br />

Maduro“: Der Linzer Trafikant sowie<br />

Cigarrenklubpräsident Klaus Fischer<br />

und der kubanische<br />

Cigarrenguru Alejandro Robaina<br />

deshalb, weil ja jede Cigarre mit den Blattspitzen<br />

(dem kräftigsten Teil) nach außen gerollt wird<br />

und so ein anfänglichen vielleicht zu kräftiger<br />

Eindruck beim Anzünden umgangen wird.<br />

<strong>Die</strong>se Kreation haben die Aficionados, die sich<br />

um den Cigarrenenthusiasten Klaus Fischer<br />

geschart haben, auf ihrer Klubreise Anfang<br />

dieses Jahres mit nach Kuba genommen, um sie<br />

von dem Mann verkosten zu lassen, der als einer<br />

der weltweit namhaftesten Cigarrenexperten gilt.<br />

Von Alejandro Robaina, der letzten lebenden<br />

kubanischen Cigarrenlegende, die der „Vegas<br />

Robaina“ ihren Namen gegeben hat.<br />

„Für uns war das fast so, als ob man dereinst<br />

Enzo Ferrari gebeten hätte, einen Porsche zu<br />

testen“, kommentiert Klaus Fischer dieses<br />

Tasting der besonderen Art auf der Finka von<br />

„Senior Alejandro“, der sowohl die „Sueno de<br />

Lentia Belicoso“ wie auch die „Sueno de Lentia<br />

Maduro“, die jetzt als zweite kräftige Klubcigarre<br />

produziert wird, verkostete. Und hier Robaina’s<br />

Urteil: Bezüglich Verarbeitung, Zug und Brandverhalten<br />

erhalten sowohl die Belicoso wie auch<br />

die Neukreation eine römische Eins.<br />

Geschmacklich gibt der Cigarrenguru der<br />

„Neuen“ den Vorzug, weil die gehaltvolleren<br />

Cigarren mit mehr Volumen seinem Geschmack<br />

nun einmal eher entsprechen. „Was kann es<br />

Schöneres geben, als diese Worte aus dem<br />

Mund jenes Mannes zu hören, der als der beste<br />

Tabak- und Cigarrenkenner der Welt gepriesen<br />

wird“, freut sich der Linzer-Cigarrenklubpräsident<br />

über diese Wertung.


Brebbia, db-Berlin, Charles-Fairmorn-<br />

Cigarren, Ackerl Selection 04<br />

Alfred Ackerl<br />

2452 Mannersdorf/Leithageb., Halterzeile 53 a<br />

Tel./Fax: 02168/67 725<br />

E-Mail: office@ackerl-tabak.at<br />

Villa Zamorano Cigarren, Pocket-Humidor,<br />

House of Smoke Gunz GmbH<br />

6850 Dornbirn, Am Kehlerpark 5<br />

Tel.: 05572/51 564 Fax: 0 5572/51 565<br />

E-Mail: houseofsmoke@aon.at<br />

Sueno de Lentia Cigarren, Fine Heaven<br />

Cigars, Wasserpfeifen<br />

r & g<br />

4020 Linz, Eduard Süss Straße 19<br />

Tel.: 0732/37 16 12 Fax: 0732/37 16 22<br />

Prometheus-Feuerzeuge<br />

Curly & Smooth<br />

D-82110 Germering, Dornierstraße 3<br />

E-Mail: info@Curly-Smooth.de<br />

Kemperling-Pfeifen<br />

Kemperling,<br />

5163 Mattsee, Hinterwartstein Nr. 9,<br />

Tel.: 06217 52280, Fax: 06217 52297<br />

Candlelight-Cigarillos, Cigarren: Santa-<br />

Damiana, Macanudo-Gold-Label, Don <strong>Die</strong>go<br />

Aniversario, Macanudo Reserva Anual 2004,<br />

S.T. Dupont; Feuerzeuge; Spitzen und<br />

Aldo-Morelli-Pfeifen sowie Wessex-<br />

Pfeifen von denicotea<br />

KP-Plattner Gesmbh<br />

6063 Innsbruck, Steinbockallee 9<br />

Tel.: 0512/264064 Fax 0512/266494<br />

E-Mail office@kp-plattner.at<br />

Fittipaldi-Cigarillos, Vauen Pfeifen- und<br />

Pfeifentabake, Nicarao-Cigarren, Sindbad-<br />

Wasserpfeifentabak<br />

Moosmayr Ges.m.b.H.<br />

4600 Wels, Kamerlweg 37<br />

Tel.: 07242/456 28 Fax: 07242/456 286<br />

E-Mail: office@moosmayr.at<br />

Peterson-Pfeifentabake, Ambrosia-<br />

Cigarren, Wasserpfeifentabake<br />

Cigar & Co<br />

1160 Wien, Sulmgasse 4<br />

Tel/Fax.: 01/492 87 22<br />

E-Mail: don@cigar-zimmel.at<br />

Independence Xtreme Vanilla, La Aurora,<br />

La Paz Wilde mit Aroma<br />

Swedish Match Austria<br />

9020 Klagenfurt, Feldkirchner Straße 136<br />

Tel.: (0463) 219 249 Fax: (0463) 204 299<br />

E-Mail: swedishmatch.austria@aon.at<br />

Peterson Pfeifen, Chacom-Pfeifen,<br />

L’anatra-Pfeifen, Wess-Design<br />

Otto + Kopp<br />

D-63067 Offenbach am Main, Löwenstraße 16<br />

Tel.: +49 69 88 51 09<br />

E-Mail: info@otto-kopp.de<br />

Passatore-Feuerzeuge und -Cigarrencutter,<br />

Schachbretthumidor<br />

Firma Hauser<br />

D-86165 Augsburg, Meraner Straße 46<br />

Bezugsquellen<br />

„Pfeifen-und Cigarrenjournal“-Anhang für den Fachhandel<br />

BEZUGSQUELLEN- UND LIEFERANTENNACHWEIS<br />

Im nachstehenden Bezugsquellen- und Lieferantennachweis finden Sie die Adressen der Großhändler, wo Sie die in<br />

der Pfeifen- und Cigarrenjournal-Sonderedition gezeigten, bzw. genannten Produkte ordern können. Natürlich hält<br />

jeder Grossist ein wesentlich breiteres Sortiment bereit – Informieren Sie sich!<br />

Tabaktrafik KUCH, 7431 Bad Tatzmannsdorf<br />

9551 Bodensdorf · Eschenweg 16 · Tel. 04243/2420<br />

Fax 04243/2420-4 · www.trafikbau.at<br />

Tel.: +49 821 72019-0<br />

E-Mail: info@hauser-augsburg.de<br />

Savinelli-Pfeifen und Raucheraccessoires<br />

Mag. Rudolf Exner<br />

2560 Berndorf, Obere Ödlitzerstr. 58<br />

Tel: 02672-846110 Fax: 02672-846114<br />

E-Mail: rudolf@exner.co.at<br />

Pfeifen aus dem Hause Stanwell,<br />

Butz Choquin, Winslow und Dunhill:<br />

Stanwell Pfeifen<br />

D-22547 Hamburg, Fangdieckstraße 64<br />

Tel.: +49 40 840 70 70 Fax: +49 40-84 0707 10<br />

E-Mail: info@stanwellpfeifen.de<br />

Cigarren: Davidoff, Zino Platinum, Griffin’s,<br />

AVO und Private Stock; Bundle Selection<br />

El Guajiro<br />

Tobaccoland<br />

1160 Wien, Paltaufgasse 12-14<br />

Internet: www.tobaccoland.at<br />

Pfeifen: Rovera, Cavicchi, Giordano,<br />

Pfeifenschränke:<br />

Aßmann KG<br />

D-76139 Karlsruhe, Weglangstraße 1<br />

Tel.: +49 721 68 18 68<br />

„Mastro de Paja“-Pfeifen<br />

Mastro de Paja snc<br />

I-61100 Pesaro, Via Liguria n. 39<br />

E-Mail: info@mastrodepaja.it<br />

Ihr Spezialist für Trafik- und Ladenbau<br />

Seit 15 Jahren<br />

Jede Woche eine neue Trafik<br />

Ihre Trafik<br />

ist unser Anliegen<br />

4/2005 trafikantenZEITUNG 35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!