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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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68 Energieinnovation 2006<br />

3.3.2 „Bottom-up Modellierung des österreichischen<br />

Kraftwerksparks“<br />

Andreas Veigl, Martin Schweigh<strong>of</strong>er (Austri<strong>an</strong> Energy Agency) 1<br />

Fragestellung<br />

Die österreichische Elektrizitätswirtschaft war im Jahr 2005 unter <strong>an</strong>derem geprägt von Diskussionen<br />

rund um eine Evaluierung und Neufestlegung der österreichischen Klimastrategie und nachfolgend<br />

der Entwicklung eines neuen Allokationspl<strong>an</strong>s im Rahmen des europäischen Emissionsh<strong>an</strong>dels.<br />

Darüber hinaus steht der Sektor im Sp<strong>an</strong>nungsfeld zwischen den Auswirkungen der<br />

Strommarktöffnung, den Bewegungen auf den Brennst<strong>of</strong>fmärkten, der steigenden Ökostromproduktion<br />

und, in<strong>sb</strong>esondere in Österreich, den erwarteten Effekten der Wasserrahmen-Richtlinie auf die<br />

Stromerzeugung in Wasserkraftwerken.<br />

Diese Rahmenbedingungen gaben den Ausschlag, ein geeignetes Bottom-up Modell auszuwählen<br />

und zu implementieren, um verschiedene Fragestellungen hinsichtlich der weiteren Entwicklung der<br />

Stromerzeugung in Österreich abbilden und diskutieren zu können.<br />

Methodik<br />

Anh<strong>an</strong>d eines Kriterienkatalogs wurde eine Modellauswahl durchgeführt, die zur Entscheidung für das<br />

Modell Balmorel führte. Die Zielfunktion dieses linearen Optimierungsmodells mit myopischem Ansatz<br />

besteht in der Minimierung der Systemkosten (Gesamtkosten der Energieerzeugung und<br />

Neuinvestitionen) für jedes Jahr im Betrachtungszeitraum.<br />

Eine der Stärken dieses Modells liegt in der guten Darstellbarkeit von KWK-Anlagen, der<br />

Kraftwerkspark wird in einer Art und Weise optimiert, dass sowohl ein gegebener Strom- als auch ein<br />

(Fern-)Wärmebedarf kostenminimal gedeckt wird. Dazu können im Modell fragestellung<strong>sb</strong>ezogen<br />

verschiedene geografische oder zeitliche Auflösungen des Strom- und Wärmebedarfs vorgegeben<br />

werden. Neben den technischen und ökonomischen Daten der verschiedenen Erzeugungsoptionen<br />

sind Brennst<strong>of</strong>fpreise, die Ausgestaltung der Emissionspolitiken und die Nachfrage nach Fernwärme<br />

wesentliche Einflussparameter.<br />

Das beschriebene Modell f<strong>an</strong>d eine erste Anwendung in einem Projekt über die Entwicklung des<br />

österreichischen Kraftwerksparks und seine CO 2 -Emissionen. Basisjahr für die Untersuchungen war<br />

das Jahr 2003, für welches der bestehende Kraftwerkspark in geclusterter Form abgebildet wurde. Für<br />

die Weiterentwicklung des Kraftwerkparks bis 2020 wurde ein Katalog möglicher Neu<strong>an</strong>lagen<br />

erarbeitet, auf Basis dessen der optimale Kapazitätszubau durch das Modell erfolgte. Die<br />

Auswirkungen der Wasserrahmenrichtlinie sowie die Entwicklung der Ökostromproduktion wurden<br />

exogen eingeprägt.<br />

Ergebnisse und Au<strong>sb</strong>lick<br />

Im Rahmen des Beitrags werden die Möglichkeiten des Modells Balmorel beschrieben und ein<br />

Anwendungsfall mit zwei Ergebnisszenarien dargestellt. Anschließend werden Möglichkeiten zu einer<br />

Weiterentwicklung des Modells und seiner Implementierung aufgezeigt.<br />

Keywords: Stromerzeugung, Kraftwerkspark, CO 2 -Emissionen, Energiemodelle, Szenarien<br />

1 Österreichische Energieagentur – Austri<strong>an</strong> Energy Agency, Otto-Bauer-Gasse 6,<br />

A 1060 Wien, Tel.: +43 1 586 15 24-0, Fax: +43 1 586 15 24-40, <strong>of</strong>fice@energyagency.at,<br />

www.energyagency.at;

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