24.01.2015 Aufrufe

K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Energieinnovation 2006 57<br />

3.1.4 „Netzengpässe, Marktmacht und -konzentration als<br />

Hindernisse für effektiven Wettbewerb im europäischen<br />

Strommarkt“<br />

Nenad Keseric (TU-Wien/Energy Economics Group) 1<br />

Marcelo Sagu<strong>an</strong> (Université Paris/ SUPELEC & GRJM) 2<br />

Einleitung<br />

Das wichtigste Ziel der EU-Strompolitik ist es, durch einen wettbewerbsmäßig org<strong>an</strong>isierten und<br />

integrierten europäischen Strommarkt niedrige Strompreise für die gesamte Wirtschaft zu schaffen.<br />

Der heutige Strommarkt in Europa zeichnet sich durch eine hohe Marktkonzentration aus, wo die<br />

entstehenden Großerzeuger strategisch agieren können und durch die beschränkten Netzkapazitäten<br />

die Nutzung von billigeren Erzeugungseinheiten verhindern können.<br />

In einem perfekt funktionierenden Wettbewerb bieten die Erzeugungsunternehmen produzierte<br />

Energie zu Grenzkosten und der Strompreis entsteht in einem Zusammenspiel von Angebot und<br />

Nachfrage. In einem imperfekten Markt haben die großen Erzeuger Marktmacht und können dieses<br />

ausüben um Engpässe im Netz zu verursachen und ihre Pr<strong>of</strong>ite zu maximieren. Die Engpässe im<br />

Übertragungsnetz führen zur Marktsegmentierung und zu erhöhten Netzkosten für das<br />

Engpassm<strong>an</strong>agement.<br />

Dies führt dazu dass die Strompreise steigen und der Markt nicht die erwartete Effizienz und ein<br />

wirtschaftliches Optimum erreicht.<br />

Zentrale Fragestellung<br />

Die zentrale Fragestellung dieses Beitrags lautet: Welchen Einfluss haben die Netzengpässe<br />

zwischen einzelnen Ländern, Marktmacht und -konzentration auf den Wettbewerb und die Entwicklung<br />

der Strompreise<br />

Das <strong>an</strong>dere Problem das noch nicht g<strong>an</strong>z gelöst ist, ist die Zuweisung der Netzkapazitäten <strong>an</strong> den<br />

Grenzen. Die Europäische Übertragungssystembetreibervereinigung ETSO hat sich auf eine<br />

gemeinsame Definition der Übertragungskapazitäten für internationale Stromlieferungen geeinigt. In<br />

einem liberalisierten Markt verfügen die einzelnen ÜNB’s nur über Netzdaten für das eigene<br />

Versorgungsgebiet. Deswegen sind die Methoden für die Berechnung der verfügbaren<br />

Übertragungsnetzkapazitäten (Available Tr<strong>an</strong>smission Capacity- ATC) regional abhängig und<br />

unterschiedlich. Die so definierten verfügbaren Übertragungsnetzkapazitäten werden in der Regel<br />

niedriger eingesetzt weil sie nicht nur von den technischen Eigenschaften des Systems abhängig sind<br />

sondern auch von verschiedenen Vereinfachungen betreffend Wirtschaftlichkeit und Sicherheit.<br />

Zur Be<strong>an</strong>twortung dieser komplexen Fragen welche Markstrukturen und Rahmenbedingungen für<br />

einen effizienten europaschen Wettbewerbsmarkt notwendig sind, wurde ein völlig neuer<br />

methodischer Ansatz <strong>an</strong>gewendet.<br />

Methodik<br />

Um den Einfluss von wichtigsten Parametern auf Strompreis qualitativ und qu<strong>an</strong>titativ zu bestimmen<br />

wurde ein techno-ökonomisches Simulationsmodel entwickelt, welches das Verhalten aller<br />

Marktteilnehmer in einem unperfekten Markt mit Netzengpässen simuliert.<br />

Im Unterschied zu den früheren Modell<strong>an</strong>sätzen und Versuchen, basiert dieses Modell auf einem<br />

komplett neuen Ansatz, der in der Literatur als „Agent-Based Modeling <strong>an</strong>d Simulation“ (ABMS)<br />

bek<strong>an</strong>nt ist. Die Teilnehmer am Markt (Erzeugungsunternehmen) werden durch einen Agenten<br />

dargestellt. Die Agenten sind sehr aktiv am Markt und „lernen“ mit der Zeit die beste Strategie zu<br />

entwickeln, um den Gewinn am Großh<strong>an</strong>delsmarkt zu maximieren.<br />

1 Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft, TU Wien, Gusshausstrasse 25/373-2, 1040<br />

Wien;<br />

Tel: +43-1-58801-37363, Fax. +43-1-58801-37397; e-mail: keseric@eeg.tuwien.ac.at<br />

2 SUPELEC & GRJM, Faculté Je<strong>an</strong>-Monnet, Université Paris Sud, Paris XI, Fr<strong>an</strong>ce ;

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!