K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology
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Energieinnovation 2006 31<br />
1.5.3 „Szenarien der Auswirkungen der Wasserrahmenrichtlinie auf<br />
die Wasserkraft in Österreich“<br />
Christoph Huber, Heinz Stigler<br />
(TU <strong>Graz</strong>/Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation) 1<br />
Motivation und Hintergrund<br />
Mit der von der EU beschlossenen Wasserrahmenrichtlinie verpflichten sich die Mitgliedstaaten, alle<br />
Oberflächenwasserkörper zu schützen, zu verbessern und zu s<strong>an</strong>ieren, um bis 2015 das Qualitätsziel<br />
„guten Zust<strong>an</strong>d“ <strong>an</strong> allen Gewässern zu erreichen.<br />
Die Bewertung des Gewässerzust<strong>an</strong>des orientiert sich in erster Linie <strong>an</strong> gewässerökologischen<br />
Kriterien. Daraus ergibt sich hinsichtlich der bestehenden Gewässernutzung ein Konfliktpotenzial<br />
zwischen Ökologie und Ökonomie. Die WRRL beinhaltet aber auch ökonomische Kriterien und<br />
Ansätze.<br />
Diese Arbeit ist eine Vorab<strong>an</strong>alyse – im Sp<strong>an</strong>nungsfeld zwischen Gesetzgeber und Elektrizitätswirtschaft<br />
– die mittels Szenariorechnungen die B<strong>an</strong>dbreite der Auswirkungen möglicher Umsetzungen<br />
der WRRL auf den österreichischen Wasserkraft-Erzeugungspark aufzeigt.<br />
Die Maßnahmen erstrecken sich auf den österreichischen Wasserkraft-Erzeugungspark. So werden<br />
zum Schutz aquatischer Ökosysteme z.B. Fischaufstiegshilfen nachgerüstet und Ausleitungsstrecken<br />
mit Restwasser dotiert.<br />
Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt auf den Ergebnissen der Szenarienrechnung für die Durchführung<br />
der verschiedenen oben gen<strong>an</strong>nten Maßnahmen, sowie deren Interpretation. Um diese Aufgabe zu<br />
lösen wurden Szenarien der verschiedenen Maßnahmen untersucht, um deren energiewirtschaftlichen<br />
Auswirkungen darzustellen.<br />
Methodik<br />
Anh<strong>an</strong>d von Szenarienmodellen werden die B<strong>an</strong>dbreiten der möglichen Auswirkungen aufgezeigt,<br />
welche für die Energiewirtschaft bei einer generellen Umsetzung bestimmter Maßnahmen zur<br />
Erreichung des „guten Zust<strong>an</strong>des“ zu erwarten sind. Untersucht wurden Szenarien für die<br />
Restwasserdotation*), Schwallbegrenzung und Herstellung der Durchgängigkeit. Dabei wurden<br />
getrennt die Wasserkraft<strong>an</strong>lagen unter 10 MW (Kleinwasserkraft), die Flusskraftwerke über 10 MW<br />
und die Speicherkraftwerke untersucht.<br />
Von g<strong>an</strong>z besonderer Bedeutung ist die Umsetzung der Schwall- und Sunkeinschränkungen bei<br />
Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken. Diese Fragestellung ist eng verknüpft mit der Verfügbarkeit<br />
von Spitzenleistung und Regelleistung aus Speicherkraftwerken.<br />
• Kleinwasserkraft<br />
o Numerische Näherungslösung zur Berechnung der Au<strong>sb</strong>autage<br />
o Berücksichtigung verschiedener Bioregionen<br />
o Berücksichtigung unterschiedlicher Einspeisetarife für KWKW<br />
• Großwasserkraft<br />
o<br />
o<br />
Ausleitungslaufkraftwerke<br />
• Modellierung der Abflüsse<br />
• Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten<br />
• Berücksichtigung bestehender Restwasservorschriften<br />
• Berücksichtigung vorh<strong>an</strong>dener Wehrturbinen.<br />
Speicherkraftwerke<br />
• Modellierung der hydraulischen Systeme<br />
• Einsatzsimulation mittels Optimierungsmodellen<br />
Ergebnisse<br />
Kleinwasserkraft (Kraftwerke unter 10 MW):<br />
Über 2000 österreichische Kleinwasserkraftwerke produzieren jährlich rd. 4000 GWh Strom. Aufgrund<br />
der Vielzahl der Anlagen, für die keine Einzel<strong>an</strong>gaben vorliegen, wurden, aufbauend auf kumulierten<br />
1 Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation TU<strong>Graz</strong>,<br />
Inffeldgasse 18, 8010 <strong>Graz</strong>, Tel.: +43 316 873 7908 Fax: +43 316 873 7910 ;<br />
e-mail: Christoph.Huber@tugraz.at, Url: iee.tugraz.at;