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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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30 Energieinnovation 2006<br />

1.5.2 „Operationalisierung des Sp<strong>an</strong>nungsfelds Ökonomie –<br />

Ökologie bei Energieprojekten“<br />

Udo Bachhiesl, Heinz Stigler (TU <strong>Graz</strong>/Institut für Elektrizitätswirtschaft<br />

und Energieinnovation) 1<br />

In den meisten Naturschutzgesetzen sind wesentliche Eingriffe in die Natur nur d<strong>an</strong>n zulässig, wenn<br />

die Interessen von Volkswirtschaft und/oder Regionalwirtschaft die Interessen des Naturschutzes<br />

überwiegen.<br />

Generell ist davon auszugehen, dass in dieser Abwägung das umfassende Interesse des Natur- und<br />

L<strong>an</strong>dschaftsschutzes mit den (übrigen) öffentlichen Interesse <strong>an</strong> der Errichtung von Anlagen der<br />

Energiewirtschaft abzuwägen ist.<br />

Um diese Interessenabwägung vornehmen zu können, ist eine Operationalisierung – und damit eine<br />

„H<strong>an</strong>dhabbar-Machung“ – der jeweiligen Interessen erforderlich.<br />

Hierzu ist es erforderlich, die grundlegenden Eigenheiten von Anlagen der Energiewirtschaft zu<br />

<strong>an</strong>alysieren. Vor allem bei Verbundleitungen kommt dabei die wesentliche Eigenschaft zum Tragen,<br />

dass diese Teil eines europaweiten Gesamtsystems sind, das zu seinem Funktionieren eben diese<br />

Leitungen benötigt.<br />

Der Nutzen des Verbundsystems besteht nicht vorr<strong>an</strong>gig in seiner Übertragungsfunktion sondern g<strong>an</strong>z<br />

wesentlich in der Kostenersparnis auf der Kraftwerksseite. Durch das Verbundsystem werden die<br />

Kosten für die Reservehaltung <strong>an</strong> Kraftwerkskapazität zum Ausgleich von Ausfällen enorm minimiert.<br />

Der Nutzen von Verbundleitungen hat demnach eine Nah- und vor allem eine Fernwirkung.<br />

Die Interessen des Umweltschutzes sind klarerweise vor allem lokal <strong>an</strong>gesiedelt. Andererseits gibt es<br />

durch den aufgrund von Leitung<strong>sb</strong>au geringeren Bedarf <strong>an</strong> Kraftwerk<strong>sb</strong>au auch positive<br />

Umweltwirkungen – die allerdings nicht lokal <strong>an</strong>fallen.<br />

Diese Diskrep<strong>an</strong>zen können wohl nur durch eine entsprechende geographische Gliederung der<br />

Darstellung von ökonomischen UND ökologischen Vor- und Nachteilen h<strong>an</strong>dhabbar gemacht werden.<br />

Dementsprechend sind für den ökonomischen Bereich alle in Frage kommenden möglichen<br />

Alternativen sowohl volks- als auch regionalökonomisch zu bewerten. Die relev<strong>an</strong>ten ökonomischen<br />

Dimensionen von Energie<strong>an</strong>lagen sind vor allem zu sehen im Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung,<br />

Arbeitsplatzwirkungen usw.<br />

Gleichzeitig sind die mit diesen Alternativen verbundenen ökologischen Auswirkungen einschätzbar zu<br />

machen. Die relev<strong>an</strong>ten ökologischen Dimensionen können den in aktuellen UVP-Verfahren<br />

beauftragten Gutachten entnommen werden.<br />

Die entsprechend den Anforderungen der Naturschutzgesetze erforderliche Interessenabwägung wird<br />

erst durch eine solche Operationalisierung möglich.<br />

Keywords:<br />

Öffentliches Interesse, Ökologie, Ökonomie, Sp<strong>an</strong>nungsfeld, Naturschutz, L<strong>an</strong>dschaftsschutz,<br />

Leitung<strong>sb</strong>au, Kraftwerk<strong>sb</strong>au<br />

1 Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation; TU-<strong>Graz</strong>, Inffeldgasse 18, +43 (0) 316-873-<br />

7900, Stigler@TU<strong>Graz</strong>.at; Bachhiesl@TU<strong>Graz</strong>.at ; www.IEE.TU<strong>Graz</strong>.at;

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