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K u rzfassu n g sb an d - Graz University of Technology

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Energieinnovation 2006 25<br />

1.4.2 „Wie reagiert die internationale und nationale Forschung<br />

auf die zunehmende Dezentralisierung der Erzeugung in<br />

elektrischen Netzen“<br />

Helfried Brunner, Hubert Fechner, Rol<strong>an</strong>d Bründlinger (arsenal<br />

research) 1<br />

Hintergrund<br />

Durch die aktuellen Rahmenbedingungen der Europäischen Union kommt es bereits heute, und wird<br />

es besonders aber in Zukunft noch verstärkt zu einer dezentral ausgerichteten Stromerzeugung<br />

kommen. Europäisches Ziel ist es die wachsende Importabhängigkeit bei Primärenergieträgern in der<br />

Europäischen Union zu verringern und die Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll zur Senkung der<br />

Treibhausgasemissionen zu erfüllen.<br />

Für die im letzten Jahrhundert und vor allem in der Nachkriegszeit, auf der Basis einer zentralen<br />

Energieerzeugung gewachsenen elektrischen Netze, stellt die Dezentralisierung der elektrischen<br />

Energieerzeugung neue Herausforderungen dar. Die durch die Einspeisung in die Mittel- und Niedersp<strong>an</strong>nungsebene<br />

nunmehr bidirektionalen Stromflusse rücken grundlegende Systemfragen wie,<br />

Kapazitätspl<strong>an</strong>ung, Netzm<strong>an</strong>agement, Schutzsaspekte und auch die Versorgungsqualität sowie<br />

Versorgungssicherheit massiv in den Vordergrund. Bei der Integration von dezentralen Energieerzeugern<br />

(Distributed Generation – DG) spielt auch zunehmend der Einsatz neuer<br />

Kommunikationstechnologien eine entscheidende Rolle.<br />

Delphi Studie<br />

In der EURENDEL Delphi Studie (Quelle: http://www.izt.de/pdfs/eurendel/results/eurendel_final.pdf)<br />

wurde die zukünftige Entwicklung im Energiesektor abgeschätzt. Ziel war es eine Aussage über die<br />

erwarteten l<strong>an</strong>gfristigen Entwicklungen von Energietechnologien bis 2030 zu erhalten.<br />

Es wird von den Experten unter allen <strong>an</strong>alysierten Rahmenbedingungen ein stetig steigender Anteil<br />

von dezentraler Stromerzeugung mit dem Vorteil eines Beitrags zur Steigerung der Versorgungssicherheit<br />

erwartet. Die Forschung muss spezifisch auf die Entwicklung von kleinen Anlagen, welche<br />

lokale erneuerbare Energiequellen nutzen und Niedersp<strong>an</strong>nungsnetze stabiler machen, gerichtet<br />

werden.<br />

Es besteht Einigung darüber, dass sich der Trend in Richtung einer mehr und mehr dezentralisierten<br />

Elektrizitätsversorgung fortsetzen wird. Bis 2020 wird ein Anteil <strong>an</strong> Dezentraler Erzeugung von 30%<br />

erwartet.<br />

Die Europäische Forschung hat, mit Unterstützung der Europäischen Kommission, durch Initiierung<br />

vieler Forschungsprojekte auf diesen Trend reagiert:<br />

Internationale DG Forschung<br />

IRED Cluster<br />

Im IRED Cluster (www.ired-cluster.org) wurden 7, von der Europäischen Kommission, im Rahmen des<br />

5. Rahmenprogramms, geförderte Projekte zu einem Cluster zusammengefasst. Ziel dieses Clusters<br />

ist es Synergien zwischen den Projekten optimal zu nutzen und die kritische Masse zu erhöhen. Die<br />

Projekte (Sustelnet, ENIRGDGnet, Investre, Dispower, MICROGRIDS, CRISP und DGFACTS)<br />

beschäftigen sich mit der Integration von Erneuerbaren Energiequellen und Dezentraler Erzeugung in<br />

das Europäische Netz. In dem Cluster, mit einem Gesamtbudget von 35 Millionen Euro, sind über 100<br />

Institutionen aus der europäischen Forschung und Industrie eingebunden. Die Projekte sind zum Teil<br />

schon abgeschlossen bzw. stehen kurz vor dem Abschluss.<br />

<strong>Technology</strong> Platform for the Electricity Networks <strong>of</strong> the future<br />

Ziel, der 2005 aus dem IRED-Cluster heraus entst<strong>an</strong>denen Plattform, ist es die Effizienz, Sicherheit<br />

und Zuverlässigkeit der europäischen Übertragungs- und Verteilnetze zu erhöhen und Barrieren für<br />

eine Integration bei einer hohen Dichte <strong>an</strong> Dezentraler Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer<br />

Energiequellen abzubauen. Die Platform soll <strong>of</strong>fen und zugänglich für alle Stakeholder sein. Im<br />

Frühjahr 2006 wird eine „Stategic Research Agenda“ veröffentlicht.<br />

1 arsenal research, Giefinggasse 2, A-1210 Wien; Tel. +43 50550 6382, Fax. +43 50550 6390;<br />

e-mail: helfried.brunner@arsenal.ac.at, Url: www.arsenal.ac.at;

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